Pinseltechniken im Aquarell

Arco da Rua Augusta -Triumphbogen, Aquarell Tine Klein, Tutorial zu Pinseltechniken

Arco da Rua Augusta -Lissabon-Triumpfbogen

Pinseltechniken sind etwas sehr Wichtiges, denn sie machen dir das Leben leicht!

Dabei glaube ich , dass es dabei gar nicht so sehr um die Technik geht, sondern um das Gefühl der Leichtigkeit, wenn man weiß, wie man etwas macht. Wenn sich das Gefühl der Leichtigkeit beim Malen einstellt, dann werden Bilder so locker. Aber ohne Technik gehts auch nicht!

 

Pinseltechniken und Bauchwissen

Die Pinseltechniken sind der Verstand und die Kunst ist die Seele!

Damit das Malen so richtig gut klappt, sollte man Pinseltechniken erlernen! Erst wenn man ein Werkzeug völlig ohne nachzudenken benutzt, wird es leicht.

Beim Malen spielt die Motorik eine große Rolle. Die Motorik braucht eine ganze Weile, bis sie sich entwickelt, deshalb wird eine neue Pinseltechnik nicht sofort klappen.

Deine Motorik muss erst mal begreifen, wie sie Hand und Auge zusammenbringt und dabei noch die Technik ausübt.
Wir alle kennen diesen Vorgang bei Kindern, wenn Sie mit Besteck essen lernen. Wenn man das erste Mal in seinem Leben einen Löffel benutzt, dann klebt hinterher eine ganze Menge Brei im Gesicht und an der Wand.

Erinnere dich daran, wenn du Spritzen mit dem Pinsel übst. Dann schaut’s nämlich genauso aus. Hörst du mein amüsiertes Lachen?

Das Arbeiten mit einer neuen Pinseltechnik ist nichts anderes als Essen mit dem Löffel zu lernen!

Nun möchte ich dir den Tipp geben, eine Technik in Ruhe zu lernen und öfter einzuüben, bevor du hohe Erwartungen an sie hast.

Übst du eine neue Pinseltechnik ein, musst du ihr die Zeit geben,  zum Bauchwissen zu werden. Der Unterschied zwischen Theorie und Bauchwissen ist, dass man theoretisch zwar alles weiß, es aber nicht klappt, es aber beim Bauchwissen überhaupt nicht bewusst wird und trotzdem klappt.

Fachwissen und Pinseltechniken

Das Problem mit Fachwissen und Pinseltechniken ist, dass man meistens überhaupt nicht weiß, was man braucht.

Natürlich malen viele Maler intuitiv, dennoch steckt in dieser Intuition selbstverständlich viel Pinseltechnik.

 

Meistens benutzt man einen Pinsel wie in der Kindheit mit der Spitze, und die etwas komplizierteren Pinseltechniken werden dadurch verdrängt.

Viele Pinseltechniken sind am Anfang kompliziert, hat man sie jedoch gemeistert, machen sie einem das Leben enorm leicht. Man stößt an die Grenzen der Machbarkeit, weil man gar keine Ahnung hat, wie man einen Pinsel denn sonst benutzen könnte.

Ist dir bekannt, dass man einen Pinsel mit der Spitze, der Seite und dem Holz benutzen kann?

Alle Pinseltechniken haben bestimmte Anwendungsbereiche. Sie ermöglichen dir, etwas ohne großen Aufwand zu malen. Wir halten diese Techniken für schwer, einfach nur, weil sie uns fremd sind.

Pinseltechniken:

Nass-auf-Trocken:

Diese Technik ist die häufigste der Pinseltechniken. Die meisten Laien malen diese Technik einen kleinen Rundpinsel. Dies gibt schön viel Kontrolle.

Diese Technik erzeugt harte und sehr kontrollierte Kanten.

Immer dann, wenn man eine starke Kante braucht, malt man mit feuchtem Pinsel auf trockenem Grund. Dies sieht man oben an der Burg.

Ich möchte euch jedoch eine Variante empfehlen: Wechselt von einem kleinen Pinsel auf einen sehr großen mit einer guten Spitze.

Wenn man Häuser mit scharfen Kanten möchte, ist ein Flachpinsel super, denn er ist automatisch rechteckig.

Wenn man den Pinsel nun mit der Seite benutzt, kann man sehr große Flächen mit dieser Technik sehr zügig bearbeiten.

Arco da Rua Augusta -Triumphbogen, Aquarell Tine Klein, Tutorial zu Pinseltechniken

Wo findest du die Technik im Bild der Woche? Fast alle feinen Details.

 Nass-in-Nass-Technik

Basel, Aquarell, Tutorial Vierklang Johannes Itten., Basel Dufourstrasse

Bei der Nass-in-Nass-Technik lässt man andere Farben in eine schon vorhandene Farbe tropfen. Die Farben dürfen ineinanderlaufen. Die Grundfarbe verändert sich. So kann man sehr schnell Bäume malen, das sieht man bei dem Bild mit der Burg. Aber auch für große Flächen, wie Hausfassaden oder Wasser, eignet sich ein Rundpinsel mit dickem Körper.

Arco da Rua Augusta -Triumphbogen, Aquarell Tine Klein, Tutorial zu Pinseltechniken

Diese Technik findest du im Schatten und den Menschen links vorne.

Der trockene Strich:

Der trockene Strich gehört zu den Pinseltechniken, die man auf jeden Fall kennen muss. Der trockene Strich ist die Möglichkeit, gebrochene Strukturen darzustellen. Überall dort, wo Flächen helle und dunkle Anteile haben, kann man den trockenen Strich einsetzen, um diese Flächen schnell zu malen.

Der Einsatzort des trockenen Striches ist extrem vielfältig.

 

Überall dort, wo es Reflexionen gibt, ist dieser Strich hilfreich. Wasserreflexionen, Reflexionen in Fenstern oder auch trockene Äste vor einem hellen Himmel. Unebene Oberflächen und Schnee. Insofern gehört diese Technik zu den absolut notwendigen Pinseltechniken.

Bei große Flächen sind breite Flachpinsel hilfreich.

Arco da Rua Augusta -Triumphbogen, Aquarell Tine Klein, Tutorial zu Pinseltechniken

Die Technik findest du rechts vorne beim Baugerüst.

Kratzen, Spritzen und Tropfen.

Tine Klein urban sketchings Kartause Ittingen Aquarell Skizze

Es gibt sehr viele verschiedene Arten, wie man Farbe in bereits existierende Farbe spritzen, tropfen oder kratzen kann. Man kann dies trocken oder Nass-in-Nass tun.  Mit großen oder kleinen Spritzern.

Hier wurde mit Wasser und mit Farbe gespritzt, um die großen Flächen zu modellieren.

Gekratzt habe ich in der feuchten Farbe, aber mit Füllhalter, so verbindet sich die Tinte mit der Farbe und sieht natürlich aus.

Es lohnt sich auf jeden Fall, sich mit diesen Techniken zu beschäftigen.

Diese Technik findest du nicht im Bild der Woche, man nutzt nur was man braucht.

Auswischen:

Tine Klein urban sketchings Kartause Ittingen Aquarell Skizze

Angeblich kann man im Aquarell nichts verändern. Dies war auch eine lange Zeit wahr. Stimmt aber nicht mehr!

Pinsel und Papier haben sich in den letzten Jahren so verändert, dass man ohne Probleme schon aufgetragene Farbe wieder auswischen kann.

Dafür braucht man aber Wissen über Pinsel und Papier, denn es geht nicht mit ungeeignetem Material.

Tipp: scharfkantige Synthetik-Flachpinsel wischen besonders gut.

Wie dieser Pinsel arbeitet, sieht man bei den beiden linken Häusern im Bild.

Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen!

Es ist viel einfacher, Pinseltechniken in einem Workshop zu lernen, denn oft fehlt die Fantasie, wie es wirklich geht!

Danach sollte man sich aber Zeit lassen und eine Technik nach der anderen lernen. Die Technik sollte ein ganze Zeit lang immer wieder benutzt werden.

Übung macht den Meister!

Dann passiert etwas sehr Schönes! Dein Gehirn macht es automatisch, das Bauchwissen entsteht. Ab jetzt gilt:

Verlass dich auf dein Herz, es hat schon geschlagen, bevor du denken konntest.

Für die Urban Sketches in Zürich habe ich gerade einen Workshop zu Pinseltechniken ausgearbeitet. Und ich danke ganz herzlich für einen wundervollen Tag!

Wenn auch du Teil einer Gruppe, eines Kunstvereins oder der Urban Sketchers bist, dann holt mich doch, ich bringe es euch gerne bei.

Liebe Grüße

Tine

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Weiterlesen bei Tine:

der-kunst.ch/pinseltechnik-wie-man-einen-pinsel-benutzt/

Pinseltechnik – Wie man einen Pinsel benutzt!

Gute Erklärungen gibt John Lovett:

https://www.johnlovett.com/brush-techniques

https://www.artistsnetwork.com/art-techniques/beginner-artist/watercolor-made-easy-quick-brushstroke-tips/

Urban Sketching mit Augenzwinkern!

 

Heute schreibt meine Freundin Stefanie Frank über Urban Sketching. Ich hatte die letzten beiden Wochen Covid und nun merke ich, wie sehr mir das Sketching an der frischen Luft fehlt.

Steffi und ich trafen uns beim Urban Sketching, schon kurze Zeit später waren wir beste Freundinnen. Warum?  Was Steffis Zeichnungen prägt, ist ihr Charakter. Sie ist charmant! Wenn Steffi und ich zusammen zeichnen, dann schweißt uns eine Eigenschaft zusammen.

Das Augenzwinkern und das Lächeln, wir genießen die Welt!

Steffi beobachtet die Welt wie eine Naturforscherin! Das macht sie gut! Denn Beobachten ist eine der Kernfähigkeiten einer guten Zeichnerin!

Und nun möchte ich an meine zauberhafte Freundin Stefanie Frank übergeben. Die mal so ganz nebenher genauso wie ich eine Workshopleiterin mit viel Erfahrung ist!

Stefanie Frank – Urban Sketching -wenn Provinz zum Highlight wird!

 

Seit vielen Jahren lese ich Tines wunderbaren Blog und freue mich jede Woche auf ihre neuen Beiträge. 2014 habe ich mit dem Urban Sketching begonnen und seitdem so viel von ihr gelernt. Umso mehr freue ich mich, dass sie mir angeboten hat, einen Gastbeitrag zu schreiben. 

Vielen Dank, Tine!

Urban Sketching -Zeichnen im Café

Ich möchte Euch heute etwas über mein Zeichnen vor Ort erzählen. Es gibt in meinem Heimatort Koblenz ein Café, in dem ich immer wieder an meinem `Stammtisch` sitze und zeichne.  Es ist ein Mikrokosmos, ein kleiner Kulturschmelztiegel. Männer in Lammfellwesten unterhalten sich auf Türkisch, andere telefonieren lautstark auf Französisch, Freundinnen geben sich psychologische Ratschläge, ältere Damen füttern ihre Enkel mit Kuchen…. dies alles ist mein `Sketchhintergrund` und fliesst in meine Zeichnung ein.

