Weißes Papier schützen!

Weißes Papier! Das muss ich sofort töten! Mein Pinsel macht Jagd auf weiße Flächen. Da benehme ich mich wie eine Serienkillerin!

Kennt ihr das Problem?

Weißes Papier ist enorm wichtig!

Ein Bild ohne Weiß ist wie ein Schokoladenkuchen ohne Sahne.

Du hast bestimmt schon bemerkt, was passiert, wenn man das Weiß zu malt, wirkt ein Bild plötzlich dumpf, irgendwie uninteressant.

Wissenschaftlich passiert diese Wahrnehmung, weil uns plötzlich der Vergleich zum Weiß fehlt.

„Das Auge enthält spezialisierte Fotorezeptoren, die Licht und Farben registrieren und diese Informationen über den Sehnerv an das Gehirn weiterleiten. Weiße Flächen dienen als wichtige Referenzpunkte und beeinflussen die neuronale Verarbeitung der Farbinformationen. Weiße Flächen erzeugen starke Kontraste, die durch spezialisierte Neuronen in der Retina und im visuellen Kortex verstärkt werden. Dies führt zu einer verstärkten Aktivierung von Neuronen, die auf Farbwahrnehmung spezialisiert sind.“

Quelle unbekannt – aus den Uniunterlagen einer Freundin (sie ist Neurologin)

Das scheint mir logisch! Übersetzt für die Kunst heißt dies:

Dein Pinsel killt das Weiß und die Verarbeitung der Farben des gesamten Bildes klappt im Kopf des Betrachters nicht mehr so wie vorher. Der Vergleichsmaßstab fehlt.

Die komplette Wahrnehmung des Bildes wird anders.

Und dies erklärt mir auch, warum man Bilder durch das Übermalen von Weiß so schnell zerstören kann.

Klasse! Ein Pinselstrich reicht, um ein Bild verhunzen! Aber das wussten wir ja schon! Denn wir haben es alle immer wieder getan.

Also doch Rubbelkrepp? Himmel, das klebt noch drei Wochen an der Katze!

Weiß ist nicht das Nichts!

Wenn Weiß so wichtig ist, um Farben wahrzunehmen, dann heißt das im Gegenschuss, dass wir weißes Papier stehen lassen. Sehr oft vergisst man, dass man ein Motiv auch von außen malen kann.

Tine Klein Aquarell bauernhof in der Schweiz Negativ Technik. Malen lernen. Aquarellblog, Weißes Papier aussparen.

Bauernhaus in Biel bei Bern. Ich weiß das Bild ist fast schon ein Running Gag! Ich habe eine Leidenschaft für kleine Schweizer Bauernhöfe mit Hühnerstall. Niemand hat behauptet, dass ich kein Nerd sei!

Wenn man weißes Papier freilässt, dann nennt man dies Negativtechnik.

Negativ gemalte Motive sehen viel eindrucksvoller aus als Motive, die mit vollkommen mit Farbe gemalt wurden. Warum? Weil der Maler das Wichtigste schützt, eine gute Form und das Licht!

Weißes Papier ist nichts anderes als Licht!

Die anderen Farben wirken brillant und das Weiß wirkt supersauber, weil der Kopf den Vergleich hat.

Durch den Kontrast werden Motive sehr gut erkennbar und wirken klar.

Das Auge hat den direkten Vergleich zwischen hell und dunkel, dadurch scheint das Aquarell Sketching regelrecht zu leuchten.

Es wirkt attraktiv für den Betrachter, obwohl der Malaufwand sehr gering ist.

Weißes Papier schützen.

Eine gute Nachricht ist, dass man nichts braucht, um weißes Papier zu schützen. Die Spannung des Wassers reicht, das es nicht in das trockene Papier läuft.

Arbeitstipp:

Im Umkehrschluss heißt dies aber auch, dass die Technik nur auf trockenem Papier klappt, denn nur dann kann man die Form gestochen scharf herausarbeiten.

Jetzt mal im vollen Ernst, weißes Papier zu schützen ist nicht so einfach!

Ich habe wirklich diesen Zwang in mir, alles weiß zu überpinseln. Ich glaube, dies liegt daran, dass ich innerlich das Gefühl habe, wenn der noch weiß ist, dann kann das Bild nicht fertig sein!

Mit dieser Macke brauche ich Hilfe!

Es ist also nicht mehr so, dass ich sofort einen Exorzismus durchführen muss, wenn ich eine Flasche Rubbelkrepp sehe.

Das Ganze ist mir nur viel zu aufwendig. Trotzdem möchte ich in meinen Bildern ganz nebenbei kleine und feine Stellen vor meinem wildgewordenen Pinsel schützen. Und dies ist verflucht knifflig, gerade wenn man kleine Glanzlichter stehen zu lassen möchte.

 

Schwungvolles Malen und das präzise Aussparen von weißen Glanzlichtern verträgt sich einfach nicht!

Dann frage ich mich immer:

Bin ich zu wild – oder zu blöd, um weißes Papier stehen zu lassen??

 

Hilfe für „Weiß-Killer*innen“!

In letzter Zeit hilft mir ein sehr einfaches Material. Der Wachsstift, auch Wachs-Pastell genannt.

Aus Deutschland kenne ich Wachsstifte oder Öl Pastelle nur in daumendicken Formaten, damit Kinder sie in die Faust nehmen können. Doch in der Schweiz stehen für die Kinder kleine bleistiftdicke Wachs-Pastelle in jedem Supermarkt.

Und diese Stifte sind genial hilfreich, wenn man weißes Papier schützen möchte.

Man findet sie auch in Deutschland, wenn man nach den Produkten von Neocolor oder nach chinesischen Ölstiften Ausschau hält.

Weiße Highlights schützen!

Diese kleinen Stifte haben gegenüber den dicken Modellen einen wesentlichen Vorteil. Man kann sie in normalen Anspitzer anspitzen und deshalb feine Linien ziehen.

Schau mal in dieses Bild, siehst du die weiße Linie?

Tine Klein Aquarell Bauernhof in der Schweiz Negativtechnik. Malen lernen. Aquarellblog, Weißes Papier aussparen.

Der kleine Haken daran ist, dass man den Wachsstift auf dem weißen Papier nicht sieht.
Wir arbeiten also blind, was ich nicht halb so tragisch finde, denn man macht ja keine ganzen Zeichnungen, sondern man setzt nur Highlights mit dem Wachsstift.

Tatsache ist aber das man mit dem Wachsstift feine Linien des Lichts aussparen kann.

Gerade wenn ich komplizierte Formen aussparen möchte, helfen mir die kleinen Wachspastelle.

Wachsstifte, um weißes Papier auszusparen – die Technik:

Schau mal ins Bild,  die feine Reling des Schiffes und die Pfähle im Wasser wurden ausgespart. .

Bevor das klappt, muss man ein bisschen trainieren.
Ohne Schweiß kein Preis! Wenn es so einfach wäre, dann würde es jeder machen!
Es ist eine Erfahrungssache, man muss herausbekommen, wie stark man den Stift aufdrücken muss, um die richtige Menge Wachs aufs Papier zu bringen.

Denn man sieht nichts. Tipp: Dreh das Papier hin und her, dann siehst Du die Reflexionen des Wachses im Licht.

Drückt man mit dem Wachspastell zu stark, dann werden die Formen plump, dann hat man das gleiche Problem wie mit dem Rubbelkrepp.

Tipp: das Wachspastell immer gut anspitzen.

Die besten Ergebnisse erhält man, wenn man die Wachsstifte eher zart benutzt.
Aber nicht zu zart, denn dann verschwindet die Linie in der Farbe und hält nicht frei.
Ein weiteres Problem ist, das man den Strich durchaus mit sehr dicker und klebriger Farbe überdecken kann. Die Farbe sollte also noch vom Wachs abperlen können und nicht zu dick aufgetragen werden.

Hier habe ich mit gelben und weißem Wachstift, gemalt.

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Ich hoffe, Du hast viel Spaß mit dem Tipp! Der Aufwand ist klein.

Liebe Grüße Tine

Kultur braucht Respekt und Mittel. Nur durch Spenden sind wichtig!

CHF

 

Weiterlesen bei Tine

https://blog.herz-der-kunst.ch/negativtechnik-spontan-malen-lernen/

Negativtechnik spontan Malen lernen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Skizzenbuch – mach deine Kunst persönlich!

Gleich geht es darum, wie man im Bild oder im Skizzenbuch Erinnerungen festhält, aber zuerst eigener Sache:

Vielleicht habt ihr bemerkt, dass meine Kurse nicht gepflegt sind. Das ist so, weil ich ausgebucht bin. Schande über mein Haupt. Falls du mich sehen möchtest, gibt es nur eine Möglichkeit. Veranstalte einen Kurs, animiere deinen Kunstverein oder deine Urban Sketchergruppe oder sprich mit der Akademie in deiner Nähe:

Ich beginne nun, die Veranstaltungen 2024 zu planen. Wenn ihr selber, was planen wollt, nutzt bitte das Kontaktformular unten.

Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet durch das Leben.

Heute geht es im weitesten Sinne um Bildentwurf im Skizzenbuch oder aus deinen persönlichen Erinnerungen.

Wie hält man sie fest, die schönen Erinnerungen? Was macht deine Bilder attraktiv?

Menschen, die ein Skizzenbuch führen oder vor einem Blatt sitzen, brauchen einfache Design-Tipps, um ihre Bilder persönlicher und ausdrucksstärker zu machen.

Wer wundervolle Erinnerungen festhalten möchte, der hat es etwas schwerer als ein Mensch, der nur vom Foto abmalt. Hier geht es nicht um einen Wettbewerb, dass das ab Malen vom Foto schlecht ist, sondern es geht darum, wie man seine eigenen Erlebnisse höchst persönlich und in schöner Form festhalten kann.

Die Betonung liegt auf persönlich! – Dazu möchte ich dir einen älteren Artikel empfehlen, er hängt am Blog an.

Wenn sich ein Skizzenbuch mit zufälligen Erlebnissen fühlt, dann stellt sich doch die Frage:

“Wie halte ich meine Erinnerungen am besten fest?“ -Und zwar so, dass es ansprechend ist!

Einstieg in den persönlichen Bildentwurf – erzähle dir eine Geschichte!

 

Mein erster Tipp für den Bildentwurf ist, male das, was dich wirklich berührt.

