Herbstfarben – mehr als nur buntes Laub

Aus den Träumen und der Liebe des Frühlings wird im Herbst Marmelade gemacht!

Tine Klein Aquarell Schwarzwald bei Freiburg. Tutorial Herbstfarben. Blog Herz der Kunst

Der Herbst kommt immer schnell!

Bei vielen von euch ist die Herbstzeit mit dem bunten Laub vielleicht schon vorbei. Ich lebe im Tor zum Süden. Meine Stadt Basel gehört zu den ersten Städten im deutschsprachigen Raum mit mediterranem Klima, d. h. bei uns gibt es noch viele Bäume mit grünen Blättern. Deshalb bin ich bei Artikeln, die rund um den Herbst drehen, immer etwas spät dran.
Doch auch hier im warmen Süden wird uns langsam klar:
Die Zeit des Altweibersommers vorbei ist.
Der heutige Artikel soll nicht nur über Herbstfarben gehen, sondern ich möchte euch darauf aufmerksam machen, was sich im Herbst in der Landschaft verändert.

Trotzdem noch ein Tipp für eine tolle Herbstfarben:

Eine meiner liebsten Farben ist Quinacridone Gold (PR206/PY42)
Dies ist ein Gelbton, der extrem voll, tief und golden wirkt, obwohl er absolut transparent ist.
Eine andere Farbe dich nicht nur im Herbst liebe ist Lasur-Orange,
Lasur-Orange ist ebenfalls transparent. Beide Farben fangen im Zusammenklang mit dunklen Farben extrem an zu leuchten.
Dass Herbstfarben wundervoll sind, ist nichts Neues. Farbzusammenstellungen für Herbstfarben findet man zuhauf im Internet. 
Leider erklären die Autoren nie, was sich im Herbst verändert.
Im Herbst blättert die Landschaft eine Seite um, sie macht sich bereit für den Winter. Dabei passiert viel mehr, als dass nur das Laub gelb wird, dies zu beobachten lässt einen Maler gute Herbstbilder malen, ganz ohne gelbes Laub.

Beobachten ist süß! Die anderen Herbstfarben!

Wenn sich der Sommer zum Ende neigt, dann wird es draußen merklich kälter. Die Tage werden kürzer und die Sonne steht tiefer. Es wird kühler und dies ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Herbst da ist.
Der Herbstanfang beginnt astronomisch dann, wenn der Tag und die Nacht gleich lang sind; Tag und Nachtgleiche. Von jetzt an wird es immer dunkler und dies ist für jeden Maler, der die Jahreszeit festhalten möchte, besonders wichtig. Gerade am Nachmittag steht die Sonne nun besonders tief.

Es entstehen extreme Gegenlichtssituationen.

Tine Klein Tutorial Herbstfarben. Blog Herz der Kunst

Bei uns in der Schweiz und im Schwarzwald hat man häufig die Situation, dass die Sonne so tief steht, dass sie hinter den Bergen ist, d. h. alle Berge oder Erhöhungen stehen im extremen Gegenlicht.

Berge, Hügel und auch Bäume stehen direkt vor der tief stehenden Sonne und werden damit für das Auge extrem dunkel, Blau wenn nicht gar schwarz, dass sieht man hier. Die Teile im Licht strahlen umso mehr.

Tine Klein Aquarell Schwarzwald bei Freiburg. Tutorial Herbstfarben. Blog Herz der Kunst

Mein erster Tipp zu den anderen Herbstfarben ist:

Alles in Gegenlicht wird extrem dunkel!

Diese Dunkelheit wird auch noch durch die Feuchtigkeit im Herbst gestützt. Oft sind Bäume oder der Boden vom vielen Regen durchweicht. Dies macht die Farben dunkel und erzeugt den typischen Duft des Herbstes nach Pilzen und Feuchtigkeit.

Herbstfarben sind also nicht nur alle goldigen und orangen Töne.

Sehr herbstlich wirken sehr dunkle Farben wie zum Beispiel Van Dyke Braun, Sepia und auch extrem dunkle Blautöne wie zum Beispiel Indigo.

Meine Dunkelheiten mische ich im Herbst gerne aus Mischungen von blau und braun.

Herbstfarben und das Licht:

Wie ein Bild aussieht und welche Gefühle es vermittelt, wird nicht nur durch die Farben vermittelt. Bilder mit Herbstfarben wirken am besten, wenn man Jahreszeit gerecht sehr lange Schatten in das Bild einarbeitet. Die Sonne steht tief und beleuchtet die Landschaft fast waagerecht. Dadurch können Schatten sehr lang werden. Bei einem meiner letzten Ausflüge bemerkte ich, dass dieser Baum den Schatten über das ganze Wasser wirft.

Diese langen Schatten sind sehr atmosphärisch.
Insofern ist die Zeit der Herbstfarben auch eine Zeit der dunklen Töne und der Grau- und Brauntöne.
Im Herbst beginnt die Zeit der Dunkelheit, auch in der Malerei.
Den passenden Schattenton zum Bild mischt man am besten aus Farben die bereits im Bild vorhanden sind.
Benutze ich zum Beispiel Lasur-Orange dann mische ich gerne mit Bergblau, dies erzeugt dann genau passende Grau-Töne zum Herbstlaub.

 

Wer gut malen möchte muss gut beobachten:

Mein Tipp zu malen lernen ist ein sehr gesunder. Wann immer es nicht regnet, empfehle ich im Herbst lange Spaziergänge. Gerade am Nachmittag kann man sehr gut beobachten, wie sich die Lichtsituation im Herbst verändert. Wenn man dies beobachtet hat, wird man schnell sehr gute Bilder malen, denn im Bild steckt eine echte Naturerfahrung und nicht nur ein bisschen orange Farbe.

Die Dunkelheit und das Gegenlicht, das bringt die Herbstfarben zum Glühen.

Tine Klein Aquarell Schwarzwald bei Freiburg. Tutorial Herbstfarben. Blog Herz der Kunst
Liebe Grüße in einen hoffentlich wundervollen Herbst wünscht

Tine

 

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Bäume malen! Hingucker im Herbst.

https://blog.herz-der-kunst.ch/baeume-malen-hingucker-im-herbst/

Ich liebe den Herbst! Ein schöner Artikel über Igel! Das gehört auch zum Herbst!

https://www.geo.de/p/plus/natur-und-nachhaltigkeit/schnarchnase–rumtreiber–sympathietraeger–der-igel-steckt-voller-widersprueche-30851444.html

Himmel malen ,aber wie?

Den Himmel malen und zu den Sternen greifen!

Wenn der ganze Himmel ein Stück Papier wäre und das Meer ein riesiges Fass voll Tinte, so wäre es trotzdem nicht ganz einfach, damit den richtigen Himmel zu malen.

Anfänger denken oft, der Himmel sei mit großen weißen Wolken übersät. Dahinter steckt wohl die Sehnsucht nach wundervollen Sommertagen,  bei denen sich weiße Wolkenberge auftürmen. Doch der Himmel sieht ganz selten so aus wie in unseren Träumen.

Den Himmel malen, es gibt 1000 Möglichkeiten!

Beim Himmel kann man sehr gut bemerken, wie unser Gehirn funktioniert.
Unser Gehirn ist oft nicht bereit, richtig hinzugucken! Unser Gehirn arbeitet mit vorgefertigten Meinungen. Wenn das Gehirn einmal begriffen hat:

Tine Klein Aquarell Bern Münster tutorial zum Himmel malen

Der Himmel ist blau,

dann ist und bleibt der Himmel für uns immer blau.
Und dies ist ein häufiges Missverständnis, heute zum Beispiel ist das Stückchen Himmel, was ich aus meinem Fenster sehe, vollkommen weiß mit einem kleinen Stich ins Grau. Oft reflektiert der Himmel die Farben der Sonne.
Wenn ich den Himmel blau malen würde, würde mich niemand fragen, was ich da getan habe. Auch wenn dieses Blau grundlegend falsch beobachtet wäre, das würde alle zufrieden machen. Hinzu kommt, wenn man in der Stadt malt, ist der Himmel ganz selten das Hauptmotiv. Sehr häufig sieht man vom Himmel nur ein kleines Stück. Oder man nimmt ihn gar nicht wahr.

Oft komme ich aus dem Haus und denke: „Ach, es regnet ja, heute Morgen war doch Sonnenschein!“ Dabei habe ich vor einem Fenster gesessen!
Ich glaube, deshalb fragen meine Schüler ganz häufig:

“Wie muss ich denn jetzt den Himmel malen?“

Meine Antwort ist:“ Du musst ihn gar nicht malen!“

Gerade dann,  wenn man vom Himmel nicht besonders viel sieht, ist es sinnvoll, den Himmel so zu gestalten, dass er die Aussage deines Bildes stützt.

Du darfst nach den Sternen greifen!

Der Himmel ist wohl der Teil im Bild, bei dem man am meisten Freiheiten besitzt.
Du kannst den Himmel gar nicht malen, du kannst den Himmel blau malen oder in einer Farbe gestalten, die die Aussage deines Bildes stützt. Denn wenn die Sonne untergeht, dann sehe ich auch nur das Goldene des Sonnenunterganges.

Tine Klein Aquarell Bern Münster Tutorial zum Himmel malen, urban Sketching

Summary: Nirgendwo hat man so viele Gestaltungsfreiheiten wie im Himmel.

Der Himmel wird von Menschen oft überhaupt nicht beobachtet. Deshalb tue das,  wonach dein Bild verlangt!

Ein Motiv und viele Wege,  den Himmel zu malen.

