Farben kaufen? Welche Farben sind Siegertypen?

Selbst die kleinste Skizze braucht Farbe!

Farben kaufen ist Lust und Leid!

Ich habe einen Berg Farben. Und wenn ich das jetzt so sage, dann meine ich dies nicht bildlich.

Ein echter Haufen übler Fehlkäufe

Und es wird nicht besser! Und jedes Mal, wenn ich eine neue Farbe suche, dann geht der ganze Scheiß von vorne los. Farben kaufen ist nicht einfach! Und so entsteht ein kleines Mittelgebirge aus Farben:

Farben kaufen Lust und Leid, Tipps und Tricks rund ums Farben kaufen,

Jede Umstellung in der Farbpalette kostet mindestens 50 Fr. oder Euro, weil ich immer mindestens vier Farben kaufen muss, bis sich die Perfekte gefunden habe. Warum?

Warum ist Farben kaufen so schwer?

Wir möchten einen bestimmten Farbton kaufen und dann stehen wir vor der Wand und es gibt diesen Farbton entweder 20-mal oder gar nicht! Ist das nicht beklopft?

Wir sind auf einen Farbton fixiert, doch die anderen chemischen und mechanischen Eigenschaften einer Farbe entscheiden, ob sie uns glücklich macht.

Viel wichtiger sind die Eigenschaften, die die Farbe beim Malen entwickelt und so kann eine Farbe, die genau den richtigen Farbton hat, genau die Falsche sein!

Warum? Wir haben ein wunderbar strahlendes Rot. Warum wird der eine mit dieser Farbe glücklich und der andere nicht? Es liegt an den inneren chemischen Eigenschaften. Ist dies Rot deckend, würde jemand der Blumen malt an diesem Rot verzweifeln. Die Blumen würden stumpf und massiv aussehen. Der gleiche Farbton mit lasierenden Pigmenten würde zarte, strahlende Blumen erschaffen. Ein Maler, der ein Verkehrslicht auf ein dunkles Auto aufsetzen möchte, würde jedoch bei einer strahlenden und leicht deckenden Farbe in Begeisterung ausbrechen. Ein Grün das starke Pünktchen (Granolation) entwickelt sieht als Baum großartig aus, als klares Wasser ist es eine Katastrophe.

Der Farbe geht es also wie uns:

Sie kann es nicht jedem recht machen!!!!!!

Farben haben beim Malen. viele gegenläufige Eigenschaften, selbst wenn sie in Napf oder Tube völlig gleich aussehen.

Sie können sich in der Farbtemperatur, Granulation (die Farbe hat Sprenkel), Dichte, Mischbarkeit, Löslichkeit und Brillanz enorm unterscheiden.

Diese Unterschiede sind wichtig, denn sie machen die unterschiedlichen Anwendungen und Techniken möglich!

Und genau das macht Farben kaufen so kompliziert.

 

Die Basis Farben:

Umso wichtiger ist es, dass du dir ein verlässliches Set an Basisfarben suchst. Normale Farbkästen sind oft sehr gut zusammengestellt, und zwar so, dass man vieles damit malen kann. Die Basisfarben in jedem Farbkasten sind sechs Grundfarben in kalt und warm.

Sechs Farben mischen alles! Außer Spezialeffekte!

Ich empfehle dabei klare und reine transparente Grundfarben zu wählen, jeweils paarig in kalt und warm.

Gewöhnt man sich dann an immer mit 3 Grundfarben Blau, Rot, Gelb zu mischen begreift man sehr schnell die Mechanismen des Mischens. So schön kann das Malen mit Primär-Farben aussehen. Schlicht und trotzdem ausdrucksstark.

Wer mehr Informationen möchte sollte diesen Blog noch mal lesen:

Simplify:

 

Grundfarben! Simplify!

Trotzdem warum sieht mein Kasten dann so aus?  6 klare reine Farben würden doch reichen?

Weil man eben nur fast alles mischen kann! Und weil ich zum Beispiel eine Farbe 3-mal mit unterschiedlichen Eigenschaften im Kasten habe.

Zum Beispiel, transparent, deckend und granulierend.

Wer Fehlkäufe vermeiden möchte, muss also die Farbinformationen auf der Packung lesen!

Denn jeder Farbton kann also eine Wundertüte sein! Man kann nicht an der Erfahrung vorbei, denn viele Effekte muss man erlernen und erleben.

Farben -die Evergreens – häufig benutzt -Tolle Kombis:

Es gibt Farbkombination die sind wie eine liebevolle alte Liebe. Egal was man macht es funktioniert immer.  Diese Farben benutzt man so häufig, weil sie vielseitig sind.

Die praktischen Farben:

Ich vermute, dass die häufigsten verkauften Farben der Welt:

Aquamarin und Siena gebrannt sind!  Die Beiden sind einfach ein Dreamteam.

Die beiden Farben sind unauffällig und recht hübsch. Weil die beiden Farben recht unauffällig sind, tragen Sie sich gut mit anderen Farben. Trotzdem liegt ihr Erfolg im Zusammenspiel.  Die beiden Farben sind komplementär, ohne dabei unangenehm grell sein. Der wichtigste Punkt daran ist, dass sie zusammen einen absolut natürlichen Schattenton bilden. Überall da wo es Schatten gibt, diese beiden Farben einsetzen.

Einsatzort: Überall!

Nicht nur an Häusern, sondern auch im Himmel. Jede Wolke hat einen Schatten. Immer dann wenn die Sonne scheint, dann entstehen an jeden Gegenstand Schatten und deshalb sind diese beiden Farben unglaublich hilfreich.

Siena gebrannt noch einen anderen Vorteil. Mischt man diese Farbe in Spuren zu anderen Farbtönen, dann macht sie aus grellen Farben ein Naturton.  Die Signalfarbe wandelt sich, signalrot wird zu warmen Ziegelrot, Signalblau zu grau, Gelb wird sandig.

Summary: Jede Farbe die man dauernd benutzt, ist eine Farbe, von der man wirklich profitiert. Schmeiße Farben, die du nicht benutzt, konsequent aus dem Kasten. Baue deinen Farbkasten um hilfreiche Farben auf!

Siena gebrannt ist also neben den 6 Grundfarben oft die Siebte für viele Maler ist sie unverzichtbar!

Es ist eine Erkenntnis, dass nicht nur klare reine Farben nutzen. Das liebevolle vermuddeln von Farben erzeugt auch tolle Farbtöne! Siena und Siena gebrannt verwandeln Farben gekonnt in weiche Naturtöne.

Unnütze Farben:

Oft werden Farbkästen mit Mischfarben aufgefüllt, von denen solltest du die Finger lassen! Warum?

In einer gemischten Farbe sind Pigmente und du weißt nicht welche! Die Folge ist das be jeder Mischung dieser Unfälle passieren können. Du mischst zum Beispiel ein hübsches Gelb und ein tolles Rot und raus kommt ein schlammiges Braun. Was war da den los? Das passiert, weil in einer Farbe Blau versteckt war. Das Problem daran ist, das dein Gehirn das Mischen dabei nicht lernt, weil es dauernd verwirrt wird. Man sieht Farben oft nicht an was drin ist. Dein Gehirn gibt auf, wenn es die Grundmuster nicht erkennen kann. Und dann ist man dauernd auf der Suche nach der richtigen Farbe, man kauft wie verrückt.

Tipp: Farben mit einem Pigment kaufen! Du lernst dabei enorm schnell brillant Mischen! Keine Mischtöne kaufen! Die Ausnahme sind Lieblingsfarben! eEin bissel Lust und Laster müssen erlaubt sein!

Trotzdem gibt es Mischfarben oder Eigenschaften, die man braucht.  Und dann ist es aus mit den einfachen Grundregeln!

Wäre auch zu einfach gewesen!

Der eigene Geschmack – Sonderfarben und Effekte!

Neben den reinen tollen Aquarellfarben. Gibt es aber noch die Aquarellfarben, die die Regeln brechen! Granulierende, deckende und pastellige Milchige Farben mit metallischen Inhaltsstoffen und Signalfarben.

Jahrzehnte lang wurden diese Farben verteufelt, weil sie nicht chic waren, das klare und transparente galt als das einzig Schöne.

Doch das ist Quatsch, jede dieser Farben hat ihre eigenen tollen Einsatzorte und kann wundervolle Effekte erzeugen, wenn man die richtige Technik kennt sie zu verarbeiten.

Doch eines ist wichtig, man darf nicht hemmungslos mit diesen Farben mischen, denn sie übertragen ihre speziellen Eigenschaften auf die andere Farbe.

Eine transparente Farbe wird beim Mischen mit einer deckenden Matt, weil sie halbdeckend wird.

Das Mischen mit granulierenden Farben macht andere Farben gesprenkelt. und Zink und Chromfarben machen andere Farben pastellig milchig.

Man braucht im Kasten eine Ordnung, die die Spezialfarben von den Mischfarben trennt.

Zum Chaos kommt es nur wenn man diese Effekte wahllos und ungeplant beim Mischen erscheinen, dann kommt es zu Mischumfällen!

Man setzt diese Farben einfach bewusst ein.

Wer Pastelltöne mag, die ein wenig puderig wirken hat Jaume oder chinesisch weiß.

Deckende Farben braucht man, insbesondere bei Signalfarben oder sehr dunklen Tönen. Aber auch diese Farben sollten im Kasten ihre eigene Ecke haben. Damit beim Mischen klar ist! Vorsicht deckend.

Lächele wenn du hörst, dass man diese Farben nicht verwenden darf. Es ist nur das Unwissen ihrer Benutzer das beim Mischen zu Umfällen führt.

Liebe Grüße Tine

Hast du Lust dein Wissen zu erweitern?

Es gibt noch eine Chance zu den deckenden Farben in der Schweiz  !

Im Kurs lernen wir ganz genau wie man mischt!  Und wie man diese Farben einsetzt!

 

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

Achtung neuer Kurs 1-2 Restplätze in Bayern! Pinselsteuerung das Wissen das Anfänger wie Fortgeschrittene glücklich macht.

 

Wer seinen Pinsel steuern kann, kann fast alles malen! In diesem Kurs geht es um Pinselsteuerung. Es geht um die  Zusammenarbeit von Wasser, Pinsel und Papier.

 
Was lernen wir? Zum Beispiel trockene Striche, denn diese  sind eine Wunderwaffe, weil man mit einem Strich Lichtreflexe erstrahlen lassen. Nass in Nass verzaubert Bilder durch Effekte und Nass auf trocken erschafft exakte Kanten.
 
Wer das kann, wird genussvoller malen, denn eine gute Technik macht das Malen einfach!
Wegen einer OP hat es eine Absage gegeben, ich freue mich, wenn ihr dazu schlüpft!

