Der Mensch im Bild?

Heute möchte ich euch Tipps für den Menschen im Bild geben.
Wenn man Menschen darstellen möchte, dann stellt man schnell fest, dass die Art, wie man Menschen im Bild zeigte, von Epoche zu Epoche sehr unterschiedlich war oder gar verboten. Aber eines bleibt über alle Zeiten und Kulturen, es interessiert uns:

Was machen die da?

Tine Klein Aquarell zum Thema der Mensch im Bild, Motiv Basel Fischmarkt

Mein Bild kannst du interpretieren, denn es gehört zu deinem Alltag.

Bei anderen menschlichen Darstellungen wird es schwerer.

Kein Kopf, aber dafür unendlich viel Busen!

Mein erster Gedanke war,  Alice Schwarzer würde ausrasten! Der Mensch in der Steinzeit dachte: Prachtweib!?

Danke an: Nina Paley, CC0, via Wikimedia Commons

Eine Frau sagte: “ Himmel,  die Kerle haben noch immer auf dicke Brüste gestanden!“
Diese Aussage wurde umso lustiger, weil die kulturhistorische Interpretation,  die neben der Statue stand, so unglaublich hochtrabend war.

Wir liegen wohl beide falsch! Wir sind Kinder unserer Zeit.

In der Ausstellung erfuhr ich, dass die dicke Frau mit dem katastrophalen Body-Mass -Index durchaus ein Massenprodukt war und dass die Statuen über hunderte von Kilometern transportiert wurden! Als Künstler zieht man daraus den Schluss, dass es seit jeher ein starkes Bedürfnis gegeben hat, den Menschen in der Kunst zu  zeigen.

Twiggy war wohl nicht das Schönheitsideal?

Aber interessant ist es schon, oder? Was heißt das für uns,  wenn wir malen?

Der Mensch im Bild. Mal ihn einfach!

Solange man erkennt, was Menschen machen, ist dies auch interessant für andere Menschen, deshalb darfst du dich ruhig trauen, Menschen zu malen.
Darstellungen müssen überhaupt nicht hochtrabend sein, die einfachen ägyptischen Zeichnungen faszinieren uns noch heute, sie zeigen den Alltag und die Mythologie einer längst untergegangenen Kultur. Die einfachen und oft gekritzelten Skizzenbücher der frühen Forscher in Südamerika sind noch heute interessant und wichtig. All diese Bilder sind nicht perfekt.
Mach dir klar, dass du etwas Wertvolles erstellst, auch wenn es nicht perfekt ist.

Alltägliche Dinge reichen, sie werden wertvoll:

Oft unterschätzt man die Wichtigkeit der alltäglichen Dinge.  Wichtig ist es, den Menschen in seine Zeit einzubinden, sonst gibt es so komische Gedanken wie oben. Auch wenn ich in meinem Alltag in Basel leider nicht mit Inbrunst  eine Jagdgesellschaft beschreiben und malen kann, die eine rasende Antilopenherde verfolgt. Wie gerne würde ich die donnernden Hufe malen!
Was sind denn meine Alltagskleinigkeiten wert? 
Ich stelle mir gerne vor, wie in 500 Jahren mein Atelier ausgegraben wird und die Menschen staunend über meinen Alltagsskizzen stehen!
Tine Klein Aquarellskizze mit Tusche Bern ZytgloggeBlog zum Thema der Mensch im Bild
Und sich fragen:
Was haben sie da gemacht?
War das ein Jagdhund? Eine Jagdgesellschaft im Bern für uns, kaum glaubhaft.  Wir wissen, es sind Passanten. Menschen werden erst im Zusammenhang interpretierbar.
Vielleicht hält man in 1000 Jahren meine Pinsel für Kultgegenstände?
Ja! Mein Pinsel ist Kult!
Weil im Jahr 100 nur noch digital gemalt wird. Wahrscheinlich denken die Menschen, ich hätte mir den Pinsel durch die Nase gesteckt und dabei wirre Gebete in die Nacht hinausgeschleudert. 
Aber sie werden von meinem Alltag genauso fasziniert sein, wie ich jetzt vom Steinzeitmann.
Ein unerklärlicher Ruf aus der Vergangenheit!

Tipps für den Mensch in Bild:

Motivwahl:  Der Mensch im Bild.

Tine Klein Aquarell zum Thema der Mensch im Bild, Motiv: ältere Dame auf einem Fahrrad

Wir haben oft keine Wertschätzung für die alltäglichen Dinge. Immer wieder stelle ich genervt fest, dass Menschen tausendfach Klischees aus Büchern abmalen. Vielen Menschen erscheint ein Massai unter einer Schirmakazie in Afrika offensichtlich viel interessanter als der eigene Alltag.
Wie wär’s mit Oma auf E-Bike?
Ist das nicht exotisch genug?
Überlegt einmal, wie viele Informationen von Generation zu Generation verloren gehen! Den einfachen Alltag festzuhalten, ist sehr wichtig.
Du wirst überrascht sein, wie dankbar die Menschen für Motive aus ihrem Alltag sind.

 

Die Geste macht es

Man denkt immer, man müsse viel tun, um ausdrucksstarke Menschen zu malen oder zu zeichnen. Dabei lässt man absolut außer Acht, dass uns Menschen nur interessiert, was der andere macht. Deshalb reicht es oft, Streichholzmännchen zu zeichnen, Hauptsache, die Geste stimmt. Wenn der Mensch sich zum anderen neigt, dann sieht man,  dass die Menschen reden! Unterschätze niemals die Macht der einfachen Körperhaltung, denn dies werden die Menschen in 500 Jahren immer noch verstehen.
Körperhaltung ist wichtiger als Schnick-Schnack!

Tätigkeiten machen den Menschen im Bild magisch:

Tine Klein Aquarell zum Thema der Mensch im Bild, Motiv Basel Fischmarkt

Was werden die Menschen in 500 Jahren hier denken? Kultische Handlungen bei den Weihnachtssaturnalien?  Gott sei Dank malen wir für heute…grins!

Nimm dir die Zeit und die Ruhe, Menschen bei bestimmten Tätigkeiten zu beobachten. Du wirst schnell feststellen, dass es ganz typische Gesten gibt.  Irgendwer steht wie ein Stock auf den Schlittschuhen und im Gegensatz dazu werden die Kinder übermütig. Es muss gar nicht perfekt sein, Bewegungen machen dem Betrachter generell Spaß.

Eine zackige Bewegung verzeiht viele kleine Fehler.

Die Beziehung zwischen dem Menschen im Bild und den Gegenständen

Der Mensch im Bild wird erst gut, wenn er zu den Gegenständen seiner Umgebung passt. Bei einem Fischerort passen Blaumann und Bikini ganz wunderbar zusammen.
Tine Klein Aquarell cadaques, Tutorial Schatten, Stand mit Booten
An einer Bushaltestelle brauchst du vielleicht weniger.
Hier reicht die Silhouette, um die Geschichte zu erzählen. Der Mensch im Bild wird neben einer Straßenbahn ganz automatisch zum Passagier.
Tine Klein Blog Herz-der-Kunst Bern Strassenbahn, Tutorial Farbflächen,Aquarell
Als Faustregel gilt, die Tätigkeit oder Körperhaltung sollte zu den Gegenständen im Bild passen.

Die Masse macht’s:

Oft kann man Menschen auch ineinander verschwimmen lassen. Gibt es an einem Ort viele Menschen, dann reicht schon die Andeutung der Körperform. Wie viele Köpfe und Beine da sind, ist völlig uninteressant. Ab einem gewissen Punkt malt man einfach eine Menschenmenge. Hier ist es oft sogar gefährlich, zu viel zu malen. In einem Stadion zählen wir nicht Hände und Füße! Mit dieser  Erkenntnis kann man entspannt Menschen malen.

Verkünstle dich nicht!

Mein wichtigster Tipp beim Menschenmalen jenseits der Technik ist: Verkünstle dich nicht.
Ich habe im Malunterricht hunderte von Bildern sterben sehen, weil ein Schüler eben noch ein Detail einfügen wollte.
Schaut man in eine Menschenmasse, dann interessieren uns die Gesichter nicht!
Wir würden in der Stadt wahnsinnig.
Weniger ist mehr – mach´s dir nicht schwer!
Liebe Grüße Tine



 

Mehr lesen:
Zum, Menschen:
malen oder zur Venus. 

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/schon-in-der-eiszeit-gab-es-grosse-transporte-13387170.html

 

 

Die richtige Farbauswahl für tolle Bilder

Tine Klein Aquarellskizze mit Tusche Bern ZytgloggeBlog zum Thema farbwahl

Bern Zytglogge Tine Klein

Die richtige Farbauswahl macht so richtig tolle Bilder. Doch jeder der malt weiß, so einfach wie sich das anhört ist es nicht!

„Die Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das Weltall sich begegnen ! Darum erscheint sie den wahren Malern durchaus dramatisch!“ Paul Cézanne

Die Farbauswahl am Ort:

Es gibt viele Dinge die die Farben eines Motives bestimmen können. Die Farbauswahl ist nicht nur von der realen Farbe der Gegenstände beeinflusst, sondern auch vom Licht und der Emotion und einer irgendwie gewachsenen historische Farbvorstellung. Diese Überlegungen zur Farbauswahl möchte ich noch ein bisschen erläutern.

Wenn wir zum Beispiel im Urlaub in Griechenland ein Bild malen, dann ist die richtige Farbe sicherlich weiß und das berühmte griechische Blau.
Das haben wir schon so oft gesehen, dass diese Farbwahl  einfach  historisch ist. Es entspricht der Wahrheit, und doch ist es häufig ein Klischee, aber kein Mensch erkennt Griechenland, wenn wir dieses Klischee nicht befolgen.
Ein weiteres Beispiel ist das spezielle Licht eines Ortes, das berühmte Taj Mahal ist einfach nur weiß. Und dieses weiß bildet dann die Leinwand für das spezielle Licht dieses wunderschönen Ortes. In unseren Köpfen kann dieses wunderschöne Gebäude jede Farbe haben von rosarot, über leuchtend violett bis ins baby-blau. Die Farben der Verliebten.

