Pinselspitze, der feine Strich

Tine Klein Aquarell Borsigplatz Dortmund. Ein Blog zum Thema Pinselspitze.

Borsigplatz: Meine Geschichte zum Bild: Was leicht und frühlingshaft wirkt, ist ein lauter und verkehrsreicher Platz in der Dortmunder Nordstadt. Hier wird auch schon mal bei Fußballsiegen gegrölt, die Ersten gehen zur Arbeit, wenn die Letzten ins Bett gehen. Als ich über den Platz ging, fiel mir auf, dass die Platanen zurückgeschnitten waren. Das hatte ich noch nie gesehen. Ich hechtete durch den dichten Verkehr in den mit Rasen bewachsenen Kreisverkehr. Plötzlich hatte ich das ungewohnte Bild der grünen Oase vor den Augen. La Belle Epoche … zwischen Döner, Sportwetten, Grills und BVB. Ein überraschender Blickwinkel. Eine Perle ist diese Stadt nicht, aber genauso liebenswert wie ein gelebtes Gesicht.

Pinselspitze  für die feine Leichtigkeit

Dieses Bild ist leicht und schnell gemalt wie mit dem Stift, dank einer guten Pinselspitze.
 
Die Amerikaner nennen die feine Pinselarbeit in Bildern: Calligraphie.
 
Gemeint ist die persönliche Handschrift in Bildern. Im Optimalfall erweckt ein Maler mit leichtem, lockerem Strich ein Motiv zum Leben.
Dies ist besonders gut, wenn man unterwegs ist; ohne zu zögern, kann man sehr schnell Motive festhalten, alles, was man dafür braucht, ist ein einziger Pinsel.
Entscheidend ist dabei die Leichtigkeit. Leicht geht dies aber nur, wenn Maler und Pinsel reibungslos zusammenarbeiten.
Bei Feinarbeiten in Bildern kann einiges schiefgehen, ziemlich dumm gelaufen, wenn der Pinsel fette Striche macht, wo es doch zart und leicht sein sollte. Noch besser, das Ding kleckert oder hört auf zu malen, dann ist es aus mit der Leichtigkeit. Dann ist es Zeit für den kleinen Schreikrampf zwischendurch.

Fehlkäufe leicht gemacht:

Die Auswahl des Pinsels hat eine große Auswirkung auf deine Bilder. Im Laufe der Zeit benutzen Maler immer weniger Pinsel, weil sie Pinsel gefunden haben, die perfekt zu ihrer Art des Malens passen.

Bis dahin ist der Weg mit Fehlkäufen gepflastert.

In die Falle getappt:

Die Annahme, die ins Verderben führt, ist auf den ersten Blick sehr logisch:
Ich möchte Feinarbeit machen, deshalb brauche ich jetzt ein ganz dünnes Pinselchen!
Das klingt auf Anhieb sehr logisch, dennoch hat diese Annahme schon so manchen Maler in den Wahnsinn getrieben.
Wer ein ganz kleines Pinselchen benutzt, macht schnell eine sehr leidvolle Erfahrung. Kleine Pinsel fassen keine Pigmente, deshalb muss man den Pinsel ständig in die Farbe eintauchen und dann malt er mal dicker, mal dünner oder mal überhaupt nicht.
Danach sieht ein Bild schlimmer  aus, als ein pickeliger 13 -Jähriger, dessen Haut an Hackfleisch erinnert.
Also keine gute Idee, dies merkt man aber erst einige Fehlkäufe später.

Spezialpinsel:

An diesem Punkt angekommen, einige verdorbene Bilder später, sind wir Haare raufend bereit, viel Geld für Spezialpinsel auszugeben.

Möglicherweise helfen sie gegen Rückenschmerzen, weil ihr Kauf  das Portemonnaie viel leichter macht. So ein richtiges Glücksgefühl habe ich bei diesen Pinseln nie empfunden.
Diese Pinsel sind sehr empfindlich und man braucht mit ihnen sehr viel Erfahrung.
Ich habe mehrere Linierer gekauft, doch ich war meistens sehr enttäuscht, weil sie im Alltagsbetrieb einfach empfindlich sind. 
Die Pinsel verhalten sich wie eine echte Diva, sie müssen ständig zum Friseur, weil die Haare nicht liegen.
Hier merkt man ein Problem, Naturhaar verformt sich.   Der Pinsel in der Mitte und der rechts arbeiten wirklich gut, wenn man sie in Form gebracht hat. Aber sie verlangen viel Fingespitzengefühl.

Jammern hilft nicht! Lösungen müssen her!

Was wir brauchen, ist ein Pinsel, der im Optimalfall sehr feine Linien macht.

Festhalten kann man:

Ein Pinsel für feine Linien braucht eine feine Spitze und genug Pinselkörper für den Nachschub an Flüssigkeit und Pigment.

Pinselform:

Alle Pinsel, die hinten dick sind und vorne eine feine Spitze haben, können gut geeignet sein für Feinarbeiten.
Die Pinselform, mit denen ich wirklich gute Erfahrungen gemacht habe, sind die folgenden:
  • Schwertpinsel, Katzenzungenpinsel
  • Linierer
  • dicker Rundpinsel mit verlängertem Haar und feiner Spitze, Mantelliner

Schwertpinsel und Katzenzungenpinsel

Schwertpinsel sind etwas Wunderbares, mit ihnen kann man Linien zaubern, die unglaublich lebendig sind und stark variieren. Sie reagieren auf jeden Druck und vor allen Dingen auch auf Drehung. Diese Pinsel machen  einen unglaublich lebhaften Pinselstrich. Vorsicht beim Kauf, von Firma zu Firma sind diese Pinsel sehr unterschiedlich gebunden. Bis man den Richtigen erwischt hat, das dauert ein bisschen. Je größer sie sind, desto höher ist die Gefahr, dass sie sich spalten.
 
Der Katzenzungenpinsel ist etwas plumper als der Schwertpinsel. Seine Stärken spielt der Katzenzungenpinsel aus, wenn man den breiten Pinselkörper für die Flächen benutzt und die feines Pinselspitze für die Feinarbeiten. Beim Kauf muss man auf jeden Fall auf eine gute Spitze achten.

Liner, klasse,  aber empfindlich:

Der Liner ist einer der klassischen Diven Pinsel. Da er einen dicken Pinselkörper hat und nur eine hauchfeine und sehr lange Spitze, ist er empfindlich gegen jede mechanische Einwirkung. Man kann mit diesen Pinseln nicht grob in einem Näpfchen umrühren.

Danach sieht der Pinsel aus wie ein Bobtail, der aus der Waschmaschine steigt.

Bei diesem Pinseln muss man ein wenig suchen, denn es gibt einige Marken, die tropfen. Hat man jedoch einen guten erwischt, bleibt dieser, wenn man ihn sehr vorsichtig behandelt, ein guter Freund bei feinsten Linien.