Versuche zu malen wie ein Erzähler. D. h. man bringt nicht jeden Schnickschnack ins Bild,

sondern setzt die wichtigen Erinnerungen und Beobachtungen in Szene.

Dies ist leichter gesagt als getan! Denn die Frage, was man weglassen soll, kann einen schier in die Verzweiflung treiben.

Doch Hilfe naht, denn es gibt eine einfache Methode, um festzustellen, was in ein Bild gehört. Man nennt das Visualisieren.

Ich habe im Unterricht eine merkwürdige Erfahrung gemacht. Lege ich meinen Schülern ein gutes Foto aus meinen Urlaubserinnerungen hin, dann haben sie enorme Probleme, das Foto in ein gutes Bild umzusetzen. Erzähle ich jedoch meinen Schülern, was ich erlebt habe, zaubern sie im null Komma nichts wahnsinnig gut Bildentwürfe.

Was steckt dahinter?  Visualisieren.

Das Gefühl und die Beobachtung machen ihnen klar, was ins Bild gehört!

Habe ich ein Foto, so möchte ich absolut detailgetreu alle Dinge auf dem Foto darstellen.

Aber ist das der Sinn eines Bildes?

Das kommt drauf an! Möchte ich Malen oder Zeichnen trainieren, kann diese Vorgehensweise sehr sinnvoll sein.

Möchte ich eine Erinnerung festhalten, werden viele Dinge im Bild unwichtig. Plötzlich ist nicht mehr jeder Pflasterstein wichtig, sondern das erlebte Gefühl.

Geschichten lassen sich viel leichter in ausdrucksstarke Bilder umsetzen als ein Foto. Die Gefühle aber ein viel mächtigerer Zugang zum Betrachter und ein guter Hinweis für den Maler, was ins Bild gehört.

Das Bild wird also emotionaler und dadurch besser!

Weglassen durch Geschichten lernen:

Mein Trick ist, dass ich mir die Geschichte meines Bildes kurz vor dem Malen selbst erzähle. So mache ich mir klar, was mich selbst an diesem Ort empfinde.

Dabei reichen zwei oder drei Sätze, die ich im Kopf formuliere, als wenn ich eine Postkarte an meine beste Freundin schreibe.

Wenn ich von meinem Urlaub am Atlantik berichte, werde ich meinen Brief nicht folgendermaßen beginnen:

Hallo meine Liebe, hier stehen sehr viele Häuser mit sehr vielen Fenstern!

Aber das genauso beginnen die meisten Menschen ihre Bilder. Ein bisschen merkwürdig, oder? Würdest du so das Gespräch über deinen Urlaub beginnen? Lass mich raten? Mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht!

Beginnen wir von neuem mit der kleinen Erzählung:

Hallo meine Liebe, wir sind gerade in St.Malo. Bei Ebbe kann man kilometerweit über den Meeresboden laufen, was mich dabei absolut umhaut, ist das Glitzern des Lichts auf dem feuchten Meeresboden. Die Festung trotzt seit Jahrhunderten den Naturgewalten. Die dicken Mauern sorgen auch dafür, dass der Hafen bei Ebbe niemals trockenfällt. Du fühlst dich winzig neben diesen gewaltigen Mauern! Und mir klappt der Unterkiefer vor Staunen herunter, wenn hoch oben über meinem Kopf, ein gewaltiges Segelschiff im Wind schaukelte.

Ist die Skizze in deinem Kopf fertig? Das hoffe ich doch!

 

Das, was ich malen möchte, kann man mit wenigen Worten festhalten:

Glitzernde Feuchtigkeit, ich winzig klein und ehrfürchtig vor gewaltigen Mauern, und dann dieses Segelboot- es haut mich um for erstaunen! Mehr Geschichte braucht es nicht!

Ist das in meinem Bild drin, dann ist jeder Stein, jedes Fenster vollkommen egal!

Und jetzt das Bild:

 

St. Malo, Frankreich, Aquarell Tine Klein Bretagne Skizzenbuch

 

 

Trotz dessen möchte ich dir noch ein paar Tipps geben, wie man die Hauptmotive im Bild festhält. Denn es gibt Leitfäden.

Die Anordnung der Gegenstände im Bild – Die Reise des Auges im Skizzenbuch:

Auf einer Postkarte führst du einen Menschen mit Worten durchs Bild. In deinem Bild führst du den Menschen mit den Augen durch das Sujet.

Damit das gut gelingt, sollten die Hauptgegenstände so angeordnet sein, dass der Betrachter sie gut erfassen kann.

Für die Anordnung der Hauptgegenstände gibt es eine Reihe von Strategien. Dabei gibt es ein paar Möglichkeiten, die nicht ratsam sind.

Das Auge kann Gegenstände die direkt untereinander sind schlecht wahrnehmen.

Mach mal einen kleinen Selbsttest. Bewege deine Augen schnell rauf und runter. Du wirst feststellen, dass diese Bewegung nicht besonders angenehm für das Auge ist. Wahrscheinlich wird er dabei sogar schwindelig.

Wenn du nun deine Augen diagonal bewegst, wirst du feststellen, dass diese Bewegung für das Auge wesentlich angenehmer ist.

Dementsprechend ordnet man Gegenstände in Bilder besten nicht gerade untereinander an.

Hätte ich die Menschen direkt unterhalb des Schiffes oder vollkommen gerade unter dem Turm platziert, so würde ein anderer Mensch, die Menschen entweder nicht wahrnehmen oder den Bildentwurf als unangenehm empfinden.

Könnte man die Menschen nicht direkt neben das Segelschiff stellen?

Ja aber die Story würde sich verändern, der Mensch würde zu klein und der Bildentwurf langweilig. Doch sieh selbst:

Halte einmal mit der Hand den unteren Bereich des Bildes weg. So das Häuser und Boote mur waagerecht angeordnet sind. Also das Grün und der untere Teil des Meeres sind verdeckt. Das Bild wird langweiliger und verliert an Tiefe!

 

Skizzenbuch Tutorial Bildentwurf, Cadaques Aquarell Tine Klein

Bilder, bei denen die Motive wirken, als seien sie an einer Wäscheleine aufgehängt, sind in der Regel viel langweiliger, als Bilder bei denen die Motive diagonal, kreisförmig, dreieckig oder in Wellenform angeordnet sind.

Dreieckige Anordnung im Skizzenbuch:

 

Skizzenbuch Tutorial Bildentwurf, Basel Aquarell Tine Klein

 

Merke: Das Auge braucht einen Weg!

 

Ich hoffe, dieser kleine Tipp wird deine Bilder viel besser machen!

Liebe Grüße Tine

Liest du das gern? Kultur braucht deine Hilfe!

 

EUR

 

https://blog.herz-der-kunst.ch/reiseskizzenbuch-konservendose-fuer-schoene-erlebnisse/?

Reiseskizzenbuch – Konservendose für schöne Erlebnisse!

 

 

Raffinierte Spiegelungen für Eure Sketches

Spiegelungen!

Ich darf ein Geheimnis verraten! Ich gehöre nicht zu den Leuten, bei denen alles gleich funktioniert! Fast immer habe ich das Gefühl, ich bleibe unter meinen Möglichkeiten. Ich bin wie eine Eselin, die hinter der Möhre herrennt und doch nicht drankommt. Dann könnte ich auf einem Bein hüpfen, schreien und mir die Haare raufen. In solchen Momenten rufe ich meine Freundin Steffi an! Steffi hat einen anderen Stil, das Fachwissen dahinter ist jedoch das Gleiche. Auch sie hat enorm viel Humor, sodass unsere Fachsimpel- Gespräche nicht immer ganz ernst sind und das brauche ich in diesen Momenten! Gerade weil wir uns im Stil sehr unterscheiden, haben wir entschlossen, unseren Schülern ab und an Texte der anderen zur Verfügung zu stellen. Viel Spaß beim Lesen!

Ich male Reflexionen meist im Wasser!

 

Doch Steffi erklärt heute jedoch Spiegelungen in der Stadt.

Raffinierte Spiegelungen für Eure Sketches

Angenommen, Ihr kommt nach einem langen Arbeitstag nach Hause und müsst mit dem Magen in den Kniekehlen beim Anblick Eurer Katze die Idee von ihr mit einem Apfel im Maul aktiv verdrängen. Ihr habt aber so gar keine Lust auf Kochstress. Ein paar Streuselchen Schnittlauch, gehackte Walnüsse oder Salbeibutter machen jedes einfache Gericht ein bisschen raffinierter.

Seid raffiniert in Euren Urban Sketches!

Und das lässt sich wunderbar aufs Sketchen übertragen. Selbst, wenn Ihr nur Zeit für einen Quickie-Sketch habt, könnt Ihr mit feinen Profitechniken Euer Bild zu etwas Besonderem machen. Mit Aquarell lässt sich wunderbar subtil arbeiten und Licht erzeugen.

Zeigt die Welt in einer Autoscheibe!

Dies ist ein Ausschnitt aus einem Aquarell, in dem ich die Oberkante des Autos negativ herausgearbeitet habe. Das Licht fällt von hinten links ein und der rechte Teil der Windschutzscheibe liegt im Dunkeln. Der Fahrer ist zum Teil im Schatten. Solche Spiegelungen in Glas sehen raffiniert aus.

Zuerst habe ich lichten Ocker stark verdünnt auf das komplette Glas gelegt und den Fahrer dabei ausgespart. Als es komplett getrocknet war, habe ich mit einer Schattenfarbe (Alizarin Crimson mit Ultramarin und einem Hauch gebranntem Umbra) den Schatten aufgetragen, die linke Seite des Fahrers hell belassen. Auf trockenem Aquarell entstehen harte Kanten, wäre es noch nass, flössen die Farben ineinander.

Wo ist Eure Lichtquelle im Urban Sketch?

Um Lichtverhältnisse stimmig erscheinen zu lassen, müsst Ihr Euch eine Lichtquelle vorstellen, die sich an einer Seite, hinter oder vor dem Objekt befindet. Das kann die Sonne, eine Lampe oder sogar mehrere Lichtquellen sein. Ihr kennt alle die Szene im Cartoon, in dem die Saloontüren aufschwingen und der Held mit Revolver steht im Gegenlicht, d.h. mit der Sonne hinter sich. Scherenschnittartig in Schwarz. Ein Thema für den nächsten Blogbeitrag.

