Tipps zum Pleinair-Malen!

Pleinair ist romantisch!

Pleinair ist der neumodische Begriff für „draußen malen“. Spätestens seit den Impressionisten gilt das Draußen-Malen als die einzig wahre Form der gegenständlichen Kunst.

Vom Draußen-Malen gibt es einen ganzen Haufen romantischer Vorstellungen. Diese rosarot gefärbten Vorstellungen wurden durch eine ganze Reihe berühmter Gemälde in unseren Köpfen geformt.

Paul Singer Sargent:

Und das zweite Bild ist von Renoir:

Beide Bilder wirst du in Wikipedia unter den Commons bei Monet finden. Ich hänge den Link unten an.

Wir alle finden diese Bilder wunderschön, und deshalb haben sie unsere Vorstellung vom Draußen-Malen geprägt.

Romantik ist eine schöne Sache, bis einen die Realität einholt!

Weg mit der Romantik!

Pleinair oder Draußen-Malen ist wunderschön.  Trotzdem sollte man die ganze Sache nicht so sehr romantisieren! Draußen-Malen ist schön anstrengend!  Malen ist an sich schon sehr schwer und draußen stürzen noch mehr Informationen und Sinneseindrücke auf einen ein.

Und dann hat sich die Welt noch ein paar Quälgeister ausgedacht, Mücken, Sonnenbrände und nervige Leute.

Tine Klein Aquarell Costa brava Catalonien Pleinair. Aquarelle, Aquarell, Aquarella, Watercolor

Egal, wie sehr man sich bemüht, es so richtig schön ruhig zu halten. Draußen ist man nicht Herrin der Lage. Dieses Bild sieht sehr friedlich aus. Das dachte ich zumindest. Die Landschaft war wunderschön, bis auf die Ameisen, die das dringende Bedürfnis hatten, in meine Hose zu klettern. Natürlich genau dann, als ich gerade nicht die Möglichkeit hatte, im Bild zu stoppen. Himmel, mich juckt es immer noch!

Erwähnte ich schon die Winzer? Die die Gelegenheit nutzten, mich in der Mittagshitze auf dem Feld besoffen zu machen?  Weinmarketing vor Ort!
Im Nachhinein kann ich nur sagen, ruhige Plätzchen sind oft nicht so ruhig, wie man denkt.

Was wieder beweist, dass man beim Pleinair-Malen ganz andere Erlebnisse hat, als wenn man sich mit sich selbst im Atelier rumärgert.

Pleinair, ich hasse es! Ich liebe es!

Beim Pleinair bekommt man einfach mehr Sinneseindrücke. haha

Draußen-Malen ist so wertvoll, weil man all die Sinneseindrücke selbst verdauen muss. Kein Fotograf gibt den Bildentwurf vor, das Licht muss man selbst entdecken und den Ort für sich begreifen.

Die Welt kann man nicht am Schreibtisch begreifen!

 

Lärm beim Draußen-Malen

Die Geräuschkulisse beim Draußen-Malen ist wichtig.  Sie löst eine Menge an Assoziationen und Gefühlen in dir aus. Diese Geräusche sind wichtig, um ein Sujet zu begreifen.  Bei uns am Rhein ist das leichte Rauschen des Wassers und das Murmeln der Menschen, die in der Innenstadt dahineilen, wunderschön. Es hilft dir, die Stimmung eines Ortes einzufangen.

Es gibt aber auch nervigen Lärm. Insbesondere seitdem Menschen denken, es sei normal, draußen zu telefonieren und dabei ihr Handy auf Laut zu stellen.

Ist der Ort, an dem ich draußen malen möchte, zu laut, benutze ich einen Noise Reduktion Kopfhörer.

Diese Kopfhörer sind so effektiv, dass man selbst neben einer Baustelle arbeiten kann. Ich besitze ein kleines kabelloses und leichtes Modell.  Es hat eine Batterie-Kapazität von 17 Stunden.

Abschotten beim Pleinair

Draußen-Malen ist gerade wegen der Flut der Sinneseindrücke so gut, aber gerade wegen dieser Sinneseindrücke ist es auch besonders schwer.

Manchmal brauche ich einfach meine Ruhe!

Ich setze den Kopfhörer gerne auf, um den Lärm des Ortes zu reduzieren, aber der Kopfhörer hilft ebenfalls dabei, sich von den Menschen abzuschotten. Und dadurch bekommt man in den kniffeligen Phasen des Malens seine Ruhe. Trotzdem würde ich davon abraten, den Kopfhörer immer beim Pleinair-Malen zu benutzen.

Man macht auf der Straße wunderschöne Erfahrungen, die Menschen sprechen einen an, finden deine Kunst wunderbar und ihre Augen strahlen.

Das sind Geschenke, auf die du nicht verzichten solltest.

Diese positive Energie ist schön!

Jeder Mensch braucht Lob! Egal, wie schlecht du malst, die meisten Menschen können es noch viel schlechter als du!

Deshalb hole dir das Lob!  Jeder braucht es!

Draußen-Malen genießen – Mach es einfach!

Der wichtigste Tipp ist: Tue es einfach!

Der wesentliche Grund, warum ich draußen oft gestresst bin, sind nicht nervige Leute. Ganz im Gegenteil, die Menschen sind oft wunderbar, und man hat dabei viele schöne Erlebnisse.

Der eigentliche Grund, warum ich genervt bin, ist, dass ich mir zu komplizierte Motive aussuche.

Man kann natürlich nicht eine hoch komplizierte Perspektive malen, wenn gerade Leute neben einem laut telefonieren.

Wer Pleinair malt, sollte mit einfachen Motiven starten.

Das Gleiche gilt für dein Material, wer Pleinair malt, sollte einfaches und übersichtliches Material mithaben.  Das Material darf nicht zum Stressfaktor werden. Oft ist es sehr sinnvoll, nur zu zeichnen oder eine Tonwertstudie zu machen. Dabei möchte ich auf einen vergangenen Blog hinweisen. Hierbei ging es um Notans, kleine, aber sehr hübsche Schwarzweißstudien.

Einfach ist bei Pleinair oft besser!

Pleinair, der Ort:

Suche dir einen schönen, aber nicht zu belebten Ort aus.

Das ist oft leichter gesagt als getan, denn gerade dann, wenn man mit der Familie unterwegs ist, nimmt man das, was man kriegen kann.

Trotzdem findet man auch an belebten Orten ein Plätzchen, was etwas abgeschieden ist. Man muss nicht auf dem Weg sitzen, denn meistens gibt es Orte etwas abseits. Ein paar Treppenstufen, ein Hauseingang oder ein Plätzchen hinter einer Hecke, ein Stück Hauswand im Rücken, so dass nicht jeder sieht, was man macht.

Mach ein Foto:

Setze Dich nicht unter den Druck, ein Meisterwerk in wenigen Minuten zu machen.

Alles, was der Stress macht, ist nicht gut. Bevor du anfängst, machst du ein Foto von der Szene. Jetzt hast du das gute Gefühl, dass du nicht alles fertig machen musst. Denn du hast ja das Foto in der Tasche. Hier ist gespeichert, wie das Licht war. So kann man noch Kleinigkeiten zu Hause machen. Das Gleiche gilt für bewegliche Personen. Wenn Menschen sich bewegen, dann ist es schwer, sie festzuhalten. Also nutze dein Telefon und friere den Moment ein.

Pleinair – Lass locker:

Oftmals ist es gut, das Bild einfach liegen zu lassen. Wer sich dazu zwingt, ein Bild auf Biegen und Brechen fertig zu machen, der verdirbt es. Pleinair sollte nicht in Zwang ausarten. Auch hier gilt für jede Malerin, kurz Luft holen und vom eigenen Werk Abstand gewinnen.

Fazit:

Bring dich in eine Situation, wo du das Draußen-Malen genießen kannst.

Material und Ort sollten nicht zu stressig sein, und lass locker! Pleinair braucht wie alles andere Übung und Erfahrung!  Der Weg ist das Ziel! Genieße die schönen Orte dieser Welt!

Liebe Grüße

Tine

Macht es dir Spaß? Auch kleine Spenden helfen sehr!

 

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Hier zu den Commons von Monet:

https://commons.wikimedia.org/wiki/Claude_Monet?uselang=de

 

 

Kolorieren: 5 Tipps zum lockeren Kolorieren

Locker Kolorieren, das wünschen wir uns alle!

Kolorieren lernen Tine Klein, Aquarell, urban sketching, Mittlere Brücke Basel,

In letzter Zeit habe ich so viel gemalt, dass ich fast vergessen habe, wie schwierig es für viele Menschen ist, die Farbe aufs Papier zu bekommen. Wenn man  einfach und schnell etwas malen möchte, dann ist Kolorieren die beste Methode.

Was bedeutet Kolorieren?

Kolorieren bedeutet, eine Druckgrafik ausmalen!

Die in die Jahre gekommene Definition!

Dieser Definition würde ich allerdings nicht zustimmen!

Diese Definition geht auf unsere Geschichte zurück, man muss bedenken, dass man früher nur mit sehr hohem Aufwand farbige Reproduktionen machen konnte.

Die Ursprünge der Technik liegen also darin, dass man früher in Buchdruck und auch Fotografie immer nur schwarz-weiße Reproduktionen hatte.

Diese Definition trifft heute aber nicht mehr zu. Wenn wir Kolorieren, dann arbeiten wir natürlich nicht in einem gedruckten Malbuch, sondern wir erschaffen unser Bild selbst.

Ich halte die Definition, dass man etwas Gedrucktes ausmalt,  für sehr gefährlich. Denn sie widerspricht  allem, was ich über das Erlernen von lockerem Kolorieren weiß.

Definition unter Zeichnern:

Unter Malern und Zeichnern bedeutet Kolorieren etwas komplett anderes, es geht darum, Farbe ohne großen Aufwand aufs Papier zu bringen!

Hey, und darum gehts!  Wir wollen Farbe locker leicht aufs Papier werfen und nicht ausmalen.

Die Idee hat sich weiterentwickelt, es ist wunderschön, es geht überhaupt nicht mehr darum, etwas auszumalen, sondern es geht darum, eine Zeichnung oder Skizze um Farbe zu bereichern. Das Kolorieren ist zu einer echten Kunstform geworden!

Dabei gibt es keine Regeln, alles, was gut aussieht, ist auch erlaubt.

Wenn du das gerne möchtest, lies die folgenden Tipps.

Wie koloriert man locker?

Wer locker kolorieren möchte, braucht etwas Übung. Gute Nachricht ist, dass man sich keine Sorgen machen muss, ob man etwas zu ungenau gemalt hat. Der Trick daran ist, es einfach zu tun.

Dieser sorglose Umgang mit der Farbe hat seine Berechtigung, denn es gibt andere Methoden, um Genauigkeit zu erzeugen.

Beim Kolorieren arbeiten wir im Zusammenspiel   mit Stiften. Die Ursprungsidee des Kolorieren ist es, Linien um Farbe zu bereichern.

