Ausdrucksvoll Zeichnen!

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Ausdrucksvoll Zeichnen, das möchte jeder! Doch Googeln kann man das nicht.

Ich tippe also nichts ahnend ausdrucksstark Zeichnen in meine Tastatur, und die ersten Ergebnisse flammen auf meinem Bildschirm auf. Nun werden meine Augen rund, mein Kiefer sackt herab und kurz danach hört man das Klatschen als meine flache Hand auf meine Stirn haut.

Fassungslos starre ich in den Computer!

Offensichtlich sind die Erwartungen an das ausdrucksstarke Zeichnen so unterschiedlich, das wir nicht zusammenkommen können.

Google spuckt zum Beispiel lauter Computeranimationen aus. Hier besteht die ausdrucksstarke Zeichnung aus einer nüchternen Umrandung.

Zugegebenermaßen hatte ich da etwas ganz anderes erwartet:

Für mich bedeutet ausdrucksvoll Zeichnen einen wunderbar leichten und lässigen Strich, der etwas von dem Menschen und seinen Gefühlen erzählt.

Man kann Dinge total unterschiedlich tun!

Dort wo ich geboren wurde, bedeutet Fastnacht das 1,5 Millionen Menschen auf der Straße stehen, lachen. küssen, tanzen, singen und trinken. Das wichtigste ist das ausgelassen Amüsieren, jeder darf mitmachen.

In meiner neuen Heimat gehen die Menschen spazieren und dazwischen marschieren Gruppen in reih und Glied und spielen wunderbare Musik auf Flöten! Einen Tag später auf Trommeln und dann kommt die Guggenmusik.

Was ist jetzt besser?

Nix von Beidem! Einfach Geschmackssache! Beides kann großartig sein.

Und so ist es auch beim Zeichenstil er muss sich entwickeln und ganz natürlich zur Mentalität des einzelnen Menschen passen! Trotzdem möchte ich noch ein paar Tipps zum Zeichnen gegen.

Ausdrucksvoll Zeichnen, stärke deine Fähigkeiten!

Wir alle kennen den Schmerz, wenn man loslegen möchte aber noch nicht kann.

Ich möchte dich jetzt einmal trösten, die Hand -Augenkoordination kommt einfach mit der Zeit. Ich sag’s dir jetzt mal ganz ehrlich du kannst das!

Aber ohne Übung geht es nicht.

Die Praxis machts! Ohne Übung wirst du kein Meister. Wichtig ist aber, dass das Zeichnen regelmäßig übst, und musste dir dabei erlauben, Erfahrungen zu machen. Wenn du Dinge immer wieder mit einem harten Strich umrandest, dann gewöhnst du dir dies an und du wirst niemals einen lockeren Strich bekommen.

Ausdrucksvoll Zeichnen, heißt die Möglichkeiten auszuloten.

Betrachte das Zeichnen als ein Spiel, aus all den 1000 Möglichkeiten, suchst du dir deine heraus.

Stifthaltung:

Tipp Nummer 1: Experimentiere mit der Stifthaltung!

Wer den Stift vorne halt, produziert starke dunkle Striche. Dies hat zwei Gründe, einerseits hat die Hand nur eine eingeschränkte Beweglichkeit und andererseits liegt viel Last auf dem Strich. Die Folge ist das ein harter und auch relativ dunkler Strich entsteht.

Mit dem gleichen Stift kann man viele lockeren Linien und vielen helleren Linien erzeugen. Dies entsteht dadurch, dass man den Stift viel weiter hinten anfasst.

Der Stift kann nun frei und beweglich über das Papier laufen.

Je nach Geschwindigkeit entstehen nun auch gebrochene Striche. Wer ausdrucksvoll Zeichnen möchte sollte mit der Stifthaltung und auch mit dem Druck experimentieren.

Die meisten Künstler bevorzugen es, wenn die Hand den Stift sehr weit hinten hält.

Doch die einfache Grundregel lautet, hält man den Stift weit vorne kontrolliert man und andererseits erlangt man Freiheit bei einer Stifthaltung, die weiter hinten ist.

Kenne deinen Stift:

Am Anfang ist es sehr sinnvoll immer wieder mein neues Material auszuprobieren.

Empfehlen kann ich Neocolor, dies sind etwas dickere Stifte, die ein wenig an Wachsmaler  erinnern. Diese Stifte eignen sich sehr gut, um suchende und kreisende Striche zu erzeugen. Dabei lernt man, dass es viele Möglichkeiten gibt, um Striche zu setzen.

Ein etwas in Vergessenheit geratenes Material ist der Rötel, weiche rote Stifte, die an Bleistift erinnern. Toll, dieser Stift erzeugt eine Art Leonardo Look.

Wenn du allerdings Stifte gefunden hast, mit denen du dich wunderbar fühlst, ist es durchaus sinnvoll bei diesem Stift zu bleiben.

Ich liebe eine absolut feine Feder im Füllhalter. Mit rasender Geschwindigkeit kritzele ich tausende winzige Linien aufs Blatt. Ich kritzele, kratze mit der Feder übers Blatt.

Merkwürdig? Ja, vielleicht, aber ich stelle den Kopf ab und tauche in die Welt von Hell und Dunkel ein. Ist eben so! Ich habe mein Material gefunden.

Durch Kritzeln lote ich Motive aus! Ich zeichne nicht bewusst ich lasse die Hand übers Papier tanzen.

Kritzeln macht frei! Private Kritzelei vom Barfüßer Platz in Basel.

Ausdrucksvoll Zeichnen! – öffne den Kopf für neue Strichtechniken:

Die Art wie man ein Stift bewegt, erzeugt ein gewisses optisches Erscheinungsbild einer Zeichnung.

Bei dieser Aussage wird mir wohl jeder zustimmen.

Mach dir von Anfang an klar, dass es hier kein MUSS gibt. Der eigene Strich entwickelt sich dadurch, dass man sich erlaubt die Hand ganz natürlich zu bewegen. Die Folge daraus ist, dass du vielleicht bestimmte Zeichenmethoden magst und andere eben nicht.

Ich zum Beispiel kann nichts mit absolut gradlinigen Schraffuren anfangen. Trotzdem liebe ich das Schraffieren, wenn es wild und frei ist.

Tatsache ist das die Art der Linie zu deinem Charakter passen sollte.

Ein ordentlicher Mensch zeichnet vielleicht sehr gradlinig, ein wilder wird bevorzugt vielleicht völlig freie Kringel.

Ich bin chaotisch, aber fixiert auf das Licht.

Beim Zeichnen arbeite ich wie ein Bildhauer, es ist, als wenn ich hundert kleine chaotische Striche aneinander klebe, bis eine Plastik entsteht.

Die Basis meiner Zeichnung ist nicht die Linie, sondern die Fläche!

Misstraue jedem, der dir sagt das eine Linie nur auf eine bestimmte Methode anzulegen ist. Manche Menschen machen beim Zeichnen nicht mal eine Linie, sie tüpfeln einfach.

Ausdrucksvoll Zeichnen! Wo ist der Unterschied zur Malerei?

Die Trennung zwischen Malen und Zeichnen ist Nonsens!

Denn fortgeschrittene Zeichner benutzen das Fachwissen der Malerei auch in der Zeichnung und deshalb gibt es tausend mögliche Wege,

Ob man nun Linien, ordentliche Umrandungen, Flächen oder kapriziöse Linien zeichnet ist reine Geschmacksfrage.

Schau dir Zeichnungen genau an! Am Anfang ist sogar dieses Ansehen kniffelig! Denn man sieht immer wieder nur das Erlernte. Von Anfang an haben wir im Malbuch, am Küchentisch und im Zeichenunterricht gelernt, wie wichtig es ist ordentliche und umrandende Linien zu machen! Das ist wunderbar aber nur eine der vielen tausend Möglichkeiten!

Sieh dir auf jeden Fall die Zeichnungen auf Pinterest an, der Link ist ganz unten! Von außergewöhnlichen Zeichnungen kann man viel lernen.

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

P.S.: Als Info für die deutschen Leser. In Basel ist die Fastnacht eine Woche später als in Deutschland. Ich habe mir abends auf dem Münsterplatz Zeit genommen die Musiker und Musikgruppen zu malen. Besonders wunderbar sind die Piccolo Spieler. In Basel spielen unglaublich viele Menschen diese Flöte und die Masse der Flötenspieler macht es enorm eindrucksvoll. Die Musik ist wunderbar und überhaupt nicht vergleichbar mit dem rheinischen Karneval. Es ist eine ganz eigene und schöne Tradition. Dabei werden Laternen getragen ähnlich wie an St.Martin.

Es laufen noch 2 Kurse mit der Gouache Einführung:

Das macht richtig Spaß!

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

Tine Klein Gouache Kurs Boesner

Danke an Ursi für das tolle Foto!

Der Link zu den ausdrucksvollen Zeichnungen:

https://www.pinterest.ch/kritzeltine/black-and-white/?invite_code=9a37dffda7b54a758b4aa60d978905b8&sender=298011837750844095

Sind deckende Aquarellfarben schlecht?

Über deckende Aquarellfarben gibt es viele Vorurteile, doch die Meinung ändert sich.

Meinungen ändern sich, und das ist auch gut so!

Wer im Moment wegen der Nachrichten den Fernseher kaum anschalten mag, der sollte einmal ein lustiges Spiel spielen.

Letztlich einmal vor den Fernseher und tue so, als hätte sich seit 20 Jahren nicht verändert.

Mein Mann und ich spielen dieses Spiel im Moment regelmäßig vom Fernseher. Es macht viel Spaß und es hilft einem die Veränderungen besser zu begreifen.

Wir tun so als wäre unser Wissensstand stehen geblieben.

Ich rufe Schatzi, Deutschland wird von den Grünen, der Friedenspartei, die aus den Ostermärschen hervorgegangen ist, regiert. Die freuen sich bekanntzugeben, dass sie jetzt ordentlich aufrüsten und übrigens die Schweiz findet Neutralität auch nicht mehr so toll.

Das ist doch verrückt, oder?

Nein, ist es absolut nicht! Das Leben verändert sich kontinuierlich. Verrückt ist der, der auf dem Stand von gestern stehen bleibt. Und so verändern sich Sachlagen immer wieder.

