Spontanität, wie lernt man das?

Aquarell Fürth von Tine Klein zum Thema Spontanität

Ich hätte dieses Bild weggeworfen, weil von Anfang an der Wurm drin steckte. Einfach weitermachen, spontan bleiben. Über Spontanität zu schreiben ist eine Wahnsinnstat! Und ich fühle mich gerade wie des Wahnsinns fette Beute.

Spontanität muss sorgfältig geplant werden!

Jetzt echt? Ich kann es nicht fassen, dass ich diesen Artikel schreibe!  Spontanität macht Bilder gut! Was auf den ersten Blick absolut lächerlich wirkt, ist auf den zweiten Blick trotz des komödiantischen Potentials tatsächlich möglich.

Man kann Spontanität üben!

Spontanität und Gewohnheit

Der natürliche Fressfeind der Spontanität ist die Gewohnheit. Wir fühlen uns einfach sicherer, wenn wir Dinge planen und genauso machen, wie wir es immer tun.

Das gibt Sicherheit und hilft beim Anfang!

Das eine Problem daran ist, dass wir dabei nichts lernen, und das andere Problem daran ist, dass man sich daran klammert, auch wenn das Kind längst in den Brunnen gefallen ist.

Und die meisten Bilder und Zeichnungen gehen daran kaputt, dass wir uns nun darüber aufregen, dass ein vermeintlicher Fehler passiert ist. Jetzt versucht man das Bild so zu verbessern, dass es wieder auf die geplante Schiene kommt. Doch das funktioniert meistens nicht, ab jetzt wird das Bild immer schlechter.

Diese Situation kennt sicher jeder.

Immer dann, wenn man aus der geplanten Bahn geworfen wurde, ist es wichtig, mit dem Geist in die Gegenwart zurückzukehren.

Wer jetzt an der Vergangenheit hängt, macht seine Zeichnung oder sein Bild kaputt.

Normalerweise gebe ich an diesem Punkt den Tipp:

Einen Moment durchzuatmen und zu schauen, wo man jetzt eigentlich wirklich steht.

Was kann ich jetzt tun?

Spontaneität heißt, günstige Gelegenheiten zu erkennen, und man muss auch zugreifen.

Die Erkenntnis, dass ein Plan Geschichte ist, ist einfach unglaublich wichtig und hilfreich! Und so machte ich mit dem Bild siehe oben weiter.

Es gibt mehrere Sorten der Spontanität:

Der berühmte Philosoph Immanuel Kant sagt dazu:

Die Fähigkeit von Verstand und Vernunft, von sich aus etwas zu tun, sei es, indem z. B. der Verstand spontan Anschauungen unter Regeln bringt und so Erscheinungen, die er wahrgenommen hat, begreift (siehe auch Begriff (Philosophie)), oder dass der Wille (als praktische Vernunft) eine Handlung nach freier Entscheidung vollzieht, ohne sich von außen oder von seinen Gefühlen und Neigungen bestimmen zu lassen.

Bums, ich bin grad vor Langeweile vom Stuhl geplumpst! Man muss seinen Lesern auch mal was zumuten! Ich musste aus vollem Halse lachen! Also Spontanität und Impulsivität gehörten sicherlich nicht zu Kants Kernkompetenzen!

Trotzdem, da ist was dran, denn Spontanität ist keine Dummheit, sie kann sehr fundiert sein, wenn man im Hintergrund schon viel Fachwissen angehäuft hat.

Unsere Frage ist: Wie wird man spontan, wenn der Plan gescheitert ist? Ja, das kannst du, auch wenn du von Natur aus nicht impulsiv bist.

Viele glauben, dass der Verstand die Spontanität hemmt.

Im Falle von Immanuel Kant scheint dies absolut der Fall. Kleiner Seitenhieb, haha.

Schnelle, spontane Striche sehen am besten aus. An diesem Punkt muss man sich einfach geistig klarmachen, dass man einfach auf andere Art und Weise weitermachen muss, auch wenn das Ergebnis nicht geplant ist und auch wenn der Erfolg nicht garantiert ist.

Das hat einfach etwas mit Mut zu tun, man macht weiter und findet neue Wege.

Spontanität ist Alltagsintelligenz, da wo Planung versagt hat, probiert man etwas Neues aus. Und diese Erlaubnis muss man sich selbst geben!

Spontane Einfälle gehen zu oft der Vernunft in die Falle.

Viele Menschen haben die Erfahrung gemacht, dass Dinge besonders gut gelingen, wenn man aufhört, darüber nachzudenken.

Sei es Zufall oder Bauchwissen, die Spontanität kreiert oft die besten Dinge. Immer dann, wenn wir in den Zustand kommen, dass wir nicht mehr nachdenken, gelingen uns Techniken und Bilder, die wir sonst nie meistern würden.

In diesem Zustand vernetzt das Gehirn offensichtlich viele abgespeicherte Dinge miteinander, und plötzlich gelingt es, ganz ohne nachzudenken.

Man kann sich in diesen Zustand versetzen.

Lustigerweise kann man Spontanität tatsächlich erstaunlich gut planen.

Natürlich ist das paradox, aber das Gehirn gewöhnt sich an alles, auch an Spontanität!

Üben ist wichtig für die Spontanität.

Wer gut malen möchte, muss viele Pinseltechniken beherrschen. Wer über diese Pinseltechniken oder Zeichentechniken zu viel nachdenkt, verkrampft, und dann sieht das Machwerk sehr steif und sehr geplant aus.

Der Schlüssel zum Loslassen ist das Üben! Man übt Dinge, bis man nicht mehr darüber nachdenkt! Oder denkst du darüber nach, wie du eine Schleife bindest?

Jedoch gibt es einen Unterschied zu stereotyp eingeübten Handlungen. Erst wenn dein Schnürriemen reißt, bist du bereit, darüber nachzudenken, wie du deinen Schuh anders zu bekommst. Jedem von uns ist das schon mal passiert, und wir haben  den Schuh dann trotzdem geschlossen.

Wenn man Spontanität lernen möchte, dann muss man beim Üben den Zufall und Unfall mit einbeziehen. Weil man Techniken erst dann virtuos beherrscht, wenn man sie auch unter widrigen Umständen lernt! Schnelligkeitsübungen sind heilsam, denn dabei passieren immer kleinere Unfälle. Diese Unfälle muss man schnell ausbügeln.

Viele Kunstakademien setzen deshalb auf extrem schnelle Zeichenübungen oder Speed-Malerei.

An Akademien beginnt das Aktzeichnen sehr schnell, der Mensch muss in 1 bis 2 Minuten fertig sein. Dies kann man eigentlich nicht schaffen, und deshalb schaltet der Kopf ab, und man macht einfach.  Das faszinierende Resultat ist, dass es dann trotzdem irgendwie funktioniert.

Wasser ist auch etwas was man nicht planen kann, Mut, Technik und einfach machen! Der Mut zum Umfall ist gefragt.

Spontane Menschen haben oft viel Fachwissen, das sind abgespeicherte Lösungen! Diese Lösungen muss man mit dem hemmungslosen Mut zum Machen koppeln!

Und diese befreite Arbeit macht glücklich!

Mein bester Freund, ein Architekt, schwört darauf. Er benutzt diese Übungen, schnelle Aktzeichen-Übungen, nicht um Malen zu lernen, sondern zur Entspannung. Haha, ich weiß, woran du jetzt  gedacht hast! Schäme dich! Durch die Geschwindigkeit des Zeichnens stellt sich sein Kopf ab, und der gestresste Mann ist plötzlich absolut entspannt. Die Geschwindigkeit tut seiner Seele gut, weil er Ruhe findet. Sein Kopf wird trotz eines brutalen Arbeitstages leer. Das Gehirn ist ein Wunder!

Mein Tipp zum Lernen von Spontanität:

Übe regelmäßig und schnell! So schnell, dass sich dein Kopf ausschaltet. Bei der Geschwindigkeit passieren Fehler, und du hast keine Zeit zu grübeln.

Du musst machen!

Dein Gehirn wird die Spontanität erlernen, auch wenn es sich am Anfang nicht gut anfühlt! Setz dir ein nicht zu schaffendes Zeit-Limit!

Liebe Grüße

Tine

 

Neue Kurse:

Fürth DE:

2-Tage-Workshop in Fürth Thema: Malen mit klassischen und frechen Pinseltechniken! Der Workshop findet am 9. und 10. April in Fürth, Kulturort, Badstraße 8 e. V. statt. Falls jemand dabei sein möchte, bitte kurze Nachricht mit einer aktuellen E-Mail-Adresse senden. Bitte wendet euch post@stefan-guenther.net
Es gibt möglicherweise eine Warteliste, tragt euch ein oder ergattert den letzten Platz, wir planen einen zweiten Kurs.
Fürth ist ein Geheimtipp. Wir haben den Kursraum ganz in der Nähe dieses romantischen Fleckens.

Aarberg CH:

Tiere malen mit Gouache macht Spass. Sieht toll aus und die Technik ist bestechend einfach! Ich liebe es, weil man die Farbe einfach spritzt. Mehr Infos und Anmeldung findet ihr hier:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/veranstaltungen/tiere-malen-mit-gouache-macht-spass-5985

Spenden:

Ich bin dankbar, wenn ihr etwas spendet, es verschluckt viel Zeit und Arbeit. Kunstkurse sind teuer, das kann sich nicht jeder leisten. Helft mir, dieses Angebot für alle aufrecht zu erhalten. Ich habe Nachrichten bekommen, dass der Spendenbutton nicht funktioniert. Betrifft dies nur die Schweiz? Falls ja, gebt mir kurz Nachricht.

Oben rechts auf der Startseite gibt es auch einen Spendenbutton für CHF (technisch kann ich hier nur einen anzeigen)

 

EUR

Farben kaufen? Welche Farben sind Siegertypen?

Selbst die kleinste Skizze braucht Farbe!

Farben kaufen ist Lust und Leid!

Ich habe einen Berg Farben. Und wenn ich das jetzt so sage, dann meine ich dies nicht bildlich.

Ein echter Haufen übler Fehlkäufe

Und es wird nicht besser! Und jedes Mal, wenn ich eine neue Farbe suche, dann geht der ganze Scheiß von vorne los. Farben kaufen ist nicht einfach! Und so entsteht ein kleines Mittelgebirge aus Farben:

Farben kaufen Lust und Leid, Tipps und Tricks rund ums Farben kaufen,

Jede Umstellung in der Farbpalette kostet mindestens 50 Fr. oder Euro, weil ich immer mindestens vier Farben kaufen muss, bis sich die Perfekte gefunden habe. Warum?