Ich habe nichts gegen klassisch gemalte Himmel! Aber noch viel besser finde ich,  wenn der Himmel gut zur Hauptaussage des Bildes passt. Deshalb möchte ich euch heute einmal mehrere Varianten zum Thema zeigen. Es gibt eine Stelle in Bern, die habe ich immer mal wieder mit Workshops besucht, und deshalb sind nach und nach ganz verschiedene Bilder vom gleichen Motiv entstanden.

Der babyblaue Himmel, ein Klassiker.

Es gibt wundervolle Tage, dann läuft eine ganze Herde weißer Schäfchen über den Himmel. Und natürlich freue ich mich, wenn ich das in meinen Bildern oder Skizzen festhalten kann.

Der klassische Sommerhimmel wird mit Cerulian (Vorsicht, granuliert), Kobalt hell oder Bergblau gemalt.
Er wird schnell mit wässeriger Lasur aufgetragen, dazu gibt es am Ende noch ein Video.

Je nach dem, welches Blau du wählst, kann auch ein ganz ruhig lasierter Himmel sehr ausdrucksstark sein.

Deshalb sollte man auf die Auswahl der richtigen Blautöne im Kasten achten. Auch etwas exzentrische Farben machen sich sehr gut!

Graphische Darstellung -die schnelle Skizze:

Beim schnellen Skizzieren, der modernen Illustration oder der Grafik wird der Himmel auch häufig ganz weggelassen!
Warum?
Einerseits erweist sich, dass der Himmel den Farben den perfekten Hintergrund bietet, um für sich selbst zu wirken. Auch bei dunklen Farben wirkt das Bild überhaupt nicht dunkel. Das Bild wirkt immer hell und frisch.
Es gibt aber noch einen weiteren Grund,  gerade wenn Dinge schnell skizziert werden, spart man bei der Darstellung mindestens 20 Minuten. Der Himmel ist eine großflächige Lasur und es dauert lange, bis so eine Fläche trocknet.
Wenn der Himmel nichts zur Sache tut, ist es deshalb, gerade wenn man draußen malt, oft sehr sinnvoll, den Himmel einfach wegzulassen.

Den Himmel frei und wild in jeder Farbe malen!

Das hört sich erst mal merkwürdig an, aber große Farbflächen übertragen Gefühle oder Eindrücke.
Wenn ich jetzt zum Beispiel möchte, dass ein Motiv etwas altmodisch und elegant ausschaut, dann wäre es doch durchaus sinnvoll, zu der Farbe Goldbraun zu greifen. Sobald ich dies tue, übernimmt die große Farbflächen die Regie über die Stimmung des Bildes. Mit dieser großen Farbflächen arbeite ich wie ein Beleuchter. In einem Film würde ich eine Liebesszene auch nicht mit einer kalten Neonröhre beleuchten. Diese Beleuchtung würde ich mir für eine Dönerbude aufheben! Merke:  Die Farbe des Himmels ist im Grunde die stimmungsvolle Beleuchtung des Bildes.

Den Himmel malen mit Harmonie!

Tine Klein Aquarell Bern Münster Tutorial zum Himmel malen, urban Sketching

Zum Schluss möchte ich dir noch einen ganz wichtigen Tipp geben. Wenn du möchtest, dass deine Bilder harmonisch aussehen, dann dürfen die Farben nicht einfach ohne Zusammenhang ins Bild gemalt werden. Der fachliche Hintergrund dafür ist, dass keine Farbharmonie entsteht, weil die Farben nicht miteinander verwandt sind. Die Farbe des Himmels sollte auch an anderen Stellen des Bildes vorkommen. Dies können Passanten sein oder eine reflektierende Fensterscheibe. Es gibt jedoch einen einfachen Trick: Wenn du möchtest, dass die Farben des Himmels zum Bild passen, dann solltest du die Farben, die du im Bild benutzt,  auch mit dieser Himmelsfarbe mischen. Benutzt du also Grün, dann benutze auch ein wenig des Blaus,  das du für deinen Himmel benutzt hast, im Grün.

Liebe Grüße ins Wochenende.

Tine

und bei schlecht Wetter sende ich noch ein bisschen Sonnenschein.

Ich danke allen die Spenden ihr sorgt für dieses Angebot! Danke




 

https://blog.herz-der-kunst.ch/wolken-malen-12-tipps/

Wolken malen : 12 Tipps!

https://www.youtube.com/watch?v=38PKeyDoRNE

 

Fluchtpunkte vereinfachen-ein kleiner Trick:

Aquarell Bern Münster, Tine Klein erklärt einen Trick zum Fluchtpunkt. Tutorial Zeichnen

Als ich Perspektive lernte war mein Motto:

Ich werde nicht Aufgeben!  Aber ich werde die ganze Zeit Fluchen!

Bist du beim Malen und Zeichnen von der Perspektive genervt?

Dann kann ich dir einen kleinen Trick an die Hand geben.
Wenn man eine Häuserzeile zeichnen möchte, dann sieht es immer total dumm aus, wenn die Fenster nicht perspektivisch stimmen. Doch daran muss man absolut nicht verzweifeln, denn es gibt einfache Tricks.
Dass Häuser in der Entfernung kleiner werden,  liegt an unserem runden Auge. Bei jedem Schritt verändert sich die Perspektive,

Perspektive, brillant einfach:

Deshalb macht es auch überhaupt nichts aus, wenn die Perspektive nicht hundertprozentig stimmt. Es reicht völlig, wenn man eine ganze Häuserzeile grob als ein Dreieck anlegt.
Wenn ich eine Hauserzeile zeichne, dann lege ich erstmal ein Dreieck ins Bild. Das Dreieck fällt oben und steigt unten.
Schau mal ins Bild!  Kannst du sehen, dass die ganze Häuserzeile in einem Dreieck liegt?
 
Die Spitze malt man natürlich nicht, sondern nur das letzte Ende der Häuser.
Die gedachte Spitze deines Häuserdreiecks sollte ungefähr dort liegen, wo die Köpfe deiner Menschen sein werden. Unter den Füssen deiner Personen steigt es an.
Das Ende des Dreiecks wird mein Fluchtpunkt.
Natürlich ist diese Vorgehensweise genau das Gleiche wie den Fluchtpunkt finden. Doch irgendwie ist es einfacher, ich lege einfach das Dreieck an, und den resultierenden Schnittpunkt benutze ich dann konsequent als Fluchtpunkt. Die Bilder sehen immer richtig aus, man braucht dafür keine Theorie. Die Linien, die von oben kommen,  fallen, und die Linien, die von unten kommen,  steigen,  alles ist richtig.
Ich arbeite seit Jahren mit diesem Dreieck und kann deswegen völlig lockere und korrekte Perspektiven anlegen.
Man kann es sich bequem machen und den Fluchtpunkt legt man selbst so wie man ihn braucht.

Wo entstehen Fluchtpunkte?

Fluchtpunkte entstehen immer auf der Höhe der Augen. Auch der Horizont entsteht auf der Höhe der Augen, und deshalb hat man die Linie, auf der die Fluchtpunkte liegen, Horizontlinie genannt. Merkt euch einfach, euer Fluchtpunkt entsteht auf der Höhe der Köpfe. Legt ihn einfach irgendwo auf der Höhe der Köpfe fest.
 
Jetzt aber genug mit der Theorie. Wie macht man das in der Praxis?

Ein bisschen Platz für Fluchtpunkte

Ich lege einfach ein Dreieck fest. Die Spitze des Dreiecks befindet sich meistens außerhalb meines Bildes. Wird ein Straßenzug von links nach rechts kleiner, dann setze ich meine Skizze auf die linke Seite des Blattes. So habe ich noch Platz für einen Fluchtpunkt. Der Fluchtpunkt ist einfach das Ende des Dreiecks.

Perspektiv – Linien

Von diesem Punkt aus ziehe ich in regelmäßigen Abständen Linien. Diese Linien werden später vom Betrachter als Etagen wahrgenommen. Man nennt sie Perspektiv – Linien. Perspektive Linien sind sehr hilfreich, trotzdem dürfen sie nicht zu regelmäßig sein, denn dann geht ganz schnell der Eindruck einer Freihandzeichnung verloren. Linien, die mit dem Lineal gezogen werden, sind zu starr, deshalb entsteht der Eindruck einer technischen Zeichnung.
Beim Freihandzeichnen benutzt man einfach den festgelegten Fluchtpunkt (Spitze des Dreiecks) 
Der Riesenvorteil der Benutzung des Dreiecks ist, dass der konstruierte Fluchtpunkt auf meinem Blatt erscheint. Meistens mache ich mir da einfach einen Punkt hin. Dann kann ich meine Linien auf diesen Punkt abschießen.
Hausaufgaben:
Schnelle Zeichnungen:
Lege eine Häuserzeile wie ein Dreieck an. In der nächsten Zeichnung machst du das Dreieck etwas länger und in einer anderen etwas kürzer.
Beobachte,  was passiert. Du wirst feststellen, dass es ziemlich einfach ist, perspektivisch frei Hand zu zeichnen, wenn man sich das Dreieck als Grundlage nimmt.
Zieht die Hand schnell über das Papier. Man muss dabei nur den Fluchtpunkt anpeilen, vor kleinen Unregelmäßigkeiten braucht man keine Angst haben. Man sollte den Fluchtpunkt locker anpeilen und dann den Stift wirklich schnell durchziehen. Drückt man dabei nicht, entsteht eine gerade, aber gebrochene Linie. Die Geschwindigkeit ist der entscheidende Faktor für die Geradlinigkeit, aber auch für die Lockerheit.
Die Linien, die ich ziehe, sind eher spielerisch. Im ersten Haus zeigen sie die Fugen der Mauersteine. Über die ganze Häuserzeile ziehe ich ein regelmäßiges Muster aus Linien, um die Etagen zu zeigen.
Merke: Variationen helfen, damit das Bild nicht wie eine konstruierte Zeichnung ausschaut.
Es ist sinnvoll, zu geradlinige Muster zu durchbrechen, damit kein genaues Raster entsteht.

