Malen lernen und Entspannung!

Entspannung- was tut dir so richtig gut?

Malen lernen ist etwas Wundervolles, und am besten geht es, wenn man entspannt ist. Das Malen lernen hat zwei Aspekte, der eine ist der entspannende Teil, der der menschlichen Seele guttut, der andere Teil ist harte Arbeit. Um die Wahrheit zu sagen, kein Mensch lernt gut malen, wenn er sich nicht anstrengt, denn Malen ist ein kunstvolles Handwerk.

Malen lernen ist schön und anstrengend zugleich.

Beide Seiten üben eine enorme Faszination auf mich aus.

Ich bin eine sehr sinnliche Frau, die Genüsse aller Art liebt.  Ich finde gute Dinge und lebe sie dann auch. Das Malen unterstützt diese gute Eigenschaft, weil es mir hilft, die Schönheiten der Umwelt zu sehen.

Malen lernen unterstützt meine gute Laune.

Und gerade das brauche ich.  Wenn man den Fernseher einschaltet, dann denkt man viel zu häufig: Das darf doch nicht wahr sein! Und dann brauche ich diese Powerfähigkeit des Malens, sich auf das Gute zu konzentrieren.

In letzter Zeit ist es in Mode gekommen, dass Postkartenmotive nicht so schick sind.

Alles viel zu schön! Doch ich finde, der Mensch zieht Kraft aus der Schönheit. Genauso wie aus gutem Essen oder einem schönen Glas Wein. Müssen wir nicht gerade in solchen Zeiten sehr dankbar für solche Momente sein? Sie zelebrieren und Kraft daraus ziehen?

In solchen Momenten sehe ich 10 Jahre jünger aus, weil ich keinen Stress habe. Unter der roten Markise ist alles rosarot!

Apropos Stress. Na klar ist es leichter zu malen, wenn man die Freunde und Verwandten in der Lieblingskneipe absetzt. Man muss sich seine Freiräume schaffen.

Wer malen will, muss manchmal überlegen, wie er die anderen beschäftigt!

Am besten ist das Malen für mich dann, wenn ich gute Erfahrungen mit dem Malen konservieren kann.

Es macht Spaß, konserviert die schöne Erfahrung und reinigt meine Seele.

Hier seht ihr, dass das funktioniert! In diesem Wasserloch liefer ich die Lieben ab und kann gleichzeitig in Ruhe malen.

Tine Klein referenz Photo Jaica Malen lernen.

Mein Mann kann mit einem Kollegen über das Programmieren reden, ganz in Ruhe. Ich vertiefe mich ins Licht, vergesse alles, entspanne mich. Die Welt wird zu einem Puzzlespiel aus Licht und Schatten. Links im Bild sind die Männer mit dem Laptop, erahnt man nur!

Tine Klein malen lernen Barcelonetta, Jaica, Aquarell

Das funktioniert auch zuhause, Motive gibt es nicht nur im Urlaub! Wir arbeiten hier auch, deshalb ist es Alltag, nicht Urlaub. Trotzdem tut Tapetenwechsel gut.

Jetzt möchte ich euch mal einige Bilder davon zeigen, was mir so rund ums Malen guttut.

Ich male meistens nicht Indoor, alles, was ich male, habe ich auch erlebt. Ich fülle mein Leben mit guten Erfahrungen. Nach einem Unfall kann ich nicht besonders gut gehen, deshalb fahre ich gerne Fahrrad. Fahrradfahren und Malen sind für mich eine Einheit.

Strampeln und Pinseln, das macht mich glücklich.

Ich brauchte das dringend nach meiner Covid Erkrankung, da war die Luft raus. Körper und Geist brauchen Pflege. Malen und Bewegung helfen mir.

Dabei entstehen Bilder mit Fernblick. Viele der Bilder meiner Spaziergänge und Strampeltouren wirst du in den nächsten Wochen sehen.

Auch du solltest dich fragen, wie du das Glückspotenzial des Malens am besten für dich nutzen kannst.

Eine andere Art des Malens, die ich sehr mag, ist das Malen auf Mal- und Zeichenevents.

Sich mit Gleichgesinnten zusammentun.

In vielen großen Städten gibt es Gruppen, die sich regelmäßig zum Malen treffen.

Was ich daran toll finde, ist, dass man an Orte kommt, die man selbst nicht kennt. Das sind neue Erfahrungen! Und die Erfahrungen bereichern mein Leben.

 

Malen lernen und der Ehrgeiz

Schwierig wird es, wenn mein Ehrgeiz ins Spiel kommt. Wenn ich zum Beispiel nicht in der Lage bin, etwas so aufs Papier zu bringen, wie ich es erlebt habe. Dann werde ich wütend, und in meinem Bild funktioniert nichts mehr. Genau dann muss ich aufpassen, dass ich den schönen Moment nicht zerstöre.

Malen lernen hat einen zweiten Aspekt, es ist eine kontinuierliche Herausforderung!

Wenn ich etwas, was mich fasziniert, nicht kann, dann möchte ich es lernen. Ich muss mich darin verbeißen wie der Dackel ins Hosenbein! Bloss nicht loslassen und kämpfen wie ein irrer gewordener Dackel, ich kämpfe, knurre und strampele mit den Beinen.

Die Herausforderung -Malen lernen

Nicht höher, schneller und weiter – sondern achtsamer langsamer und menschlicher.

Ja, dem kann ich vollkommen zustimmen! Doch Vorsicht, Küchenpsychologie! Wer vorankommen will, der muss lernen! Ich finde es völlig o. k., wenn sich Menschen auf den ersten Aspekt des Malens konzentrieren und das einfach genießen. Doch der andere Aspekt, hat auch etwas Großartiges. Ich möchte lernen! Auch wenn es beschwerlich ist. Nichts macht Menschen schneller kaputt, als keine Aufgabe und kein Ziel zu haben.

Mir tut das gut, und ich habe Freude daran, etwas Neues und Schönes zu lernen.

Stress handhaben:

Es ist ein Paradox, malen lernen ist stressig, doch es soll keinen Stress machen.

Entspannung ist für gute Bilder einfach die Grundlage.

Eine neue Technik macht dich kurzfristig schlechter!

Es ist so gemein, eine neue Technik verwirrt dich, und sofort ist der wunderschöne Effekt des Malens ohne Nachdenken weg.

Es fühlt sich nicht federleicht an, man kämpft damit.

Der Umbau im Kopf erzeugt Chaos.

Leichtigkeit kontra Chaos?

Beim Lernen geht also die Leichtigkeit flöten, deshalb sollte man wissen, wann man beim Malen lernt.

Auch ich musste begreifen, wenn man sich gerade erholen muss, funktioniert es nicht mit dem Lernen!

Schöne kleine Studien ohne zu komplizierte Motive erleichtern deinen Kopf, dass eine neue Technik schmerzlos hereinrutscht.

Erwarte nicht, dass die ersten Bilder besser werden! Und glaube nicht, der Urlaub sei der beste Ort dafür.

Kunst ist ein Handwerk, für das man auch ein wenig kämpfen muss, doch

Malen und die Muse gehören zusammen!

Der Urlaub oder das Erholen sind Orte, an die der Ehrgeiz nicht gehört! Da malt man, was man kann, um sich zu entspannen.

Hier ist der Platz, um die positiven Effekte des Malens zu schätzen, hier sammelt man großartige Erlebnisse und Erholung!

Es nützt nichts, sich zu zwingen, etwas Neues zu lernen, wenn der Kopf so ganz anders ist. Verbinde deinen Kopf lieber mit der guten Zeit! Wähle die Zeit fürs Malen lernen und Malen genießen sorgfältig.

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

Wer regelmäßig ließt darf gerne etwas Spenden, das hilft sehr.



 

 

 

Weiterlesen bei Tine: Ein älterer Beitrag über Reisematerial:

https://blog.herz-der-kunst.ch/kleines-marschgepaeck-reisekunstmaterial/

Kleines Marschgepäck Reisekunstmaterial

 

 

 

 

 

 

 

 

Sind deckende Aquarellfarben schlecht?

Über deckende Aquarellfarben gibt es viele Vorurteile, doch die Meinung ändert sich.

Meinungen ändern sich, und das ist auch gut so!

Wer im Moment wegen der Nachrichten den Fernseher kaum anschalten mag, der sollte einmal ein lustiges Spiel spielen.

Letztlich einmal vor den Fernseher und tue so, als hätte sich seit 20 Jahren nicht verändert.

Mein Mann und ich spielen dieses Spiel im Moment regelmäßig vom Fernseher. Es macht viel Spaß und es hilft einem die Veränderungen besser zu begreifen.

Wir tun so als wäre unser Wissensstand stehen geblieben.

Ich rufe Schatzi, Deutschland wird von den Grünen, der Friedenspartei, die aus den Ostermärschen hervorgegangen ist, regiert. Die freuen sich bekanntzugeben, dass sie jetzt ordentlich aufrüsten und übrigens die Schweiz findet Neutralität auch nicht mehr so toll.

Das ist doch verrückt, oder?

Nein, ist es absolut nicht! Das Leben verändert sich kontinuierlich. Verrückt ist der, der auf dem Stand von gestern stehen bleibt. Und so verändern sich Sachlagen immer wieder.

Wenn man unser Spiel spielt, dann muss man trotz der Nachrichten vom Fernseher oft schmunzeln.

Und so möchte ich euch dazu einladen, etwas Positives zuhören.

Heute möchte ich etwas Nettes über die viel geschmähten deckenden Aquarellfarbe schreiben.

Warum haben deckende Aquarellfarben einen schlechten Ruf?

Deckende Aquarellfarben haben einen schlechten Ruf, weil man die Erfahrung gemacht hat, dass Bilder mit deckenden Aquarellfarben nicht strahlen.