Ich schaue nach draußen auf ein etwas tristes Stadtgebiet. Keine spektakuläre Architektur, ein Modellbaugeschäft, ein Kosmetikladen, parkende Autos, alles ziemlich provinziell. Wie sehr beneide ich oft die Sketcher aus Malaysia, Indien oder Singapur. Was für faszinierende Motive, Tempel mit Verzierungen und prächtigsten Farben, schillernde Großstadtarchitektur. Sie zeichnen am Puls der Zeit. Und ich hocke in der Provinz. 

Urban Sketching macht mir meine Provinz interessant!

Ah, wer taucht da auf? 2 Männer vom Ordnungsamt in dunkler Kleidung, mit grimmigem Gesichtsausdruck und Silberrückenattitüde. Ich zeichne sehr schnell die Silhouette und ein paar Kleidungsfalten. 30 Sekunden und schon sind sie weg. Wenn Ihr genau hinschaut, werdet Ihr sehen, dass meine Zeichnung alles andere als perfekt ist. 

Ich mische Ultramarin mit gebranntem Sienna, setze es mit einem dicken Pinsel auf und da ist die wichtige Dunkelheit für die Uniform. An der Mütze lasse ich eine kleine Lichtkante, was immer edel aussieht. Ich zeichne einen Pfeil und schreibe `Ordnungsamt`. 

Stefanie Frank Ordnungsamts Gorillas in Koblenz. Urban sketching

Wenn ich das Bild jetzt anschaue, entdecke ich Dinge, die unbewusst entstanden, z.B. dass der Mann mit dem Baumstamm verschmilzt. 

Ich muss oft über meine Bilder lachen, weil ich erst später Verbindungen erkenne, die unbewusst entstanden sind. Es entstehen Geschichten.

Und plötzlich ist Koblenz doch schön!

Warum mir Frankenstein beim Zeichnen hilft!

Ui, wer taucht da gerade vor dem Fenster auf? Eine Stadtstreicherin mit voll beladenem Rollstuhl. Nach einer Minute zieht sie weiter.

Wie kann ich lesbar machen, dass es ein Rollstuhl ist?

Ich arbeite die Speichen durch Dunkelheiten heraus, zeichne ein kleines Rad und Rückspiegel. Den Rest ergänzt das Auge des Betrachters. 

Stefanie Frank urban sketching. Stadtstreicherin in Koblenz

Frauen mit grossen Einkaufstüten laufen vorbei. Oh, schon wieder weg! Egal, nehme ich die Beine von der nächsten Person. 

Frankenstein-Zeichnen nennt man das scherzhaft, da die Körperteile verschiedener Personen aneinandergefügt werden. 

Mein Stift  und das Zeitdokument:

Ein DHL-Lieferwagen parkt genau vor dem Fenster. Zeit, Antennen, Strassenschilder, Autos, Werbeschilder zu zeichnen. Sie machen eine Zeichnung lebendig und sind ein Zeitdokument. 

Das Leben fliesst und pulsiert. In jeder Sekunde entsteht ein neues Bild.

Urban sketching – Anfangen und Üben!

Ich beginne meist mit dem Vordergrund, fast immer mit einer Person. Dann baue ich wie mit einem Baukastensystem alles drumherum auf, die Linie des Bürgersteigs, die Poller, ein Fenster usw.

Indem ich von vorne nach hinten zeichne, entstehen Überlappungen und perspektivische Tiefe.

 

Um das Zeichnen von Figuren zu üben, kopiere ich häufig Comics. Comiczeichner sind fast durchgängig Vollprofis, mit allen Wassern der Farbtheorie und Komposition gewaschen. Will Eisner, Colman, Hergé…sie alle drücken so viel mit wenigen Linien aus. 

Ich steige in die Schuhe des Zeichners, gehe ein Stück weit mit ihm und lerne.

Mein Literaturtipp fürs erzählerische Urban Sketching: 

©2015 Dupuis by Desberg, all rights reserved

 

Schaut Euch diese Ratte von Colman an, verschlagen, die Gefährlichkeit betont durch das Rot, eine schwarze Stadtsilhouette im Hintergrund und Regen. Und da, der kleine Billy, nichts wie weg.

Es war mir eine Ehre! Liebe Grüße Steffi

Hallo, ihr Lieben, möchtet ihr noch mehr von Steffi lesen?

Ihr findet viele Bilder von Steffi auf Instagram!

@fannyblu64 auf Instagram.

Steffi schreibt über Urban Sketching und das Zeichnen.

Mein Blog: fannyblumalt.blog

Ihr könnt auch Kurse bei Steffi buchen.

Schaut doch mal rein! Steffi freut sich. Falls Ihr an einem Kurs im Urban Sketching interessiert seid, findet Ihr mich im Kursprogramm der VHS Koblenz. 

Kursplatz bei Tine in Koblenz frei:

Übrigens werde ich Mitte Juli bei Steffi sein und dort unterrichten! Das Thema ist das oft gewünschte Thema Farbwelten! Alles, was man rund um Farbe wissen, muss. Weil der Kurs so voll war, haben wir einen zweiten Kurs aufgelegt. Es sind nun 3 Plätze frei.

Bitte meldet euch bei mir. Genauer Termin folgt noch.

zum Beispiel über Instagram:

https://www.instagram.com/tine.klein/

 

Was ist Fachwissen wert?

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Malen lernen -Gutes Design!

Tine Klein, Malen lernen ist einfach wenn man die Grundlegenden Gestaltungsregeln kennt.

Schnelles spontan Aquarell Lissabon. Tine Klein

Moin ihr Lieben,

Beim Malen lernen findet man Lösungen oft dort, wo man sie nicht vermutet.

Wenn du ein Problem nicht lösen kannst, dann kann es sein, dass Du dich an zu viele Regeln hältst.

Oder Regeln zu starr anwendest, denn jeder muss seinen eigenen Weg finden.

 

Regelmäßig schreibe ich die Regeln der Kunst auf.

Doch Kunst hat keine Regeln.

Obwohl Orange oft als die Farbe der billigen Werbung beschrieben wird, liebe ich Orange. Generell gilt, man darf gerne auf Regeln pfeifen. Wenn ich euch also nun die Regeln lehre, dann sind sie wie Kühlschränke. Darin bewahrt man Wissen auf, damit es nicht verdirbt.

Regeln sind wie Kühlschränke, man holt sich raus, was man braucht! Und frisst nicht den ganzen Kühlschrank, bis man sich übergibt.

Jeder holt sich aus dem Kühlschrank, was er mag!

Deshalb möchte ich heute 3 Menschen und unterschiedliche Problemlösung zeigen. Die heutige Frage ist:

Wie bekommt man in einem Bild viele Sachen unter einen Hut?

Chaos ist die normalste Sache der Welt. Schließlich weiß Jeder:

Wo Chaos auf Ordnung trifft, gewinnt das Chaos, weil es viel besser Organisiert ist!

Also brauchen wir beim Malen lernen Methoden, um die Unordnung angenehm fürs Auge zumachen.

Das Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl hilft uns beim Malen lernen:

Das Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl besagt, dass ein Bild eine begrenzte Anzahl von Formen enthalten sollte, um eine klare harmonische Wirkung zu erzielen.

Wie bei allen Gesetzen ist es wichtig, dass es nicht überall und ohne Verstand angewendet wird. Eine Form bilden heißt nicht nur einen Klotz ins Bild zu malen. Es gibt viele erfolgreiche Designs, die das pure Chaos enthalten. Das machen meine liebe Freundin Steffi Frank so und auch Felix Scheinberger, weil sie es in ihrer Kunst gut unter einen Hut bekommen. Letztlich hängt die Anzahl der Formen davon ab, wie groß ein Format ist oder welchen Stil und welche Botschaft du hast. Aber es könnte auch ein kleiner Trick dahinterstecken.

Ist das hier, wirklich unbegrenztes Chaos?

Ich denke nicht, denn immer, wenn etwas so leicht und natürlich ausschaut, dann steckt viel Fachwissen dahinter.

Solltest du zu den Menschen gehören, die ihre Bilder regelmäßig kaputt malen, dann darfst du nun die Ohren spitzen.

Was steckt hinter dem Gesetz der begrenzten Formenzahl?

Das Gesetz geht auf den Gestaltungsphysiologen Max Wertheimer zurück. Er hat darüber geforscht, wie Mensch im Gehirn Informationen verarbeiten.

Die Idee, die dahintersteckt, ist, dass das menschliche Gehirn visuelle Informationen schneller und effektiver verarbeiten kann, wenn sie in einer begrenzten Anzahl von Formen gruppiert werden.

D. h. nichts anderes, als das Bilder chaotischer wirken, wenn der Betrachter mit so vielen Informationen in Form von einzelnen Formen bombardiert, wird.

Das Gesetz besagt, dass das menschliche Gehirn, Informationen besser aufnehmen kann, wenn es in wenigen und einfachen Formen gemalt oder gezeichnet wird.

Also nur noch einen Klotz ins Bild? Ganz und gar nicht, warte bitte noch einen Moment, bevor du die Stirn in Falten legst.

Malen lern mit Gestaltungspsychologie:

Wenn man daran verzweifelt, dass die eigenen Bilder immer chaotischer werden, oder wie ein Sammelsurium aus der Hand eines sechs Klässlers aussehen. Dann kann es sein, dass einem dieses Gesetz hilft.

Beim Bildentwurf sollte man sich darauf konzentrieren, das Bild in einfachen und klaren Formen zu organisieren.

Dann wird der Betrachter, das Bild als übersichtlich und informativ betrachten.

Was mache ich mit dem ollen Gesetz, wenn ich doch Details malen möchte?

Hilfreich wird das Gesetz beim Malen lernen erst, wenn man ein paar Zusatzinformationen hat.

Jetzt kommt ein Haufen Theorie denn ich gleich in Klartext übersetzen werde.

Das Gesetz der Ähnlichkeit:

Die Gestaltpsychologie identifiziert mehrere Gestaltgesetze, die alle auf der Annahme beruhen, dass das menschliche Gehirn dazu neigt, visuelle Informationen auf bestimmte Weise zu organisieren und zu interpretieren. Zu diesen Gesetzen gehört auch das Gesetz der Ähnlichkeit, das besagt,

dass Elemente, die ähnlich aussehen, als zusammengehörig wahrgenommen werden.

Hie ein Beispiel von meiner Freundin Steffi, viel Action und trotzdem eine Einheit! Steffi setzt auf gelbe Sternschnuppen. Eine eigenwillige und gute Methode, um Einheit zu erzeugen. Das funktioniert so gut, weil sie nicht jedes Teil einzeln malt, sondern ihnen ein gemeinsames Farbkleid verpasst.

Das Gesetz der Nähe:

Dieses Gesetz besagt, dass Elemente, die nahe beieinander liegen, als zusammengehörig wahrgenommen werden.