Warum zieht man Perspektiv- Linien?

Die Perspektive wird durch Perspektivelinien deutlich verstärkt. Deine Skizze gewinnt an räumlicher Tiefe.
Der Hauptgrund, warum man Perspektiv – Linien zieht, ist aber ein anderer. Versucht man Fenster ohne Perspektiv-Linien zu malen, dann entstehen schnell deutlich sichtbare Fehler. Ist ein Fenster nicht perspektivisch, sieht dies ein Betrachter relativ schnell, weil dieses Fenster einfach aus der Reihe tanzt.
Die Vorteile der schnell gezogenen Perspektivelinien erkennt man sofort, wenn man die Fenster malt. Man kann die Fenster locker zwischen die Perspektive Linien würfeln und sie sehen immer richtig aus. Egal, wie locker man die Fenster malt, sie sind durch die Perspektive Linien in ein System eingebunden.
Liebe Grüße ins Wochenende Tine
Weiterlesen zum Thema:



 

Menschen in Bewegung, wie malt man das?

Tine Klein Aquarell Aeschenplatz in Basel, Tutorial zum Thema Menschen in Bewegung

 

Motiv: Aeschenplatz in Basel, ein ganz persönliches Motiv denn er gehört zu meinem Alltag.

Urbane Menschen in Bewegung

Menschen in Bewegung, es gibt einige gute Methoden, um dies zu lernen. Gerade bei Menschen in Bewegung ist es gut, Strichmännchen zu malen,  bei denen Schulter und Hüfte die Bewegung definieren.

Die gute Nachricht ist:

Heute geht es um eine besonders einfache Methode, die mit Konstruieren überhaupt nichts zu tun hat.

Belebte Orte

Der Platz,  den ihr auf dem Bild seht,  ist der Aeschenplatz in Basel.
Die Stadtplaner haben dort meinen ganz persönlichen Albtraum kreiert. Die Tram kommt aus allen Himmelsrichtungen, genauso wie Busse, Autos, Fahrräder und Menschen.
Jedes Mal,  wenn ich da durchfahre, kann ich mich gerade eben noch so beherrschen, nicht  panisch zu kreischen. Das Ganze würde ich gut und gelassen mit einer Pulle Wodka durchstehen,  blöderweise darf man dann nicht mehr Auto fahren.
Und nun kommen wir zum heutigen Thema, was Autofahrer in den Wahnsinn treibt, ist für Maler nicht besser. Wie zum Teufel soll ich so ein Gewusel malen? Ich kann doch nicht jeden einzelnen Fußgänger mit einem Strichmännchen skizzieren!

Menschen in Bewegung sind wichtig für die Stadt

Leben ist Bewegung und ohne Bewegung findet das Leben nicht statt.

Deshalb habe ich immer nach einer Methode gesucht, wie ich diese Menschen schnell und ohne Probleme darstellen kann.

In der Stadt geht es nicht um Unikate, d. h. es geht nicht um den Einzelnen, sondern es geht um das reine Gewusel.

Schaut man auf einen Platz wie den Eschenplatz zur Rushhour, dann verliert man ganz schnell den Überblick, zu viele Menschen.

Auf dem Platz steht eine unendliche Menge von Körpern, Köpfen und Armen und Beinen und das Ganze eingebettet in jede Menge anderer Dinge, die in einer Stadt rumstehen.

Jetzt haben wir das Problem definiert, wir haben das Gefühl, dass wir das absolute Chaos nicht malen können.

Die gute Nachricht, wir haben die Lösung schon!

Mal nicht den Menschen in Bewegung, mal das Chaos.

Man schaut ins Chaos und denkt, dies sei ein Problem, dabei ist es die Lösung.
Denn überraschenderweise ist es extrem einfach, eine Masse von sich bewegenden Menschen festzuhalten, denn unser Gehirn schaltet in den Überblick um. Es nimmt nicht mehr einzelne Menschen wahr, sondern die allgemeine Lage!
Denn eine Masse von sich bewegenden Menschen ist einfach ein Knäuel aus Körpern, Köpfen und Armen und Beinen.

Wenn man diese Tatsache annimmt, dann macht sie einem das Leben beim Malen und Zeichnen extrem einfach.

Unser größter Feind sind die Denkmuster des Gehirns.

Sobald wir malen,  sagt uns das Gehirn: Ich weiß ganz genau,  wie das aussieht,  ich konstruiere einen Menschen genau, aus meiner Erinnerung. Und dann malen wir zwanghaft steife Marionetten, weil wir,  wenn wir hinschauen,  überfordert sind.

Alles Quatsch!

Wir brauchen nichts konstruieren, weil im Kopf des Betrachters genau das Gleiche  passieren wird wie bei uns. Der Betrachter nimmt nicht mehr jeden Arm oder jedes Bein wahr, sondern wir sehen nur eine Menschenmasse.

Mal, was du siehst, ound das ist einfach abstrakt!

 

Tatsächlich aber sehen wir gar nicht einzelne Menschen, sondern einen Haufen Kleckse. In einer Menschenmasse geht der eine Mensch unkenntlich in den nächsten über.

Achtung, dies muss man sich beim Malen erstmal trauen!

Menschen in Bewegung-Trenne sie nicht!

In einer Menschenmasse kann man einen Menschen nur mit einem Bein malen. Andererseits kann ich einen Rumpf mit zwei Köpfen malen. Der Betrachter wird dies nicht als Monster sehen, sondern als ganz normal erachten, weil es um eine Menschenmasse geht.

Tine Klein Aquarell Aeschenplatz in Basel, Tutorial zum Thema Menschen in Bewegung

Sprich:  Du hast beim Malen und Zeichnen Narrenfreiheit! Hurra!

Ist das ein Klecks? Oder ist das ein Kopf? Völlig egal, die Illusion zählt.

Regeln für die Menschenmasse in Bewegung

Es gibt allerdings ein paar Regeln.

Menschenmasse und Bewegung heißt Unschärfe!

P.S.: Seit  Covid hab ich übrigens Probleme mit Menschenmassen!  Ein merkwürdiges Gefühl, aber jetzt wieder zum Thema.

  1.  Menschen in der Entfernung können völlig abstrakt angedeutet werden. Das Gleiche gilt für Menschen in Randbereichen oder im Schatten.  Arme und Beine muss man nicht zählen. Andeutungen oder einzelne Körperteile reichen für den Gesamteffekt.
  2. Den Menschen, die im Bildzentrum oder der Nähe stehen, sollte man etwas mehr Aufmerksamkeit widmen. Grobe Proportionen , Oberkörper gleich Unterkörper und Kopf passt 8 mal in den Körper müssen beachtet werden. Faustregel: Ist der Kopf zu groß, sieht der Mensch falsch aus. Ich weiß, dass locker gemalte Menschen dumm aussehen, wenn man es nicht kann. Deshalb musst du üben. Mit der Zeit und der Übung wirst du aufhören nachzudenken, es klappt dann automatisch.
  3. Doch es gibt eine böse Falle, wenn man Menschen erst einmal als abstrakte Menschenmenge gemalt hat, dann darf man nicht mehr zu genau werden.
    Unser Gehirn kann zwar Menschen mit zwei Köpfen oder einem Bein tolerieren, doch wird die Zeichnung oder Malerei zu genau, bricht dieser Effekt zusammen. Ein lockerer und abstrakter Malstil ist dabei hilfreich.
  4. Malt man Menschen, wie es uns unser Gehirn vorgibt, entstehen steife Marionetten. Ein überfordertes Gehirn produziert gerade Strichmännchen. Die Bewegung des Menschen entsteht jedoch im Zentrum. Hat man die Winkel Schulter und Hüfte, dann entsteht die Körperhaltung fast wie von selbst. Auch im Gewusel sollte man darauf achten, das Schultern und Hüften schwingen und Winkel haben. Denn dies ist ein Zeichen für den Betrachter: Ah! Bewegung!

 

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

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Menschen malen

 

 

 

Grundfarben! Simplify!

Grundfarben!
Heute geht es um etwas Wundervolles! Und jetzt schon mal die gute Nachricht, es wird dir das Leben leichter machen.
Letztes Wochenende war ich mit den Urban Sketchers Dreiländereck unterwegs. Hinterher machte Jemand  einen Kommentar:
„Wenn du glaubst, dass du Kunst machen müsstest! „
Und dann erzählte er begeistert über einen anderen Künstler, der in seinen Augen viel einfacher und reduzierter sei.
Ich musste erst mal nachdenken, bis mir plötzlich klar wurde, dass die Person mich nicht beim Arbeiten beobachtet hat. Langsam begriff ich, dass die Person möglicherweise denkt:
“Die arbeitet wie eine opulente Aquarellmalerin im Atelier: kompliziert!
Dann musste ich schmunzeln, auch wenn meine Kunst vielfarbig aussieht, und spielerisch, kompliziert ist sie nicht!
Jede schöne Kunst hat die Einfachheit dahinter

Wieviel Kunstmaterial brauchst du?

Schau dir erst mal das Foto an.
Tine Klein Basel im Tutorial Grundfarben
Das Riesenrad und die Baustelle gibt es im Moment nicht.
Wie viele Farben und welches Material würdest du benötigen, um dieses Stadtpanorama zu malen? Überschlag das mal kurz im Kopf.
O. k. bist du bereit? Da du selbst malst und zeichnest, kannst du jetzt mal so kurz überschlagen was du alles brauchst.
  • Wie viele Pinsel?
  • Welche Farben?
  • Wie viele Stifte?