Wenn man unser Spiel spielt, dann muss man trotz der Nachrichten vom Fernseher oft schmunzeln.

Und so möchte ich euch dazu einladen, etwas Positives zuhören.

Heute möchte ich etwas Nettes über die viel geschmähten deckenden Aquarellfarbe schreiben.

Warum haben deckende Aquarellfarben einen schlechten Ruf?

Deckende Aquarellfarben haben einen schlechten Ruf, weil man die Erfahrung gemacht hat, dass Bilder mit deckenden Aquarellfarben nicht strahlen.

Aquarelle oder Sketsches sehen locker und leicht aus, wenn sie mit transparenten Farben gemalt wurden. Noch mal zur Erinnerung, dass transparente fängt das Licht und reflektiert es.

Der schlechte Ruf der deckenden Aquarellfarben resultiert aus einem Verarbeitungsfehler.

Die transparenten Aquarellfarben werden deckenden Aquarellfarben gemischt und verlieren dadurch ihre schönste Eigenschaft.

Man ist aber natürlich nicht gezwungen diesen Fehler mitzumachen.

Es gibt zwei andere Strategien mit diesen Eigenschaften umzugehen.

Deckende Aquarellfarben wie setzt man sie ein?

Insbesondere die Sketcher halten sich nicht mehr an die althergebrachten Regeln. Sie benutzen in ihren Skizzen und Aquarellen völlig hemmungslos deckende Stifte oder deckende Farben.  Was von der Gemeinde der harten Aquarellmaler mit Fassungslosigkeit Zorn beobachtet wird. Denn sie sind der Meinung, das richtige Aquarelle Gefühl kommt nur auf, wenn die Farbe transparent ist.

Der Witz an der Sache ist, dass gerade viele Superstars der Aquarelllisten mit dieser Regel brutal brechen. Sie sind sogar Superstars geworden, weil sie diese Regel brechen und deshalb das Licht und die Tonwerte in ihren Bildern viel besser steuern können.

Dann doch die Frage nahe:

Wie machen die das?

Der dritte Schritt hat es in sich:

In den letzten Jahren hat sich sehr viel in der Maltheorie getan. Immer mehr gute Maler entdeckten das ist andere und großartige Möglichkeiten gibt Farbe zu verarbeiten.

Und zu diesen neuen Möglichkeiten gehörten die deckenden oder sehr dunklen Aquarellfarben. Die Einflüsse des Sketchens haben zu einer Veränderung im Aquarell geführt.

In den ersten beiden Phasen des Malens arbeitet man ganz traditionell. Man arbeitet von Hell nach Dunkel. In der ersten Phase mit leichten transparenten Farben. Die Farbe ist flüssig und fließt über das Papier.

In der zweiten Phase arbeitet man mit dunkleren Farben und Schatten, die alle mit transparenten Aquarellfarben gemischt werden.

Doch in der dritten Phase hat sich einiges geändert!

In der dritten Phase scheuen in sich nun viele Maler nicht mehr auf deckende Farben zugreifen. Sie setzen die deckenden Farben einfach oben auf das transparente Aquarell.

Normalerweise ist diese Technik nicht möglich, denn der optische Unterschied zwischen transparent und decken ist so hoch, dass dies aussieht wie ein Flickenteppich.

Jetzt gibt es zwei verschiedene Strategien, entweder setzt man nur ganz kleine, sehr dunkle oder sehr leuchtende Flecke auf das Papier.

Dies hat zur Folge, dass das ganze Aquarell oder die gesamte Skizze viel leuchtender aussieht, weil es kleine Stellen gibt, die sehr dunkel oder sehr hell sind.

Die Folge ist, dass die Bilder für den Betrachter extrem interessant sind, denn sein Auge bemerkt, dass es in dem Bild sehr starke Unterschiede zwischen hell und dunkel gibt.

Schnell geht’s weil man einfach deckend drauf malt.

Obwohl der letzte Schritt nur mit winzigen Punkten ausgeführt wird, bewertet das Auge das ganze Bild als interessanter.

Viele von uns machen dies intuitiv. Diese Art des Sketchens ist ganz einfach, einfach mit dem Stift drauf oder leuchtende Farben als kleine Punkte aufsetzen.

Hier sieht man wie das deckende Rot oben aufgesetzt wurde.

Aber was wäre, wenn man weiter geht?

Könnte man deckende Aquarellfarben normal vermalen?

Ja, das kann man und daran experimentiere ich gerade. Aber die Skizzen und Aquarelle bekommen einen ganz anderen Look.

Die Bilder werden matter, aber man kann mit der deckenden Farbe deutlich dunkler werden, so dass die Farben wieder anfangen zu wirken.

Tipp: Wer deckend arbeitet darf den Kontrast nicht vergessen.

Gleichzeitig fangen viele Maler an mit den Möglichkeiten der deckenden und granulierenden Farben zu experimentieren.

Es sieht ein bisschen retro aus aber wirklich ansprechend.

Am Ende des Artikels habe ich einen Link auf den Künstler Chien Chung Wei der im Moment zu den Best bezahlten Aquarellisten gehört. Achtet einmal darauf wie deckend die Farben sind. Sieht trotzdem hübsch aus.

Fazit:

Man kann prima mit deckender Farbe malen! Viele Dinge sind einfach nicht transparent. Zum Beispiel dreckige Elefanten1

Viele Dinge sind leichter, wenn man deckend malt! Man kann das Licht einfach obenauf malen! Wenn das kein Argument ist!

Liebe Grüße ins Wochenende, Tine

Es laufen noch 2 Kurse mit der Gouache Einführung:

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

Hier geht es darum die Farbe kennenzulernen und mit ihr auch leichte Illustrationen anzulegen.

Entspannt und fetzig mit einer Farbe illustrieren lernen. Münchwilen ist ausgebucht und hat schon eine lange Warteliste. Jedoch könnt ihr noch in Unterentfelden einsteigen.

Es hat so viel Spaß gemacht, dass die Schüler Folgekurse organisiert haben:

Tiere malen mit Gouache.

Der Einführungskurs mir Gouache ist zwar sinnvoll, jedoch nicht notwendig!

Lässig ist es, weil man mit den abstrakten Strukturen arbeitet,

 

Die Kurse sind noch nicht öffentlich, weil die Schüler des ersten Kurses vortritt haben! Doch meldet euch bei Jasmin Kälin:

Atelier@boesner.ch

Dort kann man sich einschreiben.

 

Malen mit deckenden Farben:

Hier geht’s zu Chieng Chung Wei:

 

 

 

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Malen – Es werde Licht!

base

Es werde Licht!

Was bedeutet Licht für den Menschen? Nicht mehr oder weniger als das Leben! Fehlt uns das Licht, dann fühlen wir uns unwohl. Das Sonnenlicht wie auch die Beleuchtung eines Raumes haben Macht über unsere Gefühle, es kann Müdigkeit reduzieren, Aufmerksamkeit erzeugen,  unsere Stimmung heben und es macht uns gesund.

Also schnapp dir Stift und Block und raus, wenn es mild ist.

Das Licht ist also das Wichtigste für uns, 85 % unserer Informationen erhalten wir durch unseren Sehsinn, und damit ist er unsere wichtigste Informationsquelle.

Früher betonten Architekten die Verbindung mit dem lebensspendenden Licht. Kirchen sind Lichtarchitektur!

Licht als Symbol für Göttlichkeit und Macht!

Und diese Dramatik können wir uns auch in unsere Bilder holen.

Das Licht in der Malerei

Es gibt viele Arten,  das Licht in der Malerei darzustellen. Interessant ist, dass die Malerei des Mittelalters weder Schatten noch Lichtquelle kannte. Die Griechen waren da weiter, sie kannten die Macht des Lichts in der Malerei.

Heute malen viele Menschen von Fotos ab, und sie glauben, dass die Lampe, die sich in der schwarzen Pupille spiegelt, absolut selbstverständlich zum menschlichen Auge gehört.

So verändern sich die Ansichten über das Licht im Laufe der Jahrhunderte.

Doch eines bleibt:

Die Beleuchtung eines Motive ist das Schlüsselelement für seine Aussagekraft!

Kühne Kontraste steuern den Blick des Betrachters. Die wirklich berühmten Gemälde dieser Welt benutzen das Licht zur Komposition. Und dies gilt auch für Jede Zeichnung.

Beleuchtung in der Kunst

8 der bekanntesten Kunstwerke von Rembrandt

Das Licht beim Malen und Zeichnen

Das Licht ist beim Malen und Zeichnen von  überragender Bedeutung. Wer etwas in seinen Bildern mitteilen möchte, der kommt nicht drumherum, gutes Licht zu malen. Fehlt das Licht, dann bricht die Räumlichkeit eines Bildes zusammen, man erkennt Perspektiven nicht gut. Viel schlimmer an fehlendem Licht ist, dass die Emotion verloren geht. Das Licht wirkt wie ein Magnet für das Auge. Fehlt dieser Magnet, dann geht dem Bild die Bedeutung verloren. Vielleicht sehe ich das auch nur so stark, weil ich selber verrückt nach Licht bin.

Das Bild ist  gerade in den Vereinigten Staaten in einem Buch erschienen, in dem erklärt wird, wie man Licht malt. Mastering the light.

Wer Licht malen möchte, ist oft aufgeschmissen!

Heutzutage denkt man, in der Hölle gebe es speziell eine ganze Abteilung von Teufeln, die dafür sorgt, Maler in den Wahnsinn zu treiben.

Viele Menschen, die versuchen malen zu lernen, haben unglaubliche Probleme zu lernen, wie man Schatten setzt. Dies liegt nicht daran, dass diese Menschen dumm sind, es liegt daran, dass heute überall Lampen herum hängen.

Und ich kann euch eines sagen, die werden nicht nach künstlerischen Aspekten aufgehängt!

In größeren Innenräumen hängen oft mehrere Lampen unter der Decke. Dies werfen völlig abstruse Verschattungen, deshalb ist es heute für viele Menschen so unglaublich schwer, überhaupt zu begreifen, wie sich Licht verhält.

Diese Lichter machen mich oft wahnsinnig, denn mit so einer Beleuchtung kann man kein gutes Bild malen. Neonröhren, die alles in gnadenlosem blauen Licht ausleuchten, bis man denkt, der Besitzer des Raumes hätte den Ehrgeiz, gegen das Stadion- und die Flughafenbeleuchtung anzustinken.