Rundpinsel mit verlängerter Spitze, Mantelliner.

Der Rundpinsel mit verlängerten Pinselkörper wird auch manchmal Mantelliner genannt.
 
Um es mal klar zu sagen, die sind super, aber auch superselten.  
In Deutschland findet man sie bei der Firma Richter,  in Australien bei der Firma Neef. 
Ich liebe diese Pinsel, weil der Pinselkörper die Spitze stützt. Falls ihr wisst, welche andere Firmen diese Pinsel herstellen, bitte ich um Tipps.
 
Dieser Pinsel sieht auf den ersten Blick völlig normal aus, in der Handhabung ist er wie gewohnt und völlig robust. Doch der verlängerte Pinselkörper und eine feine Spitze sorgen dafür, dass dieser Pinsel zum Alleskönner wird. Ein guter Mantelliner  in der Tasche ersetzt die meisten anderen Pinsel.

Geleimte Pinselspitzen.

Auch mit Fachwissen kann man beim Kauf Pech haben. Denn die Pinselspitzen werden für dem Verkauf regelrecht geleimt! Danach sieht jeder Pinsel spitz aus. Die Pinsel bekommen eine Glasur und dann ist die Spitze für den Verkauf hart. Die sieht beim Verkauf zwar immer schön aus und schützt den Pinsel vor Beschädigungen. Doch über den tatsächlichen Zustand der Pinselspitze kann man als Käufer nichts sagen.
 
 
Unter dem Leim steckt so manches Luder, das nicht schön malen will.
 
 
Übrigens, wusstest du, dass Pinselleim traditionell Spucke ist?

Pinselspitze und Material:

Halten wir fest: Feinarbeiten brauchen eine gute und stabile Spitze.
Früher war alles besser!
(Marder hassen solche Aussagen! Und schauen betroffen auf ihren Schwanz!)
Seit einiger Zeit gibt es viele Pinsel mit synthetischem Echthaar. Diese Pinsel finde ich für Feinarbeiten wirklich gut geeignet. Einerseits fassen synthetische Fasern nicht unendlich viel Wasser, d. h. der Pinsel tropft nicht. Andererseits ist die synthetische Faser immer ein wenig formstabiler als eine aus Echthaar. Die Pinselspitze ist nicht so empfindlich. Die Folge ist, dass einige meiner liebsten Pinsel mittlerweile aus synthetischem „Echthaar“ sind. Dies liegt sicherlich auch daran, weil ich selber nicht auf sehr großen Formaten male.
Ich glaube, ich kann mit gutem Gewissen sagen:
Faustregel: Die synthetische Spitze ist formstabiler und unempfindlicher.
Echthaar verformt sich leichter, hält aber mitunter mehr Flüssigkeit.

Pinselspitze und Technik:

 Je mehr Druck du auf die Pinselspitze gibt’s, desto mehr spreizt sie sich!
Ein echter Haarpinsel wird sich dem Druck anpassen und sich verformen.
Deshalb mein Tipp: Fasse den Pinsel nicht zu weit vorne an, denn dann ist es viel zu leicht, Druck auf den Pinsel auszuüben.
Druck benötigt man immer dann, wenn der Strich dick werden soll.
Es gibt aber auch noch weitere Feinheiten, die man bei der Pinseltechnik beachten muss.
Je länger ein Pinsel auf einer Stelle liegt, desto mehr Farbe gibt er ab.
Feine Linien und Striche sehen immer besser aus, wenn man schnell und zügig arbeitet.
Mein Tipp dazu: Nicht zögern, sondern schnell und entschieden arbeiten.
In dieser Phase hilft mir Musik, die zum Tanzen einlädt, denn was Füße zucken lässt, hält auch den Pinsel in Bewegung.
Lass den Pinsel mit guter Laune fliegen, dein Bild wird es dir danken.
Schau dir einmal deine Pinsel an, welche Pinsel haben gute Spitzen? All diese Pinsel könnten gut dazu geeignet sein,  locker,  luftige Zeichnungen in deine Bilder zu setzen.
Denn ein Pinsel mit guter Pinselspitze funktioniert fast so einfach wie ein Stift.
Wo auch immer du bist, ich wünsche dir ein gutes, fröhliches und gesundes Wochenende.
Liebe Grüße Tine

Die Pinsel im Video:

Achtung! Das Video ist keine Werbeveranstaltung!

Testet erst einmal eure eigenen Pinsel. Die Pinsel die ich sehr gern habe sind:

Der große Mantelliner von Springer habe ihn in 14, 16 und 18. Das war Quatsch, einer reicht! War halt gierig! Einer für alles. Feine Linien und große Flächen.

Dies gilt auch für, den Reise – Schwertpinsel von Rosemary bestellt in England.
Der Escobar versatil Reiserundpinsel, robustes Alltagsmodell! Dieser Pinsel wird geliebt und gehasst. Ich mag ihn.
Dankbar bin ich für eure eigenen Erfahrungen! Pinsel sind Erfahrungssache, da dies keine Werbung ist, dürft ihr herzlich gerne eure eigenen Erfahrungen berichten.

 

Zeichnen Lernen, mit allen Tricks!

Hallo, meine Lieben,

 

Zeichnen lernen mit allen Tricks Aquarell von Tine Klein.

Wo auch immer ihr seid, ich hoffe,
es geht euch gut.

Zu Beginn möchte ich mich an die vielen Menschen wenden, die bei mir im Mai Kurse in Norddeutschland gebucht haben, danke, auch wenn sich Deutschland nun langsam wieder öffnet, der Spuk ist noch nicht vorbei. Zwar öffnen Geschäfte, aber Urlaubsreisen werden weiterhin von allen Regierungen nicht gewünscht und nicht empfohlen. Diese Woche sind Freunde von mir an Grenzen gestrandet, obwohl sie Passierscheine zur Vorbereitung von Workshops hatten, mussten sie 10 Tage in selbst bezahlte Quarantäne:

Deshalb muss ich schweren Herzens alle Workshops und Projekte in Deutschland im Mai absagen! Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben! Ich komme wieder!

Es gab einen Rundbrief, aber viele haben die Empfangsbestätigung noch nicht gesendet. Aber falls er euch noch nicht erreicht habt, bitte storniert, denn die Wahrscheinlichkeit, das alles stattfindet, ist gering.

Den Blick aufs Gute richten:

Jetzt aber mal zu guten Themen! Ich bin es leid, dass Corona alles Gute, Schöne oder Wichtige verdrängt. Es ist jetzt so, wie es ist, wir machen das Richtige und halten den Mund darüber. Mein Motto:

Nutze die Zeit! Nicht warten, bis gute Zeiten kommen  sondern diese Zeit zur guten machen!

