Paynesgrau Schatten auf weichen Pfoten

In eigener Sache:

Im Juli sind 3 Plätze in Koblenz frei geworden.

Koblenz – 22-23 Juli

Was machen wir im Kurs?

In diesem Kurs geht es um das Knowhow rund um die Farbe. Wir werden in wunderbare Farbwelten eintauchen. Einerseits geht es um das fachliche Knowhow. Um das Mischen und über Farbeigenschaften die sich auf unsere Bilder auswirken.

Viel wichtiger ist aber, dass Farbe reagiert wie ein lebendes Wesen, sie reagiert auf ihre Umwelt! Wie ein Chamäleon.

Die Farbwirkung wechselt je nach dem, wie sich ihre Umgebung gestaltet.

Das macht es so kompliziert und so schön! Ein und dieselbe Farbe kann für das Auge vollkommen unterschiedlich aussehen.

Wir lernen zu begreifen, wie Farbe in Nachbarschaft wirkt!

Preis:

180 Euro

Bitte nutzt den Kommentar.

 

 

Tiene Klein Aquarell vom einer Dachterrasse in Barcelona. Tutorial zum Mischen von Schatten -Paynes grey, Paynesgrau

Paynesgrau – Der kaufbare Schatten im Aquarell:

Paynesgrau steht für ein wenig Wehmut und Tiefe. Eine Farbe, die auf leisen Pfoten daherkommt, die Farbe, die eine Siamkatze unterm Bauch hat! Ist das Grau? Oder doch Blaugrün?

Die Beliebtheit von Paynesgrau beruht darauf, dass alle guten Maler sehen, das Schwarz sich nicht gut in Bilder einfügt.

Ihr Erfinder Mr. Paynes fand Schwarz vermutlich entsetzlich… und erhoffe sich eine Farbe mit mehr Gefühl und Geheimnis und so erfand er eine der erfolgreichsten Farben der Aquarellwelt. Viele von euch werden sie im Kasten haben, denn sie ist der käufliche Schatten.

Schatten ist etwas Wunderschönes, denn ohne Schatten gibt es kein Licht!

Jede Farbfirma hat ein oder mehrere Paynesgrau im Programm.

Das Erste, was du dir klar machen musst, ist, dass die bekannten Grautöne keine feste Mischung haben. Jeder Hersteller macht es nach eigenem Rezept. Deshalb kann ich dir hier auch keinen Tipp geben welches dieser Paynesgrau ´s zu deinen Bildern passt, denn sie sind recht unterschiedlich.

Zumindest kann man sagen das Paynesgrau ein recht kaltes und bläuliches Grau ist und das war es schon mit den Gemeinsamkeiten.

Es ist das blau der Siamkatzen.

Paynesgrau – Wie wirken sich Schattenfarben auf Bilder aus?

Grautöne sind kompliziert. Denn Grau ist eine Farbe, die sehr unterschiedlich wirken kann und soll,

denn das Grau hat unterschiedliche Funktionen im Bild.

Grautöne sind einerseits eine wunderbar neutrale Grundlage für Farben. Ihre Aufgabe ist es Ruhe für die leuchtenden Farben zu Schaffen und eine ruhige Neutrale Basis.

Grau ist der Verbindende Faktor -Andernfalls würden Bilder unruhig und chaotisch wirken.

Grau hat aber noch andere Funktionen. Menschen können Farben abschätzen. Aus der Art der Schatten können Menschen sehen, welche Uhrzeit, Jahreszeit oder welches Wetter wir haben.

Deshalb sollte man sich sehr genau überlegen, welches Grau man in seinen Bildern benutzt.

Leider übersteigt es mein Budget Farben aller Hersteller zu kaufen. Eine Tube kostet bis zu 20 Franken. Wer also mehr solcher Test möchte, sollte an Spenden denken.

Noch ein kleiner Hinweis gleich kommen Absätze mit Pigmentbeschreibungen. Bist du kein Nerd wie ich – brauchst du nicht gähnen, lies einfach die farbig markierte Zusammenfassung.

 

Paynesgrau bläulich Schmincke:

 

  1. PBk6 (Pigment Black 6): PBk6 ist ein Pigment, das auch als Eisenoxidschwarz bekannt ist.  Es wird häufig in der Malerei verwendet, um tiefe und dunkle Schwarz- oder Grautöne zu erzeugen.
  2. PB15.6 (Pigment Blue 15.6): PB15.6 gehört zur Gruppe der Phthalocyaninblau-Pigmente. Es handelt sich um ein grünstichiges Blau, das durch Kupferphthalocyanin hergestellt wird. PB15.6 ist aufgrund seiner hohen Farbstärke und Helligkeit beliebt.
  3. PB15.2 (Pigment Blue 15.2): PB15.2 ist ein weiteres Phthalocyaninblau-Pigment. Es wird auch als Phthalocyaningrün bezeichnet. PB15.2 ist ein grünstichiges Blau, das ebenfalls auf Kupferphthalocyanin basiert. Im Vergleich zu PB15.6 hat PB15.2 einen etwas grüneren Farbton. Es wird oft für Mischungen mit anderen Pigmenten verwendet, um verschiedene Blau- und Grüntöne zu erzeugen. PB15.2 ist auch bekannt für seine hohe Farbstärke und Lichtechtheit.

Schlussfolgerung: Schminke Payesnsgrau bläulich basiert auf Phatalo Pigmenten. Es ist bläulich und grünstichig   Diese Grau aktiviert Rot und Gelbtöne. Wenn du Phatalo eine deiner Grundfarben ist, dann passt es optimal.  Ich persönlich empfinde den Grünstich als ungünstig. Diese Farbe hebt eher Rottöne durch den Komplementärkontrast. Doch Rot ist in Stadt- und  Landschaftsbildern eher selten ist. Doch aPynes ist grünstichig!

Paynesgrau Winsor and Newton:

besteht aus Pb15, PBK6, PV19

  1. PB15 (Pigment Blue 15): PB15 ist eine Gruppe von Phthalocyaninblau-Pigmenten. Diese Gruppe umfasst verschiedene Varianten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Es kann in verschiedenen Nuancen von Blau vorkommen, von einem grünstichigen Blau bis hin zu einem violetten Blau. PB15 wird häufig in der Malerei verwendet, um lebhafte und kräftige Blautöne zu erzeugen.
  2. PBK6 (Pigment Black 6): PBK6, auch bekannt als Eisenoxidschwarz, ist ein hochwertiges schwarzes Pigment. Es besteht aus Eisenoxidverbindungen und wird für seine hohe Lichtechtheit und Deckkraft geschätzt. PBK6 erzeugt tiefe und reine Schwarztöne und wird häufig in der Kunst verwendet, um Schatten, Dunkelheit und Kontraste zu erzeugen.
  3. PV19 (Pigment Violet 19): PV19 ist ein violett-pigmentiertes Pigment. Es gehört zur Gruppe der Chinacridon-Pigmente und zeichnet sich durch seine lebendigen und intensiven Violetttöne aus.

Schlussfolgerung: W&N Paynesgrau basiert ebenfalls auf Phatalo Pigmenten. Wenn du Phatalo eine deiner Grundfarben ist passt es optimal. Es ist ebenfalls blaungrün-stichig es ist vielleicht einen Hauch wärmer als das Schminke Paynesgrau, bläulich mit einem Stich ins violette. Es wirkt auf mich etwas deckender.  Diese Farbe kann darunter liegenden Farben möglicherweise etwas dominieren. Was ich persönlich beim Lasieren von Schatten ungünstig finde.

Schminke Paynesgrau:

Schminke Paynesgrau beruht auf -Pr 101, PB 29 und PK7.

Pigmenterklärung:

  1. Pr 101 (Pigment Red 101): Pr 101 ist ein Pigment, das auch als synthetisches Rotoxid bekannt ist. Es handelt sich um ein rotes Eisenoxidpigment.
  2. PB 29 (Pigment Blue 29): PB 29 ist ein Pigment, das oft als ultramarinblau bezeichnet wird. Ultramarin ist transparent!
  3. PK 7 (Pigment Orange 7): PK 7 ist ein orangefarbenes Pigment, das zur Klasse der Azo-Pigmente gehört. Es ist ein synthetisches Pigment, das für seine lebhafte Orangefarbe und gute Lichtechtheit geschätzt wird. PK 7 wird in verschiedenen Anwendungen verwendet, einschließlich Malerei, Kunststoffe und Druckfarben, um warme Orangetöne zu erzeugen.
  4. Dieses Paynesgrey beruht auf  Ultramarin. Ultramarin ist eine Farbe, die sehr viele Menschen benutzen, sie ist gängig! Benutzt du also häufig Ultramarin, dann ist dieses Grau gut für den Farbsetup. Als sehr günstig empfinde ich das das grau halbtransparent ist. Da ich selbst viel Ultramarin benutze wäre dieses Paynesgrau mein Favorit!

Das  Paynesgrau von Schminke beruht auf Ultramarin. Ultramarin ist eine Farbe, die sehr viele Menschen benutzen, sie ist gängig! Benutzt du also häufig Ultramarin, dann ist dieses Grau gut für dein Farbsetup. Als sehr günstig empfinde ich das das Grau wie alle Paynesgrau im Test halbtransparent ist, es wirkt jedoch nicht sehr dominiert. Die Farbe ist die neutralste im Test. Da ich selbst viel Ultramarin benutze wäre dieses Paynesgrau mein Favorit, weil ich es mit Ultramarin und Burntsiena, von kalt zu warm schaukeln würde. Allerdings fehlt der Farbe der leichte grünliche Stich, der typisch ist für Paynesgrey.

Maineri Paynes Grau:

Pigment Pbk 25:

  • Es gehört zur Gruppe der Perylen-Pigmente und zeichnet sich durch seine intensive schwarze Farbe aus.
  • Hinweis zur Transparenz: Obwohl Perylenkohlenstoffschwarz ein dunkles Pigment ist, das oft als Schwarz betrachtet wird, ist es tatsächlich transparent oder halbtransparent. Das bedeutet, dass es in Mischungen oder Schichten einen gewissen Durchschein oder eine leichte Transparenz aufweisen kann, je nach der spezifischen Anwendung und der verwendeten Menge.
  • Es ist wichtig zu beachten, dass die genaue Farbwahrnehmung und Eigenschaften von PBK25 je nach Hersteller, Produktionsmethode und spezifischer Zusammensetzung des Pigments variieren können. Es wird empfohlen, hochwertige Farben von renommierten Herstellern zu verwenden, um die Konsistenz und Qualität des Pigments zu gewährleisten.

 

Merkwürdig kommt mir vor, dass eigentlich schwarze Pigmente violett wirkt.  Der kleine violette Touch sorgt dafür das es gelbliche besser Farben unterstützt. Dies kann beim Malen von Gebäuden hilfreich sein. Dies ist aber persönlicher Geschmack denn ich liebe leicht violette Schatten. Ich kenne die Firma nicht, es war eine Probe, die ich auf einem Malfestival bekommen habe. Die Pigmente wirken intensiv. Es könnt sein das dies beim Schattenlasieren dominant ist, deshalb ist Fingerspitzengefühl angesagt ist. Dennoch finde ich dieses Paynes recht sexy gerade, weil es nur ein Pigment hat.

 

Grau passt immer dann zu einem Bild, wenn es die Farben des Bildes enthält!

Kann man Paynesgrau selbst machen, und warum wäre es wichtig?

Wikipedia sagt dazu folgendes:

„Payne’s grey is a dark blue-grey colour used in painting. Originally a mixture of iron blue (Prussian blue), yellow ochre and crimson lake,[2] Payne’s grey now is often a mixture of blue (ultramarinephthalocyanine, or indigo) and black,[3][4] or of ultramarine and burnt sienna.“ Der Link ist unten angehängt.