Bern wird voller Maler sein.

Bald ist das Urban Sketcher Treffen in Bern. So weit ich weiß sind die Tickets ausverkauft. Doch ich komme zu solchen Treffen oft selbst ohne Ticket, denn das macht auch Spaß, denn viele Menschen werden in der Stadt unterwegs sein und malen.

Welche Farbe hat Bern?

Ein viel nachvollziehbarer Grund für die Farbgebung von Motiven ist das vorherrschende ortsübliche Material. Viele Städte haben die Farbe ihres Materials; Amsterdam oder Manchester sind backsteinrot.

Bern ist wunderschön und hat eine für eine Stadt total ungewöhnliche Farbe.

Bern ist Olivgrün, Türkisgrün und  Gelbgrün

Trotzdem finde ich es nicht ganz logisch warum Bern auf mich so grün wirkt.

Farbauswahl und die Psyche:

Das die Psyche bei der Farbauswahl eine große Rolle spielt, ist kein Geheimnis.  Denn die persönliche Farbauswahl eines Menschen sagt sehr viel über seinen Geist und seine Seele.

Ich habe verwundert gelesen, das die Farbe der Straßenbeleuchtung die Kriminalität und die Selbstmordrate senken kann. Und das andere Farben so attraktiv auf Menschen wirken, dass sie fast zwanghaft auf Links dieser Farbe klicken. Es soll ein 80 Millionen Dollar Blau geben. (Unten gibt’s einen Link zu diesen Thesen)

So eine bezwingende Farbe möchte ich natürlich auch für meine Bilder.

Können wir dann also solche Strickmuster wie das 80 Millionen $ Blau auch für unsere Bilder benutzen? So einfach ist es leider nicht, ein Bild wird immer dann gut, wenn die Farbauswahl auch zum Motiv und Thema des Bildes passt.
Andererseits werden Bilder, die sich absolut nur auf die realen Farben eines Ortes stützen, irgendwie einbeinig.

Über humpelnde Bilder

Was meine ich damit?

Diese Bilder humpeln im wahrsten Sinne des Wortes, denn unsere psychischen Wahrnehmungen zu einem Ort gehören dazu wie der Name an der Haustür.
Natürlich wird eine Situation, die du bedrohlich empfindest, ganz automatisch dunkel oder grau.
Ein Bild bei dem es gute Musik und Sonnenschein gab, wird sicherlich eine ganz andere Farbauswahl auslösen.

Ein gelber Himmel spricht von Sonnenschein, auch wenn er nicht in Wirklichkeit gelb ist.

Die Farbe eines Ortes:

Die Farbauswahl die ganz eng mit dem menschlichen Empfinden verbunden ist.
Ich möchte dies einmal an zwei Städten aus meiner persönlichen Umgebung erklären.
Bern und Zürich sind beide historische Städte mit Altstadt. In dieser historischen Altstadt findet man viel Sandstein und auch Putz.  Trotzdem empfinde ich die Städte völlig anders.

Dies liegt am Licht, aber vor allen Dingen an meiner Seele.

Bevor ich nun wütende Zuschriften bekomme, solche Empfindungen haben oft etwas mit Klischees zu tun, aber eben auch mit dem eigenen Empfinden und den eigenen Erlebnissen in einer Stadt.

Beobachtungen zu Farbe einer Stadt

Zürich und Bern sind beide aus Stein erbaut. Haben diese Städte deshalb für mich die gleiche Farbe? Nein auf keinen Fall!

Bern ist für mich grün und Zürich ist  anzuggrau.

Wenn man auf den Brücken in Bern steht, dann ist das Wasser oft zauberhaft Türkis. Die Kuppeln über Bern leuchten Türkis mit goldenen Reflexen im Abendlicht und der Stein hat einen leichten grünen Stich. Bern hat an seinen Hängen viele Bäume und dies formt eine grüne Stadt. Obwohl man weder die Kuppeln noch die Aare von jedem Punkt der Stadt sieht, bleibt der emotionale Eindruck; Bern ist grün und Bundesflaggen rot.
Auch Zürich liegt zauberhaft am See und obwohl die Wasserfläche in Zürich viel größer ist, scheint das Wasser nicht die gleiche Farbwirkung auf die Stadt zu haben. Der Stein in Zürich erscheint mir viel blauer und  steinfarbener. Das Wasser der Limmat liegt in Zürich näher an den Gebäuden der Altstadt. Das Wasser reflektiert bläulich. Der Stein wirkt kühler fast bläulich ein Stich ins Blaugrau.

Tine Klein Aquarell Zürich Frauenbadi zum Thema Farbauswahl.

Zürich Frauenbadi Tine Klein

Fast die gleichen Farben wie in Bern, trotzdem wird meine Hand bei Bern etwas spielerischer. Hat Zürich ein herrschaftliches Grau? Eigentlich ist der Stein in Zürich sandsteinfarben.  Ich kann diese Wirkung nicht genau erklären, ich vermute das es auch damit zusammenhängt, dass in Zürich viele Menschen im Finanzsektor arbeiten und dementsprechend ist das Straßenbild von gedeckten Farben geprägt.

Da spielt die Seele mit? Ich weiß es nicht!

Bern ist für mich olivgrün, ich vermute das dieser Eindruck durch 2 Dinge verstärkt wird. Der Stein ist grünlich, die Kuppeln sind Türkis und der Fluss ebenso. Dazu kommen die vielen grünen Bäume.

Farbwahl für Bilder:

Ich versuche für meine Bilder eine Grundfarbe zu finden. Dafür fühle ich genauso in mich hinein, wie ich auf das Motiv schaue. Ich nenne das:

Die Farbe des Ortes.

Andere Künstler beschreiben dies noch leidenschaftlicher:

„Der Künstler ist nur ein Aufnahmeorgan, ein Registrierapparat für Sinnesempfindungen, aber, weiß Gott, ein guter, empfindlich komplizierter, besonders im Vergleich zu den andern Menschen.“
Paul Cézanne

Diese Farbe sehe ich dann großflächig durch das gesamte Bild. Meine Theorie ist das eine Farbe erst so richtig wirkt, wenn sie das verbindende Element in einem Bild ist.
Die wichtigste Erkenntnis ist wohl, dass einzelne Motivanteile nicht voneinander getrennt sind.  Diese Reflexionen und Strahlen machen natürlich vor nichts halt.

Sehen lernen mit Kopf und Herz! Schaut euch die Farbe eurer Stadt an, wie verändert sie sich mit dem Wetter und euerer Stimmung? Wie kann man die Farbe durch ein ganzes Bild ziehen? Ich bereite den Workshop für das Schweizer Urban Sketchers Meeting vor. Ich freue mich auf euch!

Liebe Grüße Tine




 

Zum Thema weiterlesen bei Tine:

Farbstimmung ist das Gefühl eines Ortes

https://blog.herz-der-kunst.ch/farbstimmung-ist-das-gefuehl-eines-ortes/

 

Interessante und Kurioses über die Wirkung von Farben:

https://karrierebibel.de/farbpsychologie/

 

 

Sketching ist Geschichten erzählen!

 

Sketching ist das schnelle Erfassen von Alltagssituationen. Die gute Skizze ist oft die unverzichtbare Grundlage eines guten Bildes. Warum?

Was ist das Wichtigste an einem Bild?

Fragt man die richtig teuren Maler, was das Wichtigste an einem guten Bild ist, dann sagen alle:

Die Geschichte!

Die Wahrheit dahinter ist, ein Bild kann noch so schlecht sein, wenn es gut erzählt ist, dann lieben es die Leute.

Wir alle kennen dies von Baggern, Haustierbildern oder dem Bild der ersten Autos! Das Herz öffnet sich. Weil Kindheitserinnerungen, die Liebe zum Haustier oder eine tolle Phantasie darin stecken.

Wenn ich das Bild eines VW- Käfers sehe, dann bin ich hin und weg! Ich verbinde damit eine großartige Zeit in meinem Leben!

Da kann man sich einfach nicht wehren!

Denk mal kurz darüber nach! Wir alle haben das Gefühl, wir müssen unsere Maltechnik verbessern, dabei müssen wir vielleicht nur unsere erzählerische Kraft verbessern.

Maler, die viel Sketching betreiben, neu-deutsch für Skizzieren, gewinnen oft viel Kraft in ihren Bildern, weil sie beobachtet haben, was für Geschichten sich an einem bestimmten Platz abspielen.

Gefühle sind effektiver als kalte Technik:

Wer seine Zuschauer packen will, der muss ihre Gefühle ergreifen.  Es ist also sinnvoll, mal über die Atmosphäre und die Stimmung eines Bildes nachzudenken.

Viele erfolgreiche Maler betonen immer wieder, wie wichtig es ist, draußen zu malen, und dies mit drei Ausrufezeichen dahinter.  Sie empfehlen, sich einen Wasserfarbkasten zu schnappen und vor Ort zu beobachten, was man sieht und fühlt.

Denn der reale Ort ist der einzige Platz, wo man die wahre Stimmung beobachten kann.

Ich liebe es aus diesem Grund, Plätze zu malen, die ich sehr gut kenne:

Zum Beispiel die Kreuzung von Aeschenvorstadt und St. Alban-Graben. Hier treffen 5 Straßenbahngleise aufeinander, eine Straßenbahn kommt immer!

Auf einem Foto ist dies unsichtbar.