Heute möchte ich euch Zeichnen beibringen, und zwar so locker und so frei wie ein brasilianischer Fussballspieler.

Das heutige Thema ist: Zeichnen lernen mit allen Tricks.

Eine mysteriöse Frage?
Warum habe ich immer Butterbrotpapier in der Tasche oder auf dem Ateliertisch?

Die Antwort ist einfach, es hilft mir beim Spielen.

Für ein und dieselbe Sache gibt es immer 100 verschiedene Möglichkeiten und ein paar davon möchte ich ausloten!

Zeichnen ist etwas Bewegliches

Zeichnen lernen ist Beweglichkeit im Kopf.
Was heißt : Zeichnen lernen ist Beweglichkeit?
Und warum gibt es für ein und dieselbe Sache 100 verschiedene Möglichkeiten?
 Von diesen vielen Möglichkeiten musst du sicherlich nicht alle kennen und benutzen, trotzdem ist es enorm sinnvoll,  die zu finden, die gut zu einem passen. Man sollte Möglichkeiten kennen, die einen so locker und frei malen lassen, dass das Ergebnis so toll aussieht wie bei einem brasilianischen Fußballspieler.

Spielen lernen nochmal neu erlernen:

Wenn man erwachsen wird, dann lernt man effektiv zu arbeiten, man kennt den besten Weg und schlägt diesen auch kurz und bündig ein. Dies ist der Grund, warum Erwachsene oder auch ältere Leute beim Lernen oftmals nicht so effektiv sind wie Kinder.

Ein Kind fängt an zu spielen, hat dabei Spaß und lernt dabei eine Menge.

Ein Kind hat den Kopf frei, ein Erwachsener nutzt Schema F!

Ein Erwachsener befolgt oft effektiv erlernte Regeln aus der Kindheit.

Beim Kreativ sein ist es jedoch sinnvoll, das Spielerische der Kindheit zu behalten, denn das lässt einen großartige Zeichnungen machen.

Entscheidungsketten aufbrechen:

Erklärbar wird dies durch den Fluss von Entscheidungen. Wenn ich mich zum Beispiel entschlossen habe, einen Schatten sehr dunkel zu machen, dann muss das nächste Objekt in der Zeichnung etwas anders werden, damit ich es sehen kann. Mache ich also den Schatten dunkel, bedeutet dies gleichzeitig, dass das nächste Objekt etwas heller sein muss. Und deshalb machst du mit deinem Stift Schritt für Schritt Entscheidungen, die immer noch von der ersten Entscheidung abhängen.  
Dabei hat man nur eine Chance, eine Entscheidung zu treffen, wenn man es einmal gezeichnet hat, dann ist es so.
Und alles andere folgt dann aus dieser Entscheidung.
Ein richtig guter Zeichner wird man, wenn man es lernt, diesen Prozess spielerisch zu beeinflussen. Denn er hat nicht nur einen Trick auf Lager, sondern viele!
Richtig gute Zeichner können diesen Prozess beeinflussen.
Was ich dir geben möchte, ist echte Freiheit, du sollst nicht einem unsichtbaren Zwang unterliegen, sondern das finden, was dir zu deinem eigenen Stil verhilft.
Zeichnen lernen ist das Spiel mit den Möglichkeiten!

Entscheidungsfreiheit trainieren:

Egal,  in welchem Bereich der Gesellschaft, Entscheidungsfreiheit muss man genießen und trainieren.
Ich möchte euch dies einmal an einem Beispiel außerhalb der Kunst erklären. Wenn man nicht weiß, wie man sich entscheiden kann, dann erstarren Dinge. Wenn keine Entscheidung erlaubt ist, dann erstarrt ein ganzer Staatsapparat, das Leben wird öde und alternativlos. Die grauenhaften Auswirkungen merkt man in Nordkorea, ein Land voll Hunger und Perspektivlosigkeit, weil Menschen dort nicht entscheiden dürfen.
Wer keine Handlungsalternativen hat, verpasst viel Gutes.
Beim Zeichnen lernen funktioniert dieser Mechanismus ganz extrem. Nur wer Varianten kennt und viel Entscheidungsfreiheit hat, wird auch raffinierte Zeichnungen erstellen können.
Meine Großmutter zum Beispiel hatte fürchterliche Angst vor Knoblauch und Spaghetti Bolognese. Ihr Argument, das könne kein Mensch essen, ohne die Bluse zu bekleckern,  und danach stinke man wie ein Puma. Oma, du wirst es nicht fassen, das Zeug ist großartig! Gott sei Dank haben wir das ausprobiert!
 Wichtig ist es also, die Bluse zu riskieren und was Neues zu wagen!
Kunstlehrer sollten sich also nicht verhalten wie Kim Jong Un, sondern beim Zeichnen lernen lieber eine Räuberleiter in die Freiheit stellen.

Hurra,  Anarchie!

Na ja, ganz so ist es natürlich nicht, auch Kunst braucht ihre Gesetze und Regeln. Aber diese Gesetze und Regeln musst du eben selber aufstellen, es geht um dein Regelwerk beim Zeichnen lernen.
Und dazu möchte ich mit dir mit diesem kleinen Spiel beginnen. Und in Kürze klärt sich auch die mysteriöse Frage, was Butterbrot-Papier auf meinem Schreibtisch macht.
Damit man Varianten einer Zeichnung erzeugen kann, bietet sich transparentes Papier oder eine Folie an, so kann man die Ergebnisse am besten vergleichen, das siehst du dann im Video.
 
 
Denn wer die Möglichkeiten nicht kennt, kann sich auch nicht abwechslungsreich entscheiden.
Also, spiel mit mir!
Ich glaube, in diesem Kontext ist auch das coole Zitat von Goethe zu sehen:
Entscheide dich lieber ungefähr richtig als exakt und genau falsch.
Im Video ein Spiel zum Thema Freiheit und Zeichnen lernen!
Zeichnen lernen mit allen Tricks!
D. h. ganz oft kommt man beim Zeichnen an Stellen, wo es keine Regel gibt oder man nicht so genau weiß, wie’s geht, und genau an dieser Stelle musst du anfangen zu improvisieren.
Jede dieser Improvisationen wird dich besser machen und dauerhaft neue Möglichkeiten geben.
 Spiel mit mir und entdecke die Möglichkeiten!Finde das Herz deiner Kunst mit mir!
Zeichnen lernen mit allen Tricks Anleitung zum Malspiel mit Tine Klein
Haltet die Ohren steif und viel Spass!
Tine.

Die Hall of Fame! Diese Menschen haben bei der Anschaffung der Technik geholfen!

Dieser Blog ist für alle Menschen, er soll kostenlos bleiben für Menschen, die es brauchen!

Nicht jeder hat Geld für Kunstunterricht und gerade jetzt sind einige in Not!