Der Stift ist deutlich dunkler als die Farbe. Deshalb kann die Linie einem Farbklecks immer im Nachhinein eine schöne Form geben.

Das solltest du im Kopf behalten, denn die Versuchung, aus purer Gewohnheit auszumalen,  ist gross!

Wie du in unserem Bild siehst, wurden die Häuser nicht wie kleine Kästchen umrahmt.

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Warum wirkt Ausgemaltes steif?

Das Ausmalen hat einen Haken, denn es wirkt immer etwas verkrampft. Dieser Eindruck entsteht, weil die Hand des Malers ständig an den Linien stoppt, dadurch wird der Auftrag von Farbe unterbrochen und zögerlich.

Der Eindruck verstärkt sich, weil an den Linien immer harte Kanten entstehen. Hier trocknet die Farbe und bildet Grenzlinien, der ganze Farbauftrag wirkt hart.

Weichheit kann erst entstehen, wenn man der Hand erlaubt, sich frei zu bewegen.

Dies verlangt Mut und etwas Übung.

Tipp Nummer 1: Abstrakte Farbe!

urban sketching, Mittlere Brücke Basel,

Erstens: Man braucht Bilder nicht ausmalen, man braucht nicht mal eine genaue Form.

Schau dir einmal den kleinen Turm ganz rechts an. Die Farbe ist nicht viel mehr als ein Klecks, der Stift macht daraus allerdings einen Turm.

Wenn man die Farbe, die man mit einem Gegenstand in Verbindung bringt, völlig abstrakt aufs Papier bringt und den Gegenstand dann darauf zeichnet, entstehen sehr schöne Effekte, ohne dass man sich Sorgen über die Farbe machen muss.

Tine Klein tipps zum Kolorieren. Randen Illustration.

Kolorieren, Tipp Nummer 2: Zuerst die Farbe!

Du darfst die Farbe zuerst auf das Papier bringen.. Ob du nun abstrakt oder gegenständlich arbeitest, wenn du zuerst die Farbe aufs Papier bringst, dann wirkt alles lockerer, als wenn du eine Linie ausmalst.

Am lockersten wirkt es, wenn du einfach frei loslegst.

Wie im Stadtbild, dort habe ich in einem Zug, ohne Pause, lauter farbige Rechtecke aneinandergelegt. Mithilfe der Dunkelheiten und des Stiftes entsteht dann eine Stadt von selbst.

Kolorieren lernen Tine Klein, Aquarell, urban sketching, Mittlere Brücke Basel,

Natürlich darf man eine Vorzeichnung machen, aber sie sollte nicht dazu benutzt werden, den Pinsel zu stoppen.

Male locker drüber, in dem sicheren Bewusstsein, dass deine Zeichnung erst im nächsten Schritt kommt.

Nicht alles muss hundertprozentig stimmen. Der dunkle Fleck rechts neben dem farbigen Haus hat keine genaue Form, der Betrachter wird ihn als Schatten interpretieren.

Der wichtigste Schritt ist nun zu erkennen, dass sich der Stift von der Farbe trennen darf.

Der Stift muss nicht an den Außenlinien der Farbe entlang gleiten, sondern du darfst dem Ganzen jetzt auch eine ganz andere Form geben, wenn der erste Farbauftrag nicht gefällt.

Tipp Nummer 3: Grundformen machen Kolorieren locker!

Es sieht sehr schön aus, immer mit der Farbe nur grobe Grundformen aufs Papier zu bringen.

Viele Gegenstände zu einer einzigen, großen, farbigen Fläche zusammenfassen.

Man muss sich dabei merken, dass die Farbe die Stimmung und das Gefühl gibt und der Stift die Form und Präzision.

D. h. auch wenn ich gegenständlich arbeite, brauche ich beim Kolorieren nicht mehr als die grobe Grundform des Körpers. Schau einmal:  Über dem dunklen Fleck am Ende der Brücke hat der Stift aus einem einzigen großen Farbfleck zwei Häuser gestaltet.

Lass alle Bedenken fallen!

Locker Kolorieren, nicht zu genau werden!

Wenn man unsicher ist, sollte man am Anfang zu dunkle Farben und Signalfarben meiden. Sehr dunkle Farben kann man mit dem Stift nicht mehr deutlich verändern.

Generell sollte man am Anfang des Kolorierens nicht zu konkret werden.

Dunkelheit kommt A durch den Stift,  und B sollte man dunkle Farben und Signalfarben erst dann verwenden, wenn man weiß, in welche Richtung die Skizze gehen soll.

Leuchtende und dunkle Farben sind also der zweite Schritt.

 

Tipp Nummer 4: Kenne deine Farbe!

Kenne deine Farbe! Wer mit einem Farbkasten arbeitet, bei dem er nicht ganz genau weiß, welche Farben darin sind, wird beim Kolorieren immer verzweifeln.

Arbeite mit wenigen Farben, denn es ist sehr wichtig, dass du auswendig weißt, welche Farben sich beim Mischen ergeben.

Nur wenn du deine Farben kennst, kannst du zügig und locker arbeiten.

Der letzte Tipp für das lockere Kolorieren!

Benutze für das Zeichnen wasserfeste Stifte oder Tinte. Die Wirkung der Farbe verändert sich total, wenn der dunkle Stift auf die Farbe kommt. Dann ist man oft überrascht, wie blass oder grell die Farbe plötzlich wirkt. Dann muss man noch mal etwas am Farbauftrag arbeiten. Ist der Stift wasserlöslich, würde alles verschmieren.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße Tine

EUR

 

https://blog.herz-der-kunst.ch/eine-zeichnung-kolorieren/

Eine Zeichnung kolorieren!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Verblauungsperspektive – der Blick in die Entfernung.

Was dein Herz nicht fühlt können deine Augen nicht sehen.

Verblauungsperspektive – der Blick in die Entfernung.

Das weite Blau und der Blick in die Entfernung macht glücklich, das nennt man Verblauungsperspektive. Wir sitzen auf dem Dach der Welt und schauen in das tiefe Blau.

Tine Klei Tutorial Verblauungsperspektive, Tine malt in Toggenburg

Vor uns türmen sich lauter Gipfel die 2000 m oder mehr in den Himmel ragen. Zu unseren Füßen liegt ein zauberhafter Blütenteppich, denn auf dieser Höhe ist gerade Frühjahr! Denn normalerweise ist es hier oben kalt. Jetzt aber strahlt die Sonne und die Blautöne funkeln mit den Blumen um die Wette.

Im Tal jagt eine Krise die andere, und oben in der Natur ist plötzlich alles vergessen.

Glück macht man selbst, die großen Einschläge, Krisen, Krankheiten, Kriege, die kann man nicht verhindern. Doch das große Glück findet man dazwischen. Für die wenigsten Dinge, die viel Spaß machen, braucht man viel Geld. Man setzt sich den Rucksack auf den Rücken, packt ein Butterbrot ein und zieht notfalls mit dem Postbus oder dem 9 Euro Ticket los und schon wird man an jeder Ecke wundervolle Dinge entdecken.

Für mich steckt das Glück im Blau, kaum etwas wirkt auf mich so euphorisierend wie der Blick in die Blaue Ferne oder auf das weite Wasser.

Zeigen was man sieht und fühlt!

Jeder der Maler steht vor der Herausforderung, zu zeigen was er sieht und fühlt. Dies gilt nicht nur für die gegenständlichen Maler und Malerin, sondern auch für die Menschen die abstrakt malen.

Wenn du den oberen Satz genau gelesen hast, dann hast du bemerkt, dass zwei Dinge aufeinanderprallen: Fühlen und Sehen.

Wenn man ganz genau malt, was man sieht, dann kann man trotzdem nicht immer zeigen, was man wahrnimmt. Es ist sehr schwierig auf einem 20 cm großen Stück Papier die mächtige Gewalt von Bergen, die über 2000 m hoch sind, zu zeigen. Diese Berge sind gewaltig und mit ihrer Größe verändert sich natürlich ihre Wirkung auf einem winzigen Blatt Papier.

Möchte ein Maler solche Phänomene trotzdem zeigen, dann muss er auf seine eigenen und auf die Lebenserfahrungen des Betrachters zurückgreifen.

In der Entfernung sind die Berge Blau,

Hier werden die natürlichen Farben durch die Wasserteilchen in der Luft blau gefärbt.

Verblauungsperspektive Blog Herz der Kunst WalenseeToggenburgToggenburg 3

Verblauungsperspektive -warum ist der Begriff gut?

Wenn wir in die Entfernung schauen, dann schauen wir nicht durch reine Luft. In der Luft gibt es Feuchtigkeit, im Grunde schauen wir durch einen Swimmingpool in die Entfernung.

Jeder  kleine Wassertropfen reflektiert ein bisschen vom Blau des Universums.

Deshalb nennt man die Verblauungsperspektive auch oft Luftperspektive.

Ich empfinde den Begriff Verblauungsperspektive jedoch wesentlich besser gewählt, denn wir haben nicht nur den Effekt das Dinge, die wir in der Entfernung durch die Luftmassen betrachten, verblauen. Es gibt noch einen zweiten Effekt und dieser hat ebenfalls mit der Farbe Blau zu tun. Wenn man Dinge von zwei Seiten betrachtet, dann gibt es immer eine helle und eine dunkle Seite. Die dunkle Seite liegt im Schatten, und Schatten sind immer bläulicher als die Originalfarben des Gegenstands. Halten wir also fest:

Schatten sind bläulich!

Wir, und auch unsere Betrachter haben also die Erfahrung gemacht, dass Entfernung und Perspektive ganz eng mit der Farbe Blau zu tun haben.

Verblauungsperspektive Toggenburg

Gestärkt wird dieser Effekt noch dadurch, dass große Gegenstände im Hintergrund auch lange Schatten werfen, die ebenfalls bläulich sind.

 

Wir können also festhalten,  das Perspektive und die Farbe Blau immer Hand in Hand gehen.

Und deshalb finde ich den Begriff Verblauungsperspektive so gut.

Wir können Perspektive malen, ohne einen einzigen nervigen Fluchtpunkt zu benutzen.

Verblauungsperspektive – Blau ist gleich Blau:

Durch die Verblauungsperspektive verwendet man insbesondere in Landschaftsbildern  viel Blau. Doch man verwendet nicht nur Blau, generell geht es darum, das Farben in der Entfernung kühler werden als die Farben im Vordergrund. Es reicht also, wenn ein grüner Berg beim Mischen einen kleinen Blaustich erhält. Der Betrachter begreift sofort, dass dieser Berg im Hintergrund steht.

Die perspektivische Wirkung von Blau entfaltet sich voll und ganz!

Doch da blau eine kalte Farbe ist, muss man etwas aufpassen, dass die Bilder nicht ungemütlich werden. Die Stimmung des Bildes sollte zu deinen Gefühlen und dem Wetter passen.

Deshalb reicht es nicht einfach nur Blau zu benutzen, man muss überlegen welche Wirkung man mit genau diesem Blau erzeugen möchte.