Wo: Fürth, Bayern

Wann: 9-10 April

Kontakt ist : Sefan-Guenther.Net Kurs in Bayer

 

 

Liest du gerne über eine Spende freue ich mich! Denn das Schreiben ist viel Arbeit.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sind deckende Aquarellfarben schlecht?

Über deckende Aquarellfarben gibt es viele Vorurteile, doch die Meinung ändert sich.

Meinungen ändern sich, und das ist auch gut so!

Wer im Moment wegen der Nachrichten den Fernseher kaum anschalten mag, der sollte einmal ein lustiges Spiel spielen.

Letztlich einmal vor den Fernseher und tue so, als hätte sich seit 20 Jahren nicht verändert.

Mein Mann und ich spielen dieses Spiel im Moment regelmäßig vom Fernseher. Es macht viel Spaß und es hilft einem die Veränderungen besser zu begreifen.

Wir tun so als wäre unser Wissensstand stehen geblieben.

Ich rufe Schatzi, Deutschland wird von den Grünen, der Friedenspartei, die aus den Ostermärschen hervorgegangen ist, regiert. Die freuen sich bekanntzugeben, dass sie jetzt ordentlich aufrüsten und übrigens die Schweiz findet Neutralität auch nicht mehr so toll.

Das ist doch verrückt, oder?

Nein, ist es absolut nicht! Das Leben verändert sich kontinuierlich. Verrückt ist der, der auf dem Stand von gestern stehen bleibt. Und so verändern sich Sachlagen immer wieder.

Wenn man unser Spiel spielt, dann muss man trotz der Nachrichten vom Fernseher oft schmunzeln.

Und so möchte ich euch dazu einladen, etwas Positives zuhören.

Heute möchte ich etwas Nettes über die viel geschmähten deckenden Aquarellfarbe schreiben.

Warum haben deckende Aquarellfarben einen schlechten Ruf?

Deckende Aquarellfarben haben einen schlechten Ruf, weil man die Erfahrung gemacht hat, dass Bilder mit deckenden Aquarellfarben nicht strahlen.

Aquarelle oder Sketsches sehen locker und leicht aus, wenn sie mit transparenten Farben gemalt wurden. Noch mal zur Erinnerung, dass transparente fängt das Licht und reflektiert es.

Der schlechte Ruf der deckenden Aquarellfarben resultiert aus einem Verarbeitungsfehler.

Die transparenten Aquarellfarben werden deckenden Aquarellfarben gemischt und verlieren dadurch ihre schönste Eigenschaft.

Man ist aber natürlich nicht gezwungen diesen Fehler mitzumachen.

Es gibt zwei andere Strategien mit diesen Eigenschaften umzugehen.

Deckende Aquarellfarben wie setzt man sie ein?

Insbesondere die Sketcher halten sich nicht mehr an die althergebrachten Regeln. Sie benutzen in ihren Skizzen und Aquarellen völlig hemmungslos deckende Stifte oder deckende Farben.  Was von der Gemeinde der harten Aquarellmaler mit Fassungslosigkeit Zorn beobachtet wird. Denn sie sind der Meinung, das richtige Aquarelle Gefühl kommt nur auf, wenn die Farbe transparent ist.

Der Witz an der Sache ist, dass gerade viele Superstars der Aquarelllisten mit dieser Regel brutal brechen. Sie sind sogar Superstars geworden, weil sie diese Regel brechen und deshalb das Licht und die Tonwerte in ihren Bildern viel besser steuern können.

Dann doch die Frage nahe:

Wie machen die das?

Der dritte Schritt hat es in sich:

In den letzten Jahren hat sich sehr viel in der Maltheorie getan. Immer mehr gute Maler entdeckten das ist andere und großartige Möglichkeiten gibt Farbe zu verarbeiten.

Und zu diesen neuen Möglichkeiten gehörten die deckenden oder sehr dunklen Aquarellfarben. Die Einflüsse des Sketchens haben zu einer Veränderung im Aquarell geführt.

In den ersten beiden Phasen des Malens arbeitet man ganz traditionell. Man arbeitet von Hell nach Dunkel. In der ersten Phase mit leichten transparenten Farben. Die Farbe ist flüssig und fließt über das Papier.

In der zweiten Phase arbeitet man mit dunkleren Farben und Schatten, die alle mit transparenten Aquarellfarben gemischt werden.

Doch in der dritten Phase hat sich einiges geändert!

In der dritten Phase scheuen in sich nun viele Maler nicht mehr auf deckende Farben zugreifen. Sie setzen die deckenden Farben einfach oben auf das transparente Aquarell.

Normalerweise ist diese Technik nicht möglich, denn der optische Unterschied zwischen transparent und decken ist so hoch, dass dies aussieht wie ein Flickenteppich.

Jetzt gibt es zwei verschiedene Strategien, entweder setzt man nur ganz kleine, sehr dunkle oder sehr leuchtende Flecke auf das Papier.

Dies hat zur Folge, dass das ganze Aquarell oder die gesamte Skizze viel leuchtender aussieht, weil es kleine Stellen gibt, die sehr dunkel oder sehr hell sind.

Die Folge ist, dass die Bilder für den Betrachter extrem interessant sind, denn sein Auge bemerkt, dass es in dem Bild sehr starke Unterschiede zwischen hell und dunkel gibt.

Schnell geht’s weil man einfach deckend drauf malt.

Obwohl der letzte Schritt nur mit winzigen Punkten ausgeführt wird, bewertet das Auge das ganze Bild als interessanter.

Viele von uns machen dies intuitiv. Diese Art des Sketchens ist ganz einfach, einfach mit dem Stift drauf oder leuchtende Farben als kleine Punkte aufsetzen.

Hier sieht man wie das deckende Rot oben aufgesetzt wurde.

Aber was wäre, wenn man weiter geht?

Könnte man deckende Aquarellfarben normal vermalen?

Ja, das kann man und daran experimentiere ich gerade. Aber die Skizzen und Aquarelle bekommen einen ganz anderen Look.

Die Bilder werden matter, aber man kann mit der deckenden Farbe deutlich dunkler werden, so dass die Farben wieder anfangen zu wirken.

Tipp: Wer deckend arbeitet darf den Kontrast nicht vergessen.

Gleichzeitig fangen viele Maler an mit den Möglichkeiten der deckenden und granulierenden Farben zu experimentieren.

Es sieht ein bisschen retro aus aber wirklich ansprechend.

Am Ende des Artikels habe ich einen Link auf den Künstler Chien Chung Wei der im Moment zu den Best bezahlten Aquarellisten gehört. Achtet einmal darauf wie deckend die Farben sind. Sieht trotzdem hübsch aus.

Fazit:

Man kann prima mit deckender Farbe malen! Viele Dinge sind einfach nicht transparent. Zum Beispiel dreckige Elefanten1

Viele Dinge sind leichter, wenn man deckend malt! Man kann das Licht einfach obenauf malen! Wenn das kein Argument ist!

Liebe Grüße ins Wochenende, Tine

Es laufen noch 2 Kurse mit der Gouache Einführung:

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

Hier geht es darum die Farbe kennenzulernen und mit ihr auch leichte Illustrationen anzulegen.

Entspannt und fetzig mit einer Farbe illustrieren lernen. Münchwilen ist ausgebucht und hat schon eine lange Warteliste. Jedoch könnt ihr noch in Unterentfelden einsteigen.

Es hat so viel Spaß gemacht, dass die Schüler Folgekurse organisiert haben:

Tiere malen mit Gouache.

Der Einführungskurs mir Gouache ist zwar sinnvoll, jedoch nicht notwendig!

Lässig ist es, weil man mit den abstrakten Strukturen arbeitet,

 

Die Kurse sind noch nicht öffentlich, weil die Schüler des ersten Kurses vortritt haben! Doch meldet euch bei Jasmin Kälin:

Atelier@boesner.ch

Dort kann man sich einschreiben.

 

Malen mit deckenden Farben:

Hier geht’s zu Chieng Chung Wei:

 

 

 

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Malen – Es werde Licht!

base

Es werde Licht!

Was bedeutet Licht für den Menschen? Nicht mehr oder weniger als das Leben! Fehlt uns das Licht, dann fühlen wir uns unwohl. Das Sonnenlicht wie auch die Beleuchtung eines Raumes haben Macht über unsere Gefühle, es kann Müdigkeit reduzieren, Aufmerksamkeit erzeugen,  unsere Stimmung heben und es macht uns gesund.

Also schnapp dir Stift und Block und raus, wenn es mild ist.

Das Licht ist also das Wichtigste für uns, 85 % unserer Informationen erhalten wir durch unseren Sehsinn, und damit ist er unsere wichtigste Informationsquelle.

Früher betonten Architekten die Verbindung mit dem lebensspendenden Licht. Kirchen sind Lichtarchitektur!

Licht als Symbol für Göttlichkeit und Macht!

Und diese Dramatik können wir uns auch in unsere Bilder holen.

Das Licht in der Malerei

Es gibt viele Arten,  das Licht in der Malerei darzustellen. Interessant ist, dass die Malerei des Mittelalters weder Schatten noch Lichtquelle kannte. Die Griechen waren da weiter, sie kannten die Macht des Lichts in der Malerei.

Heute malen viele Menschen von Fotos ab, und sie glauben, dass die Lampe, die sich in der schwarzen Pupille spiegelt, absolut selbstverständlich zum menschlichen Auge gehört.

So verändern sich die Ansichten über das Licht im Laufe der Jahrhunderte.

Doch eines bleibt:

Die Beleuchtung eines Motive ist das Schlüsselelement für seine Aussagekraft!

Kühne Kontraste steuern den Blick des Betrachters. Die wirklich berühmten Gemälde dieser Welt benutzen das Licht zur Komposition. Und dies gilt auch für Jede Zeichnung.

Beleuchtung in der Kunst

8 der bekanntesten Kunstwerke von Rembrandt

Das Licht beim Malen und Zeichnen

Das Licht ist beim Malen und Zeichnen von  überragender Bedeutung. Wer etwas in seinen Bildern mitteilen möchte, der kommt nicht drumherum, gutes Licht zu malen. Fehlt das Licht, dann bricht die Räumlichkeit eines Bildes zusammen, man erkennt Perspektiven nicht gut. Viel schlimmer an fehlendem Licht ist, dass die Emotion verloren geht. Das Licht wirkt wie ein Magnet für das Auge. Fehlt dieser Magnet, dann geht dem Bild die Bedeutung verloren. Vielleicht sehe ich das auch nur so stark, weil ich selber verrückt nach Licht bin.