Diese Menschen und auch alle vorangegangenen Spender haben euch die Technik ermöglicht!

Claudia Wittmer! Marion Schwatz, Anne Schoppmeier-Söhrn, Marlene Wetzel, Tobias Wesselmann, Kerstin Anders, Urs Traber, Mirjam Beglinger, Eva Nitschke, Bernhard Möller, Norbert Koch, Doris Schliemann, Elisabeth Debrunner, Renata Willi, Axel Lentz, Christian Eggenberger, Susanne Binder, Reinhard Stolzenbach, Kathrin Portmann, Birgit Finkler, Margrit Bachmann, Sabine Mund Schmid, Annett Witteler, Susanne Bögel !
Dankt diesen Menschen, die mir helfen, die Technik für die Videos anzuschaffen! Sie sind die Kultursponsoren, die in dieser Lage helfen, unseren Kultur aufrecht zu erhalten! Danke und Bravo!
Danke, liebe Spender, mir dampft der Kopf. Was ich alles lernen musste! Dank euch hat es geklappt, nächste Woche zeige ich euch mal wie sich mein Wohnzimmer in ein Aufnahme-Studio verwandelt hat!
Noch ein Wort zur Spende. Ich arbeite hier ehrenamtlich, benutze jetzt das Geld, um neue Dinge anzuschaffen oder mir auch mal professionelle Hilfe zu holen.
Eine Kaffeekasse nimmt auch gerne kleine Summen! Bitte hilf mit! Eine Gesellschaft hält zusammen! Auch ich gebe in Corona Zeiten kostenlos Unterricht, damit man bei den Freuden des Homeoffice nicht wahnsinnig wird!
(Deshalb hört ihr im Video auch randalierende Kinder und empörte Katzen!
Mensch! Lehrer ist ja doch ein Beruf, wie halten die bloß die niedlichen Nervensägen den ganzen Tag aus?!)




Zeichnen lernen mit allen Tricks Zeichnung von Tine Klein.

Weiterlesen zum Zeichnen!

Federzeichnung : Zeichnen lernen mit Feder

https://blog.herz-der-kunst.ch/federzeichnung-zeichnen-lernen-mit-feder/

 

Making of und Foto zum Nachmalen:

Basel am Totentanz.

Material: Aquarellpapier, Siena Natur, Geranienrot, Pinsel und Füllhalter.

 

Schraffieren Lernen

Heute geht´s um das Schraffieren lernen!

Es gibt zwei neue Dinge für euch:

Mitmachen ist angesagt! Und es gibt erstmals für euch einen Video-Blog!

Dies ist unser Motiv, das dürft ihr runterladen und verwenden.

Wo ist das? Bei mir ums Eck:  Hombrechtikon im Kanton Zürich.

Material:

Ihr benötigt einen feinen Stift oder einen Füllfederhalter mit einer feinen Spitze noch besser eine Feder und etwas Tusche oder Tinte. Hinzu kommt ein Blatt Papier. Das Papier sollte eine glatte Oberfläche haben.

Schraffieren lernen ,gewusst wie:

Immer wieder werde ich gefragt, wie macht man das? Wann ist man sauber und ordentlich und wann lässt man die Schraffur wild und frei werden. Wann darf sich eine Schraffur austoben?

Viele, die gerade schraffieren lernen, machen die Erfahrung, dass wilde und freie Schraffuren gar nicht gut aussehen. Die Bilder sehen hässlich und chaotisch aus.

Chaotisch und hässlich sieht es aus, wenn die Linie keinen Zusammenhang mit dem Motiv hat.

Die Faustregel -Grundform

Damit eine Schraffur gut aussieht, muss man beim Schraffieren lernen eines beachten. Ob man jetzt nun fein und ordentlich schraffiert oder wild und frei, ist eigentlich egal, denn beides basiert auf der gleichen Grundlage.

Jede Zeichnung braucht eine gute Grundform. Die Grundform muss für den Betrachter gut erkenntlich sein. Halten wir also fest:

Jede Zeichnung braucht eine klare, erkenntliche Grundform.

Dabei ist nicht von Bedeutung, ob die Grundform unendlich korrekt ist, sondern dass sie attraktiv und deutlich erkenntlich ist. Schau in das Porträt, die Grundform ist überspitzt, das macht es deutlich erkenntlich.

Die klare Grundform macht Dinge gut erkenntlich.

Deshalb können wir eine zweite Faustregel formulieren.

Interessante und klar erkenntliche Grundformen sind besser als hundertprozentig korrekte.

Die Aussage kann man sogar noch einmal schärfer treffen. Eine leicht überspitzte Grundform, die vielleicht noch klarer erkenntlich ist als in Natur,  ist besser geeignet. (Siehe oben im Porträt)

Diese Erkenntnis macht das Schraffieren lernen generell leichter, denn, ob ordentlich oder wild, die Grundform lässt die Zeichnung deutlich an Attraktivität gewinnen.

Die Schraffur folgt der Form:

Die nächste Frage, die sich beim Schraffieren lernen stellt,  ist:

“Wie  schraffiere ich eigentlich wo?“

Die Antwort ist:  Stimmt die Grundform, darf man sich einige Kapriolen erlauben. Doch generell gilt, die Schraffur sollte der Form und den unterschiedlichen Richtungen eines Gegenstandes folgen.

 

Eine Schraffur ist nicht langweilig, wenn sie etwas über das Objekt sagt:

Besonders gut werden Schraffuren, wenn man es schafft, sie so raffiniert zu variieren, dass sie etwas über die Oberfläche des Motivs sagen. Deshalb darf man die Schraffur auch mal auflösen zugunsten von Dingen, die etwas aussagen….

Dieser Punk ist verstoppelt und verkatert, der Mann hat merkwürdige Ohren…Blumenkohlohren durch Schlägerein?

Dieser zerzauste Mann schreit förmlich danach, dass es stoppelige Strukturen gibt, die Schraffur löst sich in Flecken auf.

Die Form kann sich auflösen, weil der Rest so ausdrucksstark ist. Schau immer genau hin und wandele es in Schraffuren um: Hängen die Äste, dann hängt die Schraffur.

 

Diese wilden Schraffuren sehen nicht chaotisch aus, wenn sie sich an Reales anlehnen, der Betrachter braucht nicht viel Fantasie, um zu wissen, was los ist.

Sprich: Ich bin also wild und frei innerhalb der Grundform. Dies bedeutet allerdings nicht, dass ich mit meiner Schraffur ausmalen muss. Die Schraffuren dürfen die Grenzen der Grundform sprengen, solange die Grundform erkenntlich bleibt.

Leicht angeschickerter Schauspieler in Berlin nach der Theateraufführung. Hicks….