Hier kannst du sehen wie sich unterschiedliche Blau-, Blaugrün- und Graugrüntöne sich auf die Stimmung eines Bildes auswirken.

Verblauungsperspektive Tine Klein erklärt den Einsatz von Blau. chäserrugg

Braungrün, Blaugrün und Graugrün wirken nicht nur entfernter, sondern auch härter, man denkt dabei an Stein. Das Mischen wird zu Kunst, denn man möchte den Stein zeigen, ohne dass das gesamte Bild ungemütlich wirkt.

Je wärmer die Blautöne sind, desto freundlicher wirkt das Bild.

Freundliche Blautöne sind französisch Ultramarin oder Royalblau das für gutes Wetter steht. 

Als Faustregel kann gelten, je mehr ein Blau ins rötliche oder violette geht, desto freundlicher wirkt es.

Tine Klein chäserrugg Verblauungsperspektive

 

Der Mensch verbindet mit verschiedenem Blau- und Grüntönung auch ein bestimmtes Wetter, oder eine bestimmte Stimmung. Ein babyblauer Himmel steht für gutes Wetter.

Das erste Bild ist auf 1200 m Höhe gemalt, dort habe ich viel kältere Blautönen gesehen. Dies liegt auch daran, das die Umgebung kälter ist. Das untere Bild im Tal gemalt hat wärmere Blautöne und wirkt dadurch wesentlich freundlicher.

Kombinationen aus Kalt und Warm:

Die Farben  Verblauungsperspektive wird in der Regel am besten, wenn man verschiedene Blautöne miteinander einsetzt. Dies sieht man im folgenden Bild.

Der royalblaue Himmel steht für gutes Wetter. Das blasse Blau des kleinen Berges lässt ihn so erscheinen, als stände er im Hintergrund. Der große Berg im Hintergrund ist überwiegend Graugrün, dadurch springt er nicht nur zurück, sondern er wirkt auch steinig.

Je näher wir in den Vordergrund kommen desto wärmer und grüner werden die Farben.

 

Eines solltest du bis jetzt begriffen haben, ohne Mischen, kommt man bei solchen Bildern nicht aus.  Die einzelnen Blautönen finden sich natürlich auch in den Grüntönen wieder.

Benutzt man gekaufte Grüntöne, dann werden diese nicht optimal zu dem benutzten Blautönen passen.

Eines darf ich noch sagen, blau kommt in fast jedem Bild vor. In jedem Himmel, in jeder reflektierenden Fensterscheibe, im Wasser und auch in jedem Schatten.

Deshalb ist es sinnvoll viele unterschiedliche Blautöne im Kasten zu haben.

Mein Tipp werfe Mischfarben aus deinem Farbkasten heraus. Investiere lieber in unterschiedliche Blautöne, denn mit dieser primären Farbe wirst du viele unterschiedliche grün und Violetttöne mischen können.

Ich habe in meinem Farbkasten Blautönen mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften. Ich achte immer darauf, dass ich kalte und auch warme Blautöne in meinem Kasten habe. Aber auch ein Royalblau = Babyblau darf im Kasten einfach nicht fehlen, weil dieses weiche Blau gutes Wetter macht. Grundfarben sind jedenfalls vielseitiger einsetzbar als fertig gemischte Sekundärfarben.

Ich weiß nicht, ob ich so viele Blautönen in meinem Kasten habe, weil  ich das dringende Bedürfnis habe blauzumachen.

Solche blauen Tage tun auf jeden Fall gut und ich danke meiner Freundin Claudia dafür, dass sie immer bereit ist mit mir den Rucksack aufzusetzen und mit  guter Laune und Pinsel unterwegs zu sein.

 

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

Wenn du regelmäßig liest, bin ich dankbar für eine kleine Spende.

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Weiterlesen bei Tine zum Thema Blau:

https://blog.herz-der-kunst.ch/blau-machen-farbpsychologie/

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einführung:

 

Perspektive entsteht nicht nur durch räumliche Linien. In der Malerei findet man einige Fachbegriffe zum Beispiel Luftperspektive oder Verblauungsperspektive, die zeigen, dass die Farbwahl perspektivische Macht entwickelt. Blau macht Entfernung!

 

Gute Bilder malen!

Jeder von uns möchte gute Bilder malen! Doch malen ist nicht einfach. Ein einzelnes Motiv besteht immer aus ganz vielen kleinen Motiven. Und jedes dieser kleinen Motive ist eine Herausforderung. Jetzt stützen wir uns mit Begeisterung ins Malen und Vergessen beim Malen dieser vielen kleinen Motive, das Große und Ganze.

Was dann passiert kennt vielleicht jeder von uns, man hat es direkt vor der Nase, aber trotzdem ist man total verpeilt.

Ein Wald voller Bäume -Ein Malerisches Problem:

Es gibt viele Sprichwörter rund um dieses Phänomen:

Man sieht den Wald voller Bäume nicht!

Wenn jemand „den Wald vor lauter Bäumen“ nicht sieht, dann bemerkt er etwas vollkommen Offensichtliches nicht oder erkennt die nächstliegende Lösung seines Problems vor lauter Auswahlmöglichkeiten nicht.

Der Wald voller Bäume ist ein sehr typisches malerisches Problem.

Ein und derselbe Gegenstand, kann in der Malerei völlig unterschiedliche Formen annehmen; Wald und Baum und da haben wir den Salat!

Man malt Dinge nämlich völlig unterschiedlich, wenn sie zum Beispiel ein Baum sind oder ein Wald. Das gleiche Problem finden wir immer wieder in Motiven. Menschen werden völlig anders gemalt, wenn sie zum Beispiel ein Stadtcafé sitzen. In Stadtcafé sitzen viele Menschen, deshalb ist unser Gehirn nicht mehr in der Lage, jeden Einzelnen wahrzunehmen.  Der Mensch wird zum Teil der Kulisse, er ist nun nicht mehr ein Mensch, sondern ein Stückchen der Stadt Cafés. Aus diesem Grund ist es völlig o. k. einen Menschen nicht mehr genau zu malen, sondern als Farbklecks, Reflexion und Statisten.
Dies liegt daran, dass wir den Menschen beim Malen natürlich ganz genau sehen, weil wir sie uns genau anschauen. Würden wir jedoch nur die Kulisse betrachten, dann würde uns auffallen, dass die Menschen viel zu genau wahrgenommen haben.

Denn der Mensch kann nicht beides, er kann nicht gleichzeitig jeden einzelnen Menschen beobachten und ein ganzes Stadtcafé wahrnehmen!

Wer gute Bilder malen will, der muss den Röntgenblick abstellen.

Wir wollen gute Bilder machen und gerade in unserem Bestreben, etwas Schönes zu malen, gehen wir dem Röntgenblick auf den Leim!

Das Problem bemerken wir gar nicht, während wir malen. Wir schauen also mit unserem Röntgenblick in die Umgebung und malen alles ganz wunderbar. Und dann passiert genau das was in dem wunderbaren Sprichwort beschrieben wird:

Wir sehen den Wald voller Bäume nicht.

Wer gute Bilder malen möchte, der sollte sorgsam auf, dass Wald- und Baumproblem achten.

Wir sehen nämlich nur scharf in unserem Brennpunkt entlang des Blickes.

 

Ein gutes Bild malen hängt am Bildentwurf:

Erst dann, wenn man selbst begreift, was man malen möchte, kann man einen ordentlichen Bildentwurf erstellen.

Denn wenn man weiß, ob man jetzt ein Café malen möchte oder einen Menschen, erst dann begreifen wir, welchen Gegenstand viel vereinfachen können.

Mach es dir einfach!

Bitte denke kurz darüber nach, was du möchtest, denn dann wird so vieles einfacher!
Man lernt nicht zu vereinfachen, wenn in einem Bild alles gleich wichtig ist.

Man entwickelt einen enormen Widerstand dagegen, Dinge, die man gut sieht, zu vereinfachen oder wegzulassen, dennoch ist es nicht gut für das Bild!

Hier male ich den Blick entlang des Cafés. Nicht das Café. Links verschwimmen die Fenster.

Gute Bilder Malen, spontanes Aquarell von Tine Klein

Hier zeige ich wie es aussieht, wenn ich ein Cafe betrachte. Ein riesiger Unterschied.

 

Gute Bilder malen, hängt mit der Blickrichtung zusammen!

Der Mensch sieht nur genau und scharf entlang seiner Blickrichtung!

Genau das meinen Künstler, wenn sie sagen ein Maler muss ein Bildzentrum bilden!

Will man gute Bilder malen, dann sollte man vorher genau über die Blickrichtung nachdenken, denn da liegt der Fokus, weil sich da das Auge scharf stellt!

Definiere die Blickrichtung

Tipp Nummer 1: Mache dir klar was das Schönste an deinem Motiv ist.

Denn das bestimmt, was dich persönlich fasziniert und wohin du schaust.

In diesem Bild zum Beispiel ist es der Paul. Der Paul ist eine traditionelle Bäckerei im Stadtzentrum von Lille.

Die Bäckerei ist so wunderbar, dass dort vor der wunderschönen alten Fassade immer Menschen und deren Autos stehen, weil man auf leckeren Kuchen und Croissants wartet.

Das Motiv zumal ist schwer, weil es in der bombastischen architektonischen Umgebung einfach viel zu viel zu sehen gibt.

Tipp Nummer 2: Male Dinge die nicht in Blickrichtung sind zurückhaltender oder ungenauer.

 

Die Blickrichtung war nicht ganz richtig definiert. So wurde der Paul nicht zum Superstar.

Das Haus über dem Auto leuchtend war zu Blau.  Hier siehst du es nach dem ersten Vergrauuungsschritt. Deshalb fühlte sich das Auge immer zur Kante von rot und blau hingezogen, und der Blick ging am Paul vorbei.

Also habe ich den Übergang zum Paul grau gemacht, damit er den Blick nicht anzieht.

Der zweite Fehler war, dass die rechte Kante genauso stark ausgearbeitet war, wie die Bäckerei selbst. Auch das ist einfach zu beheben, man muss es mildern.

Tipp Nummer 3:  Mache das eigentliche Motiv zum Star!

Was habe ich also gemacht? Alles außerhalb der Blickrichtung wurde verwuschelt oder zurückhaltend. Und auch dunkler, so dass der Paul in Blickrichtung richtig strahlt. Siehst du den Unterschied?

Danke an Anne Rose Osterbaan für die tollen Fotos. Anne hatte bei dem Foto übrigens einen ganz anderen Blickwinkel.

Schöne Bilder malen und die Pfeffer-Phase:

Wer dem Betrachter zeigen möchte, wohin er guckt, muss auch genau dort, den Zucker hinstreuen oder Pfeffer geben! Die Augen einen Brennpunkt haben und im Brennpunkt sehen wir alles ganz genau! Das bezieht sich auf Licht und Schatten, auf Farbe und auch auf die Form.