Grundfarben und die Leichtigkeit des Seins!

Ich habe zwei Bilder gemalt. Von den 2 Stunden hatte ich 1 Stunde Trockenzeit. Also viel Zeit für alles drum herum, Gelächter und ein paar Unterhaltungen.
Das geht, weil ich es mir viel einfacher gemacht habe als die meisten. Denn wenn ich beim Urban Sketching unterwegs bin, dann arbeite ich mit drei Grundfarben. Aus diesen drei Grundfarben kann man ein ganzes Universum entstehen lassen.
  • Ein Blatt Papier
  • Ein Pinsel
  • Wasser
  • Drei Farben
Will man was Schweres bewältigen, muss man es leicht angehen!
Bert Brecht
So simpel ist die Vorzeichnung
Und dies ist auch der Grund, warum ich mit Leichtigkeit schöne Farben zaubern kann, die immer zusammenpassen.
Drei Farben kann ich im Griff behalten!
Der kleine Vorteil ist, dass es so einfach ist, aus meinen Grundfarben in hoher Geschwindigkeit ein schönes Bild zu zaubern.
Tipp: Etwas Schweres bewältigen möchte, muss es leicht angehen, deshalb mein Tipp: Benutze immer wieder die gleichen Farben und einen sehr guten Pinsel auf dem gleichen Papier, weil es dir Sicherheit gibt.
Man kann nicht ein kompliziertes Bild malen und gleichzeitig alles drumherum meistern wie ein Dompteur.

Grundfarben und der Farbkasten.

Mein Farbkasten besteht ausschließlich aus Grundfarben.
Es gibt in meinem Farbkasten nur vier Farben, die keine Primärfarben sind.
Zwei Signalfarben um zwei Farben zum Abdunkeln, dies macht Sinn weil sie nicht mischbar sind.

Hat man kalte und warme Grundfarben im Kasten, kann man fast alles Mischen!

Eine Ausnahme sind klare Signalfarben z.B. Türkis, Knallrot, Neonpink

Heute sollte aber lernen, wie man aus drei Grundfarben eine wundervolle Welt erschafft. (Ich danke meinem Diktiersystem, denn es schrieb: Ihr sollt lernen wie man eine wundervolle Weltherrschaft…. haha auch gut!)

Mein Tipp:
Schmeißt Mischfarben komplett aus eurem Kasten heraus, es sei denn diese Farbe ist eine Lieblingsfarbe!

Ich habe in meinem Kasten viele Grundfarben, doch ich verarbeite sie gerne als 3er-Team!

Drei Grundfarben als Basis!

Tine Aquarell aus drei Grundfarben, Basel blick auf Münster, Blog Herz-der.Kunst

Diese Bild ist mit drei Farben gemalt.

Mein Tipp sich mal eine Zeit lang auf drei Farben beschränken.

Als Basis empfehle ich ein Mischbrett. Du kannst zum Beispiel auch weiße Deckel von Joghurtbechern benutzen.
Ich empfehle dir drei getrennte Mischflächen, eine für die ganz dunklen Töne, eine blaugrüne Mischfläche und eine Mischfläche für alle gelb und Rottöne, damit man lernt aus drei Farben absolut klare und gebrochene Farben zu entwickeln.

In der Ruhe liegt die Kraft:

Die einzelnen Mischfarben sind nicht das Problem. Jeder schafft es einfache Mischtöne aus 2 Farben zu mischen.

Wichtig ist das man sich die Zeit nimmt, gebrochene Töne zu mischen.
Wie mischt man einen zarten Beigeton? Ein schönes Graublau? Oder den passenden Schwarzton zum Bild? Wenn man selbst mischt, kann man bestimmen, ob etwas eher bläulich oder zum Beispiel bräunlich wird. Der Spielraum der Farbabstimmung ist viel größer.

Wie mischt man aus Grundfarben?

Ich mische zum Beispiel Rot, Gelb und Blau.
Schon bei dieser Grundmischung muss man ein wenig experimentieren, denn die Anteile von rotgelb und blau sind nicht gleich. Du wirst schnell merken, dass die Mischung mal ins graue, grüne oder braune umschlägt.

Deshalb gibt man niemals große Mengen in die Mischung, sondern ganz langsam…
Diese Grundmischung teile ich in mehrere Portionen, d. h. die eigentliche Grundmischung verändere ich nicht.
Ich nehme ein bisschen und füge zum Beispiel rot hinzu, die Mischung wird dann zum Beispiel dunkelviolett. Füge ich noch ein wenig gelb hinzu wird die Mischung möglicherweise braun.
Nun nehme ich wieder etwas von der Grundmischung und füge gelb hinzu und viel Wasser und plötzlich habe ich Sandfarben.
Durch das Ausbalancieren der drei Farben merke ich was ich tun muss um grau, braun oder alle möglichen Schattierungen zu erzeugen.

 

3 Grundfarben für die Stadt mit Kontrast.

Tine Klein Aquarel Basel Blick vom Leonardsplatz in 3 Grundfarben

Drei Grundfarben, die ich sehr gerne für das Urban Sketching verwende, sind:

  • Ultramarin feinst
  • Krapplack Rosa oder Permant Rose
  • indisch Gelb oder yellow deep

Beide Bilder wurden damit gemalt, weil der Kontrast so schön leuchtet.

Der Vorteil dieser Farbkombination sind, die tollen Grautöne, die man eher mischen kann. Diese Farben sind bei Gebäuden mit Schatten super, weil, diese Grundfarben sehr zarte und harmonische Grautöne erschaffen, ein zauberhaftes blaugrau bis hin zu gesprenkelten Rostfarben.
Außerdem entsteht aus der Mischung ein strahlendes Orange, das zusammen mit dem strahlenden Blau sehr dynamische und trotzdem harmonische Bilder entstehen lässt.

3- Farben für Grün- Liebhaber:

Diese Dreierkombi von Grundfarben ist etwas für Menschen die gerne brillante Grüntöne mögen. Die Mischfarbe aus Lasur Gelb und Colin Blauton ergibt ein wundervolles Grün. Das Grün der meisten Laubbäume trifft man damit gut.
Das Magenta ist eine wundervolle leuchtende Farbe, die man zwar selten in einem Aquarell anwenden kann, jedoch bildet sie zusammen mit dem gelb sehr harmonische Orangetöne. Man kann mit der Kombi aus Magenta und Lasur Gelb sehr schöne Ziegelfarben mischen. Diese Dreierkombination eignet sich sehr gut für die Landschaftsmalerei, aufgrund der entstehenden Grün und Orangetöne.

  • Lasur Gelb
  • Coelinblauton
  • Magenta

Grundfarben für gute Laune:

3 Farben für gute Laune, diese drei Grundfarben sind zusammen wie Sommerhimmel.

Diese Farbe ergeben das Gefühl von Baby-Blauem Himmel, sanften Grün und trockenem Stroh die Farben des Sommers, weil das Blau so weich ist.

  • Opernrosa und
  • Bergblau
  • außerdem indisch Gelb

Je einfacher desto besser, 3 Tupfen Farbe und eine Portion Leichtigkeit man braucht ein dunkleres Blau für die Dunkelheiten.

Mischen lernen braucht Zeit

Gib dir die Zeit, grade weil es nach ein bisschen Üben mit den Grundfarben viel leichter wird.

Tine




https://blog.herz-der-kunst.ch/limitierte-farbpalette-ein-guter-trick/

 

Limitierte Farbpalette ein guter Trick?

 

 

 

 

Weißt du, wie dein Bild aussehen wird?

Aquarell im Tutorial: Weißt du wie dein Bild aussehen wird von Tine Klein, Münsterplattform in Bern
Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie dein Bild aussehen wird, wenn du es gemalt hast?
Jetzt mal ganz ehrlich, ich kann das nicht.
Und ich denke, ich bin nicht die Einzige, der das so geht.
Natürlich bin ich eine Malerin, die sehr viel Erfahrung hat,  und trotzdem kann ich ein Bild in meiner Fantasie nicht bis in jedes Detail planen. Warum? Ich kippe hier Farbe ins Bild, ich bin ja keine Wahrsagerin!

Hilfe ich kann mir mein Bild nicht vorstellen!

Viele Menschen denken, man malt ein Motiv einfach ab.

Obwohl ich das Motiv vor der Nase habe, weiß ich trotzdem nicht, wie mein Bild hinterher aussehen wird.

Viel zu viele Faktoren spielen mit,

ich erschaffe etwas Neues.

Damit zum Beispiel Bäume locker und luftig ausschauen,  kippe ich die Farbe ins Bild. Der Aufprall der Farbe im Bild erschafft den Baum.
Es ist doch klar, dass ich dies nicht steuern kann! Ich bin zwar eine Göttin! Haha, dennoch kann ich die Flugbahn eines Tropfens in der Luft nicht verändern!
Ich male das Bild, aber das Bild malt auch mit mir!
Viel zu viele Faktoren spielen mit, es ist quasi wie Segeln oder Wellenreiten, natürlich segele ich dahin, wo ich hin will, und trotzdem spielt der Wind mit! Ich muss ihn einbinden,  sonst komme ich nicht ans Ziel!
Was heißt dies denn Konkret, wenn ich male?
Ich mache mich darauf gefasst, dass was passiert! Ich hebe das Papier und steuere wie die Farbe auf dem Blatt verläuft. Ich kann es aber nicht 100 prozentig im Griff haben.

Wie ein Bild entsteht!