 

Sieh dich mal um:

Sieh dich einmal aufmerksam um:

Wer sind hier die Hauptakteure?

Wie viele Straßenbahngleise liegen auf dem Boden?

Wie sieht es hier wohl zum Arbeitsschluss aus?

Wenn du den Link anklickst, stehst du auf dem Platz:

Spaziergang über den Platz:

 

Tine Klein Sketching: Malen ist Geschichten erzählen.

Ich beschreibe dir jetzt meine Gefühle zu dem Ort.

Die Sonne sinkt, die Leute eilen mit Einkaufstaschen nach Hause. Ich bin mit dem Fahrrad unterwegs. Ich husche wie ein panisches Karnickel mit dem Fahrrad über die unübersichtliche Kreuzung in Aeschen, eine Straßenbahn jagt mich:

Wie ein klingelnder wilder Stier!

Und jetzt rennt auch noch einer, ohne zu gucken, über den Radweg.

Ich fühle mich wie Don Quijote und die neonfarbene Bahn ist meine Windmühle.

Jetzt ist nur noch die Frage zu klären, wer hier wen auf die Hörner nimmt, die Bahn mich oder ich den Fußgänger?

Dieses tiefe Wissen über einen Platz schlägt sich dann in meinen Bildern nieder. Ich kann und darf diesen Platz nicht ohne Aktion malen?

Dieser Platz wäre ohne vor Straßenbahnen flüchtenden Passanten völlig irreal!

Ich wette, der Straßenbahnfahrer bekommt bestimmt alle drei Monate frei, wegen Nervenzusammenbruchs!

Sketching und die Geschichte

Wikipedia sagt zum Thema Story Telling;

Eine lebendig erzählte Geschichte gewinnt die Aufmerksamkeit und Konzentration anderer Menschen leichter als eine logisch-sachliche Darlegung von Fakten.

Wenn du ein aufmerksamer Beobachter warst, dann weißt du:

Wenn wir diesen Platz zeigen wollen, dann ist mitnichten das tolle Haus die Geschichte des Bildes. Was wir brauchen sind die Hauptakteure:

  • Straßenbahn
  • jede Menge Passanten
  • Fahrräder
  • und ein bisschen Hektik

Malen lernen ist wie Vokabellernen, lerne mit einfachen Mitteln die Hauptakteure festzuhalten. Sketching ist dabei das einfachste Mittel! Ein kleines Skizzenbuch hilft dir die Aktionen einzufangen.

Es muss nicht jedes Mal ein Kunstwerk sein!

Eine Geschichte muss nichts Weltbewegendes sein

Das Malen beginnt in dem Moment, wo du über ein Motiv nachdenkst.

Schon wenn du darüber nachdenkst, was hier los ist, beginnt die Geschichte. Man muss lernen, einen Ort in Symbole und Metaphern umzusetzen.

Erzähl die Geschichte vom Feierabend!

Sprich, ich male nur, was den Ort ausmacht! Auch wenn jetzt zufällig ein Auto dort stand, Autos sind hier unwichtig! Die Bahn ist der Hauptakteur dieses Ortes!

Ich empfehle, so zu malen, als seiest du auf einem neuen Planeten gelandet. Versuche zuerst mal die wichtigsten Spieler auf dem Platz zu ermitteln.

 Diese Miniübungen werden später deine Bilder großartig machen. Denn Bilder bekommen durch reale Beobachtungen etwas Frisches und Glaubwürdiges. Der kleine Nebeneffekt:  Durch die Skizzen, wird das Bild später gelingen!

Farbe ist Stimmung und Fotos täuschen

Kleine Farbskizzen helfen dir, das Gefühl des Ortes in Farbe zu übersetzen. Bein Storytelling mit Pinsel ist die Farbe der Träger der Emotionen.

Ich habe euch doch vorhin über den Platz laufen lassen. Das Haus war weiß, oder? Tatsächlich ist es gelb und abends beginnt es in der Sonne zu glühen.

Die Straßenbahnen in Basel sind meistens grün oder gelb, meine wurde orange, damit man sie vor dem gelben Haus besser sieht.

Abends werfen die hohen Beton-Häuser lange Schatten über den Platz, während das gelbe Haus in der Sonne steht. Ich fahre ins Licht.

Ich denke über solche Dinge nicht hochtrabend nach, ich erspüre sie! Gutes Sketching und Geschichten erzählen ist, wenn man ganz emotional seinen eigenen Gefühlen folgt.

Liebe Grüße in Wochenende

Tine

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Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/rot-was-man-ueber-aquarellfarbe-wissen-muss/

https://blog.herz-der-kunst.ch/urban-sketching-die-fuenf-minuten-skizze/

https://blog.herz-der-kunst.ch/urban-sketching-die-fuenf-minuten-skizze/

 

 

 

 

 

Die Macht der Farbfläche !

Aquarell Basel Markt Tutorial zur Macht der Farbfläche Tine Klein

Eine Farbfläche ist mächtig! – Tine Klein: Basel Rathaus  Markt

 

Über die Freude an der Farbe!

Wer ein Motiv mit einer richtig großen Farbfläche gefunden hat, darf sich glücklich schätzen!

Die Farbfläche ist so mächtig, dass man im Motiv eigentlich nicht mehr viel tun muss, um ein tolles Ergebnis zu erzielen.
Doch eines muss einem klar sein, wer flächig mit Farbe malt, der muss sein Mal- oder Zeichenstil umstellen.
Eine große Farbfläche ist so dominant, dass sie kaum Gegenspieler verträgt. Je mehr man diese Fläche beschneidet, desto weniger Kraft entwickelt sie.
Eigentlich ist es nicht logisch, dass man sein Malen oder Zeichenstil umstellen muss, wenn man mit einer großen Farbfläche arbeitet.

Aber wie immer: Viel hilft nicht viel!

Doch aus eigener Erfahrung kann ich dazu ein paar Tipps geben.

Wie gestaltet man eine große Farbfläche?

Der Pinsel machts!

Tipp Nummer 1:

Immer mit großem Pinsel arbeiten!

Wenn man eine große Farbfläche angelegt, dann darf man keinen kleinen Pinsel haben. Arbeitet man zu langsam oder mit kleinem Pinsel, dann hat man ständig irgendwelche hässlichen Ansatzpunkte in der Farbe. Möchte man die Farbfläche ganz gleichmäßig gestalten, muss man das Papier anfeuchten, dies verschmilzt die Farben miteinander.

Im Gegenzug ist es aber ein Trugschluss, dass eine große Farbfläche einfarbig ist.

Auf Häusern findet man ständig Reflexionen, oben und unten sind Häuser gerne verschattet, andererseits werfen bestimmte Gegenstände Lichtreflexe. Die Folge ist, dass man zwar nur eine Hauswand malt, aber ganz und gar nicht mit einer Farbe! Die Farbe wird ständig modelliert. Wichtig ist hierbei, dass man niemals in der Farbe herumrührt.
Die Pigmente werden wütend, wenn du sie von A nach B scheuchst, damit es tolle Verläufe gibt, muss man die Farbe selbst arbeiten lassen.
Baselfischmarkt Aquarell von Tine Klein Tutorial Blog Herz-der-Kunst Farbflächen
Tine Klein Basel Fischmarkt
Wenn du die Farbe aufträgst, musst du selbstbewusst und zügig arbeiten.
Dies ist die größte Herausforderung an dieser Technik. Ich nenne das die Hände-Weg-Phase.
Im Grunde bräuchte man eine kleine Domina auf dem Schreibtisch, die einem sofort, wenn man ungeduldig wird, mit ihrer kleinen Lederpeitsche auf die Hände patscht.
Könnte man dieses kleine fiese Biest als Kunstmaterial verkaufen, würde es viel mehr gelungene Bilder geben, denn die meisten Bilder werden dadurch zerstört, dass man die Farbe viel zu früh weiterverarbeitet.

Einfarbig?

Tipp Nummer 2:
Farbe darf modelliert werden, solange sie feucht ist, Farbflächen sehen am besten aus, wenn man sie von kalt nach warm, von hell nach dunkel oder von strahlend nach matt variiert. Dann lässt man die Farbe trockenen und kann darauf vertrauen, dass ganz weiche Übergänge entstehen.

Die Macht der Farbe entsteht durch die Fläche.

Entsprechend gilt hier das biblische Gebot:

Ich dulde keine anderen Götter neben mir.

Tipp Nummer 3:
Ein Bild mit einer Farbfläche sieht dann am besten aus, wenn man mit einer Farbharmonie arbeitet. Die Farbe wirkt am besten, wenn man sie mit verwandten Farben verarbeitet. Würde man das gleiche Bild mit einem kunterbunten Farbchaos auf dem Marktplatz malen, dann würde einem das Bild die Augen auskratzen.
Deshalb kann es durchaus sinnig sein, die Details in neutralen Farben einzufügen.

Ein bisschen Streit tut gut!

Farbharmonie sind etwas Wunderbares. Sie erzeugen Harmonie!
Manchmal bemerkt man jedoch, dass ein Bild das ausschließlich in einer Farbharmonie gestaltet wurde ein bisschen langweilig wird. Dann schreit es nach einer Prise Komplementärfarbe, denn das ist alles andere als langweilig.

Tipp Nummer 4:

Eine Prise Komplementärfarbe bringt die Farbe zum Leuchten.

Diese Strategie ist etwas für Mutige.

Ein bisschen zu viel und das Bild ist ruiniert.

Tipp Nummer 5:

An schrille Farbkombinationen langsam rantasten.