Diese Mixturen findet man auch in den oben beschriebenen Paynesgrey. Nur der Ocker fehlt.

Mein Tipp:

Ich würde niemals auf das Mixen von Grautönen verzichten.

Ob ein Schatten kälter oder wärmer ist, hat enorme folgen für dein Bild.

Ob ein Schatten kalt oder warm ist, entscheidet über Stimmung eines Bildes, aber auch über die Strahlkraft von Farben. Ein die Schattenfarbe kann dafür sorgen, dass ein Bild kalt oder gemütlich als frühlingshaft oder herbstlich wahrgenommen wird. Deshalb ist es immer sinnvoll Grau zu variieren.

Situationen haben ihre eigenen Gesetze wie das heutige Nightlife Aquarell aus Barcelona. Je nach Beleuchtungssituation benötige ich unterschiedliche Schatten.

Deshalb kann man nicht immer das gleiche Grau benutzen, das Grau sollte veränderlich sein. Ich würde ein Grau bevorzugen, dessen Komponenten ich in meinem Farbkasten habe, so das ich es auf meine Bedürfnisse abändern kann.

 

Ich mixe mein Paynesgrau selbst, Die Grau -Basis besteht fat immer aus Utramarin feinst und Siena gebrannt.

Die Unterschiede zwischen den gekauften und den gemixten sind gering! Dennoch hier weiß man was drin ist und kann es leichter kombinieren.

Soll es Paynes werden, wie die Schatten der Bäume füge ich Indigo hinzu.

Soll der Schatten warm werden gehe ich wie Mr. Paynes vor und füge ich mehr Sienna gebrant oder gebrochenes Gelb und kaltes Rot hinzu, ganz in der Tradition von Mr.Paynes

Liebe Grüße ins Wochenende!

Tine

Hinweis:

Ich kaufe meine Farben selbst. In diesem Blog gibt es kein Markensponsoring, deshalb denkt daran, was euch Wissen wert ist!

EUR

Weiterlesen, hier gibts spannende Hintergrundinformationen:

https://en.wikipedia.org/wiki/William_Payne_(painter)

https://en.wikipedia.org/wiki/Payne%27s_grey

Ausdrucksstarke Zeichnungen der Trick mit der Dunkelheit

Kannst du ausdrucksstarke Zeichnungen machen?

Wir alle sind auf dem Weg!

Gerade wenn ich unterwegs bin, ist der Stift mein wichtigster Begleiter. Das Skizzenbuch ist etwas sehr Persönliches. Der Platz zum Erinnern. Aber auch der Platz zum Austoben und zum Lernen.

Das Großartige am Kunstmachen ist, das man nie auslernt!

Ich war zum Malen und Zeichnen dieses Jahr viel in Spanien und Portugal unterwegs. Dort gibt es krasse Schatten und dementsprechend viel Dunkelheit! Dabei fiel mir auf, dass meine Zeichnungen besser durch diese Dunkelheiten besser werden.

Jeder Weg trifft mal einen anderen Weg!

Eigentlich weiß man, dass Licht und Schatten nicht nur das Handwerkszeug der Malerei sind, sondern auch der Zeichnung.

Doch beim Handtieren mit dem Stift ist man all zu oft zu sehr auf die Linie fixiert, wie der Hand auf seinen Ball.

Da ausdrucksstarke Zeichnungen aber wunderschön sind sollte man sich immer mal wieder darum kümmern, nicht in Betriebsblindheit zu verfallen.

Ausdrucksstarke Zeichnungen durch Licht und Schatten.

In der Fachwelt nennt man Licht und Schatten den Tonwert.

Der Tonwert spielt eine entscheidende Rolle im Bildentwurf. Er bezieht sich auf den Grad der Helligkeit oder Dunkelheit eines bestimmten Bildbereichs und ist unabhängig von seiner Farbe.

Der Tonwert ist wichtig, da er die räumliche Tiefe, die Kontraste, die Stimmung und die Lesbarkeit eines Bildes beeinflusst.

Ausdrucksstarke Zeichnungen – sie sollen ein Hingucker sein.

Alle Leute sollen auf deine Zeichnung gucken!

Wie bekommt man das hin?

Durch die Fokussierung der Aufmerksamkeit!

Durch den gezielten Einsatz von Hell-Dunkel-Kontrasten kann der Tonwert genutzt werden, um den Blick des Betrachters zu lenken und bestimmte Bereiche des Bildes hervorzuheben.

Sprich, eine recht krasse Gestaltung mit Hell und Dunkel, ist sehr klar.  „Das Auge muss einfach hingucken“

ausdrucksstarke Zeichnungen von Tine Klein Aussichtsplattform in Lissabon

Helle Bereiche ziehen normalerweise mehr Aufmerksamkeit auf sich, während dunklere Bereiche ruhiger und weniger dominant wirken können.

Tine Klein Zeichnung vom Theather in Arles.

Formen bei denen Hell an Dunkel grenzt, sind jedoch am deutlichsten sichtbar!

Diese sind garantiert der Hingucker!

 

Ausdrucksstarke Zeichnungen durch Perspektive:

Ein Blatt ist nun mal flach wie eine Flunder! Für alle die kein Nordlicht sind wie ich, das ist ein Fisch, der ausschaut als sei eine Dampfwalze drübergefahren.

Flache Zeichnungen sind nicht so aufregend, wie Perspektivische, denn vor dem Betrachter stellt sich plötzlich die Welt auf!

Wer Hell, Mittel und Dunkel benutzt, kann räumlich malen.

Durch die Variation der Tonwerte können Sie die Illusion von Tiefe und Volumen erzeugen. Hellere Bereiche treten visuell nach vorne, während dunklere Bereiche sich zurückzuziehen scheinen. Dies hilft dabei, räumliche Dimensionen zu schaffen und Objekte im Bild zu differenzieren.

Tine Klein Zeichnung vom Theather in Arles. ausdrucksstarke Zeichnungen

Tine Klein Zeichnung mit Füllhalter Theater in Arles

Dies hilft dabei, räumliche Dimensionen zu schaffen und Objekte im Bild zu differenzieren. Schau einmal, wie stark die Säulen der Ruine durch die Anliegende Dunkelheit hervortreten.

 

Dunkelheit als Leitlinie:

Die Dunkelheit ist so etwas wie Pfeffer und Salz fürs Auge. Man sollte sie nicht wahllos durchs Bild streuen, denn das Auge orientiert sich daran.

Etwas chaotische Zeichnungen sind zwar oft ausdrucksstärker als sehr Ordentliche.

Dennoch sollte man Betonungen nicht durchs Bild schmeißen wie Konfetti.

Es ist sinnvoll, durch den gezielten Einsatz von Hell-Dunkel-Kontrasten, den Blick des Betrachters zu lenken und bestimmte Bereiche des Bildes hervorzuheben.

 

Helle Bereiche ziehen normalerweise mehr Aufmerksamkeit auf sich, sie sind vorne, während dunklere Bereiche ruhiger und weniger dominant wirken können.

Das ist jedoch die Theorie, in der Praxis schlägt auch die Dunkelheit durch! In diesem sehr hellen Bild wirken die Dunkelheiten sehr auffällig. Sie bilden die Straße, die das Auge durch die Zeichnung führt.

Die Dunkelheit ordnet sich der Perspektive unter! Damit eine leitende Ordnung entsteht.

Ruhe durch breitere Strichstärke:

Gehen wir noch einmal zu dem roten Satz:

Helle Bereiche ziehen normalerweise mehr Aufmerksamkeit auf sich, sie sind vorne, während dunklere Bereiche ruhiger und weniger dominant wirken können.

So habe ich es einmal in grauer Vorzeit gelernt. Ich kann das für die Zeichnung jedoch nicht unterschreiben.

 Die Linie ist in der Zeichnung das dominante Stilmerkmal.

Wenn du mit dem Stift kritzelst, dann ist dies das dominanteste Merkmal einer Zeichnung. Die starke Bewegung des Stiftes zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Das passiert oft bei Schatten oder Vegetation. Mit einer sehr feinen Linie ist eine ruhige Dunkelheit kaum herzustellen, denn man braucht dafür gefühlt 1000 Linien.

Dann ist man genervt und kratzt mit dem Stift rum!

Und so werden Bereiche, die eigentlich ruhig werden sollten, chaotisch.

Mein Tipp: Einen Stift in grau oder schwarz mit einer dickeren Pinselspitze löst das Problem. So kann man in der Zeichnung ruhige Flächen erzeugen.

Merke ausdrucksstarke Zeichnungen mit viel hell und dunkel brauchen eine Leitlinie, die für Ruhe und Ordnung sorgt. Geskribble und wilde Bewegungen mit dem Stift stören Ruhe und Ordnung einer Zeichnung, wenn sie bei unwichtigen Motivbestandteilen eingesetzt werden.

Stimmung und Atmosphäre bei ausdrucksstarken Zeichnungen:

Der Tonwert kann die Stimmung und Atmosphäre eines Bildes stark beeinflussen.

Helle, kontrastreiche Bilder mit überwiegend hellen Tonwerten können fröhlich, dynamisch und lebendig wirken.

Auf der anderen Seite erzeugen dunkle, kontrastarme Bilder mit überwiegend dunklen Tonwerten eine düstere, mysteriöse oder melancholische Stimmung. Und man kann sch Bilder durch Dunkelheit auch wunderbar versauen.

Setzt man das Schwarz zu krass ein, aussagelos oder übergangslos, dann können Zeichnungen zerstückelt wirken.

Das ist mir hier passiert! Schade die Zeichnung vom Züricher Bahnhof war großartig! Ich hätte sie gern ein wenig betont und habe sie mit der schwärze erdrückt!

Schade drum! Den Umgang mit Dunkelheit muss man lernen. Ähnlich wie der Einsatz von Chilli im Essen, muss man vorsichtig dosieren.

Doch der Einsatz der Dunkelheit lohnt sich!

Ausdrucksstarke Zeichnungen durch Lesbarkeit:

Denn die Lesbarkeit und Klarheit der Zeichnungen werden besser! Dies siehst du im direkten Vergleich dieser Doppelseite.

ausdrucksstarke Zeichnungen von Tine Klein cafe in Arles

Welche für das Auge sichtbarer ist, wird sonnenklar.

Die Zeichnung mit Dunkelheit ist leichter lesbar.

Fazit:

Der Tonwert spielt auch eine wichtige Rolle bei der Lesbarkeit und Klarheit einer Zeichnung. Durch die Verwendung von starken Kontrasten zwischen Objekten und dem Hintergrund kannst du sicherstellen, dass Elemente im Bild klar erkennbar sind und sich voneinander abheben. Setze den Tonwert bewusst und spielerisch in der Zeichnung ein.  Durch die gezielte Kontrolle der Tonwerte beeinflusst du die Stimmung, die Ausdrucksstärke einer Zeichnung enorm!

Liebe Grüße Tine

Was ist Wissen wert!?

CHF

Strahlende Aquarellfarben- so funktioniert es:

strahlende Aquarellfarben Saint Marti Provencials Barcelona

Deine Kunst soll sein, wie Augen, die lächeln, das Strahlen ist für jeden sichtbar, der Grund dafür gehört aber nur Dir!

Aquarell geht in die Seele, weil die Farben strahlen. Ja, wenn sie denn strahlen?! Strahlende Aquarellfarben sind kleine Zicken, stimmt eine Kleinigkeit nicht, dann hören sie auf zu funkeln!

Wenn du Probleme hast deine Aquarellfarben zum Leuchten zu bringen, dann hilft dir der folgende Artikel vielleicht.