Indem Designer Elemente mit ähnlichen Formen und Farben in der Nähe zueinander platzieren, können sie die begrenzte Formanzahl in einem Bild erreichen.

Denn alles, was gemeinschaftlich ausschaut, wird als ein Brei betrachtet.

Malen lernen im Klartext:

Schritt 1: Form definieren

Ich definiere einen Bereich, in dem alles Wichtige stattfindet.

In diesem Fall ist dies, dass perspektivische Dreieck der Küstenlinie in Lissabon.

Ich nenne das den Aktionsraum meines Bildes. Eine Line of Action, wenn man so möchte.

In dieser definierten Form balle ich die gesamten Einzelmotive meines Bildes. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, werden alle Formen, die ich male in diesem Dreieck konzentriert.

Ich nenne dies  Shape of Action – Oder Aktions Raum.

In dieser geometrischen Form dampfe ich alle Einzelmotive zusammen. Ich backe aus ihnen einen gemeinsamen Kuchen.

Das Auge des Betrachters, bekommt für alle Motivbestandteile, eine große und einfache geometrische Form präsentiert.

Schritt 2: Malen lernen mit dem Gesetz der Ähnlichkeit und der Nähe:

Malen lernen heißt oft Ähnlichkeit und Gemeinschaft erzeugen:

Innerhalb der großen Form gibt es eine ganze Reihe von unterschiedlichen Motivbestandteilen. Dabei achte einerseits darauf, dass sich ähnliche Bestandteile innerhalb des Motives regelmäßig wiederholen. Perspektive Linien, Fenster und Menschen werden entlang der von mir definierten Form aufgereiht. Dabei achte ich tunlichst darauf, dass sich die einzelnen Motivanteile nicht isolieren. Farbe benutze ich als Bindemittel.

So kann man einen chaotischen Haufen von Motivbestandteilen zusammenbinden.

Tipp Farbe als Bindeschnur: Alle Motivanteile werden aus denselben Farben gemischt. Ich benutze niemals vorgefertigte Farben, sondern verbinde die einzelnen Motivanteile, durch Farben, die ineinander übergehen. Hier ist dies Indigo, Coelin oder Türkis, Indischgelb Lasurorange und ein Kadmiumrot. Ich erlaube den Farben in verschiedene Motivanteile zu überschwappen. Chaos, nein Verbindung! Die Farbe des Hauses, greift nach der Form der Menschen. Die Farbe der Dächer ist die Farbe der Köpfe. Ich als sei es mit demselben Faden gestrickt.

Wer dies beachtet, wird beim Malen lernen schnell, Gemeinsamkeit und Harmonie erzeugen.

Tipp: Die Technik dazu ist Wet in Wet, sie verschmilzt Farben. Zeichner können Schraffuren benutzen, um Formen zu verbinden.

Das Gesetz der Nähe:

Alles, was nahe zusammenliegt wird vom Betrachter als Einheit empfunden.

Generell balle ich alle Aktionen in meiner definierten Form der Aktion. Die Verbindung erfolgt schon allein dadurch das ich alles in die Form quetsche.

Doch es gibt weitere Tricks:

Wenn ich zum Beispiel Linien quer durchs Bild ziehe dann verbinden diese einzelne Motivanteile. Diesen Trick sieht man oft bei dem Maler Bernhard Vogel. Er schafft Verbindung in sehr dynamischen Bildern.

Auch schlau, eine Negativform! Felix zieht eine graue, braune Negativform quer durchs Bild, dies wirkt wie eine Straße fürs Auge.

 

Felix setzt auf einen klar erkennbaren Weg, eine gemeinschaftliche Richtung, in der die Formen verbunden sind, sie sind so nah zusammen, das Einheit entsteht.

Fazit: Malen lernen bedeutet Harmonie ins Chaos bringen.

Ich hoffe dir ist nun klar, warum chaotische Bilder bei einigen Malern und Illustratoren trotzdem harmonisch und einheitlich wirken. Der Maler hat die Einzelobjekte in eine begreifbare und zusammenhängende Form gebracht. Ähnlichkeit, Nähe und Farbliche Einheit sind die Zauberworte.

Einige Künstler bändigen das Chaos zu einer begreifbaren Form.

3 Menschen 3 völlig unterschiedliche Lösungen für ein Problem! Steffie, Felix und Tine haben ihre eigene Methode gefunden. Deine Bilder werden gut, wenn du dich traust Regeln wie einen Kühlschrank zu benutzen. Koch was Eigenes, das dir schmeckt!

Lieben Dank an Felix und Steffi.

Liebe Grüße ins Osterwochenende Tine!

Hast du was gelernt? Was ist Dir Fachwissen wert?

CHF

Hier findet ihr Steffie und Felix:

Felixhttps://www.instagram.com/felixscheinberger/

Steffie: https://www.instagram.com/fannyblu64/

https://blog.herz-der-kunst.ch/bildentwurf-ohne-goldenen-schnitt/

 

Bildentwurf ohne goldenen Schnitt?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Interiors – Perspektive vereinfachen

Interiors sind genauso schöne Motive wie Landschaften oder Städte!

Doch man sieht sie viel seltener als klassische Motive.  Warum?

Obwohl man keine Angst vor dem Malen von Interiors haben muss, konzentrieren Interiors in sich einige Probleme, die es auch in anderen Motiven gibt.

In diesen Motiven häufen sich Perspektive und Menschen, hinzukommt, dass Innenräume oft vollgestopft sind mit vielen Gegenständen. Und so haben Zeichner und Maler schlechte Erfahrungen mit diesen Motiven gemacht.

Viele Maler und Zeichner haben das Gefühl, das es an ein schieres Wunder grenzt, daraus ein klares und schönes Bild zu machen.

Genau deshalb sind Interiors nicht grade ganz oben auf der Beliebtheitsskala.

Doch der Trick ist die Perspektive zu vereinfachen!

Wie wir später sehen werden, ist diese Angst unbegründet, wenn man sich vorher Gedanken über den Bildentwurf macht.

Beim Malen lernen oder perfektionieren von Innenräumen denkt der Laie immer an Perspektive! Hier scheint der Kern aller Probleme zu stecken!

Allein bei dem Gedanken an einen perspektivisch gemalten Stuhl, packt die Meisten von uns ein leichter Schüttelfrost.

Ein Horror, oder? Und dazu kommen noch all die Menschen!

Doch es ist einfacher als gedacht!

Das Essen wird nicht so heiß gegessen wie gekocht!

Entspann dich, Innenräume sind nicht so schwer wie gedacht. Meistens sitzen die Menschen, da braucht man nur einen Kasten mit einem Klecks drauf und schon erkennt der Betrachter Menschen. Doch die Perspektive bleibt. Ich verrate dir jetzt mal ein paar kleine Tricks zum Thema Perspektive in Interiors malen.

Was uns bei Innenräumen das Leben so zur Hölle macht, ist die Angst vor der Perspektive.

Unbegründet! Denn was wir uns ausmalen, ist eher wie die Angst vorm Monster unter dem Bett. Immer wenn ich als Kind unter das Bett schaute war kein Monster da! Denn Perspektive ist gerade in Innenräumen leicht!

In Innenräumen ist Perspektive einfach!

In Stadtmotiven ist Perspektive schwierig, weil es Häuser und Gegenstände gibt, die in alle Mögliche Richtungen gedreht sind. Also viele Fluchtpunkte!

In Innenräumen ist Perspektive jedoch ganz einfach.

Die meisten Räume sind einfach rechteckig und die Tische sind an der Wand entlang aufgestellt. Das heißt obwohl im Raum, gibt es nur einen Fluchtpunkt. Juhhuu! Dies nennt man Zentralperspektive!

Perspektive vereinfachen- Zentralperspektive! Auf Augenhöhe!

Wenn ich 2 Linemen des Raumes verlängere, dann ist der Fluchtpunkt schon exakt bestimmt.

Du wirst feststellen der Fluchtpunkt ist immer auf der Höhe deiner Augen.

Hier liegt er in der Uhr zwischen den beiden Damen die glücklich ihren Kuchen futtern.

Liegt der Fluchtpunkt auf dem Blatt wird alles sehr einfach!

Jede Linie, die in die Entfernung geht, lasse ich nun auf diesen Punkt zulaufen.  Ein naher Fluchtpunkt ist so praktisch, weil er das Freihandzeichnen erleichtert. Es geht ohne Lineal!

Tipps für Innenraumperspektive für Anfänger!

Fühlst du dich trotz dessen unsicher? Dann mach dir einfach ein Raster.

  • Markiere den Fluchtpunkt
  • Ziehe in regelmäßigen Abständen leichte Bleistift Linien von diesem Punkt zum Rand des Blattes. Es entsteht etwas, was so aussieht wie die Sonne. Daran kannst du alle perspektivischen Gegenstände ausrichten.

Nun hast du das Raster. Anders als ich solltest du es nicht mit dem roten Strich kritzeln. Nimm eine zarte Bleistiftlinie. Wenn die Tinte des Füllhalters trocken ist, kannst du sie wegradieren.

Konzentriere dich auf einige markante große Gegenstände! 2 oder 3 Tische reichen, um die Atmosphäre darzustellen.

Perspektive vereinfachen!

Natürlich ist eine Zentralperspektive sehr einfach! Doch es gibt noch weitere Tricks, um sich das Leben einfach zu machen!

Tine Klein Aquarell in Lissabon. Cafe, Aquarell, Perspektive vereinfachen, Zentralperspektive

Schau mal in das Foto. Viele der Dinge, die schwierig zu malen sind und perspektivisch zulaufen, stehen im Vordergrund. Im Hintergrund kann man diese Dinge nicht erkennen.

Je weiter man durch den Raum schaut, desto weniger sieht man einzelne Gegenstände. Stuhlbeine, Beine von Menschen etc., dass alles Bildet eine Masse!

Da muss man nichts mehr genau Malen!

Aus einem kompliziert zu malenden perspektivischen Stuhl wird ein Brei von Stuhlbeinen.

Diese muss man nur Andeuten und der Betrachter weiß Bescheid!

Das Hauptmotiv ist hinten im Raum, hier überlappen sich viele Gegenstände. Deshalb braucht man nur noch große Gegenstände konturieren, zum Beispiel die Tischplatten!

Perspektive malen – Angstmacher weglassen:

Wir alle sind sehr motiviert, wir geben immer unser Bestes. Jetzt werden viele sagen. Ein guter Maler und Zeichner kann das perspektivisch malen und deshalb muss ich das Lernen!

Die Antwort ist: Ja sicher! Du solltest lernen Stühle zu zeichnen, aber nicht in diesem Bild!

Denn die überraschende Antwort ist:

Ein guter Maler und Zeichner würde die Stühle nicht ins Bild bringen!

Hier geht es um den Raum im Ganzen! Die Erklärung ist einfach.

Alles, was Grass frisst, hat die Augen seitlich im Kopf. Alles, was jagt hat die Augen vorne parallel im Kopf, weil man so den Abstand zur Beute abschätzen kann.