Das Bild ist  gerade in den Vereinigten Staaten in einem Buch erschienen, in dem erklärt wird, wie man Licht malt. Mastering the light.

Wer Licht malen möchte, ist oft aufgeschmissen!

Heutzutage denkt man, in der Hölle gebe es speziell eine ganze Abteilung von Teufeln, die dafür sorgt, Maler in den Wahnsinn zu treiben.

Viele Menschen, die versuchen malen zu lernen, haben unglaubliche Probleme zu lernen, wie man Schatten setzt. Dies liegt nicht daran, dass diese Menschen dumm sind, es liegt daran, dass heute überall Lampen herum hängen.

Und ich kann euch eines sagen, die werden nicht nach künstlerischen Aspekten aufgehängt!

In größeren Innenräumen hängen oft mehrere Lampen unter der Decke. Dies werfen völlig abstruse Verschattungen, deshalb ist es heute für viele Menschen so unglaublich schwer, überhaupt zu begreifen, wie sich Licht verhält.

Diese Lichter machen mich oft wahnsinnig, denn mit so einer Beleuchtung kann man kein gutes Bild malen. Neonröhren, die alles in gnadenlosem blauen Licht ausleuchten, bis man denkt, der Besitzer des Raumes hätte den Ehrgeiz, gegen das Stadion- und die Flughafenbeleuchtung anzustinken.

Da bleibt nur eines. Wer das Licht begreifen will, muss in die Natur.  Nutze Tage mit starkem Licht zur Beobachtung!

Licht beobachten

Ich hatte Gott sei Dank eine sehr gute Ausbildung. Als ich malen lernte, haben wir immer wieder Lichtsituationen durchgespielt. Immer wieder wurde eingeübt, das Licht kommt von links, das Licht kommt von rechts, das Licht kommt von oben, von hinten oder von vorne.

Das hat man so oft gemacht, bis man Lichtmuster auswendig kannte.

Dieses Wissen hilft mir heute enorm. Immer dann, wenn die Beleuchtung schlecht ist, kann ich auf mein erlerntes Wissen zurückgreifen und trotzdem ein gutes Bild malen.

Rausgehen und Beobachten!

Es gibt immer wieder Situationen, in denen man das Licht nicht sieht.

Ganz oft muss der Maler seine eigene Lampe sein!

Das Wissen über die Natur des Lichts wird dir bei jedem Bild das Malen erleichtern.

Denn wenn man Licht nicht darstellen kann, leidet darunter die Form und Perspektive der dargestellten Gegenstände so enorm, dass Bilder unattraktiv oder  im schlimmsten Fall  unkenntlich sind.

Aufgabe:

Suche ein oder mehrere Gebäude in deiner Umgebung und beobachte gewohnheitsmäßig den Lichteinfall. Was verändert sich bei verschiedenen Wettersituationen und Uhrzeiten?

Wichtig ist, dass du das Gebäude und die Umgebung kennst, damit du begreifst, wie sich die Veränderung des Lichts auswirkt. Du sollst nicht durch die Architektur abgelenkt werden.

Bei der Beobachtung sollte man strategisch vorgehen.

  • Wo bilden sich Schatten?
  • Wie verändern sich Form, Farbe und Länge?
  • Was passiert mit den  Kanten eines Gebäudes, besonderes Augenmerk auf die Kontaktschatten an den Kanten!
  • Wie verändert sich die Farbe des Gebäudes durch das Licht und Reflektionen?

!2h high nun die Sonne steht sehr hoch. Schau die die Kanten genau an, wo entsteht Schatten und am Gebäude selbst? Kaum, denn es ist 12 Uhr , die Sonne steht hoch!

Nur 3 Stunden später:

 

Tipp: Fotos können gut helfen, um diese Veränderungen zu begreifen! Denn dann kann man Vergleichen!

Das heutige Bild

Der Basler Hafen ist oft abends wie ausgestorben.  Man fühlt sich wie der einzige Mensch auf der Welt, es ist sehr spannend, die industrielle Architektur im Licht in Ruhe zu beobachten. Das Bild gehört zu den Experimenten, die ich mit deckender Aquarell- und Gouache-Farbe gemacht habe. Dieses Materialwissen hilft mir auch,  schwierige Lichtsituationen zu meistern.

Die Lichtsituation:

Das heutige Bild ist im Gegenlicht gemalt.  Die Sonne steht schräg hinter dem Kran.

Dinge, die direkt vor einem stehen, werden oft dunkel oder farblos. Achtung! Fotos verfälschen diesen Eindruck oft sehr. Das Auge wirft das Handtuch!

Tine Klein Hafen Basel, Licht, Sonnenuntergang, gouache Malen

Ins Gegenglicht zu blicken, ist schwierig, denn die starke Sonne blendet. Schatten sieht man sehr dunkel im Vergleich zur Sonne. Die Farbrezeptoren fallen im Gegenlicht aus, weil das Auge überlastet ist.

Wo es farblos wird habe ich das Aquarell ausgewischt!

Aber an manchen Stellen scheint das Licht wie ein Pingpong-Ball um die Ecke zu springen, dort hat man die richtige Menge an Licht, um zu sehen, Hier wird das, was sonst dunkel erscheint, farbig! Dies passiert nur, wenn man nicht zu stark geblendet ist.

Plötzlich werden Dinge die eigentlich im Schatten liegen, durch dieses Streulicht erleuchtet. Reflektionen und Streulicht machen Bilder interessant. Harte Kanten der Architektur werden durch weiche Strahlen umhüllt. Eine Tube Gouache hat mir geholfen, dieses ungewöhnliche Licht zu meistern, ich konnte die Farbe einfach oben aufsetzen.  Dies hilft die schnellen Farbwechsel entspannt zu meistern und so habe ich den ersten warmen Tag des Jahres genossen!

Liebe sonnige Grüße in den Winter.

Tine.

Im ersten Kurs entdecken wir das Gouache. Leider ist Münchwilen ausverkauft, es besteht eine Warteliste.

Bitte geht doch in den Kurs nach Unterentfelden!

Die ersten Kurse hatte so viel Spaß gemacht, dass die Schüler einen  Folgekurs möchten, jetzt organisieren wir diese kurzfristig am 6.-7. Mai in Aarberg und am 27.-28 Mai in Münchwilen:

Tiere malen mit Gouache! Das heißt Kleckern und Spaß haben!

Er etwas Erfahrung mit Farbe hat, darf auch gerne in den 2. Teil des Kurses hereinschlüpfen. Ich erkläre noch einmal genau! Bitte ruft beim Boesner an und lasst euch eintragen. Oder benutzt diese E-Mail die Anprechpartnerin is Frau Kaelin:

Jasmin.Kaelin@boesner.ch

 

4-5 März  Münchwilen:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-5987

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

 

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Die Macht der Schatten!

Tine Klein, Aquarell ,Hafen, Basel, Schweiz, Tutorial Schatten hilft beim vereinfachen des Malens

Ich habe diesen Platz vor 13 Jahren entdeckt und hatte sofort Lust ihn zu malen! Eine Sehnsucht!

Doch ich hatte Angst davor!

Warum? Häfen sind chaotisch. Im Hafen gibt es einen Haufen technischer Geräte und Einrichtungen. Häfen sind nicht aufgeräumt, man findet eine chaotische Vielzahl an kleinen Gegenständen, Schatten und Farben, und jede Menge Grautöne. Kein Garant für ein gutes Bild.

Das Chaos und das Malen

Die Gefahr, dass man im Chaos versinkt, ist groß und ich bin ihr erlegen!

Ich habe ein- oder zweimal versucht, den Hafen zu zeichnen. Mein großes Problem war, dass ich mich immer wieder in Kleinigkeiten verloren habe. Dabei kamen schöne Bilder heraus, dennoch waren sie nicht das, was ich eigentlich malen wollte. Denn immer wieder blieb ich an etwas kleben und ich konnte nicht die herbe Schönheit der gesamten Szene malen.

Abstrahieren lernen – Schatten sehen

Letzte Woche habe ich für euch über das Bilden einer Grundform geschrieben. Diese Grundform ist eine großartige Möglichkeit, das Malen zu vereinfachen. Lies es! Dann verstehst du diesen Blogbeitrag besser.

Heute möchte ich eine weitere Möglichkeit vorstellen.

Dummheit, macht die Welt bedeutend einfacher! haha

Ich vereinfache das Malen dadurch, dass ich so tue, als ob ich nicht erkenne, worum es geht. Weil ich ein bisschen dumm bin, muss ich mich an die auf den ersten Blick ersichtlichen Flächen halten.
 
Ich male großzügig riesige Flächen ohne Details. Dann greife ich zu dem Trick, als wenn ich nicht sehen würde, dass bestimmte Dinge zueinander gehören.
 
Ich tue so, als seien helle und dunkle Flächen, also Licht und Schatten getrennt. Dinge, die nicht zusammengehören.

Ich tue so, als wenn der Schatten oder die Dunkelheit eine separate Form wären.

Alles was dunkel ist, male ich dann in einem Zug. Zum Beispiel vereinfache ich die Schatten der großen Gebäude zu einer einzigen Lasur.

Diese Methode gibt Bildern eine unvergleichliche Ruhe!

Das Sehen von Schatten hat also eine besondere Bedeutung beim Vereinfachen.

Formen durch Licht und Schatten zerlegen..

Das ganze System würde aber nicht funktionieren, wenn es um kleinere oder komplexere Formen geht.  Wie macht man das also mit den Schiffen?
 
Ich tue so, als würde ich nicht begreifen, was alles zu einem Schiff gehört. Weil mir das alles viel zu kompliziert ist, zerlege ich das Schiff in seine hellen und dunklen Anteile. Ich vergesse dabei aber auch nicht das Umfeld.

Ich versuche ganz diszipliniert, nichts zu begreifen.

Der Schatten oder die Dunkelheit ist da, und dann male ich ihn auch! So sehr lege ich die komplexe Form eines Schiffes, in kleine winzige Einzelteile.

Das Schiff entsteht aus einem dunklen Dreieck getrennt davon entstehen ein oder zwei helle Kästen. die Aufbauten.

Dies vereinfacht enorm.

Denn ich zerlege in Grundformen.

Schatten erstellt neue Formen:

Das Zerlegen erklärt aber noch nicht, warum es so einfach wird, denn es gibt einen 2. Faktor.

Der wirkliche Trick an der Sache ist, dass einfache kleine aber völlig neue Formen entstehen.

Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass man nicht mehr Gegenstände malt, sondern Licht und Schatten.