Warum ist Farben kaufen so schwer?

Wir möchten einen bestimmten Farbton kaufen und dann stehen wir vor der Wand und es gibt diesen Farbton entweder 20-mal oder gar nicht! Ist das nicht beklopft?

Wir sind auf einen Farbton fixiert, doch die anderen chemischen und mechanischen Eigenschaften einer Farbe entscheiden, ob sie uns glücklich macht.

Viel wichtiger sind die Eigenschaften, die die Farbe beim Malen entwickelt und so kann eine Farbe, die genau den richtigen Farbton hat, genau die Falsche sein!

Warum? Wir haben ein wunderbar strahlendes Rot. Warum wird der eine mit dieser Farbe glücklich und der andere nicht? Es liegt an den inneren chemischen Eigenschaften. Ist dies Rot deckend, würde jemand der Blumen malt an diesem Rot verzweifeln. Die Blumen würden stumpf und massiv aussehen. Der gleiche Farbton mit lasierenden Pigmenten würde zarte, strahlende Blumen erschaffen. Ein Maler, der ein Verkehrslicht auf ein dunkles Auto aufsetzen möchte, würde jedoch bei einer strahlenden und leicht deckenden Farbe in Begeisterung ausbrechen. Ein Grün das starke Pünktchen (Granolation) entwickelt sieht als Baum großartig aus, als klares Wasser ist es eine Katastrophe.

Der Farbe geht es also wie uns:

Sie kann es nicht jedem recht machen!!!!!!

Farben haben beim Malen. viele gegenläufige Eigenschaften, selbst wenn sie in Napf oder Tube völlig gleich aussehen.

Sie können sich in der Farbtemperatur, Granulation (die Farbe hat Sprenkel), Dichte, Mischbarkeit, Löslichkeit und Brillanz enorm unterscheiden.

Diese Unterschiede sind wichtig, denn sie machen die unterschiedlichen Anwendungen und Techniken möglich!

Und genau das macht Farben kaufen so kompliziert.

 

Die Basis Farben:

Umso wichtiger ist es, dass du dir ein verlässliches Set an Basisfarben suchst. Normale Farbkästen sind oft sehr gut zusammengestellt, und zwar so, dass man vieles damit malen kann. Die Basisfarben in jedem Farbkasten sind sechs Grundfarben in kalt und warm.

Sechs Farben mischen alles! Außer Spezialeffekte!

Ich empfehle dabei klare und reine transparente Grundfarben zu wählen, jeweils paarig in kalt und warm.

Gewöhnt man sich dann an immer mit 3 Grundfarben Blau, Rot, Gelb zu mischen begreift man sehr schnell die Mechanismen des Mischens. So schön kann das Malen mit Primär-Farben aussehen. Schlicht und trotzdem ausdrucksstark.

Wer mehr Informationen möchte sollte diesen Blog noch mal lesen:

Simplify:

 

Grundfarben! Simplify!

Trotzdem warum sieht mein Kasten dann so aus?  6 klare reine Farben würden doch reichen?

Weil man eben nur fast alles mischen kann! Und weil ich zum Beispiel eine Farbe 3-mal mit unterschiedlichen Eigenschaften im Kasten habe.

Zum Beispiel, transparent, deckend und granulierend.

Wer Fehlkäufe vermeiden möchte, muss also die Farbinformationen auf der Packung lesen!

Denn jeder Farbton kann also eine Wundertüte sein! Man kann nicht an der Erfahrung vorbei, denn viele Effekte muss man erlernen und erleben.

Farben -die Evergreens – häufig benutzt -Tolle Kombis:

Es gibt Farbkombination die sind wie eine liebevolle alte Liebe. Egal was man macht es funktioniert immer.  Diese Farben benutzt man so häufig, weil sie vielseitig sind.

Die praktischen Farben:

Ich vermute, dass die häufigsten verkauften Farben der Welt:

Aquamarin und Siena gebrannt sind!  Die Beiden sind einfach ein Dreamteam.

Die beiden Farben sind unauffällig und recht hübsch. Weil die beiden Farben recht unauffällig sind, tragen Sie sich gut mit anderen Farben. Trotzdem liegt ihr Erfolg im Zusammenspiel.  Die beiden Farben sind komplementär, ohne dabei unangenehm grell sein. Der wichtigste Punkt daran ist, dass sie zusammen einen absolut natürlichen Schattenton bilden. Überall da wo es Schatten gibt, diese beiden Farben einsetzen.

Einsatzort: Überall!

Nicht nur an Häusern, sondern auch im Himmel. Jede Wolke hat einen Schatten. Immer dann wenn die Sonne scheint, dann entstehen an jeden Gegenstand Schatten und deshalb sind diese beiden Farben unglaublich hilfreich.

Siena gebrannt noch einen anderen Vorteil. Mischt man diese Farbe in Spuren zu anderen Farbtönen, dann macht sie aus grellen Farben ein Naturton.  Die Signalfarbe wandelt sich, signalrot wird zu warmen Ziegelrot, Signalblau zu grau, Gelb wird sandig.

Summary: Jede Farbe die man dauernd benutzt, ist eine Farbe, von der man wirklich profitiert. Schmeiße Farben, die du nicht benutzt, konsequent aus dem Kasten. Baue deinen Farbkasten um hilfreiche Farben auf!

Siena gebrannt ist also neben den 6 Grundfarben oft die Siebte für viele Maler ist sie unverzichtbar!

Es ist eine Erkenntnis, dass nicht nur klare reine Farben nutzen. Das liebevolle vermuddeln von Farben erzeugt auch tolle Farbtöne! Siena und Siena gebrannt verwandeln Farben gekonnt in weiche Naturtöne.

Unnütze Farben:

Oft werden Farbkästen mit Mischfarben aufgefüllt, von denen solltest du die Finger lassen! Warum?

In einer gemischten Farbe sind Pigmente und du weißt nicht welche! Die Folge ist das be jeder Mischung dieser Unfälle passieren können. Du mischst zum Beispiel ein hübsches Gelb und ein tolles Rot und raus kommt ein schlammiges Braun. Was war da den los? Das passiert, weil in einer Farbe Blau versteckt war. Das Problem daran ist, das dein Gehirn das Mischen dabei nicht lernt, weil es dauernd verwirrt wird. Man sieht Farben oft nicht an was drin ist. Dein Gehirn gibt auf, wenn es die Grundmuster nicht erkennen kann. Und dann ist man dauernd auf der Suche nach der richtigen Farbe, man kauft wie verrückt.

Tipp: Farben mit einem Pigment kaufen! Du lernst dabei enorm schnell brillant Mischen! Keine Mischtöne kaufen! Die Ausnahme sind Lieblingsfarben! eEin bissel Lust und Laster müssen erlaubt sein!

Trotzdem gibt es Mischfarben oder Eigenschaften, die man braucht.  Und dann ist es aus mit den einfachen Grundregeln!

Wäre auch zu einfach gewesen!

Der eigene Geschmack – Sonderfarben und Effekte!

Neben den reinen tollen Aquarellfarben. Gibt es aber noch die Aquarellfarben, die die Regeln brechen! Granulierende, deckende und pastellige Milchige Farben mit metallischen Inhaltsstoffen und Signalfarben.

Jahrzehnte lang wurden diese Farben verteufelt, weil sie nicht chic waren, das klare und transparente galt als das einzig Schöne.

Doch das ist Quatsch, jede dieser Farben hat ihre eigenen tollen Einsatzorte und kann wundervolle Effekte erzeugen, wenn man die richtige Technik kennt sie zu verarbeiten.

Doch eines ist wichtig, man darf nicht hemmungslos mit diesen Farben mischen, denn sie übertragen ihre speziellen Eigenschaften auf die andere Farbe.

Eine transparente Farbe wird beim Mischen mit einer deckenden Matt, weil sie halbdeckend wird.

Das Mischen mit granulierenden Farben macht andere Farben gesprenkelt. und Zink und Chromfarben machen andere Farben pastellig milchig.

Man braucht im Kasten eine Ordnung, die die Spezialfarben von den Mischfarben trennt.

Zum Chaos kommt es nur wenn man diese Effekte wahllos und ungeplant beim Mischen erscheinen, dann kommt es zu Mischumfällen!

Man setzt diese Farben einfach bewusst ein.

Wer Pastelltöne mag, die ein wenig puderig wirken hat Jaume oder chinesisch weiß.

Deckende Farben braucht man, insbesondere bei Signalfarben oder sehr dunklen Tönen. Aber auch diese Farben sollten im Kasten ihre eigene Ecke haben. Damit beim Mischen klar ist! Vorsicht deckend.

Lächele wenn du hörst, dass man diese Farben nicht verwenden darf. Es ist nur das Unwissen ihrer Benutzer das beim Mischen zu Umfällen führt.

Liebe Grüße Tine

Hast du Lust dein Wissen zu erweitern?

Es gibt noch eine Chance zu den deckenden Farben in der Schweiz  !

Im Kurs lernen wir ganz genau wie man mischt!  Und wie man diese Farben einsetzt!

 

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

Achtung neuer Kurs 1-2 Restplätze in Bayern! Pinselsteuerung das Wissen das Anfänger wie Fortgeschrittene glücklich macht.

 

Wer seinen Pinsel steuern kann, kann fast alles malen! In diesem Kurs geht es um Pinselsteuerung. Es geht um die  Zusammenarbeit von Wasser, Pinsel und Papier.

 
Was lernen wir? Zum Beispiel trockene Striche, denn diese  sind eine Wunderwaffe, weil man mit einem Strich Lichtreflexe erstrahlen lassen. Nass in Nass verzaubert Bilder durch Effekte und Nass auf trocken erschafft exakte Kanten.
 
Wer das kann, wird genussvoller malen, denn eine gute Technik macht das Malen einfach!
Wegen einer OP hat es eine Absage gegeben, ich freue mich, wenn ihr dazu schlüpft!

Wo: Fürth, Bayern

Wann: 9-10 April

Kontakt ist : Sefan-Guenther.Net Kurs in Bayer

 

 

Liest du gerne über eine Spende freue ich mich! Denn das Schreiben ist viel Arbeit.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Spritzer und Nass- in-Nass sind Magie

Staufen Aquarell Tine Klein Tutorial zu Nass in Nass Techniken

Hallo, meine Lieben!

Wo auch immer ihr seid, ich hoffe, es geht euch gut!