Da bleibt nur eines. Wer das Licht begreifen will, muss in die Natur.  Nutze Tage mit starkem Licht zur Beobachtung!

Licht beobachten

Ich hatte Gott sei Dank eine sehr gute Ausbildung. Als ich malen lernte, haben wir immer wieder Lichtsituationen durchgespielt. Immer wieder wurde eingeübt, das Licht kommt von links, das Licht kommt von rechts, das Licht kommt von oben, von hinten oder von vorne.

Das hat man so oft gemacht, bis man Lichtmuster auswendig kannte.

Dieses Wissen hilft mir heute enorm. Immer dann, wenn die Beleuchtung schlecht ist, kann ich auf mein erlerntes Wissen zurückgreifen und trotzdem ein gutes Bild malen.

Rausgehen und Beobachten!

Es gibt immer wieder Situationen, in denen man das Licht nicht sieht.

Ganz oft muss der Maler seine eigene Lampe sein!

Das Wissen über die Natur des Lichts wird dir bei jedem Bild das Malen erleichtern.

Denn wenn man Licht nicht darstellen kann, leidet darunter die Form und Perspektive der dargestellten Gegenstände so enorm, dass Bilder unattraktiv oder  im schlimmsten Fall  unkenntlich sind.

Aufgabe:

Suche ein oder mehrere Gebäude in deiner Umgebung und beobachte gewohnheitsmäßig den Lichteinfall. Was verändert sich bei verschiedenen Wettersituationen und Uhrzeiten?

Wichtig ist, dass du das Gebäude und die Umgebung kennst, damit du begreifst, wie sich die Veränderung des Lichts auswirkt. Du sollst nicht durch die Architektur abgelenkt werden.

Bei der Beobachtung sollte man strategisch vorgehen.

  • Wo bilden sich Schatten?
  • Wie verändern sich Form, Farbe und Länge?
  • Was passiert mit den  Kanten eines Gebäudes, besonderes Augenmerk auf die Kontaktschatten an den Kanten!
  • Wie verändert sich die Farbe des Gebäudes durch das Licht und Reflektionen?

!2h high nun die Sonne steht sehr hoch. Schau die die Kanten genau an, wo entsteht Schatten und am Gebäude selbst? Kaum, denn es ist 12 Uhr , die Sonne steht hoch!

Nur 3 Stunden später:

 

Tipp: Fotos können gut helfen, um diese Veränderungen zu begreifen! Denn dann kann man Vergleichen!

Das heutige Bild

Der Basler Hafen ist oft abends wie ausgestorben.  Man fühlt sich wie der einzige Mensch auf der Welt, es ist sehr spannend, die industrielle Architektur im Licht in Ruhe zu beobachten. Das Bild gehört zu den Experimenten, die ich mit deckender Aquarell- und Gouache-Farbe gemacht habe. Dieses Materialwissen hilft mir auch,  schwierige Lichtsituationen zu meistern.

Die Lichtsituation:

Das heutige Bild ist im Gegenlicht gemalt.  Die Sonne steht schräg hinter dem Kran.

Dinge, die direkt vor einem stehen, werden oft dunkel oder farblos. Achtung! Fotos verfälschen diesen Eindruck oft sehr. Das Auge wirft das Handtuch!

Tine Klein Hafen Basel, Licht, Sonnenuntergang, gouache Malen

Ins Gegenglicht zu blicken, ist schwierig, denn die starke Sonne blendet. Schatten sieht man sehr dunkel im Vergleich zur Sonne. Die Farbrezeptoren fallen im Gegenlicht aus, weil das Auge überlastet ist.

Wo es farblos wird habe ich das Aquarell ausgewischt!

Aber an manchen Stellen scheint das Licht wie ein Pingpong-Ball um die Ecke zu springen, dort hat man die richtige Menge an Licht, um zu sehen, Hier wird das, was sonst dunkel erscheint, farbig! Dies passiert nur, wenn man nicht zu stark geblendet ist.

Plötzlich werden Dinge die eigentlich im Schatten liegen, durch dieses Streulicht erleuchtet. Reflektionen und Streulicht machen Bilder interessant. Harte Kanten der Architektur werden durch weiche Strahlen umhüllt. Eine Tube Gouache hat mir geholfen, dieses ungewöhnliche Licht zu meistern, ich konnte die Farbe einfach oben aufsetzen.  Dies hilft die schnellen Farbwechsel entspannt zu meistern und so habe ich den ersten warmen Tag des Jahres genossen!

Liebe sonnige Grüße in den Winter.

Tine.

Im ersten Kurs entdecken wir das Gouache. Leider ist Münchwilen ausverkauft, es besteht eine Warteliste.

Bitte geht doch in den Kurs nach Unterentfelden!

Die ersten Kurse hatte so viel Spaß gemacht, dass die Schüler einen  Folgekurs möchten, jetzt organisieren wir diese kurzfristig am 6.-7. Mai in Aarberg und am 27.-28 Mai in Münchwilen:

Tiere malen mit Gouache! Das heißt Kleckern und Spaß haben!

Er etwas Erfahrung mit Farbe hat, darf auch gerne in den 2. Teil des Kurses hereinschlüpfen. Ich erkläre noch einmal genau! Bitte ruft beim Boesner an und lasst euch eintragen. Oder benutzt diese E-Mail die Anprechpartnerin is Frau Kaelin:

Jasmin.Kaelin@boesner.ch

 

4-5 März  Münchwilen:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-5987

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

 

Wenn du regelmäßig liest, danke ich herzlich für eine kleine Spende. Das hilft den  Menschen ohne Geld von diesen kostenlosen Angeboten zu profitieren.



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Autos malen – leicht gemacht

Autos malen -gucken wie ein Auto:

Tine Klein AquarellIllustration St.Alban Tor in Basel. Tutorial Autos malen

 

Autos malen ist ziemlich einfach, dennoch haben viele Angst davor.

Viele gucken wie ein Auto , wenn sie  Autos malen sollen.

Der Spruch kommt wohl daher, weil Autos früher runde Augen hatten und einen großen Kühlergrill. Die Autos guckten alle ein bisschen überrumpelt.

Autos malen – leicht gemacht!

Wenn man etwas darstellt, dann soll es toll aussehen.

Viele Menschen haben vor dem Automalen Respekt, denn Autos bestehen aus unendlich vielen Bauteilen. Das allein ist sehr Respekt einflößend, aber du musst es vergessen.

Unsere Augen arbeiten nach ganz bestimmten Erkennungsmustern. Dinge sehen dann toll aus, wenn man beim Malen das richtige Maß an Genauigkeit getroffen hat. Viele Maler glauben, etwas sei dann ganz besonders toll, wenn man es besonders genau getroffen hat. Meiner Erfahrung nach sieht etwas besonders toll aus, wenn es die Sehmuster deines Betrachters bedient, und dies hat nur wenig mit Genauigkeit zu tun.

Wenn es um ein gutes Bild geht, dann sind vier Augen im Spiel.

Es geht um das gelungene Spiel zwischen Maler und Betrachter. Macht ein Maler zu viel, dann ist im Bild alles gleichbedeutend. Er signalisiert dem Betrachter, dass hier nichts wichtig ist. Macht ein Maler zu wenig, dann wird ein Bild im schlechtesten Fall nicht erkenntlich.

Jeder Maler muss einen eigenen Weg finden, dennoch ist es gar nicht so schwer, eine gute Form zu finden. Eine Frage nebenbei:

Wie viel Form ist denn genug?

Jetzt möchte ich dir eine Faustformel an die Hand geben,  die dich hoffentlich ein Leben lang begleitet. Wenn du einmal eine reiche und berühmte Malerin geworden bist, möchte ich, dass du mich in deinen Annalen erwähnst.

Das Geheimnis des Augenankers:

Das Geheimnis einer guten Form ist sehr einfach. Die richtige Form hast du getroffen, wenn das Auge am Gegenstand kleben bleibt und ohne zu zögern erkennt,  was du gemalt hast.

Was man dann malt, hängt vom ganz persönlichen Stil ab, aber der Augenanker ist das Pflichtprogramm, denn es ist das Erkennungssignal.

Ich möchte dir jetzt ein paar Beispiele geben, damit du später Formen selber vereinfachen kannst.

Die Augenanker eines Fahrrades sind Räder mit Speichen und der Lenker. Mehr braucht man nicht, um die Form zu erkennen.

Man kann eine wilde Ansammlung von Kreisen oder Ovalen mit Speichen machen, solange eine Querlinie darüber ist, dann wird der Betrachter einen Lenker erkennen.

Die Augenanker eines Hauses sind die Fenster plus die dreieckige Form des Daches.

Jeder Gegenstand hat mindestens zwei oder mehrere Augenanker, die ihn völlig eindeutig definieren, findest du sie, hast du Narrenfreiheit!

Hat man diese Anker gesetzt, dann ist der Gegenstand eindeutig erkennbar.

Autos malen – Was sind die Augenanker?

Überlege einmal selbst, welche Dinge würden deinen Augen zu verstehen geben, dass sie auf ein Auto schauen?

Jetzt schau erst mal nicht in den weiteren Text, wende dich 1 Minute ab und denke darüber nach!

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Hast du nachgedacht?

Das Auto ist ein besonders leichter Fall, denn es besitzt sehr viele markante Signale, die dem Betrachter  zu erkennen geben, dass es sich um ein Auto handelt.

Das wesentlichste Erkennungsmerkmal ist die Windschutzscheibe, die immer ein Parallelogramm ist. Unter dieser Windschutzscheibe gibt es auf jeden Fall Reifen und einen starken Schatten.

Diese Grundform macht ein Auto  ei-förmig. Es ist also oben etwas schmaler als unten. Das ganze entsteht völlig automatisch, es ist das Parallelogramm plus die Reifen darunter.

Beachtet man dieses Muster, wird ein Auto ohne jeden Schnickschnack erkenntlich sein.

Darüber hinaus hat das Auto noch weitere Augenanker, die eindeutig präzisieren.

Scheinwerfer, Rücklichter oder das Rechteck des Nummernschildes geben dem Auto einen hohen Wiedererkennungswert.

 

Die Perspektive beim Automalen:

Autos sieht man ziemlich oft von vorne oder hinten. Wer noch unsicher ist, braucht sich nicht mit komplizierten Perspektiven herumschlagen!