Bei einer Spiegelung entsteht ein Bild an einer glatten Oberfläche. Einfallendes Licht wird reflektiert. Gewölbte Scheiben zeigen Verzerrungen.

Diesen Sketch habe ich auf unserem Gülser Herbstmarkt gezeichnet. Das kleine TucTuc mit einem feinen Kaffeeangebot hat mir so gefallen. Ich habe ein Cerulean Blau für die gesamte Scheibe genommen und dann von unten etwas lichten Ocker ins Nasse einfließen lassen. Vorher habe ich mit schwarzem Fineliner gespiegelte Blätter gezeichnet. Die Scheibe war gewölbt und verzerrte, deshalb habe ich hier die Variante Nass-in-Nass gewählt.

Hier fährt das Auto im Dunkeln durch die Stadt und ich habe das Augenmerk auf die Rücklichter gelegt. Ich habe das Zinnoberrot ins Nasse laufen lassen, damit sie weich nach aussen strahlen. Die Scheibe habe ich dramatisch dunkel gemalt.

Wilde Schraffuren und Spiegelungen wirken immer dynamisch!

Als Zeichner könnt Ihr Dunkelheiten schraffierend herausarbeiten. In diesem Sketch habe ich mir die Spiegelung ausgedacht, um die Fenster raffinierter zu gestalten. Rhythmischer Wechsel von Licht und Schatten ziehen das Interesse des Betrachters auf sich.

Bezeuge das Hier und Jetzt in Deinem Urban Sketch!

Häufig sehe ich Fenster, die schwarz ausgemalt sind. Dies hat eine dramatische Wirkung, wirkt allerdings sehr hart. Wir verschenken damit die Gelegenheit, die Umgebung des Ortes zu erzählen. Etwas, das für uns Urban Sketcher so wichtig ist, denn wir bezeugen das Hier und Jetzt mit unseren Sketches.

Sitze ich unter Bäumen, fröstelnd im Herbst oder in der brütenden Hitze im Sommer? Ist der Himmel strahlend blau oder zieht ein Gewitter auf? Spiegelt sich das Fenster eines gegenüberliegenden Hauses?

Ich möchte Euch einladen, das nächste Mal, wenn Ihr zeichnet, genau hinzuschauen und Fensterspiegelungen wirken zu lassen.

Ich sende goldene Grüße an Euch durch die herbstlichen Nebelschwaden!

Habe die Ehre!

 

Stefanie

Hallo ihr Lieben, darf ich um ein paar ordentliche Spenden bitten?

Diese Angebote kosten Geld, wir stellen das für euch auf die Beine. Kultur braucht Budget!

Hier gehts zu Steffi:

https://fannyblumalt.blog/blog/

Blog

https://www.instagram.com/fannyblu64/

Weiterlesen bei Tine zum Thema:

Wasser malen – Aquarell, das heißt Wasser!

https://blog.herz-der-kunst.ch/wasser-malen-aquarell-das-heisst-wasser/

Herbstfarben mischen!

Und plötzlich ist es Herbst.

Der Herbst ist meine Jahreszeit. Ich male gerne im Herbst. Dabei begleiten mich die Düfte. Feuchter Stein, nasses Laub! Die Sonne steht tief, die Schatten sind herrlich und die Farben wirken so schön!

Bern vor 14 Tagen!

 

Hier ein Artikel: 2 Jahre alt und dennoch passt er auch dieses Jahr gut!

Herbstfarben mischen wie im Rausch!Tine Klein Tutorial zumr Herbstfarbenmischen. mit Herbstfarbenpalette

Dieser Tage ist der Herbst fast Sommer. In der Woche vom Oktober zum November war es nachts noch fast 20°. Da fragt man sich doch, ob man ein Sonnenschirmchen auf dem Glühwein braucht und ihn doch lieber mit Eiswürfeln schlürft.

Trotzdem möchte ich heute über Herbstfarben schreiben.

Farbenlehre ist der wichtigste Aspekt für eine(n) Maler*in.

Farbenlehre kann Spaß machen, besonders wenn man sie verstanden hat. Dann entstehen auch im Herbst freche Farben, die Laune machen.

Farbenlehre zu Herbstfarben:

Ich fühle mich fast wie eine Populistin, wenn ich das ganze Thema auf einen Satz bringe.

Die Farbe wird herbstlich, wenn man ihr warme Bestandteile hinzufügt.

Klar, man denkt bei Herbstfarben an tolle orange Blätter, doch die meisten Herbstfarben sind anders!

Um diese Herbstfarben zu begreifen, müssen wir etwas über kalte und warme Farben wissen. Denn das ist ein bisschen vielfältiger als: Blau ist kalt und Rot ist warm.

Farbkreis nach Itten:

Farbkreis Itten 1961
Originally by MalteAhrens at de.wikipedia. Vectorization by User:SidShakal, Public domain, via Wikimedia Commons

Schau mal in den Farbkreis, du siehst immer zwei Töne jeder Grundfarbe.

Es gibt ein Gelb, das grenzt an das Grün. Dieses Gelb ist kalt, ein handelsübliches Beispiel für dieses Gelb ist Zitronengelb. Das Gelb, das ein bisschen orange ausschaut, ist warm. Ein handelsübliches Beispiel für dieses Gelb ist Indisch Gelb.

Anhand des Farbkreises sieht man schnell, welche Farben kalt und warm sind. Und wir empfinden die warmen Farben meist als herbstlich.

Schauen wir uns nun das Rot an, Rot ist natürlich immer warm, aber….!Das Rot, das in Richtung des Blau geht, ist ja fast lila oder pink. Da ist viel Blau drin, also kalt! Ist Pink herbstlich? Eher nicht! Wird das Rot jedoch feuerrot, dann ist es warm, Kadmium Rot ist ein Beispiel dafür.

Dabei denken wir an Kanada und Indianer Sommer!

Auch Blau kann warm sein, und zwar das Blau, das viel Rot enthält.

Merke:

Jede Farbe hat kalte oder warme Farbtöne!  Oft empfinden wir warme Farben als herbstlich!

 

 

Herbstfarben:

Herbstfarben

Dnalor 01, CC BY-SA 3.0 AT, via Wikimedia Commons

Wir assoziieren mit einer warmen Farbe ein leuchtendes Rot. Mischt man warme Farben zu anderen Farben, dann entsteht nämlich sehr selten Feuerrot, weil die Farben nicht rein sind. Gerade in der Natur findet man natürlich immer Grün. Fügt man Grün und warme Farben hinzu, dann wird es bräunlich!

 

Der Herbst ist nicht nur Gelb und Orange, sondern auch Braun.

Du siehst es hier ganz deutlich im Blatt. Schau dir einmal dieses Bild an. Siehst du, was mit dem Grün im Herbst passiert? Das Grün bekommt gelbe, rötliche und bräunliche Bestandteile.

 

Und dies ist unser Problem mit den Herbstfarben in der Malerei. Was nebeneinander ausgezeichnet aussieht, kann als Mischfarbe scheußlich sein. Denn dummerweise ist  immer auch eine Spur der Ursprungsfarbe der Pflanzen enthalten, also Grün. Deshalb trifft Grün auf Rot und Orange.  Diese Farben sind komplementär, und unkontrollierte Mischtöne entstehen im Grau- und Baunbereich.

Dabei ist das entstehende Braun nicht zwingend ein wunderbares Rostbraun. Es kann auch ein ekeliges Grünbraun oder Grüngrau sein. Wenn es gut läuft, dann erzeugst du nur Tarnfarben, so unscheinbar wie NATO Zelte, wenn es ganz übel läuft, dann sieht die Farbe aus wie Galle … Weitere Beschreibungen erspare ich uns!

Treffen zwei warme Farben entgegengesetzter Grundfarben aufeinander, dann werden die warmen Farben herbstlich oder gar reif.

Kommt eine dritte Farbe hinzu, also Grün……. Dann haben wir Erbsensuppenalarm!!!!!

 

Herbstfarben mischen:

Warum passiert das? Stell dir ein warmes Blau vor, zum Beispiel Ultramarin. Dieses Blau hat viel Rot, es ist ja fast Lila. Kommt dazu ein schönes herbstliches Gelb, dann kippen die Farben aufgrund des komplementären Effekts. Leztlich möchte man dies, denn dadurch entsteht der Herbstfarben-Effekt.

Gerade bei Herbstfarben braucht es beim Mischen etwas Planung und Fingerspitzengefühl, denn um Himmelswillen nicht alle Brauntöne sind schön.

Wer die tolle Stimmung des Herbstes darstellen möchte, sollte sich eine Palette an Farben zulegen, die erkennt.

Meine liebsten Kombinationen :

Ich habe eine Basis Kombi aus 3 Farben. Die kenne ich in und auswendig.

Ultramarin (Warmblau) – Operarose (Kaltrot) und Indischgelb (Warmgelb)

Die ist generell für den Herbst super, weil ich warme Töne liebe.

Gelb – und Naturtöne gehen immer:

Wenn du mal oben in das Blatt schaust, Gelb und Rost gehen immer! Diese Farben sind im Herbst immer da!

So baue ich dann auch meine Herbstpalette auf!

Naturtöne und Gelb:

Meine Naturtöne sind Siena und Siena gebrannt.

Herbstfarben mischen – mit Gelb liegt man richtig:

Die Gelbtöne sind es, die ein Bild herbstlich machen!  Da bin ich unmäßig!

Das herbstliche Gelb ist warm. Ich empfehle Indisch Gelb. Es gibt aber eine Alternative, in die ich persönlich fürchterlich verknallt bin.

Chinacridongoldton ist für mich der Inbegriff des goldenen Herbstes.

Diese beiden Farben sind für mich die herbstlichen Gelbtöne. Doch eigentlich gehen im Herbst fast alle Gelbtöne. So füge ich noch Zitronen-Gelb hinzu. Die Orangetöne ergeben sich dann wie von selbst.

Welches Blau ist herbstlich?

Ich greife im Herbst gerne zu Ultramarin. Ultramarin ist eine Farbe, die ich normalerweise nicht zum Mischen von Grüntönen benutze. Ultramarin ist ein sehr warmes Blau; trifft es auf warme Gelbtöne, dann bricht es. Das Gelb und das Rot im Blau bilden Orange und dadurch wird der gemischte Grünton bräunlich oder sogar grau.