Ich erkläre euch dies an einem Bild mit Wasser, weil der Sachverhalt hier besonders deutlich wird. Die Schiffe spiegeln sich im Wasser, und dadurch werden Wasser und Schiff zu einer Form. Ich kann einzelne Schiffe hemmungslos verschmelzen lassen.

Ob ein Schatten zu einem Boot oder dem anderen gehört, ist bei dieser Technik völlig egal und so wachsen die Schiffe zusammen. Schau dir einmal die Boote an, man kann überhaupt nicht sehen, wo eines anfängt oder aufhört.

Die Rümpfe haben mit den Schatten im Wasser eine neue große Form gebildet.

Es entstehen Formen, die Schiff, Wasser oder etwas anderes beinhalten! Das fast große Bereiche des Bildes zusammen.

Die Angst ist weg:

Dadurch, dass ich kein Gegenstand male, sondern nur eine einfache Form, verschwinden die Ängste. Ich denke nicht:
 
„Hilfe ich kann keine Boote malen!“
 
Sondern ich mal ein einfaches Dreieck, auf diese Methode kann ich alles malen, auch draußen in der freien Natur, die Last der komplexen Form ist weg.

Zu wenigen Formen reduzieren – der Schatten hilft dabei:

Jetzt habe ich oben erklärt, dass ich völlig großflächig arbeite.

Andererseits beruht die Technik darauf, dass man einen Gegenstand in sehr einfache Flächen verlegt.

Dieses einfache Zerlegen in Licht und Schatten bleibt die Basis.

Wenn ich nun die Schiffe male, dann suche ich nach Verbindungen zwischen den kleinen Flächen. Ich male nicht 3 Schiffe, sondern eine kleine dreieckige Form, bei der ich bemerke, dass sie in die nächste Form übergeht. Dann male ich die nächste kleine Form, und lasse sie wiederum mit der nächsten Form verschmelzen. Alle Formen sind durch eine ähnliche Farbe, oder den gleichen Schatten verbunden.

Dadurch reduziert man viele kleine Formen zu einer großen. Dies hat enorme Vorteile. So muss im Schatten unter dem Schiff nicht jeder einzelne verschattete Welle malen, sondern ich halte Ausschau danach, welche große Form all meine kleinen Teile bildet.

Dumm stellen und abstrakt bleiben.

Im Grunde spielen wir ein Spiel, bei dem wir Formen auseinandernehmen und neu zusammensetzen.

Wir machen es uns ganz einfach, indem wir alles Schwere in kleine Einzelteile zerlegen.

Das ganze Bild würde allerdings chaotisches auseinanderbrechen, wenn es nur aus winzigen Einzelteilen bestehen würde.

Deshalb bilden wir Haufen, wie früher bei den Legosteinen.

Alle Schatten kommen auf einen Haufen.  Genauso wie die Dunkelheiten oder eine Farbe.

Im Kopf zerlegen wir sie in einfache Formen, wir malen sie aber zusammenhängend, sodass sie ineinander übergehen.
 
Die ganz hellen Stellen haben die gleiche Bedeutung wie der Schatten.  Sie sind die Glanzlichter, und überall wo eine helle Stelle ist, hat dunkle Farbe nichts zu suchen.
 
Wenn man allerdings merkt, dass man es mit dem zusammenlegen kleiner Formen übertrieben hat.  Dann kann man daher immer wieder einen kleinen Klecks deckender Helligkeit hinzufügen.
 
Bei Glanzlichtern und kleinen Farbklecksen darf man durchaus zu deckender Farbe greifen.
 
Dieses Feuerwerk an Farben und Glanzlichtern kann man super einfach mit deckender Gouache hinzufügen.
 
Deshalb beginnt diese Woche meine Kurse, die sich mit deckender Farbe beschäftigen.
 
In ein paar Tagen gehen die Kurse los! Es ist sogar noch Platz. 

18.- 19 Februar Aarberg:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-5985

4-5 März  Münchwilen:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-5987

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

 

Ich schreibe jede Woche für euch. Wenn du regelmäßig liest, danke ich herzlich für eine kleine Spende hinterlässt, das hilft, denn Menschen ohne Geld profitieren von solchen kulturellen Angeboten.



 

Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/autos-malen-leicht-gemacht/

Autos malen – leicht gemacht

 

 

 

 

 

 

 

Das Sujet. Wie wird’s zum Bild?

Tine Klein, Aquarell, Watercolor, Basel Spalen Switzerland Tutorial vom Sujet zum BildDie dunkle Jahreszeit hat viele wundervolle Sujet, wenn man genauer hinguckt, dann findet man jetzt viel Traumhaftes zum Malen.

 

„Genau hinguckt“ ist das Stichwort!

Für die deutschen Leser: Sujet ist ein schönes schweizerdeutsches Wort für Motiv, und dieses Wort trifft es viel genauer als das Wort Motiv, das Wort guckt genauer hin!

Ab jetzt solltest du jedes Motiv Sujet nennen! Denn es ist der Schlüssel zu großartigen Bildern!

Das schweizerdeutsche Wort Sujet ist enorm bedeutsam, denn es heißt Thema. Noch besser versteht man es, wenn man das Wort in einem Satz einbaut

Cést a quel sujet? – Worum geht?

Wer diese Frage beantwortet und dann konsequent verfolgt, der wird großartige Bilder malen. Versprochen!

Die Amerikaner haben in der Malausbildung einen festen Begriff für diese Frage:

Painting what really matters! – Male, was wirklich zählt!

In der deutschen Fachliteratur gibt es keinen feststehenden Begriff für dieses Problem beim Malen.

Sujet ist also viel genauer und besser für den Bildentwurf geeignet!

Abmalen führt zu Chaos:

Die meisten Laien benutzen beim Malen einen Bildentwurf, der von der Form ausgeht. Zuerst einmal die Form abmalen, dann die Farbe drauf.

Das ist das Klassische, erst die Linie machen, dann ausmalen.

Viele Menschen argumentieren damit, dass ein Bild genauso war, wie sie es gesehen haben. Diese Vorgehensweise erzeugt beim Malen jedoch Chaos.

Es erscheint zuerst viel einfacher, sich an das zu halten, was man sieht.

Doch ein Pinsel kann ein Bild nicht drucken. Viele Menschen verzweifeln dabei, denn wenn man anfängt so zu malen, als wenn man einen Fotoapparat benutzen würde, dann stellt man schnell fest, dass dies nicht funktioniert. All diese Probleme treten beim Malen auf und so wird das Malen eine Folge unangenehmer Überraschungen. Häufig ist den Malern dabei nicht bewusst, dass auch ein Fotograf ständig Entscheidungen treffen muss. Wenn man sich zuerst um diese Entscheidungen herumdrückt, dann hat man beim Malen ein schmerzhaftes Erwachen. Viele dieser Entscheidung treffen sich dann von selbst, es entstehen komische Farben, merkwürdige Formen und die Lichtverhältnisse sind auch nicht das Gelbe vom Ei. Oft werden die misslungenen Bilder damit entschuldigt, dass alles ja so war! Ich habe jedoch eher das Gefühl, dass die Ergebnisse rein zufällig entstehen, und zwar aufgrund dessen, welches Material gerade vorhanden ist.

Profis ersparen sich viele Probleme

Ein Profi beginnt mit dem Sujet.

Sujet im Sinne von „Was macht mich hier an?“

Die schönste Frage ist: Was weckt meine Leidenschaft? Was erfreut dich?

Himmel! Du hast deinen Mann auch nicht ausgesucht, weil der Typ ein Langweiler ist? Du suchst nichts aus, was dich kalt lässt!

Hier liegt der Schlüssel zum Erfolg!

Und deshalb geht ein Profi genau von diesem Punkt aus. Man kann dies bewusst oder unbewusst tun. Ob du nun mit dem Kopf herausfindest, was du magst, oder ob du‘s mit dem Bauch herausfindest, völlig egal. Hauptsache, schmeckt dir.

Dadurch, dass wir gefunden haben, was uns interessiert, ändert sich der Bildentwurf enorm.

Quatsch, er ändert sich brutal!

Ich zeige dir nun mal die heutige Straßenecke:

Sujet: Was ist das Licht aus den Fenstern so schön:

Tine Klein, Aquarell, Watercolor, Basel Spalen Switzerland Tutorial vom Sujet zum Bild

Was ist mit dem Weg zum Rhein? Der Frühling ist da!

17 Uhr:  Rushhour und Gedrängel an der Bahn!

Tine Klein, Aquarell, Watercolor, Basel Spalen Switzerland Tutorial vom Sujet zum Bild

Je nachdem, wo ich sitze, was ich fühle, entstehen aus dem gleichen Motiv völlig unterschiedliche Sujets!

Es ist also unerlässlich, dass man das Warum klärt!

Vom Motiv zum Sujet -Mein Warum:

Was diese Jahreszeit wunderbar macht, ist der Kontrast zwischen der Kälte und der Dunkelheit und dem wunderbar warmen Licht aus den beleuchteten Fensterscheiben.

Wenn ich meinen Abendspaziergang mache, dann finde ich die warmen Lichter so wunderbar wie eine Motte.

Die Sujet-Technik:

Schritt Nummer 2. Die Form:

Wenn man weiß, dass die Form nichts zur Sache tut, kann man sie einfach weglassen oder vereinfachen.

Der erste Schritt verändert also grundlegend das Vorzeichen. Deswegen werden die meisten Maler im Laufe ihres Lebens immer reduzierter.

In meinem heutigen Bild bedeutet dies, dass ich nur die grobe Grundform der Häuser brauche, denn sie sind ja nur die Umrahmung für das Licht aus den Schaufenstern.

Halten wir mal fest, die Idee mit dem Sujet ist super, weil sie hilft, die notwendigen Formen zu vereinfachen.

Der dritte Schritt im Bildentwurf ist die Hierarchie von Licht und Schatten.

Die meisten Menschen haben das Bedürfnis, die Umgebungsverhältnisse genau abzumalen. Sie möchten das wie eine Kamera tun. Sie denken immer daran, wie großartig das beim Foto aussieht. Tatsächlich kann man selten die tatsächlichen Tonwerte der Umgebung übernehmen. Kaum einer macht sich klar, dass heutige Kameras mit sehr ausgeklügelten Software-Routinen arbeiten, um das tatsächlich vorhandene Licht für das Auge gut erkenntlich in Licht- und Schattenverhältnisse umzuwandeln. Die traurige Wahrheit ist, dass ein Maler nicht anders arbeitet als die Softwareroutinen, er muss gut verständliches Licht erzeugen.

Schritt Nummer 4: Farbe

Erst im letzten und vierten Schritt werde ich mich um die Farben kümmern.