Tipp Nummer 4: Spare im Bildzentrum, also im Brennpunkt deiner Augen nicht mit Farbe.

Klassischerweise verstärkt sich genau an diesem Punkt die Attraktivität der Farben ganz am Schluss noch einmal. Auch Dunkelheiten und Lichter werden verstärkt.

Ich nenne das die Pfeffer-Phase. Im Gegenzug heißt dies jedoch, dass die Farben der Nebenmotive ein wenig unattraktiver sein müssen. Dies sieht man ganz, wunderbar in diesem Bild.

Abstand gewinnen:

Manchmal hat man einfach ein Brett vorm Kopf.

Wie schon in dem Spruch oben, nimmt man das ganze einfach nicht mehr wahr.

Es ist sehr sinnvoll mal einen Schritt zurückzutreten und das Bild mit etwas Abstand zu betrachten. Kein Mensch hat die Nase direkt auf deinem Bild betrachtet!

Ich lasse mir oft ein bisschen Zeit bevor ich das Bild fertig mache, meine Augen und mein Herz müssen zur Ruhe kommen. Erst dann kann ich wieder neutral sehen,

Liebe Grüße ins Wochenende.

Tine

P,s Alle Bilder sind auf dem französischen Urban Sketcher Treffen in Lille entstanden.

 

Um all diese Themen geht es in meinen den Workshops bei Boesner Schweiz.

Ich glaube die Workshops sind leider Großteiles schon voll. Vielleicht bekommt ihr noch einen Platz. Lasst euch auf die Warteliste setzen oder findet einen Platz im Zusatzkurs im Herbst. Dieser füllt sich jedoch auch schnell. Last euch trotzdem Eintragen wir versuchen dann noch einen Kurs aufzulegen.

CHF

 

Weiterlesen bei Tine

https://blog.herz-der-kunst.ch/stadtmotive-malen/

 

 

Farben kaufen? Welche Farben sind Siegertypen?

Selbst die kleinste Skizze braucht Farbe!

Farben kaufen ist Lust und Leid!

Ich habe einen Berg Farben. Und wenn ich das jetzt so sage, dann meine ich dies nicht bildlich.

Ein echter Haufen übler Fehlkäufe

Und es wird nicht besser! Und jedes Mal, wenn ich eine neue Farbe suche, dann geht der ganze Scheiß von vorne los. Farben kaufen ist nicht einfach! Und so entsteht ein kleines Mittelgebirge aus Farben:

Farben kaufen Lust und Leid, Tipps und Tricks rund ums Farben kaufen,

Jede Umstellung in der Farbpalette kostet mindestens 50 Fr. oder Euro, weil ich immer mindestens vier Farben kaufen muss, bis sich die Perfekte gefunden habe. Warum?

Warum ist Farben kaufen so schwer?

Wir möchten einen bestimmten Farbton kaufen und dann stehen wir vor der Wand und es gibt diesen Farbton entweder 20-mal oder gar nicht! Ist das nicht beklopft?

Wir sind auf einen Farbton fixiert, doch die anderen chemischen und mechanischen Eigenschaften einer Farbe entscheiden, ob sie uns glücklich macht.

Viel wichtiger sind die Eigenschaften, die die Farbe beim Malen entwickelt und so kann eine Farbe, die genau den richtigen Farbton hat, genau die Falsche sein!

Warum? Wir haben ein wunderbar strahlendes Rot. Warum wird der eine mit dieser Farbe glücklich und der andere nicht? Es liegt an den inneren chemischen Eigenschaften. Ist dies Rot deckend, würde jemand der Blumen malt an diesem Rot verzweifeln. Die Blumen würden stumpf und massiv aussehen. Der gleiche Farbton mit lasierenden Pigmenten würde zarte, strahlende Blumen erschaffen. Ein Maler, der ein Verkehrslicht auf ein dunkles Auto aufsetzen möchte, würde jedoch bei einer strahlenden und leicht deckenden Farbe in Begeisterung ausbrechen. Ein Grün das starke Pünktchen (Granolation) entwickelt sieht als Baum großartig aus, als klares Wasser ist es eine Katastrophe.

Der Farbe geht es also wie uns:

Sie kann es nicht jedem recht machen!!!!!!

Farben haben beim Malen. viele gegenläufige Eigenschaften, selbst wenn sie in Napf oder Tube völlig gleich aussehen.

Sie können sich in der Farbtemperatur, Granulation (die Farbe hat Sprenkel), Dichte, Mischbarkeit, Löslichkeit und Brillanz enorm unterscheiden.

Diese Unterschiede sind wichtig, denn sie machen die unterschiedlichen Anwendungen und Techniken möglich!

Und genau das macht Farben kaufen so kompliziert.

 

Die Basis Farben:

Umso wichtiger ist es, dass du dir ein verlässliches Set an Basisfarben suchst. Normale Farbkästen sind oft sehr gut zusammengestellt, und zwar so, dass man vieles damit malen kann. Die Basisfarben in jedem Farbkasten sind sechs Grundfarben in kalt und warm.

Sechs Farben mischen alles! Außer Spezialeffekte!

Ich empfehle dabei klare und reine transparente Grundfarben zu wählen, jeweils paarig in kalt und warm.

Gewöhnt man sich dann an immer mit 3 Grundfarben Blau, Rot, Gelb zu mischen begreift man sehr schnell die Mechanismen des Mischens. So schön kann das Malen mit Primär-Farben aussehen. Schlicht und trotzdem ausdrucksstark.

Wer mehr Informationen möchte sollte diesen Blog noch mal lesen:

Simplify:

 

Grundfarben! Simplify!

Trotzdem warum sieht mein Kasten dann so aus?  6 klare reine Farben würden doch reichen?

Weil man eben nur fast alles mischen kann! Und weil ich zum Beispiel eine Farbe 3-mal mit unterschiedlichen Eigenschaften im Kasten habe.

Zum Beispiel, transparent, deckend und granulierend.

Wer Fehlkäufe vermeiden möchte, muss also die Farbinformationen auf der Packung lesen!

Denn jeder Farbton kann also eine Wundertüte sein! Man kann nicht an der Erfahrung vorbei, denn viele Effekte muss man erlernen und erleben.

Farben -die Evergreens – häufig benutzt -Tolle Kombis:

Es gibt Farbkombination die sind wie eine liebevolle alte Liebe. Egal was man macht es funktioniert immer.  Diese Farben benutzt man so häufig, weil sie vielseitig sind.

Die praktischen Farben:

Ich vermute, dass die häufigsten verkauften Farben der Welt:

Aquamarin und Siena gebrannt sind!  Die Beiden sind einfach ein Dreamteam.

Die beiden Farben sind unauffällig und recht hübsch. Weil die beiden Farben recht unauffällig sind, tragen Sie sich gut mit anderen Farben. Trotzdem liegt ihr Erfolg im Zusammenspiel.  Die beiden Farben sind komplementär, ohne dabei unangenehm grell sein. Der wichtigste Punkt daran ist, dass sie zusammen einen absolut natürlichen Schattenton bilden. Überall da wo es Schatten gibt, diese beiden Farben einsetzen.

Einsatzort: Überall!

Nicht nur an Häusern, sondern auch im Himmel. Jede Wolke hat einen Schatten. Immer dann wenn die Sonne scheint, dann entstehen an jeden Gegenstand Schatten und deshalb sind diese beiden Farben unglaublich hilfreich.

Siena gebrannt noch einen anderen Vorteil. Mischt man diese Farbe in Spuren zu anderen Farbtönen, dann macht sie aus grellen Farben ein Naturton.  Die Signalfarbe wandelt sich, signalrot wird zu warmen Ziegelrot, Signalblau zu grau, Gelb wird sandig.

Summary: Jede Farbe die man dauernd benutzt, ist eine Farbe, von der man wirklich profitiert. Schmeiße Farben, die du nicht benutzt, konsequent aus dem Kasten. Baue deinen Farbkasten um hilfreiche Farben auf!

Siena gebrannt ist also neben den 6 Grundfarben oft die Siebte für viele Maler ist sie unverzichtbar!

Es ist eine Erkenntnis, dass nicht nur klare reine Farben nutzen. Das liebevolle vermuddeln von Farben erzeugt auch tolle Farbtöne! Siena und Siena gebrannt verwandeln Farben gekonnt in weiche Naturtöne.

Unnütze Farben:

Oft werden Farbkästen mit Mischfarben aufgefüllt, von denen solltest du die Finger lassen! Warum?

In einer gemischten Farbe sind Pigmente und du weißt nicht welche! Die Folge ist das be jeder Mischung dieser Unfälle passieren können. Du mischst zum Beispiel ein hübsches Gelb und ein tolles Rot und raus kommt ein schlammiges Braun. Was war da den los? Das passiert, weil in einer Farbe Blau versteckt war. Das Problem daran ist, das dein Gehirn das Mischen dabei nicht lernt, weil es dauernd verwirrt wird. Man sieht Farben oft nicht an was drin ist. Dein Gehirn gibt auf, wenn es die Grundmuster nicht erkennen kann. Und dann ist man dauernd auf der Suche nach der richtigen Farbe, man kauft wie verrückt.

Tipp: Farben mit einem Pigment kaufen! Du lernst dabei enorm schnell brillant Mischen! Keine Mischtöne kaufen! Die Ausnahme sind Lieblingsfarben! eEin bissel Lust und Laster müssen erlaubt sein!

Trotzdem gibt es Mischfarben oder Eigenschaften, die man braucht.  Und dann ist es aus mit den einfachen Grundregeln!

Wäre auch zu einfach gewesen!

Der eigene Geschmack – Sonderfarben und Effekte!

Neben den reinen tollen Aquarellfarben. Gibt es aber noch die Aquarellfarben, die die Regeln brechen! Granulierende, deckende und pastellige Milchige Farben mit metallischen Inhaltsstoffen und Signalfarben.

Jahrzehnte lang wurden diese Farben verteufelt, weil sie nicht chic waren, das klare und transparente galt als das einzig Schöne.

Doch das ist Quatsch, jede dieser Farben hat ihre eigenen tollen Einsatzorte und kann wundervolle Effekte erzeugen, wenn man die richtige Technik kennt sie zu verarbeiten.

Doch eines ist wichtig, man darf nicht hemmungslos mit diesen Farben mischen, denn sie übertragen ihre speziellen Eigenschaften auf die andere Farbe.

Eine transparente Farbe wird beim Mischen mit einer deckenden Matt, weil sie halbdeckend wird.

Das Mischen mit granulierenden Farben macht andere Farben gesprenkelt. und Zink und Chromfarben machen andere Farben pastellig milchig.

Man braucht im Kasten eine Ordnung, die die Spezialfarben von den Mischfarben trennt.

Zum Chaos kommt es nur wenn man diese Effekte wahllos und ungeplant beim Mischen erscheinen, dann kommt es zu Mischumfällen!

Man setzt diese Farben einfach bewusst ein.

Wer Pastelltöne mag, die ein wenig puderig wirken hat Jaume oder chinesisch weiß.