Nass-in-Nass -Techniken sind Magie

Heute möchte ich mit euch über Zufälliges reden, Spritzer und Nass-in-Nass – Technik.  Spritzer wie auch Nass-in-Nass -Technik werden von den meisten Menschen geliebt! Es sieht so locker und leicht aus, wenn jemand mit Wasser spielt.
 
Es scheint die pure Magie, wenn die Farben scheinbar von selbst in die richtige Form springen.
 
Wer es jemals eigenhändig versucht hat, merkt ganz schnell, dass es nicht so einfach ist, wie es ausschaut. Diese Technik scheint nur etwas für Magier zu sein?

Zufall und Erwartung

Damit die Technik klappt, müssen wir humorvoll die richtige Geisteshaltung einnehmen, denn:

Nass-in-Nass hat einen kleinen Haken, den Zufall.

Wenige Leute arbeiten mit Nass- in-Nass, weil man erst mal einen Schreck bekommt, denn man hat die Kontrolle übers Bild verloren

Napoleon Bonaparte sagte:

„Der einzig wahre Herrscher im Universum ist der Zufall!“

Dem kann ich hundertprozentig zustimmen. Doch auch Napoleon hat Europa seinen Willen aufgezwungen, dann sollten wir doch einen Pinsel und ein Glas Wasser in den Griff bekommen. Besonders hilfreich ist in diesem Zusammenhang Heinrich von Kleist:

„Nur ein Idiot würde da stehen bleiben, wo der Zufall ihn hin- gestoßen hat.

Oh wie schön, dass auch unsere Vorfahren nicht nur Leute waren, die schöngeistige Sprüche geklopft haben, sondern auch ein bisschen Erfahrung mit der Praxis hatten.

Was heißt das jetzt für die Nass-in-Nass -Technik? Wir müssen abwägen, welche Vor- und Nachteile gibt uns der Zufall?

Nass-in-Nass-Technik: zwischen Kontrolle und Zufall

Warum möchte man Farbe fließen lassen? Denn,
Viel zu viel Wasser macht Nass-in-Nass unsteuerbar,
andererseits erhalten wir viele Vorteile. Die Farbe hat nass ganz andere Eigenschaften als im trockenen Zustand. Die Farbe wird transparent und fängt das Licht, Übergänge sind weich. Farben verbinden sich und bilden automatisch Verschattungen und Mischtöne.
Feuchte Farben fangen an zu granulieren, wenn viel Wasser im Spiel ist. Man kann spritzen und kleckern, weil sich diese Kleckse dann harmonisch mit dem feuchten Untergrund verbinden.
Der Haken daran, wir sind dem Zufall ausgeliefert!
Oder vielleicht doch nicht so extrem, wie wir dachten?
Den Zufall beeinflussen:

Nass -in -Nass-Technik und die Fließrichtung

Um jetzt mal mit unseren beiden Zitaten zu malen,  lernen wir weiterzuarbeiten. Wir machen zuerst in den Napoleon, nutzen den Zufall mutig und sehen, wo wir das Beste herausschlagen können. D. h. wir jammern nicht über Zufälle, sondern wir nutzen sie.
Danach folgen wir Kleist, wir schauen, was wir verändern können.
Die gute Nachricht, feuchte Farben lassen sich ganz leicht beeinflussen.
Wer mit der Nass-in-Nass – Technik arbeitet, sollte  die Farbe auf dem Papier steuern.
Tipp: Das heißt, das Papier sollte in Fließrichtung schräg liegen. Warum?
Wenn die Farbe von oben nach unten fließt, würde das Blau des Himmels in das Grün von Bäumen fließen und die Bäume bekommen ein paar hübsche Farbakzente.
Liegt das Blatt jedoch flach, fließt das Grün der Bäume in den Himmel und zerstört ihn. Hässlich!
Fließrichtung beachten!
Wenn man bei der Nass-in-Nass – Technik viele Farben flüssig mischt, ist es sogar sinnvoll, den Block in die Hand zu nehmen und so ganz gezielt die Farbe in die richtige Richtung laufen zu lassen.
Fazit: Fließrichtung steuern!!!

Nass-in-Nass-Technik und das Auswischen

Flüssige Farbe ist sehr dünn und deshalb kann man sie auch leicht aufsaugen. Die wichtigste Kontrolle für Nass-in-Nass -Techniken ist wohl der saubere Lappen. Ist man unterwegs, eignen sich gut Papiertaschentücher, aber am besten ist ein weicher alter Lappen aus Baumwolle.
All die Farbe, die man nicht braucht, saugt man schnell weg. Dies sieht man auch wunderbar in meinem Bild.
Tipp: Bei der Nass-in-Nass – Technik sollte ein sauberer Lappen immer griffbereit sein. Dabei sollte man schnell handeln. In leicht angetrockneter Farbe sollte man jedoch nicht wischen, dies gibt üble Schmierspuren.
Dann sollte man die Farbe lieber trocknen lassen und später auswischen. Dazu gibt es einen älteren Blogbeitrag. Siehe unten

Nass-in-Nass-Technik, Farben mit dem Pinsel verändern

Feuchte Farben lassen sich leicht manipulieren. Der häufigste Fehler ist der Gebrauch des Wassertropfens. Wenn man seinen Pinsel auswäscht, gelangt viel Wasser in die Haare. Will man nasse Farbe mit einem nassen Pinsel bearbeiten, dann entsteht nur eins, eine Überschwemmung.

Tipp:
Möchtest du nasse Farbe noch einmal etwas verändern, dann muss dein Pinsel trockener sein als die Farbe. Meine heutige Hausaufgabe für dich wäre. einmal auszuprobieren, wie unterschiedlich die Effekte sind, wenn dein Pinsel unterschiedliche Feuchtigkeit hat.
Hat man diesen Prozess begriffen, dann hat man die Kontrolle über die Nass-in-Nass – Technik gewonnen.
Dann blieben also noch die Spritzer, denn diese sind ja auch eine sehr nasse Technik. Die Spritzer sind die wahren Anarchisten, ich habe sie nie unter Kontrolle bekommen und deshalb liebe ich sie so

Es gibt doch diese Spruch:

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!

Ist dies so? Komisch, ich kenne den Spruch auch anders herum! Die Medaille scheint zwei Seiten zu haben. Möchtest du Dinge wie die Nass-in-Nass-Technik und Spritzer unter Kontrolle bekommen, dann verlieren sie ihren Charme. Vertraue darauf, dass etwas Schönes entsteht. Anstatt zu kontrollieren, sollte man Dinge positiv beeinflussen.

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

 

Korrekturtechnik im Aquarell

Ausdrucksvoll Zeichnen!

Tine Klein Münsterplatz Basel Fastnacht Münster Zeichnung Tusche urban Sketching , ausdrucksvoll Zeichnen

Ausdrucksvoll Zeichnen, das möchte jeder! Doch Googeln kann man das nicht.

Ich tippe also nichts ahnend ausdrucksstark Zeichnen in meine Tastatur, und die ersten Ergebnisse flammen auf meinem Bildschirm auf. Nun werden meine Augen rund, mein Kiefer sackt herab und kurz danach hört man das Klatschen als meine flache Hand auf meine Stirn haut.

Fassungslos starre ich in den Computer!

Offensichtlich sind die Erwartungen an das ausdrucksstarke Zeichnen so unterschiedlich, das wir nicht zusammenkommen können.

Google spuckt zum Beispiel lauter Computeranimationen aus. Hier besteht die ausdrucksstarke Zeichnung aus einer nüchternen Umrandung.

Zugegebenermaßen hatte ich da etwas ganz anderes erwartet:

Für mich bedeutet ausdrucksvoll Zeichnen einen wunderbar leichten und lässigen Strich, der etwas von dem Menschen und seinen Gefühlen erzählt.

Man kann Dinge total unterschiedlich tun!

Dort wo ich geboren wurde, bedeutet Fastnacht das 1,5 Millionen Menschen auf der Straße stehen, lachen. küssen, tanzen, singen und trinken. Das wichtigste ist das ausgelassen Amüsieren, jeder darf mitmachen.

In meiner neuen Heimat gehen die Menschen spazieren und dazwischen marschieren Gruppen in reih und Glied und spielen wunderbare Musik auf Flöten! Einen Tag später auf Trommeln und dann kommt die Guggenmusik.

Was ist jetzt besser?

Nix von Beidem! Einfach Geschmackssache! Beides kann großartig sein.

Und so ist es auch beim Zeichenstil er muss sich entwickeln und ganz natürlich zur Mentalität des einzelnen Menschen passen! Trotzdem möchte ich noch ein paar Tipps zum Zeichnen gegen.

Ausdrucksvoll Zeichnen, stärke deine Fähigkeiten!

Wir alle kennen den Schmerz, wenn man loslegen möchte aber noch nicht kann.

Ich möchte dich jetzt einmal trösten, die Hand -Augenkoordination kommt einfach mit der Zeit. Ich sag’s dir jetzt mal ganz ehrlich du kannst das!

Aber ohne Übung geht es nicht.

Die Praxis machts! Ohne Übung wirst du kein Meister. Wichtig ist aber, dass das Zeichnen regelmäßig übst, und musste dir dabei erlauben, Erfahrungen zu machen. Wenn du Dinge immer wieder mit einem harten Strich umrandest, dann gewöhnst du dir dies an und du wirst niemals einen lockeren Strich bekommen.

Ausdrucksvoll Zeichnen, heißt die Möglichkeiten auszuloten.

Betrachte das Zeichnen als ein Spiel, aus all den 1000 Möglichkeiten, suchst du dir deine heraus.

Stifthaltung:

Tipp Nummer 1: Experimentiere mit der Stifthaltung!

Wer den Stift vorne halt, produziert starke dunkle Striche. Dies hat zwei Gründe, einerseits hat die Hand nur eine eingeschränkte Beweglichkeit und andererseits liegt viel Last auf dem Strich. Die Folge ist das ein harter und auch relativ dunkler Strich entsteht.

Mit dem gleichen Stift kann man viele lockeren Linien und vielen helleren Linien erzeugen. Dies entsteht dadurch, dass man den Stift viel weiter hinten anfasst.

Der Stift kann nun frei und beweglich über das Papier laufen.

Je nach Geschwindigkeit entstehen nun auch gebrochene Striche. Wer ausdrucksvoll Zeichnen möchte sollte mit der Stifthaltung und auch mit dem Druck experimentieren.

Die meisten Künstler bevorzugen es, wenn die Hand den Stift sehr weit hinten hält.

Doch die einfache Grundregel lautet, hält man den Stift weit vorne kontrolliert man und andererseits erlangt man Freiheit bei einer Stifthaltung, die weiter hinten ist.