Die Vorteile der Farbfläche:

Bilder mit großen Farbflächen sind so ausdrucksstark, dass man vieles nicht braucht,
oftmals braucht man nicht mal eine Perspektive, denn das Auge ist von der Farbe fasziniert. Auch zu viele Details sind hinderlich, insbesondere dann, wenn Sie die Farbflächen stören.
Trotzdem muss man eine sehr große Fläche immer durch kleinere Objekte ausbalancieren, sonst wirkt das Bild als würde es umkippen und wirkt zu schwer.

Ich kann dich nur ermuntern dir einmal ein Motiv zu suchen bei dem das ganze Blatt eine große Farbfläche ist. Du wirst feststellen so zu malen ist eine Herausforderung, aber andererseits macht es auch vieles leichter. Diese Bilder wirken immer enorm ausdrucksstark und gleichzeitig harmonisch und zusammengehörig.

Du wirst damit dein Repertoire um eine sehr ausdrucksstarke Methode erweitern, die obendrein auch noch sehr leicht zu lernen ist.

Viel Spaß beim ausprobieren. Bei mir zu Hause in Basel findet man ein Motiv was dafür wunderbar geeignet ist, der Marktplatz vor dem Roten Rathaus in Basel. Viel Spaß ins Wochenende

Liebe Grüße Tine

Weiterlesen bei Tine



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Verlorene Ecken im Aquarell – loslassen!

Verlorene Ecken im Aquarell

Verlorene Ecken sind eine tolle Technik, denn Bilder wirken dadurch federleicht. Die Technik der verlorenen Ecken macht jedoch auch den Maler glücklich, denn er muss seine Kraft nicht in Unnötiges stecken.
Wenn man diese Technik erlernt hat, dann wird vieles einfacher.

Jedoch ist sie im ersten Moment nicht einfach zu erlernen. Nicht nur die Technik ist etwas kniffelig, das eigentliche Problem ist, das man viele mutige Entscheidungen treffen muss.

Ich habe einen Freund der kann einfach nicht glücklich sein, weil er Entscheidungen aussitzt.

Das Problem ist, dass er ein Prinzipienreiter ist, einfache Lösungen liegen ihm nicht.

Und so wartet die Entscheidung.

Die einzige falsche Entscheidung, die es gibt, ist die Ausgesessene!

Alles krampfhaft richtig machen zu wollen, führt nicht ins Glück und führt auch nicht zu guten Bildern.

Denn die Entscheidung sitzt mit ihrem dicken Hintern bei dir und macht dir die ganze Zeit das Leben schwer!

Willst du Glück und Leichtigkeit? Dann entscheide dich dafür!

Verlorene und gefundene Ecken:

Wer diese Technik erlernt hat, kann relativ schnell sehr aufsehenerregende Bilder malen. Man muss sich dafür entscheiden, dass man Dinge, die einen gerade nicht interessieren, ein bisschen vernachlässigt.

Dafür muss man sich tatsächlich für sich selbst herausfinden:

Was will ich hier eigentlich malen?

Was sich in diesem Moment ein bisschen lächerlich anhört, ist eigentlich die schwerste Frage im Leben. Sich selbst zu positionieren ist schwer, man versucht sich einfach durchzuschlängeln und das ist nicht immer die beste Lösung.

Entscheidungen sind schwer:

Die meisten Bilder gehen dadurch kaputt, dass ich in einem Motiv mehrere Motive verbergen.

Pflichtaufgaben machen nicht happy!

Das hört sich jetzt merkwürdig an, aber ich habe den Sachverhalt schon mehrmals erklärt:
Wenn man sich nicht entscheidet, malt alle Dinge gleichbedeutend, daraus zieht der Betrachter seine Schlüsse. Und diese Rückschlüsse sind durchaus nicht positiv.

Letztendlich heißt es, in diesem Bild war nichts wichtig und auch nichts bedeutsam.

Schauen wir mal auf das Foto was hätte man hier malen können:

  • Man hätte die Wiese malen können, dass Heu im Vordergrund hätte ein wunderbares Motiv abgegeben.
  • Man hätte sich auch auf die Bäume der Allee konzentrieren können.
  • Es gibt dort Störche und ein Blumenfeld beides ist so wundervoll, dass es sicherlich für ein Hauptmotiv taugt.
  • Der Blick in die Ferne ist auch nicht zu verachten.

 

Mach Bilder aussagestark:

Manchmal wartet das Glück nur ein kurzes Stück hinter der Entscheidung, die du nicht treffen willst.

Das blöde daran ist, dass es einem auch noch den Spaß am Malen verdirbt, weil die nicht getroffenen Entscheidungen dich ständig verunsichern.

Du kannst eine Münze werfen, die Entscheidung ist egal!

Wenn du wirfst, wirst du wissen was du wolltest.

In dem ganzen Haufen von Motiven habe ich mich dafür entschieden das Haus am Ende der Allee zu meinem Star zu machen.

Alles andere was mich interessierte war das gute Wetter, denn das war dieses Jahr rar und der Tag wunderschön.


Diese Entscheidung hat Konsequenzen, denn jetzt kann ich Dinge sehr schnell und einfach skizzieren. Ich habe entschieden das Haus ist der Star und man soll das gute Wetter sehen!

Gefundene und verlorene Ecken – die Technik:

Das Hauptmotiv die harte Ecke:

In die Dinge, die einem wichtig sind, sollte man seine Kraft stecken. D. h. man arbeitet sein Motiv ordentlich heraus. Dies ist übrigens gar nicht so schwierig, weil man es mit einem feuchten Pinsel auf trockenem Papier malt. Dadurch entstehen gestochen scharfe Ecken und Kanten. Die Kontrolle dieser Maltechnik ist sehr einfach.

Gut geeignet sind hier nicht nur Pinsel mit einer guten Spitze sondern auch Flachpinsel. Weil es dir sehr hilft die Kanten gerade und ordentlich zu setzen.

Harte Ecken findest du im Motiv fast ausschließlich rund ums Haus und am blauen Himmel.

Die Lockerheit und die verlorene Ecke lieben sich:

Die Prinzipien Reiter hassen die verlorene Ecke, denn die verlorenen Ecken sind die ultimative Leichtigkeit des Seins. An diesem Punkt sagt der Maler, es gehört dazu, und ich male es locker und leicht, kleine Fehler interessieren mich nicht!

Die Entscheidung zur Leichtigkeit ist merkwürdigerweise immer schwer!

Dieses Phänomen findet man überall in Kunst und Kultur. Für die Menschen, die genauso gerne lesen wie ich, habe ich eine Buchempfehlung: Ein bittersüßes Buch: Milan Kundera

“Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins.“

Glück und Leichtigkeit haben eines gemeinsam, sie sind eine Entscheidung.

Um diese Entscheidung in der Malerei zu treffen, muss man die Technik wechseln. Was die Leichtigkeit erzeugt sind leicht verwischte und weiche Ecken. In der Fachsprache nennt man sie verlorene Ecken. Schau einmal in den Hintergrund des Bildes, dort findest du viele völlig unkontrollierte Farbverläufe, vielleicht sogar Wasserflecken.
Dies liegt am Wechsel der Technik, Nun wird sehr schnell gearbeitet. Farbflächen gehen fast unkontrolliert ineinander über. Ein rotes Dach hinterlässt Spuren im Hintergrund.

Alles verbindet sich zu einer Einheit.

Ich brauche dort kein Motiv, nur gut Wetter.

Seelisch ist daran schwierig, dass man kleine Fehler einfach tolerieren muss, denn sie gehören zum Gesamtergebnis.

Technik:

Wem die Geschwindigkeit nicht so liegt, der kann das Papier anfeuchten.

Die Feuchtigkeit im Papier gibt einen mehr Zeit und erzeugt weiche Übergänge. Wer allerdings so feucht arbeitet, sollte darauf achten, dass keine Pfützen entstehen, denn dann gibt es viele unschöne Wasserringe.

Eine weitere Schwierigkeit mit den verlorenen Ecken ist, dass man die Farben deutlich kräftiger malen muss, als man denkt.

Die Entscheidung zur Leichtigkeit

Die Technik der verlorenen Ecken ist nicht einfach zu erlernen, dabei geht es im Wesentlichen um die Kontrolle des Wassers. Viel schwieriger ist jedoch die Kontrolle des Geistes, denn der Schritt das man für ein gutes Bild kleine Fehler zulassen muss, ist geistig schwierig.

 

Ich wünsche dir viel Spaß und ein wundervolles Wochenende. Am besten übt man dies mit vielen kleinen Spontanbildern, die man einfach so aus der Hand malt.

Tine sagt: du darfst Fehler machen

Mach dich auf! Leichtigkeit und Glück sind eine Entscheidung.

Urban Sketching: Die Fünf Minuten Skizze!

https://blog.herz-der-kunst.ch/urban-sketching-die-fuenf-minuten-skizze/

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Eine kleine Anleitung:

https://www.johnlovett.com/edges

 

Lockerer Strich und flotte Linie!

 

Ein lockerer Strich ist einfach schön.

Ein lockerer Strich ist sehr schön, er hat schon so manches Bild aufgepäppelt.

Wenn es dabei bei dir hapert, habe ich eine gute Nachricht für dich, mit ein paar Tricks funktioniert das ganz gut.

Du zeichnest bestimmt schon besser, als du denkst!

Der genaue Strich und lockerer Strich:

Der genaue Strich und der lockere Strich werden bestimmt kein Liebespaar.

Zuerst solltest du wissen, dass ein zu genauer Strich, das Gegenteil von dem erzeugt was er eigentlich soll.

Wir alle wollen genau zeichnen, weil nichts falsch aussehen soll.

Zeichnet man jedoch sehr genau, dann schaltet unser Gehirn in den Klug-Scheißer -Modus um. Ist etwas ultragenau, dann schaut das Gehirn mit der Lupe hin, selbst winzigste Abweichungen wirken dann wie große Fehler.