Aquarelle oder Sketsches sehen locker und leicht aus, wenn sie mit transparenten Farben gemalt wurden. Noch mal zur Erinnerung, dass transparente fängt das Licht und reflektiert es.

Der schlechte Ruf der deckenden Aquarellfarben resultiert aus einem Verarbeitungsfehler.

Die transparenten Aquarellfarben werden deckenden Aquarellfarben gemischt und verlieren dadurch ihre schönste Eigenschaft.

Man ist aber natürlich nicht gezwungen diesen Fehler mitzumachen.

Es gibt zwei andere Strategien mit diesen Eigenschaften umzugehen.

Deckende Aquarellfarben wie setzt man sie ein?

Insbesondere die Sketcher halten sich nicht mehr an die althergebrachten Regeln. Sie benutzen in ihren Skizzen und Aquarellen völlig hemmungslos deckende Stifte oder deckende Farben.  Was von der Gemeinde der harten Aquarellmaler mit Fassungslosigkeit Zorn beobachtet wird. Denn sie sind der Meinung, das richtige Aquarelle Gefühl kommt nur auf, wenn die Farbe transparent ist.

Der Witz an der Sache ist, dass gerade viele Superstars der Aquarelllisten mit dieser Regel brutal brechen. Sie sind sogar Superstars geworden, weil sie diese Regel brechen und deshalb das Licht und die Tonwerte in ihren Bildern viel besser steuern können.

Dann doch die Frage nahe:

Wie machen die das?

Der dritte Schritt hat es in sich:

In den letzten Jahren hat sich sehr viel in der Maltheorie getan. Immer mehr gute Maler entdeckten das ist andere und großartige Möglichkeiten gibt Farbe zu verarbeiten.

Und zu diesen neuen Möglichkeiten gehörten die deckenden oder sehr dunklen Aquarellfarben. Die Einflüsse des Sketchens haben zu einer Veränderung im Aquarell geführt.

In den ersten beiden Phasen des Malens arbeitet man ganz traditionell. Man arbeitet von Hell nach Dunkel. In der ersten Phase mit leichten transparenten Farben. Die Farbe ist flüssig und fließt über das Papier.

In der zweiten Phase arbeitet man mit dunkleren Farben und Schatten, die alle mit transparenten Aquarellfarben gemischt werden.

Doch in der dritten Phase hat sich einiges geändert!

In der dritten Phase scheuen in sich nun viele Maler nicht mehr auf deckende Farben zugreifen. Sie setzen die deckenden Farben einfach oben auf das transparente Aquarell.

Normalerweise ist diese Technik nicht möglich, denn der optische Unterschied zwischen transparent und decken ist so hoch, dass dies aussieht wie ein Flickenteppich.

Jetzt gibt es zwei verschiedene Strategien, entweder setzt man nur ganz kleine, sehr dunkle oder sehr leuchtende Flecke auf das Papier.

Dies hat zur Folge, dass das ganze Aquarell oder die gesamte Skizze viel leuchtender aussieht, weil es kleine Stellen gibt, die sehr dunkel oder sehr hell sind.

Die Folge ist, dass die Bilder für den Betrachter extrem interessant sind, denn sein Auge bemerkt, dass es in dem Bild sehr starke Unterschiede zwischen hell und dunkel gibt.

Schnell geht’s weil man einfach deckend drauf malt.

Obwohl der letzte Schritt nur mit winzigen Punkten ausgeführt wird, bewertet das Auge das ganze Bild als interessanter.

Viele von uns machen dies intuitiv. Diese Art des Sketchens ist ganz einfach, einfach mit dem Stift drauf oder leuchtende Farben als kleine Punkte aufsetzen.

Hier sieht man wie das deckende Rot oben aufgesetzt wurde.

Aber was wäre, wenn man weiter geht?

Könnte man deckende Aquarellfarben normal vermalen?

Ja, das kann man und daran experimentiere ich gerade. Aber die Skizzen und Aquarelle bekommen einen ganz anderen Look.

Die Bilder werden matter, aber man kann mit der deckenden Farbe deutlich dunkler werden, so dass die Farben wieder anfangen zu wirken.

Tipp: Wer deckend arbeitet darf den Kontrast nicht vergessen.

Gleichzeitig fangen viele Maler an mit den Möglichkeiten der deckenden und granulierenden Farben zu experimentieren.

Es sieht ein bisschen retro aus aber wirklich ansprechend.

Am Ende des Artikels habe ich einen Link auf den Künstler Chien Chung Wei der im Moment zu den Best bezahlten Aquarellisten gehört. Achtet einmal darauf wie deckend die Farben sind. Sieht trotzdem hübsch aus.

Fazit:

Man kann prima mit deckender Farbe malen! Viele Dinge sind einfach nicht transparent. Zum Beispiel dreckige Elefanten1

Viele Dinge sind leichter, wenn man deckend malt! Man kann das Licht einfach obenauf malen! Wenn das kein Argument ist!

Liebe Grüße ins Wochenende, Tine

Es laufen noch 2 Kurse mit der Gouache Einführung:

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

Hier geht es darum die Farbe kennenzulernen und mit ihr auch leichte Illustrationen anzulegen.

Entspannt und fetzig mit einer Farbe illustrieren lernen. Münchwilen ist ausgebucht und hat schon eine lange Warteliste. Jedoch könnt ihr noch in Unterentfelden einsteigen.

Es hat so viel Spaß gemacht, dass die Schüler Folgekurse organisiert haben:

Tiere malen mit Gouache.

Der Einführungskurs mir Gouache ist zwar sinnvoll, jedoch nicht notwendig!

Lässig ist es, weil man mit den abstrakten Strukturen arbeitet,

 

Die Kurse sind noch nicht öffentlich, weil die Schüler des ersten Kurses vortritt haben! Doch meldet euch bei Jasmin Kälin:

Atelier@boesner.ch

Dort kann man sich einschreiben.

 

Malen mit deckenden Farben:

Hier geht’s zu Chieng Chung Wei:

 

 

 

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Die Macht der Schatten!

Tine Klein, Aquarell ,Hafen, Basel, Schweiz, Tutorial Schatten hilft beim vereinfachen des Malens

Ich habe diesen Platz vor 13 Jahren entdeckt und hatte sofort Lust ihn zu malen! Eine Sehnsucht!

Doch ich hatte Angst davor!

Warum? Häfen sind chaotisch. Im Hafen gibt es einen Haufen technischer Geräte und Einrichtungen. Häfen sind nicht aufgeräumt, man findet eine chaotische Vielzahl an kleinen Gegenständen, Schatten und Farben, und jede Menge Grautöne. Kein Garant für ein gutes Bild.

Das Chaos und das Malen

Die Gefahr, dass man im Chaos versinkt, ist groß und ich bin ihr erlegen!

Ich habe ein- oder zweimal versucht, den Hafen zu zeichnen. Mein großes Problem war, dass ich mich immer wieder in Kleinigkeiten verloren habe. Dabei kamen schöne Bilder heraus, dennoch waren sie nicht das, was ich eigentlich malen wollte. Denn immer wieder blieb ich an etwas kleben und ich konnte nicht die herbe Schönheit der gesamten Szene malen.

Abstrahieren lernen – Schatten sehen

Letzte Woche habe ich für euch über das Bilden einer Grundform geschrieben. Diese Grundform ist eine großartige Möglichkeit, das Malen zu vereinfachen. Lies es! Dann verstehst du diesen Blogbeitrag besser.

Heute möchte ich eine weitere Möglichkeit vorstellen.

Dummheit, macht die Welt bedeutend einfacher! haha

Ich vereinfache das Malen dadurch, dass ich so tue, als ob ich nicht erkenne, worum es geht. Weil ich ein bisschen dumm bin, muss ich mich an die auf den ersten Blick ersichtlichen Flächen halten.
 
Ich male großzügig riesige Flächen ohne Details. Dann greife ich zu dem Trick, als wenn ich nicht sehen würde, dass bestimmte Dinge zueinander gehören.
 
Ich tue so, als seien helle und dunkle Flächen, also Licht und Schatten getrennt. Dinge, die nicht zusammengehören.

Ich tue so, als wenn der Schatten oder die Dunkelheit eine separate Form wären.

Alles was dunkel ist, male ich dann in einem Zug. Zum Beispiel vereinfache ich die Schatten der großen Gebäude zu einer einzigen Lasur.

Diese Methode gibt Bildern eine unvergleichliche Ruhe!

Das Sehen von Schatten hat also eine besondere Bedeutung beim Vereinfachen.

Formen durch Licht und Schatten zerlegen..

Das ganze System würde aber nicht funktionieren, wenn es um kleinere oder komplexere Formen geht.  Wie macht man das also mit den Schiffen?
 
Ich tue so, als würde ich nicht begreifen, was alles zu einem Schiff gehört. Weil mir das alles viel zu kompliziert ist, zerlege ich das Schiff in seine hellen und dunklen Anteile. Ich vergesse dabei aber auch nicht das Umfeld.

Ich versuche ganz diszipliniert, nichts zu begreifen.

Der Schatten oder die Dunkelheit ist da, und dann male ich ihn auch! So sehr lege ich die komplexe Form eines Schiffes, in kleine winzige Einzelteile.

Das Schiff entsteht aus einem dunklen Dreieck getrennt davon entstehen ein oder zwei helle Kästen. die Aufbauten.

Dies vereinfacht enorm.

Denn ich zerlege in Grundformen.

Schatten erstellt neue Formen:

Das Zerlegen erklärt aber noch nicht, warum es so einfach wird, denn es gibt einen 2. Faktor.

Der wirkliche Trick an der Sache ist, dass einfache kleine aber völlig neue Formen entstehen.

Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass man nicht mehr Gegenstände malt, sondern Licht und Schatten.

