Was macht ein Motiv interessant?

Was macht ein Motiv interessant?

Tine Klein malt einen hawker markt in Asien, Motiv: Satay Stand am Straßenrand in Georgetown Malaysia

Liebe Grüße aus Georgetown Malaysia. Wenn man auf Reise ist, dann findet man viele interessante Motive! Oh ja, solche Motive sind sicher immer interessant und trotzdem ist es eigentlich eine riesiger Betrug. Zuerst einmal die gute Nachricht, man muss nicht 16000 km reisen um gute Motive zu finden. Das Reisen ist nur zum eigenen Vergnügen.

  
Ein Bild ist nicht interessant, weil das Motiv schön ist

Auch ein sehr langweiliges oder unschönes Motiv kann ein wundervolles Bild ergeben. Diese Theorie ist natürlich ein wenig merkwürdig, dennoch glaube ich, das ist absolut wahr.

Ein Motiv wird gut durch die Emotion, die es auslöst

Ein Motiv und seine Beteiligten:


Beim Malen gibt es die drei großen Mitspieler; den Maler, den Betrachter und das Motiv.
Ob ein Bild super interessant und gelungen ist, ist sicher eine Mischung aus allen drei Dingen.

Einen Sonnenanbeter wird ein Bild vom Eisbären nicht reizen.

Zugegebenermaßen macht ein sehr schönes, wirklich hübsches Motiv es sehr leicht ein gutes Bild zu gestalten.

Soweit die Theorie, dennoch stimmt es überhaupt nicht, denn auch ein wirklich hässliches Motiv kann für den Betrachter äußerst interessant sein. Vielleicht gerade deshalb, weil es eben nicht abgedroschen ist. Auch wirklich tolle Motive kann der Künstler völlig mühelos uninteressant machen.


Schönes kann uninteressant sein


Ich will diesmal an einem Beispiel erklären: Kannst du dich an die Faszination erinnern, die du beim Beobachten eine Schmetterlings empfindest? Ein Schmetterling ist zauberhaft lebendige Farbe. So ein Schmetterling ist doch einfach wunderschön. Vielleicht warst du schon mal in einem Naturkundemuseum, wo lauter Schmetterlinge brutal auf eine Nadel gespießt wurden und plötzlich ist die Faszination weg. Ein wunderschönes Motiv kann gähnend langweilig sein.
Nichts ist langweiliger als ein toter, trockener Schmetterling auf einer Nadel.
Ein gutes Motiv braucht also einen Erlebnisfaktor. Der Maler muss es nur schaffen irgendetwas an dem Motiv höchst interessant zu machen oder das zu zeigen, was das Motiv ausmacht. Der Betrachter braucht etwas, was ihn in den Bann schlägt. Ein Schmetterling ist ja nicht hässlicher, weil er auf der Nadel steckt, aber mit ihm wurde sein Zauber ermordet.

Die schlechte Nachricht ist, du musst das Motiv interessant machen.

 


Bilder sind am Besten, wenn ihnen Leben innewohnt


Bilder brauchen irgendetwas in Spannendes, sie dürfen nicht enden wie der Schmetterling auf der Nadel. Oftmals sind sogar die Motive am  Besten, die irgendetwas haben, was nicht nur einfach hübsch ist. Gegensätze und Spannungen sorgen dafür, dass man sich mit einem Bild viel länger auseinandersetzt. Aber meine Theorie ist, dass ein Bild einfach eine Aussage haben muss, das ist der Ankerpunkt der deinen Betrachter in den Bann schlägt.


Bildentwurf

Bildentwurf macht Bilder ganz schnell besser.

Eine ganz simple Erkenntnis ist, dass jeder Teil deines Bildes mit Leben gefüllt sein muss.
Wer es lernt jeden Teil seines Bildes mit Leben zu füllen und auch ein paar Spannungen zu erzeugen, der wird recht schnell sehr viel bessere Bilder machen. Ein Bild ohne Spannung ist wie eine Torte nur aus Zucker, einfach pappig süß.


Erlebnisfaktor


Ein Straßenstand in Asien ist alles andere als hübsch, also ein schwieriges Motiv? Ein Strassenstand hat einen Erlebnisfaktor, er ist nicht hübsch und dies ist eine entscheidende Voraussetzung für ein gutes Bild.

Oft reicht für einen guten Bildentwurf schon sich zu fragen, was erlebe ich hier, wie funktioniert das?

Deshalb sind Bilder aus fernen Landen oft gut, weil der Maler wildere Emotionen zu etwas Fremden hat.

Mich fasziniert das kleine Glück auf der Straße, das Leben und die Freude über das gute Essen. Ein Stück Glück für 50 Cent oder 60 Rappen am Straßenrand. Zwischen den Scheinwerfern der Autos und dem Licht aus ein paar Glühbirnen entwickelt sich direkt am Bordstein farbenfrohes Alltagsleben auf Plastikstühlen, das mich, verfressen wie ich bin, anzieht und das muss der Betrachter merken.

Wenn man jedoch die Fotos macht, dann ist dieses Gefühl was man auf der Strasse hatte weg, das Foto nimmt dem Motiv das Gefühl. 

Die Macht von gutem Bildentwurf ist es das erlebte Gefühl , genau  in ein Bild zu bringen.

So wie es die Menschen sehen nicht der Fotoapperat der unwichtiges sieht und das Leben verschweigt.


Spannungsbogen im Motiv


Wenn ich mein Bild in 2 Teile aufspalte, dann habe ich auf der einen Seiten die Straße und die Nacht und auf der anderen Seite die Leute, die im Licht sitzen und sich amüsieren.

Tine Klein malt einen hawker markt in Asien, Motiv: Satay Stand am Straßenrand in Georgetown Malaysia
Es entstehe in Spannungsfeld und das macht ein Bild interessant. Der Betrachter hat am Bild zu kauen, er denkt nach. Und schon ist er mitten drin im Bild.

 

Was macht ein Auto in einem Restaurant?  Wenn man Bilder gnadenlos hübsch macht, dann fällt so etwas weg und dann ist mitunter auch der Zauber weg.

Merke also ein Bild funktioniert nicht weil es hübsch ist

Ein Bild funktioniert weil es Emotion trägt

Dies erklärt auch warum ich mein Bild mühelos in 2 Teile aufspalten kann, beide tragen eine ganz eigene Beobachtung, damit ist jeder Teil für sich wertvoll und kann bestehen.

Die Kunst des Bildentwurfs ist es also für 50 cent oder 60 Rappen einen Satay zu essen und sich dabei zu überlegen, was finde ich hier eigentlich so faszinierend? Das mus rein ins Bild mit aller Macht. Wenn man überlegt ist es glasklar, ein Strassenstand ohne Strasse macht keinen Sinn.

Tine Klein malt einen hawker markt in Asien, Motiv: Satay Stand am Straßenrand in Georgetown Malaysia

Und doch würden viele Maler ihn einhübschen und dann ist der Zauber weg.

Und dann ist noch etwas interessant, die Macht der Emotion macht es dann doch schön. Obwohl das hart fotografierte Bild  bei aller Liebe einfach nicht schön ist.

Bei den Motiven ist es wie mit den Menschen, die meisten Menschen werden erst schön wenn sie lachen, erkenne die Qualitäten eines Motivs.

https://blog.herz-der-kunst.ch/abstrahieren-mit-genuss/

Abstrahieren mit Genuss, weglassen aber was?

Liebe Grüsse,
Tine

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Reiseskizze gemeinsames entdecken

Tine Klein malt georgetown Malaysia, Kapitan Kelin Moschee Reiseskizze

Ich bin verrückt nach dem rosa Licht, dem Lärm, dem Geruch der Gewürze aus den allgegenwärtigen Garbuden.

Aus einem Film stammt der Spruch:

same same, but different

Und ich habe nie einen treffenderen Spruch gehört.

In dem Film geht es um einen jungen Mann der das erste Mal in Asien ist, auch ich war mit Anfang 20 das erste Mal in Asien, mit allen kulturellen Spannungen. Wenn man beim chinesischen Arzt erst mal eine Spinne zum essen verschrieben bekommt, dann guckt man mehr als dumm…

Im Moment bin ich in Malaysia, ein wunderschöner heißer Vielvölkerstaat mit einem Tatsch 1000 und einer Nacht. Chinesen, Muslime, Inder, Malaien und Europäer, deshalb jeden Tag überraschend.

Besonders fremd sind für mich immer die muslimischen Einflüsse, doch das klappt hier gut und so kann man den Gesang des Muezzins genießen. Es ist ein ganz besonderer Zauber, wenn das Licht rosa wird…ich hab mir eine Haremshose gekauft…smile.

Zauberhaft Anders

Wenn man auf Reisen ist, kommt einem erst mal alles zauberhaft anders vor. Im schlimmsten Falle ist alles erschreckend anders.

Tine Klein Reiseskizze von 2 Muslimen in Malaysia

Der Stift ist eine Methode sich erst mal in Ruhe alles anzusehen. Das Reisen mit den Skizzenbuch ist ein sehr ruhiger und intensiver Lebensstil.

Dabei entdeckt man so einiges, ich kenne Zeichner und Maler aus geschätzt 20 Nationen, alle sagen das Gleiche:

Malen öffnet die Augen

Das Zeichnen schärft die Sinne und macht einen lebendig, man riecht man, schmeckt einen Ort und man wird gierig nach seinem Licht.

Dieser Effekt ist völlig unabhängig von Rasse und Nationalität, es bilden sich schnell Freundschaften, denn der Blick des Künstlers verbindet.

Reiseskizze ein anderes Wort für intensiv sehen.