Strahlende Aquarellfarben werden sehr leicht verschmutzt. Dies ist mitunter vollkommen unsichtbar, bis die Farbe auf das Papier kommt und ihren Ganz verloren hat.

Wo stecken unsichtbare Verunreinigungen, die strahlende Aquarellfarben unmöglich machen?

Die kurze Antwort ist Wasser, Kasten, Zwinge. Meine Wurzeln liegen in der Pleinairmalerei (Freiluft) und dem Urban Sketching. In dieser Scene ist es hipp nur kleines Material mitzunehmen.

Malwasser:

Oft sehe ich Maler, die nur ein bisschen Wasser, dabeihaben oder einen Wassertankpinsel. Die schlichte Sachlage ist aber, dass die Aquarellfarben viel sauberes Wasser zum Strahlen brauchen. Du würdest deine Küche auch nicht mit einem stinkenden Lappen putzen und danach erwarten das sie blitzblank ist? In Malwasser sammeln sich alle Farbreste, schüttet man alle Farben zusammen bildet sich Schwarz, Braun oder schlammig Grün.

Die strahlendste Aquarellfarbe der Welt kann dagegen nicht anstinken.

Ein älterer Aquarellkasten:

Wer mit Näpfchen malt, ist in dem meisten Fällen gut damit unterwegs. Doch sind die Farbnäpfchen älter bilden sich Löcher in der Farbe, In diese Löcher kriecht beim Mischen Wasser und Rückstände anderer Farben. Dieses Gemisch sickert jedes Mal unter den sauberen Farbenblock und bildet darunter eine schmierig dreckige Schicht. Die Farbe sieht oben sauber aus, unten ist sie jedoch verschmutzt. Beim Mischen mit viel Flüssigkeit wird der Dreck dann in die Farbe gespült. Das Resultat ist, das die Farbe nicht strahlt, sie ist verschmutzt.

Eine Lösung gibt es dafür nicht. Meistens ist dies kaum merklich, doch leuchtend strahlen können diese Farben nicht.

Wenn Farbe so richtig rein strahlen soll, dann ist es sinnvoll sie frisch aus der Tube zu nehmen.

Es gibt jedoch eine zweite Möglichkeit.

Farben, mit denen man viel mischt, sind im Kasten immer verdreckt.

Ich mische mein Schwarz aus Ultramarin feinst und Siena gebrannt.

Mein altes Ultramarin ist immer dreckig wie ein Schornsteinfeger.

Deshalb habe ich für stark verdreckte Farben immer 2 im Kasten.

Ein Dreckiges zum Mischen, ein sauberes Näpfchen für das Strahlen.

Strahlende Aquarellfarben und der Pinsel:

Auch Pinsel können dreckig sein, ohne dass man es merkt.

Unsachgemäße Reinigung der Pinsel: Wenn Sie Ihre Pinsel nicht ordnungsgemäß reinigen, können sich Farbreste im Pinsel an der Zwinge ansammeln.

Malt man mit der Spitze ist die Farbe sauber, benutzt man den Pinselkörper, z.B. um Farbe aufzunehmen, mischen sich die Verunreinigungen an der Zwinge mit den strahlenden Aquarellfarben und aus ist die Maus! Das Strahlen ist weg!

So kommt es dann zu unerwünschten Mischungen mit dem Pinseldreck.

Möchte man diese gruseligen Farbkombinationen vermeiden sollte man die Haare an der Zwinge ab und zu sanft mit Kernseife waschen. Man tut den Pinsel damit etwas Gutes!

Denn Pinsel verlieren nach und nach ihre Spitze, weil die Haare an der Zwinge sich spreizen.

Die Pflege mit Kernseife verhindert dies. Farbkontaminationen zu vermeiden.

Strahlende Aquarellfarben und das Papier:

Was ist eigentlich ein gutes Aquarellpapier?

Die meisten Aquarellmaler würden sagen:

Ein hochwertiges und teures Baumwollpapier.

Dies Aussage bezieht sich jedoch auf die Wasseraufnahmefähigkeit des Papiers. Das Papier zieht viel Wasser und dadurch hat man sehr viel Zeit für nasse Techniken. Doch nichts im Leben ist umsonst, diese Zeit bezahlt man mit anderen Fähigkeiten des Papiers oder der Farbe. Man kann im Leben eben nicht alles haben.

Diese Papiere sind Säufer! Sie bekommen den Hals nicht voll!

Die sogenannten „guten Baumwollpapiere“ saufen nicht nur Wasser, sie fressen auch Pigmente!

Diese Papiere brauchen eine viel höhere Sättigung an Pigmenten!

Denn wenn viel Wasser im Spiel ist, verblassen Farben.

Wer auf diese Papiere umstellt muss mit viel höheren Pigmentdichten arbeiten, denn die Pigmente verblassen beim Trocknen.

Wer strahlende Farben mag, sollte auf gut geleimten Papieren arbeiten. Der Leim verhindert das Einsickern der Pigmente in die Fasern.

Der Leimschicht unterstützt strahlende Aquarellfarben!

Deshalb niemals in Skizzenbüchern malen, die kein Aquarellpapier haben.

Übermischen:

Strahlende Aquarellfarben brauchen etwas Fingerfertigkeit beim Mischen.

Das Übermischen von Aquarellfarben kann zu einer matschigen, einheitlichen Farbe führen. Es ist wichtig, dass die Farben teilweise ineinander übergehen, um eine lebendige und interessante Wirkung zu erzielen. Dies erzeugt man dadurch, dass man in einmal aufgetragenen Aquarellfarben nicht mehr herumrührt.

Dort wo ein Pigment klar und rein steht, dort strahlt die Farbe!

Deshalb auftragen und auch beim Mischen auf dem Blatt, sofort die Finger weg! Wenn du etwas massieren möchtest, mach das bei deinem Liebsten! Aber lass die Finger von den Farben! XD

Ungeeignete Farbkombinationen:

Ein weiterer Fehler besteht darin, Farben zu mischen, die sich gegenseitig dämpfen. Es ist hilfreich, ein grundlegendes Verständnis von Farbtheorie zu haben, um zu wissen, welche Farben gemischt werden können, und welche Farben man nicht mischen darf, wenn man strahlende Aquarellfarben erzeugen möchte.

Krasse Fehler sind, das Mischen von komplementären Pigmenten, die unsichtbar in den Aquarellfarben versteckt sind.

Ein Verständnisbeispiel:

Steckt in einem Rot Orange wird die Mischung mit Blau nicht Lila sondern Grau!

Profis greifen deshalb gerne zu Farben, in denen nur ein Pigment steckt, so ist man sicher, dass man beim Mischen keine unliebsamen Überraschungen erlebt.

Apropos Überraschungen!

 

Der gute alte Test auf Probepapier hilft! Klar ist es nervig die Farben vor dem Malen zu testen. Aber noch nerviger ist es ein gutes Bild durch matschige Farben zu ruinieren!

Liebe Grüße ins Wochenende!

Tine

Was ist Wissen wert?!

EUR

 

 

Ein interessanter Link: Eine Pigmentdatenbank -was steckt in meinen Aquarellfarben?

https://www.artiscreation.com/Color_index_names.html#:~:text=The%20Color%20of%20Art%20Pigment%20Database%20is%20a%20valuable%20reference,index%20names%20available%20for%20free.

Für diese Links bin ich nicht verantwortlich. Ich schlage dort selbst nach, wenn ich herausfinden möchte, ob eine Farbe in mein Set passt.

Boote malen, ein paar Tricks!

Boote malen ist einfach, wenn man weiß wie!

Wir können den Wind nicht ändern! Aber die Segel anders setzen!

Wenn man die kleinen Kniffe dazu noch nicht kennt, bereiten Schiffe ganz schön Kopfzerbrechen. Deshalb möchte ich meine Beobachtungen mit dir teilen, und danach geht es hoffentlich einfacher.

Schiffe und Boote haben eine kniffelige Form

Boote haben eine merkwürdige Form. Sie sind vorne und manchmal auch hinten spitz und in der Mitte dicker. Schiffe und Boote liegen oft schräg, und deshalb kommt es zu merkwürdigen perspektivischen Verzerrungen. Deshalb wird Boote malen zum Angstgegner.

Zuerst einmal eine kleine Beobachtung:

Boote sind vorn höher!

Die gute Nachricht ist, Boote sind deshalb von der Seite ganz einfach zu malen eine schnittig abfallende Linie reicht, um ein Boot zu malen. Zusammen mit den hellen Stellen ergibt sich in Landschaftsbildern mühelos der Eindruck eines Bootes.

 

Die noch bessere Nachricht ist: Man sieht Boote vom Land und im Hafen meistens nur von der Seite. Warum machst du dir also Sorgen? Du kannst Boote malen.

Also, Leinen los und Sorgen über Bord!

Von vorne sind Schiffe sanft gerundete Dreiecke, der Bug ist höher, und zur Seite wird das Schiff tiefer.

Schwierig wird es nur dann, wenn Schiffe schräg stehen. Schiff sind vorne als hinten. höher ist. Durch die perspektivische Verzerrung kann ich euch hier auf die Schnelle keine Faustregel geben.

Doch es gibt einen Trick.

Ein Boot ist vorne Spitz und in der Mitte dick.

Diese Punkte nimmt man als Ausgangpunkt. Dann verbindet man diese Spitze mit der dicksten Stelle an den Seiten mit einer gerundeten Linie.

An diesem Punkt verzweifelt man normalerweise, weil man nicht weiß, wie man den Linien weiter ans Ende des Botes zieht. In der Regel verschwinden diese Linien, weil das Schiff vorn höher ist.

Da muss man stoisch bleiben, man malt das Boot nur von vorne bis zur Mitte.

Dann macht man das Gleiche von hinten. Man skizziert danach das Heck, Man beginnt an der Ecke hinten die man sieht. von dort zieht man dann die Linien sanft geschwungen bis zur Mitte des Bootes. ist der vordere Teil des Schiffes davor, na dann ist klar, wo die Linie verschwindet.

 

 

Aber mein Tipp:  Zuerst schauen, wie die lange Linie des Bugs verläuft, und dann genau hinschauen, wie die und wo die kurzen Linien dahinter verschwinden. Der Trick das man das Schiff getrennt malt zuerst vorn bis zur Mitte und dann von hinten bis zur Mitte macht den Linien Verlauf deutlich einfacher.

Aber wann steht ein Boot schon mal an Land oder im Hafen ganz schräg? Meistens nur auf Urlaubspostkarten!

Die tatsächlichen Probleme beim Boote malen liegen ganz woanders, und die meisten merken es nicht!

Weiße Boote malen!

Weiße Boote malen ist eine lustige Sache, denn leider sind weiße Boote nicht weiß.

Jedes Boot ist oben breiter als unten, und deshalb werfen sie Schatten auf sich selbst.

Also haben alle Schiffe und Boote unten einen Grauton, hinzu noch die Reflektion des Wassers, das ja meisten blau, grau oder grün ist.

Deshalb ist man eher auf der sicheren Seite, wenn man Schiffe unten in zarten Wassertönen malt.

Tipp: Merke, weiße Boote malt man nicht vollkommen weiß.

Trotzdem ist weißes Papier beim Boote Malen wichtig!

Weißes Papier beim Boote Malen:

Was ist denn nun an weißen Booten weiß?

Bei Booten und Schiffen reflektieren die oberen Schiffsaufbauten und das Deck das Licht der Sonne. Hier sind Schiffe und Boote extrem hell! Gut Boote malen ist fast unmöglich, wenn man diese Kanten zumalt.

In Landschaftsbildern reichen weiße Kleckse.