Außerdem überlappen viele Schraffuren, es gibt immer einen Übergabepunkt, an dem eine Schraffur in die andere übergeht. Zum Beispiel geht ein Haus am Boden in die Schraffuren für den Schatten oder die Pflanzen vor dem Haus über.

Schatten sind Brücken zwischen Schraffuren.

Dies gilt übrigens nicht nur für Striche, auch Punkte folgen den gleichen Regeln wie Schraffuren.

Licht und Schatten, genau das ist die Schraffur.

Die Schraffur ist praktisch ein Zaubermittel, um Licht und Schatten zu zeigen.

Licht und Schatten machen ein Bild interessant, und gleichzeitig machen sie ein Bild räumlich. Die Perspektive entsteht dadurch, dass  die lichtabgewandte Seite des Motivs dunkel ist. Dadurch begreift das Auge, wie ein Körper aufgebaut ist.

 

Beim Schraffieren lernen ist es also enorm wichtig , dass man mit dem Stift lernt, hell, mittel und dunkel zu zeigen. Dies macht ein Motiv richtig interessant.

 

Der Schatten ist ein Leitsystem. Der Schatten ist die Brücke zwischen einzelnen Schraffuren. Er ist nicht nur Betonung, sondern auch ein wichtiges Bindeglied zwischen einzelnen Bildabschnitten.

Der Schatten beruhigt und hält wilde Schraffuren zusammen.


Nicht nur ein  Ordnungssystem, sondern Schraffur als Träger der Emotion


Beim Schraffieren gibt es ein Ordnungssystem, die Grundform ist immer unsere Leitlinie.

Dennoch ist es oft genug notwendig, diese Grundform zu verlassen. Die Art, wie wir unseren Stift benutzen, hat eben nicht nur damit zu tun, dass wir etwas korrekt ausmalen, sie sagt auch etwas über unseren Geisteszustand. Bei einigen Bildern kann man gleich sehen, wer sie gemalt hat. Macht ein Zeichner ganz regelmäßige Striche, dann sieht dies korrekt aus. Sind die Striche regelmäßig und hart, dann sieht die Zeichnung möglicherweise steif aus. Lösen sich die Striche, frei von der Grundform, dann kann dies auch chaotisch, unübersichtlich oder aggressiv wirken,  aber auch locker und heiter. Jeder muss dabei einen eigenen Weg finden, denn Leichtigkeit ergibt sich dann, wenn der Strich zum Menschen passt.

Jeder Ausraster mit dem Stift braucht einen Sinn!

Geht es um wilde Emotionen, dann wird der Betrachter verstehen, warum sich der Stift so bewegt. Dann sieht es aggressiv aus, ist jedoch verständlich. Wenn sich zum Beispiel die Pflanzen in einem Bild alle in eine Richtung neigen, dann wird der Betrachter an Wind denken.

Was  sinnvoll ist, hängt mit dem Grund dafür zusammen.

Was man aus dieser Erkenntnis lernen kann, ist sehr wichtig, die Schraffuren eines Bildes ändern sich mit der Wichtigkeit des Motivs, mit Ereignissen oder mit der Emotionen zum Motiv.

Wichtige Motivteile schraffiert man aufregend. Hier gibt es Bewegungen, unterschiedliche Schraffuren und Licht und Schatten. Unwichtige Motivteile können langweilig und grau schraffiert werden.

Je wichtiger ein Motiv, desto intensiver und schärfer die Schraffur.

Zusammengefasst auf einen Satz:

 

 

Tatsächlich gibt es beim Schraffieren eine Grundregel: Die Schraffur folgt der Struktur und der Form des Motivs oder spiegelt die Emotion wider.

Schraffuren dürfen nicht wahllos ausufern, sondern sie sind ein Brennglas für Formen, Geschichten und Emotionen.

Die Hall of Fame!

Thomas Klein, Frauke Sambale, Anja Höppner, Anette Wiechert, Urs Traber, Claudia Hertfelder, Christina Maria-Lang, Sylvia Hortian, Carola Nadler, Marlen Kleist, Patricia uns Stefan Jahn

DANKE!!!!!  an unsere Kultursponsoren. Schaut was sie für  euch ermöglicht haben:

https://www.youtube.com/watch?v=_8i_Z8ry9-Y&feature=share

Bitte teilt den Blog und das Video mit euren Freunden und bitte sagt Danke! Diese Menschen haben euch das folgende Video ermöglicht! Ob kleine oder große Summe, die Spende hilft uns allen, Kultur in Zeiten von Corona aufrecht zu erhalten. Jammern nützt nichts, wir werden Spaß haben! Unser Schlachtruf : Nutze die Zeit!
 
Habt ihr etwas gelernt? Dann werft doch bitte etwas in die Kaffeekasse! Zur Info 1 Franken sind 90 Cent.



 

Hier ist der erste Teil der Serie:

Schraffur! Alles andere als Langweilig!

Schraffieren,  eine Technik mit langer Tradition.

Dieser Blog ist für Mario Leinbacher. Erinnerst du dich an unser Gespräch in Manchester?

Die Meinungen zu der Linie sind so wunderbar unterschiedlich wie die Sterne im Weltall.

Heute lasse ich euch mal in mein privates Skizzenbuch schauen, anders als erwartet bin ich kein Farb-Terrorist. In meinen schnellen privaten Zeichnungen schraffiere ich mit Begeisterung und feinem Strich. Schraffieren gehört zu dem traditionellen Wissen unserer Zunft, jeder sollte es beherrschen, weil man damit Licht, Schatten und Räumlichkeit in Zeichnungen bringt.

Heute möchte ich euch das Thema etwas ungewöhnlich über das Schraffieren von Gesichtern näher bringen.

Was ist eine Schraffur?

Bei Wikipedia liest man diese Definition:

Eine Schraffur (von italienisch sgraffiare, „kratzen“, vergleiche Sgraffito) ist die Gesamtheit vieler feiner, gerader, paralleler Linien, die in Zeichnungen, Plänen, Karten oder Illustrationen eine Fläche herausheben.

Ja, so toll wie die Informationen aus dem Netz sind, traue ihnen niemals 100 – prozentig. Als ich diese Definition las, hörte man 0,3 Sekunden später einen heftigen Rums, das war, als mein Kopf auf die Tischplatte aufschlug.

Rembrandt Selbstporträt 1630 Quelle : https://de.wikipedia.org/wiki/Rembrandt_van_Rijn#/media/Datei:Rembrandt_aux_yeux_hagards.jpg

Rembrandt wäre der Silbergriffel erschreckt aus der Pfote gefallen!

Diese Definition taugt nicht für das künstlerische Zeichnen, denn dann hat man eine Menge absolut toller Möglichkeiten des Schraffierens ausgeschlossen. Es ist enorm wichtig! Denn beim Schraffieren müssen Linien weder fein noch gerade sein! Guck mal bei Rembrandt! Dort gibt es jede Menge gekrümmter paralleler Linien. Wichtig,  die Krümmung erzählt etwas über das Motiv, das erzeugt Mimik und Gefühl!