Windschutzscheibe, Lichter, Schatten unterm Auto,  fertig.

Der Schattentrick. Autos haben eine Eiform, unten unter der Windschutzscheibe werden Autos breiter. Dann aber wieder schmaler, damit das Auto nicht überall aneckt.

Das heißt unter dem Auto ist ein Kernschatten und der untere Teil des Autos ist auch verschattet.

Man kann Autos deshalb regelrecht mit der Straße verschmelzen lassen. Und dort kann man auch kleine Fehler und Unsicherheiten verschwinden lassen.

Tatsache: So wenig wie in dem gelben Bild oben reicht.

 

Die Farbwelt:

Bleibe in deiner Farbwelt! Autos kommen und gehen. Wenn es im Bild nicht um ein bestimmtes Auto geht, male die Autos in deiner Farbwelt.

Das sieht man auch am gelben Bild oben.

Bilder sind ein Ganzes und sie setzen sich aus einzelnen Bildbestandteilen zusammen, das Auto muss sich in diese Welt einpassen.

Wem dies nicht ganz eingängig ist: Der Lack von Autos ist glänzend, er spiegelt. Unser Auge ist es gewöhnt, dass sich die Farben der Umgebung in Autos wiederfinden.

 

In ein paar Tagen gehen die Kurse los! Experimentieren macht Spaß – lasst uns mit einem neuen  Material spielen!

 

18.- 19 Februar Aarberg:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-5985

4-5 März  Münchwilen:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-5987

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

 

Wenn du regelmäßig liest, danke ich herzlich für eine kleine Spende, das hilft, denn Menschen ohne Geld profitieren von solchen kulturellen Angeboten.



 

Weiterlesen bei Tine:

 

https://blog.herz-der-kunst.ch/zeichnen-im-prallen-leben/

 

Illustrieren, Bilder interessant machen!

Illustrieren

Illustrieren mit Gouache und Aquarell ist etwas ganz Wundervolles. Jeder von uns hat schnell vor Augen, was eine Illustration ist. Doch wenn wir richtig über die Sache sprechen möchten, dann sollten wir  einen kleinen Schritt zurückgehen. Was bedeutet Illustration eigentlich wirklich?

Aus Wikipedia entnehme ich:

“Eine Illustration (von lateinisch illustrare „erleuchten, erklären, preisen“) ist „das einem Text erläuternd beigegebene Bild“

Denn alle, ob sie nun illustrieren, malen, zeichnen oder skizzieren, müssen ihre Dinge interessant machen, es sei denn, diese Bilder sind einzig und allein für sie selbst gemalt.

Illustrieren heißt, Dinge interessant machen!

Man kann Dinge auf sehr unterschiedliche Arten und Weisen attraktiv  machen.

In meinem neuen Kurs benutze ich dabei Gouache-Farben. Warum? Man kann mit diesem Farben Dinge wieder übermalen, und Gouachefarben sind schneller als Aquarellfarben. beides ist prima zum Rumexperimentieren. Denn Illustrieren heißt, Dinge interessant machen. Und was super interessant ist, ist vielleicht  auch neu. Jeder, der innovativ  malen, zeichnen oder illustrieren will, muss Dinge ausprobieren,  um sie ansprechend zu machen. Aber was macht Dinge interessant,? Dafür gibt viele Möglichkeiten.

Wie fängt man beim Illustrieren den Blick?

Der Blick eines Menschen streift sehr schnell über ein Bild. Oft hat man nur den Bruchteil einer Sekunde,  um Menschen zu faszinieren.

Deshalb muss man sich Strategien ausdenken, wie Bilder faszinieren.

Qualität der Illustration:

Dazu gehört der brillante Umgang mit Farbe, aber auch das gekonnte Spiel mit den Lichtverhältnissen.

Knallfarben und starke Kontraste helfen, die Aufmerksamkeit zu fangen.

Sicherlich ist die malerische Qualität eines Bildes enorm wichtig, doch für den Betrachter ist sie bei weitem nicht so  bedeutend wie für den Maler selbst. Man darf gekonnte Technik nicht mit der Attraktivität eines Bildes verwechseln.

Man fängt das Auge mit starken Kontrasten.

In diesem Bild sieht man starke Farben und starke Kontraste.

 

Auch hier ist die malerische Qualität hoch, denn man kann mit Gouache beim Illustrieren so malen,  als wenn man mit Öl arbeite.

Aber gleichzeitig funktioniert der Mechanismus ebenso gut bei Skizzen mit wesentlich weniger Arbeitsaufwand.

Deshalb lehre ich in meinem Workshop beides, das Skizzenhafte und das Malerische.

Fazit: Signal-Farbe, Kontraste und Lebendigkeit ziehen!

Lebendigkeit:

Anders als beim wissenschaftlichen Illustrieren wirkt eine normale Illustration immer viel besser, wenn viel Gefühl und Leben drin steckt.

Ungewöhnliches illustrieren

Sicher ist die technische Qualität eines Bildes ein gutes Mittel, um den Blick des Betrachters beim Illustrieren zu fangen.  Doch selbst wenn wir ein Bild schön finden, ist das Bild nicht wirklich ein Blickfang.  Der Betrachter erachtet es als schön, geht aber flüchtig darüber hinweg.

 

Bilder, die man nicht jeden Tag sieht, sind Magnete!

 

Diese ungewöhnlichen Darstellungen sorgen dafür, dass der Betrachter verweilt. Illustratoren greifen deshalb gerne zu ungewöhnlichen Darstellungen.

Möchtest du wissen, was hinter meinem Bild steckt?

Das ist ein Märchen mit einem doppelten Gesicht. Meine Familie mag keine Kürbissuppe, deshalb habe ich jahrelang gelogen. Immer dann, wenn es Kürbissuppe gab, habe ich behauptet, es sei Möhrensuppe. Lustigerweise schmeckte die Suppe dann immer allen gut. Diese Möhre hat ein zweites Gesicht! Auf der anderen Seite ist sie ein Kürbis—hahaha!

Sympathieträger und Humor!

Humor ist beim Illustrieren ein sehr mächtiges Werkzeug. Die Menschen bleiben an Illustrationen kleben, die sie emotional beschäftigen und die sie stutzen lassen.

Oftmals ist es dabei sehr sinnvoll, um die Ecke zu denken.

Bei einem Veggi-Burger denken die meisten: Igitt! Deshalb würde ich lieber einen Elefanten für den Elefantenhunger malen, er ist ein Sympathieträger.

 

Das ist ungewöhnlich, und der Betrachter würde sich fragen, was dahinter steckt. Natürlich kein Elefanten -Steak. Die Aufmerksamkeit ist gebunden!

Humor ist auf jeden Fall ein gutes Mittel,  um zu illustrieren.

 

Geschichte zum Bild:

Die kleine Geschichte wird einen Betrachter faszinieren, dafür braucht man keine riesige malerische Lösung. Neben dem Bild habe ich einen Text, deswegen ist die kleine Geschichte das beste Mittel, um ein Bild interessant zu machen. Oft reichen ein Paar Farbklecke mit Zeichnung.

 

Humor hilft immer!

In meiner Familie ist jeder Chefkoch! Wir streiten uns regelmäßig liebevoll darum, wer der Chefkoch ist.

Strukturen:

Illustrieren kann langweilig sein. Immer wieder muss man schlichte Gegenstände darstellen.

Für das Auge werden Gegenstände besonders interessant, wenn sie Strukturen haben.

In meinem Gouache-Workshop lege ich deshalb besonderen Wert darauf, dass man Oberflächen von Gegenständen unterschiedlich  darstellen kann.

Mit Gouache-Farbe kann man besonders gut Strukturen darstellen, weil die Farbe nicht so nervös reagiert wie Aquarell und trotzdem alle malerischen Möglichkeiten hat.

Man kann tupfen, spritzen und stricheln, ohne dass gleich etwas verläuft.

Diese Technik ist besonders sehenswert für den Betrachter, weil man wilde und interessante Oberflächen erstellen kann. Noch mal zum Dickhäuter, schau mal genau hin! Man kann durch die Schablonen völlig hemmungslos abstrakt arbeiten!

Dieser Elefant wurde mit einer Schablone erzeugt, was das Illustrieren enorm erleichtert, weil alles so locker wirkt!

Der Maler kann frei und wild abstrakte Formen auf das Blatt klotzen. Und das zeigt tolle Ergebnisse. Gerade diese interessanten und ungewöhnlichen Oberflächen sorgen dafür, dass Darstellungen wirklich  bildlich werden.

Diese Technik kann man fast überall anwenden!

Dies macht Bilder ungewöhnlicher, aber auch gleichzeitig erzählerischer. Aus diesem Grund ist die Schablonentechnik  für Kinderbücher so beliebt! Die Fantasie des Betrachters wird angeregt.

Ich freue mich auf all die Leser, die in meinem nächsten Workshop kommen, denn diese Technik macht so unglaublich viel Spaß. Im ersten Moment wirkt sie befremdlich, doch dann erleichtert sie das Leben enorm.

Mein nächster Workshop ist in der Nähe von Bern, in Aarberg.

Es sind noch ein paar Plätze frei. In anderen Jahren ist es immer überfüllt. Ich freue mich auf Euch.

 

18.- 19 Februar Aarberg:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-5985

4-5 März  Münchwilen:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-5987

18. -19 März Unterentfelden: 

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-5989

01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

 

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https://de.wikipedia.org/wiki/Illustration

Illustration mit Gouache oder Aquarell ist etwas ganz Wundervolles, und alle Menschen, die nur malen oder skizzieren wollen,  sollten diesen  Artikel lesen, denn er macht wichtige Mechanismen des Malens klar.

 

Stadtmotive malen!

Stadtmotive sind das schönste Chaos!

Stadtmotive sind einfach super, weil in der Stadt das Leben tobt. In jedem Motiv finden sich hunderte von kleinen Motiven. Und all diese kleinen farbigen Dinge bilden zusammen wie ein Mosaik ein neues Bild. Das macht ein Bild so bunt und schön wie das Leben.

Möchtest du ein Stadtmotiv malen, dann ist es deine Aufgabe, all diese kleinen Dinge zu einer Einheit zu verschmelzen.