Deckende Farben braucht man, insbesondere bei Signalfarben oder sehr dunklen Tönen. Aber auch diese Farben sollten im Kasten ihre eigene Ecke haben. Damit beim Mischen klar ist! Vorsicht deckend.

Lächele wenn du hörst, dass man diese Farben nicht verwenden darf. Es ist nur das Unwissen ihrer Benutzer das beim Mischen zu Umfällen führt.

Liebe Grüße Tine

Hast du Lust dein Wissen zu erweitern?

Es gibt noch eine Chance zu den deckenden Farben in der Schweiz  !

Im Kurs lernen wir ganz genau wie man mischt!  Und wie man diese Farben einsetzt!

 

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

Achtung neuer Kurs 1-2 Restplätze in Bayern! Pinselsteuerung das Wissen das Anfänger wie Fortgeschrittene glücklich macht.

 

Wer seinen Pinsel steuern kann, kann fast alles malen! In diesem Kurs geht es um Pinselsteuerung. Es geht um die  Zusammenarbeit von Wasser, Pinsel und Papier.

 
Was lernen wir? Zum Beispiel trockene Striche, denn diese  sind eine Wunderwaffe, weil man mit einem Strich Lichtreflexe erstrahlen lassen. Nass in Nass verzaubert Bilder durch Effekte und Nass auf trocken erschafft exakte Kanten.
 
Wer das kann, wird genussvoller malen, denn eine gute Technik macht das Malen einfach!
Wegen einer OP hat es eine Absage gegeben, ich freue mich, wenn ihr dazu schlüpft!

Wo: Fürth, Bayern

Wann: 9-10 April

Kontakt ist : Sefan-Guenther.Net Kurs in Bayer

 

 

Liest du gerne über eine Spende freue ich mich! Denn das Schreiben ist viel Arbeit.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sind deckende Aquarellfarben schlecht?

Über deckende Aquarellfarben gibt es viele Vorurteile, doch die Meinung ändert sich.

Meinungen ändern sich, und das ist auch gut so!

Wer im Moment wegen der Nachrichten den Fernseher kaum anschalten mag, der sollte einmal ein lustiges Spiel spielen.

Letztlich einmal vor den Fernseher und tue so, als hätte sich seit 20 Jahren nicht verändert.

Mein Mann und ich spielen dieses Spiel im Moment regelmäßig vom Fernseher. Es macht viel Spaß und es hilft einem die Veränderungen besser zu begreifen.

Wir tun so als wäre unser Wissensstand stehen geblieben.

Ich rufe Schatzi, Deutschland wird von den Grünen, der Friedenspartei, die aus den Ostermärschen hervorgegangen ist, regiert. Die freuen sich bekanntzugeben, dass sie jetzt ordentlich aufrüsten und übrigens die Schweiz findet Neutralität auch nicht mehr so toll.

Das ist doch verrückt, oder?

Nein, ist es absolut nicht! Das Leben verändert sich kontinuierlich. Verrückt ist der, der auf dem Stand von gestern stehen bleibt. Und so verändern sich Sachlagen immer wieder.

Wenn man unser Spiel spielt, dann muss man trotz der Nachrichten vom Fernseher oft schmunzeln.

Und so möchte ich euch dazu einladen, etwas Positives zuhören.

Heute möchte ich etwas Nettes über die viel geschmähten deckenden Aquarellfarbe schreiben.

Warum haben deckende Aquarellfarben einen schlechten Ruf?

Deckende Aquarellfarben haben einen schlechten Ruf, weil man die Erfahrung gemacht hat, dass Bilder mit deckenden Aquarellfarben nicht strahlen.

Aquarelle oder Sketsches sehen locker und leicht aus, wenn sie mit transparenten Farben gemalt wurden. Noch mal zur Erinnerung, dass transparente fängt das Licht und reflektiert es.

Der schlechte Ruf der deckenden Aquarellfarben resultiert aus einem Verarbeitungsfehler.

Die transparenten Aquarellfarben werden deckenden Aquarellfarben gemischt und verlieren dadurch ihre schönste Eigenschaft.

Man ist aber natürlich nicht gezwungen diesen Fehler mitzumachen.

Es gibt zwei andere Strategien mit diesen Eigenschaften umzugehen.

Deckende Aquarellfarben wie setzt man sie ein?

Insbesondere die Sketcher halten sich nicht mehr an die althergebrachten Regeln. Sie benutzen in ihren Skizzen und Aquarellen völlig hemmungslos deckende Stifte oder deckende Farben.  Was von der Gemeinde der harten Aquarellmaler mit Fassungslosigkeit Zorn beobachtet wird. Denn sie sind der Meinung, das richtige Aquarelle Gefühl kommt nur auf, wenn die Farbe transparent ist.

Der Witz an der Sache ist, dass gerade viele Superstars der Aquarelllisten mit dieser Regel brutal brechen. Sie sind sogar Superstars geworden, weil sie diese Regel brechen und deshalb das Licht und die Tonwerte in ihren Bildern viel besser steuern können.

Dann doch die Frage nahe:

Wie machen die das?

Der dritte Schritt hat es in sich:

In den letzten Jahren hat sich sehr viel in der Maltheorie getan. Immer mehr gute Maler entdeckten das ist andere und großartige Möglichkeiten gibt Farbe zu verarbeiten.

Und zu diesen neuen Möglichkeiten gehörten die deckenden oder sehr dunklen Aquarellfarben. Die Einflüsse des Sketchens haben zu einer Veränderung im Aquarell geführt.

In den ersten beiden Phasen des Malens arbeitet man ganz traditionell. Man arbeitet von Hell nach Dunkel. In der ersten Phase mit leichten transparenten Farben. Die Farbe ist flüssig und fließt über das Papier.

In der zweiten Phase arbeitet man mit dunkleren Farben und Schatten, die alle mit transparenten Aquarellfarben gemischt werden.

Doch in der dritten Phase hat sich einiges geändert!

In der dritten Phase scheuen in sich nun viele Maler nicht mehr auf deckende Farben zugreifen. Sie setzen die deckenden Farben einfach oben auf das transparente Aquarell.

Normalerweise ist diese Technik nicht möglich, denn der optische Unterschied zwischen transparent und decken ist so hoch, dass dies aussieht wie ein Flickenteppich.

Jetzt gibt es zwei verschiedene Strategien, entweder setzt man nur ganz kleine, sehr dunkle oder sehr leuchtende Flecke auf das Papier.

Dies hat zur Folge, dass das ganze Aquarell oder die gesamte Skizze viel leuchtender aussieht, weil es kleine Stellen gibt, die sehr dunkel oder sehr hell sind.

Die Folge ist, dass die Bilder für den Betrachter extrem interessant sind, denn sein Auge bemerkt, dass es in dem Bild sehr starke Unterschiede zwischen hell und dunkel gibt.

Schnell geht’s weil man einfach deckend drauf malt.

Obwohl der letzte Schritt nur mit winzigen Punkten ausgeführt wird, bewertet das Auge das ganze Bild als interessanter.

Viele von uns machen dies intuitiv. Diese Art des Sketchens ist ganz einfach, einfach mit dem Stift drauf oder leuchtende Farben als kleine Punkte aufsetzen.

Hier sieht man wie das deckende Rot oben aufgesetzt wurde.

Aber was wäre, wenn man weiter geht?

Könnte man deckende Aquarellfarben normal vermalen?

Ja, das kann man und daran experimentiere ich gerade. Aber die Skizzen und Aquarelle bekommen einen ganz anderen Look.

Die Bilder werden matter, aber man kann mit der deckenden Farbe deutlich dunkler werden, so dass die Farben wieder anfangen zu wirken.

Tipp: Wer deckend arbeitet darf den Kontrast nicht vergessen.

Gleichzeitig fangen viele Maler an mit den Möglichkeiten der deckenden und granulierenden Farben zu experimentieren.

Es sieht ein bisschen retro aus aber wirklich ansprechend.

Am Ende des Artikels habe ich einen Link auf den Künstler Chien Chung Wei der im Moment zu den Best bezahlten Aquarellisten gehört. Achtet einmal darauf wie deckend die Farben sind. Sieht trotzdem hübsch aus.

Fazit:

Man kann prima mit deckender Farbe malen! Viele Dinge sind einfach nicht transparent. Zum Beispiel dreckige Elefanten1

Viele Dinge sind leichter, wenn man deckend malt! Man kann das Licht einfach obenauf malen! Wenn das kein Argument ist!

Liebe Grüße ins Wochenende, Tine

Es laufen noch 2 Kurse mit der Gouache Einführung:

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

Hier geht es darum die Farbe kennenzulernen und mit ihr auch leichte Illustrationen anzulegen.

Entspannt und fetzig mit einer Farbe illustrieren lernen. Münchwilen ist ausgebucht und hat schon eine lange Warteliste. Jedoch könnt ihr noch in Unterentfelden einsteigen.

Es hat so viel Spaß gemacht, dass die Schüler Folgekurse organisiert haben:

Tiere malen mit Gouache.

Der Einführungskurs mir Gouache ist zwar sinnvoll, jedoch nicht notwendig!

Lässig ist es, weil man mit den abstrakten Strukturen arbeitet,

 

Die Kurse sind noch nicht öffentlich, weil die Schüler des ersten Kurses vortritt haben! Doch meldet euch bei Jasmin Kälin:

Atelier@boesner.ch

Dort kann man sich einschreiben.

 

Malen mit deckenden Farben:

Hier geht’s zu Chieng Chung Wei:

 

 

 

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Malen – Es werde Licht!

base

Es werde Licht!

Was bedeutet Licht für den Menschen? Nicht mehr oder weniger als das Leben! Fehlt uns das Licht, dann fühlen wir uns unwohl. Das Sonnenlicht wie auch die Beleuchtung eines Raumes haben Macht über unsere Gefühle, es kann Müdigkeit reduzieren, Aufmerksamkeit erzeugen,  unsere Stimmung heben und es macht uns gesund.

Also schnapp dir Stift und Block und raus, wenn es mild ist.

Das Licht ist also das Wichtigste für uns, 85 % unserer Informationen erhalten wir durch unseren Sehsinn, und damit ist er unsere wichtigste Informationsquelle.

Früher betonten Architekten die Verbindung mit dem lebensspendenden Licht. Kirchen sind Lichtarchitektur!

Licht als Symbol für Göttlichkeit und Macht!

Und diese Dramatik können wir uns auch in unsere Bilder holen.

Das Licht in der Malerei

Es gibt viele Arten,  das Licht in der Malerei darzustellen. Interessant ist, dass die Malerei des Mittelalters weder Schatten noch Lichtquelle kannte. Die Griechen waren da weiter, sie kannten die Macht des Lichts in der Malerei.

Heute malen viele Menschen von Fotos ab, und sie glauben, dass die Lampe, die sich in der schwarzen Pupille spiegelt, absolut selbstverständlich zum menschlichen Auge gehört.

So verändern sich die Ansichten über das Licht im Laufe der Jahrhunderte.