Definition von Tine Klein:

Schraffuren sind Serien und Bündel von Linien,  häufig parallel oder nach einem gemeinsamen Ordnungsmuster ausgerichtet. Zeichnungen erhalten dadurch Schattierungen, Tiefenwirkung, und Ausdrucksstärke.

Wilde Schraffur

Ich liebe die wilde Schraffur! Und wie ihr das an Rembrandt seht, ist die Idee gar nicht so neu. Schaut mal, wie die Schraffur in krummen Linien der Form folgt, wunderbar!
 
„Weiter lese ich in einem Handbuch für Lehrer zur Mappenvorbereitung: Die wilde Schraffur ist zwar eine schnelle Technik, jedoch führt die wilde Schraffur zu einem ungleichmäßigen Flächenbild, sodass die Gesamtwirkung immer ungleichmäßig und damit wenig qualitätsvoll ist,  also unprofessionell. Wie immer ist der schnellste Weg nicht der beste!“
Liebe Schulbuchverlage, bitte testet Autoren, die Wörter wie “ immer“ zu häufig in den Mund nehmen, doch bitte auf geistige Zurechnungsfähigkeit. Wörter wie „Immer“ gehen gerne mit übermäßiger geistige Borniertheit, im Volksmund  „Dämlichkeit“ genannt, Hand in Hand.
 
Wir wollen unserer geistigen Elite doch bitte nicht schon im Teenageralter ein Brett vor den Kopf nageln. Schauen Sie sich mal Giacometties oder Picassos Schraffuren an, von gerade und gleichmäßig ist in diesen Bildern keine Rede! Gerade Schraffuren wirken sauber und enorm professionell,  sie sind deshalb hervorragend für Bauzeichnungen oder bestimmte Stilrichtungen der Kunst geeignet, jedoch:

Die wilde Schraffur ist ebenfalls toll!  Gerade in der Kunst darf man Gegensätzliches schätzen.

Ein wilder, geradezu bösartiger Strich trägt Emotionen: Giacometti hatte Depressionen, diese Gefühle lasse ich auch beim Schraffieren in meinen Stift fließen.
 
Beachte bitte, die Schraffuren sind weder fein noch parallel, sondern dick,  schwarz und heftig:
 
Ich weiß, ihr liebt diesen Blog wegen seiner bunten Fröhlichkeit, aber ich möchte euch ein paar Grafiken zum Thema Depression zeigen, um zu zeigen, was ein Strich im Extremen kann.
 
Über solche Bilder kann man denken, was man will, aber ein emotionsloses Porträt würde Giacometti sicherlich nicht entsprechen.

Zugegebenermaßen  sind diese beiden Porträts am Rande dessen, was eine Schraffur ist.  Aber ihr werdet in beiden Bildern eine Menge paralleler Linien finden.
 
Ja! Zumindest das, was Tine parallel nennt.
 
Aber überlege einmal selbst, wie würdest du einen Menschen mit einem inneren Sturm darstellen? Das Ringen, das Kämpfen? Geht das mit zarter, ordentlicher Linie?

 


Die wilde Schraffur ist toll!

Man kann mit Schraffuren weit mehr machen,  als nur Helle und dunkle Flächen anzulegen, deren Linienbündel parallel sind.
 
Schraffuren sind Linienbündel, die weitgehend parallel sind,  aber auch durchaus gekrümmt oder unregelmäßig sein können. Sie können überlappen und ineinanderfließen.
 
Anders als der Autor zur Mappenvorbereitung bin ich nicht auf Hexenjagd:

 

Es gibt verschiedene Arten von Schraffuren, und es ist sinnvoll zu wissen, wie man sie einsetzt, denn jede hat ihren Sinn.


Gerade, parallele Schraffuren


Die gerade Schraffur: sauber, gerade, technisch. Besonders gut geeignet für glatte Oberflächen: Glas, Metall, Beton und Urbanes. Gerade weil  sich ein Richtungswechsel von horizontal zu vertikal zeigen prima zeigen lässt..

Mit zarten Linien entsteht in meinem Skizzenbuch auf 10 cm eine ganze Stadt:

Deshalb ist die gerade Schraffur beim Zeichnen in der Stadt geradezu unverzichtbar. Überall dort, wo man eine klare,  gerade Form braucht, kann man ganz ruhig schraffieren.

Aber auch beim Porträtieren wähle ich diese Schraffur, wenn es zum Menschen passt.

Der ordentliche Strich für einen „Ordentlichen-Alte- Dame-Haarschnitt““ aus meinem privaten Skizzenbuch.

Die unsichtbare Schraffur:

Die ruhige Schraffur ist überall dort sinnvoll, wo es nicht um starke Aussagen geht. Wenn ich in einer Zeichnung einen Schatten legen möchte, ohne dass dieser dem Bildinhalt Konkurrenz macht, dann lege die Schraffur ruhig und gleichmäßig. Hier versteckt sich die Schraffur in den Dunkelheiten der Zeichnung.

Mein Kollege Kiah Kiean befürchtet, seine Suppe ist zu heiß. Googelt ihn mal! Er macht zauberhafte Tusche-Bilder.

Merke: Gleichmäßige Schraffuren erregen weniger Aufsehen als wilde und freie Schraffuren. Starke,dunkle oder unregelmäßige Schraffuren ziehen die Blicke an wie Magneten.

Tine Klein malt ein Portrait zum Thema wilde Schraffur

Deshalb steht die Frage im Raum: Wie macht man das eigentlich mit der Schraffur?

Schraffuren verändern sich mit dem Motiv:

Anstatt einer Schraffur in der Malerei starre Regeln aufzuerlegen, würde ich lieber fragen, welche Schraffur ich brauche, um ein Motiv optimal darzustellen.

Es ist doch ganz logisch, dass man zum Beispiel natürliche Dinge mit viel wilderen, freieren oder wuchernden Linien darstellt als einen technischen Bau.

Ein altes Gesicht kann man kaum durch klare und gerade Schraffuren angemessen zeigen. Dieses Gesicht ist gebraucht.

Tine Klein malt ein Portrait eines alten Mannes mit Füllhalter und Schraffur Technik

Privates Skizzenbuch von Tine Klein:Ein alter Mann schläft mit offenen Augen.

Ein Schatten ist vielleicht nebensächlich, dann bekommt er eine ruhige Schraffur. Das sieht man hier, der Schatten besteht  nur aus geraden Linien:

Tine Klein malt ein Portrait eines alten Mannes mit Füllhalter und Schraffur Technik

So würde ich zum Beispiel einen sehr ordentlichen oder konservativen Menschen mit einer sauberen und ordentlichen Schraffur malen, chaotischere Typen bekämen bei mir eine chaotische Schraffur. Siehe oben, schau dir die alte Dame im Vergleich zum Säufer an.