Zu allen anderen Jahreszeiten würde dies komisch aussehen, doch das Grün mit Ultramarin ist das Grün des Herbstes.

Dieses Grün wird mit Orange bräunlich!

Manchmal hat man Regenwetter!

Der Herbst ist auch oft grau.

Auch hier sind Ultramarin und Siena gebrannt ein Herbstfarben-Dreamteam! Zusammen ergeben sie sehr schöne Grau- und Brauntöne.

Herbstfarben mischen- Ausnahmen bestätigen die Regel:

Und jetzt wollen wir mal Tacheles reden, Herbstfarben müssen nicht immer schön sein, wer einfach so vor sich hin mischt, der kann auch Shit -Farben erzeugen!

Deshalb liebe ich auch ein paar strahlende Farben, auch wenn die warmen Gelbtöne die Farben des Herbstes sind, greife ich auch gerne zu kalten Gelbtönen. Das macht es strahlender!

Sind alle Töne im Bild warm, dann wirkt alles so überreif und erdig schwer! Weil eben zwangsläufig Komplementäre zusammentreffen.

Eine weitere kalte Farbe ist mein Rot. Rot ist warm, aber ich wähle das kälteste Rot, damit die Farben strahlen. Pink ist sicherlich keine Farbe, bei der man an Herbst denkt! Doch die entstehenden warmen Orangetöne sind schön frech! Kaltes Rot bringt etwas Frische in die Herbstfarben. Urbane Bilder müssen nicht so erdig sein, dass man glaubt, das Bild riecht nach Pilzen!

Liebe Grüße Tine

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https://blog.herz-der-kunst.ch/grundfarben-simplify/

Limitierte Farbpalette ein guter Trick?

 

 

Mit Schatten gestalten!

In eigener Sache: Die Kurse zum Thema Bildentwurf sind ausgebucht, deshalb haben wir einen Zusatzkurs aufgelegt. Dort sind jetzt noch Plätze frei.

21. – 22. Nov. 2023 Die Wurzel der Schönheit

https://www.boesner.ch/niederlassungen/veranstaltungen/die-wurzel-der-schoenheit-3-13113

Jetzt könnt ihr zu schlagen, auch wenn es kurzfristig ist. Bitte schreibt nicht mir, da ich nicht weiß, wie der Anmeldestatus ausschaut, die Anmeldung macht Boesner. Liebe Grüße Tine

Der Schatten, die graue Eminenz im Hintergrund!

Schatten sind etwas Nebensächliches, das man eben in einem Motiv hat.

Ein Bild mit zwei Dingen gemalt, dem Offensichtlichen und dem nicht Offensichtlichen.

Denk an einen Hufschmied, was braucht der hauptsächlich?

Klar, man denkt an das Hufeisen! Wer denkt an die Nägel? Blöd oder? Das Eisen hält nicht ohne Nägel!

Der Nagel ist genauso wichtig und doch man denkt an das Hufeisen.

Der Schatten ist ein Nagel oder anders ausgedrückt:

Man sieht immer nur den Garten, aber nicht den Spaten.

Der Schatten ist der Spaten, der das Motiv gestaltet.

Deshalb ist es gut, sich mit Schatten zu beschäftigen. Denn sie sind nicht selten das Werkzeug, das dein Bild gestaltet und schmiedet.

Schau dir dieses Bild an:

Tine Klein erklärt alles Wissenswerte zum Schatten. Was muss man beim Malen bedenken? Aquarell Mont Saint Michel

Das Motiv ist nichts mehr als ein Dreieck, allein der Schatten macht es zum Motiv.

Der Schatten ist ein Werkzeug, das dir das Leben sehr vereinfachen kann. Er hilft dir, deine Motive gut zu strukturieren.

Wer diese Technik im Griff hat, wird einfach und schnell malen können.

Die richtige Urzeit liefert den Schatten!

Der Schatten ist enorm hilfreich, um deine Bilder ausdrucksstark zu machen und das Malen zu vereinfachen! Doch leider hat man sie nicht immer. Ich gehe gerne dann malen, wenn es hell ist, aber die Sonne schräg steht. Also morgens und in den Nachmittagsstunden. Dann ist es leichter, Motive durch Schatten zu gestalten.

Bewege dich um dein Motiv, denn der Schattenwurf kann einen enormen Unterschied in der Darstellung machen.

Schatten ein paar Tricks:

Maler verfolgen sehr unterschiedliche Strategien mit Schatten.

Der Maler Alvaro Castagnet geht mit seinen Schatten in die Vollen. Er hat keinerlei Hemmungen und benutzt die starke Dunkelheit wie einen Hammer! Eindrucksvoll.

Der Maler Lluis Bruguera setzt auf ganz zarte Grautöne, die er auf seine Farben optimal abstimmt. (Google sie später, damit du auch Beispiele anderer Maler siehst.)

Schauen wir uns einmal die unterschiedlichen Möglichkeiten an:

Hier sind die Schatten der Häuser transparent, eine gute Strategie. Denn man sieht die Farbe der Häuser durch die Lasur. Dies sieht immer natürlich und harmonisch aus.

Tine Klein erklärt alles Wissenswerte zum Schatten. Was muss man beim Malen bedenken? Barcelona Aquarell Beispiel transparente Schatten.

 

  • Den Grauton selber aus lasierenden Farben mischen. Zum Beispiel Ultramarinblau und Burnt Siena. Mittlerweile gibt es aber auch bei vielen professionellen Firmen lasse ihren der Grautöne, die man kaufen kann.

In diesem Bild kann man wunderbar den Unterschied zwischen lasierenden Grautönen und deckenden Grautönen sehen.

Tine Klein erklärt alles Wissenswerte zum Schatten. Was muss man beim Malen bedenken? Lissabon Siegestor Aquarell Beispiel transparente Schatten.

Schau dir einmal diese beiden Bilder an. Oben wie unten siehst du, dass ich mit zwei unterschiedlichen Schattentönen gearbeitet habe. In beiden Bildern gibt es einen zarten Schattenton und gleichzeitig aber auch einen sehr dunklen Schattenton.

Man vermeidet damit, dass das Gesamtbild dunkel wird. Man setzt harte und weiche Akzente.

Tipp: Alle Kern- und Schlagschatten sind extrem dunkel.

  • Für die Dunkelheiten suche ich immer Farben, die sehr dunkel sind, aber trotzdem transparent.

Wir empfinden Schatten, die schwarz, blau oder grau sind als natürlich. Doch tatsächlich entsteht der Körperschatten immer aus der Farbe des Objektes. Deshalb sieht es sehr harmonisch aus, wenn man farbige Schatten benutzt, die einfach etwas dunkler sind als das Objekt. In diesem Bild sind die Schattenflächen rot, lila oder braun. Nimm dir die Freiheiten, um aufregende Bilder mit Schattenflächen zu gestalten.

Man kann Grautöne sehr unterschiedlich gestalten:

  • Ein fachliches Feuerwerk,
  • dezente Grautöne oder
  • extrem ausdrucksstarke Dunkelheiten.

Das alles ist Geschmackssache! Doch generell sollte man sich angewöhnen, Schattenflächen fantasievoll und abwechslungsreich zu malen. Wenn du noch einmal in meine Bilder schaust, wirst du feststellen, dass die Grautöne ständig ein bisschen wechseln. Meist sind sie sehr dunkel, mal sind sie transparent, ein anderes, mal sind sie kalt oder warm.

Schatten sind ein wesentlicher Bestandteil von vielen Bildern. Deswegen sieht es nicht schön aus, wenn man sie vernachlässigt.

Wenn du an unser heutiges Titelbild denkst, dann ist das Motiv wirklich nur als eine Farbfläche gestaltet und die Hauptaufmerksamkeit wurde dem Schatten geschenkt. Dadurch wird das Malen des Bildes extrem einfach. Versuchs doch einmal, dich beim Malen auf den Schatten zu konzentrieren. Ich habe ein ähnliches Foto an den Blog angehängt, so dass ihr dieses Bild malen könnt:

 

Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du andere auf diesen Blog aufmerksam machst. Wenn du deine Bilder in den sozialen Netzwerken zeigst, dann schreibe bitte einmal über diesen Blog. Dies hilft mir, dieses Angebot für euch aufrechtzuerhalten.

Ich hoffe sehr, dass meine Tipps dir helfen.

Unten noch Bild und Anleitung zum Mitmachen.

Liebe Grüße Tine.

Kultur braucht Budget! Eine Spende hilft:

CHF

In eigener Sache: Kursplanung:

Vielleicht habt ihr schon bemerkt, dass man bei mir schwer Kursplätze bekommt. Dies liegt daran, dass ich überwiegend für Kunstvereine und Urbans Sketcher Gruppen arbeite. Ab nächster Woche gehe ich in die Tourneeplanung für nächstes Jahr. Ich bitte deshalb Kunstvereine, Urbans Sketcher Gruppen und Ateliers sich bei mir zu melden! Es gibt schon einige Gruppen, die sich bei mir angemeldet haben. Seid ihr in der Nähe oder auf dem Weg, dann kann ich auch bei euch einen Stopp einlegen.

Mitmachen!

In Wikipedia gibt es das passende Foto.

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mont_St_Michel_%2B_Jet%C3%A9e_par_Mar%C3%A9e_haute.JPG

Denn ich vergesse immer zu fotografieren, mein Skizzenbuch ist der Fotoapparat.

 

Vier kurze Mal-Tipps:

  1. Müh dich nicht mit den Wolken ab, heute sind Schatten das Thema. Man kann nicht beides gleichzeitig lernen.
  2. Konzentriere dich auf die Außenform. Die komplette Silhouette als einen einzigen Fleck gestalten. Ein großer gelblich und bräunlich Klecks in Form der Silhouette. Keine Details im ersten Schritt!
  3. Schatten und Dächer aufsetzen, Schatten Farbe variieren
  4. Dunkle Highlights setzen.

 

Den Blog über das Grau mischen hier:

Grau mischen- Farbenfrohes Grau.

https://blog.herz-der-kunst.ch/grau-mischen-farbenfrohes-grau/

Tipps uns Trick für dunkle Farben!