Kenne deinen Stift:

Am Anfang ist es sehr sinnvoll immer wieder mein neues Material auszuprobieren.

Empfehlen kann ich Neocolor, dies sind etwas dickere Stifte, die ein wenig an Wachsmaler  erinnern. Diese Stifte eignen sich sehr gut, um suchende und kreisende Striche zu erzeugen. Dabei lernt man, dass es viele Möglichkeiten gibt, um Striche zu setzen.

Ein etwas in Vergessenheit geratenes Material ist der Rötel, weiche rote Stifte, die an Bleistift erinnern. Toll, dieser Stift erzeugt eine Art Leonardo Look.

Wenn du allerdings Stifte gefunden hast, mit denen du dich wunderbar fühlst, ist es durchaus sinnvoll bei diesem Stift zu bleiben.

Ich liebe eine absolut feine Feder im Füllhalter. Mit rasender Geschwindigkeit kritzele ich tausende winzige Linien aufs Blatt. Ich kritzele, kratze mit der Feder übers Blatt.

Merkwürdig? Ja, vielleicht, aber ich stelle den Kopf ab und tauche in die Welt von Hell und Dunkel ein. Ist eben so! Ich habe mein Material gefunden.

Durch Kritzeln lote ich Motive aus! Ich zeichne nicht bewusst ich lasse die Hand übers Papier tanzen.

Kritzeln macht frei! Private Kritzelei vom Barfüßer Platz in Basel.

Ausdrucksvoll Zeichnen! – öffne den Kopf für neue Strichtechniken:

Die Art wie man ein Stift bewegt, erzeugt ein gewisses optisches Erscheinungsbild einer Zeichnung.

Bei dieser Aussage wird mir wohl jeder zustimmen.

Mach dir von Anfang an klar, dass es hier kein MUSS gibt. Der eigene Strich entwickelt sich dadurch, dass man sich erlaubt die Hand ganz natürlich zu bewegen. Die Folge daraus ist, dass du vielleicht bestimmte Zeichenmethoden magst und andere eben nicht.

Ich zum Beispiel kann nichts mit absolut gradlinigen Schraffuren anfangen. Trotzdem liebe ich das Schraffieren, wenn es wild und frei ist.

Tatsache ist das die Art der Linie zu deinem Charakter passen sollte.

Ein ordentlicher Mensch zeichnet vielleicht sehr gradlinig, ein wilder wird bevorzugt vielleicht völlig freie Kringel.

Ich bin chaotisch, aber fixiert auf das Licht.

Beim Zeichnen arbeite ich wie ein Bildhauer, es ist, als wenn ich hundert kleine chaotische Striche aneinander klebe, bis eine Plastik entsteht.

Die Basis meiner Zeichnung ist nicht die Linie, sondern die Fläche!

Misstraue jedem, der dir sagt das eine Linie nur auf eine bestimmte Methode anzulegen ist. Manche Menschen machen beim Zeichnen nicht mal eine Linie, sie tüpfeln einfach.

Ausdrucksvoll Zeichnen! Wo ist der Unterschied zur Malerei?

Die Trennung zwischen Malen und Zeichnen ist Nonsens!

Denn fortgeschrittene Zeichner benutzen das Fachwissen der Malerei auch in der Zeichnung und deshalb gibt es tausend mögliche Wege,

Ob man nun Linien, ordentliche Umrandungen, Flächen oder kapriziöse Linien zeichnet ist reine Geschmacksfrage.

Schau dir Zeichnungen genau an! Am Anfang ist sogar dieses Ansehen kniffelig! Denn man sieht immer wieder nur das Erlernte. Von Anfang an haben wir im Malbuch, am Küchentisch und im Zeichenunterricht gelernt, wie wichtig es ist ordentliche und umrandende Linien zu machen! Das ist wunderbar aber nur eine der vielen tausend Möglichkeiten!

Sieh dir auf jeden Fall die Zeichnungen auf Pinterest an, der Link ist ganz unten! Von außergewöhnlichen Zeichnungen kann man viel lernen.

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

P.S.: Als Info für die deutschen Leser. In Basel ist die Fastnacht eine Woche später als in Deutschland. Ich habe mir abends auf dem Münsterplatz Zeit genommen die Musiker und Musikgruppen zu malen. Besonders wunderbar sind die Piccolo Spieler. In Basel spielen unglaublich viele Menschen diese Flöte und die Masse der Flötenspieler macht es enorm eindrucksvoll. Die Musik ist wunderbar und überhaupt nicht vergleichbar mit dem rheinischen Karneval. Es ist eine ganz eigene und schöne Tradition. Dabei werden Laternen getragen ähnlich wie an St.Martin.

Es laufen noch 2 Kurse mit der Gouache Einführung:

Das macht richtig Spaß!

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

Tine Klein Gouache Kurs Boesner

Danke an Ursi für das tolle Foto!

Der Link zu den ausdrucksvollen Zeichnungen:

https://www.pinterest.ch/kritzeltine/black-and-white/?invite_code=9a37dffda7b54a758b4aa60d978905b8&sender=298011837750844095

Sind deckende Aquarellfarben schlecht?

Über deckende Aquarellfarben gibt es viele Vorurteile, doch die Meinung ändert sich.

Meinungen ändern sich, und das ist auch gut so!

Wer im Moment wegen der Nachrichten den Fernseher kaum anschalten mag, der sollte einmal ein lustiges Spiel spielen.

Letztlich einmal vor den Fernseher und tue so, als hätte sich seit 20 Jahren nicht verändert.

Mein Mann und ich spielen dieses Spiel im Moment regelmäßig vom Fernseher. Es macht viel Spaß und es hilft einem die Veränderungen besser zu begreifen.

Wir tun so als wäre unser Wissensstand stehen geblieben.

Ich rufe Schatzi, Deutschland wird von den Grünen, der Friedenspartei, die aus den Ostermärschen hervorgegangen ist, regiert. Die freuen sich bekanntzugeben, dass sie jetzt ordentlich aufrüsten und übrigens die Schweiz findet Neutralität auch nicht mehr so toll.

Das ist doch verrückt, oder?

Nein, ist es absolut nicht! Das Leben verändert sich kontinuierlich. Verrückt ist der, der auf dem Stand von gestern stehen bleibt. Und so verändern sich Sachlagen immer wieder.

Wenn man unser Spiel spielt, dann muss man trotz der Nachrichten vom Fernseher oft schmunzeln.

Und so möchte ich euch dazu einladen, etwas Positives zuhören.

Heute möchte ich etwas Nettes über die viel geschmähten deckenden Aquarellfarbe schreiben.

Warum haben deckende Aquarellfarben einen schlechten Ruf?

Deckende Aquarellfarben haben einen schlechten Ruf, weil man die Erfahrung gemacht hat, dass Bilder mit deckenden Aquarellfarben nicht strahlen.

Aquarelle oder Sketsches sehen locker und leicht aus, wenn sie mit transparenten Farben gemalt wurden. Noch mal zur Erinnerung, dass transparente fängt das Licht und reflektiert es.

Der schlechte Ruf der deckenden Aquarellfarben resultiert aus einem Verarbeitungsfehler.

Die transparenten Aquarellfarben werden deckenden Aquarellfarben gemischt und verlieren dadurch ihre schönste Eigenschaft.

Man ist aber natürlich nicht gezwungen diesen Fehler mitzumachen.

Es gibt zwei andere Strategien mit diesen Eigenschaften umzugehen.

Deckende Aquarellfarben wie setzt man sie ein?

Insbesondere die Sketcher halten sich nicht mehr an die althergebrachten Regeln. Sie benutzen in ihren Skizzen und Aquarellen völlig hemmungslos deckende Stifte oder deckende Farben.  Was von der Gemeinde der harten Aquarellmaler mit Fassungslosigkeit Zorn beobachtet wird. Denn sie sind der Meinung, das richtige Aquarelle Gefühl kommt nur auf, wenn die Farbe transparent ist.

Der Witz an der Sache ist, dass gerade viele Superstars der Aquarelllisten mit dieser Regel brutal brechen. Sie sind sogar Superstars geworden, weil sie diese Regel brechen und deshalb das Licht und die Tonwerte in ihren Bildern viel besser steuern können.

Dann doch die Frage nahe:

Wie machen die das?

Der dritte Schritt hat es in sich:

In den letzten Jahren hat sich sehr viel in der Maltheorie getan. Immer mehr gute Maler entdeckten das ist andere und großartige Möglichkeiten gibt Farbe zu verarbeiten.

Und zu diesen neuen Möglichkeiten gehörten die deckenden oder sehr dunklen Aquarellfarben. Die Einflüsse des Sketchens haben zu einer Veränderung im Aquarell geführt.

In den ersten beiden Phasen des Malens arbeitet man ganz traditionell. Man arbeitet von Hell nach Dunkel. In der ersten Phase mit leichten transparenten Farben. Die Farbe ist flüssig und fließt über das Papier.

In der zweiten Phase arbeitet man mit dunkleren Farben und Schatten, die alle mit transparenten Aquarellfarben gemischt werden.

Doch in der dritten Phase hat sich einiges geändert!

In der dritten Phase scheuen in sich nun viele Maler nicht mehr auf deckende Farben zugreifen. Sie setzen die deckenden Farben einfach oben auf das transparente Aquarell.

Normalerweise ist diese Technik nicht möglich, denn der optische Unterschied zwischen transparent und decken ist so hoch, dass dies aussieht wie ein Flickenteppich.

Jetzt gibt es zwei verschiedene Strategien, entweder setzt man nur ganz kleine, sehr dunkle oder sehr leuchtende Flecke auf das Papier.

Dies hat zur Folge, dass das ganze Aquarell oder die gesamte Skizze viel leuchtender aussieht, weil es kleine Stellen gibt, die sehr dunkel oder sehr hell sind.

Die Folge ist, dass die Bilder für den Betrachter extrem interessant sind, denn sein Auge bemerkt, dass es in dem Bild sehr starke Unterschiede zwischen hell und dunkel gibt.

Schnell geht’s weil man einfach deckend drauf malt.

Obwohl der letzte Schritt nur mit winzigen Punkten ausgeführt wird, bewertet das Auge das ganze Bild als interessanter.

Viele von uns machen dies intuitiv. Diese Art des Sketchens ist ganz einfach, einfach mit dem Stift drauf oder leuchtende Farben als kleine Punkte aufsetzen.

Hier sieht man wie das deckende Rot oben aufgesetzt wurde.