Doch eines bleibt:

Die Beleuchtung eines Motive ist das Schlüsselelement für seine Aussagekraft!

Kühne Kontraste steuern den Blick des Betrachters. Die wirklich berühmten Gemälde dieser Welt benutzen das Licht zur Komposition. Und dies gilt auch für Jede Zeichnung.

Beleuchtung in der Kunst

8 der bekanntesten Kunstwerke von Rembrandt

Das Licht beim Malen und Zeichnen

Das Licht ist beim Malen und Zeichnen von  überragender Bedeutung. Wer etwas in seinen Bildern mitteilen möchte, der kommt nicht drumherum, gutes Licht zu malen. Fehlt das Licht, dann bricht die Räumlichkeit eines Bildes zusammen, man erkennt Perspektiven nicht gut. Viel schlimmer an fehlendem Licht ist, dass die Emotion verloren geht. Das Licht wirkt wie ein Magnet für das Auge. Fehlt dieser Magnet, dann geht dem Bild die Bedeutung verloren. Vielleicht sehe ich das auch nur so stark, weil ich selber verrückt nach Licht bin.

Das Bild ist  gerade in den Vereinigten Staaten in einem Buch erschienen, in dem erklärt wird, wie man Licht malt. Mastering the light.

Wer Licht malen möchte, ist oft aufgeschmissen!

Heutzutage denkt man, in der Hölle gebe es speziell eine ganze Abteilung von Teufeln, die dafür sorgt, Maler in den Wahnsinn zu treiben.

Viele Menschen, die versuchen malen zu lernen, haben unglaubliche Probleme zu lernen, wie man Schatten setzt. Dies liegt nicht daran, dass diese Menschen dumm sind, es liegt daran, dass heute überall Lampen herum hängen.

Und ich kann euch eines sagen, die werden nicht nach künstlerischen Aspekten aufgehängt!

In größeren Innenräumen hängen oft mehrere Lampen unter der Decke. Dies werfen völlig abstruse Verschattungen, deshalb ist es heute für viele Menschen so unglaublich schwer, überhaupt zu begreifen, wie sich Licht verhält.

Diese Lichter machen mich oft wahnsinnig, denn mit so einer Beleuchtung kann man kein gutes Bild malen. Neonröhren, die alles in gnadenlosem blauen Licht ausleuchten, bis man denkt, der Besitzer des Raumes hätte den Ehrgeiz, gegen das Stadion- und die Flughafenbeleuchtung anzustinken.

Da bleibt nur eines. Wer das Licht begreifen will, muss in die Natur.  Nutze Tage mit starkem Licht zur Beobachtung!

Licht beobachten

Ich hatte Gott sei Dank eine sehr gute Ausbildung. Als ich malen lernte, haben wir immer wieder Lichtsituationen durchgespielt. Immer wieder wurde eingeübt, das Licht kommt von links, das Licht kommt von rechts, das Licht kommt von oben, von hinten oder von vorne.

Das hat man so oft gemacht, bis man Lichtmuster auswendig kannte.

Dieses Wissen hilft mir heute enorm. Immer dann, wenn die Beleuchtung schlecht ist, kann ich auf mein erlerntes Wissen zurückgreifen und trotzdem ein gutes Bild malen.

Rausgehen und Beobachten!

Es gibt immer wieder Situationen, in denen man das Licht nicht sieht.

Ganz oft muss der Maler seine eigene Lampe sein!

Das Wissen über die Natur des Lichts wird dir bei jedem Bild das Malen erleichtern.

Denn wenn man Licht nicht darstellen kann, leidet darunter die Form und Perspektive der dargestellten Gegenstände so enorm, dass Bilder unattraktiv oder  im schlimmsten Fall  unkenntlich sind.

Aufgabe:

Suche ein oder mehrere Gebäude in deiner Umgebung und beobachte gewohnheitsmäßig den Lichteinfall. Was verändert sich bei verschiedenen Wettersituationen und Uhrzeiten?

Wichtig ist, dass du das Gebäude und die Umgebung kennst, damit du begreifst, wie sich die Veränderung des Lichts auswirkt. Du sollst nicht durch die Architektur abgelenkt werden.

Bei der Beobachtung sollte man strategisch vorgehen.

  • Wo bilden sich Schatten?
  • Wie verändern sich Form, Farbe und Länge?
  • Was passiert mit den  Kanten eines Gebäudes, besonderes Augenmerk auf die Kontaktschatten an den Kanten!
  • Wie verändert sich die Farbe des Gebäudes durch das Licht und Reflektionen?

!2h high nun die Sonne steht sehr hoch. Schau die die Kanten genau an, wo entsteht Schatten und am Gebäude selbst? Kaum, denn es ist 12 Uhr , die Sonne steht hoch!

Nur 3 Stunden später:

 

Tipp: Fotos können gut helfen, um diese Veränderungen zu begreifen! Denn dann kann man Vergleichen!

Das heutige Bild

Der Basler Hafen ist oft abends wie ausgestorben.  Man fühlt sich wie der einzige Mensch auf der Welt, es ist sehr spannend, die industrielle Architektur im Licht in Ruhe zu beobachten. Das Bild gehört zu den Experimenten, die ich mit deckender Aquarell- und Gouache-Farbe gemacht habe. Dieses Materialwissen hilft mir auch,  schwierige Lichtsituationen zu meistern.

Die Lichtsituation:

Das heutige Bild ist im Gegenlicht gemalt.  Die Sonne steht schräg hinter dem Kran.

Dinge, die direkt vor einem stehen, werden oft dunkel oder farblos. Achtung! Fotos verfälschen diesen Eindruck oft sehr. Das Auge wirft das Handtuch!

Tine Klein Hafen Basel, Licht, Sonnenuntergang, gouache Malen

Ins Gegenglicht zu blicken, ist schwierig, denn die starke Sonne blendet. Schatten sieht man sehr dunkel im Vergleich zur Sonne. Die Farbrezeptoren fallen im Gegenlicht aus, weil das Auge überlastet ist.

Wo es farblos wird habe ich das Aquarell ausgewischt!

Aber an manchen Stellen scheint das Licht wie ein Pingpong-Ball um die Ecke zu springen, dort hat man die richtige Menge an Licht, um zu sehen, Hier wird das, was sonst dunkel erscheint, farbig! Dies passiert nur, wenn man nicht zu stark geblendet ist.

Plötzlich werden Dinge die eigentlich im Schatten liegen, durch dieses Streulicht erleuchtet. Reflektionen und Streulicht machen Bilder interessant. Harte Kanten der Architektur werden durch weiche Strahlen umhüllt. Eine Tube Gouache hat mir geholfen, dieses ungewöhnliche Licht zu meistern, ich konnte die Farbe einfach oben aufsetzen.  Dies hilft die schnellen Farbwechsel entspannt zu meistern und so habe ich den ersten warmen Tag des Jahres genossen!

Liebe sonnige Grüße in den Winter.

Tine.

Im ersten Kurs entdecken wir das Gouache. Leider ist Münchwilen ausverkauft, es besteht eine Warteliste.

Bitte geht doch in den Kurs nach Unterentfelden!

Die ersten Kurse hatte so viel Spaß gemacht, dass die Schüler einen  Folgekurs möchten, jetzt organisieren wir diese kurzfristig am 6.-7. Mai in Aarberg und am 27.-28 Mai in Münchwilen:

Tiere malen mit Gouache! Das heißt Kleckern und Spaß haben!

Er etwas Erfahrung mit Farbe hat, darf auch gerne in den 2. Teil des Kurses hereinschlüpfen. Ich erkläre noch einmal genau! Bitte ruft beim Boesner an und lasst euch eintragen. Oder benutzt diese E-Mail die Anprechpartnerin is Frau Kaelin:

Jasmin.Kaelin@boesner.ch

 

4-5 März  Münchwilen:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-5987

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

 

Wenn du regelmäßig liest, danke ich herzlich für eine kleine Spende. Das hilft den  Menschen ohne Geld von diesen kostenlosen Angeboten zu profitieren.



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Sujet. Wie wird’s zum Bild?

Tine Klein, Aquarell, Watercolor, Basel Spalen Switzerland Tutorial vom Sujet zum BildDie dunkle Jahreszeit hat viele wundervolle Sujet, wenn man genauer hinguckt, dann findet man jetzt viel Traumhaftes zum Malen.

 

„Genau hinguckt“ ist das Stichwort!

Für die deutschen Leser: Sujet ist ein schönes schweizerdeutsches Wort für Motiv, und dieses Wort trifft es viel genauer als das Wort Motiv, das Wort guckt genauer hin!

Ab jetzt solltest du jedes Motiv Sujet nennen! Denn es ist der Schlüssel zu großartigen Bildern!

Das schweizerdeutsche Wort Sujet ist enorm bedeutsam, denn es heißt Thema. Noch besser versteht man es, wenn man das Wort in einem Satz einbaut

Cést a quel sujet? – Worum geht?

Wer diese Frage beantwortet und dann konsequent verfolgt, der wird großartige Bilder malen. Versprochen!

Die Amerikaner haben in der Malausbildung einen festen Begriff für diese Frage:

Painting what really matters! – Male, was wirklich zählt!

In der deutschen Fachliteratur gibt es keinen feststehenden Begriff für dieses Problem beim Malen.

Sujet ist also viel genauer und besser für den Bildentwurf geeignet!

Abmalen führt zu Chaos:

Die meisten Laien benutzen beim Malen einen Bildentwurf, der von der Form ausgeht. Zuerst einmal die Form abmalen, dann die Farbe drauf.

Das ist das Klassische, erst die Linie machen, dann ausmalen.

Viele Menschen argumentieren damit, dass ein Bild genauso war, wie sie es gesehen haben. Diese Vorgehensweise erzeugt beim Malen jedoch Chaos.

Es erscheint zuerst viel einfacher, sich an das zu halten, was man sieht.

Doch ein Pinsel kann ein Bild nicht drucken. Viele Menschen verzweifeln dabei, denn wenn man anfängt so zu malen, als wenn man einen Fotoapparat benutzen würde, dann stellt man schnell fest, dass dies nicht funktioniert. All diese Probleme treten beim Malen auf und so wird das Malen eine Folge unangenehmer Überraschungen. Häufig ist den Malern dabei nicht bewusst, dass auch ein Fotograf ständig Entscheidungen treffen muss. Wenn man sich zuerst um diese Entscheidungen herumdrückt, dann hat man beim Malen ein schmerzhaftes Erwachen. Viele dieser Entscheidung treffen sich dann von selbst, es entstehen komische Farben, merkwürdige Formen und die Lichtverhältnisse sind auch nicht das Gelbe vom Ei. Oft werden die misslungenen Bilder damit entschuldigt, dass alles ja so war! Ich habe jedoch eher das Gefühl, dass die Ergebnisse rein zufällig entstehen, und zwar aufgrund dessen, welches Material gerade vorhanden ist.

Profis ersparen sich viele Probleme

Ein Profi beginnt mit dem Sujet.