Eine sehr einfache Lösung ist, dass man nicht zu exakt zeichnet.

Lockerer Stich und Dilettantismus:

 

Jeder, der Zeichnen lernt, stellt die Frage:
Wo ist eigentlich die Grenze zwischen lockerem Zeichnen und Unfähigkeit?
Diese Frage ist natürlich gut! Auch ich möchte nicht Unfähigkeit durch Lockerheit tarnen.
Die Krux an der Sache ist, dass unser Gehirn offensichtlich im Laufe der Evolution gelernt hat, zwischen Feinheiten und Überblick zu unterscheiden. Dafür schaltet es zwischen verschiedenen Hirnregionen um und wer es trotzdem mit absoluter Genauigkeit versucht, wird immer wieder an der Lockerheit scheitern. An dieser Tatsache lässt sich nicht rütteln, irgendwie scheinen sich supergenau und ein lockerer Strich in unseren Sehgewohnheiten auszuschließen.
Natürlich kann man auf der Grenze reiten, eine gute Verbindung zwischen locker und genau finden. Aber du wirst immer wieder feststellen, dass eine Zeichnung plötzlich umkippt. Gerade eben sah sie noch super aus, dann hat man ein paar genaue Details hinzugefügt und plötzlich sieht alles falsch aus.
Maler und Zeichner nennen das zu fest.
Dies liegt einfach an unseren Gehirnfunktionen, du wirst es nicht ändern können.

Lockerer Strich und die Handhaltung:

Du wirst feststellen locker Zeichnen ist gar nicht so einfach, wenn der eigene Stift superexakte Linien fabriziert.
Ein lockerer Strich entsteht viel einfacher, wenn man eine etwas ungenaue Linie hat.
Diese etwas ungenaue Linie kann man zuerst einmal durch eine veränderte Stifthaltung erzeugen.
Was den Stift einfach ziemlich weit hinten an, dann hast du nicht mehr so viel Kontrolle und die Linie wird lockerer.
Tatsächlich ist dies die Methode vieler Maler und Zeichner, wie Sie einen lockeren Strich erzeugen.
Simpel, aber effektiv!

Zu genaue Stifte sind nicht hilfreich!

Wir alle haben top Kunstmaterial zur Verfügung! Oft höre ich die Menschen im Museum sagen:
Oh, die alten Meister, was hatten die noch für einen Strich!
Das Lächerliche daran ist, dass der viel gelobte Strich der alten Meister dadurch entsteht, dass sie nicht so großartiges und exaktes Kunstmaterial hatten wie heute.
Ein so lockerer Strich wie die alten Meister ihn hatten, entsteht in der Regel durch einfaches Material. Die alten Meister haben in der Regel mit Gänsefedern, Zeichenfedern aus Metall, silbernen Nägeln oder angespitzten Stöcken gearbeitet. All diese Zeichengeräte haben eins gemeinsam, der lockere Strich wird erzeugt, weil die Zeichengeräte eine unregelmäßige Linie erzeugen.
Füllfederhalter, Kugelschreiber und Filzstifte, die ganz regelmäßig zeichnen, sind eine absolut neu modische Erfindung. Kein einziges Werkzeug der alten Meister hatte einen Tintentank! Sie mussten immer wieder in die Tinte eintauchen und hatten deshalb einen sehr unregelmäßigen Strich.
Meine These ist: wechselst du zu einem etwas ungenaueren Zeichenwerkzeug wird deine Linie viel markanter und ausdrucksstärker

Stifte mit flexibler Linie:

Ich weiß nicht, ob ich es so stark formulieren möchte, aber es scheint fast so, als zu perfektes Kunstmaterial bei der Entwicklung der eigenen Handschrift behindern würde.

Die gute Nachricht ist, dass das Material, was du brauchst, schon bei dir zu Hause liegt oder sehr preiswert ist.
Stifte mit einer flexiblen Linie sind der Traum von fast allen Zeichnern.
Die moderne Füllfederhaltertechnik funktioniert jedoch mit flexiblen Federn sehr schlecht. Füllfederhalter mit elastischen Federn sind sehr teuer, extrem fehleranfällig und gehen sehr leicht kaputt.
Darin habe ich schon ein Geld versenkt, das ist überhaupt nicht feierlich.
Im Gegensatz dazu hat mir sehr einfaches Kunstmaterial wirklich viel Freude gemacht.
Die einfache Zeichenfeder erzeugt relativ schnell ein geniales Zeichenbild.
Der lockere Strich und die Zeichenfeder sind beste Freundinnen.
Der Nachteil, man braucht Tinte zum Eintauchen.
Eine andere, ebenfalls sehr preiswerte, Lösung sind Pinselstifte. Diese Stifte haben anstatt einer Mine einen kleinen Pinsel als Spitze.
Sie reagieren sehr feinfühlig auf Druck und machen ein großartiges Zeichenbild.
Eine andere Methode ist das Zeichnen mit asiatischen oder europäischen Kalligrafie Füllfederhaltern. Diese Füllfederhalter können dick und dünn zeichnen und erzeugen sehr eigenwillige Linienführungen.
Auch für das älteste aller Kunstmaterialien, den Bleistift, gibt es eine einfache Lösung. Man spitzt nicht mit dem an Spitzer an, sondern mit einem Messer. Wenn man ihnen nicht rund abschneidet, sondern in etwa so wie einen Schraubenzieher, dann hat der Bleistift eine breite und eine schmale Kante. Damit entstehen beim Zeichnen dicke und dünne Linien.

Stiftakrobatik:

In meinen Kursen übe ich mit meinen Schülern in der Regel ein wenig Stiftakrobatik. Neben einem etwas ungenauen Werkzeug ist ein wenig Mut in der Handhabung sehr hilfreich.
Man muss Stifte nicht gerade führen! 
Man kann sie drehen, drücken und auch beschleunigen. Alles wird interessantere Linienbilder erzeugen als eine normale und exakte Handhabung! Sei mutig!
Oft entsteht eine flotte Linie eben dadurch, dass man auch zeichnet, wie die “Flotte Lotte“!
Geschwindigkeit spielt also auch eine Rolle.
Wer noch mitmachen möchte in Unterentfelden CH haben wir noch einen Zusatzkurs eingeschoben. dieser findet im Oktober statt.
Liebe Grüße ins Wochenende:

Nach langer Diskussion mit Paypal funktioniert der Spendenbutton wieder,

falls ihr was in die Kaffeekasse vom Blog werfen wollt, bitte auf den Link klicken


Zeichnen ist Musik!

Zu Besuch bei alten Kollegen Hamburg St. Annenfleet: Eine ganz schnelle Skizze von der Brücke

Viel zu lange habe ich nicht mehr über das Zeichnen geschrieben!

Zeichnen ist eine Sprache genauso wie Musik.

Im Moment bin ich dabei, den neuen Sommerkurs vorzubereiten und das macht so richtig Spaß.
 
“Back to the basics!“
 
 
Eigentlich sollte es dieses Jahr einen anderen Kurs geben, aber aufgrund von Covid fand ich es schön mal wieder einen Kurs an der frischen Luft zu geben.
Ich beschäftige mich mit Tipps zu zeichnen. Das Ziel ist es meinen Schülern beizubringen, wie man einen Stift bewegt, sodass eine wunderschöne und persönliche Linie dabei herauskommt.

Zeichnen ist Musik.

Musik wäscht den Dreck des Lebens von der Seele!

Kennst du das? Manchmal hat man schlechte Laune, ein gutes Lied läuft im Radio und ganz plötzlich merkt man, wie die gute Stimmung in einen hineinkrabbelt. Die Fähigkeit, Gefühle zu übertragen, ist die eigentliche Magie der Musik.
Bilder und Musik können Gefühle von Menschen zu Menschen übertragen.
Schon länger ist das Verhältnis von Musik und Stimmungslage immer mal wieder der Untersuchungsgegenstand der Wissenschaft. Es scheint klar zu sein, dass Musik unsere Seele beeinflusst, und andererseits wählen wir immer Musik, die zu unserer Stimmungslage passt.
Ich habe seit längerer Zeit den Verdacht, dass beim Zeichnen und beim Malen viele Mechanismen absolut vergleichbar sind.
In letzter Zeit habe ich immer mal wieder mit Musik in meinen Kursen gearbeitet, und dabei festgestellt das Musik das Zeichnen lernen deutlich erleichtert.
Musik kann Emotionen ausdrücken und das Zeichnen ebenfalls.

Die Melodie:

These Nummer 1: Die Melodie ist wichtiger als alles andere!
Mir ist etwas Besonderes aufgefallen, wenn jemand musiziert, dann kann er mit einer witzigen Melodie ganz viele andere Menschen anstecken. Ein einziger Mensch, der begeistert musiziert, kann einen ganzen Raum mit seiner Idee inspirieren. Dabei scheint es völlig egal zu sein, ob sich kleinere Fehler einschleichen. Oft wird die Musik als besonders gut wahrgenommen, wenn sie besonders inbrünstig vorgetragen wird. Dabei kann die eigentliche Melodie oder der Takt variieren, Fehler interessieren dann keinen mehr.
Der gleiche Mechanismus funktioniert bei der Linie. Zeichnet jemand schwungvoll, akzeptieren die Zuschauer begeistert Fehler.
So kann ein schwungvoller Zeichner Perspektive völlig falsch malen und niemanden interessiert dies.
Das bedeutet im Gegenzug, dass Zeichner lieber das schwungvolle Zeichnen üben sollten als das ganz genaue.
Offensichtlich haben Musik und Zeichnen etwas gemeinsam, es geht nicht nur um den technischen Aspekt, sondern auch um die Seele.