Deshalb sollte man beim Boote Malen seine Aufmerksamkeit darauf konzentrieren, den oberen Bereich des Schiffs weiß zu lassen. Kein Schnickschnack! Dieser weiße Teil ist das, was das Boote ausmacht, es ist der Erkennungsanker für das Auge!

Wenn das mal schief gegangen ist, denn Weiß hat man schneller zugemalt, als man gucken kann, ist beim Boote malen nicht alles verloren. Man sticht mit dem trockenen Pinsel in eine Tube weiße Gouache oder Chinesisch Weiß und zieht den Pinsel dann schnell in der typischen Bootsform über das Blatt. Dann entsteht eine gebrochene weiße Kante, es sieht aus wie Reflektionen.

Tipp: Gouache hilft, wenn man eine weiße Kante braucht!

Boote malen und Striche ziehen:

Boote oder Schiffe haben auf der Seite oft weiße, blaue oder rote Streifen. Wo Boote liegen, gibt es auch Seile und Masten.

Feine Linien ziehen ist beim Boote Malen die Herausforderung!

Ein Spezialpinsel oder Liner kann da helfen. Dazu hänge ich einen Blog an.

Dennoch: Fehler beim Linienmalen sind meistens reine Technikfehler, dann hilft auch kein Spezialpinsel.

Was muss man beim Linienmalen beachten?

 

Tipp: Ist ein Pinsel zu nass, dann kann er keine feinen Linien malen!

Die Konsistenz der Farbe muss recht trocken sein, aber nicht zu dick oder klebrig.

Man nimmt einen Pinsel mit sehr feiner Spitze, am besten aus Synthetic, dann ist die Spitze stabiler. Sehr dünne Pinsel sind nicht immer optimal, denn diese sind instabil in der Spitze und zittern.

Testen ist das A und O!

Jetzt zieht man Linien auf einem Papier. Man probiert dabei herum, wann der Pinsel die besten Linien macht. Man verändert die Trockenheit des Pinsels und der Farbe, bis man den Bogen raushat. Geschwindigkeit ist oft ein wichtiger Faktor. Linien sind besser und stabiler bei hoher Geschwindigkeit und wenig Druck.

Erst wenn die Linie auf deinem Übungsblatt optimal ist, setzt du sie gleich ins Bild!

Die Farbe und Schatten

Boote, Wasser und Licht gehören zusammen wie Gin und Tonic oder Al Capone und seine Knarre oder Schokokuchen und Sahne.

Wie gesagt, selbst weiße Boote sind farbig, da unten der Schatten ist und das Meer reflektiert.

Wo Licht ist und die Reflektionen von Wasser, da ist extreme Helligkeit, dieses weiße Papier muss man beim Boote Malen schützen. Doch wo Licht ist, braucht man auch extreme Dunkelheit. Schwarz macht die Schatten von Booten sofort dreckig, das Wasser hört auf zu leuchten.

Ich sage selten nie! Aber Schwarz ist ein Diktator, der alles in Dreck und Dunkelheit stürzt.

Schwarz ist in reflektierenden Wässern fehl am Platz!

Gute Blautöne für Bootsdunkelheiten sind Indanthren- oder Indigoblau.

Schau mal, ich habe die Schiffsaufbauten strahlend weiß gelassen, um diesen Effekt zu stärken, benutze ich dunkles Indigo im Schatten der Fenster.

Auch bei den Schatten der Schiffe sind fertige Schwarz- oder Grautöne Killer für maritime Bilder.

Das Grau entsteht aus dem Blau des Wassers.

Experimentiere! Türkis und eine Spur Pink, Blau und eine Spur Orange sind spannend und schön.

Und nun kommt die wichtigste Beobachtung:

Wasser reflektiert so stark, dass sich das Bott oft 1 zu 1 im Wasser spiegelt.

Wenn du ein Boot malst, dann male ein zweites direkt in einem Zug darunter, spiegelverkehrt. Die Form schaut aus wie ein Schmetterling.

Tipp: Boot und Schatten werden in einem Zug gemalt!

Liebe Grüße und viel Spaß beim Malen!

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Weiterlesen zum passenden Pinsel:

Pinselspitze, der feine Strich

https://blog.herz-der-kunst.ch/pinselspitze-der-feine-strich/

 

 

 

 

Negativtechnik spontan Malen lernen!

Negativtechnik macht happy!

Tine Klein Aquarell Lissabon Pantheon, urban-sketching, Tutorial zum thema Negartiv Technik

Negativtechnik und die Fähigkeit spontan zu malen, hat dies einen Zusammenhang?

Aber klar! Es ist die Sicherheit, dass man etwas später noch richten kann, sie ist gold wert. Doch das habe ich als Malschülerin nicht verstanden.

Negativtechniken, sind Techniken, bei denen man ein Motiv von außen malt.

Ich dachte immer, wie soll mir das helfen? Ich kämpfte mit der Linie und der Formgebung. Und dann sollte ich einen Gegenstand von außen malen?

Ich konnte den Sinn nicht sehen. Von innen oder von außen, bleibt die Linie nicht die Gleiche?

Mein Problem war, das ich wie eine Zeichnerin dachte: Eine Form war für mich etwas, das exakt mit einer Linie begrenzt war.

Das ich damit aber umgehen könnte, als wenn ich Konfetti in die Luft werfe und auf dem Fußboden entsteht wie von Zauberhand ein schönes Bild, auf die Idee bin ich nicht gekommen.

Das ist einfach zu absurd!

Negativmalerei ein Geschenk beim Malen:

Beim Malen funktioniert der Trick Negativtechnik vielfältig. Vergisst man erst einmal, dass alles eine Linie oder Grenze haben muss, dann kann man viel freier arbeiten, wenn die Fargen wie eine Welle über das Bild schwappen. Man (Frau) kann tatsächlich die Farben wie Konfetti in die Luft werfen.

Die Farben werden locker auf das Bild geworfen, in dem festen Wissen, die Negativformen werden es später richten!

Aber warum, soll es so einfach sein?

Die einfache Antwort lautet: Weil man Formen erst später durch dunklere Farben definiert!

Das ist das Geschenk der Freiheit!

Doch Maler*innen und Zeichner*innen kleben oft strickt an der Linie! Auch Maler*innen sind im Grunde immer Zeichner*innen, weil sie nicht davon loslassen vorzuzeichnen und in der Linie zu denken. Das ist aber gar nicht nötig, denn der Mensch tickt anders.

Mustererkennung, uralt und hyperaktiv

Mustererkennung des Menschen bezieht sich auf die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, Muster und Zusammenhänge in Informationen zu erkennen und zu interpretieren.

Unsere Vorfahren haben im Dschungel Spuren gelesen und gelernt sie geschickt zu nutzen, um Nahrung zu finden.

Die Mustererkennung liegt in unseren Genen! Wir können aus Formen und Flecken Dinge erkennen. Selbst in den abstrakten Wolken sehen wir etwas.

Zufälliges fällt uns daher schwer, denn wir suchen naturgegeben, immer das Muster!

Leider erkennt unsere Mustererkennung jeden Scheiß als Muster!

Kann ja, kein Zufall sein! – Mit diesem Spruch fängt das Unheil an! Dies hat der Menschheit schon viel Leid beschert! Ist in diesem Winter eine Jungfrau gestorben und im nächsten Sommer war die Ernte gut? Na, dann opfern wir doch mal ein Mädel! Werden um die Frau des Schmidts ein paar Leute krank, na dann verbrennen wir die Alte!

Die Mustererkennung ist so genial wie gefährlich!  Heute sorgt sie für Verschwörungstheorien, weil Menschen Zusammenhänge sehen, wo keine sind!

Mustererkennung ist genial für Maler*innen.

Sie funktioniert immer noch in unseren Köpfen und für Maler*innen ist dies eine enorm gute Nachricht!

Wir können einfache Farb und Formenmuster benutzen, um Dinge zu zeigen! Das macht den Betrachtern unserer Bilder sogar Spaß.

Sie erkennen auch im Chaos die nötigen Informationen.

Das heißt im Umkehrschluss, du must beim Malen nicht perfekt sein, um das perfekte Bild zu malen. Die Mustererkennung hilft uns Dinge, einfach und effektiv darzustellen, wenn wir darauf vertrauen, dass ihr Publikum mithilft!

Unsere Betrachter wird auch noch aus wirren visuellen Form- und Farbmustern die dargestellten Gegenstände erkennen.

Abstrakt ist vertrackt! Negativtechnik hilft!

Wir können frei und spontan arbeiten und unser Publikum sieht trotzdem, was wir malen.

Schau noch einmal in die linke Seite des Bildes.

Hast du oben gedacht: Himmel auf der linken Seite des Bildes sehe ich überhaupt nichts? wahrscheinlich nicht! Du hast dort eine Stadt gesehen, obwohl die Formen der Häuser überlappen. Auf manchen Stellen stehen 2 Häuser, es gibt Hausfragmente. Fenster des einen Hauses sind im anderen zu sehen. In Realität geht das nicht, doch dein Kopf hat alles perfekt zusammengebaut.

Du hast es wahrscheinlich nicht einmal bemerkt, dies ist der Erfolg der Mustererkennung:

Die linke Seite des Bildes wird genauso gut erkannt, wie die ordentlich gemalte rechte Seite des Bildes.

Und das solltest du dir sagen, wenn du dich beim Malen mal wieder für einen vermeidlichen Fehler fertig machst.

Dummerweise funktioniert die Mustererkennung nicht nur unseren Betrachtern. Die Mustererkennung hat auch die Malerin*innen wunderbar im Griff.

Mal spontan! Upp’s und schon ist es ein Muster!

Denn uns nun jemand sagt: Male frei, spontan und abstrakt, deine Betrachter erkennen das! Wird uns dies sehr schwerfallen.

Es ist so gut wie unmöglich, Dinge zufällig und unregelmäßig zu malen.

Malen wir einen Wald, so werden wir die Bäume unterbewusst gleichmäßig verteilen. für Blümchen auf der Wiese werden wir ein beknacktes Muster finden. Das kennst du sicher bei dir selbst.

Deshalb funktioniert es auch nicht eine Linienzeichnung locker und frei zu kolorieren, denn wir halten uns an das Muster der Linien!

Aus diesem Grund kolorieren viele professionelle Maler anders. Sie werfen zuerst fast zufällig abstrakte Kolorierungen auf das Blatt. Und hier kommt die Negativtechnik ins Spiel.

Negativtechnik fängt es ein!

Sie werfen erst freie Farbverläufe auf das Blatt. Dort wo Licht wichtig wird, sie darauf die Helligkeit stehen zulassen. Das ist die einzige Voraussetzung!

Aus diesen zufälligen Farbstrukturen arbeiten sie dann Formen, zum Beispiel Häuser heraus.

Schau mal rechts im Bild sind die Häuser fast klassisch gemalt. Links entstehen die Formen aus den Schatten.

In der Mitte entsteht das Pantheon in Lissabon aus Himmel, Bäumen und Schatten. Links verschwimmt es mit den Farben der Häuser. Dies ist Zufall. Der Maler behält auch im wüstesten Chaos die Kontrolle, weil es nur darum geht Formen zu zeigen.

Die Negativ-Technik verhilft uns zu einem vielfältigeren und spontanen Farbauftrag. Weil auch Formen aus vollkommen zufälligen Farben, die schon auf dem Blatt sind, entstehen können.

Negativtechnik macht Spontanität leicht!

Eine schöne Stimmung und großartige Farbeffekte:

Malt man zuerst große zusammenhängende Farbflächen, dann entstehen großartige Farben und auch zufällige Mischungen. Diese wundervollen Farben werden das Bild bestimmen.

Das Bild bekommt eine Farbstimmung.