Aber was wäre, wenn man weiter geht?

Könnte man deckende Aquarellfarben normal vermalen?

Ja, das kann man und daran experimentiere ich gerade. Aber die Skizzen und Aquarelle bekommen einen ganz anderen Look.

Die Bilder werden matter, aber man kann mit der deckenden Farbe deutlich dunkler werden, so dass die Farben wieder anfangen zu wirken.

Tipp: Wer deckend arbeitet darf den Kontrast nicht vergessen.

Gleichzeitig fangen viele Maler an mit den Möglichkeiten der deckenden und granulierenden Farben zu experimentieren.

Es sieht ein bisschen retro aus aber wirklich ansprechend.

Am Ende des Artikels habe ich einen Link auf den Künstler Chien Chung Wei der im Moment zu den Best bezahlten Aquarellisten gehört. Achtet einmal darauf wie deckend die Farben sind. Sieht trotzdem hübsch aus.

Fazit:

Man kann prima mit deckender Farbe malen! Viele Dinge sind einfach nicht transparent. Zum Beispiel dreckige Elefanten1

Viele Dinge sind leichter, wenn man deckend malt! Man kann das Licht einfach obenauf malen! Wenn das kein Argument ist!

Liebe Grüße ins Wochenende, Tine

Es laufen noch 2 Kurse mit der Gouache Einführung:

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

Hier geht es darum die Farbe kennenzulernen und mit ihr auch leichte Illustrationen anzulegen.

Entspannt und fetzig mit einer Farbe illustrieren lernen. Münchwilen ist ausgebucht und hat schon eine lange Warteliste. Jedoch könnt ihr noch in Unterentfelden einsteigen.

Es hat so viel Spaß gemacht, dass die Schüler Folgekurse organisiert haben:

Tiere malen mit Gouache.

Der Einführungskurs mir Gouache ist zwar sinnvoll, jedoch nicht notwendig!

Lässig ist es, weil man mit den abstrakten Strukturen arbeitet,

 

Die Kurse sind noch nicht öffentlich, weil die Schüler des ersten Kurses vortritt haben! Doch meldet euch bei Jasmin Kälin:

Atelier@boesner.ch

Dort kann man sich einschreiben.

 

Malen mit deckenden Farben:

Hier geht’s zu Chieng Chung Wei:

 

 

 

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Malen – Es werde Licht!

base

Es werde Licht!

Was bedeutet Licht für den Menschen? Nicht mehr oder weniger als das Leben! Fehlt uns das Licht, dann fühlen wir uns unwohl. Das Sonnenlicht wie auch die Beleuchtung eines Raumes haben Macht über unsere Gefühle, es kann Müdigkeit reduzieren, Aufmerksamkeit erzeugen,  unsere Stimmung heben und es macht uns gesund.

Also schnapp dir Stift und Block und raus, wenn es mild ist.

Das Licht ist also das Wichtigste für uns, 85 % unserer Informationen erhalten wir durch unseren Sehsinn, und damit ist er unsere wichtigste Informationsquelle.

Früher betonten Architekten die Verbindung mit dem lebensspendenden Licht. Kirchen sind Lichtarchitektur!

Licht als Symbol für Göttlichkeit und Macht!

Und diese Dramatik können wir uns auch in unsere Bilder holen.

Das Licht in der Malerei

Es gibt viele Arten,  das Licht in der Malerei darzustellen. Interessant ist, dass die Malerei des Mittelalters weder Schatten noch Lichtquelle kannte. Die Griechen waren da weiter, sie kannten die Macht des Lichts in der Malerei.

Heute malen viele Menschen von Fotos ab, und sie glauben, dass die Lampe, die sich in der schwarzen Pupille spiegelt, absolut selbstverständlich zum menschlichen Auge gehört.

So verändern sich die Ansichten über das Licht im Laufe der Jahrhunderte.

Doch eines bleibt:

Die Beleuchtung eines Motive ist das Schlüsselelement für seine Aussagekraft!

Kühne Kontraste steuern den Blick des Betrachters. Die wirklich berühmten Gemälde dieser Welt benutzen das Licht zur Komposition. Und dies gilt auch für Jede Zeichnung.

Beleuchtung in der Kunst

8 der bekanntesten Kunstwerke von Rembrandt

Das Licht beim Malen und Zeichnen

Das Licht ist beim Malen und Zeichnen von  überragender Bedeutung. Wer etwas in seinen Bildern mitteilen möchte, der kommt nicht drumherum, gutes Licht zu malen. Fehlt das Licht, dann bricht die Räumlichkeit eines Bildes zusammen, man erkennt Perspektiven nicht gut. Viel schlimmer an fehlendem Licht ist, dass die Emotion verloren geht. Das Licht wirkt wie ein Magnet für das Auge. Fehlt dieser Magnet, dann geht dem Bild die Bedeutung verloren. Vielleicht sehe ich das auch nur so stark, weil ich selber verrückt nach Licht bin.

Das Bild ist  gerade in den Vereinigten Staaten in einem Buch erschienen, in dem erklärt wird, wie man Licht malt. Mastering the light.

Wer Licht malen möchte, ist oft aufgeschmissen!

Heutzutage denkt man, in der Hölle gebe es speziell eine ganze Abteilung von Teufeln, die dafür sorgt, Maler in den Wahnsinn zu treiben.

Viele Menschen, die versuchen malen zu lernen, haben unglaubliche Probleme zu lernen, wie man Schatten setzt. Dies liegt nicht daran, dass diese Menschen dumm sind, es liegt daran, dass heute überall Lampen herum hängen.

Und ich kann euch eines sagen, die werden nicht nach künstlerischen Aspekten aufgehängt!

In größeren Innenräumen hängen oft mehrere Lampen unter der Decke. Dies werfen völlig abstruse Verschattungen, deshalb ist es heute für viele Menschen so unglaublich schwer, überhaupt zu begreifen, wie sich Licht verhält.

Diese Lichter machen mich oft wahnsinnig, denn mit so einer Beleuchtung kann man kein gutes Bild malen. Neonröhren, die alles in gnadenlosem blauen Licht ausleuchten, bis man denkt, der Besitzer des Raumes hätte den Ehrgeiz, gegen das Stadion- und die Flughafenbeleuchtung anzustinken.

Da bleibt nur eines. Wer das Licht begreifen will, muss in die Natur.  Nutze Tage mit starkem Licht zur Beobachtung!

Licht beobachten

Ich hatte Gott sei Dank eine sehr gute Ausbildung. Als ich malen lernte, haben wir immer wieder Lichtsituationen durchgespielt. Immer wieder wurde eingeübt, das Licht kommt von links, das Licht kommt von rechts, das Licht kommt von oben, von hinten oder von vorne.

Das hat man so oft gemacht, bis man Lichtmuster auswendig kannte.

Dieses Wissen hilft mir heute enorm. Immer dann, wenn die Beleuchtung schlecht ist, kann ich auf mein erlerntes Wissen zurückgreifen und trotzdem ein gutes Bild malen.

Rausgehen und Beobachten!

Es gibt immer wieder Situationen, in denen man das Licht nicht sieht.

Ganz oft muss der Maler seine eigene Lampe sein!

Das Wissen über die Natur des Lichts wird dir bei jedem Bild das Malen erleichtern.

Denn wenn man Licht nicht darstellen kann, leidet darunter die Form und Perspektive der dargestellten Gegenstände so enorm, dass Bilder unattraktiv oder  im schlimmsten Fall  unkenntlich sind.

Aufgabe:

Suche ein oder mehrere Gebäude in deiner Umgebung und beobachte gewohnheitsmäßig den Lichteinfall. Was verändert sich bei verschiedenen Wettersituationen und Uhrzeiten?

Wichtig ist, dass du das Gebäude und die Umgebung kennst, damit du begreifst, wie sich die Veränderung des Lichts auswirkt. Du sollst nicht durch die Architektur abgelenkt werden.

Bei der Beobachtung sollte man strategisch vorgehen.

  • Wo bilden sich Schatten?
  • Wie verändern sich Form, Farbe und Länge?
  • Was passiert mit den  Kanten eines Gebäudes, besonderes Augenmerk auf die Kontaktschatten an den Kanten!
  • Wie verändert sich die Farbe des Gebäudes durch das Licht und Reflektionen?

!2h high nun die Sonne steht sehr hoch. Schau die die Kanten genau an, wo entsteht Schatten und am Gebäude selbst? Kaum, denn es ist 12 Uhr , die Sonne steht hoch!

Nur 3 Stunden später:

 

Tipp: Fotos können gut helfen, um diese Veränderungen zu begreifen! Denn dann kann man Vergleichen!

Das heutige Bild

Der Basler Hafen ist oft abends wie ausgestorben.  Man fühlt sich wie der einzige Mensch auf der Welt, es ist sehr spannend, die industrielle Architektur im Licht in Ruhe zu beobachten. Das Bild gehört zu den Experimenten, die ich mit deckender Aquarell- und Gouache-Farbe gemacht habe. Dieses Materialwissen hilft mir auch,  schwierige Lichtsituationen zu meistern.

Die Lichtsituation:

Das heutige Bild ist im Gegenlicht gemalt.  Die Sonne steht schräg hinter dem Kran.

Dinge, die direkt vor einem stehen, werden oft dunkel oder farblos. Achtung! Fotos verfälschen diesen Eindruck oft sehr. Das Auge wirft das Handtuch!

Tine Klein Hafen Basel, Licht, Sonnenuntergang, gouache Malen

Ins Gegenglicht zu blicken, ist schwierig, denn die starke Sonne blendet. Schatten sieht man sehr dunkel im Vergleich zur Sonne. Die Farbrezeptoren fallen im Gegenlicht aus, weil das Auge überlastet ist.

Wo es farblos wird habe ich das Aquarell ausgewischt!

Aber an manchen Stellen scheint das Licht wie ein Pingpong-Ball um die Ecke zu springen, dort hat man die richtige Menge an Licht, um zu sehen, Hier wird das, was sonst dunkel erscheint, farbig! Dies passiert nur, wenn man nicht zu stark geblendet ist.

Plötzlich werden Dinge die eigentlich im Schatten liegen, durch dieses Streulicht erleuchtet. Reflektionen und Streulicht machen Bilder interessant. Harte Kanten der Architektur werden durch weiche Strahlen umhüllt. Eine Tube Gouache hat mir geholfen, dieses ungewöhnliche Licht zu meistern, ich konnte die Farbe einfach oben aufsetzen.  Dies hilft die schnellen Farbwechsel entspannt zu meistern und so habe ich den ersten warmen Tag des Jahres genossen!