Der intensive Blick des Zeichens erlaubt mehr als nur den Blick auf die Oberfläche. Schaut man sich Dinge und Kulturen sehr lange an, dann begreift man natürlich all die vielen Unterschiede. Doch die Fremdartigkeit wird oft durch das Menschliche gemildert, denn hinter der Kulisse ist vieles gar nicht so anders als zu Hause.

Eben: Same Same but different

Gemeinsamkeiten entdecken

Schaut man auf die reine Oberfläche, dann ist alles anders: die Gesichter, die Gebäude und die Religion. Mir macht es Freude all die zauberhaften und andersartigen Dinge zu sehen, die Gerüche und das Licht machen das Zeichnen und Malen zu etwas ganz Besonderem. Doch fremd fühle ich mich nicht, denn mit meinem Stift habe ich einen einzigartigen Übersetzer.  Normalerweise kauft man eine Eintrittskarte und dann schlendert man durch eine Sehenswürdigkeit.

Dabei lernt man recht viel über Kultur, aber sehr, sehr wenig über den Alltag und die Gedanken der Menschen.

 

Setzt man sich jedoch mit einem Stift hin und beobachtet, dann  braucht man keine Sprache. Mit dem Stift lernt man wie ein Kind, diese Fähigkeit haben wir alle mitbekommen. Beim Erwachsen werden wir diese Fähigkeit verschüttet, mit dem Stift ist mal wieder so offen wie ein Kind.

Dabei schließt man dann genauso schnell Bekanntschaften wie in der Kindheit.    

Schaut euch einmal diese schnelle Skizze an:

Tine Klien Reiseskizze Männer mit Moped for der Kapitan Kelin Moschee

Männer, komische Typen mit merkwürdigen Hüten, stehen vor einer Moschee. Andersartiger kann das Alltagsleben ja wohl kaum sein.

Dennoch braucht man mit dem Stift absolut keine Sprache, den hier stehen die Männer vor ihrem neuen Motorrad. Es wird heftig gefachsimpelt. Auch die kleinen Jungen sind begeistert.

Ist es denn so anders als zu Hause?

 

Tine Klein Viel-Völker-Mischung bei Reis und einem Tässchen Kaffee

Auch hier 2 Damen beim Plaudern:

„Also ehrlich, ich kann dir sagen….haha, das haben die doch nicht wirklich getan.“

Auch wie Zuhause oder?

Also keine Angst vor Abenteuer, der Stift ist ein Universalübersetzer.

Liebe Grüsse Tine

Welches Material schleppt man mit zum malen?

https://blog.herz-der-kunst.ch/kleines-marschgepaeck-reisekunstmaterial/

 

Kleines Marschgepäck Reisekunstmaterial

Malen ist fühlen!

Fühlst du nicht, dann bleibt dein Werk stumpf.

Im Grunde sollte eine Zeichnung eine Art Seismograph sein und erzittern mit der Macht der Gefühle.

Meine Hand liegt locker auf dem Skizzenbuch, doch mein Blick liegt auf dem Motiv. Es ist zu viel, viel zu viel…die Hitze ist wie ein Schlag mit einem heißen nassen Handtuch.

Die Gerüche sind umnebeln mein Gehirn, dazu Jasmin, Mottenkugeln, Kämpfer, Staub und Abgase. Der Lärm, das Auspuffknallen und die Sprache sind so fremd wie der sehnsüchtige Gesang des Muezzin. Melodisch und jaulend, tausend Lichter und Klänge.

Es ist zu viel, ich löse mich in Hitze auf… Der Schweiz bricht durch meine Poren, wild und unbändig. Jede Pore öffnet sich. Ich muss meinen Geist abschirmen, um das zu Papier zu bringen. Ich muss mich konzentrieren….ein Schweißtropfen kitzelt, läuft ganz langsam herab, eine goldene Kugel die langsam herabläuft, ganz sanft über die Krümmung meines Halses, die goldene Kugel windet sich unaufhaltsam über meine Schulter, bahnt sich ihren Weg über meine brennende Haut, gebannt beobachte ich ihren Weg, bis sie ihren Weg über meinen Füllhalter vermischt mit der Tinte auf mein Blatt findet.

Putsch…das Blatt hat einen Fleck…das Blatt ist verdorben?

Skteching with KK in the jungle

Nein, es ist Herzblut…

So muss eine Zeichnung anfangen; mit Herzblut, Leidenschaft und allen Sinnen…. Lasst euch überraschen. Das Herz der Kunst ist auf Reise und sammelt Eindrücke für Euch. Seid gespannt wann die ersten Ergebnisse kommen…

Von Herzen Tine

Reiseaquarell die schnelle Methode

Oetwil am See ein Blog von Tine Klein zum Thema Reiseaquarell

Tine Klein, Bauernhof mit Zugvögel bei Oetwil am See in der Schweiz

Dies ist eine Methode für Leute, die ein bisschen spät dran sind, wie die Zugvögel dieses Jahr.

Schnell und gut Malen lernen, das ist unser aller Ziel. Dies möchten nicht nur die unerfahrenen Zeichner und Maler, auch die erfahrenen Maler wollen schnell gute Qualität.

Eins der wichtigsten Ziele, das mir viele meiner Schüler nennen ist, dass sie lockerer werden wollen. Die folgende schnelle Methode, die ich euch vorstelle um Skizzen oder auch ein Reiseaquarell zu machen, beruht auf etwas Mut.

Das Schwierigste an dieser Methode ist eigentlich, dass man all seinen Mut zusammen nehmen muss und dann das machen, was unvorstellbar ist:

Das ganze Motiv wird in einem Zug gemalt.

Im ersten Zug wird, nicht zu dunkel, die Farbstimmung eines Motive in einem Zug wiedergegeben. Bitte lest dazu noch einmal dem Blog Farbstimmung, den ich euch am Ende des Tutorials anhänge.

Im ersten Schritt des Aquarell ´s  wird das gesamte Bild in einem Zug gemalt. Die Farbstimmung des Motivs wird wiedergegeben, dafür wird Farbe in Farbe getropft bis in der Größe des Bildes eine Farbwolke mit der Stimmung des Motivs entsteht. Dabei hält man sich in etwa an das was man sieht. Jedoch sind die Grenzen des einzelnen Motivs völlig unwichtig.

Das Ganze ist nicht mehr als ein riesiger stimmungsvoller Farbklecks.

Das Schwierigste an der Technik ist den Kopf zu befreien

Tatsächlich ist diese Technik sehr einfach, das Schwierige daran ist es von den Grenzen im Kopf los zu lassen, weil wir denken das Dach muss rot, der Baum muss grün, dies muss!, das muss, ich muss noch ausmalen!

Von dieser Tretmühle los zu lassen ist nicht einfach, denn wir denken ein Bild ist nur dann gut, wenn wir alles richtig machen. Dabei geben wir Gegenstand für Gegenstand zu viel Bedeutung, denn wichtig ist bei einem Motiv die gesamte Wirkung eines Motive.

Wie macht man so eine Farbwolke?

Das Wichtigste ist, dass man erst mal alle Details weglässt. Man überlegt sich:

Welche Farben liegen hier überhaupt vor oder welche  Farben brauche ich für die Stimmung, die ich malen möchte?

Meistens mache ich dann eine kleine Vorzeichnung, denn die Vorzeichnung hat in dieser Technik nicht mehr Bedeutung als eine kleine Lokalisation, wo ungefähr welche Farben hinkommen. Fehler und das Verschwimmen von Farbgrenzen sind in diesem ersten Schritt vollkommen unwichtig.

Auf der Vorzeichnung lege ich interessante Farbflächen, die im etwa dem entsprechen, was ich sehe. In der Farbfläche vereinige ich alle Farben miteinander. Allerdings versuche ich, dass nicht zu viele Komplementärfarben ineinander laufen, so dass die Farbe nicht grau wird. Wenn ich in dieser Art und Weise male, dann denke ich nicht über das Motiv nach. Ich denke nur über die Farbstimmung nach, die ich dort vor Augen habe und diese versuche ich sehr interessant und mit vielen Farbvariationen umzusetzen.

Die Technik

Bei meinen Reiseaquarell arbeite ich in einer Nass- auf Trockentechnik. Ich benutze meinen feuchten Pinsel, setze Farbklecks für Farbklecks nebeneinander, so dass die Farben ineinander laufen. Die Farben bilden automatisch weiche Übergänge, denn sie sind ja feucht und laufen ineinander. Für diese Technik brauchst du etwas Erfahrung. Wenn du sie jetzt einmal übst und es klappt nicht, dann ist das normal, aber auch kein Grund zu sagen, ich kann das nicht. Die Kunst bei dieser Technik ist den richtigen Feuchtigkeitsgrad zu treffen, denn es klappt nur wenn die Farbe nicht trocken, aber auch nicht patschnass ist.

Es gilt also den Feuchtigkeitsgrad zu treffen, wo die Farben weich ineinander fließen, aber nicht vermatschen.

Jetzt muss ich mal eine Ansage machen: Erwachsene sind es selten gewohnt etwas nicht zu können. Anders als Kinder lassen Sie sich sehr leicht frustrieren. Sie sagen sich, ich kann das nicht und dann ist die Sache gegessen.

Wenn du lernen willst lockerer zu malen, dann musst du diese Technik beherrschen und du musst es einfach üben. Irgendwann weißt du, wie bei deinem Papier, deiner Farbe und deinem Pinsel die Feuchtigkeit sein muss, damit es klappt.

Also halt die Ohren steif und mache es einfach!