Laien glauben, man könne ein Bild nochmal malen!
Dies stimmt auch in einem gewissen Maße , denn je öfter man ein bestimmtes Bild malt, desto mehr bekommt man die Unwägbarkeiten in den Griff.
Du bist nicht dumm, wenn du dir dein eigenes Bild nicht vorstellen kannst!
Man muss ein Motiv in eine Bildsprache umsetzen, erst dann kann der Betrachter das Bild aufnehmen und verstehen. Logischerweise müssen wir deshalb viele Dinge ganz anders malen,  als sie eigentlich sind.
Diese Bildsprache setzt sich aus vielen kleinen Faktoren zusammen, einerseits ist es Technik, Material,  hinzu kommt die ganz eigene Motorik der Hand und die emotionale Wirkung von Farben auf die Seele, das Wetter und natürlich die Tagesform.

Ein kreativer Prozess ist kaum planbar.

An manchen Tagen bin ich einfach ein Trottel!
Und deshalb entstehen in meinen Bildern auch immer wieder Fehler. Mit der Zeit wird man als Malerin jedoch so erfahren, dass man diese Fehler in den Malprozess einbezieht und diese neue wundervolle Ergebnisse erzeugen.
Durch all dies können Hunderte von kleinen Faktoren zusammenwirken und Neues erzeugen.
Schau mal ins Bild,  dort mischen sich im unteren Bereich drei Farben: Aquamarin feinst, Indischgelb und Permanent Rose, mal wird es Braun, mal Blau, mal Rosa, ich weiß, wie es geht,  aber wie die Pigmente ganz genau verlaufen,  kann ich dir nicht sagen! 
Am Ende kommt ein Bild mit einer ganz speziellen Wirkung heraus. Das Endergebnis hat es noch nie gegeben und seine Wirkung bleibt auch für die Erzeugerin überraschend.
Jetzt wird der eine oder die andere sagen:
Aha, sie kann das nicht! Deswegen kommt hinten immer was anderes raus.
Diese Annahme liegt natürlich nahe, wenn man in einer Welt aufgewachsen ist,  in der das Ausdrucken von Bildern normal ist.
Wie die Pigmente an diesem Tag verlaufen,  liegt sogar an der Luftfeuchtigkeit.

Genaue Planbarkeit bleibt eine Illusion.

Natürlich habe ich eine Vision von meinem Bild.

Und ähnlich wie auf einem Surfbrett, surfe ich genau  in meine Richtung. Doch wenn etwas
passiert,  dann Ungeplantes, dann muss ich reagieren, und plötzlich ist im Bild alles anders.

Und diese Fehler oder Ungeplantes sind gut! Bei einem richtig guten Maler malt  das Unterbewusstsein mit. Dies bringt wichtige Dinge zur Sprache. Das Unterbewusstsein erkennt aus abstrakten Formen plötzlich Dinge und bringt diese ins Bild!

Des halb ist nicht alles Ungeplante ein Fehler!

Nicht grübeln, einfach machen.

Wer sich bei einem Motiv nicht sicher ist, sollte eine kleine Vorzeichnung machen. In dieser kleinen Vorzeichnung kann man klären, ob der Bildentwurf sitzt!
Dies macht einen im eigentlichen Bild sehr locker.
Denn wenn ich dann Farbe hinein kippe,  sitzt zumindest theoretisch alles am richtigen Platz.
Wenn dann etwas anders ist, reagiert du!
Der wichtigste Tipp:
Das Leben geht immer vorwärts!
Du darfst niemals einen Gedanken daran verschwenden, wie es gewesen wäre, wenn es doch anders gekommen wäre.
Die Zeit,  die du mit Gejammer verbringst, wird dein Bild zerstören!

Heute, hier, jetzt! Jetzt! So entstehen gute Bilder!

Haha! Ich wäre jetzt bereit für eine Verkettung glücklicher Umstände!
Das ist mein Zeichen und Lebensmotto!
Die glücklichen Umfälle machen Kunst gut, sie erlauben Künstlern Unerwartetes und Ungewöhnliches zu erschaffen. Damit man damit umgehen kann, gibt es ein paar Tricks.

Sofort reagieren:

Mach dich startklar und sei allzeit bereit. Wenn etwas passiert,  bist du nicht geschockt,  sondern du reagierst. Ganz am Anfang kann man oft noch die Notbremse ziehen, dafür musst du das Material bereitgelegt haben,  z.B. Lappen und einen sauberen Pinsel zum Aufsaugen von Farbe.

Risiko zuerst:

Risikoreiche Techniken wie die Bäume mache ich zuerst,  um mir die Angst zu nehmen, dass ich die Bäume ruiniere.

Platz lassen:

Ich male immer ein etwas kleineres Format als das größere Format des Papiers, so kann ich im Bildentwurf auf Unerwartetes reagieren!

Gut trocknen lassen!

Warte ab! Rührst du in Unerwünschtem herum, entstehen beim Reparieren schlimme Matschflecken.

Abwarten und beobachten: Ist das, was passierte,  wirklich ein Fehler? Oder ein glücklicher Zufall?

Wenn es trocken ist,  kann man Farbe auf gut geleimten Papieren einfach abheben. Dabei entstehen wunderschöne Effekte und das Licht kommt zurück ins Bild.

Diese kleinen Tipps werden dir helfen, beim Malen wie ein cooler Surfer auf der richtigen Welle zu reiten. Ich wünsche dir ein wunderschönes Wochenende und viel Spaß.

Liebe Grüße Tine

Letzte Woche musste ich herzhaft lachen. Eine Frau schrieb mich an und sagte: Wie gut kann man von dem Blog leben? Ich musste so lachen! Gar nicht! Der Blog trägt seine eigenen Unkosten! Er ist für Menschen gedacht, die wenig Geld haben. Wenn du regelmäßig liest, bin ich dir also sehr dankbar, wenn du eine Spende hinterlässt. Damit es weiterhin kostenlose Kulturangebote für jedermann gibt.




 

Weiterlesen bei Tine

Schüttung oder Nass in Nass Technik

https://blog.herz-der-kunst.ch/schuettung-oder-nass-in-nass-technik/

 

#USKBern2021 – Malen auf dem Festival!

Tine Klein Aquarell In basel bei #uskbern2021 Bern, Cafe, Aquarell, Laube

Das Abendmahl der Sketcherin Tine Klein

Wir waren Sketchen

 in Bern. USKBern2021

#USKBern2021

Wenn ihr euch anschauen möchtet, was all die vielen Menschen gemalt haben, dann solltet ihr das #USKBern2021 benutzen.
 
It is time to inspire!
 
Für die Menschen unter uns, die nicht besonders technikbegeistert sind, erkläre ich noch, wie man es benutzt:
Das Rautensymbol #kann man in sozialen Netzwerken mit einem Wort dahinter eingeben, dann filtert eine Suchmaschine genau das heraus, was man sehen möchte. Äußerst praktisch!

Zeichnen auf dem Festival, warum?

Man trifft viele Leute:

Für die einen ist das Zeichnen auf dem Festival einfach Nebensache, sie treffen gerne ihre Freunde. Wenn man Interessen teilt, dann versteht man sich oft auf Anhieb.

Tine und Brinda

Für mich ist das immer besonders wundervoll, weil die Urban Sketcher als Menschen, die draußen malen, eine große internationale Familie sind.
 
Man sollte jedoch nicht unterschätzen, dass man von jedem Zeichen- oder Mal-Festival absolut wertvolle Tipps mit nach Hause bringt.
 
 
Man erfährt viel über das Material der anderen.
 
Auf den Zeichen-Festivals lernt man im Vorbeigehen, welches Material sich besonders gut für bestimmte Dinge eignet.
 
 
Man darf Malern über die Schulter schauen und lernt dabei immer.
Aber nicht nur das Material ist interessant, ich finde bestimmte Geisteshaltungen, die zu anderen Bildentwürfen führen, toll.
 
Jeder Künstler tippt den Pinsel in seine eigene Seele und du siehst, wie er eine Welt erschafft.
 
Man darf für einen Moment durch die Augen des anderen schauen, und dies ist eine der schönsten Erfahrungen überhaupt.
All dies sind die Gründe, warum ich Mal- & Zeichen-Festivals liebe.

 

Malen auf dem Festival:

Auf einem Festival malt man meistens nicht die besten Bilder der Welt.
Einfach, weil der Austausch im Vordergrund steht. Aber man darf fragen und sich dazugesellen. Der Blick hinter die Kulisse ist absolut hilfreich und zauberhaft.
Heute möchte ich die mir am häufigsten gestellten Fragen beantworten (FAQ)

FAQ`s bei Tine:

Phase 1:

Ich starte mit einem riesigen Pinsel.
Tipp: Flachpinsel
Dies ruft bei den Betrachtern Irritation hervor. Meine Herangehensweise an ein Bild ist völlig anders, ich starte nicht mit klein, sondern ich setze zuerst einen riesigen Farbfleck aufs Bild. Dieser Farbfleck entspricht der Farbe, die ich am Ort wahrnehme und fühle.
An diesem Punkt entgleiten meinen Betrachtern die Gesichter. Denn ich fange nicht zart an, mit einem Bleistift zu skizzieren, sondern ich haue ein riesiges, grünes Rechteck aufs Papier. Vorher habe ich nur kurz markiert, wo Weiß und Signalfarben ungefähr hinkommen. Dann tropfe ich zur Erschütterung meiner Betrachter leuchtend rote Farbe ins Bild, die sich mit dem Beige und Grün mischt.
Siehst du es in meinem Bild?
Die häufigste Frage ist: Wie zum Teufel soll aus dem Fleck ein Bild entstehen?