Der Mensch ist ein Raubtier. Wir haben die Augen vorne im Kopf, dies hat einen Sinn. Raubtiere fixieren! Und wer fixiert durch die Art wie seine Augen funktionieren, ein begrenztes Sichtfeld.

Der Mensch fixiert nur einen interessanten Punkt im Raum, im Rest sieht er verschwommen!  Auch wenn uns dies oft nicht klar ist!

Wenn sich nun ein Mensch auf die schöne Szene am Fenster konzentriert, dann sieht er den vorderen Bereich des Cafés nicht scharf.

Wir sehen anders als eine Kamera.

Mach mal den Selbsttest: Schau mal in die Entfernung, quer durch einen Raum. Halte deine Augen scharf auf Ende des Raumes gerichtet. Siehst du deine Füße noch scharf? Siehst du sie überhaupt? Das gleiche gilt in diesem Blick, für vieles, was dir nah steht.

Sie sind unscharf!

Alles, was am Rand des Blickfeldes ist, wird unscharf! Man sieht es nur wenn man dem Kopf bewegt und seine Linse verstellt!

Perspektive vereinfachen ist erlaubt!

Genau dieser Umstand, dass wir vorne unscharf sehen, macht es enorm einfach Innenräume zu malen.

Tine Klein Aquarell in Lissabon. Cafe, Aquarell, Perspektive vereinfachen

Schaut Dir mal die Stühle vorne rechts an.  Oder was ist das überhaupt?

Weglassen und verwaschen stört nicht!

Wir können uns auf das schöne Hauptmotiv konzentrieren.

Merke: Gegenstände am Rand des Blickfeldes sind unscharf!

Gerade am Rand des Blickfeldes solltest du Dinge nur andeuten. Und deshalb musst du nicht jeden Stuhl als perspektivische Meisterleistung darstellen.

Deine Betrachter werden es dir danken, denn du bietest ihnen endlich ein vertrautes Sehmuster an.

Perspektive vereinfachen- Zeichne und Male nur einen Blick!

Normalerweise entwickeln Zeichner und Maler eine Art Röntgenblick. Sie tasten die ganze Umgebung mit den Augen ab und malen und zeichnen dann alles ganz genau. Dies ist eine wundervolle Fähigkeit, die an Meditation grenzt. Doch mache dir klar, dass deine Betrachter dies nicht können.

Deshalb ist es erlaubt Vieles am Rand des Blickfeldes wegzulassen und zu vereinfachen, es wird die Qualität deines Bildes eher verbessern als verschlechtern.

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Meine Tips:

Starte mit dem Fluchtpunkt, ist dieser gesetzt lässt sich alles leicht festhalten. Kleine Tricks: Ich setze fast immer den Kopf der Hauptperson als Fluchtpunkt! Hier der Kellner! 💓  Wenn du nur einem Blick malst, hast du es einfach, vereinfache und abstrahiere Dinge am Rand des Blickfeldes. Verdichte Informationen in der Zeichnung oder im Bild dort, wo du hinschaust! Alles andere lenkt nur ab.

Angst beginnt im Kopf, der Mut zu vereinfachen auch!

Mach es dir einfach, liebe Grüße

Tine

Was ist Fachwissen wert? Ich danke herzlich für eine Spende.

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Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/die-perspektive-ohne-perspektive/

Die Perspektive ohne Perspektive!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Achtsamkeit mit Skizzenbuch!

Wo geht´s hier eigentlich zum Atlantik? Wie mein Skizzenbuch mir die Welt erklärt!

Es ist sehr früh and kalt, graues erstes Licht quält sich müde über den Horizont. Eine dunkle Limousine steht vor dem Flughafen. Der Fahrer ein netter älterer Herr in Anzug und schicker Brille hievt meinen Rucksack in in den Kofferraum. Ich bin überrascht, über den Anzug und das chromglänzende Ungetüm. Mein Mann sagt entschuldigend: Sie ist Malerin, sie schleppt Farben, Skizzenbuch, Stifte und Pinsel rum. Der Mann lacht und sagt: „Besser als der Typ 20 kg Beautycase!“  Mein Mann sagt: „Eher 20 Kilo Farbe, dann bist du froh, wenn die Security nicht direkt den Rucksack sprengt! Die beiden lachen, ich bin müde.“

Der Faher guckt auf mich und sagt:

Sie wird die Stadt lieben! – Alle Maler lieben diese Stadt!

Das dunkle Elektro-Auto fängt surrend an zu rollen. Der Fahrer, der unser Großvater sein könnte, schießt mit seiner dunklen Limousine durch eine Stadt, in der der Verkehr zusammengebrochen ist, er hüpft, wie eine Rakete von Schlagloch zu Schlagloch der Nebenstraßen, beschimpft gekonnt die anderen Fahrer und singt dabei ein Loblied auf seine Stadt und guckt nie auf die Straße, sondern in den Rückspiegel zu mir.

Doch meine Augen und Ohren scheinen nicht zusammenzuarbeiten!

Mir stellen sich die Nackenhaare auf. Die funkelnde Limousine rast durch Müll, Bettler und Hundekot. Das graue Licht macht diese Stadt alt und unnahbar.

Die Stadt und ich, wir machen uns gerade bekannt und wir sind nicht nett zueinander. Ich starre mit den Augen einer Stadtplanerin aus dem Auto in die strebende Nacht.

„Man muss ein bisschen nett sein zu den Menschen, die in einem leben!“ sage ich zu der Stadt! Funktioniert bei dir überhaupt irgend etwas? Ich glaube, ich kann dich nicht leiden!

Sie sagt: Ich bin ein Dinosaurier und ich lebe immer noch, wenn du schon weg bist!

Und dann schießt das Auto über eine Kuppe, die Sonne küsst, die Tröpchen in der Luft und überirdisches warmes Licht erstrahlt. Der Anblick ist so wunderschön, dass es weh tut. Wolken schweben über dem Wasser und es ist nicht klar, wo diese Stadt steht, im Himmel, auf der Erde oder im Wasser.

Aus dem Radio erklingt eine Frauenstimme zauberhaft und doch voll Schmerz.

Diese Stadt ist wie ein Liebhaber, den man zum Teufel schicken sollte, doch wenn man sie anguckt, fängt es an leidenschaftlich an zu kribbeln.

Ist diese Stadt ein Unfall, ein Anfall oder die reine Verzückung? Ich weiß es nicht!

Ich befürchte, wir werden es nicht leicht miteinander haben. Ich bin in Lissabon.

Tine Klein Malen und Zeichnen im Skizzenbuch. Lissabon Kuppel , Aquarell, Urban Sketching, Malern lernen

Skizzenbuch, Malen und Zeichnen was bringt das eigentlich?

Wieso schleppe ich eigentlich unanständig viel Kunstmaterial mit in den Urlaub?

Zumal nach Lissabon! Wo man wohl ehr Alpenwanderstiefel, aufgrund der üblen Straßen, braucht!

Die schlichte Antwort ist Stressabbau. Kunstmaterial im Koffer ist für mich unverzichtbar, denn das Zeichnen und Malen der Umgebung beruhigt meinen Geist. Es gibt mir Ruhe und Zufriedenheit.

Das Skizzenbuch führt mich zur inneren Ruhe.

Die Beobachtung ist für mich wie eine Meditation.

Das Gefühl ist schwer zu beschreiben, vielleicht der Moment wo man eine geringe Menge Alkohol getrunken hat, zufrieden ist und sich über nichts mehr aufregt.

Selbst eine absolut fremde, chaotische oder sogar laute Umgebung wirkt auf mich nicht abstoßend, ich bin eins mit ihr.

Mein Geist fokussiert sich auf das hier und jetzt.

Meine Seele beruhigt sich, ich nehme nun meine Umgebung sehr aufmerksam wahr. Aber mein Kopf hört auf Meinungen und Bewertungen zu produzieren. Mein Gefühlskarussell beruhigt sich, während ich die Umgebung beobachte und so sortiere, dass ich sie malen oder Zeichnen kann.

Achtsamkeit mit Skizzenbuch:

Malen und Zeichen erfordert eine hohe Achtsamkeit für die Umgebung. Damit ich etwas ins Skizzenbuch bringen kann muss ich es wirklich sehen! Anders als wenn ich mit dem Handy vorbeirenne, muss ich meine Umgebung regelrecht inhalieren.

Dabei erfahre ich viel über die Menschen die dort Leben.  Ich habe begriffen, von wo die Sonne scheint, ich weiß, woher der Wind weht, und ich sehe die Menschen kommen und gehen. Und ich habe schon, wie ein Jagdhund die guten Pasteis de Nata erschnüffelt. Das sind Eierküchlein mit Zimt. Lecker!!!

Eine Zeichnung und ich habe ich die Umgebung viel tiefer begriffen, als wenn ich vorbeirenne.

Dabei speichern sich gute Erinnerungen tief in meinem Gehirn ab!

Man fixiert sich lange und tief auf Gutes!

Orientierung durch Achtsamkeit!

Wer das Skizzenbuch benutzt, verbessert seine Beobachtungsgabe! Man schaut sich die Stadt genau an und sortiert sie, man erkennt Achsen und Verbindungen. Und hält bestimmte Details und Häuser in Erinnerung.

Lissabon ist eine Stadt mit wunderbaren Aussichtspunkten.

Tine Klein Skizzenbuch. Lissabon, Aussichtspunkte, malen lernen. Urban Sketching

Während ich die Stadt von oben anschaue, halte ich ihre Merkpunkte und deren Aufreihung auf ihren Hauptachsen fest. Dabei genieße ich das Leben. Mal ist Käse und Wein dabei oder ein anderes Mal duftender Kaffee und leckeres Gebäck.

Wir genießen die Ausblicke in ruhiger Konzentration, danach trage ich den Ausblick im Skizzenbuch, aber vor allen Dingen im Herz.

Das hat neben absoluter Zufriedenheit auch andere Folgen. Durch das Malen im Skizzenbuch kann ich mich ganz ohne Karte in einer völlig fremden Stadt orientieren, denn ich habe mir die Merkpunkte als schöne Erinnerungen ins Herz gespeichert. Und so lasse ich mich selig in der Stadt umhertreiben. Ohne darüber nachzudenken, wo ich ankomme:

Mit dem Skizzenbuch ist der Weg das Ziel!

Sozialer Verbindungen und Glück!

Das blöde am Reisen ist, das man seine Lieben zuhause lässt. Das macht neue Städte immer ein bisschen ungemütlich.  So kenne ich Niemanden der weiß, wie man Touristenfrass vermeidet und wo es das coolste Kunstmaterial gibt, steht auch nicht gerade in Mainstream Reiseführern.

Kreative sind allerdings eine erstaunlich ähnliche Community!

Kreative malen und zeichnen nicht nur, sie kochen gerne, reisen gerne und hören gerne Musik.

In dem Moment, wo ich mein Skizzenbuch, den Farbkasten und den Pinsel auf den Tisch lege, werde ich zu Magneten für alle Kreativen im Umfeld!

Oft ist man überrascht wie viele Menschen Kunst machen!