So macht man es:

  • Schöne helle Farben, die abwechslungsreich gestaltet sind, ineinander laufen lassen ohne sie in einen Bereich zu vermengen.
  • Die Form des Motive spiegelt sich wieder, muss aber nicht strikt befolgt werden.
  • Verbindungen; es ist wichtig dass die Farben- und Motivanteile miteinander verbunden sind und sanft ineinander laufen.
  • Der Kontakt von Komplementärfarben muss, dort wo die Farben klar, sind strikt vermieden werden.
  • Alle Schatten und Details müssen in der ersten Phase vollkommen vermieden werden

Das Ergebnis sieht folgendermaßen aus:

Untermalung zu Oetwil am See ein Blog von Tine Klein zum Thema Reiseaquarell

Ja! Es ist nicht mehr als ein schön gestalteter farbiger Klecks bei dem man sich ein wenig an das Original gehalten hat.

Wichtig bei dieser Technik ist, dass du keine zu dunklen Farben benutzt. Der erste Schritt der Technik ist den klaren und hellen Farben vorbehalten

Die Technik: Vorteile und Nachteile

Der Vorteil dieser Technik ist, das man innerhalb eines Farbauftrags ein ganzes Motiv definieren kann. Man nutzt dabei die Farbstimmung um das ganze Motiv wiederzugeben. Der Nachteil dieser Technik ist, dass man ein wenig aufpassen muss, dass man während des Malens keine Komplementärfarben ineinander laufen lässt, denn dann erzeugt man einen undefinierbaren und grauen Farbbrei.

Locker und frei werden

Hält man jedoch an zu vielen Details und zu vielen Farben fest, wird diese Technik gnadenlos scheitern. Um diese Technik auszuführen muss man vorbehaltlos umdenken, denn sonst erhält man einen unattraktiven Farbbrei.

Schritt zwei: Das konkretisieren eines Reiseaquarell ´s:

Oetwil am See ein Blog von Tine Klein zum Thema Reiseaquarell

Das kann noch nicht das gleiche Bild sein? Doch das ist es und im Grunde ist nicht viel passiert:

  • Himmel und Berge abgedunkelt
  • Schatten gesetzt
  • Die Wiese ein wenig länger gemacht
  • In weiß und mit brauner Tinte darüber gezeichnet

Sieht nach viel aus aber das meiste ist Tinte.

In der zweiten Phase kann man nun Details, Licht und Schatten zu dem Motiv hinzufügen. Es geht in dieser Phase darum das Motiv deutlich herauszuarbeiten. Vorher gab es ja nur mehr oder weniger ein Klecks, doch auch wenn man es nicht glaubt, der Klecks ist die Hauptarbeit.

Nun benutzt man dunklere Farben und Formen um Konturen und Details herauszuarbeiten. Auf jeden Fall muss man aussagelose Farben mittlerer Stärke vermeiden. Das Motiv muss durch deutliche Abwechslung von hell und dunkel herausgearbeitet werden. Mach dir ganz klar, nur durch die Abdunklung wird aus dem Klecks ein Motiv.

Im Wesentlichen ist hier mein Füllhalter der Star.

Viel Spaß beim Ausprobieren nicht nur im Reiseaquarell

Tine

Ade Lineal

Im Winter wird es nicht viele Kurse bei mir geben. Allerdings mache ich eine Kursreihe auf die ich mich schon sehr freue. Es ist die Kursreihe für die mutigen Menschen unter euch, die sich vorgenommen haben richtig Zeichnen zu lernen.

Es geht um das richtige Freihandzeichnen; Perspektive ohne Lineale. Und ihr werdet euch wundern, es gibt viele einfache Tricks, die man lernen kann und wie man sich selbst trainieren kann.

Habt keine Angst und seid mutig, auch falls man vom Fahrrad mit Stützrädern auf das freie Zeichnen Umstieg, kam es einem unmöglich war! Learning bei Doing!

In meinem letzten Kurs kam ein Mann zu mir und sagte:

Ich bin hier wahrscheinlich der Idiot, der mit der Narrenkappe, ich kann das noch überhaupt nicht!

Wisst ihr was? Die Narrenkappe hat der, der nicht versucht zu lernen! Wir machen uns mit Spaß, Spiel und Verständnis auf den Weg. Lineal könnte zu Hause lassen! Bringt lieber gute Laune mit.

Münchwilen

https://www.boesner.ch/niederlassungen/muenchwilen/veranstaltung/ungezwungene-perspektive-ade-lineal

Unterentfelden

https://www.boesner.ch/niederlassungen/unterentfelden/veranstaltung/ungezwungene-perspektive-ade-lineal

Aarberg

https://www.boesner.ch/niederlassungen/aarberg/veranstaltung/ungezwungene-perspektive-ade-lineal

 

 

 

Tine Klein Tutorial wie man Weißes in der Malerei belebt

Weisses ist wunderschön

Tine Klein Tutorial wie man Weißes malt

Weisses ist wunderschön, doch es treibt meine Malschüler immer wieder in den Wahnsinn.

Das Weiss bringt Licht, es lässt andere Farben klar und fröhlich wirken und gibt der ganzen Skizze eine unglaubliche Leichtigkeit oder auch Sauberkeit.

 

Weisses hat eine besondere Eigenschaft

Weiss, Kalkweiss, Kreideweiss, Käseweiss, Kaltweiss,  ohne Farbe, strahlend Weiss, Wollweiss

Fällt die hier etwas auf? Wir sprechen hier einfach nur über Weiss!

Weiss, heisst das keine Farbe?

Es würde wohl kaum so viele Worte für Weiss geben, wenn Weiss nur keine Farbe wäre.

Weiss ist ein Chamäleon

Weisses hat eine besondere Eigenschaft, es verändert seinen Farbton ganz krass je nachdem, welche anderen Farben es in der Nachbarschaft gibt.

Einerseits kann man dies damit erklären, dass Weisses eben sehr hell ist und damit die umgebenden Farben reflektiert.

Aber das erklärt nicht alles, das Weiss ist ein Chamäleon. Wie kennen das Phänomen auch von einer anderen Nicht-Farbe. Man kennt das Phänomen von Dunkelblau und Schwarz. Kein Mensch kann sagen und ob etwas dunkelblau oder schwarz ist, es sei denn man hält die beiden Farben nebeneinander.

Versucht man Weiss in Bildern zu bearbeiten, stellt man ganz schnell fest, Weiss kann ganz schön viele Farben sein.

Ein Wollweisser Pullover entspricht wohl vielmehr einem zarten Gelb als einem wirklichen neutralen Weiss.

Mach dir in deinen Überlegungen klar, dass jede Farbe Weiss werden kann, wenn sie nur hell genug ist.

Wenn Weisses ein Loch ist.

Wenn Weisses ein Nichts ist, dann wirkt es auf uns ganz unangenehm. Der Fakt, das Weiss also oftmals gar nicht weiss ist, erklärt auch, warum wir immer dieses Bedürfnis haben jede weisse Fläche in unseren Bildern zu zu malen. Irgendwie sind weisse Flächen in Skizzen, Aquarellen oder Bildern oft einfach Löcher. Sie sehen künstlich aus. Man merkt, dass sie sich nicht ins Bild einfügen. Eine weisse Fläche kann in einem Bild völlig unnatürlich wirken und das hinterlässt uns ratlos.  Wenn das Weiss plötzlich weg ist, dann bemerken wir, dass unsere Bilder schlechter geworden sind. Wer von uns kennt die Situation nicht, ein Pinselstrich, das Weiss ist weg und man weiss sofort:

“Ach du liebe Güte, dass Weiss hätte es dringend gebraucht!“

Das erinnert ein bisschen an das tragisch schräge und schöne so mancher Beziehung, sie konnten nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander.

Hiebe und Liebe mit Weiss

Beziehungs-Ratgeber Weiss

Mir scheint es also, als bräuchten wir dringend mal einen Beziehung Ratgeber zum Weiss.

Das Erste was du beachten musst, wenn du Weisses in deine Bilder einfügst ist, dass es sich harmonisch in die Umgebung einpassen muss. Mitunter ist dein Weiss also gar kein Weiss, sondern es braucht eine ganz leichte Tönung in einer anderen Farbe um harmonisch zu wirken.

Weiss sieht immer dann aus wie ein chemischer Fleck, wenn es nicht in seiner Tönung zur Umgebung passt.

Die leichte Schattierung des Weisses, zum Beispiel mit der umgebenden Farbe, wird dafür sorgen, dass das Weiss nicht mehr wie aufgeklebt wirkt.

Weisses ist eine Leinwand

Wir wollen das Weiss, weil es so unglaublich frisch und sauber wirkt, aber vergessen wir nicht, es gibt uns das Licht.

Damit sich die Farbe Weiss definiert, braucht sie in der Regel den Schatten. Wenn meine Schüler an Schatten denken, dann greifen sie oft zu schwarz oder zu grau.

Und hier bin ich nun an einem Punkt bei dem mir traditionelle Methoden wunderbar gefallen, als wichtigste Massnahme um das Weiss zu schützen, würde ich nun Teufelsaustreibung empfehlen.

Wenn ich könnte, dann würde ich die meisten Farbkästen erst einmal in punkto Schwarz exorzieren, d. h. ich würde das Schwarz aus dem Kasten austreiben und danach würde ich die schwarze Farbe verbrennen, damit der Dämon nicht noch mal einmal sein Unwesen treiben kann.

Jede Farbe hat einen natürlichen Fressfeind

Benutzt man im Aquarell oder im Zusammenhang mit Farbe Schwarz als Schattenton, dann wird das Weiss grau und schmuddelig. Tatsächlich weiss ich nicht, wie alle meine Schüler auf die Idee kommen, dass Schatten grau sind. Im Schatten werden die warmen Bestandteile des Lichts herausgefiltert, dennoch ist der Schatten alles andere als grau. Nur weil dort weniger Licht ist, verliert der Gegenstand natürlich nicht insgesamt seine Farbe, das Licht unter Bäumen zum Beispiel ist immer noch grünlich, aber weil die warmen Bestandteile gefiltert werden, ist es auch oft bläulich.