Phase zwei:

In dieser Phase beginne ich das Bild zu modellieren wie ein Töpfer.
Die häufigste Frage, die mir hier gestellt wird, ist, ob man aus diesem Chaos noch ein Bild entstehen lassen kann.
Ja, natürlich, denn nun benutze ich Schatten und Dunkelheiten, um dem Bild eine Struktur zu geben. Dazu brauche ich Schattentöne, die gut zum Bild passen. Denn andernfalls würde mein Bild mit der großen Farbfläche schlampig und grell wirken. In dieser Phase wird mir oft die Frage gestellt:
 
Welchen Grauton hast du gekauft?
Ich habe gar keinen Grauton gekauft, das Grau entsteht aus den Farben, die ich auf der Palette habe.
 
Maler nennen das Palettendreck und diese Technik ist eine der wichtigsten der Malerei.

Mein Tipp:

Mindestens eine der dominanten Farben deines Bildes sollte im Grauton enthalten sein. Dann mit der Komplementärfarbe oder zwei Farben, die miteinander komplementär sind, mischen.

Wie entstehen Grautöne?

Meistens höre ich lauter Ahhs und Ohhs, wenn ich die dunkle Farbe ins Bild male. In Bern gibt es sehr viele Laubengänge. In den Gängen ist es dunkel, dies macht es mir einfach.

Ich male nun hinter dem eigentlichen Motiv mit dem Flachpinsel und gestochen scharf.

Für die Betrachter wirkt dies wie ein Zauber, denn wenn ich den dunklen Pinsel ansetze, werden plötzlich in Sekunden eine Lampe, die Säulen, der Sonnenschirm und die Menschen sichtbar.
Dann prasselt es sofort Fragen:

Welche Farben kaufst du, damit sie so leuchtend sind?

Keine besonderen, meistens sind sie transparent, das Leuchten entsteht im Zusammenklang mit der Dunkelheit.

Die nächste Frage ist, welches Schwarz hast du gekauft?

Meine Antwort:  Gar keins, ich mische das.
Dann lautet die nächste Frage, wie zum Teufel bekommst du die Farben so dunkel?
Ich benutze die Farben des Bildes, jedoch füge ich jeweils die allerdunkelste Version dieser Farben hinzu und füge dann die Komplementärfarben hinzu, meistens beruhen meine Schwarztöne auf Siena gebrannt und einem dunkleren Blauton plus dunklem Violett.
Ich erkläre es an diesem Bild. Die Basis der Hausfarbe ist Siena, ein Gelb, dieses wird durch Lila zum Strahlen gebracht, deshalb ist die Basis meines Schwarztons ein dunkles Violett. Jetzt füge ich noch ein dunkles Blau hinzu, bei dem ich mir ganz sicher bin, dass es zu Siena gebrannt komplementär ist. Diese Kombination erzeugt ganz automatisch einen sehr dunklen Ton. Das Schwarz, das eigentlich ein dunkles Violett ist, wirkt besonders strahlend und extrem dunkel, weil es speziell auf die Umgebungsfarbe gemischt wurde.

Gelb und Violett sind komplementär, dadurch entsteht das Strahlen.

Phase 3: Linien:

Die nächste Frage, die ich gestellt bekomme ist:  Wie bekommst du die tollen Linien hin? Ich mische einen hellen Grauton, manchmal benutze ich das Schwarz verdünnt und gebe noch das helle Blau hinzu, mit dem ich den Grünton gemischt habe. Dann mache ich den Pinsel ganz trocken, teste, ob die Farbe passt. Und zeichne die Details in einer enorm hohen Geschwindigkeit. Dadurch bricht mein Strich und die Pinsel-Zeichnung sieht nicht so massiv aus.

Mogeln ist erlaubt.

Andererseits habe ich einen grauen Pinselstift, winzige Strichstärke. Dies hilft mir bei kleinen Details, zum Beispiel bei den Stühlen. Aquarelllisten fallen nun in Ohnmacht, aber wieso sollte ich es mir schwerer machen als nötig?

Denkst du: Oh Gott, oh Gott, noch so viel zu lernen?

Dann bedenke:

Jeder Künstler war zuerst ein Amateur.

Komm, begleite mich beim Lernen!

Tine

Wenn du: #USKBern2021 nutzt, wird auch bei vielen anderen lernen können.

Auf Wunsch einer Schülerin noch mal die Farbpalette aus Hamburg mit den Erklärungen zum Mischen.

https://blog.herz-der-kunst.ch/sag-es-in-farbe-bildsprache-teil-2-usk-hamburg/

Sag es in Farbe! Bildsprache Teil 2 USK Hamburg

Einen ganz herzlichen Dank an alle Mitwirkenden, insbesondere ans Orga-Team, leider nicht alle drauf!

#UskBern2021

So, jetzt sind alle drauf:

Gruppenbild 2021 #UskBern2021

Schaut mal rein.

https://symposium.usk-switzerland.ch/




 

Nicht vergessen das Hashtag ist: #USKBern2021

#USKBern2021

 

Der Mensch im Bild?

Heute möchte ich euch Tipps für den Menschen im Bild geben.
Wenn man Menschen darstellen möchte, dann stellt man schnell fest, dass die Art, wie man Menschen im Bild zeigte, von Epoche zu Epoche sehr unterschiedlich war oder gar verboten. Aber eines bleibt über alle Zeiten und Kulturen, es interessiert uns:

Was machen die da?

Tine Klein Aquarell zum Thema der Mensch im Bild, Motiv Basel Fischmarkt

Mein Bild kannst du interpretieren, denn es gehört zu deinem Alltag.

Bei anderen menschlichen Darstellungen wird es schwerer.

Kein Kopf, aber dafür unendlich viel Busen!

Mein erster Gedanke war,  Alice Schwarzer würde ausrasten! Der Mensch in der Steinzeit dachte: Prachtweib!?

Danke an: Nina Paley, CC0, via Wikimedia Commons

Eine Frau sagte: “ Himmel,  die Kerle haben noch immer auf dicke Brüste gestanden!“
Diese Aussage wurde umso lustiger, weil die kulturhistorische Interpretation,  die neben der Statue stand, so unglaublich hochtrabend war.

Wir liegen wohl beide falsch! Wir sind Kinder unserer Zeit.

In der Ausstellung erfuhr ich, dass die dicke Frau mit dem katastrophalen Body-Mass -Index durchaus ein Massenprodukt war und dass die Statuen über hunderte von Kilometern transportiert wurden! Als Künstler zieht man daraus den Schluss, dass es seit jeher ein starkes Bedürfnis gegeben hat, den Menschen in der Kunst zu  zeigen.

Twiggy war wohl nicht das Schönheitsideal?

Aber interessant ist es schon, oder? Was heißt das für uns,  wenn wir malen?

Der Mensch im Bild. Mal ihn einfach!

Solange man erkennt, was Menschen machen, ist dies auch interessant für andere Menschen, deshalb darfst du dich ruhig trauen, Menschen zu malen.
Darstellungen müssen überhaupt nicht hochtrabend sein, die einfachen ägyptischen Zeichnungen faszinieren uns noch heute, sie zeigen den Alltag und die Mythologie einer längst untergegangenen Kultur. Die einfachen und oft gekritzelten Skizzenbücher der frühen Forscher in Südamerika sind noch heute interessant und wichtig. All diese Bilder sind nicht perfekt.
Mach dir klar, dass du etwas Wertvolles erstellst, auch wenn es nicht perfekt ist.

Alltägliche Dinge reichen, sie werden wertvoll:

Oft unterschätzt man die Wichtigkeit der alltäglichen Dinge.  Wichtig ist es, den Menschen in seine Zeit einzubinden, sonst gibt es so komische Gedanken wie oben. Auch wenn ich in meinem Alltag in Basel leider nicht mit Inbrunst  eine Jagdgesellschaft beschreiben und malen kann, die eine rasende Antilopenherde verfolgt. Wie gerne würde ich die donnernden Hufe malen!
Was sind denn meine Alltagskleinigkeiten wert? 
Ich stelle mir gerne vor, wie in 500 Jahren mein Atelier ausgegraben wird und die Menschen staunend über meinen Alltagsskizzen stehen!
Tine Klein Aquarellskizze mit Tusche Bern ZytgloggeBlog zum Thema der Mensch im Bild
Und sich fragen:
Was haben sie da gemacht?
War das ein Jagdhund? Eine Jagdgesellschaft im Bern für uns, kaum glaubhaft.  Wir wissen, es sind Passanten. Menschen werden erst im Zusammenhang interpretierbar.
Vielleicht hält man in 1000 Jahren meine Pinsel für Kultgegenstände?
Ja! Mein Pinsel ist Kult!
Weil im Jahr 100 nur noch digital gemalt wird. Wahrscheinlich denken die Menschen, ich hätte mir den Pinsel durch die Nase gesteckt und dabei wirre Gebete in die Nacht hinausgeschleudert. 
Aber sie werden von meinem Alltag genauso fasziniert sein, wie ich jetzt vom Steinzeitmann.
Ein unerklärlicher Ruf aus der Vergangenheit!

Tipps für den Mensch in Bild:

Motivwahl:  Der Mensch im Bild.

Tine Klein Aquarell zum Thema der Mensch im Bild, Motiv: ältere Dame auf einem Fahrrad

Wir haben oft keine Wertschätzung für die alltäglichen Dinge. Immer wieder stelle ich genervt fest, dass Menschen tausendfach Klischees aus Büchern abmalen. Vielen Menschen erscheint ein Massai unter einer Schirmakazie in Afrika offensichtlich viel interessanter als der eigene Alltag.
Wie wär’s mit Oma auf E-Bike?
Ist das nicht exotisch genug?
Überlegt einmal, wie viele Informationen von Generation zu Generation verloren gehen! Den einfachen Alltag festzuhalten, ist sehr wichtig.
Du wirst überrascht sein, wie dankbar die Menschen für Motive aus ihrem Alltag sind.

