Über deckende Aquarellfarben gibt es viele Vorurteile, doch die Meinung ändert sich.
Meinungen ändern sich, und das ist auch gut so!
Wer im Moment wegen der Nachrichten den Fernseher kaum anschalten mag, der sollte einmal ein lustiges Spiel spielen.
Letztlich einmal vor den Fernseher und tue so, als hätte sich seit 20 Jahren nicht verändert.
Mein Mann und ich spielen dieses Spiel im Moment regelmäßig vom Fernseher. Es macht viel Spaß und es hilft einem die Veränderungen besser zu begreifen.
Wir tun so als wäre unser Wissensstand stehen geblieben.
Ich rufe Schatzi, Deutschland wird von den Grünen, der Friedenspartei, die aus den Ostermärschen hervorgegangen ist, regiert. Die freuen sich bekanntzugeben, dass sie jetzt ordentlich aufrüsten und übrigens die Schweiz findet Neutralität auch nicht mehr so toll.
Das ist doch verrückt, oder?
Nein, ist es absolut nicht! Das Leben verändert sich kontinuierlich. Verrückt ist der, der auf dem Stand von gestern stehen bleibt. Und so verändern sich Sachlagen immer wieder.
Wenn man unser Spiel spielt, dann muss man trotz der Nachrichten vom Fernseher oft schmunzeln.
Und so möchte ich euch dazu einladen, etwas Positives zuhören.
Heute möchte ich etwas Nettes über die viel geschmähten deckenden Aquarellfarbe schreiben.
Warum haben deckende Aquarellfarben einen schlechten Ruf?
Deckende Aquarellfarben haben einen schlechten Ruf, weil man die Erfahrung gemacht hat, dass Bilder mit deckenden Aquarellfarben nicht strahlen.
Aquarelle oder Sketsches sehen locker und leicht aus, wenn sie mit transparenten Farben gemalt wurden. Noch mal zur Erinnerung, dass transparente fängt das Licht und reflektiert es.
Der schlechte Ruf der deckenden Aquarellfarben resultiert aus einem Verarbeitungsfehler.
Die transparenten Aquarellfarben werden deckenden Aquarellfarben gemischt und verlieren dadurch ihre schönste Eigenschaft.
Man ist aber natürlich nicht gezwungen diesen Fehler mitzumachen.
Es gibt zwei andere Strategien mit diesen Eigenschaften umzugehen.
Deckende Aquarellfarben wie setzt man sie ein?
Insbesondere die Sketcher halten sich nicht mehr an die althergebrachten Regeln. Sie benutzen in ihren Skizzen und Aquarellen völlig hemmungslos deckende Stifte oder deckende Farben. Was von der Gemeinde der harten Aquarellmaler mit Fassungslosigkeit Zorn beobachtet wird. Denn sie sind der Meinung, das richtige Aquarelle Gefühl kommt nur auf, wenn die Farbe transparent ist.
Der Witz an der Sache ist, dass gerade viele Superstars der Aquarelllisten mit dieser Regel brutal brechen. Sie sind sogar Superstars geworden, weil sie diese Regel brechen und deshalb das Licht und die Tonwerte in ihren Bildern viel besser steuern können.
Dann doch die Frage nahe:
Wie machen die das?
Der dritte Schritt hat es in sich:
In den letzten Jahren hat sich sehr viel in der Maltheorie getan. Immer mehr gute Maler entdeckten das ist andere und großartige Möglichkeiten gibt Farbe zu verarbeiten.
Und zu diesen neuen Möglichkeiten gehörten die deckenden oder sehr dunklen Aquarellfarben. Die Einflüsse des Sketchens haben zu einer Veränderung im Aquarell geführt.
In den ersten beiden Phasen des Malens arbeitet man ganz traditionell. Man arbeitet von Hell nach Dunkel. In der ersten Phase mit leichten transparenten Farben. Die Farbe ist flüssig und fließt über das Papier.