Letzte Woche habe ich Chaos ausgelöst, weil Kellner und Barbesitzer gerne malten. Die Bar lief nur noch auf Notbetrieb, weil das Personal das Bild nicht verpassen wollte.

Während meines Hafenbildes bildete sich ein Klumpen Menschen, der fröhlich über alles schwätzte, was auch mich interessiert.

Nach dem Bild war folgendes passiert:

Wir kannten gute einheimische Restaurants, die Wert auf regionale Ware legen, ich kannte die 3 besten Kunstgeschäfte der Stadt und wurde in die Keys eingeladen, wo Einheimische zusammen musizieren.

Insgesamt ist also ein Skizzenbuch zu benutzen, der beste Reiseführer der Welt!

Mein Skizzenbuch angelt Menschen mit schönen Gedanken und Interessen! Es produziert schöne Gedanken und lässt mich wie einen Vogel durch die Stadt schweben was macht Deines?

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

Ist dir Fachwissen etwas wert?

CHF

 

https://blog.herz-der-kunst.ch/blick-realitaet-und-bildentwurf/

Blick, Realität und Bildentwurf

 

https://urbansketchers.org/

Ton in Ton – Harmonie oder Langeweile?

Ton in Ton, ein erfolgreiches Farbschema:

Anhand von Ton in Ton Skizzen habe ich euch letzte Woche gezeigt, wie ich Pinseltechniken übe. Das ist hübsch, schnell und praktisch.

Schlecht gemacht wirken diese einfarbigen Bilder schnell fade und monoton. Doch es gibt viele Tricks, um sie aufregend und harmonisch zu gestalten.

Tine Klein ein Guide wie man Ton in Ton Bilder aufregend gestaltet

Ton in Ton, das bedeutet Harmonie, und es bedeutet eine deutliche Vereinfachung des Malprozesse!

Ich bin eine Urban Sketcherin oder Pleinair Malerin, was beides bedeutet, dass ich gerne im Licht der Sonne male, und so bin ich natürlich an einfachen Malmethoden sehr interessiert.

Überwiegend einfarbige Bilder sind super, aber manchmal auch ein bisschen langweilig!

Was man vom heutigen Bild nicht sagen kann, dennoch ist es nur in vier Farben gemalt. Drei davon, Gelb, Orange und Rot, liegen im Farbkreis direkt nebeneinander, sie sind Ton in Ton.

Dieses Farbschema wird als analoges Farbschema bezeichnet, die Tipps passen jedoch auch auf Bilder, die nur mit einer Farbe gemalt werden.

Ob jetzt nun monochrom oder Ton in Ton, die Langeweile lauert im Hintergrund!

Du kennst das Gefühl wahrscheinlich? Dein Bild ist harmonisch, aber irgendetwas fehlt?

Na, dann naht nun Hilfe!

Denn das Fachwissen darüber ist hoch interessant!

Tipps!

Tipp 1: Gestalte die Farbe trotz Ton in Ton abwechslungsreich!

Verwende helle Farben: Da tonale Bilder in der Regel aus Schattierungen derselben Farbe bestehen, ist es wichtig, helle und lebhafte Farben zu verwenden, um das Bild zu beleben.

Es ist wichtig, die eine Farbe, die man verwendet, abwechslungsreich zu gestalten!

Man benutzt also Hell und Dunkel und auch Variationen der Farbe! Dies siehst du deutlich im Bild!

Von Weiß bis fast Schwarz wird mein Orange-Ton variiert.

Licht und Schatten im vollen Spektrum ausgereizt!

Baseler Münster Schweiz, Aquarell. Ton in Ton mit Komplementär Kontrast eine Anleitung von Tine Klei

Auch die Farbe ist abwechslungsreich, wenn auch in nur einem farblichen Bereich. Von dunkler Terrakotta, über strahlendes Orange bis hin zu zartem Gelb.

Auch der Farbton wird variiert!

Tipp 2: Du merkst schon, Kontrast ist das Zauberwort!

Um ein starkes und dynamisches Bild zu erschaffen, muss man das Auge des Menschen kitzeln!

In Punkt 1. habe ich schon erwähnt, dass Tonwerte, also Licht und Schatten, enorm wichtig sind. Genauso wie die Variation der Farbe!

Aber die Kirsche auf dem Kuchen der Kontraste sind Komplementärfarben. Komplementäre Farben sind Farben, die sich auf gegenüberliegenden Seiten des Farbkreises befinden, wie z.B. Blau und Orange oder Grün und Rot. Wenn diese Farben in einem Bild nebeneinander platziert werden, erzeugen sie einen hohen Kontrast und sie können ein besonders starkes visuelles Interesse wecken.

Freilich ist das Bild dann nicht mehr im strengen Sinne Ton in Ton!

Aber es ist unangenehm, wenn man sich bei der künstlerischen Gestaltung einengen lässt!

Ein paar Kleckse der Komplementär-Farbe können Wunder wirken.

Dem in einem fast in einer Farbe gemalten Bild wird ein Gegenpol gesetzt.

Komplementärkontraste können für das Auge sehr wirkungsvoll sein, da sie durch den Gegensatz von Farben eine starke visuelle Spannung erzeugen.

Die unterschiedlichen Wellenlängen kitzeln das Auge, das Bild wirkt viel frischer. Also wen stört es, wenn ein paar Kleckse Komplementärfarbe benutzt werden?

Tipp 3: Licht erhellt die Welt!

Wie ebenfalls in Punkt 1 erwähnt, ist es sehr wichtig, das Bild in Hell-und Dunkel-Kontrasten zu gestalten. Dieser Effekt wird oft deutlich unterschätzt!

Schade, denn er macht Bilder sexy!

Durch das Spielen mit Licht und Schatten kann das Bild dimensionaler wirken. Die Kontraste betonen  die Lichtquellen im Bild und fügen Schatten hinzu, um Tiefe und Volumen zu erzeugen.

Das Räumliche, das etwas Volumen und Dimension bekommt, lässt Bilder so schön wirken! Sie geben dem Bild Struktur und Bewegung, jenseits der Farbe.

Tipp 4: Der letzte Blick

Wirkt dein Bild noch nicht optimal, dann nimm einen Moment Abstand.

Versuche das gesamte Bild ins Auge zu fassen! Was fehlt?

Hat es eine ausgewogene und harmonische Wirkung? Ist es dabei aber auch spritzig? Aufregend genug? Vermeide es, dich nur auf einen Teil des Bildes zu konzentrieren, und schaue, ob du ein Bildzentrum entwickelt hast. Denn auch Bilder, die Ton in Ton gemalt sind, brauchen eine Aussage! Ist das Bild zu langweilig, dann stärke das Bildzentrum mit Kontrasten oder ein wenig komplementärer Farbe.

Ich hoffe, das hat dir geholfen, und so werden deine Bilder garantiert harmonisch, doch gleichzeitig lebendig und ansprechend!

Wäre Langeweile eine Farbe, dann wäre sie Beige!

Zu viel liebe Harmonie ist langweilig! Bilder sind wie ein Leben, die richtige Dosierung an Abenteuer macht Harmonie erst so richtig schön!!

Liebe Grüße Tine

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CHF

 

Kleine Tricks zur Farbharmonie

https://blog.herz-der-kunst.ch/farbharmonie/

https://de.wikipedia.org/wiki/Farbschema

Pinseltechniken

Wieso braucht man eigentlich Pinseltechniken?

Die Antwort ist ganz einfach um Probleme lösen zu können. Aber es gibt noch einen zweiten sehr wichtigen Punkt.  Sicherheit! Vielleicht kennst du das, wenn du ein Bild malst, dann gibst du dein Bestes damit hinterher ein schönes Bild herauskommt.

Tine Klein Aquarell Züricher Oberland Schweiz Tutorial zu Pinseltechniken

Dieses Bild ist das beste Beispiel, warum man Pinseltechnik beim Aquarellmalen benötigt. Pinseltechnik ist die Steuerung der wilden Natur der Farbe. Schnelle Aquarellskizze von Tine Klein

Bei solchen spontanen Bildern macht die Farbe, was sie möchte, ich brauche die Sicherheit der Technik, um nicht verrückt zu werden. 😜

Oft höre ich von meinen Schülern, dass sie gerne so wären wie ich. (Haha, besser nicht!) Sie sehen eine große, vollkommen entspannte Frau, die mit ihrer Hand in der Hosentasche ein Bild aufs Blatt zaubert. Doch, das ist nur die halbe Wahrheit, ich bin ein Mensch, in dem es immer innerlich brodelt, ich möchte das es gut wird und deshalb setze ich mich unter Druck.

Die Frau die nach außen, am Pinsel so ruhig wirkt, hat nur gelernt ihre Herausforderungen zu meistern.

Vielfältige Pinseltechniken geben mir die Sicherheit, dass sich weiß, dass ich Probleme lösen kann.

Der Fehler ist passiert, aber ich weiß es gibt noch 1000 Möglichkeiten, um ihn zu verbessern.

Pinseltechniken und Mehr:

Es gibt eine Vielzahl von Pinseltechniken. Man erlernt sie durch den spielerischen Umgang mit dem Pinsel. Dabei gibt es enorm viele Faktoren, zum Beispiel wie viel Wasser der Pinsel enthält oder wie schnell der Pinsel geführt wird.

Hinzu kommt noch, dass man natürlich nicht nur dem Pinsel benutzen kann, sondern mit der Farbe arbeitet. Kratzen, auswischen, stempeln oder spritzen.

Letztendlich benutzen gute Maler fast alles, was ihn zu Verfügung steht, um ein gutes Bild zu erzeugen. Vom Fingernagel bis zur Kreditkarte, ich habe schon viele Alltagsgegenstände im Einsatz gesehen.

Deshalb sollte das, was man Pinseltechnik nennt, eigentlich Farbarbeit heißen.

Pinseltechniken erkunden – Der Fehler gehört zum Prozess:

Jede gute Maler:*in stößt im Laufe seines Lebens auf viele großartige Pinseltechniken.

Einen Teil dieser Techniken bekommt man beigebracht.

Ein gutes Handwerk ist durchaus sinnvoll, denn man muss das Rad nicht neu erfinden, wenn man schlau ist.

Doch andererseits gehört der Fehler mit dazu, nur durch die Fehler lernt man Dinge umzutrimmen. Oft sind es die Fehler, die dir helfen einen eigenen Stil zu entwickeln.

Indem du etwas verbesserst, merkst du:

“O, der sieht gut aus, anders als geplant, aber irgendwie einzigartig!“

Die Handwerkstechniken, die du dabei entdeckst, sind unbezahlbar.

Denkmuster sind ein Hemmschuh und führen zu einseitigen Pinseltechniken:

Viele Menschen verwenden eine Standardpinseltechnik. Dagegen ist an sich nichts einzuwenden, denn jeder von uns entwickelt seine eigenen Muster und Routinen wie er den Pinsel bewegt und benutzt.