Liebe sonnige Grüße in den Winter.

Tine.

Im ersten Kurs entdecken wir das Gouache. Leider ist Münchwilen ausverkauft, es besteht eine Warteliste.

Bitte geht doch in den Kurs nach Unterentfelden!

Die ersten Kurse hatte so viel Spaß gemacht, dass die Schüler einen  Folgekurs möchten, jetzt organisieren wir diese kurzfristig am 6.-7. Mai in Aarberg und am 27.-28 Mai in Münchwilen:

Tiere malen mit Gouache! Das heißt Kleckern und Spaß haben!

Er etwas Erfahrung mit Farbe hat, darf auch gerne in den 2. Teil des Kurses hereinschlüpfen. Ich erkläre noch einmal genau! Bitte ruft beim Boesner an und lasst euch eintragen. Oder benutzt diese E-Mail die Anprechpartnerin is Frau Kaelin:

Jasmin.Kaelin@boesner.ch

 

4-5 März  Münchwilen:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-5987

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

 

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Die Macht der Schatten!

Tine Klein, Aquarell ,Hafen, Basel, Schweiz, Tutorial Schatten hilft beim vereinfachen des Malens

Ich habe diesen Platz vor 13 Jahren entdeckt und hatte sofort Lust ihn zu malen! Eine Sehnsucht!

Doch ich hatte Angst davor!

Warum? Häfen sind chaotisch. Im Hafen gibt es einen Haufen technischer Geräte und Einrichtungen. Häfen sind nicht aufgeräumt, man findet eine chaotische Vielzahl an kleinen Gegenständen, Schatten und Farben, und jede Menge Grautöne. Kein Garant für ein gutes Bild.

Das Chaos und das Malen

Die Gefahr, dass man im Chaos versinkt, ist groß und ich bin ihr erlegen!

Ich habe ein- oder zweimal versucht, den Hafen zu zeichnen. Mein großes Problem war, dass ich mich immer wieder in Kleinigkeiten verloren habe. Dabei kamen schöne Bilder heraus, dennoch waren sie nicht das, was ich eigentlich malen wollte. Denn immer wieder blieb ich an etwas kleben und ich konnte nicht die herbe Schönheit der gesamten Szene malen.

Abstrahieren lernen – Schatten sehen

Letzte Woche habe ich für euch über das Bilden einer Grundform geschrieben. Diese Grundform ist eine großartige Möglichkeit, das Malen zu vereinfachen. Lies es! Dann verstehst du diesen Blogbeitrag besser.

Heute möchte ich eine weitere Möglichkeit vorstellen.

Dummheit, macht die Welt bedeutend einfacher! haha

Ich vereinfache das Malen dadurch, dass ich so tue, als ob ich nicht erkenne, worum es geht. Weil ich ein bisschen dumm bin, muss ich mich an die auf den ersten Blick ersichtlichen Flächen halten.
 
Ich male großzügig riesige Flächen ohne Details. Dann greife ich zu dem Trick, als wenn ich nicht sehen würde, dass bestimmte Dinge zueinander gehören.
 
Ich tue so, als seien helle und dunkle Flächen, also Licht und Schatten getrennt. Dinge, die nicht zusammengehören.

Ich tue so, als wenn der Schatten oder die Dunkelheit eine separate Form wären.

Alles was dunkel ist, male ich dann in einem Zug. Zum Beispiel vereinfache ich die Schatten der großen Gebäude zu einer einzigen Lasur.

Diese Methode gibt Bildern eine unvergleichliche Ruhe!

Das Sehen von Schatten hat also eine besondere Bedeutung beim Vereinfachen.

Formen durch Licht und Schatten zerlegen..

Das ganze System würde aber nicht funktionieren, wenn es um kleinere oder komplexere Formen geht.  Wie macht man das also mit den Schiffen?
 
Ich tue so, als würde ich nicht begreifen, was alles zu einem Schiff gehört. Weil mir das alles viel zu kompliziert ist, zerlege ich das Schiff in seine hellen und dunklen Anteile. Ich vergesse dabei aber auch nicht das Umfeld.

Ich versuche ganz diszipliniert, nichts zu begreifen.

Der Schatten oder die Dunkelheit ist da, und dann male ich ihn auch! So sehr lege ich die komplexe Form eines Schiffes, in kleine winzige Einzelteile.

Das Schiff entsteht aus einem dunklen Dreieck getrennt davon entstehen ein oder zwei helle Kästen. die Aufbauten.

Dies vereinfacht enorm.

Denn ich zerlege in Grundformen.

Schatten erstellt neue Formen:

Das Zerlegen erklärt aber noch nicht, warum es so einfach wird, denn es gibt einen 2. Faktor.

Der wirkliche Trick an der Sache ist, dass einfache kleine aber völlig neue Formen entstehen.

Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass man nicht mehr Gegenstände malt, sondern Licht und Schatten.

Ich erkläre euch dies an einem Bild mit Wasser, weil der Sachverhalt hier besonders deutlich wird. Die Schiffe spiegeln sich im Wasser, und dadurch werden Wasser und Schiff zu einer Form. Ich kann einzelne Schiffe hemmungslos verschmelzen lassen.

Ob ein Schatten zu einem Boot oder dem anderen gehört, ist bei dieser Technik völlig egal und so wachsen die Schiffe zusammen. Schau dir einmal die Boote an, man kann überhaupt nicht sehen, wo eines anfängt oder aufhört.

Die Rümpfe haben mit den Schatten im Wasser eine neue große Form gebildet.

Es entstehen Formen, die Schiff, Wasser oder etwas anderes beinhalten! Das fast große Bereiche des Bildes zusammen.

Die Angst ist weg:

Dadurch, dass ich kein Gegenstand male, sondern nur eine einfache Form, verschwinden die Ängste. Ich denke nicht:
 
„Hilfe ich kann keine Boote malen!“
 
Sondern ich mal ein einfaches Dreieck, auf diese Methode kann ich alles malen, auch draußen in der freien Natur, die Last der komplexen Form ist weg.

Zu wenigen Formen reduzieren – der Schatten hilft dabei:

Jetzt habe ich oben erklärt, dass ich völlig großflächig arbeite.

Andererseits beruht die Technik darauf, dass man einen Gegenstand in sehr einfache Flächen verlegt.

Dieses einfache Zerlegen in Licht und Schatten bleibt die Basis.

Wenn ich nun die Schiffe male, dann suche ich nach Verbindungen zwischen den kleinen Flächen. Ich male nicht 3 Schiffe, sondern eine kleine dreieckige Form, bei der ich bemerke, dass sie in die nächste Form übergeht. Dann male ich die nächste kleine Form, und lasse sie wiederum mit der nächsten Form verschmelzen. Alle Formen sind durch eine ähnliche Farbe, oder den gleichen Schatten verbunden.

Dadurch reduziert man viele kleine Formen zu einer großen. Dies hat enorme Vorteile. So muss im Schatten unter dem Schiff nicht jeder einzelne verschattete Welle malen, sondern ich halte Ausschau danach, welche große Form all meine kleinen Teile bildet.

Dumm stellen und abstrakt bleiben.

Im Grunde spielen wir ein Spiel, bei dem wir Formen auseinandernehmen und neu zusammensetzen.

Wir machen es uns ganz einfach, indem wir alles Schwere in kleine Einzelteile zerlegen.

Das ganze Bild würde allerdings chaotisches auseinanderbrechen, wenn es nur aus winzigen Einzelteilen bestehen würde.

Deshalb bilden wir Haufen, wie früher bei den Legosteinen.

Alle Schatten kommen auf einen Haufen.  Genauso wie die Dunkelheiten oder eine Farbe.

Im Kopf zerlegen wir sie in einfache Formen, wir malen sie aber zusammenhängend, sodass sie ineinander übergehen.
 
Die ganz hellen Stellen haben die gleiche Bedeutung wie der Schatten.  Sie sind die Glanzlichter, und überall wo eine helle Stelle ist, hat dunkle Farbe nichts zu suchen.
 
Wenn man allerdings merkt, dass man es mit dem zusammenlegen kleiner Formen übertrieben hat.  Dann kann man daher immer wieder einen kleinen Klecks deckender Helligkeit hinzufügen.
 
Bei Glanzlichtern und kleinen Farbklecksen darf man durchaus zu deckender Farbe greifen.
 
Dieses Feuerwerk an Farben und Glanzlichtern kann man super einfach mit deckender Gouache hinzufügen.
 
Deshalb beginnt diese Woche meine Kurse, die sich mit deckender Farbe beschäftigen.
 
In ein paar Tagen gehen die Kurse los! Es ist sogar noch Platz. 

18.- 19 Februar Aarberg:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-5985

4-5 März  Münchwilen:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-5987

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

 

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Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/autos-malen-leicht-gemacht/

Autos malen – leicht gemacht

 

 

 

 

 

 

 

Autos malen – leicht gemacht

Autos malen -gucken wie ein Auto:

Tine Klein AquarellIllustration St.Alban Tor in Basel. Tutorial Autos malen

 

Autos malen ist ziemlich einfach, dennoch haben viele Angst davor.

Viele gucken wie ein Auto , wenn sie  Autos malen sollen.

Der Spruch kommt wohl daher, weil Autos früher runde Augen hatten und einen großen Kühlergrill. Die Autos guckten alle ein bisschen überrumpelt.

Autos malen – leicht gemacht!

Wenn man etwas darstellt, dann soll es toll aussehen.

Viele Menschen haben vor dem Automalen Respekt, denn Autos bestehen aus unendlich vielen Bauteilen. Das allein ist sehr Respekt einflößend, aber du musst es vergessen.

Unsere Augen arbeiten nach ganz bestimmten Erkennungsmustern. Dinge sehen dann toll aus, wenn man beim Malen das richtige Maß an Genauigkeit getroffen hat. Viele Maler glauben, etwas sei dann ganz besonders toll, wenn man es besonders genau getroffen hat. Meiner Erfahrung nach sieht etwas besonders toll aus, wenn es die Sehmuster deines Betrachters bedient, und dies hat nur wenig mit Genauigkeit zu tun.

Wenn es um ein gutes Bild geht, dann sind vier Augen im Spiel.

Es geht um das gelungene Spiel zwischen Maler und Betrachter. Macht ein Maler zu viel, dann ist im Bild alles gleichbedeutend. Er signalisiert dem Betrachter, dass hier nichts wichtig ist. Macht ein Maler zu wenig, dann wird ein Bild im schlechtesten Fall nicht erkenntlich.