Benutzt man Schwarz, dann ersetzt man nur das eine Problem, durch ein völlig gleichartiges Anderes.

Eine Lösung muss her

Die Lösung haben wir eigentlich schon besprochen. Das Weiss sieht aus wie ein chemischer Fleck, wenn es nichts von seinen Umgebungsfarben widerspiegelt.

Der grosse weisse Fleck, zum Beispiel ein Haus, wirkt umso harmonischer ,wenn er seine Umgebungsfarben aufnimmt, dafür kann man das Weiss ganz sanft abtönen.

Soll das Weiss wirklich Weiss bleiben, dann ist dies die beste Lösung. Dabei muss man aber nicht immer nur sanft vorgehen,  In meinem Bild habe ich kräftig das Blau des Himmels ins Weiss gekleckert.

Schau doch noch mal hinein ins Bild, wie viel ist denn Weiss vom weissen Haus?

 

Wenn man jedoch mutig ist, dann das Weiss auch einfach zur Leinwand machen, hier kann man all die Farben, die in der Umgebung vorhanden, sind reflektieren lassen.

Jetzt werden einige sagen, sie hat doch sowas gegen schwarz gewettert, die Schatten sind doch grau. Ja, ich habe das weisse Haus sehr stark durch Schatten definiert, aber die Schatten bestehen aus einer ganzen Reihe von Blau- und Lilatönen. Dies könnt ihr im Blog der letzten Woche noch einmal nachlesen, da ging es um die Variation von Farben.

Die Schattenfarben, die man verwendet, sollten in der Regel kühl sein, kühles Gelb, kühles Violett und besonders gut eignen sich bläuliche Schattierungen ja selbst Türkis.

Auch der schwarze Strich im Haus sorgt dafür, dass das Weiss schön hell wirkt. Striche verschmuddeln Weisses nicht, im Gegenteil der Kontrast stärkt das Weisse. .

Wem es dann immer noch zu langweilig ist:

Der hat in Weiss die perfekte Leinwand gefunden, kleckern und spritzen sieht auf Weiss besonders schön aus.

Tine Klein Tutorial wie man Weißes in der Malerei belebt

Schaut einmal, das Weiss wurde durch Spritzer und durch farbige Schatten belebt.

Für viele meiner Leser wird der Gedanke, das Weiss überhaupt nicht Weiss ist mal wieder sehr befremdlich sein. Deshalb möchte ich euch mal auffordern, Winterbilder mit Schnee oder Wolkenbilder zu googeln. Schaut einmal wie Weiss die Wolke wirklich ist.

Schaut einmal wie oft zum Beispiel eine Wolke oder Schnee völlig Weiss gemalt wurde. Die Farbe Weiss definiert sich eigentlich nur durch ihre Nachbarschaft.

https://www.pinterest.de/Cherylfuntime/watercolor-clouds/

Liebe Grüsse ins Wochenende Tine:

Ich habe noch eine Bitte, der Blog hat bei der Umstellung auf den europäischen Datenschutz alle Follower verloren, bitte meldet euch einfach noch einmal an.

 

 

 

Farbvariation – Farbe ist Licht in Tuben

Farbe ist Licht in Tuben

Tine Klein, Porto Praca da liberdade, Aquarell zum Thema Farbvariation

Letzte Woche haben wir ja über Farbstimmungen gesprochen, die Schweiz ist dafür ein ganz besonderes Trainingslager, denn hier gibt es besonders krasse Temperatur- und Lichtwechsel im Laufe des Tages. In meinem ersten Jahr in der Schweiz war mein Auto eine Altkleidersammlung, weil ich dort lauter Kleidungsstücke liegen hatte. Aber auch in anderen Ländern , wie hier in Porto, ist das Licht ein Geschenk für Maler. Die Umgebung kann innerhalb von Sekunden völlig anders aussehen. Diese starken Licht- und Farbwechsel machen das Malen besonders reizvoll.

Die Farbe ist das Gefühl

Wer malt sollte ein Ziel haben, ich meine das natürlich nicht in dem Sinne, dass man alles wie verrückt planen sollte. Aber dieses Bauchgefühl zu einem Ort, die Stimmung, das ist der Kern jedes guten Kunstwerkes. Wenn ich mit Farbe arbeite, dann trägt die Farbe dieses Gefühl. Die Farbstimmung ist also der Kern unserer Bildaussage. Soweit waren wir auch schon letzte Woche im Blog.

Je Abwechslungsreicher die Farbe ist, desto attraktiver ist sie.

Oft sehen Bilder total zusammengewürfelt aus, weil sich die Maler von realen Farben durch die Gegend treiben lassen und dabei die Farbstimmung des Ortes aus dem Auge verlieren.

Ein Motiv ist nicht ein Haufen von Einzelgegenständen!

Dies war die Kernaussage der letzten Woche. Vielmehr geht es darum, dass Gesamtmotiv durch die Stimmung festzuhalten. Jetzt wäre es natürlich sehr dumm das ganze Bild in einer Farbe anzustreichen. Wir sind ja keine Anstreicher im Sinne von: “Hier hast du 80 Kübel Farbe, ich komme in drei Tagen wieder und guck ob du das Haus angemalt hast.“ So! Läuft das nicht!

Farbvariation

Ich bin dem Licht verfallen

Das Licht verwandelt ein und dieselbe Farbe.

Ein Baum ist nicht einfach grün.

Ein Baum hat in seinen Blättern mindestens drei verschiedene Grüntöne dort wo die Blätter das Licht reflektieren sind sie sehr hellgrün manchmal reflektieren sie das Licht auch blau oder weiß. Im unteren Teil des Baumes wo alle Blätter verschattet sind dort kann das Grün sehr dunkel sein, manchmal ist es blau oder violett. Es lohnt sich einmal zu beobachten wie viele Farbtöne es tatsächlich gibt. Deshalb rate ich immer wieder wird davon ab vorgefertigte Farbtöne zu benutzen, mischen macht die lebhafteren Töne und damit meine ich vor allen Dingen das Mischen auf dem Papier

Farbvariationen machen Bilder sexy

Wenn man einen 1 Millionen Dollar Tipp ein Maler verteilen sollte wie man Bilder sofort viel schöner macht dann ist das die Farbvariation. Je abwechslungsreicher die Farbe und je mehr das Licht tanzt desto attraktiver sind die Bilder für den Betrachter.

Wer so starke Licht und Farbvariationen im Bild haben will wie oben, der muss im Aquarell sehr sehr diszipliniert sein, denn die Farben laufen ineinander.

Gouache kann mehr Schichten vertragen als eine Zwiebel

Eine gute Möglichkeit die Licht und Farbvariationen zu üben sind Gouachefarben.

Das Tolle an Gouachefarbe ist, dass man mit ihnen ganz spontan von hell auf dunkel genauso arbeiten kann, wie von dunkel auf hell.

Man kann also völlig spontan loslegen und wenn dann ein Lichtstrahl durch die Wolken bricht, kann man völlig unproblematisch diese Sekunde festhalten.

Man kann mit Gouachefarben eine enorme Farbvariation erzeugen, das macht die Gouache für Maler die das Licht lieben sehr, sehr sexy.

Lichtreflexe gar kein Problem

Die Farbvariation ist so toll, weil man völlig hemmungslos auch auf ganz dunkle Farben absolut helle Farben aufsetzen kann, d.h. selbst wenn man schwarz gemalt hat, kann man jederzeit leuchtend helle Farben wieder obenauf setzen.

Wer sich traut die Farbwechsel wirklich auszunutzen, der wird mit sehr sehr ausdrucksstarken Bildern belohnt.

Wer jetzt denkt blöd! Ich habe ja gar keine Gouachefarben Eine Tube Deckfarbe oder weiße Gouachefarbe reicht um deine Aquarellfarben mal anders zu benutzen.

Mein Tipp versucht das doch einfach einmal auf total verdorbenen Bildern, denn die sind ja das beste Spielfeld. Hier braucht man nun wirklich keine Angst zu haben, dass man irgendetwas kaputt macht.

Farbvariation und Grundfarbe

Viele Anfänger haben das Problem das ihre Skizzen wie zusammengewürfelt aussehen,  das liegt daran, dass sie versuchen jede Einzelne der realen Farben abzubilden. Das Bild hat jedoch keine Grundfarbe die Harmonie erzeugt. Dieses Problem hat man mit Gouachefarben überhaupt nicht wenn man auf farbigen Papier arbeitet. Ich wähle das Papier nach der Farbstimmung der Umgebung.

Mein Motiv liegt im Gegenlicht, d. h. es liegt im tiefen Schatten.

Schatten sind aber nicht grau. Schatten reflektieren all die Umgebungsfarben, die Farbe des Himmels und die Farben die heute die die Häuser einmal hatten. Im Wesentlichen vernichtet der Schatten die rötlichen Töne im Lichtspektrum. Deshalb sieht es immer sehr gut aus, wenn man in seinen Schattentönen nicht unbedingt Grau benutzt sondern eine ganz attraktive Vielfalt von verschiedenen Farbtönen.

Tine Klein Tutorial Farbvariation Motiv: Rathaus in Zürich

Schmincke Gouache auf blauem Papier

Wer in einer Farbe malt, der fängt niemals das Licht.

Faustregel je abwechslungsreicher desto interessanter

Tatsächlich sind  einfarbige Blöcke zwar sehr ruhig, aber auch sehr langweilig. Wer jemals versucht hat eine Kugel mit einer Farbe zu malen, der weiß, das geht nicht. Erst mit Licht und Schatten kommt auch die Räumlichkeit. Erst die Abwechslung, also die Farbvariation, erzeugt die Attraktivität für das Auge.