Bleibt man allerdings bei der einen Pinseltechnik, die man in der Schule gelernt hat, also feuchter Pinsel auf trockenem Blatt. Dann bleiben Bilder oft eindimensional. Nicht selten bleibt der Eindruck zurück, dass hier ein Kind am Werk war.

Der Eindruck, dass ein Kind malt, entsteht, weil in der Nass- auf Trockentechnik alle Ränder hart sind.

Pinselarbeit oder Pinseltechnik darf sich jedoch entwickeln wie eine persönliche Handschrift. Du schreibst heute nicht mehr genauso wie dir das deine Grundschullehrerin beigebracht hat. Du hast deine Schrift so entwickelt, dass sie für dich schnell und optimal ist.

Wenn man sich ein bisschen um seine Handschrift kümmert, dann bemerkt man schnell, dass sie sehr viel schöner wird.

Die Alltagsroutinen haben sie Handschrift praktisch gemacht, jedoch nicht schön.

Das gleiche für Pinseltechnik. Man muss sich um sie kümmern sonst verkümmert sie!

Das Gehirn braucht einen Anschub um nicht immer die eine Lösungsmöglichkeit, die es gelernt hat, immer wieder abzuspulen.

Farbarbeit, wie übt man das?

Am besten übt man die Farbarbeit und all die anderen Pinseltechniken, indem man einfach alle Farben weglässt.

Nun hat man nur die Pinseltechnik um das Bild zu gestalten.

 

Erlaubt sind nur eine Farbe, 1 Pinsel aber auch spielerisches anderes Material, Kreditkarte oder was zum Kratzen. Deine Fingernägel oder ein Lappen.

Ziel: Ein interessantes und schönes Bild! Dennoch! Im Wesentlichen sind die Erfahrungen das Wertvolle, denn es ist das Spiel, mit dem du Wissen bekommst

Nun muss man sich vollkommen auf die Pinselarbeit konzentrieren.

Wichtig ist es sich nun darauf zu konzentrieren unterschiedliche Malerfahrungen zu machen.

Dafür sollte man das gleiche Bild mehrfach malen. Und jedes Mal die Technik und den Weg wie, man es angeht, ein bisschen verändern.

Ziele setzen, ein guter Weg im Pinsellabor.

Ich setze mir Ziele, um ein Bild zu gestalten. Die kleine Skizze ist gut, aber es schaut nicht richtig nach Schneewetter aus,

Pinselskizze zur Übung von Pinseltechnik im Aquarell gemacht in Ottikon, Schweiz, Malen lernen, Tine Klein

Pinselskizze zur Übung von Pinseltechnik im Aquarell gemacht in Ottikon, Schweiz

Was ist, wenn ich das Dach anders male?

Ah besser!

Doch hier ist mir die Landschaft ein bisschen zu dunkel. Also immer noch kein Schneewetter! Oben war es besser, dass ich feucht in feucht gemalt habe. Die Landschaft war weicher, wie bei Schneewetter.

Diese Erkenntnisse nehme ich mit in meine nächste Skizze.

Das Dach bleibt weiß, es hat mit gefallen. Doch in der Landschaft wird alles feuchter gemalt. Jetzt kommt ein bisschen Februarstimmung auf. Mehr weiß lässt an Schnee denken.

Pinselskizze zur Übung von Pinseltechnik im Aquarell gemacht in Ottikon, Schweiz, Malen lernen, Tine Klein

In diesem Bild sind die Bäume vorne trocken, hinten im feuchten gemalt, das erzeugt einen kleinen Entfernungseffekt.

 

 

Wenn man sich dann auf unterschiedliche Pinseltechniken einlässt, mal feucht, mal trocken, mal gekratzt oder gestempelt oder ausgewaschen. Dann bekommen die Bilder eine andere Tiefe. Man erklärt sich selbst wie man Pinseltechniken anwendet.

Dabei ist das letzte Bild nicht immer das Beste, um Erkenntnisse zu sammeln braucht man Erfahrungen. Ein Oh! das war Zuviel! Macht deine nächsten Bilder ebenfalls besser.

Schau dir noch mal das erste Bild an! Im Vergleich zu den spielerischen Bildern,

bekommt das Auge hier kein Futter!

Liebe Grüße Tine Viel Spaß und Spiel dich frei!

Was ist Bildung wert?

EUR

 

Da es zu viele Anmeldungen gab, haben wir den zweiten Zusatzkurs aufgelegt:

Kurs zu Pinseltechniken laufen in der Schweiz, allerdings sind sie schon ausgebucht. Jedoch haben wir nun noch 2 Zusatzkurse aufgelegt, damit noch mehr Schüler Platz bekommen.

Bei Boesner gibt es nun 2 Zusatzkurse in Münchwilen und Unterentfelden.

https://www.boesner.ch/unsere-standorte/unterentfelden/veranstaltungen/pinselakrobatik-3-12431

 

 

https://blog.herz-der-kunst.ch/pinseltechnik-wie-man-einen-pinsel-benutzt/

Pinseltechnik – Wie man einen Pinsel benutzt!

 

 

 

 

Menschen in Bewegung malen

Alltagszenen malen!

Tine Klein Tutorial Menschen in Bewegung malen!

Kleine Pause Menschen im Aquarell tine Klein am Brunnen- Wusstest du das man in der Schweiz aus fast allen Brunnen Trinken kann?

Es gibt wunderbare und ästhetische Bilder ohne Menschen. Doch nichts ist schöner als ein Bild mit Menschen in Bewegung. Denn erst jetzt versteht man, was an einem Ort los ist. Ich wollte immer Bilder malen, die bewegen und gerade deshalb wollte ich Menschen in Bewegung malen.

Menschen malen ist sowieso nicht einfach, und dann auch noch in Bewegung!

Seufz und Stöhn!

Jetzt mal zum Positiven, man kann es lernen! So unglaublich wie das auch am Anfang klingt. Man muss üben, üben, üben!

Plötzlich bemerkt man, dass sich all die Arbeit gelohnt hat!
Der Moment, in dem du jubelst und weißt, jetzt kann ich etwas, und das macht mich glücklich!
Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern, als plötzlich realisierte, dass sich Alltagsszenen und Menschen in Bewegung einfach so skizzieren kann.
Fassungslos musste ich jubeln: “ Hurra, ich bringe es einfach aufs Papier!“
 
Diesen Glücksmoment möchte ich mit euch teilen!
An hat an sich gezweifelt! Doch nur die, die lernen über ihren Schatten zu springen, werden es schaffen!

Ein großer Wunsch

Heute weiß ich, warum das Menschen in Bewegung mal nicht funktioniert hat.
Hinterher ist man immer schlauer.
Natürlich habe ich mich mit dem Thema beschäftigt, bis man Menschen und ihre Körperhaltung malen kann, braucht man eine ganze Menge anatomisches Wissen. Dabei habe ich mich aber auch nicht auf das Wesentliche konzentriert, sondern ich habe mich in Kleinigkeiten verbissen. Eigentlich wollte ich Menschen malen, aber jeder Hand konnte mich zum Rand an den Rand des Wahnsinns bringen.
Der menschliche Körper hat so viele Details, dass man einfach nicht weiß, wo man anfangen soll.
Möchtest du Menschen in Bewegung malen, dann lass alles weg! Anders gehts nicht!
Das waren meine ersten Versuche, doch selbst so schaut es besser aus als ohne Menschen.

Mach die Aufgabe klein!

 

Sehr einfaches Material reicht, es geht hier erst einmal um Grundprinzipien.
Kunstwerke entstehen am Anfang noch nicht. Es geht eher ums Beobachten!
Schritt für Schritt!
 
Es kann nicht sein, dass du versuchst, eine Alltagsszene festzuhalten und gleichzeitig mit dem Aquarellieren und neuem Material kämpfst!
 
Mein Tipp: Wenn du Menschen in Bewegung malen möchtest, dann halte sie so einfach wie möglich fest. Das angemessene Material ist ein Bleistift. Ich kann dir auch nicht empfehlen, mit Radiergummi zu arbeiten, denn man hält die ganze Szene über die großen grundlegenden Bewegungen fest. Fehler beheben oder kleine Details hinzufügen, das macht man, wenn man die grundlegende Körperhaltung im Kasten hat.
Die grundlegende Körperhaltung ist der Schlüssel, Köpfe, Hände und alles andere sind nur kleine Kleckse.
Wer scheitern möchte, achtet auf die Details!
Schau mal oben im Bild ist nur die Bewegung der Schulter und Hüfte festgehalten!

Menschen in Bewegung malen, da braucht man ein einfaches System:

Viele Maler arbeiten mit einem System. Die Faustregel lautet, der Körper ist siebeneinhalb Köpfe lang!

Da lachen doch die Hühner!  Ihr glaubt doch nicht im vollen Ernst, dass ich anfange, rumzuzählen, wenn ein Mensch an mir vorbei saust?

Das System muss viel einfacher sein! Mein System ist ein Strichmännchen.

An diesem Strichmännchen ist ungefähr alles gleich lang. Oberkörper und Unterkörper sind gleich lang. Kopf mit Hals, Ober und Unterschenkel sowie Oberarme und Unterarme alles ist gleich lang! Das Strichmännchen ist mein System!

Trotzdem wenn ein Mensch an mir vorbeisaust, dann kann ich nicht zählen!

Deshalb trage ich gerne vorher das Raster aufs Papier auf!

Der wichtigste Tipp den du dir merken musst:

Die gesamte Körperhaltung wird nur von Schulter und Hüfte bestimmt!

Menschen in Bewegung malen, beobachten ist das A und O!

Wenn man weiß, dass man im Wesentlichen auf Schulter und Hüfte achten muss, dann wird das Beobachten sehr einfach.

Meine Methode siehst du in dieser kleinen Skizze. Ober und Unterkörper sind gleich lang.

Oben habe ich drei Einteilungen unten zwei. Dieses Raster male ich mir aufs Papier, bevor es losgeht. Ihr glaubt doch wohl nicht im vollen Ernst, dass ich anfange zu zählen, wenn Menschen an mir vorbeilaufen? Alles muss blitzschnell gehen.

 

 

Dieses Raster wird später Nebensache, man weiß dann, wo alles sitzt. Trotzdem das Raster ist wichtig, denn es ist die Grundlage des Strichmännchens.

Wenn man Menschen in Bewegung malt, dann malt man kein Kunstwerk! Zuerst entsteht das Strichmännchen! Kein Schnickschnack! Nur das Strichmännchen!

Und das ist der Schlüssel zum Erfolg.

Wer Menschen in Bewegung malen möchte, der muss vereinfachen!

Schulter und Hüfte definieren die Bewegung:

Ich male blitzschnell Schulter und Hüfte, wenn ich es sehen kann, mache ich einen Strich für die Wirbelsäule. Dann setzte ich die Beine an die Hüfte. Die Arme schlenkern sowieso herum und sind nicht so wichtig für den Schwerpunkt der Figur.

Jede Situation hat eine typische Schulter und Schriftstellung:

Fahrradfahren zum Beispiel, hat eine ganz gerade Schulter und Hüfte, dafür ein hohes und ein tiefes Bein.