Auch hier ist es oft wichtig, dass das Bild andere Farben hat, als du sie in der Realität siehst. Tatsächlich gibt es für ein Bild immer zwei Realitäten, das eine sind die sichtbaren Farben, das andere sind die Gefühle, die wir an einem bestimmten Ort haben. Reale Farbe und gefühlte Farbe können voneinander abweichen.

In meinem Bild wandle ich Feuchtigkeit und Kälte in Blau um. Das Haus fühlt sich im Januar blau und kalt an.

Tine Klein, Aquarell, Watercolor, Basel Spalen Switzerland Tutorial vom Sujet zum Bild

Sujet, wie wird’s zum Bild?

In den vorhergegangenen Absätzen habe ich formuliert, wie die Frage:“ Worum geht es?“,  zu Veränderungen in der Bilddarstellung führt. Das Motiv wird über die Frage, was uns daran berührt, zum Sujet, und dies führt zu gewaltigen Umbrüchen im Bildentwurf.

Für ein gelungenes Bild muss man all diese Bestandteile zusammenführen und, um ehrlich zu sein, man muss auch oft Dinge hinzufügen.

Erfahrene Maler lügen oft Dinge in reale Szenen hinein.

Ich benutze gerne reale Dinge, um ein Bild zu vervollständigen.

 

Im heutigen Bild bleiben die Menschen ganz oft vor den Schaufenstern stehen. Und dann bilden ihre dunklen Silhouetten eine Form, die die Idee des Bildes enorm stützt.

Motten werden vom Licht angezogen.

Auch hier zeigt sich, wie enorm hilfreich die Sujet- Technik ist.

Ich finde die Technik macht Bilder viel besser, weil sie dir selbst klar macht, was du suchst.

Summary:

Erstens: Motiv daraufhin betrachten, was du magst. So wirds zum Sujet: Worum gehts!

Zweitens: Beim Vorzeichen und Malen die Formen vereinfachen, wenn sie nicht zur Aussage gehören.

Drittens: Untersuchen, ob Licht und Schatten mit der Idee des Sujets zusammenpassen.

Viertens: Eine harmonische Farbauswahl treffen, die zu den realen Gegebenheiten passt.

 

Wenn du das nächste Mal startest, dann solltest du einmal über das Sujet nachdenken. Es funktioniert genauso gut, wenn man seinem Bauchgefühl wie ein Spürhund folgt.

Liebe Grüße ins Wochenende!

Tine

Ich danke herzlich:


 

Gouache: Wasserfarbe das volle Programm!

Herzlich Willkommen 2022!

Hier geht´s lang!

Na, da haben wir den Salat.

Wo lang geht´s denn lang?

Keine Ahnung, das weiß wohl niemand. Doch die die es auch nicht wissen, die schreien am lautesten.

Ganz im Gegensatz dazu ist der Winter für mich eine schöne Zeit. Um dem Jahreswechsel herum ist für mich die stille Zeit. Und diese Stille nutze ich liebevoll um das neue Wissen auszubrüten.

Manchmal erwische ich mich bei dem Gedanken:

Mensch, es soll so sein wie immer! Wie vorher!

Doch das Leben geht nicht rückwärts und das ist auch schön so.

Wir werden was Neues finden müssen! Das Gute erkennen.

In der Malerei muss ich nix Neues finden, ganz im Gegenteil, ich möchte etwas Neues finden und zwar in aller Leidenschaft, denn es macht mir Freude! Komm mit, lass dich begeistern.

Wasserfarbe das volle Programm!

Neues finden ist was Schönes! Es geht nicht um entweder oder sondern um Gouache und Aquarell, es sind ein beides Wasserfarben?

Gouache ist die Mutter des Aquarells und wie man lange meinte: „Ein bisschen in die Jahre gekommen!“ Die einhellige Meinung:

„Heute gibt es Besseres, die ist ja deckend, igitt!“ Das Argument stimmt eindeutig! Doch es ist bescheuert!

Was so merkwürdig daran ist, eine Farbe wird nach Eigenschaften beurteilt, die sie eindeutig nicht hat. Das wäre so als wenn ich dich Fragen würde, ob du die hundert Meter unter 10 Sekunden sprintest. Nein? Dann hast du sicher auch keine tollen anderen Eigenschaften! Das ist doch Quatsch! Wie viele tolle Eigenschaften hast du? Und wie doof wäre es, dich nur nach einzig und allein nach deinem 100 Meter Sprint zu beurteilen?

Das Beste holt man aus Menschen, Material und Zeitgeschichte heraus, wenn man fragt:

Was kann´s denn?

Wer kann was?? Gouache und Aquarell.

Es liegt eine gewisse Weisheit darin, zu erkennen was Dinge können, denn das macht sie großartig.

Viele Aquarellmaler probieren einmal Gouache aus und lassen es dann sofort wieder sein, weil die Farbe sich nicht verhält wie Aquarell.

Obwohl Gouache und Aquarell Geschwister sind, verhalten Sie sich beim Malen wie Hund und Katz.

Die große Stärke des Aquarells ist der Zufall, hier kann man wundervolle und unkontrollierte Farbverläufe machen. Aquarellfarbe ist dann großartig, wenn man sie transparent vermalt. Dann leuchtet und strahlt sie ganz wunderbar. Das Aquarell entwickelt also seine Stärke, wenn es ganz flüssig ist. Kommt Aquarellfarbe mit deckenden Pigmenten in Kontakt, dann verändern sich ihre Eigenschaften stark. Passiert dies unkontrolliert sieht es oft nicht hübsch aus. Deshalb haben die deckenden Pigmente einen sehr schlechten Ruf. Im Gegenteil dazu, wird die Gouache erst wach, wenn sie deckend wird.

Tatsächlich malen aber hunderttausende von Malern und Designern sehr gerne mit deckenden Pigmenten. Warum?

Weil sie diese Eigenschaft nicht als Unfall betrachten, sondern als Erweiterung ihrer Möglichkeiten!

Sie benutzen einfach beides, und das gleichzeitig! Das geht, und erzeugt unglaublich schöne Ergebnisse.

Gouache fängt genau dort an wo die Aquarellfarbe Probleme bekommt.

Aquarellfarbe kann man gut bis zu einer Konsistenz von Sahne malen, danach wird sie zu dickflüssig, um einen schönen Farbauftrag zu erreichen.

Die Ergebnisse sind schlierig, matt und nicht schön. Genau an diesem Punkt entwickelt die Gouache ihre Stärke. Man kann sie prima halb deckend malen, dann ist sie vom Aquarell kaum zu unterscheiden.

Tine Klein Tomate Tutorial Gouache

Die beiden Farben arbeiten also mit völlig unterschiedlichen Wirkmechanismen. Aquarell bringt die Farben durch Transparenz zum Strahlen, Gouache die Farben durch starke Dunkelheiten zum Strahlen. Sie überzeugt durch dichte und strukturierte Farbaufträge. Man kann sie sogar auf schwarzem Papier malen.

Tine Klein Malaga Tutorial Gouache

Während man beim Aquarell weiße Stellen kontinuierlich aussparen muss, kann man diese hellen Stellen in der Gouache einfach oben aufsetzen. Praktisch und die Farbe verzeiht viele Fehler.

Gouache ist so deckend, dass man tatsächlich von dunkel auf hell arbeiten kann.

Gouache wie Aquarell?

Gouache kann man durchaus genauso malen wie Aquarell, bei den mittleren Konsistenzen sind die Farben fast identisch.

Tine Klein Schnee malen, Aquarell Tarasp, gouache

In der mittleren Konsistenz kippt das Aquarell langsam in die deckende Gouache um.

Dass es wahrscheinlich nichts Neues für dich, nur weißt du es nicht! Denn in jedem Aquarellkasten sind auch deckende Farben und das ist Gouache.

Dies kannst du oben Bild sehen. Schnee und Bäume sind lasierend, die Schwärze ist Gouache in reinster Form.

Bei der Tomate sieht man kaum, dass sie nicht mit Aquarellfarbe gemalt ist. Denn ist eine Gouache Farbe sehr flüssig, dann wird sie automatisch auch transparenter.

Tine Klein Tomate Tutorial Gouache

Ganz schön dicke!

Doch Gouache entwickelt seinen ganz eigenen Charme, wenn man es in einer dickeren Konsistenz malt. Die Dichte der Farbe ist die Stärke der Gouache:

Tine Klein Tomate Tutorial Gouache

Tomate auf Jeanshose.

Falls du die dieses Jahr mal wieder vorgenommen hast abzunehmen, dann kann ich dir mit diesem Bild beweisen auch dicke Sachen können ganz schön toll sein!

Dadurch das man die Farbe so dick auftragen wird entsteht ein ganz anderer Look!

Man kann so dicht malen, dass man enorme Dunkelheiten erzeugen kann!

Man kann sehr flüssige und dicke Aufträge machen und trotzdem trocknet die Farbe schnell.

Konsistenz:

Die Kunst daran ist die Gouache so aufzutragen, dass sie zwar deckend ist, aber immer noch flüssig.

Wird die Farbe zu dick flüssig, dann hat sie eine Malkonsistenz in etwa von Nivea Creme oder Mayonnaise, das ist unangenehm und zieht Schlieren. Dann klebt sie.

Malen mit Mayo

Diese Konsistenz ist der Grund, warum viele Aquarellmaler mit Gouache am Anfang nicht klarkommen. Doch es ist einfach Übungssache, die Gouache muss ein klein wenig flüssiger als Mayo gemalt werden und dann wird sie traumhaft. Man kann das Endergebnis kaum von Acryl oder Ölmalereien unterscheiden.

Also merke am besten steuerbar ist die Gouache in einer Konsistenz von Sahne!

In der letzten Schicht kann man die Gouache sehr trocken und deckend malen. So erzeugt man zauberhafte Highlights!

Tine Klein Tomate Tutorial Gouache

Man kann die Gouache auch sehr trocken malen, dann gleicht sie der Ölfarbe. Fast wie Öl, klasse, oder?

Durch Dick und Dünn!

Ich möchte meine Farbe dick und dünn!

Man merkt das Aquarell und Gouache sehr begabte Schwestern sind.
Man sollte Dinge nach ihren Stärken beurteilen und nicht krampfhaft nach den Schwächen Ausschau halten.

Für die Menschen, die ihr Repertoire erweitern wollen, gebe ich dieses Jahr einen Kurs über Gouache Farbe. Da die Farbe viel schneller trocknet als Aquarell ist sie wunderbar zum Illustrieren geeignet.

Ich wünsche mir für das neue Jahr, dass wir alle Dinge nach ihren Stärken beurteilen! Kein Geschrei, sondern Lösungen.