Jeder Maler muss einen eigenen Weg finden, dennoch ist es gar nicht so schwer, eine gute Form zu finden. Eine Frage nebenbei:

Wie viel Form ist denn genug?

Jetzt möchte ich dir eine Faustformel an die Hand geben,  die dich hoffentlich ein Leben lang begleitet. Wenn du einmal eine reiche und berühmte Malerin geworden bist, möchte ich, dass du mich in deinen Annalen erwähnst.

Das Geheimnis des Augenankers:

Das Geheimnis einer guten Form ist sehr einfach. Die richtige Form hast du getroffen, wenn das Auge am Gegenstand kleben bleibt und ohne zu zögern erkennt,  was du gemalt hast.

Was man dann malt, hängt vom ganz persönlichen Stil ab, aber der Augenanker ist das Pflichtprogramm, denn es ist das Erkennungssignal.

Ich möchte dir jetzt ein paar Beispiele geben, damit du später Formen selber vereinfachen kannst.

Die Augenanker eines Fahrrades sind Räder mit Speichen und der Lenker. Mehr braucht man nicht, um die Form zu erkennen.

Man kann eine wilde Ansammlung von Kreisen oder Ovalen mit Speichen machen, solange eine Querlinie darüber ist, dann wird der Betrachter einen Lenker erkennen.

Die Augenanker eines Hauses sind die Fenster plus die dreieckige Form des Daches.

Jeder Gegenstand hat mindestens zwei oder mehrere Augenanker, die ihn völlig eindeutig definieren, findest du sie, hast du Narrenfreiheit!

Hat man diese Anker gesetzt, dann ist der Gegenstand eindeutig erkennbar.

Autos malen – Was sind die Augenanker?

Überlege einmal selbst, welche Dinge würden deinen Augen zu verstehen geben, dass sie auf ein Auto schauen?

Jetzt schau erst mal nicht in den weiteren Text, wende dich 1 Minute ab und denke darüber nach!

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Hast du nachgedacht?

Das Auto ist ein besonders leichter Fall, denn es besitzt sehr viele markante Signale, die dem Betrachter  zu erkennen geben, dass es sich um ein Auto handelt.

Das wesentlichste Erkennungsmerkmal ist die Windschutzscheibe, die immer ein Parallelogramm ist. Unter dieser Windschutzscheibe gibt es auf jeden Fall Reifen und einen starken Schatten.

Diese Grundform macht ein Auto  ei-förmig. Es ist also oben etwas schmaler als unten. Das ganze entsteht völlig automatisch, es ist das Parallelogramm plus die Reifen darunter.

Beachtet man dieses Muster, wird ein Auto ohne jeden Schnickschnack erkenntlich sein.

Darüber hinaus hat das Auto noch weitere Augenanker, die eindeutig präzisieren.

Scheinwerfer, Rücklichter oder das Rechteck des Nummernschildes geben dem Auto einen hohen Wiedererkennungswert.

 

Die Perspektive beim Automalen:

Autos sieht man ziemlich oft von vorne oder hinten. Wer noch unsicher ist, braucht sich nicht mit komplizierten Perspektiven herumschlagen!

Windschutzscheibe, Lichter, Schatten unterm Auto,  fertig.

Der Schattentrick. Autos haben eine Eiform, unten unter der Windschutzscheibe werden Autos breiter. Dann aber wieder schmaler, damit das Auto nicht überall aneckt.

Das heißt unter dem Auto ist ein Kernschatten und der untere Teil des Autos ist auch verschattet.

Man kann Autos deshalb regelrecht mit der Straße verschmelzen lassen. Und dort kann man auch kleine Fehler und Unsicherheiten verschwinden lassen.

Tatsache: So wenig wie in dem gelben Bild oben reicht.

 

Die Farbwelt:

Bleibe in deiner Farbwelt! Autos kommen und gehen. Wenn es im Bild nicht um ein bestimmtes Auto geht, male die Autos in deiner Farbwelt.

Das sieht man auch am gelben Bild oben.

Bilder sind ein Ganzes und sie setzen sich aus einzelnen Bildbestandteilen zusammen, das Auto muss sich in diese Welt einpassen.

Wem dies nicht ganz eingängig ist: Der Lack von Autos ist glänzend, er spiegelt. Unser Auge ist es gewöhnt, dass sich die Farben der Umgebung in Autos wiederfinden.

 

In ein paar Tagen gehen die Kurse los! Experimentieren macht Spaß – lasst uns mit einem neuen  Material spielen!

 

18.- 19 Februar Aarberg:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-5985

4-5 März  Münchwilen:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-5987

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

 

Wenn du regelmäßig liest, danke ich herzlich für eine kleine Spende, das hilft, denn Menschen ohne Geld profitieren von solchen kulturellen Angeboten.



 

Weiterlesen bei Tine:

 

https://blog.herz-der-kunst.ch/zeichnen-im-prallen-leben/

 

Illustrieren, Bilder interessant machen!

Illustrieren

Illustrieren mit Gouache und Aquarell ist etwas ganz Wundervolles. Jeder von uns hat schnell vor Augen, was eine Illustration ist. Doch wenn wir richtig über die Sache sprechen möchten, dann sollten wir  einen kleinen Schritt zurückgehen. Was bedeutet Illustration eigentlich wirklich?

Aus Wikipedia entnehme ich:

“Eine Illustration (von lateinisch illustrare „erleuchten, erklären, preisen“) ist „das einem Text erläuternd beigegebene Bild“

Denn alle, ob sie nun illustrieren, malen, zeichnen oder skizzieren, müssen ihre Dinge interessant machen, es sei denn, diese Bilder sind einzig und allein für sie selbst gemalt.

Illustrieren heißt, Dinge interessant machen!

Man kann Dinge auf sehr unterschiedliche Arten und Weisen attraktiv  machen.

In meinem neuen Kurs benutze ich dabei Gouache-Farben. Warum? Man kann mit diesem Farben Dinge wieder übermalen, und Gouachefarben sind schneller als Aquarellfarben. beides ist prima zum Rumexperimentieren. Denn Illustrieren heißt, Dinge interessant machen. Und was super interessant ist, ist vielleicht  auch neu. Jeder, der innovativ  malen, zeichnen oder illustrieren will, muss Dinge ausprobieren,  um sie ansprechend zu machen. Aber was macht Dinge interessant,? Dafür gibt viele Möglichkeiten.

Wie fängt man beim Illustrieren den Blick?

Der Blick eines Menschen streift sehr schnell über ein Bild. Oft hat man nur den Bruchteil einer Sekunde,  um Menschen zu faszinieren.

Deshalb muss man sich Strategien ausdenken, wie Bilder faszinieren.

Qualität der Illustration:

Dazu gehört der brillante Umgang mit Farbe, aber auch das gekonnte Spiel mit den Lichtverhältnissen.

Knallfarben und starke Kontraste helfen, die Aufmerksamkeit zu fangen.

Sicherlich ist die malerische Qualität eines Bildes enorm wichtig, doch für den Betrachter ist sie bei weitem nicht so  bedeutend wie für den Maler selbst. Man darf gekonnte Technik nicht mit der Attraktivität eines Bildes verwechseln.

Man fängt das Auge mit starken Kontrasten.

In diesem Bild sieht man starke Farben und starke Kontraste.

 

Auch hier ist die malerische Qualität hoch, denn man kann mit Gouache beim Illustrieren so malen,  als wenn man mit Öl arbeite.

Aber gleichzeitig funktioniert der Mechanismus ebenso gut bei Skizzen mit wesentlich weniger Arbeitsaufwand.

Deshalb lehre ich in meinem Workshop beides, das Skizzenhafte und das Malerische.

Fazit: Signal-Farbe, Kontraste und Lebendigkeit ziehen!

Lebendigkeit:

Anders als beim wissenschaftlichen Illustrieren wirkt eine normale Illustration immer viel besser, wenn viel Gefühl und Leben drin steckt.

Ungewöhnliches illustrieren

Sicher ist die technische Qualität eines Bildes ein gutes Mittel, um den Blick des Betrachters beim Illustrieren zu fangen.  Doch selbst wenn wir ein Bild schön finden, ist das Bild nicht wirklich ein Blickfang.  Der Betrachter erachtet es als schön, geht aber flüchtig darüber hinweg.

 

Bilder, die man nicht jeden Tag sieht, sind Magnete!

 

Diese ungewöhnlichen Darstellungen sorgen dafür, dass der Betrachter verweilt. Illustratoren greifen deshalb gerne zu ungewöhnlichen Darstellungen.

Möchtest du wissen, was hinter meinem Bild steckt?

Das ist ein Märchen mit einem doppelten Gesicht. Meine Familie mag keine Kürbissuppe, deshalb habe ich jahrelang gelogen. Immer dann, wenn es Kürbissuppe gab, habe ich behauptet, es sei Möhrensuppe. Lustigerweise schmeckte die Suppe dann immer allen gut. Diese Möhre hat ein zweites Gesicht! Auf der anderen Seite ist sie ein Kürbis—hahaha!

Sympathieträger und Humor!

Humor ist beim Illustrieren ein sehr mächtiges Werkzeug. Die Menschen bleiben an Illustrationen kleben, die sie emotional beschäftigen und die sie stutzen lassen.

Oftmals ist es dabei sehr sinnvoll, um die Ecke zu denken.

Bei einem Veggi-Burger denken die meisten: Igitt! Deshalb würde ich lieber einen Elefanten für den Elefantenhunger malen, er ist ein Sympathieträger.

 

Das ist ungewöhnlich, und der Betrachter würde sich fragen, was dahinter steckt. Natürlich kein Elefanten -Steak. Die Aufmerksamkeit ist gebunden!

Humor ist auf jeden Fall ein gutes Mittel,  um zu illustrieren.

 

Geschichte zum Bild:

Die kleine Geschichte wird einen Betrachter faszinieren, dafür braucht man keine riesige malerische Lösung. Neben dem Bild habe ich einen Text, deswegen ist die kleine Geschichte das beste Mittel, um ein Bild interessant zu machen. Oft reichen ein Paar Farbklecke mit Zeichnung.

 

Humor hilft immer!

In meiner Familie ist jeder Chefkoch! Wir streiten uns regelmäßig liebevoll darum, wer der Chefkoch ist.

Strukturen:

Illustrieren kann langweilig sein. Immer wieder muss man schlichte Gegenstände darstellen.

Für das Auge werden Gegenstände besonders interessant, wenn sie Strukturen haben.