Ankündigung:

Vielleicht habt ihr schon bemerkt, dass man bei mir schwer Kursplätze bekommt. Dies liegt daran, dass ich überwiegend für Kunstvereine und Urbans-Sketcher-Gruppen arbeite. Ab nächster Woche gehe ich in die Tourneeplanung für nächstes Jahr. Ich bitte deshalb Kunstvereine, Urbans-Sketcher- Gruppen und Ateliers sich bei mir zu melden! Es gibt schon einige Gruppen, die sich bei mir angemeldet haben. Seid ihr in der Nähe oder auf dem Weg, dann kann ich auch bei euch einen Stopp einlegen.

Hallo,  meine Lieben: 

 Manchmal braucht man Dunkelheit!
Ein Grund, warum Bilder misslingen, ist der falsche Einsatz von dunklen Farben.
Jetzt denken viele von uns:
Oh ja, mit dunklen Farben stehe ich auf Kriegsfuß! Davor habe ich Angst.
Wir brauchen dunkle Farben, in diesem Blog möchte ich euch ein paar Tipps geben, wie es trotzdem gelingen könnte.

Warum sind uns dunkle Farben unangenehm?

Jeder Maler kennt die Situation, ein Bild wirkt freundlich, aber ein bisschen langweilig, man merkt, dass etwas fehlt. Dann beginnt man die Schattentöne einzufügen und plötzlich verändert sich die Stimmung des Bildes. Zuerst wird das Bild deutlich ausdrucksstärker, doch irgendwann wird ein Punkt erreicht, da verändert sich die Stimmung des Bildes nicht mehr gut, die Stimmung verändert sich und wird düster.

Die Bilder wirken regnerisch, düster oder gar bedrohlich.

Deshalb werden Maler immer vorsichtiger, wenn sie dunkle Farben benutzen. Dieser Effekt wird noch stark dadurch unterstützt, dass dunkle Farben beim Auftragen immer viel zu dunkel wirken, später aber viel heller abtrocknen.

Wir alle haben schon einmal Bilder durch dunkle Farbe kaputt gemacht.

Jetzt entsteht ein riesiger Fehler, wir scheuen den Schatten wie die Kakerlaken das Licht. Aber wer sich mit der Natur des Lichts auskennt, der weiß, je mehr Licht es gibt, desto mehr Schatten gibt es auch. Lassen wir den Schatten weg oder alle dunklen Farben, werden wir nie die strahlende Schönheit eines hellen Tages ins Bild zaubern.

Wie verarbeitet man dunkle Farben richtig?

Das Malen mit dunklen Farben ist so ein bisschen wie die Angst vorm schwarzen Mann.

Viele Bilder misslingen aus zwei Gründen, einerseits wird Schwarz benutzt und andererseits werden die dunklen Farben zusammen mit den hellen Farben verarbeitet. Dadurch werden die Farben automatisch trüb und schmutzig.

Deshalb reagieren die meisten Maler allergisch auf Schwarz.

Mit einer einfachen Veränderung der Malweise kann dieses Problem aber völlig beseitigt werden.

Malen in Schichten.

Der wichtigste Tipp, wie dunkle Farben in Bildern großartig wirken, ist das Malen in Schichten.

Das ist eine gewaltige Umstellung in der Malweise, denn normalerweise ist man es gewohnt, die dunklen Farben zu mischen und dann sofort ins Bild zu malen, doch wie wir gemerkt haben, kann dies ganz negative Auswirkungen auf die Schönheit der Farben im Bild haben. Es bilden sich graue oder ungewollte Mischtöne.

Eine wirklich einfache Lösung ist, die dunklen Farben einfach nicht mit den anderen Farben zu mischen. Sie werden völlig isoliert als letzte Schicht aufgetragen.

Das wirkt erst mal merkwürdig, ist jedoch völlig natürlich, denn auch Schattentöne liegen ja zum Beispiel über dem normalen Anstrich von Gebäuden.

Sind die hellen Farben trocken, kommt es zu keinen ungewollten Mischfarben.

Dunkle Farbschichten:

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Damit die dunklen Farben nicht als Fremdkörper wirken, sollten sie im Zusammenhang mit dem Bild stehen. Dafür gibt es zwei gut geeignete Tricks.
Der wichtigste Trick ist, erst mal trocknen lassen.
Der Schritt mit den dunklen Farben entsteht erst, wenn wir sicher sein können, dass die schönen hellen Farben darunter geschützt sind. Danach beginnt man die dunklen Farben mit dem Bild zu verschmelzen.

Transparente und angepasste dunkle Farben:

Tutoriel, dunkle Farben, Aquarell, Bern, Schweiz, Tine Klein

Der erste Trick ist, dass man zwar dunkle, aber trotzdem transparente Farben benutzt. Der Vorteil dieser Methode ist, dass ein wenig der Farbe, die unter dieser Schicht liegt, sichtbar bleibt, und damit verbindet sich die dunkle Farbe ganz natürlich mit der darunterliegenden Farbe. (Schau mal in dem Haus mit dem roten Fleck, siehst du wie die dunkle Farbe darüber liegt?) Man sieht also durch die dunkle Farbschicht ein bisschen der alten Farbe, wie durch Glas. Dafür muss man die Dunkelheit aus Farben anrühren, die nicht komplett blickdicht sind. Dies sieht man vor allen Dingen im Bild im Haus. Eine Ahnung der alten Farbe sollte erhalten bleiben.

Reduzierte Palette und Harmonie:

Die dunklen Farben aus den Grundtönen des Bildes entstehen zu lassen.
Angenommen, du malst den Himmel großflächig mit einem bestimmten Blauton, dann könnte es sehr sinnvoll sein, genau dieses Blau zu benutzen, um deine Schattenfarbe anzurühren. In diesem Bild ist die Basisfarbe das Türkis, mit Pink wird es grau.
Dies hat zwei enorme Vorteile, alle Mischtöne, die aus den Farben deines Bildes entstanden sind, werden natürlich und wirken harmonisch mit all den Farben im Bild.
Dunkle Töne und Schatten, die eine Farbe haben, wirken nicht wie drei Tage Regenwetter.
In diesem Bild entsteht alles aus dem Blau, das in den Bäumen steckt.

Dunkle Farben mischen:

Es gibt einige Möglichkeiten, um dunkle Farben atemberaubend aussehen zu lassen.

Generell sieht es immer besser aus, etwas frechere und auch farbige Dunkelheiten zu benutzen, dass man prima im Turm, hier wurde anstatt einer Schattenfarbe einfach Blau benutzt, dies sieht im Bildzentrum einfach großartig aus.

Auch Schattenfarben, die ein wenig komplementär sind, bringen das Bild zum Strahlen.

 

Tipps zum Abtönen nach Farbgruppen

Grün abdunkeln sieht großartig aus, mit Blau oder gar Violett. Die Komplementärfarbe zu Grün ist Rot. Deshalb bringen dunkle Töne wie zum Beispiel Violett, die Rot enthalten, das Grün enorm zum Strahlen.

Erdtöne, Sandstein, Gelb findet man häufig bei Gebäuden. Tiefe Töne kann man wunderbar mit gebrannten Farben, zum Beispiel gebranntem Ocker, abtönen. Violett bringt gelbe Töne zum Strahlen. Das Violett darf sich jedoch nicht stark mit den Gelbtönen vermischen, weil sonst ein matschiger Grauton entsteht.

Blautönen stellen in der Regel kein Problem dar, denn es gibt genügend dunklen Blautönen zum Abgedunkelten. Augen auf es gibt sehr Dunkle und dennoch transparente Blautöne. Bei einigen Firmen gibt es transparentes Indigo zum Beispiel bei Semmelier.

Orange und Rot kann man wunderbar mit sehr dunklen Rottönen oder den gebrannten Naturtönen abdunkeln. Benötigt man es noch dunkler, kann man Rot mit Violett abdunkeln. Bei Orange muss man jedoch aufpassen, dass die Farbe völlig getrocknet ist, denn mit Violett oder Blau wird sie ganz schnell grau.

Die einfachsten Lösungen für dunkle Farben:

Das Mischen dieser dunklen Farben funktioniert ähnlich wie bei Schwarz. Man benutzt zum Beispiel zwei komplementäre Farben, die zusammen Schwarz bilden, meine liebsten Kombinationen sind ist Aquamarin mit gebranntem Ocker und Pink und Türkis.
Wenn ich mit dieser Dunkelheit arbeite, kann ich mich jedoch entscheiden, ob der Ton eher blau oder eher rötlich bräunlich sein soll. 
Ich mische die Farben nicht zu einem Einheitsbrei!
Ich entscheide mich, also ob mein Schattenton eher kalt oder eher warm ist, und bekomme damit die Möglichkeit, den Schatten ganz harmonisch mit dem Bild zu verschmelzen.

Wer trotzdem Probleme haben sollte, passende Dunkelheiten zu mischen, kann auf Neutraltinte oder Neutralgrau zurückgreifen. Diese Lösung ist nicht so farbenfreudig wie das eigenhändige Mischen von Dunkelheiten, verändert aber die Farbwirkung der Farben im Bild nicht so unangenehm wie das Benutzen von Schwarz.

 Liebe Grüße

Tine

 

Kultur braucht Unterstützung! Bedenke das bitte.


 Liebe Grüße

Tine
Noch mehr Artikel zu Licht und Schatten:

Bildentwürfe – Wie man den Blick magisch ins Bild zieht!

 

Viele Entwürfe sind oft die Grundlage für magische Zeichnung und Bilder.

Oft wird einem erst beim Zeichen der Bildentwürfe klar, welche Möglichkeiten man hat.

Tine Klein Aquarell, Solidor St.Malo, FrankreichTutorial, Blog zum Thema Bildentwürfe

Und so musste ich auch dieses Bild zweimal zeichnen, bis ich wusste, wie ich das Auge ins Bild leite.

Beim Bildentwurf geht es fast immer um Klarheit!

Tine morgens, vollkommen ohne Klarheit:

Ich bin wach, mehr möchte ich über meinen Zustand nicht sagen!

Wer großartige Zeichnungen oder Bilder machen möchte, die andere Menschen in den Bann schlagen, der darf nicht entwerfen, als wenn er im Koma liege. Beobachtungsgabe und klare Kommunikation sind beim Entwerfen deine wichtigsten Werkzeuge!

Oft sind wirklich schöne Bilder bestechend einfach.

Doch so einfach ist es nicht, es muss klar, aber auch charismatisch sein. Und genau hier liegt der Haken.

Wie entwerfe ich etwas, sodass der Blick ins Bild gezogen wird?