Hey, das scheint doch bei uns im neuen Jahr die Sonne! Na, wenn das mal kein Zeichen ist! Liebe Grüße ins neue Jahr Tine

 




 

Tine die Konsistenzen von Gouache erkläre ich in meinem nächsten Kurs in den Boesner Ateliers der Schweiz:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/events-skizzieren-gouache

 

Das Bild der Woche!

Dies ist der Blick aus meinem Fenster! Und es geht um das Thema dieses Blogs: Das Gute erkennen.

Das Restaurant wurde von 2 ziemlich großen Osteuropäern übernommen.  Ich habe gehört, das am Anfang gelästert wurde. Heute sind die beiden Herren die Lieblinge der Straße, denn Niemand kann so zauberhaft mit alten Leutchen umgehen wie die zwei großen Kerle.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schnee malen! Das geheimnisvolle Nichts!

Schnee malen! Auch wie schön wäre Schnee zu Weihnachten! Doch nicht alle haben das Glück, dass sich die Landschaft zu Weihnachten in einen flauschigen Pelzmantel in weiss hüllt. Ob jetzt weisse Weihnacht oder nicht! Ich danke Dir und fühle mich geehrt, dass du meinen Blog an Weihnachten liest!! Wer auch immer du bist, ich wünsche dir schöne Weihnachten!

Schnee ist immer so eine Sache, wenn man ihn sich wünscht, kommt er grundsätzlich nicht.

Die meteorologische Regel ist: Er kommt immer dann, wenn ich den Eiskratzer im Auto nicht finde.

Wenn ich in meine Statistik schaue, dann muss ich allerdings beim heutigen Thema herzlich lachen! Ich möchte mich jetzt schon bei meinen treuen Lesern in Australien, Kenia, Singapur und Französisch-Polynesien entschuldigen! Ich weiß das heutige Thema ist nichts für euch. Wir hier im deutschsprachigen Raum hoffen allerdings zu Weihnachten sehr auf die weiße Pracht, leider klappt es oft zu Weihnachten nicht.

Auch wenn ich hier sitze und im warmen Schein meiner Schreibtischlampe schreibe, dann ist es ganz still, die Katze liegt hinter mir im Papier und schnurrt, von dem Rummel von angeblich 50.000 Besuchern aus aller Welt bekomme ich hier nichts mit. Wenn ich mir ein Weihnachtsgeschenk wünschen dürfte: Schreibt mir doch mal im Chat, wo ihr herkommt und warum ihr den Blog lest! Das gilt besonders für all die Menschen aus den fernen Ländern aber auch für die Menschen nebenan!! Dann können wir uns alle mal zuwinken, grüßt die anderen Leser zu Weihnachten!

Wer seid ihr?

Im Winter malen!

Schnee malen und im Winter malen macht sehr viel Spaß.

Wenn es nur nicht so kalt wäre!

Wir Schweizer haben es gut. Wir haben die Berge in der Nähe und können selbst bei schlechtestem Wetter mal eben einen Tagesausflug machen.

Oben scheint die Sonne! Über den Wolken!

Mein heutiges Bild ist in Tarasp gemalt, dort hat ein Freund ein Ferienhaus und es liegt zu dieser Jahreszeit immer Schnee. An den Tag an dem ich das Bild malte, muss ich immer wieder denken, Sonne tanken und lange Spaziergänge im Schnee!  Raus an die Luft, das hebt die Stimmung.   Denes hat dabei Orangen gepellt und der Duft steckt im Bild.

Und es gibt noch einen Tipp wie man im Winter gut malen kann:

Sitzheizung im Auto!

Macht die Skizzen vor Ort, haltet deine Eindrücke direkt vor Ort fest! Andernfalls sieht man nicht wie es wirklich ist, oft reicht eine Bleistiftzeichnung, doch ich liebe Pinsel. Das Gefährliche daran, mein Gatte flippt aus, wenn ich mit dem Pinsel den Ledersitzen zu nahekomme! Solche Gesichtsausdrücke habe ich das letzte Mal beim Stierkampf gesehen . Er stampft mit dem Hufen, Bulle in Kampflaune! Kopfeinziehen, süß lächeln du wirst doch deine geliebte Gattin nicht zu Weihnachten würgen oder? Spaß beiseite nun zum Schnee:

Schnee malen Aquarell Tine Klein, Tarasp, Engadin, Burg, Aquarell!

Jetzt aber wie versprochen eure Tipps zum  Schnee malen:

Tipp Nummer 1: Weiß ist wichtig! Aber nicht immer Weiß!

Wer Schnee malt stellt schnell fest wie viele Farben Weiß haben kann, deshalb lest euch noch mal den Blog von letzter Woche durch.

Schnee ergänzt man am besten mit vielen Blautönen, das wirkt schön kalt. Auf keinen Fall beim Schnee malen Schwarz benutzen! NO GO! Das verwandelt die Pracht in graues Schmuddel- Wetter!

Die schönsten Schneemischungen sind meiner ganz persönlichen Meinung nach Kobald Azur und Utramarin feinst.

Tipp Nummer 2: Der schönste Schnee ist:

Das Papier!

Nichts strahlt so sehr wie das reinweiße Papier!

Die einfachste Form des Schnee malen s ist einfach nix tun! Weniger ist mehr!

Weiße Farbe aus der Tube ist immer etwas Grau.

Gib ein wenig kaltes Blau hinzu und das Graue verliert sich etwas.

 

Tipp Nummer 3: Gouache hilft beim Schnee malen

Ich wechsele im Winter zu Gouache Farben, die trocknen viel schneller und sind deckend.

Hättet ihr es geschehen? Wenn ich es nicht verraten hätte? Die Farben haben den Ruf das sie nicht brillant sind. Dies stimmt aber längst nicht mehr!

Im Winter ist dies ein riesiger Vorteil! Man hat so gut wie keine Trockenzeiten, dies verkürzt den Malprozess enorm. Schnelle Skizzen sind dann auch schnell.

Arbeitet man mit deckenden Farben kann man Schnee einfach oben auf setzen.

Besonders auf Schattenseiten kann man völlig problemlos Gouache Farbe – Weiß aus der Tube aufsetzen. Weiß aus der Tube ist zwar immer ein bisschen Grau, für Schnee im Schatten ist dies jedoch perfekt. So wird das Schnee malen wirklich einfach!

Tipp Nummer 4: Schnee malen, kleine Flächen sind der Trick!

Man kann weiße Flächen und Schnee problemlos mit weißen Stiften oder Gouache oben aufsetzen, aber dies müssen Highlights bleiben. Das Auge des Betrachters empfindet große Schneeflächen merkwürdig, wenn diese gemalt werden. Möchte man den Schnee komplett malen, dann muss man die Maltechnik komplett umstellen. Das Auge des Betrachters sieht  sofort, wenn Farbe in zu unterschiedlichen Konsistenzen aufgetragen wurde! Das ganze Bild muss dann deckend gemalt werden, ansonsten sieht es nicht gut aus.

Tipp: Schnee malen, immer nur in kleinen Flächen!

Tipp Nummer 5: Überraschend! Schnee liebt die Dunkelheit.

Schnee fängt in Bilder immer erst an zu leuchten, wenn das Auge einen Vergleichsmaßstab hat. Erst wenn das Auge etwas Dunkles hat, dann bemerkt es wie hell das Weiß ist!

Wer Schnee malen möchte, muss sich an die Dunkelheit trauen.

Liebe Grüße und Frohe Weihnachten! Wie schön das es dich gibt!

Tine

Wenn du Freude am Blog hast freue ich mich über eine Spende:


Wichtige Grundlagen  zum Thema:

https://blog.herz-der-kunst.ch/grau-mischen-farbenfrohes-grau/

 

Falls ihr mit malen möchtet die Webcam Tarasp im Engadin:

https://www.guidle.com/de/webcams/tarasp/tarasp_ABVUhyx?relatedCrId=F6hUWf&forceOfferType=WEBCAM_PLAYER

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie lerne ich, einen Malstil zu entwickeln?

 

Tine Klein Barceloneta, Acuarela, Aquarell, Watercolor

 

Der eigene Malstil!

Künstler sind begabt und das ist in den Schoß gefallen, weil sie soooooo talentiert sind!
Es stimmt, der eigene Malstil hängt auch an den Fähigkeiten, die man mitbekommen hat, und die kann man sich nicht aussuchen.
 
Und so treibt mich von Anfang an die Frage: Was ist in mir angelegt und was kann ich damit erreichen?

Wie man mit Vererbtem umgeht:

Es sind nicht die Dinge, die wir mitbekommen haben, die uns beschränken, sondern die Geisteshaltung dazu!  Das mit dem Malstil ist ein bisschen wie mit den Haaren!
 
 
Meine Cousine bekam von unserer Urgroßmutter tizianrote irische Locken.
Wie gerne hätte ich auch die Haare gehabt.
Meine ordentliche Cousine kämpfte wie besessen gegen ihre Haare und sah deshalb unvorteilhaft aus. Meine Freundin, entfernt mit uns verwandt, hat die gleichen Haare. Eine saucoole, veränderliche Pracht
 
Man merkt an diesem Alttagsbeispiel, ob etwas Ererbtes  ein Fluch oder Segen ist, hängt am Benutzer! Die Geisteshaltung machts!
 

Akzeptieren oder verändern?

 
Der eigene Malstil sollte zu den eigenen Fertigkeiten oder dem Charakter passen.
Vorsicht! Küchenpsychologie!
So manch einer wird durch solche Gedanken sehr klein gehalten.
Schuster, bleib bei deinen Leisten?!
Neurologen wissen, dass das Gehirn ist eine formbare Masse. Neuroplastizität nennt man das.
Du kannst deinen eigenen Malstil mit Macht prägen.

Der eigene Malstil -Wer bin ich?

Diese Frage dürfte so manchen von uns in Verzweiflung stürzen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man ab einem gewissen Alter fast gar nicht mehr sagen kann, was natürliche Anlagen sind. Viele Menschen wurden so unglaublich streng erzogen, dass ihre natürlichen Anlagen kaum noch zu erkennen sind. Auch gewisse Lebenserfahrungen prägen den Malstil sehr stark.

Unser Gehirn verändert sich stark durch Dinge, die wir alltäglich tun!

Was heißt das für unseren Malstil?

In erster Linie, dass du dich trauen solltest zu tun, was du willst.

Ein Buchhalter wird zum pedantischen Buchhalter durch die Dinge, die er täglich tun muss. Es ist sein Job sehr genau zu sein!

Beim Malstil ist dies genauso:

Du wirst geprägt durch, das was du tust.

Ein kleiner Kurswechsel hat unglaubliche Folgen, wenn man ihm Zeit lässt!