Ich erkläre euch dies an einem Bild mit Wasser, weil der Sachverhalt hier besonders deutlich wird. Die Schiffe spiegeln sich im Wasser, und dadurch werden Wasser und Schiff zu einer Form. Ich kann einzelne Schiffe hemmungslos verschmelzen lassen.

Ob ein Schatten zu einem Boot oder dem anderen gehört, ist bei dieser Technik völlig egal und so wachsen die Schiffe zusammen. Schau dir einmal die Boote an, man kann überhaupt nicht sehen, wo eines anfängt oder aufhört.

Die Rümpfe haben mit den Schatten im Wasser eine neue große Form gebildet.

Es entstehen Formen, die Schiff, Wasser oder etwas anderes beinhalten! Das fast große Bereiche des Bildes zusammen.

Die Angst ist weg:

Dadurch, dass ich kein Gegenstand male, sondern nur eine einfache Form, verschwinden die Ängste. Ich denke nicht:
 
„Hilfe ich kann keine Boote malen!“
 
Sondern ich mal ein einfaches Dreieck, auf diese Methode kann ich alles malen, auch draußen in der freien Natur, die Last der komplexen Form ist weg.

Zu wenigen Formen reduzieren – der Schatten hilft dabei:

Jetzt habe ich oben erklärt, dass ich völlig großflächig arbeite.

Andererseits beruht die Technik darauf, dass man einen Gegenstand in sehr einfache Flächen verlegt.

Dieses einfache Zerlegen in Licht und Schatten bleibt die Basis.

Wenn ich nun die Schiffe male, dann suche ich nach Verbindungen zwischen den kleinen Flächen. Ich male nicht 3 Schiffe, sondern eine kleine dreieckige Form, bei der ich bemerke, dass sie in die nächste Form übergeht. Dann male ich die nächste kleine Form, und lasse sie wiederum mit der nächsten Form verschmelzen. Alle Formen sind durch eine ähnliche Farbe, oder den gleichen Schatten verbunden.

Dadurch reduziert man viele kleine Formen zu einer großen. Dies hat enorme Vorteile. So muss im Schatten unter dem Schiff nicht jeder einzelne verschattete Welle malen, sondern ich halte Ausschau danach, welche große Form all meine kleinen Teile bildet.

Dumm stellen und abstrakt bleiben.

Im Grunde spielen wir ein Spiel, bei dem wir Formen auseinandernehmen und neu zusammensetzen.

Wir machen es uns ganz einfach, indem wir alles Schwere in kleine Einzelteile zerlegen.

Das ganze Bild würde allerdings chaotisches auseinanderbrechen, wenn es nur aus winzigen Einzelteilen bestehen würde.

Deshalb bilden wir Haufen, wie früher bei den Legosteinen.

Alle Schatten kommen auf einen Haufen.  Genauso wie die Dunkelheiten oder eine Farbe.

Im Kopf zerlegen wir sie in einfache Formen, wir malen sie aber zusammenhängend, sodass sie ineinander übergehen.
 
Die ganz hellen Stellen haben die gleiche Bedeutung wie der Schatten.  Sie sind die Glanzlichter, und überall wo eine helle Stelle ist, hat dunkle Farbe nichts zu suchen.
 
Wenn man allerdings merkt, dass man es mit dem zusammenlegen kleiner Formen übertrieben hat.  Dann kann man daher immer wieder einen kleinen Klecks deckender Helligkeit hinzufügen.
 
Bei Glanzlichtern und kleinen Farbklecksen darf man durchaus zu deckender Farbe greifen.
 
Dieses Feuerwerk an Farben und Glanzlichtern kann man super einfach mit deckender Gouache hinzufügen.
 
Deshalb beginnt diese Woche meine Kurse, die sich mit deckender Farbe beschäftigen.
 
In ein paar Tagen gehen die Kurse los! Es ist sogar noch Platz. 

18.- 19 Februar Aarberg:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-5985

4-5 März  Münchwilen:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-5987

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

 

Ich schreibe jede Woche für euch. Wenn du regelmäßig liest, danke ich herzlich für eine kleine Spende hinterlässt, das hilft, denn Menschen ohne Geld profitieren von solchen kulturellen Angeboten.



 

Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/autos-malen-leicht-gemacht/

Autos malen – leicht gemacht

 

 

 

 

 

 

 

Grau mischen- Farbenfrohes Grau.

Im Sommer waren wir in Cadaquez malen, jetzt waren wir Ende November noch mal da und ich war überrascht wie sehr sich die Farben verändert haben. Selbst hier am Mittelmeer machen sich die Grautöne breit.

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Gerade stehen wir vor dem Tor zum Winter, jetzt wird das Grau mischen wichtig, den Grau kann eine wunderschöne Farbe sein. Jede Jahreszeit hat ihre Farben nun beginnt die Zeit des Graus.

Grau mischen wird unterschätzt:

Will man tolle Bilder malen dann gibt es nur zwei Dinge:

Licht und Schatten!

Farbe ist im Grunde Licht in Tuben, doch das Licht kann nicht existieren, wenn der Schatten fehlt!

Grautöne sind ein wesentlicher Bestandteil von jedem Bild, sie sind genauso wichtig wie die Farben. Wenn also nur Licht und Schatten im Raum stehen, dann ist es doch so verwunderlich, dass wir uns so ungleich viel mehr um die eine Seite kümmern.

Es ist ein bisschen so wie im Märchen: Aschenputtel, die funkelnde Schönheit liegt im Dreck.

Wir sollten also mal genau hingucken, was bewirkt Grau und wie lernt man großartiges Grau mischen?

Grau ist die Ausdrucksstärke!

Dieser Satz ist ein Paradox, will wollen ja keine Bilder malen die wie die grauen Mäuse wirken.

Viele Menschen suchen immer wieder die richtige Farbe. Zum Beispiel ein leuchtendes Rot, ein strahlendes Blau oder ein feuriges Orange.
Nur scheint es die richtige Farbe nicht zu geben, denn kaum hat man sie gekauft ist sie nicht so toll wie erwartet! Denn das Problem liegt in Wirklichkeit nicht in der Farbe, sondern in der Nachbarschaft. Farben werden erst ausdrucksstark durch ihre Nachbarn:

“Der Nachbar ist die graue Eminenz.“

Grau ist im Wesentlichen für die Ausdrucksstärke der anderen Farben zuständig.

Je dunkler das Grau desto stärker fängt die Nachbarfarbe an zu strahlen. Das Auge hat nun den Vergleich, das grau ist schäbig, schmuddelig oder sogar dreckig, deshalb bewertet es die die richtig farbigen Farben als klar, leuchtend und farbenfroh.
Dadurch fangen Bilder plötzlich an zu strahlen. Der gleiche Effekt funktioniert beim weiß, legt man eine graue Fläche daneben, dann fängt das weiß an zu leuchten.


Dies sieht man wunderbar in Bild. Die weißen Häuserfassaden strahlen, weil klar und deutlich sichtbar wird, dass sie ganz anders sind als die grauen Schattenseiten.
Viele Maler benutzen für diese Schattenseiten gekaufte Grautöne. Die meisten Farbfirmen haben 4-5 Grautöne im Programm.

Ein beliebter Grauton

Grau mischen ist ohne Übung mühsam, deshalb hat jede Farbfirma einige Grautöne im Programm. Der beliebteste Grauton ist wohl Paynes Grau. Paynes Grau ist je nach Marke ein mehr oder weniger blau lastiges Grau. Viele Menschen lieben dieses Grau und haben es im Farbkasten für alle Schatten.

Hauptpigmente von Payensgrau sind Blau und Schwarz. Es gibt Firmen, die haben ein rotes Pigment hinzugemischt, andere Gelb oder Siena, dann wird es grünlich.

Je nach Firma ist die Farbe also eine Wundertüte, die mal bläulicher oder grünlicher ausfällt.

Diese Wundertüte wird dein Bild bestimmen, denn es ist einer der Hauptbestandteile deines Bildes.

Grau besteht aus vielen Farben:

Natürlich arbeitet man immer mit dem Grau oder Schwarz was man in Kasten hat, aber genau hier liegt das Problem:

Die Grautöne sind nicht wirklich neutral und sollen es auch nicht sein!

Hausaufgaben: Schau dir die verschatteten Wände farbiger Häuser an. Die Wand eines gelben Hauses, ist ein gräuliches gelb, die Wand eines weißen Hauses, ist vielleicht ein bläuliches grau.
Ein rotes Haus hat vielleicht, einen blauvioletten Schatten. Schatten in der Nähe von Bäumen oder dem Meer werden grünlich oder türkis.

Das eine Grau gibt es also gar nicht! Grau scheint bei näherer Betrachtung eine ganz schön farbenprächtige Angelegenheit!

Grau ist nämlich nicht die eine Farbe, sondern grau besteht aus vielen Farben.

Grau ist eine Farbe, die sich aus den Umgebungsfarben eines Ortes zusammensetzt.

Merke: Grau besteht immer aus 3 Grundfarben:

Blau, Gelb und Rot; die richtige Mischung treffen ist einfach Übung.

Oft braucht man mehr blau als Rot und noch weniger Gelb. Das Mischverhältnis liegt an den benutzten Farben!

Ohne testen, spielen und Erfahrung kommt man da nicht weiter.

 

Siehe Artikel Simplify!

 

Die grauen Herren im Hintergrund!

Benutzt man ein und dieselbe Farbe, um jeden Schatten zu malen, dann setzt man jedem Bild einen Einheitslook auf. Die Stimmung deines Bildes wird von dem vorproduzierten Grau bestimmt. Das was man malt hat einfach nichts mehr mit der Umgebung zu tun. Jedes Bild was man malt verliert ein wenig an Identität, denn jedes Mal ist der Schatten vollkommen gleich. Das heißt wir malen ein Drittel oder mehr als Einheitsbrei,

Deshalb gibt es in der Malerei eine riesige Diskussion!