Oft stelle ich mir solche Fragen, wenn ich mit einem Motiv nicht klarkomme.

 

In der Nähe meines ehemaligen Hauses am Zürichsee gibt es eine Scheune in einer sehr schönen Umgebung. Der Haken an diesem Motiv ist, dass sich die Scheune an einem Kreuzweg befindet.

Tine Klein Aquarell, Tutorial, Blog zum Thema Bildentwürfe

Dort treffen mehrere Wege aufeinander. Dies macht das Motiv enorm spannend, denn das Motiv sieht immer anders aus. Das Motiv scheint das Auge anzuziehen.

Ich frage mich deshalb, was kann man daraus lernen? Wieso ist dieses simple Motiv attraktiv?

Wie man die Augen und den Geist einfängt.

Das Motiv ist sehr einfach, und trotzdem ist die Scheune immer anders. Die kleine Holzkiste wirkt fast magisch auf mich. Ich verstand dies nicht, bis mir klar wurde: Die zwei grundlegenden Prinzipien des Bildentwurfs sind Klarheit und charmante Variation.

Worum gehts?

Oft liegt das Problem darin, dass man bei Beginn des Entwerfens selbst noch gar nicht so recht weiß, worum es geht. Und dann werden die eigenen Bildentwürfe unklar.

Das meine ich mit: Entwerfen wie im Koma!

Was möchte ich malen? Na, das hier!

Aber so macht man keine guten Bilder, wie soll ich eine gute Geschichte erzählen, ohne dass ich sie kenne?  Lies mal bei Gelegenheit den Blog zum Bildzentrum.

Magische Zeichnungen, eigene Unsicherheiten ausräumen!

Bildentwürfe Schaubild 1 Erkenntnisse sammeln mit dem Stift! Von Tine Klein

Bildentwürfe Schaubild 1

Schau mal in Zeichnung A. Ich fange an zu zeichnen, hopp, hopp huscht mein Zeichenstift über das Papier. Weil ich an manchen Stellen verwirrt bin, zeichne ich etwas zu viel und mache wirre Linien.

Was ich hier zeige, hat weniger mit dem Bild zu tun als mit meiner eigenen Unsicherheit.

Weder das Hauptmotiv ist besonders gut betont noch habe ich die örtlichen Besonderheiten gut gezeigt.

Erster Tipp: Schnelle, sehr einfache Bildentwürfe machen, bis man für sich selbst begriffen hat, worum es geht.

Klarheit ist die Grundlage magischer Zeichnungen und Entwürfe

Schaue einmal in Zeichnung B: Im Vergleich zu Zeichnung A ist diese Zeichnung wesentlich klarer. Sie vermittelt das Umfeld eindeutig.

Wichtig ist, dass S-Kurven, Diagonalen und auch perspektivische Linien die Augen anziehen wie Zucker die Naschkatzen.

Allerdings kann man diese Regel nicht ohne nachdenken anwenden!

Bildentwurf B wirkt kühl. Warum?

Merkt man, dass ein Bildentwurf gut ist, aber trotzdem irgendetwas nicht stimmt, dann frage dich:

• Zeige ich eigentlich, was ich zeigen will?
• Ist dies eigentlich der richtige Standpunkt? Was möchte ich vermitteln?

Das Problem an Bild A ist, dass der Betrachter sozusagen an der Seite des Geschehens steht. Er wird nicht ins Bild gezogen, weil er neben dem Weg steht.

Führende Linien sind ein wichtiger Aspekt der Bildführung und können dazu beitragen, den Blick des Betrachters auf ein bestimmtes Motiv oder einen bestimmten Bereich in einem Bild zu lenken.

Sie sollten die Augen zum Hauptmotiv ziehen Und den Betrachter ins Bild verwickeln.

Die Wegeführung in B ist zwar dynamisch, führt den Blick aber ein wenig am Motiv vorbei. Und der Betrachter steht daneben.

Dumm gelaufen!

Zweitens wird in Bild B nicht klar, dass es sich um eine Kreuzwegsituation handelt, der Bildentwurf ist gescheitert, weil er den Ort seiner Aussage beraubt hat.

Zweiter Tipp: Ein Zeichner oder Maler kann keinen guten Bildentwurf machen, wenn er sich nicht darüber im Klarem ist, was er zeigen möchte. Bilder werden umso besser, je deutlicher man eine Geschichte erzählt.

Was du erzählst, hängt jedoch ganz von dir ab! Da sollte es keine Regeln geben.

Gute Bildentwürfe mit dem Prinzip der Variation:

Klarheit darf nicht langweilig sein!

Stell dir einen Redner vor, der die Dinge sehr klar formuliert, aber vollkommen monoton spricht. Liebe Grüße an meinen ehemaligen Professor für Stadt und Landesplanung, es wundert mich noch heute, dass ich mir meinen Schädel nicht gebrochen habe, weil mein Kopf beim Einschlafen brutal auf das Pult prallte.

So möchte ich natürlich weder malen noch zeichnen.  Ich möchte meinen Betrachter in den Bann ziehen!

Also muss das, was ich klar sage, eindrücklich durch Variationen unterstrichen werden! Schau dir einmal Bild C an.

Bildentwürfe ,Schaubild 1 Erkenntnisse sammeln mit dem Stift!

Das Motiv ist klar betont und alle Wege des Kreuzweges laufen auf die Scheune zu, und zwar in unterschiedlichen und spannenden Winkeln.

Jetzt hat das Auge eine eindeutige Marschroute!

Im Bildzentrum wechseln die Kontraste. Dadurch wird ein Bild interessant!

Tipp: Ein gutes Bildzentrum ist wie ein Tanzbär! Da muss man hingucken!!

Das Auge bekommt unterhaltsam mitgeteilt, worum es geht, diese Unterhaltung sollte das Auge auch bei den Zuwegen finden.

Unterhaltsam und nicht unterhaltsam, das macht einen großen Unterschied:

Bildentwürfe Schaubild 2 Erkenntnisse sammeln mit dem Stift!Zweimal das gleiche Bild E und F. E ist einfallslos bei F wird das gleiche entschlossener durchgezogen. Viel aufregendere Linien laufen auf das Haus zu.

 

Vierter Tipp: Klarheit muss nicht nur eindeutig, sondern auch interessant sein!

Aber zurück zu unserem Motiv:

Das Bild C gefällt mir besonders gut, weil es den Bildinhalt gut zeigt und auch die Torsituation mit den beiden Bäumen erzählerisch viel für den Betrachter hergibt.

Manchmal muss man einfach mehrere Bildentwürfe machen und ein bisschen herumprobieren, um die richtige erzählerische Variante zu finden.

Bildentwürfe Schaubild 2 Erkenntnisse sammeln mit dem Stift!

Zeichnung D ist nicht so gut, weil es die Wegesituation wieder unübersichtlich darstellt.

Zeichnung C2 jedoch ist eine abwechslungsreiche und gut funktionierende Variante von C. Beim Bildentwurf gibt es also nicht nur eine Lösung, sondern oft mehrere.

Bildentwürfe müssen Raum zum Austoben bieten, man muss dort nicht auf Sicherheit gehen!

Bildentwürfe trainieren die Fähigkeit, magische Fallen für das Auge zu bauen

Prinzipiell ist der Bildentwurf einfach: Bildzentrum stärken und das Auge spanned dorthin führen.

Hört sich nicht schwer an?

Wenn da nit die eine Stolperfalle wäre:

Zuviel ist Zuviel!

Das wichtigste Prinzip ist, dass das Bildzentrum klar herausgestellt wird.

Doch in dem Bestreben, alles besonders gut zu machen, packt man zu viel ins Bild, sodass das ganze Bild keine Glanzpunkte mehr hat.

In dem Bestreben, alles gut zu machen, sehen fertige Bilder oft viel schlechter aus als Entwürfe, weil das Auge durch zu viele Details verwirrt wird!

Bildentwürfe sind dazu da, das richtige Mass im Detail zu finden.

Wenn ihr möchtet, dass Bilder die Augen magisch anziehen, dann lenkt eure Augen sehr auf die groben Strukturen eines Bildes. Betont das Bildzentrum und legt eine aufregende Leitlinie für das Auge.

Die Zuleitungen zu Bildern sind die besten Assistenten, die du hast, um das Auge ins Bild zu ziehen.  Damit kannst du dem Auge magische Fallen stellen.

Die Wege und Zuleitungen sind im Bildentwurf das, was für Batman Robin ist, der unverzichtbare Freund.

Respekt für Kultur! Kultur braucht Mittel.

EUR

 

https://blog.herz-der-kunst.ch/blick-realitaet-und-bildentwurf/

Blick, Realität und Bildentwurf

https://blog.herz-der-kunst.ch/bildzentrum-lass-dein-bild-sprechen/

Bildzentrum lass dein Bild sprechen

 

 

 

 

Malen lernen- wie man Ruhe ins Chaos bringt!

Die Kulisse von St. Malo ist atemberaubend, einfach umwerfend. Ich saß im Sand und fragte mich? Wie bekomme ich das bloß aufs Blatt! Und dann raufte ich mir die Haare.

Den Blog kennt ihr vielleicht schon. Aber das Thema ist so wichtig und das Wissen unbekannt. Und dieser Blog ist der Auftakt zu meiner Boesner Kursreise…Komposition die Wurzel der Schönheit.

In eigener Sache:

Ich erhalte im Moment sehr viele Mails, weil meine Kurse bei Boesner Schweiz ausgebucht sind. Es wird einen Zusatzkurs im November geben. Sollte dieser ausgebucht sein: Weiter anmelden! Ich mache dann noch einen Zusatzkurs.

Moin ihr Lieben,

Ich sitze also in St. Malo im Sand und bekomme eine Krise, weil die Stadt vor mir ca. 100.000 Details hat!

Das Wort Krise setzt sich im chinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen, das eine bedeutete Gefahr, das andere Gelegenheit!

Beim Malen lernen findet man Lösungen oft dort, wo man sie nicht vermutet.

Wenn du ein Problem nicht lösen kannst, dann kann es sein, dass Du dich an zu viele Regeln hältst.

Oder Regeln zu starr anwendest, denn jeder muss seinen eigenen Weg finden.

 

Regelmäßig schreibe ich die Regeln der Kunst auf.

Doch Kunst hat keine Regeln.