Lass dir Zeit und male oder zeichne regelmäßig in eine Richtung, in die du dich entwickeln möchtest.

Es wird ein ganz natürlicher Malstil entstehen, weil er für dein Gehirn selbstverständlich wird.

Die Zeit ist ein wichtiger Faktor auch bei kleinen Veränderungen des Malstils.

Dabei solltest du im Kopf behalten, der Malstil entsteht im Rahmen der Dinge, die du tust. Stell dir vor, du und dein Malstil sind Pilot und Flugzeug. Du veränderst beim Start deinen Winkel um 3 Grad! Du guckst nach unten und ärgerst dich! Nichts ist passiert. Doch du wirst überrascht feststellen, nach 3 Stunden landest du nicht in Rom, sondern in Monte Negro!

Also fang an!

Optimieren durch die kleinen Veränderungen:

Sei nicht frustriert, wenn eine Veränderung am Anfang unmerklich ist!

Mein Tipp: Arbeite an einem bestimmten Thema weiter. Das Gehirn bildet neue Synapsen, an die es anknüpfen muss. Wie oben bemerkt, Zeit und Übung verändern dich!

Wenn du im Laufe des Jahres immer wieder Pizza isst, dann hat du ein Kilo mehr auf den Rippen. Wenn du also anders malen oder zeichnen möchtest, dann bilde ein paar Routinen aus, die es zur Gewohnheit machen.

Ich stelle täglich eine Eieruhr für 15 Minuten Zeit für Etwas was ich lernen möchte!

Die Macht der Angewohnheiten ist groß!

Angewohnheiten loszulassen ist schwer! Sie schleichen sich automatisch immer wieder ein. Deshalb ist es wichtig, Veränderungen regelmäßig einzuüben. Viele von euch machen sehr unterschiedliche Malkurse. Amüsiert stellte ich fest, dass einige Lehrer, die sich mit dem Vermitteln von Wissen auskennen, der gleiche Malkurs bei mir zweimal buchten. Was ich im ersten Moment merkwürdig fand, macht absolut Sinn!

Vertiefen darf man nicht unterschätzen!

Zick Zack fliegen macht keinen Sinn für den Malstil! 

Viele Leute möchten alles sein, nur nicht sie selbst!

Sie möchten malen wie Joseph Zubukvic, ganz Ton in Ton, am nächsten Tag möchten sie mit greller Farbe malen, dann Architektur-Zeichnungen machen und dass möglichst genau, und am nächsten Tag möchten Sie ganz locker sein und mit Farbe spritzen! Dieses Verhalten erlebe ich immer wieder.

Damit führt man sein eigenes Gehirn im Zickzack, der Flugkapitän trudelt mit dem Flieger über dem Flughafen und kommt nicht von der Stelle, wenn er sein Flugziel alle 5 Minuten ändert. Das verbraucht Kraft!

Lernziele setzen! Dein Gehirn ist formbar.

Tine Klein Malstil entwickeln

Vor 2019 habe ich meistens illustrativ gearbeitet!

2019 setzte ich mir das Ziel, mich durch die klassischen Techniken der Malerei zu arbeiten und diese langsam, aber sicher in leichtere Techniken für jeden Tag umzuwandeln. Zwei Jahre lang beschäftigte ich mich immer wieder mit klassischen Techniken der Malerei.

Plötzlich sagten Freunde: „Ist das von dir?“

Achtung, du wirst was du machst!

Was ich nicht geplant hatte, trat ein. Mit der Technik veränderte sich mein Malstil. Ich wurde klassischer. Plötzlich sah ich aus wie ein Aquarellmaler und nicht mehr wie ein Sketcher. Trotzdem, es dauerte nicht länger ging dank der Pinseltechnik mit der gleichen Leichtigkeit und Schnelligkeit. Doch es ist immer überraschend für mich! Es war nicht geplant, aber logisch, wenn man bedenkt an welchen Techniken ich gefeilt habe.

Als wir in Frankreich waren, bat mich ein englischer Freund, ein Bild wie Tim Wilmot zu malen. Kann ich nicht, sagte ich mit Überzeugung. 45 Minuten später, gab es das Bild! Ich war überrascht, Upps!

Tine Klein Saint Tropez Bild nach Tim Wilmot

Dieses Bild entstand vor Ort aber nach Tim Wilmot. Ein bisschen Tine ist drin ohne mein spritziges Orange geht es nicht.

Was war passiert?

Ich entstaubte klassische Maltechniken, machte sie nutzbar und dabei wurde mein Gehirn geformt!

Die klare Wahrheit ist, achte darauf, was du machst, denn dein Gehirn wird geformt!

Viele denken, einen Malstil könnte man nicht erzwingen, das ist Nonsens, man erarbeitet ihn sich in vielen kleinen Schritten.

Tine Klein Malstil Burg Birseck

2021: Ich kann nun in der gleichen Geschwindigkeit aquarellieren wie zeichnen.

Also pass auf, womit du dich fütterst! Ich füttere mich nun wieder mit einer Reihe wilderer Übungen!

Zielgerichtet füttern!

Es ist sinnvoll, das Gehirn durch kleine Veränderungen in eine Richtung zu führen. So kann ein ordentlicher Maler zum Beispiel langsam frei werden. Viele Dinge können dabei sinnvoll sein und später ein Ganzes ergeben. Von Nass-in-Nass-Techniken über freies Zeichnen oder Improvisationen, die Liste ist unendlich.

Denk an die Wiederholungen.

Aber du solltest nicht versuchen zu malen wie ein anderer. Verbinde einfach verschiedene Dinge, bis du einzigartig wirst!

Forme dich!

Oft erlebe ich unglaubliche Dinge, als junge Frau traf ich einen total verklemmten jungen Mann in einem Atelier. Er malte mit Besessenheit Aktbilder.

Wir lachten! Der würde wohl gerne!

Ja, er wollte mit aller Kraft! Jahrzehnte später traf ich ihn wieder, ein charismatischer Mann mit starker sexueller Ausstrahlung! Um ihn herum eine Gruppe weiblicher Groupies.

Er formte die Kunst und die Kunst formte ihn!

Also gib acht! Träume können formen!

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine




 

In diesem Blog sieht man wunderbar, wie sich der Malstil veränderte:

https://blog.herz-der-kunst.ch/blick-realitaet-und-bildentwurf/

Blick, Realität und Bildentwurf

 

Der eigene Malstil ist keine Stilrichtung! dennoch ist er oft mit Zeitgeist und Stilrichtung verbunden!

Wir können Renoir und Monet unterscheiden! Das vergleichen von Künstlern in Stilrichtungen ermöglicht zu sehen wie wichtig es ist man selbst zu bleiben!

https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Stilrichtung_in_der_Malerei

 

Bewegung malen, das Schöne steht nicht still!

Tine klein Aquarell Barcelona, Spanien Placa de Catalunya, Tutorial Bewegung malen

Korrigiert

Ich bin mal wieder unterwegs und ständig begegnen mir so schöne Dinge!

Ich denke immer: Oh mein Gott, das möchte ich einfangen, festhalten! Es gibt so viele großartige Sachen, und viele davon stehen einfach nicht still!

Die schönsten Plätze dieses Universums sind voll mit Leben und Bewegung. Wenn man solche Orte ohne die bewegten Dinge malt, dann stimmt etwas nicht!

An den schönen Orten wuseln Menschen herum, die Leute kommen mit dem Auto angefahren, Fahrräder und Motorroller flitzen vorbei.

Das pralle Leben ist immer in Bewegung!

Und nun sind wir beim heutigen Thema:

Bewegung malen, denn das Leben steht nicht still:

Schöne Orte sind immer in Bewegung und dies hat schon so manchen beim Malen zur Verzweiflung gebracht.

Viel zu schnell rollt, rast alles vorbei und niemand rastet!

Das alles scheint für Maler ziemlich unlösbar, wenn man nicht mit dem Foto arbeitet. Doch auch mit dem Foto ist dies so eine Sache, denn Fotos zeigen nicht unbedingt das, was man als Maler*in zeigen möchte. Dem Maler* stehen ja viel tollere Möglichkeiten zur Verfügung als nur ein schnödes Standbild.

Bleibt also die Frage:

Welche einfachen Möglichkeiten habe ich, wenn ich Bewegung malen möchte?

Bewegung malen, aber wenn es stillsteht:

Gerade die Bewegung macht einen Ort schön und einmalig!

Und nun die großartige Nachricht, Gegenstände verändern sich nicht, wenn sie in Bewegung sind!

Wer es sich zu schwer macht, der ärgert sich und macht die Welt schlechter, als sie ist.

Wenn lauter Taxis an mir vorbeirasen, dann brauche ich den Kopf meistens nur ein bisschen zu drehen und schon steht ein Taxi am Rand, das ich in aller Ruhe betrachten und zeichnen kann.

So einfach ist es!

Das Geheimnis des Lebens ist die Ausgeglichenheit, wo Bewegung ist, da ist auch Stillstand. Schon die nächste Ampelphase lässt die Autos stillstehen.

Muss denn Hektik ausbrechen, wenn die wegfahren?

Nö, lass sie ziehen und behalte die Ruhe, denn man kann ein Auto problemlos durch ein anderes ersetzen. Die sehen doch eh alle sehr ähnlich aus.

 Tipp 1: Sei schlau, mal sie im Stillstand, denn es verändert sich nichts.

Man kann Bewegung malen, das ist einfacher, als sie zu fotografieren.

Jetzt wirklich, das kann doch nicht sein, oder?

Doch, wir Maler*innen haben so unsere Möglichkeiten.

Der Rallye-Streifen wirkt Wunder!

Wenn man einen Gegenstand streifig malt, wirkt er bewegt.

Schaut man sich die Bilder von Vincent van Gogh an, ist immer Bewegung im Spiel. Das liegt an den vielen kleinen Streifen und Strichen, die der Maler benutzte.

Vincent Van Gogh, La mer aux Saintes-Maries, Saintes-Maries-de-la-Mer, 1888.jpg

Quelle: Von Vincent Van Gogh, La mer aux Saintes-Maries, Saintes-Maries-de-la-Mer, 1888 – https://www.fondationlouisvuitton.fr/fr/evenements/icones-de-l-art-moderne-la-collection-morozov Musée d'État des Beaux-Arts Pouchkine, Moscou., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=108289036

Selbst eine ruhig daliegende Landschaft wirkt unruhig und bewegt.

Vincent van Gogh’s famous painting, digitally enhanced by rawpixel-com 46.jpg

Quelle: Rawpixel, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Tipp 2: Streifen, Striche oder gerichtete Punkte, geben das Gefühl von Bewegung!