Die einen lieben ihr Grau, die anderen sagen dies macht die Schatten völlig tot!

Die eine Argumentation ist: Die gleichförmigen Schatten bringen Ruhe, die anderen sagen das Bild verliert seine Aura, weil das Grau seiner farbigen Eigenschaften beraubt wird.
Ich gehöre zu der Fraktion, die sagt:

Male keine toten Schatten!

Wenn du nun noch mal in mein Bild schaust, dann stellst du fest, dass der Schatten viele unterschiedliche Grautöne hat und dies ist nicht zufällig.

Ich zeige hier das Mittelmeer im November, da mit es nicht trostlos aussieht, mische ich das allgegenwärtige Türkis in meine Schattenfarbe. Aber auch Farbe der Tonziegel findet sich in meinen Schattentönen.

 Grau kommt am besten, wenn es aus den Farben des Ortes besteht.

Grau mischen kalt und warm:

Im Bild gibt es Schattenfarben die sich von reinem Grau, ins Blau, Braun oder Türkis neigen.

Möchte ich warme Farben stärken, lege ich kalte blaue oder grünliche Schatten. Bei Kalten Farben benutze ich dann umgekehrt warme bräunliche Töne. Türkise Schatten benutze ich eher für die Stimmung des Bildes.

Du merkst der Spielraum ist groß!

Ein Anfang, Grau mischen durch kleine Variationen:

Jetzt werden viele von euch sagen, schön und gut, es macht mich aber wahnsinnig, wenn ich die ganze Zeit Grau mischen muss.

Wie ihr sicher wisst, halte ich nichts von Hexenjagd.

In einem anderen Artikel habe ich bereits beschrieben, wie ich Grau mische.

Es gibt jedoch noch eine andere Möglichkeit, die ich heute beschreiben möchte.

Du nimmst deinen Grundton Paynes Grau oder Neutraltinte und gibst ihm kleine Spuren der Farben deines Bildes hinzu.

  • Lila macht sie dunkel und stark
  • Sieana gebrannt macht sie warm und erdig
  • Türkis macht sie frisch
  • Kobalt Azur macht sie weich

Aber alles muss zum Bild passen, die Farben des Bildes sind die beste Wahl.

Nimm dein Grau und gib dein bisschen deines Blaus hinzu. Das nächste Mal kommt eine Spur der Farbe der Dächer hinzu!

Die Schatten werden zum Leben erweckt!

Grau mischen wird dabei zur Freude, denn dadurch bilden alle Farben des Bildes eine Einheit.

Dein Bild wird es dir danken!

Liebe Grüße ins Wochenende Tine!




 

Grundfarben! Simplify!

https://blog.herz-der-kunst.ch/grundfarben-simplify/

https://blog.herz-der-kunst.ch/triste-farben-das-licht-schenken/

 

 

Bewegung malen, das Schöne steht nicht still!

Tine klein Aquarell Barcelona, Spanien Placa de Catalunya, Tutorial Bewegung malen

Korrigiert

Ich bin mal wieder unterwegs und ständig begegnen mir so schöne Dinge!

Ich denke immer: Oh mein Gott, das möchte ich einfangen, festhalten! Es gibt so viele großartige Sachen, und viele davon stehen einfach nicht still!

Die schönsten Plätze dieses Universums sind voll mit Leben und Bewegung. Wenn man solche Orte ohne die bewegten Dinge malt, dann stimmt etwas nicht!

An den schönen Orten wuseln Menschen herum, die Leute kommen mit dem Auto angefahren, Fahrräder und Motorroller flitzen vorbei.

Das pralle Leben ist immer in Bewegung!

Und nun sind wir beim heutigen Thema:

Bewegung malen, denn das Leben steht nicht still:

Schöne Orte sind immer in Bewegung und dies hat schon so manchen beim Malen zur Verzweiflung gebracht.

Viel zu schnell rollt, rast alles vorbei und niemand rastet!

Das alles scheint für Maler ziemlich unlösbar, wenn man nicht mit dem Foto arbeitet. Doch auch mit dem Foto ist dies so eine Sache, denn Fotos zeigen nicht unbedingt das, was man als Maler*in zeigen möchte. Dem Maler* stehen ja viel tollere Möglichkeiten zur Verfügung als nur ein schnödes Standbild.

Bleibt also die Frage:

Welche einfachen Möglichkeiten habe ich, wenn ich Bewegung malen möchte?

Bewegung malen, aber wenn es stillsteht:

Gerade die Bewegung macht einen Ort schön und einmalig!

Und nun die großartige Nachricht, Gegenstände verändern sich nicht, wenn sie in Bewegung sind!

Wer es sich zu schwer macht, der ärgert sich und macht die Welt schlechter, als sie ist.

Wenn lauter Taxis an mir vorbeirasen, dann brauche ich den Kopf meistens nur ein bisschen zu drehen und schon steht ein Taxi am Rand, das ich in aller Ruhe betrachten und zeichnen kann.

So einfach ist es!

Das Geheimnis des Lebens ist die Ausgeglichenheit, wo Bewegung ist, da ist auch Stillstand. Schon die nächste Ampelphase lässt die Autos stillstehen.

Muss denn Hektik ausbrechen, wenn die wegfahren?

Nö, lass sie ziehen und behalte die Ruhe, denn man kann ein Auto problemlos durch ein anderes ersetzen. Die sehen doch eh alle sehr ähnlich aus.

 Tipp 1: Sei schlau, mal sie im Stillstand, denn es verändert sich nichts.

Man kann Bewegung malen, das ist einfacher, als sie zu fotografieren.

Jetzt wirklich, das kann doch nicht sein, oder?

Doch, wir Maler*innen haben so unsere Möglichkeiten.

Der Rallye-Streifen wirkt Wunder!

Wenn man einen Gegenstand streifig malt, wirkt er bewegt.

Schaut man sich die Bilder von Vincent van Gogh an, ist immer Bewegung im Spiel. Das liegt an den vielen kleinen Streifen und Strichen, die der Maler benutzte.

Vincent Van Gogh, La mer aux Saintes-Maries, Saintes-Maries-de-la-Mer, 1888.jpg

Quelle: Von Vincent Van Gogh, La mer aux Saintes-Maries, Saintes-Maries-de-la-Mer, 1888 – https://www.fondationlouisvuitton.fr/fr/evenements/icones-de-l-art-moderne-la-collection-morozov Musée d'État des Beaux-Arts Pouchkine, Moscou., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=108289036

Selbst eine ruhig daliegende Landschaft wirkt unruhig und bewegt.

Vincent van Gogh’s famous painting, digitally enhanced by rawpixel-com 46.jpg

Quelle: Rawpixel, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

Tipp 2: Streifen, Striche oder gerichtete Punkte, geben das Gefühl von Bewegung!

Diesen kleinen Trick wende ich auch in meinem Bild an, ich nenne es Bewegungsstreifen.

Dieser Trick ist einfach und gut, der Pinsel zaubert im Handumdrehen Bewegung. Bewegung malen ist also nicht so kompliziert wie gedacht.

Mensch und Tier, vermaledeit, sie wollen einfach nicht stillstehen!

Was tun? Brauchen wir nun die Eiskanone wie der Bösewicht im James Bond? Ja, das wäre ein Spaß! Das wäre mal ein Mal-Equipment, das mir mein Holder zu Weihnachten basteln könnte!

Spaß beiseite, brauchen wir gar nicht. Es gibt die typischen Körperhaltungen.

Wie bewegt sich denn ein Mensch, wenn er eilig ist?

Antwort: Im gestreckten Schweinsgalop!

Das ist Dialekt und heißt so viel wie: Mit langen Schritten.

 

Tipp 3: Menschen in Bewegung immer mit Schritten darstellen. Je länger der Schritt, desto schneller wirkt es.

Wenn es einem beim Malen zu schnell wird, nimm dein Handy und fotografiere die Szene, bis du eine typische Körperhaltung eingefangen hast, die passt dann optimal ins Bild.

Beobachte die Bewegung – Ducken macht es schnell:

Bewegung malen ist wirklich nicht schwer, wenn man sich Zeit und Ruhe zur Beobachtung nimmt.

Die beste Mal- und Zeichenstunde ist die Beobachtung. Setze dich ans Fenster und guck mal zu. Jugendliche auf einem Roller machen sich immer rund, sie ducken sich, um noch schneller zu sein. Wer schnell ist, macht lange Schritte. Bei einem normalen Gehtempo ist oft nur ein Beim zu sehen.

Solche Beobachtungen machen deine Bilder gut! Viel Spaß!

Liebe Grüße

Tine

Hallo meine Lieben,

In meinem Blog geht es um das Malen und Zeichnen. Kultur und Malerei sind so wichtig für ein zufriedenes Leben, deshalb teile ich jede Woche ehrenamtlich meine Gedanken. Aber auch Du kannst was für mich tun. Gerade wenn ich auf Reisen bin, wäre es schön, wenn Du beim Blog angemeldet wärst, denn dann bräuchte ich den Blog nicht in die sozialen Netzwerke stellen. Bitte sei so lieb und melde dich an, dass ich mit deinen Daten keinen Quatsch mache, versteht sich von selbst.

Du bekommst den Blog regelmäßig. Vielleicht hast du gemerkt, dass man meine Kurse nur selten im Netz findet? Meine Kurse sind meistens ausverkauft, nur bei neuen Themen gibt es mal einen Platz. Ein weiterer Vorteil ist, dass es sehr selten eine Rundmail gibt, wenn es neue Kurse gibt.