Obwohl Orange oft als die Farbe der billigen Werbung beschrieben wird, liebe ich Orange. Generell gilt, man darf gerne auf Regeln pfeifen. Wenn ich euch also nun die Regeln lehre, dann sind sie wie Kühlschränke. Darin bewahrt man Wissen auf, damit es nicht verdirbt.

Regeln sind wie Kühlschränke, man holt sich raus, was man braucht! Und frisst nicht den ganzen Kühlschrank, bis man sich übergibt.

Jeder holt sich aus dem Kühlschrank, was er mag!

Deshalb möchte ich heute 3 Menschen und unterschiedliche Problemlösung zeigen. Die heutige Frage ist:

Wie bekommt man in einem Bild viele Sachen unter einen Hut?

Chaos ist die normalste Sache der Welt. Schließlich weiß Jeder:

Wo Chaos auf Ordnung trifft, gewinnt das Chaos, weil es viel besser Organisiert ist!

Also brauchen wir beim Malen lernen Methoden, um die Unordnung angenehm fürs Auge zumachen.

Das Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl hilft uns beim Malen lernen:

Das Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl besagt, dass ein Bild eine begrenzte Anzahl von Formen enthalten sollte, um eine klare harmonische Wirkung zu erzielen.

Wie bei allen Gesetzen ist es wichtig, dass es nicht überall und ohne Verstand angewendet wird. Eine Form bilden heißt nicht nur einen Klotz ins Bild zu malen. Es gibt viele erfolgreiche Designs, die das pure Chaos enthalten. Das machen meine liebe Freundin Steffi Frank so und auch Felix Scheinberger, weil sie es in ihrer Kunst gut unter einen Hut bekommen. Letztlich hängt die Anzahl der Formen davon ab, wie groß ein Format ist oder welchen Stil und welche Botschaft du hast. Aber es könnte auch ein kleiner Trick dahinterstecken.

Ist das hier, wirklich unbegrenztes Chaos?

Ich denke nicht, denn immer, wenn etwas so leicht und natürlich ausschaut, dann steckt viel Fachwissen dahinter.

Solltest du zu den Menschen gehören, die ihre Bilder regelmäßig kaputt malen, dann darfst du nun die Ohren spitzen.

Was steckt hinter dem Gesetz der begrenzten Formenzahl?

Das Gesetz geht auf den Gestaltungsphysiologen Max Wertheimer zurück. Er hat darüber geforscht, wie Mensch im Gehirn Informationen verarbeiten.

Die Idee, die dahintersteckt, ist, dass das menschliche Gehirn visuelle Informationen schneller und effektiver verarbeiten kann, wenn sie in einer begrenzten Anzahl von Formen gruppiert werden.

D. h. nichts anderes, als das Bilder chaotischer wirken, wenn der Betrachter mit so vielen Informationen in Form von einzelnen Formen bombardiert wird.

Das Gesetz besagt, dass das menschliche Gehirn, Informationen besser aufnehmen kann, wenn es in wenigen und einfachen Formen gemalt oder gezeichnet wird.

Also nur noch einen Klotz ins Bild? Ganz und gar nicht, warte bitte noch einen Moment, bevor du die Stirn in Falten legst.

Malen lern mit Gestaltungspsychologie:

Wenn man daran verzweifelt, dass die eigenen Bilder immer chaotischer werden, oder wie ein Sammelsurium aus der Hand eines sechs Klässlers aussehen. Dann kann es sein, dass einem dieses Gesetz hilft.

Beim Bildentwurf sollte man sich darauf konzentrieren, das Bild in einfachen und klaren Formen zu organisieren.

Dann wird der Betrachter, das Bild als übersichtlich und informativ betrachten.

Was mache ich mit dem ollen Gesetz, wenn ich doch Details malen möchte?

Hilfreich wird das Gesetz beim Malen lernen erst, wenn man ein paar Zusatzinformationen hat.

Jetzt kommt ein Haufen Theorie denn ich gleich in Klartext übersetzen werde.

Das Gesetz der Ähnlichkeit:

Die Gestaltpsychologie identifiziert mehrere Gestaltgesetze, die alle auf der Annahme beruhen, dass das menschliche Gehirn dazu neigt, visuelle Informationen auf bestimmte Weise zu organisieren und zu interpretieren. Zu diesen Gesetzen gehört auch das Gesetz der Ähnlichkeit, das besagt,

dass Elemente, die ähnlich aussehen, als zusammengehörig wahrgenommen werden.

Hie ein Beispiel von meiner Freundin Steffi, viel Action und trotzdem eine Einheit! Steffi setzt auf gelbe Sternschnuppen. Eine eigenwillige und gute Methode, um Einheit zu erzeugen. Das funktioniert so gut, weil sie nicht jedes Teil einzeln malt, sondern ihnen ein gemeinsames Farbkleid verpasst.

Das Gesetz der Nähe:

Dieses Gesetz besagt, dass Elemente, die nahe beieinander liegen, als zusammengehörig wahrgenommen werden.

Indem Designer Elemente mit ähnlichen Formen und Farben in der Nähe zueinander platzieren, können sie die begrenzte Formanzahl in einem Bild erreichen.

Denn alles, was gemeinschaftlich ausschaut, wird als ein Brei betrachtet.

Malen lernen im Klartext:

Schritt 1: Form definieren

Ich definiere einen Bereich, in dem alles Wichtige stattfindet.

In diesem Fall ist dies, dass perspektivische Dreieck der Küstenlinie in Lissabon.

Ich nenne das den Aktionsraum meines Bildes. Eine Line of Action, wenn man so möchte.

In dieser definierten Form balle ich die gesamten Einzelmotive meines Bildes. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, werden alle Formen, die ich male in diesem Dreieck konzentriert.

Ich nenne dies  Shape of Action – Oder Aktions Raum.

In dieser geometrischen Form dampfe ich alle Einzelmotive zusammen. Ich backe aus ihnen einen gemeinsamen Kuchen.

Das Auge des Betrachters, bekommt für alle Motivbestandteile, eine große und einfache geometrische Form präsentiert.

Schritt 2: Malen lernen mit dem Gesetz der Ähnlichkeit und der Nähe:

Malen lernen heißt oft Ähnlichkeit und Gemeinschaft erzeugen:

Innerhalb der großen Form gibt es eine ganze Reihe von unterschiedlichen Motivbestandteilen. Dabei achte einerseits darauf, dass sich ähnliche Bestandteile innerhalb des Motives regelmäßig wiederholen. Perspektive Linien, Fenster und Menschen werden entlang der von mir definierten Form aufgereiht. Dabei achte ich tunlichst darauf, dass sich die einzelnen Motivanteile nicht isolieren.

Hier benutze ich eine einzige große Bewegung, die sich quer durchs Bild zieht.

So kann man einen chaotischen Haufen von Motivbestandteilen zusammenbinden.

Tipp Farbe als Bindeschnur: Alle Motivanteile werden aus denselben Farben gemischt. Ich benutze niemals vorgefertigte Farben, sondern verbinde die einzelnen Motivanteile, durch Farben, die ineinander übergehen. Hier ist dies Indigo, Ultramarin, Indischgelb, Lasurorange und ein Kadmiumrot. Ich erlaube den Farben in verschiedene Motivanteile zu überschwappen. Farbe und Bewegung schaffen die Verbindung!  Die Farbe der Dächer ist die Farbe der Köpfe. Als sei es mit demselben Faden gestrickt.

Wer dies beachtet, wird beim Malen lernen schnell, Gemeinsamkeit und Harmonie erzeugen.

Tipp: Die Technik dazu ist Wet in Wet, sie verschmilzt Farben. Zeichner können Schraffuren benutzen, um Formen zu verbinden.

Das Gesetz der Nähe:

Alles, was nahe zusammenliegt wird vom Betrachter als Einheit empfunden.

Generell balle ich alle Aktionen in meiner definierten Form der Aktion. Die Verbindung erfolgt schon allein dadurch das ich alles in die Form quetsche.

Doch es gibt weitere Tricks:

Wenn ich zum Beispiel Linien quer durchs Bild ziehe dann verbinden diese einzelne Motivanteile. Diesen Trick sieht man oft bei dem Maler Bernhard Vogel. Er schafft Verbindung in sehr dynamischen Bildern.

Auch schlau, eine Negativform! Felix zieht eine graue, braune Negativform quer durchs Bild, dies wirkt wie eine Straße fürs Auge.

 

Felix setzt auf einen klar erkennbaren Weg, eine gemeinschaftliche Richtung, in der die Formen verbunden sind, sie sind so nah zusammen, das Einheit entsteht.

Fazit: Malen lernen bedeutet Harmonie ins Chaos bringen.

Ich hoffe dir ist nun klar, warum chaotische Bilder bei einigen Malern und Illustratoren trotzdem harmonisch und einheitlich wirken. Der Maler hat die Einzelobjekte in eine begreifbare und zusammenhängende Form gebracht. Ähnlichkeit, Nähe und Farbliche Einheit sind die Zauberworte.

Einige Künstler bändigen das Chaos zu einer begreifbaren Form.

3 Menschen 3 völlig unterschiedliche Lösungen für ein Problem! Steffie, Felix und Tine haben ihre eigene Methode gefunden. Deine Bilder werden gut, wenn du dich traust Regeln wie einen Kühlschrank zu benutzen. Koch was Eigenes, das dir schmeckt!

Lieben Dank an Felix und Steffi.

Liebe Grüße ins Osterwochenende Tine!

Hast du was gelernt? Was ist Dir Fachwissen wert?

CHF

Hier findet ihr Steffie und Felix:

Felixhttps://www.instagram.com/felixscheinberger/

Steffie: https://www.instagram.com/fannyblu64/

https://blog.herz-der-kunst.ch/bildentwurf-ohne-goldenen-schnitt/

 

Bildentwurf ohne goldenen Schnitt?

 

 

 

Reiseskizzenbuch – Konservendose für schöne Erlebnisse!

Wie muss man ein Reiseskizzenbuch gestalten?

Reiseskizzenbücher sind die herrlichste Sache der Welt! Denn sie Konservendosen für großartige Erlebnisse.

Und eine Überschrift wie die meinige oben  geht dabei gar nicht.

Wie muss man Reiseskizzenbücher gestalten?

Bei solchen Sätzen muss ich schmunzeln! Ich finde sie immer ein bisschen zwangsgestört! Jemand andere Anweisungen zu geben, wie er sein Skizzenbuch zu gestalten hat, ist für mich abwegig. Denn für mich ist ein Reiseskizzenbuch:

Die große Freiheit in der Tasche!