Beim Gehen bildet sich meistens ein Dreieck zwischen Schulter und Hüfte.

Auch hier kannst du im Grunde das Strichmännchen sehen, dass ich skizziert habe.

In den meisten Bildern brauchst du absolut nicht mehr als ein Strichmännchen!

Touristen haben die Hände an ihrem schweren Rucksack oder sie gucken sich um!

Basel, Dufourstrasse am Flanagans, Aquarell von Tine Klein Atelier Herz der Kunst in Basel, Tutorial zum Thema Farben sehen

Siehst du auch hier die Strichmännchen? Siehst du, wie ich die Schräge von Schulter und Hüfte übertrieben habe?

Praxis im Skizzenbuch:

Alles basiert auf dem Strichmännchen! Hier siehst du meine Pinselübungen, wie ich in hoher Geschwindigkeit die Menschen, die an mir vorbeilaufen festhalte. Doch das ist die Übung für einen geübten Maler.

Du solltest zuerst die Strichmännchen in dein Skizzenbuch malen und dann Farbe draufmachen.

Kleine Details kann man sich später von anderen Menschen holen!

Menschen in Bewegung malen- alles wiederholt sich!

Möchte man einen Menschen in Bewegung malen, dann braucht man nicht in Panik auszubrechen.

Jede Bewegung wiederholt sich!

Wenn ein Mensch an dir vorbeigelaufen ist, dann wird der nächste es in fast genau der gleichen Art und Weise tun.

Wenn du Menschen beobachtest, dann fotografiere sie. Oft kann man die typische Stellung von Schulter und Hüfte auf Fotos besser erkennen. Hat man diese erkannt, dann kann man später auch in der Bewegung sehen, was vor sich geht.

Oft ist der kleine Trick, sich mit der Kamera zu helfen, sehr sinnvoll um sehen zu lernen, d. h. aber nicht, dass du ausschließlich von Fotos arbeiten solltest!

Du musst nur sehen lernen, denn nur das hilft, wenn man Menschen in Bewegung malen möchte.

 

Man braucht Übung! Menschen in Bewegung malen das funktioniert nicht einfach so.

Der sicherste Weg zum Erfolg ist es noch einmal zu versuchen. Auch wenn sich das mit:
“Die Übung macht den Meister!“ abgedroschen anhört, wer durchhält schafft es. Auch du!
Mein Tipp fülle Skizzenbücher, mit kleinen Strichmännchen. Dass sie durch die Gegend hopsen du kannst mit dem Skizzenbuch immer und überall beobachten und malen.
Liebe Grüße ins Wochenende:
Tine

 

Was ist Fachwissen wert? Jeder Künstler kämpft um seine Rente. Auch kleine Spenden helfen, dieses Wissen zusammenzutragen!




Für alle Anfänger! Ein alter Blog mit einfachen Tipps zum Thema.

https://blog.herz-der-kunst.ch/menschen-zeichnen/

Menschen zeichnen

 

Pinsel Hacks, vom Aquarell zur Sketching Technik!

Zuerst einmal etwas in eigener Sache,
Der Blog beginnt nach der Ankündigung. Wer keine Lust oder Zeit hat, scrollt einfach runter. Dort beginnt dann der normale Blog.
Feierabend am roten Rathaus, Berlin Tine Klein zum Thema Pinsel Hack
Berlin ruft! Und deshalb bin ich zum deutschen Urban Sketcher Treffen in Berlin.
Da ich schon früher da bin, habe ich die Möglichkeit, einen Kurs zu geben.
Wann: 30. und 31. August. 

Warum braucht man Pinsel Hacks -Wissen über die Funktion des Pinsels?

Viele Kreative leiden unter Unsicherheit; obwohl ihre Bilder bewundert werden, zweifelt man innerlich beim Malen an der Richtigkeit der getroffenen Entscheidungen.
Weil ich selbst zu diesen Menschen gehöre, möchte ich dir das Fachwissen, das mir mein Künstlervater vermittelt hat, der in vielen Ländern museal ist, weitergeben.
Damit man in diesen Zweifeln nicht feststeckt, braucht man zwei Dinge! Fachwissen für die passende Situation und den Spaß, dieses Wissen spielerisch anzuwenden.
Dann kann man auf seine verborgenen Potentiale zurückgreifen, denn dann haben wir Selbstbewusstsein und Fähigkeiten!
Genau deshalb lautet der Titel des Kurses.

Thema:  kleine Pinsel-Hacks, gewusst wie!

Tricks mit dem Pinsel, die das Malen vereinfachen.
Pinseltechnik, die Spaß macht!
Sollte nicht zu kompliziert sein.
Zum Beispiel kann man mit trockenen Strichen Wasser in 30 Sekunden malen.
So simpel, wie es ist, man braucht Anleitung! Geschwindigkeit, Wasser, Winkel des Pinsels, allein ist es schwer zu lernen. Zu viele Faktoren. Doch gemeinsam und mit Übung, geht es ruckzuck.
Ein schönes Thema zum Urban Sketching ist das Color-Blocking. Die große Grundform macht das Malen schnell, einfach und effektiv. Weil man zuerst eine große Farbfläche auf das Papier gibt. Dafür muss man auf dem Papier mischen, ebenfalls ein Thema, das man kaum aus dem Buch lernen kann.
Danach kann man diese Farbfläche mit Stift oder Pinsel weiterbearbeiten. Das macht das Aquarell schnell. Die Stimmung des Ortes kommt in ein paar wenigen Pinselstrichen aufs Blatt.

Was lernen wir im Kurs?

-Pinseltechniken, die das Leben vereinfachen. Wie macht man zum Beispiel einen trockenen Strich oder eine Hintergrundlasur? Diese Techniken sind einfach und bringen sofort Stimmung.
-Hintergrundlasuren -die Farbe im Hintergrund gibt die Stimmung des Bildes.
-Große Farbblöcke auftragen, auf dem Blatt mischen.
– Farbauftrag durch zeichnerische Elemente grafisch verfeinern.
-Mogeln: Wie man einem Aquarell mit Markern oder deckender Farbe Pfiff verleiht. Denn so lassen sich Menschen, Schilder, Autos ins Bild mogeln.
Alles, was mit dem Pinsel schwer ist, wird mit Füllhalter oder Marker gemacht.
Kursablauf:
Wir lernen zuerst die Theorie und dann wenden wir sie an den schönen Motiven von Berlin an!
Kosten: 220 Euro
Wo: Berlin.
Ihr könnt euch bei mir in die Liste eintragen.
Welche Pinseltechniken und Tricks kann man eigentlich alltäglich anwenden?

Pinselhacks in meinen Bildern:

Tine Klein Aquarelle, Aquarell Watercolor, Basel, Kaserne, malen lernen, uskbasel2022

 

Dieses Bild würde fürchterlich aussehen, wenn die Bäume dicke schwarze Balken wären!

Der trockene Strich holt das Licht ins Bild. Diese Technik funktioniert schnell, wenn man weiß, wie es geht. Gemeinschaftlich lernt man sie besser, weil man über die Fehler gemeinsam lachen kann. Denn es geht allen so!

Man testet das, bis es klappt, und macht es nicht sofort im Bild! XD

Das lohnt sich, denn später wird man für die Ergebnisse, die in Sekunden- schnelle entstanden sind,  bewundert. Auch hier wurde das Wasser mit dem trockenen Strich gemacht!

Pinsel Hack: Mischen auf dem Blatt

Mischen auf dem Blatt hat einen riesigen Vorteil! Es passieren unerwartete Dinge. Natürlich geben wir immer unser Bestes und versuchen Schwächen auszugleichen! Kompetenz hat nichts damit zu tun, dass man sich in einen Kontrollfreak verwandelt.

Man lernt Zufälle geschickt zu nutzen.

Die Wasserflecken passen doch prima zu den Bäumen?!

Tine Klein Tutorial kannst du dir dein Bild vorstellen, Aquarell Bern Münsterplattform

Lass es laufen!

Wir möchten doch alle, dass unsere Bilder gut werden, doch manchmal brauchen Bilder das kleine Abenteuer!

Tine Klein, Aquarell Bern, Schweiz zum Thema Pinsel Hacks

 

Zuviel Enge erzeugt Frust! Wer will schon immer Regeln folgen?

Also lassen wir den Pinsel auch mal aus der Reihe tanzen. Das sieht toll aus. Die Dachfarbe lieber über dem Dach?

 

Pinsel Hack: Grafische Verfeinerung

Dafür gibt es viele Wege.

Das erste Beispiel ist ein Bild in meinem klassischen Illustrationsstil. Füllhalter und Aquarell.

Das wirkt weder hart noch aufgesetzt, da Tinte und Aquarell dank der Feuchtigkeit verschmelzen.

Tine Klein Aquarellskizze mit Tusche Bern ZytgloggeBlog zum Pinsel Hacks

Es geht aber auch anders. Der Pinsel Hack ist hier, dass alle Häuser an einem Stück gemalt werden, das ist ein schneller und effektiver Pinsel Hack.

Das können wir uns erlauben, weil wir wissen, dass der Stift die Form gibt. Hier mal mit schwarzer Tinte und Fineliner.

Hier wird das Bild durch einen kleinen Pinselstift grafisch verfeinert! Damit die Linie so zart wird, muss die Hand abgestützt werden. Nur dann wird der Strich so fein.

 

Tine Klein, Aquarell Bern, Schweiz zum Thema Pinsel Hacks

Je dunkler die Farbe, desto wichtiger wird die Kontrolle des Druckes. Die Details wurden hier mit einem klassischen Tusche-Pinsel-Füllhalter aufgesetzt.

Das Motto ist hier: zart und schnell!  Der kleine Pinsel wandert rasant und ohne Druck über das Papier!

Ohne das Wissen, wie Pinsel reagieren, bekommt man das nicht hin! Fenster sehen ohne das Wissen über den Druck und die Geschwindigkeit katastrophal aus.

Hier wurde mit Tuschepinsel gearbeitet. Wer bei solchen schwarzen Akzenten nicht weiß, wie man den Pinsel tanzen lässt, zart und schnell, der macht Bilder mit Sicherheit kaputt!

 

Tine Klein Basel, Sppon Blog zu pinsel HacksGerade an den grafischen Details merkt man, dass man Fachwissen braucht, um malerische oder zeichnerische Situationen zu meistern. Das Zeichnen mit dem Stift wird oft für die einfachste gehalten, doch es gibt viel einfachere Techniken, die tolle Stimmungen erzeugen.

Pinsel Hacks: Helfer in der Not.

Oft sind es die kleinen Tricks, die helfen.

Sehr nervig ist es, wenn man Farbe aufsetzen möchte und diese transparent ist.

Ein guter Tipp unter den Pinsel Hacks:

Sticht man mit dem Pinsel in die Tube, dann hat die Farbe genau die richtige Konsistenz, um zu decken. Die Farben leuchten dann trotzdem, denn sie sind pur.

So kann man Schilder ins Bild setzen. Wasser reflektieren lassen.