Da ich die Gegenstände des Bildes später durch die negativ-Technik definiere, besteht jeder Gegenstand des Bildes aus der ersten Farblasur.

Es entsteht eine zauberhafte Gemeinschaft die stark wirkt.

Diese Bilder haben die Stärke der Einheit gegenüber Bildern, in denen jeder Gegenstand einzeln ausgemalt wurde.

Das Bild wandelt sich vom Flickenteppich zur Stimmung.

Die richtige Form entsteht durch das Setzen der dunklen Farbflächen und Schattenlinien, wie zum Beispiel Regenrinnen. Die Mustererkennung springt an man sieht Häuser.

Erst wenn es um die Schatten geht, muss man Formen definieren.

Ich wünsche Dir viel Spass. Übrigens ist die Negativtechnik am einfachsten, wenn ma einen dunkeln Hintergrund hat, denn dann muss man um helles im Vordergrund einfach drumherum malen, kinderleicht.

Liebe Grüße ins Wochenende!

Tine

Was ist Wissen wert?

CHF

 

Der Blick ins Buch, lohnt sich. ich bin nicht verantwortlich für die Inhalte,

https://www.youtube.com/watch?v=zKKuiYMopWQ

 

Schnelle Zeichnungen mit Hilfe des Nichts

https://blog.herz-der-kunst.ch/schnelle-zeichnungen-mit-hilfe-des-nichts/

 

 

Malen lernen und deine Persönlichkeit!

Tine Klein Aquarell Basel, Bahnhof, Malen lernen, und der eigene Stil.

Malen lernen ist etwas für Forscher, für Menschen die gerne Beobachten. Für Menschen die eine laute und eine leise Seite haben. Die aus ihren Beobachtungen eine neue Idee machen.

Heute möchte ich mal mit euch über etwas sprechen, über das man selten etwas in Büchern liest.

Die persönliche Note.

Viele glauben, diese Note entsteht nur aus dem persönlichen Malstil – den verwendeten Techniken.

Doch das ist nur ein kleiner Teil des eigenen Stils. In dem Bild mischen sich die Beobachtungen eines Menschen mit seinen Gedanken, Ideen und der Art wie er malen oder zeichnen kann.

Die Sichtweise des Malers beeinflusst Bilder sehr stark! Sehen ist nicht neutral, denn unsere Augen sind nicht ein neutrales Organ, sie gehören zum Gehirn und sind damit direkt mit deinem Geist und deiner Seele gekoppelt.

Dein persönliches Sehen wird deine Stilentwicklung stark beeinflussen, denn du kannst nicht aus deiner Haut!

Wie bringt man die Realität aufs Blatt?

Viele Menschen versuchen einen Ort realitätsgetreu abzumalen und dabei verkrampfen sie, denn das ist schwer. Auch ich bin Realist und liebe es Räume und Orte realistisch darzustellen, aber zwischen realistisch darstellen und realistisch sehen liegen Welten.

Bevor ich anfange zu Malen teste ich, was ich sehe.

Ja, tatsächlich, ich stelle mich der Tatsache, dass ich viele Dinge nicht sehe. Und male dann ganz realistisch nur das, was ich wirklich sehe! Das ist eine andere Art des Realismus.

Ich zeige nur einen Blick, meinen Blick.

Wie mache ich das? Bevor ich das Motiv male drehe ich mich um mache meine Zeichnung aus dem Kopf.

Alles, was ich behalten habe, habe ich auch tatsächlich gesehen.

Wie die Persönlichkeit das Sehen beeinflusst.

Der Mensch lässt sich auf rund 18.000 Grundlegende Charaktereigenschaften klassifizieren! Ja richtig gehört 18.000! Und die Kombination daraus wird bestimmen, was du siehst und wie du es bewertest.

Unsere Persönlichkeit umfasst unsere Verhaltensmuster, Überzeugungen, Werte und Einstellungen, die dann unser Denken, Verhalten und Sehen beeinflussen.

Beispielsweise kann eine Person, die von Natur aus optimistisch ist, die Welt um sich herum möglicherweise positiver wahrnehmen als eine Person, die von Natur aus pessimistisch ist.

Unser Gehirn verarbeitet jeden Tag unzählige Informationen aus der Umgebung, aber es ist nicht in der Lage, alles zu verarbeiten. Stattdessen wählt es aus, welche Informationen für uns wichtig sind und welche nicht.

Deshalb sehen wir manche Dinge und andere Dinge nicht!

Was in einigen Ländern in den Zeiten der Krise heftige Auswirkungen hatte, weil man merkt, dass viele Lebensstile nicht mehr miteinander reden können.

Genau der gleiche Effekt schlägt sich in unserem Malstil nieder.

Denn was wir beide gemeinsam haben unser Gehirn sieht vor allem, was es gerade beschäftigt. Unser Hirn beeinflusst, was wir sehen und damit unsere Bilder.

Ein weiteres Phänomen, das unsere Wahrnehmung beeinflussen kann, ist die „Bestätigungsfehler“. Das bedeutet, dass wir Dinge eher bemerken oder wahrnehmen, die unseren bestehenden Überzeugungen und Erwartungen entsprechen.

Bestätigungsfehler sind in der Kunst gut – im Beruf und Gesellschaft jedoch fast kriminell.

Im Beruf sind Bestätigungsfehler fast kriminell. So bekommen Menschen mit einem verrufenen Wohnort, kaum die Chance auf einen Kredit oder einen guten Job, weil der Bestätigungsfehler Vorurteile fördert.

In der Kunst ist der Bestätigungsfehler jedoch gut, weil er offenlegt, was du denkst und siehst.

Er macht deine Kunst so wertvoll, denn wir können durch Deine Augen sehen.

Malen lernen – Wie dein Kopf ein Bild beeinflusst.

Durch Kunst können wir die anderen durch unsere Augen sehen lassen.

Schauen wir mal, wie dieses Bild zustande gekommen ist. Ich bin Immigrantin. Ich war mit meiner besten Freundin im Nationalmuseum in Zürich. Um der Frage nachzuspüren was ist eigentlich Schweizerisch?  Denn ich trage mich mit dem Gedanken, Schweizerin zu werden. Diese Gedanken sausten mir durch den Kopf als ich dieses Bild begann.

Der Tag im Nationalmuseum war sehr unterhaltsam, Ich bin happy und greife zu fröhlichen Farben.

Nach dem ich im Nationalmuseum war fiel mein Blick zuerst auf die Flagge!

Mein Kopf ist eigentlich noch bei all den Informationen, die ich im Museum bekommen habe.

Nun scannt mein Geist das Motiv nach allem Schweizerischem! Ohne dass ich es bewusst merke.

Die Schweizer mögen ihre Bahn! Anders als in anderen Ländern spielt das Auto in der Schweiz nicht die bestimmende Rolle, weil die Bahn funktioniert. Wie eine Welle rollen die Schweizer morgens zur Bahn und abends zurück.

Und so bevölkern in meinem Bild Menschen den Weg zum Bahnhof! Malen lernen zeigt, was du siehst!

Und deshalb warne ich inständig davor, nur Fotos zu benutzen die ein anderer gemacht und entworfen hat! Du reproduzierst den Bildentwurf und die Geisteshaltung eines anderen!

 

Die Schweiz hat eine schöne traditionelle Kultur, aber auch eine bunte vielfältige Gesellschaft. Kaum ein Land in Europa hat so viele Ausländer wie die Schweiz.

39 Prozent!

Doch es gibt viele Ausländer und diese haben vielfältige und gute Dinge mit ins Land gebracht. In den Städten hört man unterschiedliche Sprachen und es gibt gutes Essen aus aller Welt. Ich mag diese bunte Gesellschaft. Neben vielen seriösen dunkel gekleideten Anzugträgern steht, stehen mehrere bunte Alternative. Später steht neben einem Mann mit mehr Tattoos als Keidung ein Anzugträger. Unterbewusst male ich die Menschen farbig vielfältig. Doch alle strömen gemeinsam im warmen 17 Uhr Licht nach Hause.

Eines haben alle Schweizer gemeinsam, egal wie sie aussehen, dieses Land zieht die Fleißigen an. Das Land ist busy!

Und zügig zu Fuß gehen gehört in der Schweiz zum Lebensstil! Deshalb zeigt mein Bild Menschen die zügig gehen.

So vielfältig wie die Menschen ist die Bebauung der Städte, ein typisches Schweizer Stadtbild ist geprägt von den Banken und Versicherungshochhäusern, neben wunderschönen Bauten der Belle Epoche und irgendwo findet sich noch ein kleines Haus aus dem Mittelalter.

Für jeden was dabei!

Während ich das Bild male, findet mein Geist all diese Dinge und deshalb verändert sich main Bild. bewusst zeige ich die unterschiedlichen Baustile, der Weg zum Bahnhof wird das Thema.

 

Malen lernen – ist das Verarbeiten von Gedanken.

Natürlich gehört zum Malen lernen viel Technik – siehe den Blog letzter Woche.

Malen lernen ist mehr als nur einen Pinsel halten.

Du hast gesehen wie sehr meine Gedanken und Erlebnisse das Bild gestaltet haben.

Die Art wie du die Welt siehst, macht dein Bild wertvoll!

Sie verändert ein Bild vom Realismus zum persönlichen Blick.

Tine Klein Aquarell Basel, Bahnhof, Malen lernen, und der eigene Stil.

Du darfst selbst entscheiden, ob du von Fotos aus den sozialen Netzwerken malen lernst. Doch ich habe das Gefühl, das es den persönlichen Stil ruiniert, es beraubt dich um wertvolle Erfahrungen. Danach wird es schwer Bilder selbst zu gestalten, der Blick des Fotografen dominiert und daran gewöhnt man sich. Zeig uns von Anfang an deine Welt, ich freue mich drauf!

Liebe Grüße aus Basel,

Tine Klein

 

Was ist dir Fachwissen wert?

CHF

 

https://blog.herz-der-kunst.ch/notan-und-der-bildentwurf/

https://www.geo.de/magazine/geo-kompakt/15836-rtkl-big-five-modell-fuenf-charakterzuege-die-jeder-hat-so-entschluesseln

https://www.eyebizz.de/eyebizz-news/kreative-menschen-nehmen-dinge-anders-wahr/

Pinseltechniken im Aquarell

Arco da Rua Augusta -Triumphbogen, Aquarell Tine Klein, Tutorial zu Pinseltechniken

Arco da Rua Augusta -Lissabon-Triumpfbogen

Pinseltechniken sind etwas sehr Wichtiges, denn sie machen dir das Leben leicht!

Dabei glaube ich , dass es dabei gar nicht so sehr um die Technik geht, sondern um das Gefühl der Leichtigkeit, wenn man weiß, wie man etwas macht. Wenn sich das Gefühl der Leichtigkeit beim Malen einstellt, dann werden Bilder so locker. Aber ohne Technik gehts auch nicht!

 

Pinseltechniken und Bauchwissen

Die Pinseltechniken sind der Verstand und die Kunst ist die Seele!

Damit das Malen so richtig gut klappt, sollte man Pinseltechniken erlernen! Erst wenn man ein Werkzeug völlig ohne nachzudenken benutzt, wird es leicht.

Beim Malen spielt die Motorik eine große Rolle. Die Motorik braucht eine ganze Weile, bis sie sich entwickelt, deshalb wird eine neue Pinseltechnik nicht sofort klappen.

Deine Motorik muss erst mal begreifen, wie sie Hand und Auge zusammenbringt und dabei noch die Technik ausübt.
Wir alle kennen diesen Vorgang bei Kindern, wenn Sie mit Besteck essen lernen. Wenn man das erste Mal in seinem Leben einen Löffel benutzt, dann klebt hinterher eine ganze Menge Brei im Gesicht und an der Wand.