In der zweiten Phase arbeitet man mit dunkleren Farben und Schatten, die alle mit transparenten Aquarellfarben gemischt werden.
Doch in der dritten Phase hat sich einiges geändert!
In der dritten Phase scheuen in sich nun viele Maler nicht mehr auf deckende Farben zugreifen. Sie setzen die deckenden Farben einfach oben auf das transparente Aquarell.
Normalerweise ist diese Technik nicht möglich, denn der optische Unterschied zwischen transparent und decken ist so hoch, dass dies aussieht wie ein Flickenteppich.
Jetzt gibt es zwei verschiedene Strategien, entweder setzt man nur ganz kleine, sehr dunkle oder sehr leuchtende Flecke auf das Papier.
Dies hat zur Folge, dass das ganze Aquarell oder die gesamte Skizze viel leuchtender aussieht, weil es kleine Stellen gibt, die sehr dunkel oder sehr hell sind.
Die Folge ist, dass die Bilder für den Betrachter extrem interessant sind, denn sein Auge bemerkt, dass es in dem Bild sehr starke Unterschiede zwischen hell und dunkel gibt.
Schnell geht’s weil man einfach deckend drauf malt.
Obwohl der letzte Schritt nur mit winzigen Punkten ausgeführt wird, bewertet das Auge das ganze Bild als interessanter.
Viele von uns machen dies intuitiv. Diese Art des Sketchens ist ganz einfach, einfach mit dem Stift drauf oder leuchtende Farben als kleine Punkte aufsetzen.
Hier sieht man wie das deckende Rot oben aufgesetzt wurde.
Aber was wäre, wenn man weiter geht?
Könnte man deckende Aquarellfarben normal vermalen?
Ja, das kann man und daran experimentiere ich gerade. Aber die Skizzen und Aquarelle bekommen einen ganz anderen Look.
Die Bilder werden matter, aber man kann mit der deckenden Farbe deutlich dunkler werden, so dass die Farben wieder anfangen zu wirken.
Tipp: Wer deckend arbeitet darf den Kontrast nicht vergessen.
Gleichzeitig fangen viele Maler an mit den Möglichkeiten der deckenden und granulierenden Farben zu experimentieren.
Es sieht ein bisschen retro aus aber wirklich ansprechend.
Am Ende des Artikels habe ich einen Link auf den Künstler Chien Chung Wei der im Moment zu den Best bezahlten Aquarellisten gehört. Achtet einmal darauf wie deckend die Farben sind. Sieht trotzdem hübsch aus.
Fazit:
Man kann prima mit deckender Farbe malen! Viele Dinge sind einfach nicht transparent. Zum Beispiel dreckige Elefanten1
Viele Dinge sind leichter, wenn man deckend malt! Man kann das Licht einfach obenauf malen! Wenn das kein Argument ist!
Liebe Grüße ins Wochenende, Tine
Es laufen noch 2 Kurse mit der Gouache Einführung:
18. -19 März Unterentfelden:
01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:
Hier geht es darum die Farbe kennenzulernen und mit ihr auch leichte Illustrationen anzulegen.
Entspannt und fetzig mit einer Farbe illustrieren lernen. Münchwilen ist ausgebucht und hat schon eine lange Warteliste. Jedoch könnt ihr noch in Unterentfelden einsteigen.
Es hat so viel Spaß gemacht, dass die Schüler Folgekurse organisiert haben:
Tiere malen mit Gouache.
Der Einführungskurs mir Gouache ist zwar sinnvoll, jedoch nicht notwendig!
Lässig ist es, weil man mit den abstrakten Strukturen arbeitet,
Die Kurse sind noch nicht öffentlich, weil die Schüler des ersten Kurses vortritt haben! Doch meldet euch bei Jasmin Kälin:
Atelier@boesner.ch
Dort kann man sich einschreiben.
Malen mit deckenden Farben:
Hier geht’s zu Chieng Chung Wei:
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