 

Die Geste macht es

Man denkt immer, man müsse viel tun, um ausdrucksstarke Menschen zu malen oder zu zeichnen. Dabei lässt man absolut außer Acht, dass uns Menschen nur interessiert, was der andere macht. Deshalb reicht es oft, Streichholzmännchen zu zeichnen, Hauptsache, die Geste stimmt. Wenn der Mensch sich zum anderen neigt, dann sieht man,  dass die Menschen reden! Unterschätze niemals die Macht der einfachen Körperhaltung, denn dies werden die Menschen in 500 Jahren immer noch verstehen.
Körperhaltung ist wichtiger als Schnick-Schnack!

Tätigkeiten machen den Menschen im Bild magisch:

Tine Klein Aquarell zum Thema der Mensch im Bild, Motiv Basel Fischmarkt

Was werden die Menschen in 500 Jahren hier denken? Kultische Handlungen bei den Weihnachtssaturnalien?  Gott sei Dank malen wir für heute…grins!

Nimm dir die Zeit und die Ruhe, Menschen bei bestimmten Tätigkeiten zu beobachten. Du wirst schnell feststellen, dass es ganz typische Gesten gibt.  Irgendwer steht wie ein Stock auf den Schlittschuhen und im Gegensatz dazu werden die Kinder übermütig. Es muss gar nicht perfekt sein, Bewegungen machen dem Betrachter generell Spaß.

Eine zackige Bewegung verzeiht viele kleine Fehler.

Die Beziehung zwischen dem Menschen im Bild und den Gegenständen

Der Mensch im Bild wird erst gut, wenn er zu den Gegenständen seiner Umgebung passt. Bei einem Fischerort passen Blaumann und Bikini ganz wunderbar zusammen.
Tine Klein Aquarell cadaques, Tutorial Schatten, Stand mit Booten
An einer Bushaltestelle brauchst du vielleicht weniger.
Hier reicht die Silhouette, um die Geschichte zu erzählen. Der Mensch im Bild wird neben einer Straßenbahn ganz automatisch zum Passagier.
Tine Klein Blog Herz-der-Kunst Bern Strassenbahn, Tutorial Farbflächen,Aquarell
Als Faustregel gilt, die Tätigkeit oder Körperhaltung sollte zu den Gegenständen im Bild passen.

Die Masse macht’s:

Oft kann man Menschen auch ineinander verschwimmen lassen. Gibt es an einem Ort viele Menschen, dann reicht schon die Andeutung der Körperform. Wie viele Köpfe und Beine da sind, ist völlig uninteressant. Ab einem gewissen Punkt malt man einfach eine Menschenmenge. Hier ist es oft sogar gefährlich, zu viel zu malen. In einem Stadion zählen wir nicht Hände und Füße! Mit dieser  Erkenntnis kann man entspannt Menschen malen.

Verkünstle dich nicht!

Mein wichtigster Tipp beim Menschenmalen jenseits der Technik ist: Verkünstle dich nicht.
Ich habe im Malunterricht hunderte von Bildern sterben sehen, weil ein Schüler eben noch ein Detail einfügen wollte.
Schaut man in eine Menschenmasse, dann interessieren uns die Gesichter nicht!
Wir würden in der Stadt wahnsinnig.
Weniger ist mehr – mach´s dir nicht schwer!
Liebe Grüße Tine



 

Mehr lesen:
Zum, Menschen:
malen oder zur Venus. 

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/schon-in-der-eiszeit-gab-es-grosse-transporte-13387170.html

 

 

Die richtige Farbauswahl für tolle Bilder

Tine Klein Aquarellskizze mit Tusche Bern ZytgloggeBlog zum Thema farbwahl

Bern Zytglogge Tine Klein

Die richtige Farbauswahl macht so richtig tolle Bilder. Doch jeder der malt weiß, so einfach wie sich das anhört ist es nicht!

„Die Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das Weltall sich begegnen ! Darum erscheint sie den wahren Malern durchaus dramatisch!“ Paul Cézanne

Die Farbauswahl am Ort:

Es gibt viele Dinge die die Farben eines Motives bestimmen können. Die Farbauswahl ist nicht nur von der realen Farbe der Gegenstände beeinflusst, sondern auch vom Licht und der Emotion und einer irgendwie gewachsenen historische Farbvorstellung. Diese Überlegungen zur Farbauswahl möchte ich noch ein bisschen erläutern.

Wenn wir zum Beispiel im Urlaub in Griechenland ein Bild malen, dann ist die richtige Farbe sicherlich weiß und das berühmte griechische Blau.
Das haben wir schon so oft gesehen, dass diese Farbwahl  einfach  historisch ist. Es entspricht der Wahrheit, und doch ist es häufig ein Klischee, aber kein Mensch erkennt Griechenland, wenn wir dieses Klischee nicht befolgen.
Ein weiteres Beispiel ist das spezielle Licht eines Ortes, das berühmte Taj Mahal ist einfach nur weiß. Und dieses weiß bildet dann die Leinwand für das spezielle Licht dieses wunderschönen Ortes. In unseren Köpfen kann dieses wunderschöne Gebäude jede Farbe haben von rosarot, über leuchtend violett bis ins baby-blau. Die Farben der Verliebten.

Bern wird voller Maler sein.

Bald ist das Urban Sketcher Treffen in Bern. So weit ich weiß sind die Tickets ausverkauft. Doch ich komme zu solchen Treffen oft selbst ohne Ticket, denn das macht auch Spaß, denn viele Menschen werden in der Stadt unterwegs sein und malen.

Welche Farbe hat Bern?

Ein viel nachvollziehbarer Grund für die Farbgebung von Motiven ist das vorherrschende ortsübliche Material. Viele Städte haben die Farbe ihres Materials; Amsterdam oder Manchester sind backsteinrot.

Bern ist wunderschön und hat eine für eine Stadt total ungewöhnliche Farbe.

Bern ist Olivgrün, Türkisgrün und  Gelbgrün

Trotzdem finde ich es nicht ganz logisch warum Bern auf mich so grün wirkt.

Farbauswahl und die Psyche:

Das die Psyche bei der Farbauswahl eine große Rolle spielt, ist kein Geheimnis.  Denn die persönliche Farbauswahl eines Menschen sagt sehr viel über seinen Geist und seine Seele.

Ich habe verwundert gelesen, das die Farbe der Straßenbeleuchtung die Kriminalität und die Selbstmordrate senken kann. Und das andere Farben so attraktiv auf Menschen wirken, dass sie fast zwanghaft auf Links dieser Farbe klicken. Es soll ein 80 Millionen Dollar Blau geben. (Unten gibt’s einen Link zu diesen Thesen)

So eine bezwingende Farbe möchte ich natürlich auch für meine Bilder.

Können wir dann also solche Strickmuster wie das 80 Millionen $ Blau auch für unsere Bilder benutzen? So einfach ist es leider nicht, ein Bild wird immer dann gut, wenn die Farbauswahl auch zum Motiv und Thema des Bildes passt.
Andererseits werden Bilder, die sich absolut nur auf die realen Farben eines Ortes stützen, irgendwie einbeinig.

Über humpelnde Bilder

Was meine ich damit?

Diese Bilder humpeln im wahrsten Sinne des Wortes, denn unsere psychischen Wahrnehmungen zu einem Ort gehören dazu wie der Name an der Haustür.
Natürlich wird eine Situation, die du bedrohlich empfindest, ganz automatisch dunkel oder grau.
Ein Bild bei dem es gute Musik und Sonnenschein gab, wird sicherlich eine ganz andere Farbauswahl auslösen.

Ein gelber Himmel spricht von Sonnenschein, auch wenn er nicht in Wirklichkeit gelb ist.

Die Farbe eines Ortes:

Die Farbauswahl die ganz eng mit dem menschlichen Empfinden verbunden ist.
Ich möchte dies einmal an zwei Städten aus meiner persönlichen Umgebung erklären.
Bern und Zürich sind beide historische Städte mit Altstadt. In dieser historischen Altstadt findet man viel Sandstein und auch Putz.  Trotzdem empfinde ich die Städte völlig anders.

Dies liegt am Licht, aber vor allen Dingen an meiner Seele.

Bevor ich nun wütende Zuschriften bekomme, solche Empfindungen haben oft etwas mit Klischees zu tun, aber eben auch mit dem eigenen Empfinden und den eigenen Erlebnissen in einer Stadt.

Beobachtungen zu Farbe einer Stadt

Zürich und Bern sind beide aus Stein erbaut. Haben diese Städte deshalb für mich die gleiche Farbe? Nein auf keinen Fall!

Bern ist für mich grün und Zürich ist  anzuggrau.

Wenn man auf den Brücken in Bern steht, dann ist das Wasser oft zauberhaft Türkis. Die Kuppeln über Bern leuchten Türkis mit goldenen Reflexen im Abendlicht und der Stein hat einen leichten grünen Stich. Bern hat an seinen Hängen viele Bäume und dies formt eine grüne Stadt. Obwohl man weder die Kuppeln noch die Aare von jedem Punkt der Stadt sieht, bleibt der emotionale Eindruck; Bern ist grün und Bundesflaggen rot.
Auch Zürich liegt zauberhaft am See und obwohl die Wasserfläche in Zürich viel größer ist, scheint das Wasser nicht die gleiche Farbwirkung auf die Stadt zu haben. Der Stein in Zürich erscheint mir viel blauer und  steinfarbener. Das Wasser der Limmat liegt in Zürich näher an den Gebäuden der Altstadt. Das Wasser reflektiert bläulich. Der Stein wirkt kühler fast bläulich ein Stich ins Blaugrau.