Zeichentipp:

Wenn die Melodie also wichtiger ist als alles andere, dann ist es wichtig, den Fluss der Melodie nicht zu unterbrechen. Stell dir vor, ein Sänger würde bei jedem nicht getroffenen Ton anfangen zu schimpfen. Das Lied wäre sofort verdorben. Das Gleiche gilt für Zeichner, wenn ein Zeichner einen kleinen Fehler bei sich selbst beobachtet, dann bricht er in der Regel sofort ab und versucht diesen Fehler zu korrigieren. Nun passieren zwei Dinge die Dynamik der Linie ist unterbrochen. Leider geht dann der Schwung der Linie verloren. Durch das Verbessern des vermeintlichen Fehlers wird die Aufmerksamkeit des Betrachters auf den Fehler gezogen. Hätte der Zeichner seine Linie jedoch wie eine Melodie gemalt, wäre der Fehler nicht aufgefallen. Denn hier geht es nur um die Tendenz dazu, aber noch später.

Noch mehr Gemeinsamkeiten zwischen Musik und Zeichnen!

Der Rhythmus und Refrain:

Bei Rhythmus und Refrain geht es darum, bestimmte Dinge immer wieder zu wiederholen. Dies ist sehr angenehm für den Hörer oder Betrachter, weil er etwas wiedererkennt und schon damit vertraut ist. Der Refrain ist schließlich das, was wir später mitsingen.
So einfach haben wir Zeichners nicht, doch trotzdem wirkt der Refrain auch beim Zeichnen und beim Malen.
Tine Klein Urban sketch des St.Annenfleet in Hamburg. Zeichnen und Aquarell
Oft tut es einem Bild sehr gut, wenn man sich wiederholende Elemente findet. Dies ist den Refrain sehr ähnlich. Im Bild habe ich fast ausschließlich die türkisenen Flächen mit dem Stift verdichtet. Dies wirkt auf den Betrachter wieder erkennbar ist also der Refrain.
Auch Rhythmus ist etwas Wunderbares. Oft sind stakkatohafte Wiederholungen von Linien für den Betrachter sehr einprägsam. Letztendlich funktioniert so das Schraffieren.
Doch Vorsicht, ähnlich wie in der Musik wirkt Monotonie niemals gut. Hat man eine regelmäßige Wiederholung von geraden Linien, ist es beim Zeichnen sehr sinnvoll, einmal eine Linie aus dem Muster herausspringen zu lassen.  Ähnlich wie ein Musikstück wirkt die Zeichnung strukturiert, aber auch gleichzeitig lebhaft.

Zeichentipp:

Wiederholende Elemente tun einer Melodie gut. Das ist der Refrain. Hier sind nur die türkisenen Flächen stark gestaltet. Tipp: Lass den Stift einfach mal aus der Reihe tanzen. Geländer und Bäume sind vertikale Linien. Das Geländer ist gerade, die Bäume tanzen aus der Reihe.

Die Richtung in Melodie und Zeichnung.

Die Tendenz:

Melodien werden so komponiert, dass sie entweder aufsteigen, absteigen oder eine Pendelmelodik haben. D. h. innerhalb von einer größeren Folge von Noten ist die Tendenz auf oder absteigend. Was sich jetzt erst mal ziemlich langweilig anhört, oft starke Emotionen hervor. Wenn in einem Liebeslied die Sängerin ihre Stimme nach oben schraubt, dann empfinden wir alles Sehnsucht.
Zeichner können nicht so einfach wie die Stimme Emotionen hervorrufen, trotzdem funktioniert die Methode der Tendenz beim Zeichnen ebenfalls absolut zuverlässig. Linien, die eine eindeutige Tendenz nach oben oder nach unten haben, erzeugen viel mehr Aufmerksamkeit als monotone Linien.
Behandelnde Linien werden spielerisch. Stark steigende oder stark sinkende Linien wirken absolut kraftvoll.
Tendenzen reißen das Auge mit sich und machen das Bild für den Betrachter lesbar und interessant.

Zeichentipp:

Wer die Macht auf- und absteigender der Linien beim Bildentwurf kennt, hat leichtes Spiel!

Die obere Linie von Gebäuden und Bäumen ist fast nur eine Linie, sie steigt und fällt.

Musik und Zeichnen:

Musik und Zeichnen haben beide eine positive Wirkung auf die Seele. Wer einen schwungvollen Strich üben möchte kann durch seine Lieblingsmusik machtvolle Unterstützung erhalten. Wichtig: Keine Korrekturen, sondern immer im Takt bleiben! Lass den Stift mit deiner Musik übers Papier flitzen.
Entwickele deine ganz eigene Melodie mit dem Stift, das nennt man Stil!
Liebe Grüße ins Wochenende Tine
weiterlesen bei Tine:

Tines Kurse zum Zeichnen und Sketchen:

Diesen Sommer gibt es wegen Covid ausschließlich Kurse in der Schweiz:

In Unterentfelden wurden die Zusatzkurse eingeschoben, dort sind die Ateliers groß und mit vielen Fenstern, dort gibt es Plätze:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/veranstaltungen/einfach-ist-gut-2-4199

Bei gutem Wetter sind wir draußen.

Schatten sehen und malen!

Schatten sind brutal oder heimtückisch unsichtbar.

Schatten sieht man nicht immer. Gerade dieses Jahr hatten wir extrem viel bedeckten Himmel, denn hier in der Mitte von Europa regnet es, während wir in Russland und der Antarktis 30° haben. Total verrückt! Aber für uns war hat dieses Wetter starke Auswirkungen, denn man kann Verschattungen schlecht beobachten.

Hinzu kommt, dass wir leichte Verschattungen nicht bemerken, denn im Alltag achten wir nicht auf den Schattenwurf sondern auf die Gegenstände.

Diese normale Sehgewohnheiten sind jedoch für Maler fatal, auch wenn wir Schatten oft nicht bewusst wahrnehmen, Schatten bestimmen was wir sehen. Ohne Schatten kein Sonnenschein, keine Räumlichkeit und auch keine strahlenden Farben, also gibt es viele Gründe sich mit dem Schatten zu beschäftigen.

Schatten wird oft falsch gemalt!

Was wir beim Malen häufiger brauchen, ist ein Mutausbruch!

Denn wenn man die schattigen Stellen übertreibt, werden Bilder ausdrucksstark!

Gott sei Dank war ich vor 14 Tagen am Meer und wir hatten strahlenden Sonnenschein!

Tine Klein Aquarell cadaques, Strand, Boote, tutorial Schatten malen

Bilder belohnen den Mut starke Schatten zu malen, denn dadurch bekommen Bilder Tiefe, strahlende Farben und vor allen Dingen Licht.

Wer mit dunklen Farben malt, braucht Mut und vor allen Dingen muss der Schatten dann auch sitzen, deshalb sollte man wissen, wie es mit der Ausbreitung verhält.

Der Schatten verläuft wie ein Klebeband!

Amüsiert stelle ich mir gerade dein Gesicht vor! Was hat denn jetzt ein Schatten mit einem Klebeband zu tun? Wenn ich zum Beispiel einen Pfosten oder Laternenpfahl habe, dann versperrt dieser ganz gradlinig das Licht. Der Schatten dahinter läuft über alle anderen Gegenstände hinweg, als wenn man ein Klebeband klebt. Der Schatten läuft also gerade über den Asphalt, den Bordstein herunter oder an einer Hauswand hinauf.
Merke: ein Schatten ist in der Regel gestochen scharf.
Wenn du also Schatten setzt, dann setze sie mutig und geradlinig! Nicht “Wischi Waschi“

Dies ist ganz wichtig, denn sonst verstößt du gegen ein Naturgesetz. Natürlich hat man immer das Gefühl man rettet sich, wenn man die Schatten etwas ungenau malt, aber die Begrenzung des Schattens ist gestochen scharf.

Was ich gerade beschrieben habe, ist der Verlauf des Schattens auf definierten Gegenständen. Diese Art des Schattens findet man sehr oft in der Stadt. In der Landschaft findet man jedoch noch andere Formen des Schattens.

Schatten auf unebenen Gegenständen.

In der Natur trifft man jedoch noch auf eine andere Form des Schattens.

Wasserflächen, Wiesen oder ein Acker sind nicht eben. Auf diesen unebenen Flächen verläuft die Schattenlinie nicht mehr wie ein scharf abgegrenztes Klebeband.

Warum?

Neben dem Schatten des Gegenstandes, gibt es in der natürlichen Umgebung sehr viele kleine Schattenflächen, die einfach durch Unebenheiten entstehen.
Was wir in der Natur sehen ist also eine Mischung aus vielen kleinen Schattenflächen, die sich summieren. Deshalb ist in der Natur der etwas“ krümelige“ Schattengestaltung durchaus erlaubt. Das nennt man“ Streulicht“.

Das Schattenparadoxon:

Jeder einzelne Schattenriss ist zwar an immer gestochen scharf. Trotzdem sieht das menschliche Auge gerade, wenn es starke Unterschiede zwischen Licht und Dunkel gibt nicht gut. Der starke Unterschied sorgt dafür, dass wir geblendet sind. Deshalb kann man alles was innerhalb des Schattens liegt total ungenau malen.

Ein Spiel von hart und weich!

Tine Klein Aquarell cadaques, Tutorial Schatten, Stand mit Booten

Die Verschattung des Bootrumpfes ist auf dem Weg gestochen scharf. Hier haben wir eine gerade Oberfläche. Die Häuser am rechten Blattrand werden nur durch relativ scharfe Schattenwürfe definiert, denn hier haben wir gerade Oberflächen.
Andererseits verschwinden die Beine der Männer in der Dunkelheit, weil meine Augen von der strahlenden Sonne geblendet sind.
Auf dem Wasser und auf dem Sand gibt es viele Dellen, die Oberfläche ist nicht glatt. Wir haben hier Streulicht, weil die welligen Oberflächen die Umgebung mit kleinen Verschattungen übersähen.