Tipp: Ein schneller Weg zu super attraktiven Bildern ist sich einfach nicht zu benehmen wie ein Maler und Anstreicher. Vergiss mal ganz schnell deine gesamte Farbe aus einem Eimer zu holen und die Wand einfach anzustreichen. Beginne auf dem Blatt zu mischen.

Der Unterschied von einem Kunstmaler zu einem Anstreicher ist das tiefe Gefühl der Farbe.

 

Der Vorteil ist der Nachteil

Ich glaube diese Gouache ist das perfekte Mittel um zu lernen wie man Licht und Farbvariationen darstellt.

Benutzt man die Farbe wie ein Anstreicher wird man sofort bestraft, denn dann wird die Farbe sehr sehr öde.

Gouache ist allerdings geduldig im Ausbügeln dieser Fehler

Die Farbe ist wirklich geduldig, der Mutige wird belohnt, denn der kann jedes Mal einen neuen Anlauf nehmen .

Wer es gelernt hat Farbe zu variieren, der wird mit solch abwechslungsreichen Farben belohnt. Das Titelbild ist allerdings eine Variation aus Aquarellfarben und Aquarellstiften.

Hier sieht man wie die Farbvariation, zum Beispiel in den Dächern oder Bäumen, das Licht einfängt. Nicht das ganze Bild muss ein- und dieselbe Farbstimmung haben. Aber mit nur einer Farbe ohne Farbvariation fängt man niemals das Licht.

Tine Klein, Porto Praca da liberdade, Aquarell zum Thema Farbvariation

Im Aquarell braucht man für die Farbvariation allerdings viel mehr Geduld und Disziplin.

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

Der Witz des Tages: Meine Autokorrektur machte regelmäßig aus dem Wort Gouachefarben… Cora Schwaben oder Chorschwaben…. Singende Schwaben die durch meine Bilder hüpfen…..Meine Welt ist doch vielseitiger als ich dachte

 

Teil eins des Beitrags:

https://blog-herz-der-kunst.ch/farbstimmung-ist-das-gefuehl-eines-ortes/

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Farbstimmung ist das Gefühl eines Ortes

Die Seele eines Ortes

Tine Klein: Gemüsebrücke in Zürich: Der Herbst ist da (hat sich in Zürich noch nicht rumgesprochen 🙂 24 Grad heute, letzte Woche war aber ein Tag Herbst zu Besuch)

Sehr viele Bilder gehen dadurch kaputt, dass sich die Maler von realen Farben durch die Gegend scheuchen lassen. Sie rennen mit ihrem Pinsel wie angestochen durchs Bild und  hinterlassen eine wirre Spur an Farben, weil das ja so real ist.

Die Farbstimmung eines Ortes ist etwas sehr Spontanes, sie kann sich je nach Wetterlage oder Beleuchtung innerhalb von Sekunden oder Minuten ändern.

Und deshalb muss man die Grundfarbe und ihre Farbstimmung durchziehen wie ein Schmetterball  im Tennis

Farbstimmung durchziehen

Es ist merkwürdig, dass Bilder umso harmonischer wirken, desto aggressiver man diese Grundstimmung durchgezogen hat.

Sehr schnelle, selbst aggressive Pinselbewegungen, die ganze Bild mit einer Farbe bedecken, sorgen später dafür, dass eine enorme Harmonie entsteht. Denn diese Farbe sorgt dafür, dass das Bild einen Zusammenhalt hat.

Wer Harmonie in seinen Bildern möchte und wirklich die Seele eines Ortes einfangen will, der muss aufhören Farben isoliert zu betrachten.

Die Farben hängen zusammen, es geht nicht um einzelne Teile, es geht um die Farbe des gesamten Motivs. Ein Bild braucht ein Rückgrat und deine einzelnen Knochen würden dir auch nichts nützen, wenn diese nicht verbunden wären.

Die Ruhe und Identität eines Ortes stellt man dadurch da, dass man die einzelnen Farben mit einer Grundfarbe verbindet.

Hat man die Farbstimmung erst mal eingefangen, dann kann man Kapriolen schlagen, denn die Farbstimmung wirkt wie ein Beruhigungsmittel.

Naja, ich würde es nicht ein schweres Beruhigungsmittel nennen, eher ein ein gutes Glas Wein, das einen in Stimmung versetzt.

Die Farbstimmung gibt der Freiheit

Die Farbstimmung gibt einem eine enorme Freiheit, einerseits ist man natürlich gebunden, weil man die Hauptfarbe durch das Bild sieht und alles ignoriert, was nicht in dieses Bild passt. Andererseits jedoch kann man die verrücktesten Einfälle umsetzen, weil das Bild ein gewisses Rückgrat hat und dieses Rückgrat stützt auch bei verrückten Einfällen.

Wie findet man die richtige Farbstimmung?

Erst einmal ist es sehr sinnvoll davon auszugehen, was man eigentlich um sich herum sieht. Wenn eine Stadt wie sie Siena  also schon gelb heißt, dann ist es sicherlich sehr einfach die passende Farbstimmung zu finden.

Eine sehr schöne Aufgabe ist es, sich einfach mal, wenn man sich bewegt oder irgendwo sitzt, zu fragen: Welche Farbstimmung habe ich hier eigentlich? Welche Farben herrschen vor?

Ein anderer Ansatz ist es, sich an der gleichen Stelle zu fragen, welche Farben müssten eigentlich vorherrschen, um das was sich hier besonders liebe besonders gut zu zeigen?

Andererseits gibt es natürlich auch emotionale Farbstimmungen, immer wenn Tage sehr heiß sind, dann neige ich dazu gelb zu malen, weil der Tag für mich heiß und gelb ist.

Farbstimmungen sind veränderlich

Farben sind Stimmungen und Stimmungen verändern sich. Natürlich sind es auch die Wettereinflüsse oder Reflexionen, die dafür sorgen, dass sich Farben in Bildern stark verändern.

Farbstimmungen werden durch Wetter und Licht verändert

Hinzu kommt, dass Malen etwas sehr Emotionales und Persönliches ist. Die Wenigsten begreifen, wie stark ihre Wahrnehmung die Welt verändert. Es ist in Bildern enorm wichtig, dass man sich die Freiheit nimmt.

Die Kunst ist der einzige Platz auf dieser Welt in der du keinen Regeln unterliegst.

Und deine Emotionen sollten schon gar nicht irgendwelchen Regelungen unterliegen. Bewertungen und wie wir Dinge wahrnehmen, dies liegt ganz stark an unseren Emotionen.

Unsere Emotionen verändern Tatsachen

Farben sind Emotionen, denn sie tragen in unseren Bildern die Stimmung. Oft haben Schüler enorme Hemmungen Bilder nach ihren Emotionen zu verändern, dabei ist ihnen überhaupt nicht klar, dass wir das alle jeden Tag tun.

Wir sehen doch nur, was wir sehen wollen!

Es ist doch zum Brüllen, dass einige Hemmungen haben Bilder nach ihren Gefühlen zu verändern,  andererseits aber ihren neuen Partner Sexgott betrachten und der schon wenige Wochen später ein grauer Vollidiot im Unterhemd ist. So verändert Wahrnehmung unsere Umwelt.

Wer malt regiert

Tatsächlich regieren also unsere Gefühle die Ansicht zu einer Sache. Nur unser Gefühl kann aus einem Sexgott einen Vollidioten machen. Um jetzt noch einmal zur Malerei zurückzukommen, ist also unsere wichtigste Aufgabe uns zu fragen, was fühlen wir eigentlich zu diesem Motiv?

Denn in der Kunst ist es ganz wichtig, dass wir unsere Emotionen und Gefühle herauslassen, denn dann werden die Bilder stark.

Natürlich weiß ich das es vielen Menschen schwer fallen wird sich von den realen Farben eines Motive zu lösen. Und das will oder soll man mitunter auch gar nicht. Ich muss mich nicht von der Farbe eines Motive lösen, denn genau die kann ja sein ,die meine Emotionen dazu ausgelöst.

Vergiss niemals sensibel zu sein. Die Stärke von Künstlern ist ja zu reagieren.

Aber wenn du auf jede einzelne Farbe im Bild so reagierst, ist das, als wenn du dich durch die Gegend scheuchen lässt, wie ein kopfloses Huhn. Dann wird dein Bild, den Ort oder dein Gefühl dazu nicht wiedergeben können.

Im Grunde schwankt ein guter Künstler in seinen Bildern immer zwischen regieren und reagieren.

Die Kunst ist es letztendlich dafür ein Fingerspitzengefühl zu entwickeln.

Was will ich? Was kann ich? Und was darf ich?

Das wirst du selbst ausprobieren müssen.

Letztendlich kann ich dir nur den einen Tipp geben: Versuch mal die Farbe des Ortes oder das Gefühl zu einem Ort in eine Grundfarbe zu kleiden. Du wirst dann wahrscheinlich merken, dass deine Bilder sehr viel ruhiger und stärker werden.

Finde deinen eigenen Weg, je persönlicher desto besser. In der Regel finden Menschen die Farbstimmung wie Schlafwandler. Wenn ihr hier mal in den Weihnachtsblock schaut, dann betrachtet mal all die gesammelten Bilder unter dem Aspekt Farbstimmung.

https://blog-herz-der-kunst.ch/merry-x-mas-and-a-happy-new-year/

Zieh dein Farbstimmung durch wie Schmetterball…

Tine Klein gemüsebrücke Zürich Farbstimmung in Blau

 

Welche Farbe hat sie denn nun? Welche Farbe hat die Gemüsebrücke? Na, beide! Denn die Welt ist so wie sie ist, die Wirklichkeit ist veränderlich.