Heute lade ich dich in meine Straße ein.  Mein Zuhause ist krumm von den Jahrhunderten. Seit 1438 beobachtet mein Haus die Nachbarschaft.

Wie soll ich mit meinem Pinsel die Geschichte dieses Ortes erzählen?

Mein Stadtteil wird liebevoll Dalbe genannt. Die Dalbe ist ein kleines Zeitloch, schaut man auf die Gebäude, dann ist hier die Zeit stehen geblieben. Ein Dorf, das sich weigert zu erkennen, dass es in einer Großstadt liegt. Die Häuser hier sind uralt, das Leben jedoch pulsiert. Keiner braucht hier ein Auto. Jeden Tag flitzen hunderte von Fahrrädern über das Kopfsteinpflaster. Jeden Mittag treffen sich die Menschen  zu einer Schüssel Eintopf im Spoon.  Mit dem Löffel in der Hand trifft man sich zum Ratschen, hier werden Neuigkeiten und Stadtteilklatsch ausgetauscht. Ob mein Haus lächelt, weil es diese Nachbarschaft seit 500 Jahren kennt und sich doch so wenig verändert hat?

Stadtmotive malen- Zwischen Haus und Lebensgefühl

Wenn man eine Stadt malt, dann gibt es im Wesentlichen zwei große Hauptmotive. Das eine Motiv ist die bauliche Struktur, das andere Motiv ist das Leben in der Stadt.

Ich kenne viele Maler, die ihre Motive ohne Menschen malen. Ich kann dieser Betrachtungsweise nichts abgewinnen, denn eine Stadt wird erst sie selbst durch das Lebensgefühl der Menschen.

Wegen dieses Lebensgefühls lebe ich hier!

Deshalb reicht es mir nicht, wenn ich nur die bauliche Struktur male. Will man Stadtmotive malen, würde ich es auf diese Formel bringen:

Stadtmotiv = Kulisse + das Menschliche + die Dinge, die wir hier benutzen  (Stadtmöbel)

Bringen wir es mal auf den Punkt: Um die Geschichte eines Ortes zu erzählen, muss ich etwas darüber erzählen,  was die Menschen da tun! Dazu gehört der Mensch in seiner üblichen Tätigkeit und all das Zeug, was er leider verbraucht.

Auf das Wesentliche reduzieren!

Wer eine Szene illustrieren möchte, merkt recht schnell, dass nicht alles aufs Blatt passt.

Zuerst überlegt man sich,  was alles drauf muss. Im meinem Fall: Was machen die Menschen hier? Mittagspause, essen und quatschen. Wie sind sie hergekommen? Zu Fuß oder mit dem Fahrrad.

Wenn ich all dies in ein Bild packen möchte, dann brauche ich den richtigen Bildausschnitt.

Der Bildausschnitt ist richtig, wenn er das zeigt, was ich zeigen möchte.

Alles andere kann weg. Die Geschichte konzentriert sich auf den Laden im Erdgeschoss, der Rest des Hauses ist nur ein wenig Kulisse.

Motive miteinander verschmelzen:

Stadtmotiv = Kulisse + das Menschliche + Stadtmöbel

Wenn man Stadtmotive malen möchte, dann muss man die drei oben genannten Punkte raffiniert miteinander verschmelzen.

Viele Maler bekommen Probleme mit den Menschen, weil sie zuerst das vermeintliche Motiv malen. Sie malen die Häuser zuerst, und müssen dann Menschen auf das Motiv malen, wo auch immer es möglich ist.

Die Menschen werden dunkel, weil man sie mit deckender Farbe auf das Haus malt.

Darunter leidet die Aussage des Bildes enorm.

Viel sinnvoller ist es, die Menschen im Vordergrund mit der Kulisse in Beziehung zu stellen.

Es muss sich ein natürliches Wechselspiel zwischen Haus und Mensch ergeben.

Jetzt möchte ich euch einen kleinen, aber sehr wichtigen Trick verraten: Es ist absolut sinnvoll, die Menschen nicht aufs Haus zu malen. Sondern die Menschen werden durch das Haus gemalt.

Was heißt das? Den Menschen durch das Haus malen?

Negativ -Technik: Mensch und Haus verschmelzen

Ich positioniere die Menschen im Bild so, dass das Haus sie am besten zur Geltung bringt. Ich male die dunklen Fensterscheiben, um die Menschen herum. Der Mensch entsteht durch das Malen der Fensterscheibe. So wird der Mensch zum Teil des Hauses. Die dunklen Farben der Fensterscheiben stützen die Menschen im Vordergrund.

Die dunklen Farben lassen die bunten Farben der Menschen strahlen.

Mensch und Haus werden in einem Zug gemalt, dadurch entsteht Einheit und gleichzeitig Tiefe.

Stadtmöbel verschmelzen :

Wo etwas passiert, gibt es viele Gegenstände im Vordergrund. Diese nenne ich Stadtmöbel. In der Stadt sieht es aus wie bei Hempels unterm Bett.

Großstadtmöbel gibt es meistens viel zu viele,   deshalb muss man vor dem Malen aufräumen!

Dabei sollte man sich nicht als Opfer betrachten, du musst nicht alles malen, was du siehst! Die Stadt-Möbel sind absolut beweglich.  Die Klappstühle und Tische stehen jeden Tag an einem klein wenig anderen Platz. Du musst nicht jede Tasche, jeden Mensch und jedes Auto malen.

Male genau das, was für deine Erzählung und die Seele des Ortes wichtig ist! Schiebe all die Kleinteile hin und her, bis sie dir helfen, dein Bild zu malen.

Verschmelzen zu großen Einheiten:

Wenn man diese Dinge gefunden hat, wie zum Beispiel die Stühle, dann muss man nicht jeden einzelnen malen.  Ich fasse Tischplatten, Stuhlbeine, Bänke, Teller oder Flaschen zu einem einzigen großen Motiv zusammen. D. h. ich male sie nicht einzelnen, sondern einfach in einem Rutsch.

Ich tue so, als wenn alles zusammengehört.  Dadurch entsteht ein einziger großer Gegenstand,  und dies beruhigt das Auge des Betrachters enorm.

Ich würde diesen Gegenstand Stadt-Café  nennen. Der Betrachter erkennt anhand der Stuhlbeine, die aus der Masse hervorschauen, was er vor sich hat.

Man hört auf,  einen einzelnen Gegenstand zu malen, sondern malt nur noch die entstehende gesamte Silhouette.

Mein Tipp: Regelmäßig  mehrere Gegenstände in einem Zug malen oder zeichnen. Dabei gehören die Augen auf das Motiv und der Stift oder Pinsel auf das Blatt. Nicht absetzen und nicht ständig kontrollieren,  ob man auch alles richtig gemalt hat! Damit lernst du, den flüchtigen Blick eines Spaziergängers zu malen. Aus vielen Gegenständen wird ein Gegenstand, und das beruhigt das Bild.

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

Vielleicht ist dir aufgefallen, dass die Farben kräftig und trotzdem weich wirken. Es ist eine Mischung aus Aquarell und Gouache. Gouache erleichtert das Wechselspiel von hell und dunkel enorm. Warum? Mann kann das Licht in beide Richtungen malen, von hell nach dunkel wie im Aquarell. Aber auch genau anders herum, so das man das Licht zum Schluss auf die Dunkelheit setzt. Das macht dem Umgang mit Motiven spielerisch und besonders einfach.

Experimentieren macht Spaß  – lasst uns ein neues Material erspielen!

Die Ateliers sind großzügig, haben viel Platz.

18.- 19 Februar Aarberg:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-5985

4-5 März  Münchwilen:

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18. -19 März Unterentfelden: 

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Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/menschen-malen-geselligkeit-im-bild/

Menschen malen: Geselligkeit im Bild

 

 

 

 

Wie malt man Schnee und Kälte?

Wie malt man eigentlich Schnee und Kälte? Dafür muss man zuerst einmal die folgende Frage klären:

Was sind eigentlich kalte und warme Farben?

Basel am Rhein, Aquarell, Gouache Tutorial Schnee malen Tine Klein

Das zu erklären ist ein bisschen, wie den Unterschied zwischen Moll und Dur in der Musik zu erklären! Wenn ich jetzt anfange,  von drei Tönen in Terzabstand und so weiter und sofort zu labern, dann versteht das kein Mensch, es scheint kompliziert.

Dabei hört man es so einfach!

Dur ist heiter, Moll ist die Melancholie! Man spürt es mit jeder Faser seines Körpers! Das zu spürende Gegenstück in der Malerei sind warme und kalte Farben!

Wenn man dieses Bild sieht, dann spürt man: Es ist kalt!

Warum?

Große Teile des Bildes sind doch in Rot gemalt, und Rot ist doch eine eindeutig warme Farbe oder?

Ist dies ein Paradox oder steckt mehr dahinter?

Farbe ist Gefühl -Schnee ist kalt:

Warme und kalte Farben sind Gegenpole, sie stehen für ganz unterschiedliche Sinnesempfindungen. Warme und kalte Farben sind Dur und Moll der Malerei.

Hinter unseren Beurteilungen von warmen und kalten Farben stecken Erfahrungen und Sinnesempfindungen.

Im Laufe der Zeit haben wir gelernt, dass der Himmel im Winter stahlgrau oder kaltblau ist. In der warmen Jahreszeit gibt es viel mehr  Rot- oder Gelbtöne schon wegen des wärmeren Lichts. Deswegen würde fast jeder rote Töne in Richtung warm einordnen, denn auch das Feuer ist rot oder gelb.

Eis oder Schnee wirken oft nicht nur grau oder weiß, sondern auch blau.

Hinter diesen Beobachtungen stecken Fakten. Jeder Gegenstand, der im Schatten steht, ist  von der Temperatur kühler und die Farben sind auch bläulich. Nach und nach prägt sich im Menschen ein:

“ AH! Blau ist kalt!“

Nach und nach fangen wir an, Farben in kalte und warme einzuordnen, diese Einordnung erfolgt sicherlich aufgrund von physikalischen Tatsachen,  die wir von Anfang an beobachten.

Warme und kalte Farben beherrschen!

Als Maler ist das Beherrschen von kalten und warmen Farben aus mehreren Gesichtspunkten sehr begehrenswert. Einerseits können wir durch das Benutzen von kalten und warmen Farben dem Betrachter Temperaturen übermitteln. Andererseits können wir aber auch Gefühle übermitteln oder ein Bild absolut aufregend machen.