Erinnere dich daran, wenn du Spritzen mit dem Pinsel übst. Dann schaut’s nämlich genauso aus. Hörst du mein amüsiertes Lachen?

Das Arbeiten mit einer neuen Pinseltechnik ist nichts anderes als Essen mit dem Löffel zu lernen!

Nun möchte ich dir den Tipp geben, eine Technik in Ruhe zu lernen und öfter einzuüben, bevor du hohe Erwartungen an sie hast.

Übst du eine neue Pinseltechnik ein, musst du ihr die Zeit geben,  zum Bauchwissen zu werden. Der Unterschied zwischen Theorie und Bauchwissen ist, dass man theoretisch zwar alles weiß, es aber nicht klappt, es aber beim Bauchwissen überhaupt nicht bewusst wird und trotzdem klappt.

Fachwissen und Pinseltechniken

Das Problem mit Fachwissen und Pinseltechniken ist, dass man meistens überhaupt nicht weiß, was man braucht.

Natürlich malen viele Maler intuitiv, dennoch steckt in dieser Intuition selbstverständlich viel Pinseltechnik.

 

Meistens benutzt man einen Pinsel wie in der Kindheit mit der Spitze, und die etwas komplizierteren Pinseltechniken werden dadurch verdrängt.

Viele Pinseltechniken sind am Anfang kompliziert, hat man sie jedoch gemeistert, machen sie einem das Leben enorm leicht. Man stößt an die Grenzen der Machbarkeit, weil man gar keine Ahnung hat, wie man einen Pinsel denn sonst benutzen könnte.

Ist dir bekannt, dass man einen Pinsel mit der Spitze, der Seite und dem Holz benutzen kann?

Alle Pinseltechniken haben bestimmte Anwendungsbereiche. Sie ermöglichen dir, etwas ohne großen Aufwand zu malen. Wir halten diese Techniken für schwer, einfach nur, weil sie uns fremd sind.

Pinseltechniken:

Nass-auf-Trocken:

Diese Technik ist die häufigste der Pinseltechniken. Die meisten Laien malen diese Technik einen kleinen Rundpinsel. Dies gibt schön viel Kontrolle.

Diese Technik erzeugt harte und sehr kontrollierte Kanten.

Immer dann, wenn man eine starke Kante braucht, malt man mit feuchtem Pinsel auf trockenem Grund. Dies sieht man oben an der Burg.

Ich möchte euch jedoch eine Variante empfehlen: Wechselt von einem kleinen Pinsel auf einen sehr großen mit einer guten Spitze.

Wenn man Häuser mit scharfen Kanten möchte, ist ein Flachpinsel super, denn er ist automatisch rechteckig.

Wenn man den Pinsel nun mit der Seite benutzt, kann man sehr große Flächen mit dieser Technik sehr zügig bearbeiten.

Arco da Rua Augusta -Triumphbogen, Aquarell Tine Klein, Tutorial zu Pinseltechniken

Wo findest du die Technik im Bild der Woche? Fast alle feinen Details.

 Nass-in-Nass-Technik

Basel, Aquarell, Tutorial Vierklang Johannes Itten., Basel Dufourstrasse

Bei der Nass-in-Nass-Technik lässt man andere Farben in eine schon vorhandene Farbe tropfen. Die Farben dürfen ineinanderlaufen. Die Grundfarbe verändert sich. So kann man sehr schnell Bäume malen, das sieht man bei dem Bild mit der Burg. Aber auch für große Flächen, wie Hausfassaden oder Wasser, eignet sich ein Rundpinsel mit dickem Körper.

Arco da Rua Augusta -Triumphbogen, Aquarell Tine Klein, Tutorial zu Pinseltechniken

Diese Technik findest du im Schatten und den Menschen links vorne.

Der trockene Strich:

Der trockene Strich gehört zu den Pinseltechniken, die man auf jeden Fall kennen muss. Der trockene Strich ist die Möglichkeit, gebrochene Strukturen darzustellen. Überall dort, wo Flächen helle und dunkle Anteile haben, kann man den trockenen Strich einsetzen, um diese Flächen schnell zu malen.

Der Einsatzort des trockenen Striches ist extrem vielfältig.

 

Überall dort, wo es Reflexionen gibt, ist dieser Strich hilfreich. Wasserreflexionen, Reflexionen in Fenstern oder auch trockene Äste vor einem hellen Himmel. Unebene Oberflächen und Schnee. Insofern gehört diese Technik zu den absolut notwendigen Pinseltechniken.

Bei große Flächen sind breite Flachpinsel hilfreich.

Arco da Rua Augusta -Triumphbogen, Aquarell Tine Klein, Tutorial zu Pinseltechniken

Die Technik findest du rechts vorne beim Baugerüst.

Kratzen, Spritzen und Tropfen.

Tine Klein urban sketchings Kartause Ittingen Aquarell Skizze

Es gibt sehr viele verschiedene Arten, wie man Farbe in bereits existierende Farbe spritzen, tropfen oder kratzen kann. Man kann dies trocken oder Nass-in-Nass tun.  Mit großen oder kleinen Spritzern.

Hier wurde mit Wasser und mit Farbe gespritzt, um die großen Flächen zu modellieren.

Gekratzt habe ich in der feuchten Farbe, aber mit Füllhalter, so verbindet sich die Tinte mit der Farbe und sieht natürlich aus.

Es lohnt sich auf jeden Fall, sich mit diesen Techniken zu beschäftigen.

Diese Technik findest du nicht im Bild der Woche, man nutzt nur was man braucht.

Auswischen:

Tine Klein urban sketchings Kartause Ittingen Aquarell Skizze

Angeblich kann man im Aquarell nichts verändern. Dies war auch eine lange Zeit wahr. Stimmt aber nicht mehr!

Pinsel und Papier haben sich in den letzten Jahren so verändert, dass man ohne Probleme schon aufgetragene Farbe wieder auswischen kann.

Dafür braucht man aber Wissen über Pinsel und Papier, denn es geht nicht mit ungeeignetem Material.

Tipp: scharfkantige Synthetik-Flachpinsel wischen besonders gut.

Wie dieser Pinsel arbeitet, sieht man bei den beiden linken Häusern im Bild.

Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen!

Es ist viel einfacher, Pinseltechniken in einem Workshop zu lernen, denn oft fehlt die Fantasie, wie es wirklich geht!

Danach sollte man sich aber Zeit lassen und eine Technik nach der anderen lernen. Die Technik sollte ein ganze Zeit lang immer wieder benutzt werden.

Übung macht den Meister!

Dann passiert etwas sehr Schönes! Dein Gehirn macht es automatisch, das Bauchwissen entsteht. Ab jetzt gilt:

Verlass dich auf dein Herz, es hat schon geschlagen, bevor du denken konntest.

Für die Urban Sketches in Zürich habe ich gerade einen Workshop zu Pinseltechniken ausgearbeitet. Und ich danke ganz herzlich für einen wundervollen Tag!

Wenn auch du Teil einer Gruppe, eines Kunstvereins oder der Urban Sketchers bist, dann holt mich doch, ich bringe es euch gerne bei.

Liebe Grüße

Tine

Was ist Fachwissen wert? Unterstütze die, die dich unterstützen.

Weiterlesen bei Tine:

der-kunst.ch/pinseltechnik-wie-man-einen-pinsel-benutzt/

Pinseltechnik – Wie man einen Pinsel benutzt!

Gute Erklärungen gibt John Lovett:

https://www.johnlovett.com/brush-techniques

https://www.artistsnetwork.com/art-techniques/beginner-artist/watercolor-made-easy-quick-brushstroke-tips/

Urban Sketching mit Augenzwinkern!

 

Heute schreibt meine Freundin Stefanie Frank über Urban Sketching. Ich hatte die letzten beiden Wochen Covid und nun merke ich, wie sehr mir das Sketching an der frischen Luft fehlt.

Steffi und ich trafen uns beim Urban Sketching, schon kurze Zeit später waren wir beste Freundinnen. Warum?  Was Steffis Zeichnungen prägt, ist ihr Charakter. Sie ist charmant! Wenn Steffi und ich zusammen zeichnen, dann schweißt uns eine Eigenschaft zusammen.

Das Augenzwinkern und das Lächeln, wir genießen die Welt!

Steffi beobachtet die Welt wie eine Naturforscherin! Das macht sie gut! Denn Beobachten ist eine der Kernfähigkeiten einer guten Zeichnerin!

Und nun möchte ich an meine zauberhafte Freundin Stefanie Frank übergeben. Die mal so ganz nebenher genauso wie ich eine Workshopleiterin mit viel Erfahrung ist!

Stefanie Frank – Urban Sketching -wenn Provinz zum Highlight wird!

 

Seit vielen Jahren lese ich Tines wunderbaren Blog und freue mich jede Woche auf ihre neuen Beiträge. 2014 habe ich mit dem Urban Sketching begonnen und seitdem so viel von ihr gelernt. Umso mehr freue ich mich, dass sie mir angeboten hat, einen Gastbeitrag zu schreiben. 

Vielen Dank, Tine!

Urban Sketching -Zeichnen im Café

Ich möchte Euch heute etwas über mein Zeichnen vor Ort erzählen. Es gibt in meinem Heimatort Koblenz ein Café, in dem ich immer wieder an meinem `Stammtisch` sitze und zeichne.  Es ist ein Mikrokosmos, ein kleiner Kulturschmelztiegel. Männer in Lammfellwesten unterhalten sich auf Türkisch, andere telefonieren lautstark auf Französisch, Freundinnen geben sich psychologische Ratschläge, ältere Damen füttern ihre Enkel mit Kuchen…. dies alles ist mein `Sketchhintergrund` und fliesst in meine Zeichnung ein.

Ich schaue nach draußen auf ein etwas tristes Stadtgebiet. Keine spektakuläre Architektur, ein Modellbaugeschäft, ein Kosmetikladen, parkende Autos, alles ziemlich provinziell. Wie sehr beneide ich oft die Sketcher aus Malaysia, Indien oder Singapur. Was für faszinierende Motive, Tempel mit Verzierungen und prächtigsten Farben, schillernde Großstadtarchitektur. Sie zeichnen am Puls der Zeit. Und ich hocke in der Provinz. 

Urban Sketching macht mir meine Provinz interessant!

Ah, wer taucht da auf? 2 Männer vom Ordnungsamt in dunkler Kleidung, mit grimmigem Gesichtsausdruck und Silberrückenattitüde. Ich zeichne sehr schnell die Silhouette und ein paar Kleidungsfalten. 30 Sekunden und schon sind sie weg. Wenn Ihr genau hinschaut, werdet Ihr sehen, dass meine Zeichnung alles andere als perfekt ist. 

Ich mische Ultramarin mit gebranntem Sienna, setze es mit einem dicken Pinsel auf und da ist die wichtige Dunkelheit für die Uniform. An der Mütze lasse ich eine kleine Lichtkante, was immer edel aussieht. Ich zeichne einen Pfeil und schreibe `Ordnungsamt`. 

Stefanie Frank Ordnungsamts Gorillas in Koblenz. Urban sketching

Wenn ich das Bild jetzt anschaue, entdecke ich Dinge, die unbewusst entstanden, z.B. dass der Mann mit dem Baumstamm verschmilzt. 

Ich muss oft über meine Bilder lachen, weil ich erst später Verbindungen erkenne, die unbewusst entstanden sind. Es entstehen Geschichten.

Und plötzlich ist Koblenz doch schön!

Warum mir Frankenstein beim Zeichnen hilft!