Fasse Mut!

Jetzt mal ehrlich, du merkst schon die Sache ist nicht so ganz einfach. Dadurch dass es so unterschiedliche Formen gibt, gibt es auch viele unterschiedliche Darstellungsformen.
Letztlich finde ich es wichtig, dass du den Schatten als das Werkzeug des Malers begreifst. Du solltest mutig sein und keine Angst haben.
Denn wenn ich es auf den Punkt bringen sollte, dann gibt es für ein Maler immer nur zwei Dinge im Raum:

Das eine ist das Licht und das andere ist der Schatten.

Ich wünsche dir ein wundervolles Wochenende
Liebe Grüße Tine

Licht ist meine Lieblingsfarbe!

Weiterlesen bei Tine

https://blog.herz-der-kunst.ch/licht-ist-meine-lieblingsfarbe/

Wikipedia zum Thema

Das kleine Atelier für Zuhause!

Das kleine Atelier für Zuhause! Aquarell Basel Spalen. Tine Klein Spalentor Basel, Basel Spalen

Basel Spalen, Blick zum Spalentor

Kunst und Chaos!

Meine kreative Kraft ziehe ich aus dem Zufall.

Muss deshalb mein Atelier die Brutstätte der nächsten Seuche sein?

Ich kann mich an das erste Bild erinnern, das ich teuer in einer Galerie verkaufte. Die Entstehung war der reine Zufall. Ich hatte einen Anteil an einem Atelier gemietet, und die Malerin vor mir hatte einen Haufen Farbreste und Verwüstung hinterlassen. Während ich versuchte, ein wenig Platz zu schaffen, kippten zwei Farbtöpfe um und hinterließen große Flecken auf meiner Leinwand. Meine Wut war groß, doch die Mustererkennung in meinem Kopf machte daraus ein Bild und ich musste dieses nur noch schnell auf die Leinwand bringen.

Diese Idee ist mir sozusagen aus dem Chaos zurückgeflogen.

Ich kann mich erinnern, wie ich glücklich zwischen all diesem Müll saß und mit dem Föhn Farbflecken durch die Gegend trieb. Ein eindrückliches Erlebnis, das meinen Stil prägte. Bis heute sind diese Flecken mein Markenzeichen.

Ich und das Chaos sind blutsverwandt

Ich und das Chaos, wir sind zwei gute und liebevolle Schwesterherzen. Meine Wohnung wird niemals aussehen wie ein  Möbelhaus.

Ganz im Gegenteil, ich ziehe meine Macht aus dem Chaos.

Aus einem chaotischen unaufgeräumten Kühlschrank entstehen die hochgelobten und unerwartet guten Reste-Dinner. Das, was andere lähmt, scheint mich  erst so richtig auf Touren zu bringen.

Liegt das Chaos in der DNA der Kreativen?

Ich vermute, dass der Zusammenhang etwas anders gestrickt ist. Kreative basteln in ihrem Kopf sehr gerne an vielen Dingen herum. Sie erschaffen neue Dinge im Geist. Diese geistigen Räume sind hochinteressant, farbenfroh und bunt. In dem Moment, wo man in dieser wunderbaren farbenfrohen Welt steckt, wird der reale Raum unbedeutend. Vermutlich könnte man viele Kreative einfach in die Ecke setzen und sie hätten trotzdem ihren Spaß.

Während der Kreative jedoch in seiner Geisteswelt steckt, hinterlässt er in der realen Welt eine Spur der Verwüstung.

Ich wache auf und denke:

Oh  Gott,  ich bin Gozilla!

In vielen Beratungsbüchern steht, man solle immer im Jetzt und Hier sein. Nur, so funktioniert mein Gehirn nicht!

Ich brüte das Neue in meinen inneren Räumen aus.

Diese Räume haben nichts mit der realen Welt zu tun, und mein kreativer Prozess wird unterbrochen, sobald ich immer wieder rückwärts in die reale Welt gezogen werde.

 

Kreativität funktioniert bei mir wie ein Bach, der sprudelt!

Was reißt uns aus dem kreativen Prozess?

Wenn es optimal läuft, sind Kunst und Malen Prozesse, die weitgehend unterbewusst ablaufen. Die Gedanken und Ideen strömen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem man plötzlich und ungewollt aus diesem herrlichen Zustand des Flows gerissen wird.

Für mich fühlt sich das so an, als wenn ich gerade schön fliege und dann mit dem Kopf vor eine Fensterscheibe pralle.

“Mein Beileid an alle Stadtvögel.“

Der häufigste Grund, warum ich aus meinem Schaffensfluss erwache, ist,  dass mir irgendetwas fehlt, was sich gerade dringend brauche. 

Kunst braucht Ordnung

Ich ziehe meine Kraft oft aus dem Unerwarteten, und gerade deshalb sollte ich  in dem Moment nicht herumsuchen müssen!

Deshalb sollte man sich kurz darüber Gedanken machen, wie man seinen Arbeitsplatz organisiert, damit  die kreative Arbeit ungestört verlaufen kann.

Ich möchte wie ein Schlafwandler arbeiten können.

Das Atelier oder der Malarbeitsplatz:

Prinzip Nummer 1: Weniger ist mehr!

 

 

Ich besitze nur eine kleine Kiste, in der ich Kunstmaterial aufbewahre.

Ich wünschte,  das wäre so, denn meine Kiste heißt Haus und irgendwie gibt es überall ein bisschen Kunstmaterial. Trotzdem gilt der Grundsatz:

Weniger ist mehr.

An meinem direkten Arbeitsplatz gibt es nur Kunstmaterial, was ich wirklich brauche.

Auch wenn ich gerne mit sehr unterschiedlichem Graphit arbeite, so bewahre ich an meinem Arbeitsplatz nur meinen Lieblingsbleistift auf und nicht die gesammelten Errungenschaften meines Lebens. Keine Kohle, keine Vollminen-Bleistifte, keine Druckbleistifte, einfach nur meinen abgenutzten Lieblingsbleistift.

Sonst gilt: Ein Griff und die Sucherei geht los!

Das wichtige Material muss in Sekundenschnelle griffbereit sein.

Mein Arbeitsplatz ist clean. Ich brauche keine Gestaltung, denn die sehe ich im kreativen Prozess nicht!

Mein Tipp: Arbeite mit wenig und nur dem Kunstmaterial, das du kennst!

Kunst ist zum großen Teil Timing, sehr häufig kommt es bei Kunsttechniken auf die Geschwindigkeit an. Also muss das Kunstmaterial griffbereit sein. Und noch viel wichtiger, man darf nicht jedes Mal mit anderem Material arbeiten, denn dann kennst du das Timing des Materials nicht!

Vom Schreibtisch zum Atelier!

Oft sind es sehr einfache Dinge, die einen normalen Schreibtisch in einen großartigen Arbeitsplatz verwandeln.

Der Schreibtisch sollte so aufgebaut werden, dass bestimmte Dinge immer den gleichen Platz haben und auch ergonomisch sind. Das hört sich jetzt vielleicht völlig selbstverständlich an. Steht ein Wasserbehälter immer gleich und richtig, kannst du ihn benutzen wie ein Schlafwandler.

Meine Tipps sind alle unglaublich einfach:

• ein Haken unter dem Schreibtisch sorgt dafür, dass ein Lappen jederzeit griffbereit ist

• ein Loch in der Arbeitsplatte sorgt dafür, dass das Wasser stets an der gleichen Stelle ist und niemals umkippen kann. Diese Löcher erzeugt man mit einem einfachen Aufsatz für die Bohrmaschine. Diese gibt es preiswert im Baumarkt.

Das kleine Atelier Zuhause. Tine klein zum optimalen Schreibtisch für Maler, Urban Sketcher und Aquarellisten.

• Das Arbeitsmaterial, das man braucht, sollte sichtbar und griffbereit sein! Ich benutze dafür einen Mauerstein: Pinsel, Stifte stehen hier griffbereit in den Löchern. Eine andere Variante ist es, Löcher in die Arbeitsplatte zu bohren. Hier stehen dann Stifte und Pinsel wie die Zinnsoldaten.

• Gutes Licht, wer nicht sehen kann, kann auch nicht gut malen. Früher waren gute Arbeitslampen extrem teuer. Heute ist dies überhaupt kein Problem mehr, es gibt Glühbirnen, die man per Fernsteuerung auf die optimale Lichttemperatur einstellen kann. Diese gibt es in jedem Baumarkt oder sogar bei Ikea.

• Wer mit Farbe arbeitet, braucht auf dem Schreibtisch eine schräge Fläche. Wie leider so häufig bei seltenem Kunstmaterial gibt es dafür keinen echten Fachbegriff. Man findet diese Schreibtischaufbauten unter den Begriffen : Malbrett, Tabeleasel, Workstation oder Laptop -Desk. Die schräge Fläche steigert die Qualität von Kolorationen enorm. Kostet nicht viel. Meines hat ca. 30 Franken oder Euro gekostet.

Das tragbare Atelier -Immer griffbereit!

Viele Menschen haben in ihren Wohnungen wenig Platz, erst recht für ihr Hobby. Meine Schüler berichten mir, dass sie sofort weniger malen, wenn das Kunstmaterial nicht griffbereit ist.

Ein fest aufgebautes Heim-Atelier ist also sehr sinnvoll.

Die Malplatten sind aber auch ein Geheimtipp für ein fest aufgebautes Heim-Atelier. Man macht mit der Bohrmaschine ein paar Bohrungen in die schräge Platte, dann kann man  alles, was man zum Malen braucht, auf diesem Mini-Schreibtisch befestigen. Pinsel, Stifte und Wasserbehälter finden Platz in den Bohrungen. Papier und Farbkasten können darauf liegen.