Ein starker Wechsel von warmen und kalten Farben wirkt immer sehr aufregend und ansprechend für das Auge des Betrachters.

Wenn du jetzt einmal mein Bild anschaust, dann habe ich in diesem Bild sehr viele Rot- und Beigetöne verwendet. Würdest du die meisten Menschen fragen, dann würden sie schwören, dass diese Farben warm sind.

Warum wirkt das Bild denn dann so kalt?

Warme und kalte Farben,   die Farbtemperatur!

In der Kunst und in der Wissenschaft gibt es keine einfachen Antworten.

Auch warme Farben können ausgesprochen kalt sein!

Ähhh? Habe ich nicht gerade doziert, dass warme Farben warm wirken?

Der physikalische Zusammenhang, den wir seit unserer Kindheit beobachten, ist:

Wenn man einen Schatten über eine sehr warme Farbe wirft, dann wird aus dieser Farbe ein wenig des Rotanteils herausgefiltert. Das Farbspektrum verschiebt sich im Schatten ein wenig zum Blauen. Genau deshalb nehmen wir Blau als kalt war.

Die rote Farbe, über der der Schatten liegt, bleibt natürlich rot, aber sie wird blauer.
D. h. eine rote Farbe mit einem hohen Blauanteil wirkt auf den Betrachter kälter.

Das Auge arbeitet als Vergleichsmaßstab, Feuerrot empfindet es als ausgesprochen warm. Magenta oder Pink haben Blauanteile, deshalb interpretieren wir sie als viel kühler.
An diesem Punkt haben wir ein zusätzliches Prinzip entdeckt:

Warme Farben können vergleichsweise kalt sein.

Wenn ich in meinem Bild also warme Farben benutze, dann benutze ich die Farben mit einem hohen Blauanteil. Damit übermittle ich dem Auge des Betrachters eine Information. Ich sage:

Schau mal selbst, das Rot ist hier kalt!

Ergo, eine Spur Blau in einer warmen Farben macht ein Bilder kälter.

 

Kalte und warme Farben im Kasten

In jedem Farbkasten stecken warme wie kalte Rottöne und auch warme Blautöne.

Wie lernt man  zu sehen, ob ein Blauton warm ist? Oder ein Rotton kalt?

Die Antwort ist einfach. Ohne Vergleichsmaßstab sieht ein unerfahrener Maler die Farbtemperatur einer Farbe überhaupt nicht.
Du musst lernen, diese Farben in ihrer Temperatur zu erspüren. Dabei hilft dir der Farbkreis:

Beim Rot sind alle Farben kalt, die sich zum Blau neigen. Wird das Rot also ein bisschen lila, dann wird es kalt.

Bei Orange und Gelbtönen ist es noch etwas schwieriger. Orangetöne werden umso wärmer, je mehr warmes Rot darin steckt. Ein Gelb ist kalt, wenn es ein wenig grünlich wird! Der kälteste Gelbton ist das Zitronengelb. Wenn du jetzt mal in den Farbkreis schaust, dann liegt dieses Gelb direkt neben dem Grasgrün. Es steckt ein Hauch Blau drin.
Ein Blau wird warm, wenn es lila wird, steckt Rot darin.

Am Anfang wirst du es nur mit Farbkreis sehen.

Mach dir keine Sorgen, du wirst es langsam, aber sicher erspüren, später wirst du keinen Farbkreis mehr brauchen, um zu erkennen, ob eine Farbe warm oder kalt ist. Das  Erkennen der Farbtemperatur kommt mit Erfahrung.

Noch ein kleiner Tipp: Leise rieselt der Schnee

Weiß wirkt ausgesprochen kalt und frisch. Schon weil Weiß in der Natur meistens Schnee ist. Besonders kalt wird es mit kleinen Beimischungen von Grün und Blau.

Manche Dinge kann man  mit Aquarellfarben nicht malen.

Das Malen mit weißer Aquarellfarbe ist in Fachkreisen verpönnt. Das liegt daran, dass sie nicht gut deckte und vergraute. Dies ist auch heute noch so, große Schneeflächen muss man aussparen, dann leuchten sie traumhaft.

Doch das Blatt hat sich gewendet, moderne Gouache-Farben sind so gut, dass man durchaus kleinere weiße Lichtflecken eindrucksvoll aufsetzen kann.

Das  Spiel mit dem Schnee geht dann so leicht von der Hand.

Leicht und locker muss die deckende Farbe wirken. Tupfen und Spritzen….

Das Spiel mit den deckenden Farben will gelernt sein. Deshalb lade ich euch herzlich zu meinen Illustrationskursen ein.

Wer es ausprobieren möchte, das Spiel mit den deckenden Farben, kann mit einer Tube weißer Gouache starten. Achte dabei auf Markenprodukte, mit wenig pigmentierter Farbe wird es nicht klappen.

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

Kurse in der Schweiz:

Experimentieren macht Spass -lasst uns ein neues Material erspielen!

Die Ateliers sind großzügig haben viel Platz.

18.- 19 Februar Aarberg:

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4-5 März  Münchwilen:

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18. -19 März Unterentfelden: 

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01. – 02. Apr. 2022 Unterentfelden:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unternehmen/geschaeftsfelder/veranstaltungen/gouache-die-farbe-der-erzaehler-1-1-1-5991

 

Wenn du regelmäßig liest, danke ich herzlich für eine kleine Spende, das hilft, denn Menschen ohne Geld profitieren von solchen kulturellen Angeboten.



 

Weiterlesen bei Tine:

Zum Thema Farbharmonie:

 

https://blog.herz-der-kunst.ch/farbharmonie/anleitung-farbharmonie-von-tine-klein-fuer-aquarell-skizzenbuch-mallerei/

Anleitung Farbharmonie von Tine Klein für Aquarell, Skizzenbuch, Mallerei

 

 

 

 

 

 

Schnee malen! Das geheimnisvolle Nichts!

Schnee malen! Auch wie schön wäre Schnee zu Weihnachten! Doch nicht alle haben das Glück, dass sich die Landschaft zu Weihnachten in einen flauschigen Pelzmantel in weiss hüllt. Ob jetzt weisse Weihnacht oder nicht! Ich danke Dir und fühle mich geehrt, dass du meinen Blog an Weihnachten liest!! Wer auch immer du bist, ich wünsche dir schöne Weihnachten!

Schnee ist immer so eine Sache, wenn man ihn sich wünscht, kommt er grundsätzlich nicht.

Die meteorologische Regel ist: Er kommt immer dann, wenn ich den Eiskratzer im Auto nicht finde.

Wenn ich in meine Statistik schaue, dann muss ich allerdings beim heutigen Thema herzlich lachen! Ich möchte mich jetzt schon bei meinen treuen Lesern in Australien, Kenia, Singapur und Französisch-Polynesien entschuldigen! Ich weiß das heutige Thema ist nichts für euch. Wir hier im deutschsprachigen Raum hoffen allerdings zu Weihnachten sehr auf die weiße Pracht, leider klappt es oft zu Weihnachten nicht.

Auch wenn ich hier sitze und im warmen Schein meiner Schreibtischlampe schreibe, dann ist es ganz still, die Katze liegt hinter mir im Papier und schnurrt, von dem Rummel von angeblich 50.000 Besuchern aus aller Welt bekomme ich hier nichts mit. Wenn ich mir ein Weihnachtsgeschenk wünschen dürfte: Schreibt mir doch mal im Chat, wo ihr herkommt und warum ihr den Blog lest! Das gilt besonders für all die Menschen aus den fernen Ländern aber auch für die Menschen nebenan!! Dann können wir uns alle mal zuwinken, grüßt die anderen Leser zu Weihnachten!

Wer seid ihr?

Im Winter malen!

Schnee malen und im Winter malen macht sehr viel Spaß.

Wenn es nur nicht so kalt wäre!

Wir Schweizer haben es gut. Wir haben die Berge in der Nähe und können selbst bei schlechtestem Wetter mal eben einen Tagesausflug machen.

Oben scheint die Sonne! Über den Wolken!

Mein heutiges Bild ist in Tarasp gemalt, dort hat ein Freund ein Ferienhaus und es liegt zu dieser Jahreszeit immer Schnee. An den Tag an dem ich das Bild malte, muss ich immer wieder denken, Sonne tanken und lange Spaziergänge im Schnee!  Raus an die Luft, das hebt die Stimmung.   Denes hat dabei Orangen gepellt und der Duft steckt im Bild.

Und es gibt noch einen Tipp wie man im Winter gut malen kann:

Sitzheizung im Auto!

Macht die Skizzen vor Ort, haltet deine Eindrücke direkt vor Ort fest! Andernfalls sieht man nicht wie es wirklich ist, oft reicht eine Bleistiftzeichnung, doch ich liebe Pinsel. Das Gefährliche daran, mein Gatte flippt aus, wenn ich mit dem Pinsel den Ledersitzen zu nahekomme! Solche Gesichtsausdrücke habe ich das letzte Mal beim Stierkampf gesehen . Er stampft mit dem Hufen, Bulle in Kampflaune! Kopfeinziehen, süß lächeln du wirst doch deine geliebte Gattin nicht zu Weihnachten würgen oder? Spaß beiseite nun zum Schnee:

Schnee malen Aquarell Tine Klein, Tarasp, Engadin, Burg, Aquarell!

Jetzt aber wie versprochen eure Tipps zum  Schnee malen:

Tipp Nummer 1: Weiß ist wichtig! Aber nicht immer Weiß!

Wer Schnee malt stellt schnell fest wie viele Farben Weiß haben kann, deshalb lest euch noch mal den Blog von letzter Woche durch.

Schnee ergänzt man am besten mit vielen Blautönen, das wirkt schön kalt. Auf keinen Fall beim Schnee malen Schwarz benutzen! NO GO! Das verwandelt die Pracht in graues Schmuddel- Wetter!

Die schönsten Schneemischungen sind meiner ganz persönlichen Meinung nach Kobald Azur und Utramarin feinst.

Tipp Nummer 2: Der schönste Schnee ist:

Das Papier!

Nichts strahlt so sehr wie das reinweiße Papier!

Die einfachste Form des Schnee malen s ist einfach nix tun! Weniger ist mehr!