Sujet im Sinne von „Was macht mich hier an?“

Die schönste Frage ist: Was weckt meine Leidenschaft? Was erfreut dich?

Himmel! Du hast deinen Mann auch nicht ausgesucht, weil der Typ ein Langweiler ist? Du suchst nichts aus, was dich kalt lässt!

Hier liegt der Schlüssel zum Erfolg!

Und deshalb geht ein Profi genau von diesem Punkt aus. Man kann dies bewusst oder unbewusst tun. Ob du nun mit dem Kopf herausfindest, was du magst, oder ob du‘s mit dem Bauch herausfindest, völlig egal. Hauptsache, schmeckt dir.

Dadurch, dass wir gefunden haben, was uns interessiert, ändert sich der Bildentwurf enorm.

Quatsch, er ändert sich brutal!

Ich zeige dir nun mal die heutige Straßenecke:

Sujet: Was ist das Licht aus den Fenstern so schön:

Tine Klein, Aquarell, Watercolor, Basel Spalen Switzerland Tutorial vom Sujet zum Bild

Was ist mit dem Weg zum Rhein? Der Frühling ist da!

17 Uhr:  Rushhour und Gedrängel an der Bahn!

Tine Klein, Aquarell, Watercolor, Basel Spalen Switzerland Tutorial vom Sujet zum Bild

Je nachdem, wo ich sitze, was ich fühle, entstehen aus dem gleichen Motiv völlig unterschiedliche Sujets!

Es ist also unerlässlich, dass man das Warum klärt!

Vom Motiv zum Sujet -Mein Warum:

Was diese Jahreszeit wunderbar macht, ist der Kontrast zwischen der Kälte und der Dunkelheit und dem wunderbar warmen Licht aus den beleuchteten Fensterscheiben.

Wenn ich meinen Abendspaziergang mache, dann finde ich die warmen Lichter so wunderbar wie eine Motte.

Die Sujet-Technik:

Schritt Nummer 2. Die Form:

Wenn man weiß, dass die Form nichts zur Sache tut, kann man sie einfach weglassen oder vereinfachen.

Der erste Schritt verändert also grundlegend das Vorzeichen. Deswegen werden die meisten Maler im Laufe ihres Lebens immer reduzierter.

In meinem heutigen Bild bedeutet dies, dass ich nur die grobe Grundform der Häuser brauche, denn sie sind ja nur die Umrahmung für das Licht aus den Schaufenstern.

Halten wir mal fest, die Idee mit dem Sujet ist super, weil sie hilft, die notwendigen Formen zu vereinfachen.

Der dritte Schritt im Bildentwurf ist die Hierarchie von Licht und Schatten.

Die meisten Menschen haben das Bedürfnis, die Umgebungsverhältnisse genau abzumalen. Sie möchten das wie eine Kamera tun. Sie denken immer daran, wie großartig das beim Foto aussieht. Tatsächlich kann man selten die tatsächlichen Tonwerte der Umgebung übernehmen. Kaum einer macht sich klar, dass heutige Kameras mit sehr ausgeklügelten Software-Routinen arbeiten, um das tatsächlich vorhandene Licht für das Auge gut erkenntlich in Licht- und Schattenverhältnisse umzuwandeln. Die traurige Wahrheit ist, dass ein Maler nicht anders arbeitet als die Softwareroutinen, er muss gut verständliches Licht erzeugen.

Schritt Nummer 4: Farbe

Erst im letzten und vierten Schritt werde ich mich um die Farben kümmern.

Auch hier ist es oft wichtig, dass das Bild andere Farben hat, als du sie in der Realität siehst. Tatsächlich gibt es für ein Bild immer zwei Realitäten, das eine sind die sichtbaren Farben, das andere sind die Gefühle, die wir an einem bestimmten Ort haben. Reale Farbe und gefühlte Farbe können voneinander abweichen.

In meinem Bild wandle ich Feuchtigkeit und Kälte in Blau um. Das Haus fühlt sich im Januar blau und kalt an.

Tine Klein, Aquarell, Watercolor, Basel Spalen Switzerland Tutorial vom Sujet zum Bild

Sujet, wie wird’s zum Bild?

In den vorhergegangenen Absätzen habe ich formuliert, wie die Frage:“ Worum geht es?“,  zu Veränderungen in der Bilddarstellung führt. Das Motiv wird über die Frage, was uns daran berührt, zum Sujet, und dies führt zu gewaltigen Umbrüchen im Bildentwurf.

Für ein gelungenes Bild muss man all diese Bestandteile zusammenführen und, um ehrlich zu sein, man muss auch oft Dinge hinzufügen.

Erfahrene Maler lügen oft Dinge in reale Szenen hinein.

Ich benutze gerne reale Dinge, um ein Bild zu vervollständigen.

 

Im heutigen Bild bleiben die Menschen ganz oft vor den Schaufenstern stehen. Und dann bilden ihre dunklen Silhouetten eine Form, die die Idee des Bildes enorm stützt.

Motten werden vom Licht angezogen.

Auch hier zeigt sich, wie enorm hilfreich die Sujet- Technik ist.

Ich finde die Technik macht Bilder viel besser, weil sie dir selbst klar macht, was du suchst.

Summary:

Erstens: Motiv daraufhin betrachten, was du magst. So wirds zum Sujet: Worum gehts!

Zweitens: Beim Vorzeichen und Malen die Formen vereinfachen, wenn sie nicht zur Aussage gehören.

Drittens: Untersuchen, ob Licht und Schatten mit der Idee des Sujets zusammenpassen.

Viertens: Eine harmonische Farbauswahl treffen, die zu den realen Gegebenheiten passt.

 

Wenn du das nächste Mal startest, dann solltest du einmal über das Sujet nachdenken. Es funktioniert genauso gut, wenn man seinem Bauchgefühl wie ein Spürhund folgt.

Liebe Grüße ins Wochenende!

Tine

Ich danke herzlich:


 

Gouache: Wasserfarbe das volle Programm!

Herzlich Willkommen 2022!

Hier geht´s lang!

Na, da haben wir den Salat.

Wo lang geht´s denn lang?

Keine Ahnung, das weiß wohl niemand. Doch die die es auch nicht wissen, die schreien am lautesten.

Ganz im Gegensatz dazu ist der Winter für mich eine schöne Zeit. Um dem Jahreswechsel herum ist für mich die stille Zeit. Und diese Stille nutze ich liebevoll um das neue Wissen auszubrüten.

Manchmal erwische ich mich bei dem Gedanken:

Mensch, es soll so sein wie immer! Wie vorher!

Doch das Leben geht nicht rückwärts und das ist auch schön so.

Wir werden was Neues finden müssen! Das Gute erkennen.

In der Malerei muss ich nix Neues finden, ganz im Gegenteil, ich möchte etwas Neues finden und zwar in aller Leidenschaft, denn es macht mir Freude! Komm mit, lass dich begeistern.

Wasserfarbe das volle Programm!

Neues finden ist was Schönes! Es geht nicht um entweder oder sondern um Gouache und Aquarell, es sind ein beides Wasserfarben?

Gouache ist die Mutter des Aquarells und wie man lange meinte: „Ein bisschen in die Jahre gekommen!“ Die einhellige Meinung:

„Heute gibt es Besseres, die ist ja deckend, igitt!“ Das Argument stimmt eindeutig! Doch es ist bescheuert!

Was so merkwürdig daran ist, eine Farbe wird nach Eigenschaften beurteilt, die sie eindeutig nicht hat. Das wäre so als wenn ich dich Fragen würde, ob du die hundert Meter unter 10 Sekunden sprintest. Nein? Dann hast du sicher auch keine tollen anderen Eigenschaften! Das ist doch Quatsch! Wie viele tolle Eigenschaften hast du? Und wie doof wäre es, dich nur nach einzig und allein nach deinem 100 Meter Sprint zu beurteilen?

Das Beste holt man aus Menschen, Material und Zeitgeschichte heraus, wenn man fragt:

Was kann´s denn?

Wer kann was?? Gouache und Aquarell.

Es liegt eine gewisse Weisheit darin, zu erkennen was Dinge können, denn das macht sie großartig.

Viele Aquarellmaler probieren einmal Gouache aus und lassen es dann sofort wieder sein, weil die Farbe sich nicht verhält wie Aquarell.

Obwohl Gouache und Aquarell Geschwister sind, verhalten Sie sich beim Malen wie Hund und Katz.

Die große Stärke des Aquarells ist der Zufall, hier kann man wundervolle und unkontrollierte Farbverläufe machen. Aquarellfarbe ist dann großartig, wenn man sie transparent vermalt. Dann leuchtet und strahlt sie ganz wunderbar. Das Aquarell entwickelt also seine Stärke, wenn es ganz flüssig ist. Kommt Aquarellfarbe mit deckenden Pigmenten in Kontakt, dann verändern sich ihre Eigenschaften stark. Passiert dies unkontrolliert sieht es oft nicht hübsch aus. Deshalb haben die deckenden Pigmente einen sehr schlechten Ruf. Im Gegenteil dazu, wird die Gouache erst wach, wenn sie deckend wird.

Tatsächlich malen aber hunderttausende von Malern und Designern sehr gerne mit deckenden Pigmenten. Warum?

Weil sie diese Eigenschaft nicht als Unfall betrachten, sondern als Erweiterung ihrer Möglichkeiten!

Sie benutzen einfach beides, und das gleichzeitig! Das geht, und erzeugt unglaublich schöne Ergebnisse.

Gouache fängt genau dort an wo die Aquarellfarbe Probleme bekommt.

Aquarellfarbe kann man gut bis zu einer Konsistenz von Sahne malen, danach wird sie zu dickflüssig, um einen schönen Farbauftrag zu erreichen.

Die Ergebnisse sind schlierig, matt und nicht schön. Genau an diesem Punkt entwickelt die Gouache ihre Stärke. Man kann sie prima halb deckend malen, dann ist sie vom Aquarell kaum zu unterscheiden.

Tine Klein Tomate Tutorial Gouache

Die beiden Farben arbeiten also mit völlig unterschiedlichen Wirkmechanismen. Aquarell bringt die Farben durch Transparenz zum Strahlen, Gouache die Farben durch starke Dunkelheiten zum Strahlen. Sie überzeugt durch dichte und strukturierte Farbaufträge. Man kann sie sogar auf schwarzem Papier malen.

Tine Klein Malaga Tutorial Gouache

Während man beim Aquarell weiße Stellen kontinuierlich aussparen muss, kann man diese hellen Stellen in der Gouache einfach oben aufsetzen. Praktisch und die Farbe verzeiht viele Fehler.

Gouache ist so deckend, dass man tatsächlich von dunkel auf hell arbeiten kann.

Gouache wie Aquarell?

Gouache kann man durchaus genauso malen wie Aquarell, bei den mittleren Konsistenzen sind die Farben fast identisch.

Tine Klein Schnee malen, Aquarell Tarasp, gouache

In der mittleren Konsistenz kippt das Aquarell langsam in die deckende Gouache um.