Dieser Arbeitsplatz ist mobil, die Platte wiegt ja nichts und man kann sich jederzeit zur Seite stellen, oder unter Bett und Sofa verschwinden lassen.

Ich wünsche euch ein wundervolles Wochenende!

Liebe Grüße Tine.

Übrigens mein Atelier ist nicht clean, es gibt eine Kuschelecke mit Schaukelstuhl, Blumen und Chaoshaufen XD.

Hier findet ihr Anleitungen auf Pinterest Pnterest.https://www.pinterest.de/kritzeltine/kunstmaterial-und-schreibtisch/

https://www.pinterest.de/kritzeltine/kunstmaterial-und-schreibtisch/

 

 

 

 

 

Zeit zum Malen im Familienurlaub

Tine Klein Zeit zum Malen Hafenpromenade in Cadaquez Spanien. Aquarell
Zeit zum Malen wünschen wir uns alle. Malen im Urlaub ist etwas Wunderschönes. Doch da gibt es einen kleinen, aber feinen Haken! Meistens fahren wir gemeinsam in den Urlaub, denn der Urlaub ist die schönste Zeit des Jahres, Zeit, die wir gerne mit unseren Freunden oder der Familie verbringen. Und hier kommen wir zum heutigen Thema:
Wie findet man dabei Zeit zum Malen?
In dieser Zeit gibt es vier große und sich gegenseitig widersprechende Grundbedürfnisse.
Wir möchten Erholung und gleichzeitig viel erleben, wenn dies nicht an sich schon ein Widerspruch ist! Dabei möchte man noch viel Zeit mit seiner Familie und den Freunden verbringen, und ein Maler möchte gerne viele schöne Bilder mit nach Hause bringen.
Jedem, der seine geistigen Fähigkeiten nun nur ein bisschen beisammen hat, wird klar, dass alles gleichzeitig ein Ding der Unmöglichkeit ist.
Und aus diesem Grund kommt das Malen häufig zu kurz.

Zeit zu Malen ist Entspannung:

Zeit zum Malen gehört zu dem großen Unterpunkt Erholung. Wenn man mit der richtigen Geisteshaltung malt, dann richtet man seine Augen auf das Schöne und hat eine wundervoll ruhige Zeit.  Und wenn du das selbst schon mal erlebt hast, dann weißt du, wie wichtig es ist, sich im Urlaub ein wenig Zeit zum Malen zu reservieren. Doch das ist gar nicht so einfach, denn die anderen haben ebenfalls Bedürfnisse, und schnell kommt es zum Streit.
Denn die anderen haben keine Lust, stundenlang auf dich zu warten, weil du in Ruhe malen möchtest.

Und deshalb fällt die Zeit zum Malen im Urlaub gerne unter den Tisch, dies wäre aber dumm, weil es Entspannung und Genuss bedeutet.

Deshalb muss man seine Zeit zu malen verteidigen.
Die anderen haben ja auch mehr oder weniger bekloppte Hoppys. Zum Beispiel Volleyball. Das ist schlimmer  als mit einem Hypochonder-Club in den Urlaub zu fahren. Dies bedeutet natürlich nicht, dass man einen Streit vom Zaun brechen sollte, denn dafür ist die schönste Zeit des Jahres viel zu wichtig.
Wichtig ist, dass man Plätze findet, wo alle ihr Ding machen können.

Zeit zum Malen-eine Strategie:

Wahl des Hotels:

Die einfachste Strategie, um Zeit zum Malen zu bekommen, ist die Wahl des richtigen Hotels. Ich bevorzuge Übernachtungsmöglichkeiten oder Ferienhäuser mit einem schönen Blick.
In der Regel bestehe ich darauf, dass es einen Balkon mit guter Aussicht gibt.
Die Folge ist, dass du tagsüber alles Mögliche mit den anderen unternehmen kannst, aber dann abends in Ruhe bei einem Glas Wein vom Balkon oder der Terrasse malen kannst.
Abendbilder lassen sich einfacher im Urlaub unterbringen.
Das ist eine super Sache, denn hier kannst du in Ruhe malen und wirst dabei noch von Freunden oder Familie nebenher mit netten Getränken versorgt.
Die vorausschauende Wahl des Hotels sorgt also für Zeit zum Malen ohne Stress.
Ich nutze die Aussicht in den ruhigen Morgen- und Abendstunden. Hier mein Hotelbalkon mit Möwe. Oft gesellen sich Tiere dazu, sie sind von der Ruhe angezogen.
Tine Klein, Aquarell in Cadaquez, Wie findet man zeit zu malen?

Ortsbegehung:

Schau dich bei deinem ersten Spaziergang an deinem Ferienort achtsam um.
Was würdest du gerne malen?
Die besten Plätze sind die Orte, wo man gut malen kann und gleichzeitig alle anderen auch zufrieden sind.
Ich schaue immer nach Plätzen, wo es gute Motive gibt, aber auch gleichzeitig alle anderen zufrieden sind. Ich suche ein schönes Plätzchen am Strand, mit etwas Schatten und einem guten Motiv.
So gesehen sind wir Maler nicht anders als die Penner:
Wir schlurfen durch die Gegend und suchen stets einen geeigneten Unterschlupf.
Wenn man ein waches Auge für gute Plätze hat, dann findet man sie auch.
Hier gibt es große Schatten-Flächen,  die die Augen entspannen können,  und dann stimmen hinterher die Farben. Und man schwitzt nicht wie ein Affe im Wüstensand.
Wichtig:  Mein Malplatz liegt in der zweiten Reihe, hier rennen nicht ständig kreischende Kinder über meine Mal -Utensilien. So ein Platz macht die Familie happy!
Der richtige Platz hilft Badeurlaub mit Malen zu verbinden.

Zeit zum Malen,  eine Frage von Treffpunkt, Zeiten und la dolce Vita:

Natürlich gibt es Motive, bei denen deine Freunde oder Familie keine Lust haben zu warten. Dann wird es schwierig. An diesem Punkt ist es besser, sich einmal zu trennen. Es wird keinen Stress geben, wenn die anderen selber etwas Schönes vorhaben. Zu Ärger kommt es immer dann, wenn Treffpunkt und Zeitpunkt nicht klar sind. Unangenehm wird es dann, wenn man sich sucht oder kostbare Zeit des Urlaubs verteufelt wird.
Ich arrangiere meine Zeit zum Malen immer so, dass die anderen Freude haben, zu mir zu kommen.
Ich hocke mich zum Beispiel in den Schatten und sitze auf der Kiste mit den kühlen Getränken. Die anderen können ihre Sachen bei mir lassen, dann bin ich praktisch!
Eine andere Methode ist es, sich zum Mittagsmenü zu verabreden und die anderen schon entspannt mit einem schönen Getränk zu erwarten.
Mein Tipp, tolle Orte und klarer Zeitpunkt, das Lustprinzip!
Das Trennen ist toll! Denn wenn man beim gemeinsamen Essen sitzt, kann man sich erzählen, was man erlebt hat.

Nervige Klamotten!

Die Motive sind im Urlaub oft wunderschön, und dann ärgert es natürlich, wenn man nicht die richtigen Dinge mit hat, um sie zu malen.
Trotzdem sind zu viele Malklamotten immer nervig und hinderlich.
Meine Tipps fürs Urlaubsmaterial:
Viele Menschen gehen vor dem Urlaub einkaufen, neues Papier, neues Kunstmaterial. Neues Material macht Stress, am besten malst du im Urlaub mit dem Kunstmaterial, das du genau kennst. Denn dann malst du am entspanntesten.
Der beste Tipp fürs Reisematerial ist dein Lieblingpinsel, dein Lieblingspapier und der Farbkasten.
Beschränke dich auf wenige und leichte Dinge.
Wichtiger sind Hut und Sonnenschutz, wer malt vergisst die Zeit.
Trotzdem kann es nerven, all das Zeug mitzuschleppen. Deshalb lohnt es sich, darüber nachzudenken, wo man das Material abstellen kann, wenn man gerade nicht malt.
Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, kann ich jedoch empfehlen, eine Staffelei mitzunehmen. Kleine Reisestaffeleien kann man sich auf jedes Foto-Stativ bauen.
Das Stativ sorgt dafür, dass man an fast jedem Platz malen kann.
Restaurantbesitzer haben nichts dagegen, wenn man bei ihnen malt, wenn man nicht gerade den Tisch verschmiert.
Ein solches Stativ kann sehr hilfreich sein, mehr Zeit zum Malen zu finden, denn man hat kein Problem, einen Platz zu finden.
Die Höhe des kleinen Tisches lässt sich problemlos einstellen, und so kann jede Mauer, jeder Stein oder die Kühlbox mit Getränken zum Sitzplatz werden.
Tine Klein, Aquarell in Cadaquez, Wie findet man zeit zu malen?
Hier sitze ich auf der Hafenkante, das dreibeinige Stativ gleicht das total unebene Gelände aus.

Schöne Plätze, die Gemeinsamkeit ermöglichen:

Du brauchst im Urlaub nicht auf deine Zeit zum Malen zu verzichten.
Man muss einfach nur darüber reden und die Gemeinsamkeiten finden.
Schöne Orte, an denen sich alle Interessen verwirklichen lassen, findet man, wenn man danach Ausschau hält. 
Liebe Grüße Tine in viel Spaß im Sommer
P.s.
Von uns aus ist es bis zum Mittelmeer ein Katzensprung. Die Straße heißt „Route der Sonne“ und schon der Weg war herrlich. Blühender Lavendel, ebenso blauer Himmel und ein Hörbuch, das so lustig war, das wir bestimmt 3 Falten mehr haben. Die Leute am Ferienort vorsichtig und sogar viele am Strand mit Maske.