Weiße Farbe aus der Tube ist immer etwas Grau.

Gib ein wenig kaltes Blau hinzu und das Graue verliert sich etwas.

 

Tipp Nummer 3: Gouache hilft beim Schnee malen

Ich wechsele im Winter zu Gouache Farben, die trocknen viel schneller und sind deckend.

Hättet ihr es geschehen? Wenn ich es nicht verraten hätte? Die Farben haben den Ruf das sie nicht brillant sind. Dies stimmt aber längst nicht mehr!

Im Winter ist dies ein riesiger Vorteil! Man hat so gut wie keine Trockenzeiten, dies verkürzt den Malprozess enorm. Schnelle Skizzen sind dann auch schnell.

Arbeitet man mit deckenden Farben kann man Schnee einfach oben auf setzen.

Besonders auf Schattenseiten kann man völlig problemlos Gouache Farbe – Weiß aus der Tube aufsetzen. Weiß aus der Tube ist zwar immer ein bisschen Grau, für Schnee im Schatten ist dies jedoch perfekt. So wird das Schnee malen wirklich einfach!

Tipp Nummer 4: Schnee malen, kleine Flächen sind der Trick!

Man kann weiße Flächen und Schnee problemlos mit weißen Stiften oder Gouache oben aufsetzen, aber dies müssen Highlights bleiben. Das Auge des Betrachters empfindet große Schneeflächen merkwürdig, wenn diese gemalt werden. Möchte man den Schnee komplett malen, dann muss man die Maltechnik komplett umstellen. Das Auge des Betrachters sieht  sofort, wenn Farbe in zu unterschiedlichen Konsistenzen aufgetragen wurde! Das ganze Bild muss dann deckend gemalt werden, ansonsten sieht es nicht gut aus.

Tipp: Schnee malen, immer nur in kleinen Flächen!

Tipp Nummer 5: Überraschend! Schnee liebt die Dunkelheit.

Schnee fängt in Bilder immer erst an zu leuchten, wenn das Auge einen Vergleichsmaßstab hat. Erst wenn das Auge etwas Dunkles hat, dann bemerkt es wie hell das Weiß ist!

Wer Schnee malen möchte, muss sich an die Dunkelheit trauen.

Liebe Grüße und Frohe Weihnachten! Wie schön das es dich gibt!

Tine

Wenn du Freude am Blog hast freue ich mich über eine Spende:


Wichtige Grundlagen  zum Thema:

https://blog.herz-der-kunst.ch/grau-mischen-farbenfrohes-grau/

 

Falls ihr mit malen möchtet die Webcam Tarasp im Engadin:

https://www.guidle.com/de/webcams/tarasp/tarasp_ABVUhyx?relatedCrId=F6hUWf&forceOfferType=WEBCAM_PLAYER

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grau mischen- Farbenfrohes Grau.

Im Sommer waren wir in Cadaquez malen, jetzt waren wir Ende November noch mal da und ich war überrascht wie sehr sich die Farben verändert haben. Selbst hier am Mittelmeer machen sich die Grautöne breit.

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Gerade stehen wir vor dem Tor zum Winter, jetzt wird das Grau mischen wichtig, den Grau kann eine wunderschöne Farbe sein. Jede Jahreszeit hat ihre Farben nun beginnt die Zeit des Graus.

Grau mischen wird unterschätzt:

Will man tolle Bilder malen dann gibt es nur zwei Dinge:

Licht und Schatten!

Farbe ist im Grunde Licht in Tuben, doch das Licht kann nicht existieren, wenn der Schatten fehlt!

Grautöne sind ein wesentlicher Bestandteil von jedem Bild, sie sind genauso wichtig wie die Farben. Wenn also nur Licht und Schatten im Raum stehen, dann ist es doch so verwunderlich, dass wir uns so ungleich viel mehr um die eine Seite kümmern.

Es ist ein bisschen so wie im Märchen: Aschenputtel, die funkelnde Schönheit liegt im Dreck.

Wir sollten also mal genau hingucken, was bewirkt Grau und wie lernt man großartiges Grau mischen?

Grau ist die Ausdrucksstärke!

Dieser Satz ist ein Paradox, will wollen ja keine Bilder malen die wie die grauen Mäuse wirken.

Viele Menschen suchen immer wieder die richtige Farbe. Zum Beispiel ein leuchtendes Rot, ein strahlendes Blau oder ein feuriges Orange.
Nur scheint es die richtige Farbe nicht zu geben, denn kaum hat man sie gekauft ist sie nicht so toll wie erwartet! Denn das Problem liegt in Wirklichkeit nicht in der Farbe, sondern in der Nachbarschaft. Farben werden erst ausdrucksstark durch ihre Nachbarn:

“Der Nachbar ist die graue Eminenz.“

Grau ist im Wesentlichen für die Ausdrucksstärke der anderen Farben zuständig.

Je dunkler das Grau desto stärker fängt die Nachbarfarbe an zu strahlen. Das Auge hat nun den Vergleich, das grau ist schäbig, schmuddelig oder sogar dreckig, deshalb bewertet es die die richtig farbigen Farben als klar, leuchtend und farbenfroh.
Dadurch fangen Bilder plötzlich an zu strahlen. Der gleiche Effekt funktioniert beim weiß, legt man eine graue Fläche daneben, dann fängt das weiß an zu leuchten.


Dies sieht man wunderbar in Bild. Die weißen Häuserfassaden strahlen, weil klar und deutlich sichtbar wird, dass sie ganz anders sind als die grauen Schattenseiten.
Viele Maler benutzen für diese Schattenseiten gekaufte Grautöne. Die meisten Farbfirmen haben 4-5 Grautöne im Programm.

Ein beliebter Grauton

Grau mischen ist ohne Übung mühsam, deshalb hat jede Farbfirma einige Grautöne im Programm. Der beliebteste Grauton ist wohl Paynes Grau. Paynes Grau ist je nach Marke ein mehr oder weniger blau lastiges Grau. Viele Menschen lieben dieses Grau und haben es im Farbkasten für alle Schatten.

Hauptpigmente von Payensgrau sind Blau und Schwarz. Es gibt Firmen, die haben ein rotes Pigment hinzugemischt, andere Gelb oder Siena, dann wird es grünlich.

Je nach Firma ist die Farbe also eine Wundertüte, die mal bläulicher oder grünlicher ausfällt.

Diese Wundertüte wird dein Bild bestimmen, denn es ist einer der Hauptbestandteile deines Bildes.

Grau besteht aus vielen Farben:

Natürlich arbeitet man immer mit dem Grau oder Schwarz was man in Kasten hat, aber genau hier liegt das Problem:

Die Grautöne sind nicht wirklich neutral und sollen es auch nicht sein!

Hausaufgaben: Schau dir die verschatteten Wände farbiger Häuser an. Die Wand eines gelben Hauses, ist ein gräuliches gelb, die Wand eines weißen Hauses, ist vielleicht ein bläuliches grau.
Ein rotes Haus hat vielleicht, einen blauvioletten Schatten. Schatten in der Nähe von Bäumen oder dem Meer werden grünlich oder türkis.

Das eine Grau gibt es also gar nicht! Grau scheint bei näherer Betrachtung eine ganz schön farbenprächtige Angelegenheit!

Grau ist nämlich nicht die eine Farbe, sondern grau besteht aus vielen Farben.

Grau ist eine Farbe, die sich aus den Umgebungsfarben eines Ortes zusammensetzt.

Merke: Grau besteht immer aus 3 Grundfarben:

Blau, Gelb und Rot; die richtige Mischung treffen ist einfach Übung.

Oft braucht man mehr blau als Rot und noch weniger Gelb. Das Mischverhältnis liegt an den benutzten Farben!

Ohne testen, spielen und Erfahrung kommt man da nicht weiter.

 

Siehe Artikel Simplify!

 

Die grauen Herren im Hintergrund!

Benutzt man ein und dieselbe Farbe, um jeden Schatten zu malen, dann setzt man jedem Bild einen Einheitslook auf. Die Stimmung deines Bildes wird von dem vorproduzierten Grau bestimmt. Das was man malt hat einfach nichts mehr mit der Umgebung zu tun. Jedes Bild was man malt verliert ein wenig an Identität, denn jedes Mal ist der Schatten vollkommen gleich. Das heißt wir malen ein Drittel oder mehr als Einheitsbrei,

Deshalb gibt es in der Malerei eine riesige Diskussion!

Die einen lieben ihr Grau, die anderen sagen dies macht die Schatten völlig tot!

Die eine Argumentation ist: Die gleichförmigen Schatten bringen Ruhe, die anderen sagen das Bild verliert seine Aura, weil das Grau seiner farbigen Eigenschaften beraubt wird.
Ich gehöre zu der Fraktion, die sagt:

Male keine toten Schatten!

Wenn du nun noch mal in mein Bild schaust, dann stellst du fest, dass der Schatten viele unterschiedliche Grautöne hat und dies ist nicht zufällig.

Ich zeige hier das Mittelmeer im November, da mit es nicht trostlos aussieht, mische ich das allgegenwärtige Türkis in meine Schattenfarbe. Aber auch Farbe der Tonziegel findet sich in meinen Schattentönen.

 Grau kommt am besten, wenn es aus den Farben des Ortes besteht.

Grau mischen kalt und warm:

Im Bild gibt es Schattenfarben die sich von reinem Grau, ins Blau, Braun oder Türkis neigen.

Möchte ich warme Farben stärken, lege ich kalte blaue oder grünliche Schatten. Bei Kalten Farben benutze ich dann umgekehrt warme bräunliche Töne. Türkise Schatten benutze ich eher für die Stimmung des Bildes.

Du merkst der Spielraum ist groß!

Ein Anfang, Grau mischen durch kleine Variationen:

Jetzt werden viele von euch sagen, schön und gut, es macht mich aber wahnsinnig, wenn ich die ganze Zeit Grau mischen muss.

Wie ihr sicher wisst, halte ich nichts von Hexenjagd.

In einem anderen Artikel habe ich bereits beschrieben, wie ich Grau mische.

Es gibt jedoch noch eine andere Möglichkeit, die ich heute beschreiben möchte.

Du nimmst deinen Grundton Paynes Grau oder Neutraltinte und gibst ihm kleine Spuren der Farben deines Bildes hinzu.