Wie es geht, erläutere ich nächste Woche.

Nächste Woche Schraffieren lernen! Haltet euch bereit!

Viele von euch haben die Erfahrung gemacht, dass wildes und freies Schraffieren hässlich aussieht.

Mit etwas Glück zeige ich euch nächste Woche das erste Online Zeichen Tutorial, dann ist Mitmachen angesagt! Um mitzumachen braucht ihr nur einen feinen Stift und ein Blatt Papier.

WO auch immer ihr seid, bleibt gesund und fröhlich:

Tine Klein malt ein Portrait von Si Chan , Füllhalter und Schraffur Technik

Das ist meine liebe Kollegin Si Chan,  ein Wunder am Zeichenstift! Ich verlinke sie, schaut mal rein.

Nächste Woche: Schraffieren lernen!

Kaffekasse, ich habe ein Herz für Menschen ohne großes Einkommen!




 Im Moment habe ich kein Einkommen , seit Jahren arbeite ich für euch ehrenamtlich, denn hinter meinem Blog steckt keine Schleichwerbung. Ich wäre dankbar, wenn ihr was in die Kaffeekasse werft! Denn bis ich meinem Beruf wieder ausüben kann, wird es Wochen dauern.

Die wundervolle Si Chan, Künstlerin mit Bleistift:

https://www.facebook.com/si.chan.9?fref=search&__tn__=%2Cd%2CP-R&eid=ARD4Sr9QWlU-bM0OUv1974KsQ0uEHit7euEBcCjGlCJ64trp5WjFaW18Q22R40ADaJBWsD8E7w85UDRl

Livestream, Malen online lernen

Livestream gegen den Lagerkoller

Hallo, meine Lieben!

Na, schon Coronalager Koller?
Ich eigentlich noch nicht, ich fühle mich ziemlich wohl, außer dass ich mich zu wenig bewege und viel zu viel von meinen Liebsten gefüttert werde.
Aber wie immer tüftele ich schöne Sachen für euch aus, denn die gute Nachricht:
Nicht alles an Corona ist blöd. 
Eine der richtig guten Sachen, die sich in letzter Zeit entwickeln, sind die Livestreams. Jetzt werden viele sagen,  was zum Teufel ist ein Livestream? Und was habe ich davon? Ich kann euch sagen, davon habt ihr ganz viel und es ist ganz wunderbar. Jetzt aber eins nach dem anderen:

Was ist ein Live Stream?

Ein Live Stream ist auf  gut Deutsch gesagt, eine Echtzeitübertragung. Diese Echtzeitübertragungen finden im Moment in sozialen Netzwerken statt.
 
Künstler und Mallehrer machen öffentliche Liveübertragung, und man kann teilnehmen. Teilweise hat man ein Modell oder einfach etwas, was man gemeinsam zeichnet. Man kann beim Malen einfach zusehen oder mitmachen.
 
Für den normalen Betrachter nicht schwieriger als Fernsehen gucken!
 
Dabei gibt es die unterschiedlichsten Konzepte. Hier die Ankündigung von meinem Freund Gris.

Echtzeit, unterhaltsam:

Die Welt hat sich in 14 Tagen verändert, im Zeitalter nach Corona geht man nicht mehr selber raus, um Leute zu treffen. Ein bisschen soziales Kuscheln ist nun streng verboten. Jetzt erreicht einen die Außenwelt in den eigenen vier Wänden durch Ping Geräusche aus dem Handy. Und dann trifft einen plötzlich, völlig unerwartet, etwas Interessantes. Im Moment habe ich das Gefühl, das Netz ist so, als wenn alle 20 Minuten ein Freund unangemeldet vor der Tür steht und klingelt. 

Solche Livestreams sind wirklich unterhaltsam, eigentlich wollte ich mir gerade mein Hörbuch beim Kochen anschalten, da bekam ich von Instagram eine Meldung, dass mein Kollege Gris jetzt online sei.

Ich hab auf die Meldung geklickt und schon war ich drin im Vergnügen. Ich hechte also zu meinem Kunstmaterial und raffe schnell Füllhalter und Malkasten zusammen.

Damit hätten wir schon mal die Frage geklärt, wie man an solchem Livestream teilnimmt.

Man geht auf Instagram oder soziale Netzwerkseiten, sieht man, das so eine Liveübertragung läuft, drückt man auf das Knöpfchen und schaut was sich an.  Es ist nicht anders, als wenn man eine Internetseite ansteuert, oder Fernseh guckt.

Also Knöpfchen drücken und Kunstmaterial bereitlegen!

Das Ganze war sehr unterhaltsam, auf einem zweigeteilten Bildschirm konnte man einerseits sehen, wie Gris malt, auf der andern Seite konnte man das Modell sehen.
Mich hat’s gepackt, das Kochen war plötzlich Nebensache.

Es war sehr lustig, die Modelle haben die Fragen der Zuschauer vorgelesen.

Beim Porträtieren wird’s ein bissel hektisch. Zeit zum Kochen habe ich nicht mehr, es macht Spass …. Der Liebste übernimmt den Fisch.

Ich fand das Ganze so witzig, dass ich dann an meiner Küchenarbeitsplatte stand und malte. Ab und zu musste ich natürlich dumme Kommentare zum Fisch geben, dann bin ich aus der Küche geworfen worden.
Unverhofft kommt oft.

Dies sind die Ergebnisse:

Porträt von Tine Klein im Livestream gemalt

Eine Schulfreundin von Gris plaudert im Chat…

Porträt von Tine Klein im Livestream gemalt

Dann erscheint eine Dame namens Martina auf dem Bildschirm….das Licht an ihrem Schreibtisch ist bläulich.

Ich stelle fest, der schnelle Wechsel der Modelle macht mir Spass….Kopf aus und einfach loslegen.

Kunst und Kegel erscheinen  auf dem Bildschirm:

Porträt von Tine Klein im Livestream gemalt mit Aquarell und Füllhalter

Einige Modelle muss ich auslassen, die Plichten in der Küche rufen…

Zum Schluss erscheint jemand,  der sich Meermalen nennt:

Das sind Gris Ergebnisse:

Hut ab! gar nicht so einfach vor so vielen Menschen zu malen.

Ich fand es toll zu sehen, wie er es macht und wie ich das dazu im Gegensatz mache.

Spannend,  in kurzer Zeit habe ich viele Menschen live gemalt, ganz überraschend und ungekünstelt.

Ich würde jetzt mal sagen: Prädikat empfehlenswert. Auf jeden Fall alles andere als langweilig! Damit sieht man mal was anderes als immer nur Heim und Herd!