Ich danke Dir herzlich für das Lesen, ich freue mich darüber sehr

Tine




Weiterlesen bei Tine:

Menschen malen

https://blog.herz-der-kunst.ch/menschen-malen/

 

 

Urban Sketchings nachbearbeiten?

Wir sind Impressionisten:

Wie man das auch immer nennen mag, wir sind Impressionisten. Ob man den ganzen nun den Stempel, des Urban Sketchings, des Pleinairs oder des Impressionismus aufgedrückt.

Eines bleibt immer das Gleiche:

Es ist wunderschön, von den eigenen Beobachtungen zu arbeiten.

Aus Zufall bin ich auf dieses Bild gestoßen, was unser Lebensgefühl eindeutig festhält:

Urban Sketchings :) Monet by John Singers Sargent ist 1885

By John Singer Sargent – http://www.tate.org.uk/art/artworks/sargent-claude-monet-painting-by-the-edge-of-a-wood-n04103 Transferred from en.wikipedia to Commons., Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1854607

Das Bild von John Singers Sargent ist 1885 entstanden und ich sehe überhaupt keinen Unterschied zu dem Lebensgefühl in meinem eigenen Freundeskreis.
 
Spontane Kunstwerke haben den Riesenvorteil, dass sie ohne nachzudenken aus dem Herzen kommen.
Sie zeigen, was wir lieben und erleben.
 
Das spontane Malen ist eine Lebenseinstellung. Es geht um das Erlebte, deshalb wehren sich auch viele Menschen dagegen, solche spontan entstandenen Bilder im Nachhinein zu korrigieren.

Darf man Urban Sketchings  korrigieren?

Darf man spontane Kunstwerke korrigieren? Dies ist sicher eine sehr spannende Frage, und ich bin mir auch sicher, dass sich hier einige leidenschaftliche Leute sich gegenseitig die Augen auskratzen und die Haare ausreißen könnten.

Standpunkte, die das Leben erleichtern, finde ich jedoch erfrischend.
Immer dann, wenn Regeln so streng werden, dass sie den eigentlichen Sinn einer Sache untergraben, dann sind sie meiner Meinung nach sinnlos.
 
Die Bewegungen des Urban Sketchings und der PleinAir -Malerei sind entstanden, damit Menschen draußen und von direkter Beobachtung malen.
 
Wenn wir jetzt jedes einzelne kleine Detail draußen reinmalen müssen, dann wäre ich im Laufe meines Lebens bereits mehrmals erfroren.
Wenn Regeln so streng werden, dass sie das eigentliche Ziel verhindern. Dann sind sie nicht nur sinnlos, sondern bescheuert.
 
Ich finde das nach Bearbeiten von spontanen Kunstwerken immer dann gut, wenn sie tatsächlich Erlebtes in das Bild bringen.

Vergessene Erinnerungen in Urban Scratchings einfügen.

Immer dann, wenn ich lange vor ein Motiv gesessen habe, haben sich die Erinnerungen in meinen Kopf eingebrannt.  
In meinem Fall ist durch die Maltechnik der winzige kleine Heilige auf dem Tor des Klosters verloren gegangen.
Dies nervt mich maßlos, obwohl es wohl jemand anderes nicht registrieren wird.
im fertigen Bild gibt es auf dem Tor einen hellen Strich, das ist mein Heiliger. Der Strich wird mich auf ewig an ihn erinnern.
 

Sehnen wir uns nicht alle nach einem wundervollen Bild?

So sehen meine Sketching aus, wenn ich heimkomme.
Ich höre auf, wenn mir kalt wird oder ich gehen muss. Das Leben hat Vorrang!
 

Ich bin nicht perfekt!
Besonders dann, wenn ich draußen arbeite, passieren immer wieder unerwartete Dinge. Sei es nur ein Vogel, den ich beobachten möchte. Solche kleinen Störungen so wundervoll wie sie auch sind, machen sich in der Qualität der Bilder bemerkbar. 
Das linke Haus ist fast weg!
 
Ich hole das Haus wieder raus, mit wischen, nachdem es trocken ist. In diesem Fall weiß ich gar nicht ob das Bild dadurch besser wurde. Die Triebfeder war, dass ich es genossen habe, wie die Häuser vor dem dunklen Hintergrund leuchteten.
Also verändere ich das Bild, damit es zu meinem Erlebten passt!

Spontane Kunst, bestimmte Techniken sind besonders anfällig.

Ich möchte natürlich beides, die schöne Erfahrung und ein tolles Bild!

Eine Pizza hat ja auch Fett und Kohlenhydrate!

Besonders zwei Probleme, die bei spontaner Kunst entstehen, kann man mit wenigen Handgriffen griffen verbessern, zum Beispiel Wasserränder und Tonwerte!

Tolle Kunst durch kleine Handgriffe:

Wasserränder:

Beim spontanen Malen gibt es zwei verschiedene Sorten von Wasserflecken.

Die einen sind die guten und positiven Wasserflecken, die zeigen, dass ein Werk spontan und schnell draußen gemalt wurde. Wie unten in der Wiese.

Diese Flecken sind ein beliebtes Stilmittel, um die natürlichen Strukturen, die man draußen findet zu zeigen.

Natur ist niemals glattgebügelt!

Beim schnellen Arbeiten, entstehen aber auch Wasserränder, die überhaupt nicht förderlich sind. Draußen trocknet Farbe nicht, und so entstehen Wasserränder, die dem Motiv schaden.

Der Wasserrand im Bauernhaus links Haus ist fies!

Kommt man nun mit einem feuchten Pinsel in nasse Farbe, dann entsteht der gefürchtete hässliche Wasserrand.

Ist der Wasserrand leicht an getrocknet kann man diesen mit einem Handgriff beseitigen. Man nimmt ein feuchten synthetischen Flachpinsel und verwischt die Farbe. So wird der Wasserfleck gemildert, bis er nicht mehr stört.

Tonwertprobleme:

Alle Menschen, die draußen malen, haben ein und dasselbe Problem. Scheint die Sonne nicht, sieht man keine Schatten. Scheint die Sonne zu stark sieht, sind das eigene Auge nichts. Deshalb kommt es häufig vor, dass man draußen ein sehr schönes Bild gemalt hat, und dann trocknet die Farbe und der gewünschte Effekt ist weg.
 
Farbschichten, die auf ein Aquarell gesetzt werden, wirken wie ein Pflaster, man sieht sie auf unangenehmste Art und Weise.
 
Und so leiden viele Urban Sketchings und Pleinair Aquarelle unter diesem Problem:
 
Angeblich kann man diese Probleme nicht mehr beseitigen.
 
Dabei ist die Lösung allerdings ganz einfach, man braucht eine Pumpsprühflasche.
 
Man legt aus einiger Entfernung einen Sprühnebel über das Bild. Gibt es im Bildbereiche, die von dem Sprühnebel nicht getroffen werden dürfen, muss man diese mit der Hand oder einem Stück Papier abdecken, während man den Feuchtigkeitsnebel über das Papier berieseln lässt.
 
Dann kann man nachträglich, ohne Probleme abdunkeln.
 
Die Farben verschmelzen sanft mit dem Untergrund, weil ein leichter Feuchtigkeitsfilm über dem Blatt liegt.

Grasgrün und Dunkelblau sind dank Wassernebel ins Bild geschmolzen.

Urban Sketchings verändern -ja klar!

Hier noch mal direkt nebeneinander:

Tine Klein Tutorial urban sketchings Kartause Ittingen Aquarell Skizze

Tine Klein urban sketchings Kartause Ittingen Aquarell Skizze

Ich weiß nicht welches Bild besser ist. Beides hat etwas für sich. Egal ob man pro oder kontra Nachbearbeitung ist. Das wichtige ist, das man an dem Platz gewesen ist!

Die Gefühle und Erinnerungen stecken im Bild.

Ich wünsche euch ein wundervolles Wochenende, und ich hoffe wir haben noch einen goldenen Herbst.

Tine

Ich danke herzlich allen Menschen die ab und zu etwas Spenden! Ihr haltet solche Kostenlosen Angebote am Leben.

Noch ein kleiner Artikel über gute und böse Wasserränder:

https://blog.herz-der-kunst.ch/das-aquarell-und-die-wasserraender/

 

Das Aquarell und die Wasserränder

 

 

Grundfarben! Simplify!

Grundfarben!
Heute geht es um etwas Wundervolles! Und jetzt schon mal die gute Nachricht, es wird dir das Leben leichter machen.
Letztes Wochenende war ich mit den Urban Sketchers Dreiländereck unterwegs. Hinterher machte Jemand  einen Kommentar:
„Wenn du glaubst, dass du Kunst machen müsstest! „
Und dann erzählte er begeistert über einen anderen Künstler, der in seinen Augen viel einfacher und reduzierter sei.
Ich musste erst mal nachdenken, bis mir plötzlich klar wurde, dass die Person mich nicht beim Arbeiten beobachtet hat. Langsam begriff ich, dass die Person möglicherweise denkt:
“Die arbeitet wie eine opulente Aquarellmalerin im Atelier: kompliziert!
Dann musste ich schmunzeln, auch wenn meine Kunst vielfarbig aussieht, und spielerisch, kompliziert ist sie nicht!
Jede schöne Kunst hat die Einfachheit dahinter

Wieviel Kunstmaterial brauchst du?

Schau dir erst mal das Foto an.
Tine Klein Basel im Tutorial Grundfarben
Das Riesenrad und die Baustelle gibt es im Moment nicht.
Wie viele Farben und welches Material würdest du benötigen, um dieses Stadtpanorama zu malen? Überschlag das mal kurz im Kopf.
O. k. bist du bereit? Da du selbst malst und zeichnest, kannst du jetzt mal so kurz überschlagen was du alles brauchst.
  • Wie viele Pinsel?
  • Welche Farben?
  • Wie viele Stifte?

Grundfarben und die Leichtigkeit des Seins!