Dass es wahrscheinlich nichts Neues für dich, nur weißt du es nicht! Denn in jedem Aquarellkasten sind auch deckende Farben und das ist Gouache.

Dies kannst du oben Bild sehen. Schnee und Bäume sind lasierend, die Schwärze ist Gouache in reinster Form.

Bei der Tomate sieht man kaum, dass sie nicht mit Aquarellfarbe gemalt ist. Denn ist eine Gouache Farbe sehr flüssig, dann wird sie automatisch auch transparenter.

Tine Klein Tomate Tutorial Gouache

Ganz schön dicke!

Doch Gouache entwickelt seinen ganz eigenen Charme, wenn man es in einer dickeren Konsistenz malt. Die Dichte der Farbe ist die Stärke der Gouache:

Tine Klein Tomate Tutorial Gouache

Tomate auf Jeanshose.

Falls du die dieses Jahr mal wieder vorgenommen hast abzunehmen, dann kann ich dir mit diesem Bild beweisen auch dicke Sachen können ganz schön toll sein!

Dadurch das man die Farbe so dick auftragen wird entsteht ein ganz anderer Look!

Man kann so dicht malen, dass man enorme Dunkelheiten erzeugen kann!

Man kann sehr flüssige und dicke Aufträge machen und trotzdem trocknet die Farbe schnell.

Konsistenz:

Die Kunst daran ist die Gouache so aufzutragen, dass sie zwar deckend ist, aber immer noch flüssig.

Wird die Farbe zu dick flüssig, dann hat sie eine Malkonsistenz in etwa von Nivea Creme oder Mayonnaise, das ist unangenehm und zieht Schlieren. Dann klebt sie.

Malen mit Mayo

Diese Konsistenz ist der Grund, warum viele Aquarellmaler mit Gouache am Anfang nicht klarkommen. Doch es ist einfach Übungssache, die Gouache muss ein klein wenig flüssiger als Mayo gemalt werden und dann wird sie traumhaft. Man kann das Endergebnis kaum von Acryl oder Ölmalereien unterscheiden.

Also merke am besten steuerbar ist die Gouache in einer Konsistenz von Sahne!

In der letzten Schicht kann man die Gouache sehr trocken und deckend malen. So erzeugt man zauberhafte Highlights!

Tine Klein Tomate Tutorial Gouache

Man kann die Gouache auch sehr trocken malen, dann gleicht sie der Ölfarbe. Fast wie Öl, klasse, oder?

Durch Dick und Dünn!

Ich möchte meine Farbe dick und dünn!

Man merkt das Aquarell und Gouache sehr begabte Schwestern sind.
Man sollte Dinge nach ihren Stärken beurteilen und nicht krampfhaft nach den Schwächen Ausschau halten.

Für die Menschen, die ihr Repertoire erweitern wollen, gebe ich dieses Jahr einen Kurs über Gouache Farbe. Da die Farbe viel schneller trocknet als Aquarell ist sie wunderbar zum Illustrieren geeignet.

Ich wünsche mir für das neue Jahr, dass wir alle Dinge nach ihren Stärken beurteilen! Kein Geschrei, sondern Lösungen.

Hey, das scheint doch bei uns im neuen Jahr die Sonne! Na, wenn das mal kein Zeichen ist! Liebe Grüße ins neue Jahr Tine

 




 

Tine die Konsistenzen von Gouache erkläre ich in meinem nächsten Kurs in den Boesner Ateliers der Schweiz:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/events-skizzieren-gouache

 

Das Bild der Woche!

Dies ist der Blick aus meinem Fenster! Und es geht um das Thema dieses Blogs: Das Gute erkennen.

Das Restaurant wurde von 2 ziemlich großen Osteuropäern übernommen.  Ich habe gehört, das am Anfang gelästert wurde. Heute sind die beiden Herren die Lieblinge der Straße, denn Niemand kann so zauberhaft mit alten Leutchen umgehen wie die zwei großen Kerle.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schnee malen! Das geheimnisvolle Nichts!

Schnee malen! Auch wie schön wäre Schnee zu Weihnachten! Doch nicht alle haben das Glück, dass sich die Landschaft zu Weihnachten in einen flauschigen Pelzmantel in weiss hüllt. Ob jetzt weisse Weihnacht oder nicht! Ich danke Dir und fühle mich geehrt, dass du meinen Blog an Weihnachten liest!! Wer auch immer du bist, ich wünsche dir schöne Weihnachten!

Schnee ist immer so eine Sache, wenn man ihn sich wünscht, kommt er grundsätzlich nicht.

Die meteorologische Regel ist: Er kommt immer dann, wenn ich den Eiskratzer im Auto nicht finde.

Wenn ich in meine Statistik schaue, dann muss ich allerdings beim heutigen Thema herzlich lachen! Ich möchte mich jetzt schon bei meinen treuen Lesern in Australien, Kenia, Singapur und Französisch-Polynesien entschuldigen! Ich weiß das heutige Thema ist nichts für euch. Wir hier im deutschsprachigen Raum hoffen allerdings zu Weihnachten sehr auf die weiße Pracht, leider klappt es oft zu Weihnachten nicht.

Auch wenn ich hier sitze und im warmen Schein meiner Schreibtischlampe schreibe, dann ist es ganz still, die Katze liegt hinter mir im Papier und schnurrt, von dem Rummel von angeblich 50.000 Besuchern aus aller Welt bekomme ich hier nichts mit. Wenn ich mir ein Weihnachtsgeschenk wünschen dürfte: Schreibt mir doch mal im Chat, wo ihr herkommt und warum ihr den Blog lest! Das gilt besonders für all die Menschen aus den fernen Ländern aber auch für die Menschen nebenan!! Dann können wir uns alle mal zuwinken, grüßt die anderen Leser zu Weihnachten!

Wer seid ihr?

Im Winter malen!

Schnee malen und im Winter malen macht sehr viel Spaß.

Wenn es nur nicht so kalt wäre!

Wir Schweizer haben es gut. Wir haben die Berge in der Nähe und können selbst bei schlechtestem Wetter mal eben einen Tagesausflug machen.

Oben scheint die Sonne! Über den Wolken!

Mein heutiges Bild ist in Tarasp gemalt, dort hat ein Freund ein Ferienhaus und es liegt zu dieser Jahreszeit immer Schnee. An den Tag an dem ich das Bild malte, muss ich immer wieder denken, Sonne tanken und lange Spaziergänge im Schnee!  Raus an die Luft, das hebt die Stimmung.   Denes hat dabei Orangen gepellt und der Duft steckt im Bild.

Und es gibt noch einen Tipp wie man im Winter gut malen kann:

Sitzheizung im Auto!

Macht die Skizzen vor Ort, haltet deine Eindrücke direkt vor Ort fest! Andernfalls sieht man nicht wie es wirklich ist, oft reicht eine Bleistiftzeichnung, doch ich liebe Pinsel. Das Gefährliche daran, mein Gatte flippt aus, wenn ich mit dem Pinsel den Ledersitzen zu nahekomme! Solche Gesichtsausdrücke habe ich das letzte Mal beim Stierkampf gesehen . Er stampft mit dem Hufen, Bulle in Kampflaune! Kopfeinziehen, süß lächeln du wirst doch deine geliebte Gattin nicht zu Weihnachten würgen oder? Spaß beiseite nun zum Schnee:

Schnee malen Aquarell Tine Klein, Tarasp, Engadin, Burg, Aquarell!

Jetzt aber wie versprochen eure Tipps zum  Schnee malen:

Tipp Nummer 1: Weiß ist wichtig! Aber nicht immer Weiß!

Wer Schnee malt stellt schnell fest wie viele Farben Weiß haben kann, deshalb lest euch noch mal den Blog von letzter Woche durch.

Schnee ergänzt man am besten mit vielen Blautönen, das wirkt schön kalt. Auf keinen Fall beim Schnee malen Schwarz benutzen! NO GO! Das verwandelt die Pracht in graues Schmuddel- Wetter!

Die schönsten Schneemischungen sind meiner ganz persönlichen Meinung nach Kobald Azur und Utramarin feinst.

Tipp Nummer 2: Der schönste Schnee ist:

Das Papier!

Nichts strahlt so sehr wie das reinweiße Papier!

Die einfachste Form des Schnee malen s ist einfach nix tun! Weniger ist mehr!

Weiße Farbe aus der Tube ist immer etwas Grau.

Gib ein wenig kaltes Blau hinzu und das Graue verliert sich etwas.

 

Tipp Nummer 3: Gouache hilft beim Schnee malen

Ich wechsele im Winter zu Gouache Farben, die trocknen viel schneller und sind deckend.

Hättet ihr es geschehen? Wenn ich es nicht verraten hätte? Die Farben haben den Ruf das sie nicht brillant sind. Dies stimmt aber längst nicht mehr!

Im Winter ist dies ein riesiger Vorteil! Man hat so gut wie keine Trockenzeiten, dies verkürzt den Malprozess enorm. Schnelle Skizzen sind dann auch schnell.

Arbeitet man mit deckenden Farben kann man Schnee einfach oben auf setzen.

Besonders auf Schattenseiten kann man völlig problemlos Gouache Farbe – Weiß aus der Tube aufsetzen. Weiß aus der Tube ist zwar immer ein bisschen Grau, für Schnee im Schatten ist dies jedoch perfekt. So wird das Schnee malen wirklich einfach!

Tipp Nummer 4: Schnee malen, kleine Flächen sind der Trick!

Man kann weiße Flächen und Schnee problemlos mit weißen Stiften oder Gouache oben aufsetzen, aber dies müssen Highlights bleiben. Das Auge des Betrachters empfindet große Schneeflächen merkwürdig, wenn diese gemalt werden. Möchte man den Schnee komplett malen, dann muss man die Maltechnik komplett umstellen. Das Auge des Betrachters sieht  sofort, wenn Farbe in zu unterschiedlichen Konsistenzen aufgetragen wurde! Das ganze Bild muss dann deckend gemalt werden, ansonsten sieht es nicht gut aus.

Tipp: Schnee malen, immer nur in kleinen Flächen!

Tipp Nummer 5: Überraschend! Schnee liebt die Dunkelheit.

Schnee fängt in Bilder immer erst an zu leuchten, wenn das Auge einen Vergleichsmaßstab hat. Erst wenn das Auge etwas Dunkles hat, dann bemerkt es wie hell das Weiß ist!

Wer Schnee malen möchte, muss sich an die Dunkelheit trauen.

Liebe Grüße und Frohe Weihnachten! Wie schön das es dich gibt!

Tine

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Wichtige Grundlagen  zum Thema:

https://blog.herz-der-kunst.ch/grau-mischen-farbenfrohes-grau/

 

Falls ihr mit malen möchtet die Webcam Tarasp im Engadin:

https://www.guidle.com/de/webcams/tarasp/tarasp_ABVUhyx?relatedCrId=F6hUWf&forceOfferType=WEBCAM_PLAYER