Hier stapeln sich meine Gedanken, Erlebnisse und Beobachtungen. Was ich zu Reiseskizzenbüchern denke?

Jedem Tierchen sein Pläsierchen!

Im Laufe meines Lebens habe ich Hunderte von Reiseskizzenbüchern gesehen und die guten waren persönlich. Sie zeigten die Welt durch die Augen ihrer Erschaffer*innen

Was in ein Reiseskizzenbuch gehört, ist ganz persönlich! Deswegen kann es auch keine Regeln für die Gestaltung geben.

Und so findet jeder Charakter seine eigene Form des Reiseskizzenbuchs.

Dein Reiseskizzenbuch gehört Dir!

Und in dieses Buch kommt rein, was Dir wichtig ist.

 Reiseskizzenbuchgestaltung

Natürlich möchte auch ich, dass mein Reiseskizzenbuch schön ist.  Wer sich Gedanken über die Gestaltung seines Skizzenbuchs macht, stößt schnell auf viele Regeln und Tipps.

Und diese Regeln und Tipps können auch sehr gut sein.

Doch bei all den Tipps darf man ein bisschen aufpassen, ob die Tipps auch zu Dir passen.

Jeder Mensch hat einen persönlichen Umgang mit seinem Skizzenbuch.

Die Art, wie man ein Skizzenbuch benutzt, muss ins Leben passen.

Denn dann benutzt man das Skizzenbuch auch regelmäßig und es wird Teil deines Lebens.

Ich zum Beispiel werfe mein Buch dahin, wo mir gerade was gefällt, ein dicker Kunstledereinband ist für mich die beste Wahl.

Wie man sieht, muss es einiges mitmachen.

Alle Tipps müssen auf Dich passen!

Es gibt zum Beispiel viele Tipps zur Kalligrafie in Skizzenbüchern. All diese Tipps sind für mich nutzlos, denn meine Art, das Skizzenbuch zu benutzen, ist mitten im Leben.

Sprich, mein Skizzenbuch liegt zum Beispiel irgendwo in einer Taverne auf dem Tisch, während ich mit einer Hand das Weinglas balanciere und mit der anderen Hand mal eben kurz etwas festhalte. Was nützt mir der folgende Tipp, wenn ich gerade auf einem Berghang hocke?

Wenn mir jetzt eine freundliche Dame auf Youtube erklärt, ich solle mit meinem Lineal exakte 3 exakte Bleistiftlinien für jede Zeile ziehen, damit die Höhen und Tiefen der Buchstaben perfekt werden und weil ich dann mit 3 Kaligraphie-Markern famose Schriften zaubern kann, dann sorgt dies bei mir nur für leichtes Augenzucken, denn ich habe dazu weder die Zeit noch den Nerv.

Skizzenbücher zu gestalten ist eine Philosophie:

Was ist dein Skizzenbuch für Dich?

Ein Kunstobjekt? Ein Scrap-book, wie eine Art Kollage, eine Postkartensammlung?

Das alles ist mein Skizzenbuch, es ist ein Brennglas, mit dem ich die Welt betrachte.

Trau dich dein Skizzenbuch so zu gestalten, dass es zu Dir passt.

Auch wenn ich die ordentlichen Menschen mit den herrlichen Schriften bewundere! Zu mir passt es nicht! Aber vielleicht zu dir.

Mein Skizzenbuch ist etwas, was mich unter dem Sattel meines Rollers oder in meiner Hosentasche begleitet. Nach einer Saison ist es abgegriffen, manchmal mit Flecken verziert, die mich an schöne Abende erinnern.

An die Flecken schreibe ich dann dran, was es war 😎.

Was passt also zu Dir?

Diese Frage ist oft nicht leicht zu beantworten.

Ich zum Beispiel habe ein Aquarell- und ein Reportage Skizzenbuch in dem ich nur schwarz-weiß arbeite.

Das nimmt mir den Zwang, immer perfekte Aquarelle malen zu wollen. Ich garantiere mir so die Vielfalt und kann den Stil meinem Zeitbudget anpassen.

Was in mein Reiseskizzenbuch kommt, ist zufällig.

Ich kann mein Skizzenbuch Design nicht planen, denn was drin ist, bestimmt das Leben.

 

Oft plane ich mein Design und dann passiert einfach etwas!

Ich habe keine Zeit für vollkommenes Design, wenn gerade eine Möwe neben mir landet!

Mein Skizzenbuch ist so chaotisch wie ich selbst, es zeigt meine Höhen, meine Talente und meine Fehler! (Meinen riesigen Murks!) Es ist wie mein Leben gut! Aber eben nicht immer perfekt!

Malen kann sie! Aber Kalligrafie ist an ihr vorbeigegangen, ohne sie anzugucken XD

Meine Leidenschaft sind gekritzelte Rezepte

Ich liebe Kochen sehr! Mein Skizzenbuch wimmelt vor Rezepthinweisen.

Oft frage ich im Urlaub Einheimische, wie man dies oder jenes kocht. Anstatt also gekünstelte Texte mühevoll in mein Skizzenbuch zu zaubern, kritzele ich mit Höchstgeschwindigkeit das Familienrezept einer alten Dame für eine Galette in mein Skizzenbuch.

Dabei wünsche ich mir inständig, meine Handschrift wäre besser!

Doch solche liebevoll hingekritzelten Erlebnisse sind für mich viel wichtiger als jedes hochwertige Kunstwerk.

Denn hier wird Wissen von Generation zu Generation und von Kultur zu Kultur ausgetauscht!

In Zeiten, wo sich Nachbarvölker bekriegen, ist dieser friedliche Austausch doch wertvoller als alles andere!

Mir sind also Rezepte sehr wichtig, was ist dir wichtig? Wo liegen denn deine Leidenschaften? Und haben diese Platz in deinem Skizzenbuch?

Beobachtungen und Mut sind gute Zutaten für ein Reiseskizzenbuch!

Dein Reisekizzenbuch ist so wertvoll, weil du es mit deinen Beobachtungen und Gedanken füllst. Wer den Mut hat, sein Skizzenbuch mit seinen realen Beobachtungen zu füllen, derer wird immer wieder an seine Grenzen stoßen.

Wir malen keine Standartmotive, sondern Erlebnisse! Und ein schönes Lachen in seinem Skizzenbuch festzuhalten ist ein Risiko wert!

Wenn ich mein Reiseskizzenbuch öffne, dann werde ich angelacht! Was möchte man mehr?

Und dabei kann immer etwas schief gehen! Doch Mut wird belohnt. Echte Erinnerungen, bei denen immer wieder Gefühle hochkommen sind mein Ziel.

Wenn was schiefgeht, dann kommt auf diese Seite die Karte mit den Reiseinformationen.

Tipp: Kollagen mit Reiseandenken mogeln Dinge, über die du dich ärgerst im Reiseskizzenbuch weg!

Oben drein macht es das Skizzenbuch noch persönlicher.

Zwei Bremskräfte – Angst und Routine:

Es gibt für die Kunst von Skizzenbüchern zwei enorme Bremskräfte. Angst und Routine. Die Angst, etwas falsch zu machen, hemmt uns, unsere Erlebnisse auf das Papier zu bringen.

Die Gewissheit, dass etwas gut ankommt oder modisch ist, lässt ein Skizzenbuch aussehen wie das andere.

Postkartenmotive sind großartig! Und ich finde mein Leben super, wenn es so ist wie auf einer Postkarte.

Auquarell-Skizzenbuch Bretagne Mont Saint Michel vor dem Ansturm

Das sah so aus! Um 8.00 Morgens und dann kam der erste Touristenbus. Und Sekunden später 500 weitere! Die Touristen haben sich aufgeführt wie eine Invasionsarmee!

Das Bild mit der wildgewordenen Touristen Affenmeute konnte ich nicht malen, weil wir fluchtartig verschwanden! So ist dieses schöne Postkartenmotiv eine Erinnerung an 750 Menschen mit Selfie-Sticks! Die schon um 8.15 morgens Hamburger essen und Bier schlucken.

Vor 30 Sekunden dachte ich noch “ Oh, es ist wie auf einer Postkarte“

Was ist mein Tipp für Dich?

Sieh die Dinge nicht nur an, sondern nimm dir auch Zeit, sie zu betrachten.
Lilli U. Kreßner (*1957), Schriftstellerin, Dichterin, Zeitungskolumnistin

Das Beobachten ist das wertvollste an einem Skizzenbuch.

Wenn es nur den einen Tipp gebe: Dann beobachte die Welt mit Leidenschaft, mit den Augen einer Liebhaberin.

Mach deinen Blick zum Brennglas und gib allen Dingen Wertschätzung und Achtung!

Beobachte im Guten wie im Schlechten.

Ach, wenn du manches nicht verstehst, ein Skizzenbuch kann ein guter Gesprächspartner sein.

Die Ohren eines Raufbolds.

Reiseskizzenbuch aus Penang Malaysia. Tine Klein Portraits von Menschen.

Reportage Skizzenbuch Malaysia Tine Klein

Am schönsten finde ich meine Skizzenbücher, wenn sie mir Dinge zeigen, die ich nicht kannte:

Tine Klein Aquarell Reiseskizzenbuch, Sketchbook, Watercolor Krabben Bretgne

Angeln mit dem Spaten. Die Fischer bei St.Malo buddeln die Krebse bei Ebbe aus!

Die Beobachtung ist für mich das höchste Glück!

 

Was auch immer man macht, folge bei deinem Reiseskizzenbuch keinen Modeströmungen. Sondern folge Dir.

Reiseskizzenbuch von Tine Klein. Bretagne strand von St.Malo

Liebe Grüße Tine ins Wochenende Tine

Respekt für Kultur! Wer gerne liest, darf auch mithelfen.

CHF

 

Weiterlesen bei Tine

https://blog.herz-der-kunst.ch/skizzenbuch/

 

 

 

 

 

 

 

Kreative Pause am Ende der Welt :)

Kreative Pause am Ende der Welt. Ganz ohne Internet! Liebe Leser, Kreativität braucht Ruhe und Schönheit, beides finde ich zwischen Ebbe und Flut. Umso mehr dürft ihr euch freuen, denn in 14 Tagen geht es weiter.
Liebe Grüße Tine