In meinem Gouache-Workshop lege ich deshalb besonderen Wert darauf, dass man Oberflächen von Gegenständen unterschiedlich  darstellen kann.

Mit Gouache-Farbe kann man besonders gut Strukturen darstellen, weil die Farbe nicht so nervös reagiert wie Aquarell und trotzdem alle malerischen Möglichkeiten hat.

Man kann tupfen, spritzen und stricheln, ohne dass gleich etwas verläuft.

Diese Technik ist besonders sehenswert für den Betrachter, weil man wilde und interessante Oberflächen erstellen kann. Noch mal zum Dickhäuter, schau mal genau hin! Man kann durch die Schablonen völlig hemmungslos abstrakt arbeiten!

Dieser Elefant wurde mit einer Schablone erzeugt, was das Illustrieren enorm erleichtert, weil alles so locker wirkt!

Der Maler kann frei und wild abstrakte Formen auf das Blatt klotzen. Und das zeigt tolle Ergebnisse. Gerade diese interessanten und ungewöhnlichen Oberflächen sorgen dafür, dass Darstellungen wirklich  bildlich werden.

Diese Technik kann man fast überall anwenden!

Dies macht Bilder ungewöhnlicher, aber auch gleichzeitig erzählerischer. Aus diesem Grund ist die Schablonentechnik  für Kinderbücher so beliebt! Die Fantasie des Betrachters wird angeregt.

Ich freue mich auf all die Leser, die in meinem nächsten Workshop kommen, denn diese Technik macht so unglaublich viel Spaß. Im ersten Moment wirkt sie befremdlich, doch dann erleichtert sie das Leben enorm.

Mein nächster Workshop ist in der Nähe von Bern, in Aarberg.

Es sind noch ein paar Plätze frei. In anderen Jahren ist es immer überfüllt. Ich freue mich auf Euch.

 

18.- 19 Februar Aarberg:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-5985

4-5 März  Münchwilen:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-5987

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

 

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https://de.wikipedia.org/wiki/Illustration

Illustration mit Gouache oder Aquarell ist etwas ganz Wundervolles, und alle Menschen, die nur malen oder skizzieren wollen,  sollten diesen  Artikel lesen, denn er macht wichtige Mechanismen des Malens klar.

 

Stadtmotive malen!

Stadtmotive sind das schönste Chaos!

Stadtmotive sind einfach super, weil in der Stadt das Leben tobt. In jedem Motiv finden sich hunderte von kleinen Motiven. Und all diese kleinen farbigen Dinge bilden zusammen wie ein Mosaik ein neues Bild. Das macht ein Bild so bunt und schön wie das Leben.

Möchtest du ein Stadtmotiv malen, dann ist es deine Aufgabe, all diese kleinen Dinge zu einer Einheit zu verschmelzen.

Heute lade ich dich in meine Straße ein.  Mein Zuhause ist krumm von den Jahrhunderten. Seit 1438 beobachtet mein Haus die Nachbarschaft.

Wie soll ich mit meinem Pinsel die Geschichte dieses Ortes erzählen?

Mein Stadtteil wird liebevoll Dalbe genannt. Die Dalbe ist ein kleines Zeitloch, schaut man auf die Gebäude, dann ist hier die Zeit stehen geblieben. Ein Dorf, das sich weigert zu erkennen, dass es in einer Großstadt liegt. Die Häuser hier sind uralt, das Leben jedoch pulsiert. Keiner braucht hier ein Auto. Jeden Tag flitzen hunderte von Fahrrädern über das Kopfsteinpflaster. Jeden Mittag treffen sich die Menschen  zu einer Schüssel Eintopf im Spoon.  Mit dem Löffel in der Hand trifft man sich zum Ratschen, hier werden Neuigkeiten und Stadtteilklatsch ausgetauscht. Ob mein Haus lächelt, weil es diese Nachbarschaft seit 500 Jahren kennt und sich doch so wenig verändert hat?

Stadtmotive malen- Zwischen Haus und Lebensgefühl

Wenn man eine Stadt malt, dann gibt es im Wesentlichen zwei große Hauptmotive. Das eine Motiv ist die bauliche Struktur, das andere Motiv ist das Leben in der Stadt.

Ich kenne viele Maler, die ihre Motive ohne Menschen malen. Ich kann dieser Betrachtungsweise nichts abgewinnen, denn eine Stadt wird erst sie selbst durch das Lebensgefühl der Menschen.

Wegen dieses Lebensgefühls lebe ich hier!

Deshalb reicht es mir nicht, wenn ich nur die bauliche Struktur male. Will man Stadtmotive malen, würde ich es auf diese Formel bringen:

Stadtmotiv = Kulisse + das Menschliche + die Dinge, die wir hier benutzen  (Stadtmöbel)

Bringen wir es mal auf den Punkt: Um die Geschichte eines Ortes zu erzählen, muss ich etwas darüber erzählen,  was die Menschen da tun! Dazu gehört der Mensch in seiner üblichen Tätigkeit und all das Zeug, was er leider verbraucht.

Auf das Wesentliche reduzieren!

Wer eine Szene illustrieren möchte, merkt recht schnell, dass nicht alles aufs Blatt passt.

Zuerst überlegt man sich,  was alles drauf muss. Im meinem Fall: Was machen die Menschen hier? Mittagspause, essen und quatschen. Wie sind sie hergekommen? Zu Fuß oder mit dem Fahrrad.

Wenn ich all dies in ein Bild packen möchte, dann brauche ich den richtigen Bildausschnitt.

Der Bildausschnitt ist richtig, wenn er das zeigt, was ich zeigen möchte.

Alles andere kann weg. Die Geschichte konzentriert sich auf den Laden im Erdgeschoss, der Rest des Hauses ist nur ein wenig Kulisse.

Motive miteinander verschmelzen:

Stadtmotiv = Kulisse + das Menschliche + Stadtmöbel

Wenn man Stadtmotive malen möchte, dann muss man die drei oben genannten Punkte raffiniert miteinander verschmelzen.

Viele Maler bekommen Probleme mit den Menschen, weil sie zuerst das vermeintliche Motiv malen. Sie malen die Häuser zuerst, und müssen dann Menschen auf das Motiv malen, wo auch immer es möglich ist.

Die Menschen werden dunkel, weil man sie mit deckender Farbe auf das Haus malt.

Darunter leidet die Aussage des Bildes enorm.

Viel sinnvoller ist es, die Menschen im Vordergrund mit der Kulisse in Beziehung zu stellen.

Es muss sich ein natürliches Wechselspiel zwischen Haus und Mensch ergeben.

Jetzt möchte ich euch einen kleinen, aber sehr wichtigen Trick verraten: Es ist absolut sinnvoll, die Menschen nicht aufs Haus zu malen. Sondern die Menschen werden durch das Haus gemalt.

Was heißt das? Den Menschen durch das Haus malen?

Negativ -Technik: Mensch und Haus verschmelzen

Ich positioniere die Menschen im Bild so, dass das Haus sie am besten zur Geltung bringt. Ich male die dunklen Fensterscheiben, um die Menschen herum. Der Mensch entsteht durch das Malen der Fensterscheibe. So wird der Mensch zum Teil des Hauses. Die dunklen Farben der Fensterscheiben stützen die Menschen im Vordergrund.

Die dunklen Farben lassen die bunten Farben der Menschen strahlen.

Mensch und Haus werden in einem Zug gemalt, dadurch entsteht Einheit und gleichzeitig Tiefe.

Stadtmöbel verschmelzen :

Wo etwas passiert, gibt es viele Gegenstände im Vordergrund. Diese nenne ich Stadtmöbel. In der Stadt sieht es aus wie bei Hempels unterm Bett.

Großstadtmöbel gibt es meistens viel zu viele,   deshalb muss man vor dem Malen aufräumen!

Dabei sollte man sich nicht als Opfer betrachten, du musst nicht alles malen, was du siehst! Die Stadt-Möbel sind absolut beweglich.  Die Klappstühle und Tische stehen jeden Tag an einem klein wenig anderen Platz. Du musst nicht jede Tasche, jeden Mensch und jedes Auto malen.

Male genau das, was für deine Erzählung und die Seele des Ortes wichtig ist! Schiebe all die Kleinteile hin und her, bis sie dir helfen, dein Bild zu malen.

Verschmelzen zu großen Einheiten:

Wenn man diese Dinge gefunden hat, wie zum Beispiel die Stühle, dann muss man nicht jeden einzelnen malen.  Ich fasse Tischplatten, Stuhlbeine, Bänke, Teller oder Flaschen zu einem einzigen großen Motiv zusammen. D. h. ich male sie nicht einzelnen, sondern einfach in einem Rutsch.

Ich tue so, als wenn alles zusammengehört.  Dadurch entsteht ein einziger großer Gegenstand,  und dies beruhigt das Auge des Betrachters enorm.

Ich würde diesen Gegenstand Stadt-Café  nennen. Der Betrachter erkennt anhand der Stuhlbeine, die aus der Masse hervorschauen, was er vor sich hat.

Man hört auf,  einen einzelnen Gegenstand zu malen, sondern malt nur noch die entstehende gesamte Silhouette.

Mein Tipp: Regelmäßig  mehrere Gegenstände in einem Zug malen oder zeichnen. Dabei gehören die Augen auf das Motiv und der Stift oder Pinsel auf das Blatt. Nicht absetzen und nicht ständig kontrollieren,  ob man auch alles richtig gemalt hat! Damit lernst du, den flüchtigen Blick eines Spaziergängers zu malen. Aus vielen Gegenständen wird ein Gegenstand, und das beruhigt das Bild.

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

Vielleicht ist dir aufgefallen, dass die Farben kräftig und trotzdem weich wirken. Es ist eine Mischung aus Aquarell und Gouache. Gouache erleichtert das Wechselspiel von hell und dunkel enorm. Warum? Mann kann das Licht in beide Richtungen malen, von hell nach dunkel wie im Aquarell. Aber auch genau anders herum, so das man das Licht zum Schluss auf die Dunkelheit setzt. Das macht dem Umgang mit Motiven spielerisch und besonders einfach.

Experimentieren macht Spaß  – lasst uns ein neues Material erspielen!

Die Ateliers sind großzügig, haben viel Platz.

18.- 19 Februar Aarberg:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-5985

4-5 März  Münchwilen:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-5987

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

 

Wenn du regelmäßig liest, danke ich herzlich für eine kleine Spende, das hilft, denn Menschen ohne Geld profitieren von solchen kulturellen Angeboten.



Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/menschen-malen-geselligkeit-im-bild/

Menschen malen: Geselligkeit im Bild