Ui, wer taucht da gerade vor dem Fenster auf? Eine Stadtstreicherin mit voll beladenem Rollstuhl. Nach einer Minute zieht sie weiter.

Wie kann ich lesbar machen, dass es ein Rollstuhl ist?

Ich arbeite die Speichen durch Dunkelheiten heraus, zeichne ein kleines Rad und Rückspiegel. Den Rest ergänzt das Auge des Betrachters. 

Stefanie Frank urban sketching. Stadtstreicherin in Koblenz

Frauen mit grossen Einkaufstüten laufen vorbei. Oh, schon wieder weg! Egal, nehme ich die Beine von der nächsten Person. 

Frankenstein-Zeichnen nennt man das scherzhaft, da die Körperteile verschiedener Personen aneinandergefügt werden. 

Mein Stift  und das Zeitdokument:

Ein DHL-Lieferwagen parkt genau vor dem Fenster. Zeit, Antennen, Strassenschilder, Autos, Werbeschilder zu zeichnen. Sie machen eine Zeichnung lebendig und sind ein Zeitdokument. 

Das Leben fliesst und pulsiert. In jeder Sekunde entsteht ein neues Bild.

Urban sketching – Anfangen und Üben!

Ich beginne meist mit dem Vordergrund, fast immer mit einer Person. Dann baue ich wie mit einem Baukastensystem alles drumherum auf, die Linie des Bürgersteigs, die Poller, ein Fenster usw.

Indem ich von vorne nach hinten zeichne, entstehen Überlappungen und perspektivische Tiefe.

 

Um das Zeichnen von Figuren zu üben, kopiere ich häufig Comics. Comiczeichner sind fast durchgängig Vollprofis, mit allen Wassern der Farbtheorie und Komposition gewaschen. Will Eisner, Colman, Hergé…sie alle drücken so viel mit wenigen Linien aus. 

Ich steige in die Schuhe des Zeichners, gehe ein Stück weit mit ihm und lerne.

Mein Literaturtipp fürs erzählerische Urban Sketching: 

©2015 Dupuis by Desberg, all rights reserved

 

Schaut Euch diese Ratte von Colman an, verschlagen, die Gefährlichkeit betont durch das Rot, eine schwarze Stadtsilhouette im Hintergrund und Regen. Und da, der kleine Billy, nichts wie weg.

Es war mir eine Ehre! Liebe Grüße Steffi

Hallo, ihr Lieben, möchtet ihr noch mehr von Steffi lesen?

Ihr findet viele Bilder von Steffi auf Instagram!

@fannyblu64 auf Instagram.

Steffi schreibt über Urban Sketching und das Zeichnen.

Mein Blog: fannyblumalt.blog

Ihr könnt auch Kurse bei Steffi buchen.

Schaut doch mal rein! Steffi freut sich. Falls Ihr an einem Kurs im Urban Sketching interessiert seid, findet Ihr mich im Kursprogramm der VHS Koblenz. 

Kursplatz bei Tine in Koblenz frei:

Übrigens werde ich Mitte Juli bei Steffi sein und dort unterrichten! Das Thema ist das oft gewünschte Thema Farbwelten! Alles, was man rund um Farbe wissen, muss. Weil der Kurs so voll war, haben wir einen zweiten Kurs aufgelegt. Es sind nun 3 Plätze frei.

Bitte meldet euch bei mir. Genauer Termin folgt noch.

zum Beispiel über Instagram:

https://www.instagram.com/tine.klein/

 

Was ist Fachwissen wert?

EUR

 

Malen lernen -Gutes Design!

Tine Klein, Malen lernen ist einfach wenn man die Grundlegenden Gestaltungsregeln kennt.

Schnelles spontan Aquarell Lissabon. Tine Klein

Moin ihr Lieben,

Beim Malen lernen findet man Lösungen oft dort, wo man sie nicht vermutet.

Wenn du ein Problem nicht lösen kannst, dann kann es sein, dass Du dich an zu viele Regeln hältst.

Oder Regeln zu starr anwendest, denn jeder muss seinen eigenen Weg finden.

 

Regelmäßig schreibe ich die Regeln der Kunst auf.

Doch Kunst hat keine Regeln.

Obwohl Orange oft als die Farbe der billigen Werbung beschrieben wird, liebe ich Orange. Generell gilt, man darf gerne auf Regeln pfeifen. Wenn ich euch also nun die Regeln lehre, dann sind sie wie Kühlschränke. Darin bewahrt man Wissen auf, damit es nicht verdirbt.

Regeln sind wie Kühlschränke, man holt sich raus, was man braucht! Und frisst nicht den ganzen Kühlschrank, bis man sich übergibt.

Jeder holt sich aus dem Kühlschrank, was er mag!

Deshalb möchte ich heute 3 Menschen und unterschiedliche Problemlösung zeigen. Die heutige Frage ist:

Wie bekommt man in einem Bild viele Sachen unter einen Hut?

Chaos ist die normalste Sache der Welt. Schließlich weiß Jeder:

Wo Chaos auf Ordnung trifft, gewinnt das Chaos, weil es viel besser Organisiert ist!

Also brauchen wir beim Malen lernen Methoden, um die Unordnung angenehm fürs Auge zumachen.

Das Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl hilft uns beim Malen lernen:

Das Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl besagt, dass ein Bild eine begrenzte Anzahl von Formen enthalten sollte, um eine klare harmonische Wirkung zu erzielen.

Wie bei allen Gesetzen ist es wichtig, dass es nicht überall und ohne Verstand angewendet wird. Eine Form bilden heißt nicht nur einen Klotz ins Bild zu malen. Es gibt viele erfolgreiche Designs, die das pure Chaos enthalten. Das machen meine liebe Freundin Steffi Frank so und auch Felix Scheinberger, weil sie es in ihrer Kunst gut unter einen Hut bekommen. Letztlich hängt die Anzahl der Formen davon ab, wie groß ein Format ist oder welchen Stil und welche Botschaft du hast. Aber es könnte auch ein kleiner Trick dahinterstecken.

Ist das hier, wirklich unbegrenztes Chaos?

Ich denke nicht, denn immer, wenn etwas so leicht und natürlich ausschaut, dann steckt viel Fachwissen dahinter.

Solltest du zu den Menschen gehören, die ihre Bilder regelmäßig kaputt malen, dann darfst du nun die Ohren spitzen.

Was steckt hinter dem Gesetz der begrenzten Formenzahl?

Das Gesetz geht auf den Gestaltungsphysiologen Max Wertheimer zurück. Er hat darüber geforscht, wie Mensch im Gehirn Informationen verarbeiten.

Die Idee, die dahintersteckt, ist, dass das menschliche Gehirn visuelle Informationen schneller und effektiver verarbeiten kann, wenn sie in einer begrenzten Anzahl von Formen gruppiert werden.

D. h. nichts anderes, als das Bilder chaotischer wirken, wenn der Betrachter mit so vielen Informationen in Form von einzelnen Formen bombardiert, wird.

Das Gesetz besagt, dass das menschliche Gehirn, Informationen besser aufnehmen kann, wenn es in wenigen und einfachen Formen gemalt oder gezeichnet wird.

Also nur noch einen Klotz ins Bild? Ganz und gar nicht, warte bitte noch einen Moment, bevor du die Stirn in Falten legst.

Malen lern mit Gestaltungspsychologie:

Wenn man daran verzweifelt, dass die eigenen Bilder immer chaotischer werden, oder wie ein Sammelsurium aus der Hand eines sechs Klässlers aussehen. Dann kann es sein, dass einem dieses Gesetz hilft.

Beim Bildentwurf sollte man sich darauf konzentrieren, das Bild in einfachen und klaren Formen zu organisieren.

Dann wird der Betrachter, das Bild als übersichtlich und informativ betrachten.

Was mache ich mit dem ollen Gesetz, wenn ich doch Details malen möchte?

Hilfreich wird das Gesetz beim Malen lernen erst, wenn man ein paar Zusatzinformationen hat.

Jetzt kommt ein Haufen Theorie denn ich gleich in Klartext übersetzen werde.

Das Gesetz der Ähnlichkeit:

Die Gestaltpsychologie identifiziert mehrere Gestaltgesetze, die alle auf der Annahme beruhen, dass das menschliche Gehirn dazu neigt, visuelle Informationen auf bestimmte Weise zu organisieren und zu interpretieren. Zu diesen Gesetzen gehört auch das Gesetz der Ähnlichkeit, das besagt,

dass Elemente, die ähnlich aussehen, als zusammengehörig wahrgenommen werden.

Hie ein Beispiel von meiner Freundin Steffi, viel Action und trotzdem eine Einheit! Steffi setzt auf gelbe Sternschnuppen. Eine eigenwillige und gute Methode, um Einheit zu erzeugen. Das funktioniert so gut, weil sie nicht jedes Teil einzeln malt, sondern ihnen ein gemeinsames Farbkleid verpasst.

Das Gesetz der Nähe:

Dieses Gesetz besagt, dass Elemente, die nahe beieinander liegen, als zusammengehörig wahrgenommen werden.

Indem Designer Elemente mit ähnlichen Formen und Farben in der Nähe zueinander platzieren, können sie die begrenzte Formanzahl in einem Bild erreichen.

Denn alles, was gemeinschaftlich ausschaut, wird als ein Brei betrachtet.

Malen lernen im Klartext:

Schritt 1: Form definieren

Ich definiere einen Bereich, in dem alles Wichtige stattfindet.

In diesem Fall ist dies, dass perspektivische Dreieck der Küstenlinie in Lissabon.

Ich nenne das den Aktionsraum meines Bildes. Eine Line of Action, wenn man so möchte.

In dieser definierten Form balle ich die gesamten Einzelmotive meines Bildes. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, werden alle Formen, die ich male in diesem Dreieck konzentriert.

Ich nenne dies  Shape of Action – Oder Aktions Raum.

In dieser geometrischen Form dampfe ich alle Einzelmotive zusammen. Ich backe aus ihnen einen gemeinsamen Kuchen.

Das Auge des Betrachters, bekommt für alle Motivbestandteile, eine große und einfache geometrische Form präsentiert.

Schritt 2: Malen lernen mit dem Gesetz der Ähnlichkeit und der Nähe:

Malen lernen heißt oft Ähnlichkeit und Gemeinschaft erzeugen:

Innerhalb der großen Form gibt es eine ganze Reihe von unterschiedlichen Motivbestandteilen. Dabei achte einerseits darauf, dass sich ähnliche Bestandteile innerhalb des Motives regelmäßig wiederholen. Perspektive Linien, Fenster und Menschen werden entlang der von mir definierten Form aufgereiht. Dabei achte ich tunlichst darauf, dass sich die einzelnen Motivanteile nicht isolieren. Farbe benutze ich als Bindemittel.

So kann man einen chaotischen Haufen von Motivbestandteilen zusammenbinden.

Tipp Farbe als Bindeschnur: Alle Motivanteile werden aus denselben Farben gemischt. Ich benutze niemals vorgefertigte Farben, sondern verbinde die einzelnen Motivanteile, durch Farben, die ineinander übergehen. Hier ist dies Indigo, Coelin oder Türkis, Indischgelb Lasurorange und ein Kadmiumrot. Ich erlaube den Farben in verschiedene Motivanteile zu überschwappen. Chaos, nein Verbindung! Die Farbe des Hauses, greift nach der Form der Menschen. Die Farbe der Dächer ist die Farbe der Köpfe. Ich als sei es mit demselben Faden gestrickt.

Wer dies beachtet, wird beim Malen lernen schnell, Gemeinsamkeit und Harmonie erzeugen.

Tipp: Die Technik dazu ist Wet in Wet, sie verschmilzt Farben. Zeichner können Schraffuren benutzen, um Formen zu verbinden.