Pinsel Hack Hintergrundlasur:

 

Das ist die gechilteste  unter allen Pinsel Hacks. Eine entschlossene Farbe macht Stimmung! Hier male ich die Provence und mache das ganze Blatt Lila.

Ein Lavendel-Himmel zeigt, dass es überall duftet.

Alles, was man braucht, ist ein Pinsel,  der viel Wasser hält. Drauf aufs Papier, Füße hoch und Weinchen schlürfen!

Super einfach ist es, eine farbige Stimmung aufs Blatt zu zaubern.

Wer jetzt glaubt, das dauert auf der Straße zu lange, der liegt falsch. Im Sommer ist es schneller trocken, als einem lieb ist.

Bei schlechtem Wetter habe ich eine:

Luftsteckdose und hole meinen Fön raus!

Haha !

Nein, natürlich nicht! Ich habe einen winzigen Creme-Brûlée -Brenner im Rucksack. so trocknet das Bild in 3 Sekunden. Das hier ist der große Brenner, man bekommt sie wesentlich kleiner. Alles ist trocken, nun beginnen die nächsten Lasuren, ohne Wartezeit.

 

Was glaubt ihr, was ich da schon dumme Gesichter gesehen habe. Niemand konnte sich erklären, wie ich das Bild so schnell malen konnte. Leises Flüstern bei den anderen Malern, mysteriös gucken, sanft grinsen und den Pinsel ausschlagen.

Fachwissen hilft und macht Spass!

Nun ist auch das Geheimnis gelüftet, wie ich im Winter so schnelle Aquarellskizzen machen kann.

Wenn du gerne lernst, dann wirst du diesen Kurs lieben.

Fazit: Lockeres und freches Malen braucht Fachwissen!

 

Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/pinsel-souveraenitaet-und-alter/

 

 

Ein sehr interessantes Video, auch wenn es um Acryl geht, so lernt man doch einiges Interessante über Pinseltechnik in diesem Video:

https://www.youtube.com/watch?v=nS-osTwvoUc

 

 

 

Linien ziehen mit Aquarellfarbe … Liner – Schlepper und Konsorten

Tine Klein Aquarell mit Segelschiff auf hoher See in einem Tutorial zum Linien ziehen.

Tine Klein Aquarell mit Segelschiff auf hoher See in einem Tutorial zum Linien ziehen.

So ein Schiff ist mit ein paar Pinselstrichen fertig und dann kommt das Linien ziehen!

Die Linien in das Schiff zubekommen ist deutlich anspruchsvoller als das gesamte Bild zu malen. Hier siehst du, wie ich ins Schleudern komme, mein normaler Pinsel bekommt es nicht hin.

Wer schlau ist testet, ob es mit den Linien klappt!

Tine Klein Aquarell mit Segelschiff auf hoher See in einem Tutorial zum Linien ziehen.

 

Den richtigen Pinsel für um feine Linien zu ziehen, ist genauso schwer, wie die richtige Partnerwahl.

Ein Mann, der küsst wie ein Staubsauger von Vorwerk (saugt und klopft), wir nicht zur zarten Schmusemaus. Genauso wenig wird ein Pinsel dessen Kopf ausschaut wie, nach einer wilden headbanging Nacht, ein Held beim Ziehen von feinen Linien.

Aber welcher Pinsel ist der richtige zum Ziehen von feinen Linien?

Das ist die erste Frage, die man sich stellt, wenn man die ersten grauenhaften wackeligen Monsterlinien produziert hat!

Einfaltspinsel! Wirrwarr der Begriffe

Es ist nicht einfach, den richtigen Pinsel zu finden, denn man stößt auf einen Wirrwarr von unterschiedlichen Bezeichnungen: Schlepperpinsel, Mantelliner, Linierer , Schriftenpinsel, Striper, Trasseur, Swordliner und so weiter und sofort.

Ich habe alle Bauformen ausprobiert und eine ganze Reihe schlechte Erfahrungen gemacht.

Trotzdem bin ich nicht frustriert, denn das Erfahrungen machen gehört dazu, wenn man ein Handwerk erlernt.

Am liebsten wäre mir ein Pinsel für alles. Doch den gibts nicht, ich bräuchte einen Schweizer Taschenmesser-Pinsel!

Die unterschiedlichen Bauarten der Schlepper und Liner haben mich in den Wahnsinn getrieben. Insbesondere die mit den wahnsinnig langen Naturhaaren, diese Pinsel sollen besonders gut sein.

Doch Pinsel benehmen sich wie ein Rocker auf einem Head Banging Festival.

Sie haben ständig eine schlechte Frisur, benehmen sich als seien sie betrunken und tun nicht als das, was sie sollen, obendrein sind sie inkontinent! Sprich die Pinsel sind empfindlich, sie tropfen und sie tun nicht immer, Glückssache, ob man mit den Typen eine gerade Linie ziehen kann!

Unfrisierte Bande!

Was soll der Pinsel tun?

Welcher Pinsel für dich der Richtige ist kommt auf deine Ansprüche an. Vor allen Dingen in welchem Format man arbeitet. Denn bei kleinen Skizzenbuchgrößen braucht man keinen Pinsel aus dem 3 Quadratmeter Linie strömen können. Also sind viele Pinsel die als optimale Lösung angepriesen werden für den Laien völlig überproportioniert.

Wenn der bekloppte Pinsel doch nur Linien machen soll, warum nimmt man dann keinen Stift!?

Linien sind eine heikle Sache. Kabel, Seile, metallische Schienen etc. all diese Dinge reflektieren, mal sind sie sichtbar mal nicht. Die Linie bricht, wird heller, mal dunkler, diese vielen Farb- und Strukturwechsel bekommt ein Stift nicht hin man bräuchte mindestens 10 Grautöne. Das macht das Handtieren mit dem Sift auch nicht leichter.

Man um das Fachwissen zum Linienziehen nicht herum!

Also welcher ist nun der richtige Pinsel? Diese auf jeden Fall nicht!

Jeder von uns hat andere Handbewegungen und deshalb gibts so viele unterschiedliche Pinsel für das Problem! Trotzdem kann ich Dir hoffentlich helfen.

Mit Leichtigkeit und Übung löst sich das Problem, wenn Du die richtige Technik kennst, denn 90 Probleme entstehen, durch eine falsche Handhaltung.

Trotz dessen, wer sehr feine Linien ziehen möchte, braucht auch einen feinen Pinsel. Ich bevorzuge Liner oder Schlepper, die nicht riesig lange Haare haben. Ich arbeite gerne mit etwas verlängerten rund Pinseln. Die können groß sein haben aber feine Spitzen.

Der Pinselkörper stützt die Spitze. Oder ich benutze einen Pinselstift, den tauche ich in Wasser bis kein Pigment mehr aus dem Tank kommt und lade ihn mit meiner eigenen Aquarellfarbe.

Meine Taktik, riesig oder winzig!

Tine Klein Aquarell mit Segelschiff auf hoher See in einem Tutorial zum Linien ziehen. Welche Pinsel benutzt man zum Linien ziehen.

Nutzbar werden diese Pinsel aber nur durch die richtige Technik!

Druckregulierung ist die zentrale Lösung!

Wenn du nachdenkt kommst du schnell auf die Lösung. Wenn man sein Pinsel aufdrückt, dann wird die Spitze breiter. Mit einer breiten Spitze kann man keinen zarten Strich ziehen.

Die erste Lösung ist also sehr leicht, der Druck muss weg von der Pinselspitze.

Die Lösung ist, dass man die Hand nicht auf dem Pinsel abstützt, sondern den Druck vorher wegnimmt. Das macht man in der Regel in dem man den kleinen Finger so in Richtung Papier abspreizt. Als würde man mit der Queen aus einem winzigen Tee Tässchen, Earl grey schlürfen.

Der kleine Finger mindert den Druck.

Dafür verlinke ich euch am Ende des Blocks, ein Video von Shari Blaukopf. Shari ist technisch brillant. Am Ende dieses Video seht ihr ganz genau wie sie mit einem Liner, zarte Linien zieht!

Der Pinsel flattert im Wind!

Wenn man ein Problem gelöst hat, dann klopft meistens das nächste schon an die Tür.

Wer nun ganz zarte Linien ziehen kann, wird merken die Pinselspitze flattert hin und her. Insbesondere bei den Pinseln mit den super langen Haaren, die ich oben abgelichtet habe.

Gerade bei langen feinen Pinseln, kann man zwar sehr feine Linien ziehen, diese wirken aber irgendwie zittrig oder krumm.

Für dieses Problem gibt es gleich zwei Lösungen.

Lösung 1 Pinselhaltung: Schlepper

Oft werden Liner unter dem Namen Schlepper angeboten. Weil der Strich so flattert, malt man mit diesen Pinseln nicht mit der Spitze. Man legt den ganzen Pinselkörper aufs Blatt und zieht die Haare sanft hinter der Hand her. So kann die Pinselspitze nicht ausbrechen, und man sieht eine exakte Linie.

Lösung 2: Hand stabilisieren

Im oberen Abschnitt habe ich beschrieben, dass die Lösung darin liegt, dass man die Hand auf dem kleinen Finger abgefedert.

Für sehr nervöse Pinsel mit langen Haaren ist dies jedoch nicht genug. Man muss das Handgelenk stabilisieren. In früheren Zeiten gab es dafür den Malerstock.

Johannes Vermeer - The Art of Painting (detail) - WGA24677

Jan Vermeer, Public domain, via Wikimedia Commons

 

Es geht aber auch ohne:

Man legt das Handgelenk, stabil auf das Blatt, Macht die Hand und das Gelenk steif und zieht die Bewegung ruhig aus dem Arm.

Lösung 3: Pinsel ankleben: XD

Ist die Farbe zu flüssig, dann läuft die Linie aus. Sie wird bereit. Hinzu kommt, dass die Pinselspitze auf dem Wassertropfen hin und her tanzt.

Oft ist es wesentlich einfacher exakte Linie mit etwas dickerer Farbe zu ziehen. Diese etwas tägliche Konsistenz klebt die Pinselspitze ein wenig ans Blatt, der Pinsel Bericht nicht so leicht aus.

 

Beim Linien ziehen hilft oft ein Tropfen Gouache in cremiger Konsistenz!

Die richtige Konsistenz hat man, wenn man mit der Pinselspitze, direkt in die Farbtube besticht.

Dies hat den großartigen Vorteil, dass man auch trockene Striche machen kann. Trockene Striche sind gebrochene Striche, diese werden bei weitem nicht so brutal und stark wie eine schwarze Linie.

Schaut euch das Video auf youtube an: Ihr findet es unter diesem Titel:

Meine Technik ist einfach, deshalb kann man mit normalen Pinseln, die eine feine Spitze haben Linien ziehen.

Tine Klein, Aquarell; Hafen in Basel mit Speicher und Schiff in einem Tutorial zum Linien ziehen.

Liebe Grüße ins Wochenende.

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Weiterlesen zum Thema trockener Stich:

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Der trockene Strich

Kurzeintrag Malstock auf Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Malstock