Ich habe zwei Bilder gemalt. Von den 2 Stunden hatte ich 1 Stunde Trockenzeit. Also viel Zeit für alles drum herum, Gelächter und ein paar Unterhaltungen.
Das geht, weil ich es mir viel einfacher gemacht habe als die meisten. Denn wenn ich beim Urban Sketching unterwegs bin, dann arbeite ich mit drei Grundfarben. Aus diesen drei Grundfarben kann man ein ganzes Universum entstehen lassen.
  • Ein Blatt Papier
  • Ein Pinsel
  • Wasser
  • Drei Farben
Will man was Schweres bewältigen, muss man es leicht angehen!
Bert Brecht
So simpel ist die Vorzeichnung
Und dies ist auch der Grund, warum ich mit Leichtigkeit schöne Farben zaubern kann, die immer zusammenpassen.
Drei Farben kann ich im Griff behalten!
Der kleine Vorteil ist, dass es so einfach ist, aus meinen Grundfarben in hoher Geschwindigkeit ein schönes Bild zu zaubern.
Tipp: Etwas Schweres bewältigen möchte, muss es leicht angehen, deshalb mein Tipp: Benutze immer wieder die gleichen Farben und einen sehr guten Pinsel auf dem gleichen Papier, weil es dir Sicherheit gibt.
Man kann nicht ein kompliziertes Bild malen und gleichzeitig alles drumherum meistern wie ein Dompteur.

Grundfarben und der Farbkasten.

Mein Farbkasten besteht ausschließlich aus Grundfarben.
Es gibt in meinem Farbkasten nur vier Farben, die keine Primärfarben sind.
Zwei Signalfarben um zwei Farben zum Abdunkeln, dies macht Sinn weil sie nicht mischbar sind.

Hat man kalte und warme Grundfarben im Kasten, kann man fast alles Mischen!

Eine Ausnahme sind klare Signalfarben z.B. Türkis, Knallrot, Neonpink

Heute sollte aber lernen, wie man aus drei Grundfarben eine wundervolle Welt erschafft. (Ich danke meinem Diktiersystem, denn es schrieb: Ihr sollt lernen wie man eine wundervolle Weltherrschaft…. haha auch gut!)

Mein Tipp:
Schmeißt Mischfarben komplett aus eurem Kasten heraus, es sei denn diese Farbe ist eine Lieblingsfarbe!

Ich habe in meinem Kasten viele Grundfarben, doch ich verarbeite sie gerne als 3er-Team!

Drei Grundfarben als Basis!

Tine Aquarell aus drei Grundfarben, Basel blick auf Münster, Blog Herz-der.Kunst

Diese Bild ist mit drei Farben gemalt.

Mein Tipp sich mal eine Zeit lang auf drei Farben beschränken.

Als Basis empfehle ich ein Mischbrett. Du kannst zum Beispiel auch weiße Deckel von Joghurtbechern benutzen.
Ich empfehle dir drei getrennte Mischflächen, eine für die ganz dunklen Töne, eine blaugrüne Mischfläche und eine Mischfläche für alle gelb und Rottöne, damit man lernt aus drei Farben absolut klare und gebrochene Farben zu entwickeln.

In der Ruhe liegt die Kraft:

Die einzelnen Mischfarben sind nicht das Problem. Jeder schafft es einfache Mischtöne aus 2 Farben zu mischen.

Wichtig ist das man sich die Zeit nimmt, gebrochene Töne zu mischen.
Wie mischt man einen zarten Beigeton? Ein schönes Graublau? Oder den passenden Schwarzton zum Bild? Wenn man selbst mischt, kann man bestimmen, ob etwas eher bläulich oder zum Beispiel bräunlich wird. Der Spielraum der Farbabstimmung ist viel größer.

Wie mischt man aus Grundfarben?

Ich mische zum Beispiel Rot, Gelb und Blau.
Schon bei dieser Grundmischung muss man ein wenig experimentieren, denn die Anteile von rotgelb und blau sind nicht gleich. Du wirst schnell merken, dass die Mischung mal ins graue, grüne oder braune umschlägt.

Deshalb gibt man niemals große Mengen in die Mischung, sondern ganz langsam…
Diese Grundmischung teile ich in mehrere Portionen, d. h. die eigentliche Grundmischung verändere ich nicht.
Ich nehme ein bisschen und füge zum Beispiel rot hinzu, die Mischung wird dann zum Beispiel dunkelviolett. Füge ich noch ein wenig gelb hinzu wird die Mischung möglicherweise braun.
Nun nehme ich wieder etwas von der Grundmischung und füge gelb hinzu und viel Wasser und plötzlich habe ich Sandfarben.
Durch das Ausbalancieren der drei Farben merke ich was ich tun muss um grau, braun oder alle möglichen Schattierungen zu erzeugen.

 

3 Grundfarben für die Stadt mit Kontrast.

Tine Klein Aquarel Basel Blick vom Leonardsplatz in 3 Grundfarben

Drei Grundfarben, die ich sehr gerne für das Urban Sketching verwende, sind:

  • Ultramarin feinst
  • Krapplack Rosa oder Permant Rose
  • indisch Gelb oder yellow deep

Beide Bilder wurden damit gemalt, weil der Kontrast so schön leuchtet.

Der Vorteil dieser Farbkombination sind, die tollen Grautöne, die man eher mischen kann. Diese Farben sind bei Gebäuden mit Schatten super, weil, diese Grundfarben sehr zarte und harmonische Grautöne erschaffen, ein zauberhaftes blaugrau bis hin zu gesprenkelten Rostfarben.
Außerdem entsteht aus der Mischung ein strahlendes Orange, das zusammen mit dem strahlenden Blau sehr dynamische und trotzdem harmonische Bilder entstehen lässt.

3- Farben für Grün- Liebhaber:

Diese Dreierkombi von Grundfarben ist etwas für Menschen die gerne brillante Grüntöne mögen. Die Mischfarbe aus Lasur Gelb und Colin Blauton ergibt ein wundervolles Grün. Das Grün der meisten Laubbäume trifft man damit gut.
Das Magenta ist eine wundervolle leuchtende Farbe, die man zwar selten in einem Aquarell anwenden kann, jedoch bildet sie zusammen mit dem gelb sehr harmonische Orangetöne. Man kann mit der Kombi aus Magenta und Lasur Gelb sehr schöne Ziegelfarben mischen. Diese Dreierkombination eignet sich sehr gut für die Landschaftsmalerei, aufgrund der entstehenden Grün und Orangetöne.

  • Lasur Gelb
  • Coelinblauton
  • Magenta

Grundfarben für gute Laune:

3 Farben für gute Laune, diese drei Grundfarben sind zusammen wie Sommerhimmel.

Diese Farbe ergeben das Gefühl von Baby-Blauem Himmel, sanften Grün und trockenem Stroh die Farben des Sommers, weil das Blau so weich ist.

  • Opernrosa und
  • Bergblau
  • außerdem indisch Gelb

Je einfacher desto besser, 3 Tupfen Farbe und eine Portion Leichtigkeit man braucht ein dunkleres Blau für die Dunkelheiten.

Mischen lernen braucht Zeit

Gib dir die Zeit, grade weil es nach ein bisschen Üben mit den Grundfarben viel leichter wird.

Tine




https://blog.herz-der-kunst.ch/limitierte-farbpalette-ein-guter-trick/

 

Limitierte Farbpalette ein guter Trick?

 

 

 

 

Weißt du, wie dein Bild aussehen wird?

Aquarell im Tutorial: Weißt du wie dein Bild aussehen wird von Tine Klein, Münsterplattform in Bern
Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie dein Bild aussehen wird, wenn du es gemalt hast?
Jetzt mal ganz ehrlich, ich kann das nicht.
Und ich denke, ich bin nicht die Einzige, der das so geht.
Natürlich bin ich eine Malerin, die sehr viel Erfahrung hat,  und trotzdem kann ich ein Bild in meiner Fantasie nicht bis in jedes Detail planen. Warum? Ich kippe hier Farbe ins Bild, ich bin ja keine Wahrsagerin!

Hilfe ich kann mir mein Bild nicht vorstellen!

Viele Menschen denken, man malt ein Motiv einfach ab.

Obwohl ich das Motiv vor der Nase habe, weiß ich trotzdem nicht, wie mein Bild hinterher aussehen wird.

Viel zu viele Faktoren spielen mit,

ich erschaffe etwas Neues.

Damit zum Beispiel Bäume locker und luftig ausschauen,  kippe ich die Farbe ins Bild. Der Aufprall der Farbe im Bild erschafft den Baum.
Es ist doch klar, dass ich dies nicht steuern kann! Ich bin zwar eine Göttin! Haha, dennoch kann ich die Flugbahn eines Tropfens in der Luft nicht verändern!
Ich male das Bild, aber das Bild malt auch mit mir!
Viel zu viele Faktoren spielen mit, es ist quasi wie Segeln oder Wellenreiten, natürlich segele ich dahin, wo ich hin will, und trotzdem spielt der Wind mit! Ich muss ihn einbinden,  sonst komme ich nicht ans Ziel!
Was heißt dies denn Konkret, wenn ich male?
Ich mache mich darauf gefasst, dass was passiert! Ich hebe das Papier und steuere wie die Farbe auf dem Blatt verläuft. Ich kann es aber nicht 100 prozentig im Griff haben.

Wie ein Bild entsteht!