  • Lila macht sie dunkel und stark
  • Sieana gebrannt macht sie warm und erdig
  • Türkis macht sie frisch
  • Kobalt Azur macht sie weich

Aber alles muss zum Bild passen, die Farben des Bildes sind die beste Wahl.

Nimm dein Grau und gib dein bisschen deines Blaus hinzu. Das nächste Mal kommt eine Spur der Farbe der Dächer hinzu!

Die Schatten werden zum Leben erweckt!

Grau mischen wird dabei zur Freude, denn dadurch bilden alle Farben des Bildes eine Einheit.

Dein Bild wird es dir danken!

Liebe Grüße ins Wochenende Tine!




 

Limitierte Farbpalette ein guter Trick?

https://blog.herz-der-kunst.ch/grundfarben-simplify/

https://blog.herz-der-kunst.ch/triste-farben-das-licht-schenken/

 

 

Wie lerne ich, einen Malstil zu entwickeln?

 

Tine Klein Barceloneta, Acuarela, Aquarell, Watercolor

 

Der eigene Malstil!

Künstler sind begabt und das ist in den Schoß gefallen, weil sie soooooo talentiert sind!
Es stimmt, der eigene Malstil hängt auch an den Fähigkeiten, die man mitbekommen hat, und die kann man sich nicht aussuchen.
 
Und so treibt mich von Anfang an die Frage: Was ist in mir angelegt und was kann ich damit erreichen?

Wie man mit Vererbtem umgeht:

Es sind nicht die Dinge, die wir mitbekommen haben, die uns beschränken, sondern die Geisteshaltung dazu!  Das mit dem Malstil ist ein bisschen wie mit den Haaren!
 
 
Meine Cousine bekam von unserer Urgroßmutter tizianrote irische Locken.
Wie gerne hätte ich auch die Haare gehabt.
Meine ordentliche Cousine kämpfte wie besessen gegen ihre Haare und sah deshalb unvorteilhaft aus. Meine Freundin, entfernt mit uns verwandt, hat die gleichen Haare. Eine saucoole, veränderliche Pracht
 
Man merkt an diesem Alttagsbeispiel, ob etwas Ererbtes  ein Fluch oder Segen ist, hängt am Benutzer! Die Geisteshaltung machts!
 

Akzeptieren oder verändern?

 
Der eigene Malstil sollte zu den eigenen Fertigkeiten oder dem Charakter passen.
Vorsicht! Küchenpsychologie!
So manch einer wird durch solche Gedanken sehr klein gehalten.
Schuster, bleib bei deinen Leisten?!
Neurologen wissen, dass das Gehirn ist eine formbare Masse. Neuroplastizität nennt man das.
Du kannst deinen eigenen Malstil mit Macht prägen.

Der eigene Malstil -Wer bin ich?

Diese Frage dürfte so manchen von uns in Verzweiflung stürzen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man ab einem gewissen Alter fast gar nicht mehr sagen kann, was natürliche Anlagen sind. Viele Menschen wurden so unglaublich streng erzogen, dass ihre natürlichen Anlagen kaum noch zu erkennen sind. Auch gewisse Lebenserfahrungen prägen den Malstil sehr stark.

Unser Gehirn verändert sich stark durch Dinge, die wir alltäglich tun!

Was heißt das für unseren Malstil?

In erster Linie, dass du dich trauen solltest zu tun, was du willst.

Ein Buchhalter wird zum pedantischen Buchhalter durch die Dinge, die er täglich tun muss. Es ist sein Job sehr genau zu sein!

Beim Malstil ist dies genauso:

Du wirst geprägt durch, das was du tust.

Ein kleiner Kurswechsel hat unglaubliche Folgen, wenn man ihm Zeit lässt!

Lass dir Zeit und male oder zeichne regelmäßig in eine Richtung, in die du dich entwickeln möchtest.

Es wird ein ganz natürlicher Malstil entstehen, weil er für dein Gehirn selbstverständlich wird.

Die Zeit ist ein wichtiger Faktor auch bei kleinen Veränderungen des Malstils.

Dabei solltest du im Kopf behalten, der Malstil entsteht im Rahmen der Dinge, die du tust. Stell dir vor, du und dein Malstil sind Pilot und Flugzeug. Du veränderst beim Start deinen Winkel um 3 Grad! Du guckst nach unten und ärgerst dich! Nichts ist passiert. Doch du wirst überrascht feststellen, nach 3 Stunden landest du nicht in Rom, sondern in Monte Negro!

Also fang an!

Optimieren durch die kleinen Veränderungen:

Sei nicht frustriert, wenn eine Veränderung am Anfang unmerklich ist!

Mein Tipp: Arbeite an einem bestimmten Thema weiter. Das Gehirn bildet neue Synapsen, an die es anknüpfen muss. Wie oben bemerkt, Zeit und Übung verändern dich!

Wenn du im Laufe des Jahres immer wieder Pizza isst, dann hat du ein Kilo mehr auf den Rippen. Wenn du also anders malen oder zeichnen möchtest, dann bilde ein paar Routinen aus, die es zur Gewohnheit machen.

Ich stelle täglich eine Eieruhr für 15 Minuten Zeit für Etwas was ich lernen möchte!

Die Macht der Angewohnheiten ist groß!

Angewohnheiten loszulassen ist schwer! Sie schleichen sich automatisch immer wieder ein. Deshalb ist es wichtig, Veränderungen regelmäßig einzuüben. Viele von euch machen sehr unterschiedliche Malkurse. Amüsiert stellte ich fest, dass einige Lehrer, die sich mit dem Vermitteln von Wissen auskennen, der gleiche Malkurs bei mir zweimal buchten. Was ich im ersten Moment merkwürdig fand, macht absolut Sinn!

Vertiefen darf man nicht unterschätzen!

Zick Zack fliegen macht keinen Sinn für den Malstil! 

Viele Leute möchten alles sein, nur nicht sie selbst!

Sie möchten malen wie Joseph Zubukvic, ganz Ton in Ton, am nächsten Tag möchten sie mit greller Farbe malen, dann Architektur-Zeichnungen machen und dass möglichst genau, und am nächsten Tag möchten Sie ganz locker sein und mit Farbe spritzen! Dieses Verhalten erlebe ich immer wieder.

Damit führt man sein eigenes Gehirn im Zickzack, der Flugkapitän trudelt mit dem Flieger über dem Flughafen und kommt nicht von der Stelle, wenn er sein Flugziel alle 5 Minuten ändert. Das verbraucht Kraft!

Lernziele setzen! Dein Gehirn ist formbar.

Tine Klein Malstil entwickeln

Vor 2019 habe ich meistens illustrativ gearbeitet!

2019 setzte ich mir das Ziel, mich durch die klassischen Techniken der Malerei zu arbeiten und diese langsam, aber sicher in leichtere Techniken für jeden Tag umzuwandeln. Zwei Jahre lang beschäftigte ich mich immer wieder mit klassischen Techniken der Malerei.

Plötzlich sagten Freunde: „Ist das von dir?“

Achtung, du wirst was du machst!

Was ich nicht geplant hatte, trat ein. Mit der Technik veränderte sich mein Malstil. Ich wurde klassischer. Plötzlich sah ich aus wie ein Aquarellmaler und nicht mehr wie ein Sketcher. Trotzdem, es dauerte nicht länger ging dank der Pinseltechnik mit der gleichen Leichtigkeit und Schnelligkeit. Doch es ist immer überraschend für mich! Es war nicht geplant, aber logisch, wenn man bedenkt an welchen Techniken ich gefeilt habe.

Als wir in Frankreich waren, bat mich ein englischer Freund, ein Bild wie Tim Wilmot zu malen. Kann ich nicht, sagte ich mit Überzeugung. 45 Minuten später, gab es das Bild! Ich war überrascht, Upps!

Tine Klein Saint Tropez Bild nach Tim Wilmot

Dieses Bild entstand vor Ort aber nach Tim Wilmot. Ein bisschen Tine ist drin ohne mein spritziges Orange geht es nicht.

Was war passiert?

Ich entstaubte klassische Maltechniken, machte sie nutzbar und dabei wurde mein Gehirn geformt!

Die klare Wahrheit ist, achte darauf, was du machst, denn dein Gehirn wird geformt!

Viele denken, einen Malstil könnte man nicht erzwingen, das ist Nonsens, man erarbeitet ihn sich in vielen kleinen Schritten.

Tine Klein Malstil Burg Birseck

2021: Ich kann nun in der gleichen Geschwindigkeit aquarellieren wie zeichnen.

Also pass auf, womit du dich fütterst! Ich füttere mich nun wieder mit einer Reihe wilderer Übungen!

Zielgerichtet füttern!

Es ist sinnvoll, das Gehirn durch kleine Veränderungen in eine Richtung zu führen. So kann ein ordentlicher Maler zum Beispiel langsam frei werden. Viele Dinge können dabei sinnvoll sein und später ein Ganzes ergeben. Von Nass-in-Nass-Techniken über freies Zeichnen oder Improvisationen, die Liste ist unendlich.

Denk an die Wiederholungen.

Aber du solltest nicht versuchen zu malen wie ein anderer. Verbinde einfach verschiedene Dinge, bis du einzigartig wirst!

Forme dich!

Oft erlebe ich unglaubliche Dinge, als junge Frau traf ich einen total verklemmten jungen Mann in einem Atelier. Er malte mit Besessenheit Aktbilder.

Wir lachten! Der würde wohl gerne!

Ja, er wollte mit aller Kraft! Jahrzehnte später traf ich ihn wieder, ein charismatischer Mann mit starker sexueller Ausstrahlung! Um ihn herum eine Gruppe weiblicher Groupies.

Er formte die Kunst und die Kunst formte ihn!

Also gib acht! Träume können formen!

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine




 

In diesem Blog sieht man wunderbar, wie sich der Malstil veränderte:

https://blog.herz-der-kunst.ch/blick-realitaet-und-bildentwurf/

Blick, Realität und Bildentwurf

 

Der eigene Malstil ist keine Stilrichtung! dennoch ist er oft mit Zeitgeist und Stilrichtung verbunden!

Wir können Renoir und Monet unterscheiden! Das vergleichen von Künstlern in Stilrichtungen ermöglicht zu sehen wie wichtig es ist man selbst zu bleiben!

https://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Stilrichtung_in_der_Malerei