 

 

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

Wie Gedanken die Welt verändern:

Sehr hilfreich für die Kunst ein Vortrag von Paul Watzlawick aus dem Jahr 1963. Frag dich mal, was dies für die Kunst heißt?

Paul Watzlawick: Wie wirklich ist die Wirklichkeit

 

 

 

 

 

 

 

Intuitiv Zeichnen lernen!

Tine Klein Zeichnet die Altstadt von Porto. Blog zum Thema intuitiv Zeichnen lernen.

Augen auf das Motiv! Und spontan losgelegt…

Heute möchte ich mit euch über das intuitiv Zeichnen lernen sprechen!

“Wir halten inne, um einfach da zu sein, um mit der Welt und uns selbst zu sein. Wenn wir fähig zum Innehalten sind, beginnen wir zu sehen, und wenn wir sehen können, verstehen wir auch.“

Thich Nhat Hanh aus Intuitiv Zeichnen lernen Thomas Lüchinger

Ja, solche Sprüche sind wundervoll und sie stecken durch und durch voll mit Weisheit. Aber, wer jemals versucht hat meditieren zu lernen, der merkt spätestens dann, wenn er in die weise Pose wirft, dass Weisheit nicht auf Knopfdruck kommt. Sitzt man erst mal im Lotussitz, dann fängt es fürchterlich irgendwo an zu jucken und man muss sich kratzen, aus ist es mit der würdevollen Meditation.

Weisheit ist prima, aber was will uns das Ganze jetzt übers Zeichnen lernen sagen. Ich übersetze diesen Spruch jetzt mal ins 21. Jahrhundert:

“Wer gehetzt ist, ist blind wie ein Maulwurf, denn dann springt ein Sehzentrum im Gehirn an, was nur in Icons sieht“

Die schlichte und einfache Wahrheit ist:

“Wer gehetzt ist, sieht Nix und wer sich zum Sehen zwingen will, der kommt damit nicht ans Ziel! “

Für mich ist dieser Mechanismus oft eine Strafe, ich selbst leide darunter, weil ich ein Mensch bin, der sich selbst gern anfeuert und je mehr Ehrgeiz dahinter steckt, desto schneller scheitert man. Als Mallehrerin ist dieser Mechanismus für mich geradezu tragisch, weil die motiviertesten Schüler ganz ironische Bauchlandungrn machen.

Intuitiv, gar nicht so einfach

Wer intuitiv Zeichnen lernen will, der muss locker werden,

“Sprüche wie, jetzt sei doch mal bitte locker….Sei jetzt sofoooort LOCKAAAAAA….machen Schüler garantiert sofort verspannt und sofort blind.“

Gerade Schüler, die es gewohnt sind die Zügel in der Hand zu halten, scheitern beim spontanen Zeichnen gewaltig an ihren eigenen Ansprüchen. Sie haben Mechanismen entwickelt, in denen sie immer besser sind als alle anderen, notfalls mit Gewalt.

Wer Kunst macht, braucht andere Wahrnehmungsprozesse als im Beruf. Als Mallehrerin frage ich mich natürlich immer wieder, wie kann ich es schaffen, dass sich Schüler auf einen neuen Wahrnehmungsprozess einlassen?

Etwas Neues bauen!

Erfolgreiche Menschen haben das Gefühl, man kann alles nur mit der nötigen Willensstärke erzwingen. Ich hatte neulich eine Apothekerin im Kurs, die nicht begreifen konnte, dass man die Zügel lockert nur um schnell voranzukommen.

Das Gehirn funktioniert etwas anders als unsere anderen Körperteile, das Gehirn funktioniert eher wie ein Werkzeugkasten. Erst wenn es merkt, dass es mit einer Art des Sehens nicht zurechtkommt, dann schaltet es die nächste Art hinzu und wenn es dann merkt das nicht voran kommt, dann entwickelt es ein neues Werkzeug.

Das Fiese ist, dass ich mit dem Kopf  alles begreifen kann, es braucht aber eine Zeit bis das neue Werkzeug in mir heranwächst.

Wenn ich mich jetzt versuche zu zwingen, dann kann ich den Nagel trotzdem nicht mit der Hand einschlagen.

Es ist eine Frage des Respekts vor sich selbst, dass man sich die Zeit gibt, sich selbst zu entwickeln!

Es macht Spaß!

Die gute Nachricht daran ist, dass das Trainieren des Gehirns deutlich mehr Spaß macht als Nägel mit der Hand einzuschlagen.

Das Ziel ist es den Stift nach unserem inneren Rhythmus und den äußeren Eindrücken völlig entspannt und intuitiv über das Papier sausen zu lassen.

Das Knifflige daran ist, dem Gehirn beizubringen, dass es hier ein schwieriges Problem gibt, was wir entspannt lösen möchten.

Jetzt ist das größte Problem nicht sofort alles durch Bewertung kaputt zu machen. Du darfst jetzt nicht nach 10 Sekunden aufs Blatt gucken und sagen:“ Oh Gott, sieht das Scheiße aus! Sondern bleibe spielerisch und entspannt. Zeig deinem Gehirn wie es richtig geht.

Halt die Augen auf dem Motiv, schau selten auf das Papier

Zugegebenermassen sind Zeichnungen, bei denen man die Augen auf dem Motiv hält, immer etwas chaotischer, aber es ist ein Spiel:

Tine Klein Zeichnet die Altstadt von Porto. Blog zum Thema intuitiv Zeichnen lernen.

Spielerische, intuitive Zeichnungen stecken voller Leben!

Zeig dem Gehirn das lernen soll spielerisch und entspannt Probleme zu lösen ohne großen Zwang.

Das Ziel ist es den Stift übers Blatt sausen zu lassen, wie eine kleine Eistänzerin und wir geben unserem Kopf die Gelegenheit das zu lernen!  Anders als eine Eistänzerin hat der Zeichner eine viel schwierigere Aufgabe, denn sein Stift muss die ganze Choreografie, die Sprünge die Drehungen und den Rhythmus ganz ohne eine einstudierte Kür aufs Papier legen. Was dabei passiert, habe ich ganz wundervoll in einem Buch gelesen und das erste Mal habe ich gedacht:“ Ja, besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können!“

Buchempfehlung

Der Bildhauer Alex Schaufelbühl hat mich beim Plaudern im Atelier auf das folgende Buch aufmerksam gemacht: Thomas Lüchinger  “ Intuitiv Zeichnen“

“Zeichnen heißt hier nicht Kopie, Abklatsch von Vorstellungen, von Begriffen, Ideen; es ist nicht Nachahmung, sondern bedeutet eintauchen in die Rhythmen der inneren und äußeren Natur. Neue geheimnisvolle Wege werden eingeschlagen. Freiheit statt Gefälligkeit, Intuition statt Analyse, Risiko statt Konformität.“ Thomas Lüchinger

Macht den Kopf aus!

Eine der einfachsten Übungen mit denen man starten kann, ist die Augen auf dem Motiv zu halten und trotzdem zu zeichnen ohne sich ständig zu kontrollieren.

Das Eerste was du feststellen wirst, ist das loslassen enorm schwierig ist, obwohl du genau weißt das du jetzt nicht ständig aufs Papier schauen sollst, wirst du es tun, denn wir alle sind Kontrollfreaks. Damit deine Zeichnung mal irgendwann so aussehen kann, musst du aber deinem Gehirn so viel Futter geben, dass es lernt Hand und Auge und auch den inneren Rhythmus der aus dir selbst herauskommt so zu koordinieren, das es trotzdem schön aussieht.

Dies geht aber nicht in dem du ständig mogelst oder dir ständig Regeln auferlegt und vor allen Dingen geht es nicht, wenn man sich ständig selbst fertig machst und Aufgaben mit dem Gedanken: „Ich kann das nicht!“angehst. Deshalb hier mein kleiner Tipp, schnapp dir einen kleinen Papierteller, stich deinen Bleistiften durch und zeichne so, dads du nicht sehen kannst, was du tust.Macht deinem Gehirn gleich klar, hier geht es nicht um Kontrolle, hier geht es um Spaß und um Bewegung.

Kontrolle ist schädlich

Die Kontrolle ist wie ein kleines gelbes Tier was in deinem Nacken sitzt und dir ständig Zügel angelegt.

Die Kontrolle ist insofern sehr schwierig beim Skizzieren lernen, weil wir dem Gehirn erlauben uns beständig in den Gehirnbahnen zu halten, die wir schon kennen. Beim Zeichnen und Skizzieren lernen, ist es enorm wichtig dem Gehirn Wachstumsimpulse zu geben. Das Gehirn braucht die Information, hier bin ich überfordert, ich brauch hier neue Synapsen. Und genau dazu sind solche Übungen da.

Nach und nach entwickelt sich dadurch eine großartige Hand und Augen-koordination, das hilft dir Zeichnungen und Skizzen jeder Art in enorm kurzer Zeit aufs Papier zu bringen.

Das Skizzieren lernen auf diese Art und Weise hat einen weiteren ganz enormen Vorteil, die Zeichnungen, die mit den Augen auf dem Motiv entstehen, sind meistens die Lebhaftesten, denn es sind Aufnahmen wie du die Stadt in einer ganz kurzen Zeit gesehen hast. Meistens sind diese schnellen hingekritzelten Skizzen viel lebendiger als alles geplante.

Und noch mal eine Anregung zum Schluss, alles im Leben was wirklich wertvoll ist, müssen wir uns erarbeiten. Es wird dich ermüden, manchmal wird es schwer sein und trotzdem muss es sein wie ein Tag in der Kindheit. Es muss Spaß machen! Und abends sollst du ins Bett fallen und und du warst sehr sehr zufrieden.