Diesen kleinen Trick wende ich auch in meinem Bild an, ich nenne es Bewegungsstreifen.

Dieser Trick ist einfach und gut, der Pinsel zaubert im Handumdrehen Bewegung. Bewegung malen ist also nicht so kompliziert wie gedacht.

Mensch und Tier, vermaledeit, sie wollen einfach nicht stillstehen!

Was tun? Brauchen wir nun die Eiskanone wie der Bösewicht im James Bond? Ja, das wäre ein Spaß! Das wäre mal ein Mal-Equipment, das mir mein Holder zu Weihnachten basteln könnte!

Spaß beiseite, brauchen wir gar nicht. Es gibt die typischen Körperhaltungen.

Wie bewegt sich denn ein Mensch, wenn er eilig ist?

Antwort: Im gestreckten Schweinsgalop!

Das ist Dialekt und heißt so viel wie: Mit langen Schritten.

 

Tipp 3: Menschen in Bewegung immer mit Schritten darstellen. Je länger der Schritt, desto schneller wirkt es.

Wenn es einem beim Malen zu schnell wird, nimm dein Handy und fotografiere die Szene, bis du eine typische Körperhaltung eingefangen hast, die passt dann optimal ins Bild.

Beobachte die Bewegung – Ducken macht es schnell:

Bewegung malen ist wirklich nicht schwer, wenn man sich Zeit und Ruhe zur Beobachtung nimmt.

Die beste Mal- und Zeichenstunde ist die Beobachtung. Setze dich ans Fenster und guck mal zu. Jugendliche auf einem Roller machen sich immer rund, sie ducken sich, um noch schneller zu sein. Wer schnell ist, macht lange Schritte. Bei einem normalen Gehtempo ist oft nur ein Beim zu sehen.

Solche Beobachtungen machen deine Bilder gut! Viel Spaß!

Liebe Grüße

Tine

Hallo meine Lieben,

In meinem Blog geht es um das Malen und Zeichnen. Kultur und Malerei sind so wichtig für ein zufriedenes Leben, deshalb teile ich jede Woche ehrenamtlich meine Gedanken. Aber auch Du kannst was für mich tun. Gerade wenn ich auf Reisen bin, wäre es schön, wenn Du beim Blog angemeldet wärst, denn dann bräuchte ich den Blog nicht in die sozialen Netzwerke stellen. Bitte sei so lieb und melde dich an, dass ich mit deinen Daten keinen Quatsch mache, versteht sich von selbst.

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Ich danke Dir herzlich für das Lesen, ich freue mich darüber sehr

Tine




Weiterlesen bei Tine:

Menschen malen

https://blog.herz-der-kunst.ch/menschen-malen/

 

 

Urban Sketchings nachbearbeiten?

Wir sind Impressionisten:

Wie man das auch immer nennen mag, wir sind Impressionisten. Ob man den ganzen nun den Stempel, des Urban Sketchings, des Pleinairs oder des Impressionismus aufgedrückt.

Eines bleibt immer das Gleiche:

Es ist wunderschön, von den eigenen Beobachtungen zu arbeiten.

Aus Zufall bin ich auf dieses Bild gestoßen, was unser Lebensgefühl eindeutig festhält:

Urban Sketchings :) Monet by John Singers Sargent ist 1885

By John Singer Sargent – http://www.tate.org.uk/art/artworks/sargent-claude-monet-painting-by-the-edge-of-a-wood-n04103 Transferred from en.wikipedia to Commons., Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1854607

Das Bild von John Singers Sargent ist 1885 entstanden und ich sehe überhaupt keinen Unterschied zu dem Lebensgefühl in meinem eigenen Freundeskreis.
 
Spontane Kunstwerke haben den Riesenvorteil, dass sie ohne nachzudenken aus dem Herzen kommen.
Sie zeigen, was wir lieben und erleben.
 
Das spontane Malen ist eine Lebenseinstellung. Es geht um das Erlebte, deshalb wehren sich auch viele Menschen dagegen, solche spontan entstandenen Bilder im Nachhinein zu korrigieren.

Darf man Urban Sketchings  korrigieren?

Darf man spontane Kunstwerke korrigieren? Dies ist sicher eine sehr spannende Frage, und ich bin mir auch sicher, dass sich hier einige leidenschaftliche Leute sich gegenseitig die Augen auskratzen und die Haare ausreißen könnten.

Standpunkte, die das Leben erleichtern, finde ich jedoch erfrischend.
Immer dann, wenn Regeln so streng werden, dass sie den eigentlichen Sinn einer Sache untergraben, dann sind sie meiner Meinung nach sinnlos.
 
Die Bewegungen des Urban Sketchings und der PleinAir -Malerei sind entstanden, damit Menschen draußen und von direkter Beobachtung malen.
 
Wenn wir jetzt jedes einzelne kleine Detail draußen reinmalen müssen, dann wäre ich im Laufe meines Lebens bereits mehrmals erfroren.
Wenn Regeln so streng werden, dass sie das eigentliche Ziel verhindern. Dann sind sie nicht nur sinnlos, sondern bescheuert.
 
Ich finde das nach Bearbeiten von spontanen Kunstwerken immer dann gut, wenn sie tatsächlich Erlebtes in das Bild bringen.

Vergessene Erinnerungen in Urban Scratchings einfügen.

Immer dann, wenn ich lange vor ein Motiv gesessen habe, haben sich die Erinnerungen in meinen Kopf eingebrannt.  
In meinem Fall ist durch die Maltechnik der winzige kleine Heilige auf dem Tor des Klosters verloren gegangen.
Dies nervt mich maßlos, obwohl es wohl jemand anderes nicht registrieren wird.
im fertigen Bild gibt es auf dem Tor einen hellen Strich, das ist mein Heiliger. Der Strich wird mich auf ewig an ihn erinnern.
 

Sehnen wir uns nicht alle nach einem wundervollen Bild?

So sehen meine Sketching aus, wenn ich heimkomme.
Ich höre auf, wenn mir kalt wird oder ich gehen muss. Das Leben hat Vorrang!
 

Ich bin nicht perfekt!
Besonders dann, wenn ich draußen arbeite, passieren immer wieder unerwartete Dinge. Sei es nur ein Vogel, den ich beobachten möchte. Solche kleinen Störungen so wundervoll wie sie auch sind, machen sich in der Qualität der Bilder bemerkbar. 
Das linke Haus ist fast weg!
 
Ich hole das Haus wieder raus, mit wischen, nachdem es trocken ist. In diesem Fall weiß ich gar nicht ob das Bild dadurch besser wurde. Die Triebfeder war, dass ich es genossen habe, wie die Häuser vor dem dunklen Hintergrund leuchteten.
Also verändere ich das Bild, damit es zu meinem Erlebten passt!

Spontane Kunst, bestimmte Techniken sind besonders anfällig.

Ich möchte natürlich beides, die schöne Erfahrung und ein tolles Bild!

Eine Pizza hat ja auch Fett und Kohlenhydrate!

Besonders zwei Probleme, die bei spontaner Kunst entstehen, kann man mit wenigen Handgriffen griffen verbessern, zum Beispiel Wasserränder und Tonwerte!

Tolle Kunst durch kleine Handgriffe:

Wasserränder:

Beim spontanen Malen gibt es zwei verschiedene Sorten von Wasserflecken.

Die einen sind die guten und positiven Wasserflecken, die zeigen, dass ein Werk spontan und schnell draußen gemalt wurde. Wie unten in der Wiese.

Diese Flecken sind ein beliebtes Stilmittel, um die natürlichen Strukturen, die man draußen findet zu zeigen.

Natur ist niemals glattgebügelt!

Beim schnellen Arbeiten, entstehen aber auch Wasserränder, die überhaupt nicht förderlich sind. Draußen trocknet Farbe nicht, und so entstehen Wasserränder, die dem Motiv schaden.

Der Wasserrand im Bauernhaus links Haus ist fies!

Kommt man nun mit einem feuchten Pinsel in nasse Farbe, dann entsteht der gefürchtete hässliche Wasserrand.

Ist der Wasserrand leicht an getrocknet kann man diesen mit einem Handgriff beseitigen. Man nimmt ein feuchten synthetischen Flachpinsel und verwischt die Farbe. So wird der Wasserfleck gemildert, bis er nicht mehr stört.

Tonwertprobleme:

Alle Menschen, die draußen malen, haben ein und dasselbe Problem. Scheint die Sonne nicht, sieht man keine Schatten. Scheint die Sonne zu stark sieht, sind das eigene Auge nichts. Deshalb kommt es häufig vor, dass man draußen ein sehr schönes Bild gemalt hat, und dann trocknet die Farbe und der gewünschte Effekt ist weg.
 
Farbschichten, die auf ein Aquarell gesetzt werden, wirken wie ein Pflaster, man sieht sie auf unangenehmste Art und Weise.
 
Und so leiden viele Urban Sketchings und Pleinair Aquarelle unter diesem Problem:
 
Angeblich kann man diese Probleme nicht mehr beseitigen.
 
Dabei ist die Lösung allerdings ganz einfach, man braucht eine Pumpsprühflasche.
 
Man legt aus einiger Entfernung einen Sprühnebel über das Bild. Gibt es im Bildbereiche, die von dem Sprühnebel nicht getroffen werden dürfen, muss man diese mit der Hand oder einem Stück Papier abdecken, während man den Feuchtigkeitsnebel über das Papier berieseln lässt.
 
Dann kann man nachträglich, ohne Probleme abdunkeln.
 
Die Farben verschmelzen sanft mit dem Untergrund, weil ein leichter Feuchtigkeitsfilm über dem Blatt liegt.

Grasgrün und Dunkelblau sind dank Wassernebel ins Bild geschmolzen.

Urban Sketchings verändern -ja klar!

Hier noch mal direkt nebeneinander:

Tine Klein Tutorial urban sketchings Kartause Ittingen Aquarell Skizze

Tine Klein urban sketchings Kartause Ittingen Aquarell Skizze

Ich weiß nicht welches Bild besser ist. Beides hat etwas für sich. Egal ob man pro oder kontra Nachbearbeitung ist. Das wichtige ist, das man an dem Platz gewesen ist!

Die Gefühle und Erinnerungen stecken im Bild.

Ich wünsche euch ein wundervolles Wochenende, und ich hoffe wir haben noch einen goldenen Herbst.

Tine

Ich danke herzlich allen Menschen die ab und zu etwas Spenden! Ihr haltet solche Kostenlosen Angebote am Leben.

Noch ein kleiner Artikel über gute und böse Wasserränder:

https://blog.herz-der-kunst.ch/das-aquarell-und-die-wasserraender/

 

Das Aquarell und die Wasserränder