Laien glauben, man könne ein Bild nochmal malen!
Dies stimmt auch in einem gewissen Maße , denn je öfter man ein bestimmtes Bild malt, desto mehr bekommt man die Unwägbarkeiten in den Griff.
Du bist nicht dumm, wenn du dir dein eigenes Bild nicht vorstellen kannst!
Man muss ein Motiv in eine Bildsprache umsetzen, erst dann kann der Betrachter das Bild aufnehmen und verstehen. Logischerweise müssen wir deshalb viele Dinge ganz anders malen,  als sie eigentlich sind.
Diese Bildsprache setzt sich aus vielen kleinen Faktoren zusammen, einerseits ist es Technik, Material,  hinzu kommt die ganz eigene Motorik der Hand und die emotionale Wirkung von Farben auf die Seele, das Wetter und natürlich die Tagesform.

Ein kreativer Prozess ist kaum planbar.

An manchen Tagen bin ich einfach ein Trottel!
Und deshalb entstehen in meinen Bildern auch immer wieder Fehler. Mit der Zeit wird man als Malerin jedoch so erfahren, dass man diese Fehler in den Malprozess einbezieht und diese neue wundervolle Ergebnisse erzeugen.
Durch all dies können Hunderte von kleinen Faktoren zusammenwirken und Neues erzeugen.
Schau mal ins Bild,  dort mischen sich im unteren Bereich drei Farben: Aquamarin feinst, Indischgelb und Permanent Rose, mal wird es Braun, mal Blau, mal Rosa, ich weiß, wie es geht,  aber wie die Pigmente ganz genau verlaufen,  kann ich dir nicht sagen! 
Am Ende kommt ein Bild mit einer ganz speziellen Wirkung heraus. Das Endergebnis hat es noch nie gegeben und seine Wirkung bleibt auch für die Erzeugerin überraschend.
Jetzt wird der eine oder die andere sagen:
Aha, sie kann das nicht! Deswegen kommt hinten immer was anderes raus.
Diese Annahme liegt natürlich nahe, wenn man in einer Welt aufgewachsen ist,  in der das Ausdrucken von Bildern normal ist.
Wie die Pigmente an diesem Tag verlaufen,  liegt sogar an der Luftfeuchtigkeit.

Genaue Planbarkeit bleibt eine Illusion.

Natürlich habe ich eine Vision von meinem Bild.

Und ähnlich wie auf einem Surfbrett, surfe ich genau  in meine Richtung. Doch wenn etwas
passiert,  dann Ungeplantes, dann muss ich reagieren, und plötzlich ist im Bild alles anders.

Und diese Fehler oder Ungeplantes sind gut! Bei einem richtig guten Maler malt  das Unterbewusstsein mit. Dies bringt wichtige Dinge zur Sprache. Das Unterbewusstsein erkennt aus abstrakten Formen plötzlich Dinge und bringt diese ins Bild!

Des halb ist nicht alles Ungeplante ein Fehler!

Nicht grübeln, einfach machen.

Wer sich bei einem Motiv nicht sicher ist, sollte eine kleine Vorzeichnung machen. In dieser kleinen Vorzeichnung kann man klären, ob der Bildentwurf sitzt!
Dies macht einen im eigentlichen Bild sehr locker.
Denn wenn ich dann Farbe hinein kippe,  sitzt zumindest theoretisch alles am richtigen Platz.
Wenn dann etwas anders ist, reagiert du!
Der wichtigste Tipp:
Das Leben geht immer vorwärts!
Du darfst niemals einen Gedanken daran verschwenden, wie es gewesen wäre, wenn es doch anders gekommen wäre.
Die Zeit,  die du mit Gejammer verbringst, wird dein Bild zerstören!

Heute, hier, jetzt! Jetzt! So entstehen gute Bilder!

Haha! Ich wäre jetzt bereit für eine Verkettung glücklicher Umstände!
Das ist mein Zeichen und Lebensmotto!
Die glücklichen Umfälle machen Kunst gut, sie erlauben Künstlern Unerwartetes und Ungewöhnliches zu erschaffen. Damit man damit umgehen kann, gibt es ein paar Tricks.

Sofort reagieren:

Mach dich startklar und sei allzeit bereit. Wenn etwas passiert,  bist du nicht geschockt,  sondern du reagierst. Ganz am Anfang kann man oft noch die Notbremse ziehen, dafür musst du das Material bereitgelegt haben,  z.B. Lappen und einen sauberen Pinsel zum Aufsaugen von Farbe.

Risiko zuerst:

Risikoreiche Techniken wie die Bäume mache ich zuerst,  um mir die Angst zu nehmen, dass ich die Bäume ruiniere.

Platz lassen:

Ich male immer ein etwas kleineres Format als das größere Format des Papiers, so kann ich im Bildentwurf auf Unerwartetes reagieren!

Gut trocknen lassen!

Warte ab! Rührst du in Unerwünschtem herum, entstehen beim Reparieren schlimme Matschflecken.

Abwarten und beobachten: Ist das, was passierte,  wirklich ein Fehler? Oder ein glücklicher Zufall?

Wenn es trocken ist,  kann man Farbe auf gut geleimten Papieren einfach abheben. Dabei entstehen wunderschöne Effekte und das Licht kommt zurück ins Bild.

Diese kleinen Tipps werden dir helfen, beim Malen wie ein cooler Surfer auf der richtigen Welle zu reiten. Ich wünsche dir ein wunderschönes Wochenende und viel Spaß.

Liebe Grüße Tine

Letzte Woche musste ich herzhaft lachen. Eine Frau schrieb mich an und sagte: Wie gut kann man von dem Blog leben? Ich musste so lachen! Gar nicht! Der Blog trägt seine eigenen Unkosten! Er ist für Menschen gedacht, die wenig Geld haben. Wenn du regelmäßig liest, bin ich dir also sehr dankbar, wenn du eine Spende hinterlässt. Damit es weiterhin kostenlose Kulturangebote für jedermann gibt.




 

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Schüttung oder Nass in Nass Technik

https://blog.herz-der-kunst.ch/schuettung-oder-nass-in-nass-technik/

 

Zeichnen ist Musik!

Zu Besuch bei alten Kollegen Hamburg St. Annenfleet: Eine ganz schnelle Skizze von der Brücke

Viel zu lange habe ich nicht mehr über das Zeichnen geschrieben!

Zeichnen ist eine Sprache genauso wie Musik.

Im Moment bin ich dabei, den neuen Sommerkurs vorzubereiten und das macht so richtig Spaß.
 
“Back to the basics!“
 
 
Eigentlich sollte es dieses Jahr einen anderen Kurs geben, aber aufgrund von Covid fand ich es schön mal wieder einen Kurs an der frischen Luft zu geben.
Ich beschäftige mich mit Tipps zu zeichnen. Das Ziel ist es meinen Schülern beizubringen, wie man einen Stift bewegt, sodass eine wunderschöne und persönliche Linie dabei herauskommt.

Zeichnen ist Musik.

Musik wäscht den Dreck des Lebens von der Seele!

Kennst du das? Manchmal hat man schlechte Laune, ein gutes Lied läuft im Radio und ganz plötzlich merkt man, wie die gute Stimmung in einen hineinkrabbelt. Die Fähigkeit, Gefühle zu übertragen, ist die eigentliche Magie der Musik.
Bilder und Musik können Gefühle von Menschen zu Menschen übertragen.
Schon länger ist das Verhältnis von Musik und Stimmungslage immer mal wieder der Untersuchungsgegenstand der Wissenschaft. Es scheint klar zu sein, dass Musik unsere Seele beeinflusst, und andererseits wählen wir immer Musik, die zu unserer Stimmungslage passt.
Ich habe seit längerer Zeit den Verdacht, dass beim Zeichnen und beim Malen viele Mechanismen absolut vergleichbar sind.
In letzter Zeit habe ich immer mal wieder mit Musik in meinen Kursen gearbeitet, und dabei festgestellt das Musik das Zeichnen lernen deutlich erleichtert.
Musik kann Emotionen ausdrücken und das Zeichnen ebenfalls.

Die Melodie:

These Nummer 1: Die Melodie ist wichtiger als alles andere!
Mir ist etwas Besonderes aufgefallen, wenn jemand musiziert, dann kann er mit einer witzigen Melodie ganz viele andere Menschen anstecken. Ein einziger Mensch, der begeistert musiziert, kann einen ganzen Raum mit seiner Idee inspirieren. Dabei scheint es völlig egal zu sein, ob sich kleinere Fehler einschleichen. Oft wird die Musik als besonders gut wahrgenommen, wenn sie besonders inbrünstig vorgetragen wird. Dabei kann die eigentliche Melodie oder der Takt variieren, Fehler interessieren dann keinen mehr.
Der gleiche Mechanismus funktioniert bei der Linie. Zeichnet jemand schwungvoll, akzeptieren die Zuschauer begeistert Fehler.
So kann ein schwungvoller Zeichner Perspektive völlig falsch malen und niemanden interessiert dies.
Das bedeutet im Gegenzug, dass Zeichner lieber das schwungvolle Zeichnen üben sollten als das ganz genaue.
Offensichtlich haben Musik und Zeichnen etwas gemeinsam, es geht nicht nur um den technischen Aspekt, sondern auch um die Seele.

Zeichentipp:

Wenn die Melodie also wichtiger ist als alles andere, dann ist es wichtig, den Fluss der Melodie nicht zu unterbrechen. Stell dir vor, ein Sänger würde bei jedem nicht getroffenen Ton anfangen zu schimpfen. Das Lied wäre sofort verdorben. Das Gleiche gilt für Zeichner, wenn ein Zeichner einen kleinen Fehler bei sich selbst beobachtet, dann bricht er in der Regel sofort ab und versucht diesen Fehler zu korrigieren. Nun passieren zwei Dinge die Dynamik der Linie ist unterbrochen. Leider geht dann der Schwung der Linie verloren. Durch das Verbessern des vermeintlichen Fehlers wird die Aufmerksamkeit des Betrachters auf den Fehler gezogen. Hätte der Zeichner seine Linie jedoch wie eine Melodie gemalt, wäre der Fehler nicht aufgefallen. Denn hier geht es nur um die Tendenz dazu, aber noch später.