Liebe Grüße

Tine

Mehr zum Thema intuitive Zeichenübungen:

 

 

 

 

Schreiben lernen! Die Verbindung aus Wort und Bild

Wer gerne malt und zeichnet, der zeigt gern die Welt und da stellt sich recht schnell die Frage:

Kann ich schreiben?

Den Zeichnen ist Geschichten erzählen und es gibt noch eine andere Möglichkeit Geschichten zu erzählen.

Wort und Bild gehören zusammen wie Kuchen und Schlagsahne

Und deshalb wird dein Skizzenbuch besser wenn du dich traust zu schreiben. In diesem Blog möchte ich mal ein paar Tipps zum natürlichen Schreiben zusammenfassen.

Aller Anfang ist schwer?

Man sitzt vor dem Papier und denkt sich: Wie um Gottes Willen fange ich an? Wie drücke ich mich aus! Und an diesem Punkt wollen wir es besonders gut machen, wir wollen zeigen dass wir hoch intelligent sind, dass wir in der Schule viel gelernt haben und wir wollen uns vor allen Dingen überhaupt nicht angreifbar machen. Der Gedanke, dass andere das was wir geschrieben haben schrecklich finden, der treibt uns dazu alles besonders korrekt machen zu wollen.

Schmeiss das alles weg und fang einfach an!

Politisch korrekt!

Die Folge ist, dass die meisten Menschen ungefähr genauso spannend schreiben, wie ein Nachrichtensprecher der völlig ohne Emotionen die Nachrichten des Tages vorliest.

In den Nachrichten ist dies wirklich wichtig, denn eine korrekte Berichterstattung erfordert, dass der Nachrichtensprecher nicht seine Emotionen zeigt. Der Nachrichtensprecher darf zu den vorgelesenen Nachrichten keine Meinung haben, denn wir leben in einer Demokratie und d. h. dass jede Meinung respektiert werden muss.

Gott sei Dank, ist die Sachlage bei persönlichen Texten völlig anders.

Politische Korrektheit ist doof!

Anders als bei den Börsennachrichten wollen wir unsere Betrachter oder Leser packen, wir wollen Sie mit unseren Gefühlen regelrecht infizieren.

Gefühl ist Macht

Diese wunderschöne Musik war jahrelang verboten, weil sie über die Schönheit eines Landes erzählt. Das war verboten!

Heute ist so etwas kaum verständlich! Aber was hinter dem Verbot steckt ist die Kraft der Gefühle. Und so etwas fürchten Despoten! Also verbot Hitler diese wunderschöne Musik.

Das Wichtigste ist also das du in deinen Texten deine Gefühle ungeschminkt zeigst.

 Dir Kraft der Gefühle

Jetzt kommen wir zum Kern der Sache, gute Bilder und auch gute Texte entstehen genauso wie gute Musik durch die Kraft der Gefühle. Die schlechte Nachricht ist, willst du gute Bilder malen und gute Texte schreiben, dann musst du die Hosen runterlassen.

Emotionen sind enorm wichtig. Sei ganz natürlich. Male und schreibe so, als wenn du mit deinen Freunden sprichst.

Feiere etwas, denk über etwas nach oder reg dich total auf! Das alles ist gut und richtig, wenn man tolle Bilder machen will oder einen tollen Text schreiben will.

Schreiben lernen heißt, genauso wie Malen lernen, seine Gefühle zu formulieren.

Eines ist klar, mit dieser Art des Schreibens und des Malens machst du dich angreifbar, aber mach dir eins klar, du musst das ja nicht herumzeigen.  Am Anfang ist es viel leichter so etwas nur für sich zu machen.

Denkt nicht an die anderen, beim Malen und Schreiben geht es nur um dich.

Schreiben wie die Schnauze gewachsen ist

Oben haben wir festgestellt es geht um Emotionen und genau deshalb ist es grundfalsch beim Schreiben eine total korrekte Sprache zu verwenden. Wenn du jetzt das Gefühl hast, dass dies gegen das Schreiben, was du in der Schule gelernt hast verstößt, dann liegt das meist daran, dass in der Schule gar kein privates Schreiben geübt wurde. Dir kommt es komisch vor, weil wir in der Schule geübt haben, all unsere Emotionen aus dem Text heraus zu lassen. Wir sollten lernen für den Beruf zu schreiben, sachliche und kurze Texte für Versicherungen und Behörden. Dies alles hat in privaten Texten überhaupt nichts zu suchen.

Wer Schreiben lernen will und seine privaten Bilder mit Texten zu erläutern, der muss sehr spannend erzählen, nur dann erhältst du die Aufmerksamkeit deiner Leser.

Bei diesem Schreiben ist alles erlaubt was Emotionen trägt, lautes Jubeln, verbotene Kraftwörter und schöne Bilder.

Gerade beim biografischen Schreiben ist es enorm wichtig nicht überkorrekt zu sein.

Mein Großvater war Schriftsteller und hatte acht Geschwister.

Wenn er seine Biografie mit den Worten begonne Ich, Franz wurde am Januar  1910 Geboren , meine Geschwister am…

Willhelm am 26.10.1905, Fritz 17.4 1907, Erika am 2. 12.1908, Herribert am …

Willheline…, Otto…., August…..,Hermine,

Das ist das zwar völlig korrekt, aber wen interessiert das?

Mein Gottesvater schrieb: Jeden Abend sassen wir brav mit gewaschenen Händen und mit gekämmten Haaren am Tisch, bei uns herrschte Zucht und Ordnung. Das Tischgebet war der Anpfiff, eine hungrige Meute stürzte sich auf das Abendbrot, bei 8 Geschwistern musste man bei Tisch verflucht schnell sein.

Nicht korrekt aber deutlich besser oder?

Es ist wirklich wichtig dass du ganz natürlich über die Dinge sprichst, die dich wirklich berühren.

Sex, Kraftwörter, Religion, Begeisterung und Hass das alles ist erlaubt!

Mein Philosophielehrer, Herr Schrader aus Herdecke, hat mal zu mir gesagt, selbst ein Tropfen an der Scheibe kann hoch spannend sein. Es liegt im Auge des Betrachters.

Und diese Augen sind es ,die du formulieren musst, scheue dich nicht über Normales zu schreiben, zeig was für dich daran spannend ist.

Schreiben lernen in Bildern denken

Ich glaube für Zeichner und Maler ist es oft wesentlich einfacher schreiben zu lernen. Ein guter Autor muss Bilder mit Worten entwerfen. Menschen die Malen oder Zeichnen können, dürfte das Schreiben lernen also nicht besonders schwer fallen

Wichtig ist, dass du ein Bild nicht nur beim Malen entwirfst, sondern dass du das gleiche Bild eindringlich bildhaft beschreibst. Dabei müssen die Vergleiche überhaupt nicht realistisch sein, sie müssen auch überhaupt nichts mit dem Bild zu tun haben, es ist nur wichtig dass du ganz eindringlich deine Gefühle darstellst.

Der Typ in der Badi Weißensee hatte deutlich größere Brüste als ich, dafür aber auch deutlich mehr Haare auf dem Rücken als ich auf dem Kopf. Und trotzdem muss ich immer an dieses Bild denken: no matter what they say I am beautiful…

Tine Klein, mann in der Badeanstalt, schreiben lernen

Don’t look at me
Everyday is so wonderful
Then suddenly
It’s hard to breathe
Now and then I get insecure
From all the pain
I’m so ashamed
I am beautiful
No matter what they say
Words can’t bring me down
I am beautiful
In every single way
Yes words can’t bring me down
Oh no
So don’t you bring me down today
Songtext von Christina Aguilera

 

Dieser Mann hat für mich seine eigene Schönheit, die mich zum Lächeln bring. Stell ihn dir vor, wie er das Lied singt und schon ist er wunderschön.

Deutliche Bilder malen ist beim Schreiben lernen genauso wichtig wie beim Malen lernen.

Der wichtigste Tipp beim Schreiben ist:

Sei einfach du selbst

Themen finden:

Wer in seinem Skizzenbuch zeichnet und malt der sitzt eine ganze Zeit lang an einem Ort.

Machte Notizen darüber was du in dieser Zeit gesehen hast, was typisch war und was du gedacht hast. Halte halte dabei nichts für unwichtig.

Sätze wie: Heute als ich heute Notre Dame malte roch es an der Seine nach Himbeereis, sind ganz wunderbar und persönlich.

Zeig deine Gedanken. In Hamburg fragte ich mich bei den Fotos der alten Matrosen.

Wie ist es, ohne Funktionskleidung nur im Strickpulli auf einem Seelenverkäufer Käufer um Kap Horn zu Segeln?

Gerade Gedanken, die nicht ganz perfekt sind, bei denen man sich innerlich am Kopf kratzt, das sind auch die Gedanken, die für andere Menschen interessant und lustig sind.

Solche Gedanken hat man oft nur ganz kurz, diese Gedankenfetzen vergisst man normalerweise und kann sich daran schon wenige Minuten später nicht mehr erinnern.

Wer Schreiben lernen will, sollte solchen Gedankenfetzen allerdings sehr viel Aufmerksamkeit schenken.

Auch Pleiten, Pech und Pannen sind ganz wunderbar um darüber zu berichten.

Die meisten Menschen denken, sie müssen über Perfektes schreiben, wir sind es doch alle nicht!

Die meisten Menschen schönen doch zum Beispiel ihre Urlaubsberichte, freu dich, wenn du eine Kakerlake im Zimmer findest, denn es gibt garantiert ein großartiges Bild und einen noch besseren Text

Die ungefilterten und echten Gedanken, sind das was einen guten Text ausmacht

Meine privaten Skizzenbücher sind voll mit ganz trivialen Geschichten, wie zum Beispiel ein Spaziergang mit meinem Mann an der Promenade in Hamburg

Tine Klein, Schiff, cup san diego vor der Kulisse von Hamburg, Spaziergang in Hamburg, schreiben lernen

Wie muss es wohl sein auf so einem Schiff über den Ozean zu fahren, den Wind in den Haaren! Wir halten hart auf Kap Horn zu…. Upps ich glaube bei der Vorstellung wird mir schlecht, dann doch lieber ein Spaziergang an der Promenade.
Es gibt eine Menge zu sehen, tolle Häuser und das Tropen-Institut.