 

Livestreams, wo findet man die?

Im Moment findet man Livestream am einfachsten auf Instagram. Wenn man dort mit mehreren Künstlern befreundet ist, wird man immer wieder benachrichtigt, dass nun ein Livestream startet.

Tatsächlich ist es jedoch relativ schwierig,  immer genau zu wissen, wann jetzt gerade was läuft. Man muss sich jetzt im Moment einfach ein bisschen umhören. Leider gibt es kein Telefonbuch für Livestreams.

Deshalb habe ich euch eine Liste von Livestreams am Ende des Blogs angehängt.

Welches Material benötigt man, um an online Malpartys aktiv teilzunehmen?

Im Prinzip hat jeder von uns alles, was er braucht,  zu Hause; fast jeder PC, Laptop, Smartphone und auch alle Tabletts haben eingebaute Kameras.

Dann braucht man noch eine App, die so etwas kann.

Viele Aktivitäten finden auf Instagram statt, einfach runterladen.

Dann müsst ihr gezielt über die Hashtags die Künstler ansteuern, um zu sehen,  ob diese auch Liveübertragung haben. Das Zeichen für Hashtags ist übrigens dieses #.

Wenn man jedoch nicht nur zugucken möchte, sondern vielleicht auch selber teilnehmen oder Bilder senden will, dann muss man einiges beachten.

Wenn ihr mich auf Instagramm finden wollt einfach tine.klein eingeben.

Bildtest

Generell sollte man einmal kontrollieren, was die eigene Kamera sendet, bevor man selbst online geht. Häufig steht der PC, der Laptop oder das iPad auf dem Tisch. Zusammen mit der grünlich bläulichen Beleuchtung aus dem Bildschirm sendet man nun diabolische Nasenlöcherportraits in die Welt. Dieser Kamerawinkel wird in der Regel benutzt,  um den Bösewicht in Horrorfilmen besonders unsympathisch zumachen. Wer keine Neuverfilmung von Dracula machen möchte, sollte das Gerät mit der Kamera ungefähr auf der  Höhe des Gesichtes positionieren.
 
Kamera und Tontests sollte man am besten mit ein paar Bekannten im Netz machen, denn es bringt enorme Unruhe in eine online Gruppe, wenn ein Mikrophon pfeift und jemand an der Technik fluchend rumfummelt.
Keine Sorge, die heutigen Geräte wie Smartphones oder Tabletts machen die Übertragung von Bild und Ton wirklich einfach.

Ungewollt witzige Übertragungen

Eine Sekunde sollte man auch einmal daran verschwenden zu überlegen, was die Kamera eigentlich zeigen soll. Denn manchmal zeigen die Kameras aus den eigenen Geräten irrwitzige Blickwinkel durch die gesamte Wohnung. Im Moment kursieren deshalb unglaublich witzige Videos im Netz. Diese Woche musste ich zweimal unglaublich lachen; während jemand an einer Onlinekonferenz teilnahm, latscht ein WG-Bewohner mit fettigen Haaren in  einer Pyjamahose durchs Bild, kratzt sich, geht auf die Toilette, macht die Tür nicht richtig zu. So ließ dann die Sound-Übertragung keinen Zweifel an seiner Tätigkeit im Nachbarraum. Besonders witzig fand ich ein anderes Video, wo ein Teenie halb bekleidet mit einem Pudel auf dem Arm durch die Gegend tanzt und mega grauenhaft und fürchterlich falsch singt.

Das sind die witzigen Seiten des Livestreams.

 

Mein Tipp: Richtet die Kamera einfach in eine Ecke des Zimmers, damit sie nicht quer durch die Wohnung aufnehmen kann. Das Mikrofon immer auf Aus, es sei denn,  man möchte sprechen.

Aber keine Sorge, all dies wird nur zum Problem, wenn man selbst Bilder und Töne ins Netz sendet, beim Zuschauen ist es nicht relevant.

Zuschauen kann jeder ohne Aufwand, ist wie Fernsehen.

Fazit zum Livestrem:

Auch ich habe mich letzte Woche mehrfach in Livestream mit Freunden zum Malen getroffen.

Das Angebot ist wirklich bunt, breit und vielfältig. Das Gute an dieser Zeit ist, dass man jetzt endlich mal Zeit hat, Dinge zu lernen, die man sich immer schon mal gönnen wollte:  malen, zeichnen oder auch schön schreiben.

Auf jeden Fall gibt es ganz tolle Angebote im Netz, die richtig Spaß machen. Dabei sollte man beachten,  dass man sich vor so einem Livestream das Kunstmaterial bereit legt.Denn wenn man erst bei der Liveübertragung anfängt nach dem Kunstmaterial zu kramen, dann gerät man ganz schnell in Zeitnot.

Viele von uns werden jetzt sehr viel am Bildschirm hängen, deshalb möchte ich euch wirklich empfehlen, macht euch Gedanken über euren eigenen Stil. Natürlich ist es prima,  sich Anregungen zu holen, aber man darf sich nicht unter Druck setzen lassen.

Solche Leute wie Gris sind einfach toll.  Höre aber bitte auf, dich zu vergleichen, du siehst ja schon an den total unterschiedlichen Ergebnissen zwischen Gris und mir, dass es jeder anders macht. Kopf aus und einfach machen ist angesagt.

Ein bisschen Wettbewerb ist wunderbar, solange es anregend bleibt;  im Vordergrund steht einfach der Spaß.

P.S.: Der Fisch war leicht übergart und trotzdem lecker.

Liebe Grüße ins Wochenende,  bleibt gesund.

Fetter virtueller Kuss

Tine

P.S.: Die meisten Angebote sind online kostenlos, aber bitte vergesst nicht,  dass alle Künstler im Moment kein Einkommen haben, aber   die Ausrüstung anschaffen mussten.

Gris ausrüstung für den Livestream

Hier hat Gris seine Ausrüstung gemalt.

Hattet ihr viel Spaß in seiner Veranstaltung, ist es nur fair,  wenn ihr dem Künstler hinterher auch etwas spendet. Viele Künstler haben jetzt PayPal Verbindungen auf ihren Internetseiten. Hattet ihr kostenlosen mal Unterricht,  denkt daran, dass ihr diesen Menschen über die schwere Zeit helft.

Die Livestream von Gries findet ihr hier:

https://www.gris030.de/?fbclid=IwAR1rjvqxlPagc3NcJ7WZaa3zFM2WUP9GCchgjBW_DWbD4wAl_hxvSrkKPJM

Ich versuche,  für euch gute Links zu finden, die euch viel Freude machen, aber bitte beachtet, ich bin für diese Inhalte nicht verantwortlich.

 

Hier hat ein Blog  der livestreams für uns zusammengetragen hat.

https://www.frauhoelle.com/livestreams/

Danke schön Frau Holle.