Noch mehr Gemeinsamkeiten zwischen Musik und Zeichnen!

Der Rhythmus und Refrain:

Bei Rhythmus und Refrain geht es darum, bestimmte Dinge immer wieder zu wiederholen. Dies ist sehr angenehm für den Hörer oder Betrachter, weil er etwas wiedererkennt und schon damit vertraut ist. Der Refrain ist schließlich das, was wir später mitsingen.
So einfach haben wir Zeichners nicht, doch trotzdem wirkt der Refrain auch beim Zeichnen und beim Malen.
Tine Klein Urban sketch des St.Annenfleet in Hamburg. Zeichnen und Aquarell
Oft tut es einem Bild sehr gut, wenn man sich wiederholende Elemente findet. Dies ist den Refrain sehr ähnlich. Im Bild habe ich fast ausschließlich die türkisenen Flächen mit dem Stift verdichtet. Dies wirkt auf den Betrachter wieder erkennbar ist also der Refrain.
Auch Rhythmus ist etwas Wunderbares. Oft sind stakkatohafte Wiederholungen von Linien für den Betrachter sehr einprägsam. Letztendlich funktioniert so das Schraffieren.
Doch Vorsicht, ähnlich wie in der Musik wirkt Monotonie niemals gut. Hat man eine regelmäßige Wiederholung von geraden Linien, ist es beim Zeichnen sehr sinnvoll, einmal eine Linie aus dem Muster herausspringen zu lassen.  Ähnlich wie ein Musikstück wirkt die Zeichnung strukturiert, aber auch gleichzeitig lebhaft.

Zeichentipp:

Wiederholende Elemente tun einer Melodie gut. Das ist der Refrain. Hier sind nur die türkisenen Flächen stark gestaltet. Tipp: Lass den Stift einfach mal aus der Reihe tanzen. Geländer und Bäume sind vertikale Linien. Das Geländer ist gerade, die Bäume tanzen aus der Reihe.

Die Richtung in Melodie und Zeichnung.

Die Tendenz:

Melodien werden so komponiert, dass sie entweder aufsteigen, absteigen oder eine Pendelmelodik haben. D. h. innerhalb von einer größeren Folge von Noten ist die Tendenz auf oder absteigend. Was sich jetzt erst mal ziemlich langweilig anhört, oft starke Emotionen hervor. Wenn in einem Liebeslied die Sängerin ihre Stimme nach oben schraubt, dann empfinden wir alles Sehnsucht.
Zeichner können nicht so einfach wie die Stimme Emotionen hervorrufen, trotzdem funktioniert die Methode der Tendenz beim Zeichnen ebenfalls absolut zuverlässig. Linien, die eine eindeutige Tendenz nach oben oder nach unten haben, erzeugen viel mehr Aufmerksamkeit als monotone Linien.
Behandelnde Linien werden spielerisch. Stark steigende oder stark sinkende Linien wirken absolut kraftvoll.
Tendenzen reißen das Auge mit sich und machen das Bild für den Betrachter lesbar und interessant.

Zeichentipp:

Wer die Macht auf- und absteigender der Linien beim Bildentwurf kennt, hat leichtes Spiel!

Die obere Linie von Gebäuden und Bäumen ist fast nur eine Linie, sie steigt und fällt.

Musik und Zeichnen:

Musik und Zeichnen haben beide eine positive Wirkung auf die Seele. Wer einen schwungvollen Strich üben möchte kann durch seine Lieblingsmusik machtvolle Unterstützung erhalten. Wichtig: Keine Korrekturen, sondern immer im Takt bleiben! Lass den Stift mit deiner Musik übers Papier flitzen.
Entwickele deine ganz eigene Melodie mit dem Stift, das nennt man Stil!
Liebe Grüße ins Wochenende Tine
weiterlesen bei Tine:

Tines Kurse zum Zeichnen und Sketchen:

Diesen Sommer gibt es wegen Covid ausschließlich Kurse in der Schweiz:

In Unterentfelden wurden die Zusatzkurse eingeschoben, dort sind die Ateliers groß und mit vielen Fenstern, dort gibt es Plätze:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/veranstaltungen/einfach-ist-gut-2-4199

Bei gutem Wetter sind wir draußen.

Schatten sehen und malen!

Schatten sind brutal oder heimtückisch unsichtbar.

Schatten sieht man nicht immer. Gerade dieses Jahr hatten wir extrem viel bedeckten Himmel, denn hier in der Mitte von Europa regnet es, während wir in Russland und der Antarktis 30° haben. Total verrückt! Aber für uns war hat dieses Wetter starke Auswirkungen, denn man kann Verschattungen schlecht beobachten.

Hinzu kommt, dass wir leichte Verschattungen nicht bemerken, denn im Alltag achten wir nicht auf den Schattenwurf sondern auf die Gegenstände.

Diese normale Sehgewohnheiten sind jedoch für Maler fatal, auch wenn wir Schatten oft nicht bewusst wahrnehmen, Schatten bestimmen was wir sehen. Ohne Schatten kein Sonnenschein, keine Räumlichkeit und auch keine strahlenden Farben, also gibt es viele Gründe sich mit dem Schatten zu beschäftigen.

Schatten wird oft falsch gemalt!

Was wir beim Malen häufiger brauchen, ist ein Mutausbruch!

Denn wenn man die schattigen Stellen übertreibt, werden Bilder ausdrucksstark!

Gott sei Dank war ich vor 14 Tagen am Meer und wir hatten strahlenden Sonnenschein!

Tine Klein Aquarell cadaques, Strand, Boote, tutorial Schatten malen

Bilder belohnen den Mut starke Schatten zu malen, denn dadurch bekommen Bilder Tiefe, strahlende Farben und vor allen Dingen Licht.

Wer mit dunklen Farben malt, braucht Mut und vor allen Dingen muss der Schatten dann auch sitzen, deshalb sollte man wissen, wie es mit der Ausbreitung verhält.

Der Schatten verläuft wie ein Klebeband!

Amüsiert stelle ich mir gerade dein Gesicht vor! Was hat denn jetzt ein Schatten mit einem Klebeband zu tun? Wenn ich zum Beispiel einen Pfosten oder Laternenpfahl habe, dann versperrt dieser ganz gradlinig das Licht. Der Schatten dahinter läuft über alle anderen Gegenstände hinweg, als wenn man ein Klebeband klebt. Der Schatten läuft also gerade über den Asphalt, den Bordstein herunter oder an einer Hauswand hinauf.
Merke: ein Schatten ist in der Regel gestochen scharf.
Wenn du also Schatten setzt, dann setze sie mutig und geradlinig! Nicht “Wischi Waschi“

Dies ist ganz wichtig, denn sonst verstößt du gegen ein Naturgesetz. Natürlich hat man immer das Gefühl man rettet sich, wenn man die Schatten etwas ungenau malt, aber die Begrenzung des Schattens ist gestochen scharf.

Was ich gerade beschrieben habe, ist der Verlauf des Schattens auf definierten Gegenständen. Diese Art des Schattens findet man sehr oft in der Stadt. In der Landschaft findet man jedoch noch andere Formen des Schattens.

Schatten auf unebenen Gegenständen.

In der Natur trifft man jedoch noch auf eine andere Form des Schattens.

Wasserflächen, Wiesen oder ein Acker sind nicht eben. Auf diesen unebenen Flächen verläuft die Schattenlinie nicht mehr wie ein scharf abgegrenztes Klebeband.

Warum?

Neben dem Schatten des Gegenstandes, gibt es in der natürlichen Umgebung sehr viele kleine Schattenflächen, die einfach durch Unebenheiten entstehen.
Was wir in der Natur sehen ist also eine Mischung aus vielen kleinen Schattenflächen, die sich summieren. Deshalb ist in der Natur der etwas“ krümelige“ Schattengestaltung durchaus erlaubt. Das nennt man“ Streulicht“.

Das Schattenparadoxon:

Jeder einzelne Schattenriss ist zwar an immer gestochen scharf. Trotzdem sieht das menschliche Auge gerade, wenn es starke Unterschiede zwischen Licht und Dunkel gibt nicht gut. Der starke Unterschied sorgt dafür, dass wir geblendet sind. Deshalb kann man alles was innerhalb des Schattens liegt total ungenau malen.

Ein Spiel von hart und weich!

Tine Klein Aquarell cadaques, Tutorial Schatten, Stand mit Booten

Die Verschattung des Bootrumpfes ist auf dem Weg gestochen scharf. Hier haben wir eine gerade Oberfläche. Die Häuser am rechten Blattrand werden nur durch relativ scharfe Schattenwürfe definiert, denn hier haben wir gerade Oberflächen.
Andererseits verschwinden die Beine der Männer in der Dunkelheit, weil meine Augen von der strahlenden Sonne geblendet sind.
Auf dem Wasser und auf dem Sand gibt es viele Dellen, die Oberfläche ist nicht glatt. Wir haben hier Streulicht, weil die welligen Oberflächen die Umgebung mit kleinen Verschattungen übersähen.

Fasse Mut!

Jetzt mal ehrlich, du merkst schon die Sache ist nicht so ganz einfach. Dadurch dass es so unterschiedliche Formen gibt, gibt es auch viele unterschiedliche Darstellungsformen.
Letztlich finde ich es wichtig, dass du den Schatten als das Werkzeug des Malers begreifst. Du solltest mutig sein und keine Angst haben.
Denn wenn ich es auf den Punkt bringen sollte, dann gibt es für ein Maler immer nur zwei Dinge im Raum:

Das eine ist das Licht und das andere ist der Schatten.

Ich wünsche dir ein wundervolles Wochenende
Liebe Grüße Tine

Licht ist meine Lieblingsfarbe!

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