Das Schlendern mit Tom macht Spaß, zum perfekten Glück gehören 2 Fischbrötchen.

Tine Klein, Schiff, Möve, Spaziergang in Hamburg, schreiben lernen

Und noch eine kleine Reisewarnung, nehmen sie sich in acht vor dieser Möwe! Und weg war mein Fischbrötchen. Jetzt muss ich den gleichen Trick bei Tom anwenden und ihm sein Brötchen klauen.

Doch am Ende bleibt Hamburg was es ist, ein Hafen…das Tor zur Welt , ich wollte immer die Welt sehen und in Panama riecht es nach Bananen.

Tine Klein,Hafen Kulisse von Hamburg, Spaziergang in Hamburg, schreiben lernen

Weder Text noch Bild müssen perfekt sein, sie stärken sich gegenseitig.
Liebe Grüße Tine

 

Weiterlesen zum Thema Kunst trifft Alltag

 

 

 

 

Bildentwurf die Planung der Schönheit

Tine Klein Bildentwurf Hamburg Hauptbahnhof, Skizze mit Tinte und Aquarell

Unterwegs mit JP Schwarz, nächster Stop Hamburg Hauptbahnhof

In den letzten Wochen habe ich kaum Freizeit gehabt, immer auf Achse. In Hamburg hat JP es extra möglich gemacht, dass ich mit ihm beim Sketchwalk mitlaufen konnte.

Danke Jp…das war prima

Zwei wundervolle Stunden Freizeit in denen ich mich mal Schüler sein durfte. Ich ließ mich einlullen in den Strom von  JP´s wundervoll informativer Zeichenstunde in denen er seinen Schülern beibrachte, wie man spannende Bilder entwirft.

Planung versus Spontanität

Das ist doch alles viel zu geplant für Dich!

Sagte später am Abend in Hamburg eine Schülerin zu mir: Du bist einfach talentiert aus Dir sprudelt das doch einfach so raus! Jetzt war es an mir dumm zu gucken! Ja, ich arbeite spontan und unkontrolliert.

Der Zufall und das Verlassen auf die Intuition sind ein ganz wesentlicher Bestandteil meiner Kunst.

Was ist Intuition? Ist Intuition nicht das Wissen der Seele? Auch ich lerne, ich lerne täglich und ich hoffe ich lerne bis ich alt und runzelig bin.

Und genau das was JP in seinem Workshop lehrt, dass vermittele ich auch.

Alltagstrott und Rattenfänger

Die Schülerin hat natürlich recht, schaut euch mal die Bilder bekannter Maler. Viele von ihnen arbeiten mit nur einem oder zwei Schönheitskonzepten und Bild für Bild sind diese Bilder jedes einzelne wundervoll. Betrachtet man aber das ganze Werk merkt man, dass alles ist wertloser Brei, denn jedes einzelne Bild ist nicht individuell, weil es unterwirft sich total der Schönheit und Verkaufbarkeit. Oft liegt nur ein und dasselbe Konzept unter all diesen Bildern. Es ist die Masche eines Rattenfänger.

Dennoch der Mensch hat Sehgewohnheiten und wenn man seine Bilder überhaupt nicht plant, dann ist  man nicht in der Lage zu zeigen, was man sieht und was man fühlt.

Planung macht dich frei!

All das Wissen Über Bildentwurf erscheint erst mal umständlich. In meinen Workshops leere ich es genauso wie JP. Und ich merke auch, dass es meine Schüler zuerst verwirrt.

Sein wir mal ehrlich natürlich ist die Spontanität weg, wenn man erst mal über Bildentwurf nachdenken muss.

Wenn ich über das Tanzen nachdenke, fange ich an meinem Liebsten auf die Füße zu treten! Trotzdem muss ich das Tanzen doch erst mal lernen. Später tanzt man es mit Leidenschaft aus dem Bauch heraus, aber darunter liegt das Wissen, wie man seinem Partner nicht auf die Füsse tritt.

Das Wissen über Bildentwurf macht euch frei. Wenn in einem Bild erst mal etwas schief gegangen ist, dann könnt ihr den Zufall umarmen und das Bild wieder zurück in den richtigen Takt holen.

Sein wir mal ehrlich, der Zufall und der Fehler werden nur dein Freund, wenn du Wissen spontan anwenden kannst und das heißt vorher lernen.

So schön wie der Gedanke mit dem Talent ist, ums Lernen kommst du nicht herum

Ich hab immer mal wieder Schüler im Kurs die glauben man könnte Spontanität lehren ohne dabei Wissen zu vermitteln.

JP und ich sind uns da völlig einig, man muss die Rezepte für Augen-Schokolade kennen.

Ein Pfennig für deine Gedanken

Wenn ich nicht weiter weiß oder es zu viele Möglichkeiten gibt dann mache ich Entwurfszeichnungen nicht viel größer als ein Euro oder ein 2 Franken Stück.

Doch in den Zeichnungen steckt alles drin, was man für ein gelungenes Kunstwerk braucht:

Tine Klein Bildentwurf Hamburg Hauptbahnhof, Skizze

Nächster Halt Hamburg Hauptbahnhof: Gedanken über Bildentwurf gemacht auf dem Sketchwalk mit JP Schwarz.

Klein aber fein, mehr braucht es nicht. Sich im Kleinen Gedanken zu machen wie etwas hinterher aussehen soll, erspart einem mitunter stundenlange Arbeit für den Mülleimer. Es gibt einen Unterschied zwischen Spontanität und Kopflosigkeit. Ich hab jetzt nicht Idiotie geschrieben, weil ich dann wieder seitenlange Leserbriefe bekomme.

Ein Ziel macht Bilder gut

 

Siehst du warum ich so schnell und spontan arbeiten kann?

Ein Ziel vor Augen galoppiere ich los, das macht das Leben leicht, dadurch entsteht Geschwindigkeit und Spontanität. Das Bildzentrum steht und die Zeichnung läuft darauf zu! Das ermöglicht mir eine Skizze wie diese in 5 bis 10 Minuten zu machen:

Die einen nennen es Inspiration, die anderen Planung, es kommt auf das Gleiche raus!

Ich mag klare Bildentwürfe, denn sie ermöglichen mir meine Kraft zu kanalisieren.

Keine Kraftverschwendungs Schnick-Schnack, sondern volle Kraft ins Wesentliche.

Das macht selbst so ein chaotisches Bild wie einen Bahnhof klar und verständlich

Helfe Dir in die Freiheit!

Heute möchte ich euch etwas über Bildplanung erzählen, tatsächlich hilft es enorm die Freiheit vorzubereiten. Das hört sich erst mal etwas verrückt an, denn was braucht man schon für Freiheit?

Aber schon so mancher Urwaldforscher war total froh über Anti Mückenspray.

Dir selbst sollte es genauso gehen. In deinem Bild solltest du dich nicht unvorbereitet ins Chaos stürzen.

 

Chaos Beseitigung durch Bildentwurf

Der wichtigste beruhigende Effekt ist jedoch der  Bildentwurf. Natürlich mache ich mir Gedanken darüber, wie ich mein Motiv am besten zeigen kann.

Hier helfen oft Entwurfsgrundregeln wie der goldene Schnitt.

Hauptsache ist das man das Motiv nicht immer Standardmäßig in die Mitte des Blattes malt, sondern es etwas spannender macht. Das A und O bleibt nicht die Frage, wie man das Motiv auf das Blatt quetscht, sondern:

Was muss ich tun damit ich dieses Motiv in Szene setze?

Entwurfsregeln heißt nicht, dass man immer das Gleiche macht, sondern die Sehgewohnheiten des Menschen beachtet. Wenn du darauf achtest, ist es nicht mangelnde Spontanität sondern ein Erfolgsfaktor.

Deshalb nimm dir ruhig die Zeit und teste mal, wie ein Bild aussehen würde wenn.

 

Ich lege mein Bild gleich von Anfang an so an, dass mein Bildzentrum dem Betrachter ins Auge fällt.

 

Wenn du weißt wo es lang geht, kannst du schnell und ohne Panik loslegen.

Fazit Bildentwurf ist cool

Denn es ist umsehen, die Welt wahrnehmen. Bevor man aus dem Flugzeug springt sollte man checken, ob es einen Fallschirm gibt…anderenfalls kann man auch mitten im spontanen Aquarell recht unsanft landen….

Andererseits liebe ich meine Experimente, nehme gerne eine Bauchlandung in Kauf, wenn dadurch nicht jedes Bild gleich ausschaut. Die Maler, die immer nur Fließbandarbeit von einem Erfolgsrezept machen, haben genauso viel Spaß wie ein Fabrikarbeiter.

Zeichner die spontan arbeiten sind meist Leute, die so viele Fallschirme dabei haben das nix mehr schief gehen kann….sie suchen während des Flugs aus, welchen Fallschirm sie benutzen wollen.

 

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, ich wünsche die einen guten Flug, denn auch einfach kopflos malen macht  Spaß, weil man daraus was lernt und es muss nicht immer alles gelingen. Mann muss es dann halt hinbiegen und genau deshalb sollte man beim Bildentwurf genau hinhören. Dieses Wissen leitet dich auch, wenn du schon gesprungen bist und so paradox wie es ist, es macht dich frei und spontan.

 

Liebe Grüße ins Wochende Tine