Tine Klein Aquarell Zürich Frauenbadi zum Thema Farbauswahl.

Zürich Frauenbadi Tine Klein

Fast die gleichen Farben wie in Bern, trotzdem wird meine Hand bei Bern etwas spielerischer. Hat Zürich ein herrschaftliches Grau? Eigentlich ist der Stein in Zürich sandsteinfarben.  Ich kann diese Wirkung nicht genau erklären, ich vermute das es auch damit zusammenhängt, dass in Zürich viele Menschen im Finanzsektor arbeiten und dementsprechend ist das Straßenbild von gedeckten Farben geprägt.

Da spielt die Seele mit? Ich weiß es nicht!

Bern ist für mich olivgrün, ich vermute das dieser Eindruck durch 2 Dinge verstärkt wird. Der Stein ist grünlich, die Kuppeln sind Türkis und der Fluss ebenso. Dazu kommen die vielen grünen Bäume.

Farbwahl für Bilder:

Ich versuche für meine Bilder eine Grundfarbe zu finden. Dafür fühle ich genauso in mich hinein, wie ich auf das Motiv schaue. Ich nenne das:

Die Farbe des Ortes.

Andere Künstler beschreiben dies noch leidenschaftlicher:

„Der Künstler ist nur ein Aufnahmeorgan, ein Registrierapparat für Sinnesempfindungen, aber, weiß Gott, ein guter, empfindlich komplizierter, besonders im Vergleich zu den andern Menschen.“
Paul Cézanne

Diese Farbe sehe ich dann großflächig durch das gesamte Bild. Meine Theorie ist das eine Farbe erst so richtig wirkt, wenn sie das verbindende Element in einem Bild ist.
Die wichtigste Erkenntnis ist wohl, dass einzelne Motivanteile nicht voneinander getrennt sind.  Diese Reflexionen und Strahlen machen natürlich vor nichts halt.

Sehen lernen mit Kopf und Herz! Schaut euch die Farbe eurer Stadt an, wie verändert sie sich mit dem Wetter und euerer Stimmung? Wie kann man die Farbe durch ein ganzes Bild ziehen? Ich bereite den Workshop für das Schweizer Urban Sketchers Meeting vor. Ich freue mich auf euch!

Liebe Grüße Tine




 

Zum Thema weiterlesen bei Tine:

Farbstimmung ist das Gefühl eines Ortes

https://blog.herz-der-kunst.ch/farbstimmung-ist-das-gefuehl-eines-ortes/

 

Interessante und Kurioses über die Wirkung von Farben:

https://karrierebibel.de/farbpsychologie/

 

 

Sketching ist Geschichten erzählen!

 

Sketching ist das schnelle Erfassen von Alltagssituationen. Die gute Skizze ist oft die unverzichtbare Grundlage eines guten Bildes. Warum?

Was ist das Wichtigste an einem Bild?

Fragt man die richtig teuren Maler, was das Wichtigste an einem guten Bild ist, dann sagen alle:

Die Geschichte!

Die Wahrheit dahinter ist, ein Bild kann noch so schlecht sein, wenn es gut erzählt ist, dann lieben es die Leute.

Wir alle kennen dies von Baggern, Haustierbildern oder dem Bild der ersten Autos! Das Herz öffnet sich. Weil Kindheitserinnerungen, die Liebe zum Haustier oder eine tolle Phantasie darin stecken.

Wenn ich das Bild eines VW- Käfers sehe, dann bin ich hin und weg! Ich verbinde damit eine großartige Zeit in meinem Leben!

Da kann man sich einfach nicht wehren!

Denk mal kurz darüber nach! Wir alle haben das Gefühl, wir müssen unsere Maltechnik verbessern, dabei müssen wir vielleicht nur unsere erzählerische Kraft verbessern.

Maler, die viel Sketching betreiben, neu-deutsch für Skizzieren, gewinnen oft viel Kraft in ihren Bildern, weil sie beobachtet haben, was für Geschichten sich an einem bestimmten Platz abspielen.

Gefühle sind effektiver als kalte Technik:

Wer seine Zuschauer packen will, der muss ihre Gefühle ergreifen.  Es ist also sinnvoll, mal über die Atmosphäre und die Stimmung eines Bildes nachzudenken.

Viele erfolgreiche Maler betonen immer wieder, wie wichtig es ist, draußen zu malen, und dies mit drei Ausrufezeichen dahinter.  Sie empfehlen, sich einen Wasserfarbkasten zu schnappen und vor Ort zu beobachten, was man sieht und fühlt.

Denn der reale Ort ist der einzige Platz, wo man die wahre Stimmung beobachten kann.

Ich liebe es aus diesem Grund, Plätze zu malen, die ich sehr gut kenne:

Zum Beispiel die Kreuzung von Aeschenvorstadt und St. Alban-Graben. Hier treffen 5 Straßenbahngleise aufeinander, eine Straßenbahn kommt immer!

Auf einem Foto ist dies unsichtbar.

 

Sieh dich mal um:

Sieh dich einmal aufmerksam um:

Wer sind hier die Hauptakteure?

Wie viele Straßenbahngleise liegen auf dem Boden?

Wie sieht es hier wohl zum Arbeitsschluss aus?

Wenn du den Link anklickst, stehst du auf dem Platz:

Spaziergang über den Platz:

 

Tine Klein Sketching: Malen ist Geschichten erzählen.

Ich beschreibe dir jetzt meine Gefühle zu dem Ort.

Die Sonne sinkt, die Leute eilen mit Einkaufstaschen nach Hause. Ich bin mit dem Fahrrad unterwegs. Ich husche wie ein panisches Karnickel mit dem Fahrrad über die unübersichtliche Kreuzung in Aeschen, eine Straßenbahn jagt mich:

Wie ein klingelnder wilder Stier!

Und jetzt rennt auch noch einer, ohne zu gucken, über den Radweg.

Ich fühle mich wie Don Quijote und die neonfarbene Bahn ist meine Windmühle.

Jetzt ist nur noch die Frage zu klären, wer hier wen auf die Hörner nimmt, die Bahn mich oder ich den Fußgänger?

Dieses tiefe Wissen über einen Platz schlägt sich dann in meinen Bildern nieder. Ich kann und darf diesen Platz nicht ohne Aktion malen?

Dieser Platz wäre ohne vor Straßenbahnen flüchtenden Passanten völlig irreal!

Ich wette, der Straßenbahnfahrer bekommt bestimmt alle drei Monate frei, wegen Nervenzusammenbruchs!

Sketching und die Geschichte

Wikipedia sagt zum Thema Story Telling;

Eine lebendig erzählte Geschichte gewinnt die Aufmerksamkeit und Konzentration anderer Menschen leichter als eine logisch-sachliche Darlegung von Fakten.

Wenn du ein aufmerksamer Beobachter warst, dann weißt du:

Wenn wir diesen Platz zeigen wollen, dann ist mitnichten das tolle Haus die Geschichte des Bildes. Was wir brauchen sind die Hauptakteure:

  • Straßenbahn
  • jede Menge Passanten
  • Fahrräder
  • und ein bisschen Hektik

Malen lernen ist wie Vokabellernen, lerne mit einfachen Mitteln die Hauptakteure festzuhalten. Sketching ist dabei das einfachste Mittel! Ein kleines Skizzenbuch hilft dir die Aktionen einzufangen.

Es muss nicht jedes Mal ein Kunstwerk sein!

Eine Geschichte muss nichts Weltbewegendes sein

Das Malen beginnt in dem Moment, wo du über ein Motiv nachdenkst.

Schon wenn du darüber nachdenkst, was hier los ist, beginnt die Geschichte. Man muss lernen, einen Ort in Symbole und Metaphern umzusetzen.

Erzähl die Geschichte vom Feierabend!

Sprich, ich male nur, was den Ort ausmacht! Auch wenn jetzt zufällig ein Auto dort stand, Autos sind hier unwichtig! Die Bahn ist der Hauptakteur dieses Ortes!

Ich empfehle, so zu malen, als seiest du auf einem neuen Planeten gelandet. Versuche zuerst mal die wichtigsten Spieler auf dem Platz zu ermitteln.

 Diese Miniübungen werden später deine Bilder großartig machen. Denn Bilder bekommen durch reale Beobachtungen etwas Frisches und Glaubwürdiges. Der kleine Nebeneffekt:  Durch die Skizzen, wird das Bild später gelingen!

Farbe ist Stimmung und Fotos täuschen

Kleine Farbskizzen helfen dir, das Gefühl des Ortes in Farbe zu übersetzen. Bein Storytelling mit Pinsel ist die Farbe der Träger der Emotionen.

Ich habe euch doch vorhin über den Platz laufen lassen. Das Haus war weiß, oder? Tatsächlich ist es gelb und abends beginnt es in der Sonne zu glühen.

Die Straßenbahnen in Basel sind meistens grün oder gelb, meine wurde orange, damit man sie vor dem gelben Haus besser sieht.

Abends werfen die hohen Beton-Häuser lange Schatten über den Platz, während das gelbe Haus in der Sonne steht. Ich fahre ins Licht.

Ich denke über solche Dinge nicht hochtrabend nach, ich erspüre sie! Gutes Sketching und Geschichten erzählen ist, wenn man ganz emotional seinen eigenen Gefühlen folgt.

Liebe Grüße in Wochenende

Tine

Vielen Dank der Spendenbutton war kaputt, jetzt geht er wieder.


Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/rot-was-man-ueber-aquarellfarbe-wissen-muss/

https://blog.herz-der-kunst.ch/urban-sketching-die-fuenf-minuten-skizze/

https://blog.herz-der-kunst.ch/urban-sketching-die-fuenf-minuten-skizze/