Das Gesetz der Nähe:

Alles, was nahe zusammenliegt wird vom Betrachter als Einheit empfunden.

Generell balle ich alle Aktionen in meiner definierten Form der Aktion. Die Verbindung erfolgt schon allein dadurch das ich alles in die Form quetsche.

Doch es gibt weitere Tricks:

Wenn ich zum Beispiel Linien quer durchs Bild ziehe dann verbinden diese einzelne Motivanteile. Diesen Trick sieht man oft bei dem Maler Bernhard Vogel. Er schafft Verbindung in sehr dynamischen Bildern.

Auch schlau, eine Negativform! Felix zieht eine graue, braune Negativform quer durchs Bild, dies wirkt wie eine Straße fürs Auge.

 

Felix setzt auf einen klar erkennbaren Weg, eine gemeinschaftliche Richtung, in der die Formen verbunden sind, sie sind so nah zusammen, das Einheit entsteht.

Fazit: Malen lernen bedeutet Harmonie ins Chaos bringen.

Ich hoffe dir ist nun klar, warum chaotische Bilder bei einigen Malern und Illustratoren trotzdem harmonisch und einheitlich wirken. Der Maler hat die Einzelobjekte in eine begreifbare und zusammenhängende Form gebracht. Ähnlichkeit, Nähe und Farbliche Einheit sind die Zauberworte.

Einige Künstler bändigen das Chaos zu einer begreifbaren Form.

3 Menschen 3 völlig unterschiedliche Lösungen für ein Problem! Steffie, Felix und Tine haben ihre eigene Methode gefunden. Deine Bilder werden gut, wenn du dich traust Regeln wie einen Kühlschrank zu benutzen. Koch was Eigenes, das dir schmeckt!

Lieben Dank an Felix und Steffi.

Liebe Grüße ins Osterwochenende Tine!

Hast du was gelernt? Was ist Dir Fachwissen wert?

CHF

Hier findet ihr Steffie und Felix:

Felixhttps://www.instagram.com/felixscheinberger/

Steffie: https://www.instagram.com/fannyblu64/

https://blog.herz-der-kunst.ch/bildentwurf-ohne-goldenen-schnitt/

 

Bildentwurf ohne goldenen Schnitt?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Interiors – Perspektive vereinfachen

Interiors sind genauso schöne Motive wie Landschaften oder Städte!

Doch man sieht sie viel seltener als klassische Motive.  Warum?

Obwohl man keine Angst vor dem Malen von Interiors haben muss, konzentrieren Interiors in sich einige Probleme, die es auch in anderen Motiven gibt.

In diesen Motiven häufen sich Perspektive und Menschen, hinzukommt, dass Innenräume oft vollgestopft sind mit vielen Gegenständen. Und so haben Zeichner und Maler schlechte Erfahrungen mit diesen Motiven gemacht.

Viele Maler und Zeichner haben das Gefühl, das es an ein schieres Wunder grenzt, daraus ein klares und schönes Bild zu machen.

Genau deshalb sind Interiors nicht grade ganz oben auf der Beliebtheitsskala.

Doch der Trick ist die Perspektive zu vereinfachen!

Wie wir später sehen werden, ist diese Angst unbegründet, wenn man sich vorher Gedanken über den Bildentwurf macht.

Beim Malen lernen oder perfektionieren von Innenräumen denkt der Laie immer an Perspektive! Hier scheint der Kern aller Probleme zu stecken!

Allein bei dem Gedanken an einen perspektivisch gemalten Stuhl, packt die Meisten von uns ein leichter Schüttelfrost.

Ein Horror, oder? Und dazu kommen noch all die Menschen!

Doch es ist einfacher als gedacht!

Das Essen wird nicht so heiß gegessen wie gekocht!

Entspann dich, Innenräume sind nicht so schwer wie gedacht. Meistens sitzen die Menschen, da braucht man nur einen Kasten mit einem Klecks drauf und schon erkennt der Betrachter Menschen. Doch die Perspektive bleibt. Ich verrate dir jetzt mal ein paar kleine Tricks zum Thema Perspektive in Interiors malen.

Was uns bei Innenräumen das Leben so zur Hölle macht, ist die Angst vor der Perspektive.

Unbegründet! Denn was wir uns ausmalen, ist eher wie die Angst vorm Monster unter dem Bett. Immer wenn ich als Kind unter das Bett schaute war kein Monster da! Denn Perspektive ist gerade in Innenräumen leicht!

In Innenräumen ist Perspektive einfach!

In Stadtmotiven ist Perspektive schwierig, weil es Häuser und Gegenstände gibt, die in alle Mögliche Richtungen gedreht sind. Also viele Fluchtpunkte!

In Innenräumen ist Perspektive jedoch ganz einfach.

Die meisten Räume sind einfach rechteckig und die Tische sind an der Wand entlang aufgestellt. Das heißt obwohl im Raum, gibt es nur einen Fluchtpunkt. Juhhuu! Dies nennt man Zentralperspektive!

Perspektive vereinfachen- Zentralperspektive! Auf Augenhöhe!

Wenn ich 2 Linemen des Raumes verlängere, dann ist der Fluchtpunkt schon exakt bestimmt.

Du wirst feststellen der Fluchtpunkt ist immer auf der Höhe deiner Augen.

Hier liegt er in der Uhr zwischen den beiden Damen die glücklich ihren Kuchen futtern.

Liegt der Fluchtpunkt auf dem Blatt wird alles sehr einfach!

Jede Linie, die in die Entfernung geht, lasse ich nun auf diesen Punkt zulaufen.  Ein naher Fluchtpunkt ist so praktisch, weil er das Freihandzeichnen erleichtert. Es geht ohne Lineal!

Tipps für Innenraumperspektive für Anfänger!

Fühlst du dich trotz dessen unsicher? Dann mach dir einfach ein Raster.

  • Markiere den Fluchtpunkt
  • Ziehe in regelmäßigen Abständen leichte Bleistift Linien von diesem Punkt zum Rand des Blattes. Es entsteht etwas, was so aussieht wie die Sonne. Daran kannst du alle perspektivischen Gegenstände ausrichten.

Nun hast du das Raster. Anders als ich solltest du es nicht mit dem roten Strich kritzeln. Nimm eine zarte Bleistiftlinie. Wenn die Tinte des Füllhalters trocken ist, kannst du sie wegradieren.

Konzentriere dich auf einige markante große Gegenstände! 2 oder 3 Tische reichen, um die Atmosphäre darzustellen.

Perspektive vereinfachen!

Natürlich ist eine Zentralperspektive sehr einfach! Doch es gibt noch weitere Tricks, um sich das Leben einfach zu machen!

Tine Klein Aquarell in Lissabon. Cafe, Aquarell, Perspektive vereinfachen, Zentralperspektive

Schau mal in das Foto. Viele der Dinge, die schwierig zu malen sind und perspektivisch zulaufen, stehen im Vordergrund. Im Hintergrund kann man diese Dinge nicht erkennen.

Je weiter man durch den Raum schaut, desto weniger sieht man einzelne Gegenstände. Stuhlbeine, Beine von Menschen etc., dass alles Bildet eine Masse!

Da muss man nichts mehr genau Malen!

Aus einem kompliziert zu malenden perspektivischen Stuhl wird ein Brei von Stuhlbeinen.

Diese muss man nur Andeuten und der Betrachter weiß Bescheid!

Das Hauptmotiv ist hinten im Raum, hier überlappen sich viele Gegenstände. Deshalb braucht man nur noch große Gegenstände konturieren, zum Beispiel die Tischplatten!

Perspektive malen – Angstmacher weglassen:

Wir alle sind sehr motiviert, wir geben immer unser Bestes. Jetzt werden viele sagen. Ein guter Maler und Zeichner kann das perspektivisch malen und deshalb muss ich das Lernen!

Die Antwort ist: Ja sicher! Du solltest lernen Stühle zu zeichnen, aber nicht in diesem Bild!

Denn die überraschende Antwort ist:

Ein guter Maler und Zeichner würde die Stühle nicht ins Bild bringen!

Hier geht es um den Raum im Ganzen! Die Erklärung ist einfach.

Alles, was Grass frisst, hat die Augen seitlich im Kopf. Alles, was jagt hat die Augen vorne parallel im Kopf, weil man so den Abstand zur Beute abschätzen kann.

Der Mensch ist ein Raubtier. Wir haben die Augen vorne im Kopf, dies hat einen Sinn. Raubtiere fixieren! Und wer fixiert durch die Art wie seine Augen funktionieren, ein begrenztes Sichtfeld.

Der Mensch fixiert nur einen interessanten Punkt im Raum, im Rest sieht er verschwommen!  Auch wenn uns dies oft nicht klar ist!

Wenn sich nun ein Mensch auf die schöne Szene am Fenster konzentriert, dann sieht er den vorderen Bereich des Cafés nicht scharf.

Wir sehen anders als eine Kamera.

Mach mal den Selbsttest: Schau mal in die Entfernung, quer durch einen Raum. Halte deine Augen scharf auf Ende des Raumes gerichtet. Siehst du deine Füße noch scharf? Siehst du sie überhaupt? Das gleiche gilt in diesem Blick, für vieles, was dir nah steht.

Sie sind unscharf!

Alles, was am Rand des Blickfeldes ist, wird unscharf! Man sieht es nur wenn man dem Kopf bewegt und seine Linse verstellt!

Perspektive vereinfachen ist erlaubt!

Genau dieser Umstand, dass wir vorne unscharf sehen, macht es enorm einfach Innenräume zu malen.

Tine Klein Aquarell in Lissabon. Cafe, Aquarell, Perspektive vereinfachen

Schaut Dir mal die Stühle vorne rechts an.  Oder was ist das überhaupt?

Weglassen und verwaschen stört nicht!

Wir können uns auf das schöne Hauptmotiv konzentrieren.

Merke: Gegenstände am Rand des Blickfeldes sind unscharf!

Gerade am Rand des Blickfeldes solltest du Dinge nur andeuten. Und deshalb musst du nicht jeden Stuhl als perspektivische Meisterleistung darstellen.

Deine Betrachter werden es dir danken, denn du bietest ihnen endlich ein vertrautes Sehmuster an.

Perspektive vereinfachen- Zeichne und Male nur einen Blick!

Normalerweise entwickeln Zeichner und Maler eine Art Röntgenblick. Sie tasten die ganze Umgebung mit den Augen ab und malen und zeichnen dann alles ganz genau. Dies ist eine wundervolle Fähigkeit, die an Meditation grenzt. Doch mache dir klar, dass deine Betrachter dies nicht können.

Deshalb ist es erlaubt Vieles am Rand des Blickfeldes wegzulassen und zu vereinfachen, es wird die Qualität deines Bildes eher verbessern als verschlechtern.

Tine Klein Aquarell in Lissabon. Cafe, Aquarell, Perspektive vereinfachen

Meine Tips:

Starte mit dem Fluchtpunkt, ist dieser gesetzt lässt sich alles leicht festhalten. Kleine Tricks: Ich setze fast immer den Kopf der Hauptperson als Fluchtpunkt! Hier der Kellner! 💓  Wenn du nur einem Blick malst, hast du es einfach, vereinfache und abstrahiere Dinge am Rand des Blickfeldes. Verdichte Informationen in der Zeichnung oder im Bild dort, wo du hinschaust! Alles andere lenkt nur ab.

Angst beginnt im Kopf, der Mut zu vereinfachen auch!

Mach es dir einfach, liebe Grüße

Tine

Was ist Fachwissen wert? Ich danke herzlich für eine Spende.

EUR

 

Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/die-perspektive-ohne-perspektive/

Die Perspektive ohne Perspektive!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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