Die Freiheit für die Perspektive!

In eigener Sache:

Mein Perspektiv-Kurs im Frühjahr 2025  bei Boesner CH war überfüllt. Entschuldigung an die, die keine Plätze bekommen haben. Die gute Nachricht: Wir haben Zusatzkurse eingestellt. Es gibt wieder Plätze.

Manchmal ist das Einzige, was man braucht, eine neue Perspektive.

Tine Klein Frankreich Skizzenbuch Perspektive an der Seine, Paris

Tine Klein Frankreich Skizzenbuch Perspektive an der Seine, Paris

Perspektive ist lockerer als man denkt.

Doch ganz ohne Regeln geht es allerdings nicht.

Der erste Trick, um in der Perspektive freier zu werden, ist, sich die grundlegenden Regeln anzueignen.

Nur wer sattelfest ist, kann frei zeichnen!

Wenn du die Regeln gut kennst, merkst du bald, wo man sie ein wenig biegen kann.

Heute geht es darum, wie du spielerisch mit Perspektive umgehen kannst und dabei trotzdem überzeugende Zeichnungen machst.

Locker in der Perspektive – eine Frage der Erfahrung!

Perspektive ist beim Zeichnen bei weitem nicht so heiß, wie sie gekocht wird. Doch Lockerheit mit Perspektive lernen die meisten Zeichner erst nach Jahren.

Daher bitte Vorsicht bei Menschen, die sagen: „Perspektive in zwei Tagen lernen – garantiert!“ – Fassungslos die Augen nach oben dreh!

Wer perspektivische Regeln bricht, muss Erfahrung haben.

Wenn ein Laie Perspektivregeln bricht, dann sieht dies in der Regel stümperhaft aus.

Wenn ein Künstler Perspektivregeln bricht, dann sieht das mitunter besser aus, als wenn die Perspektive vollkommen stimmt.

Welche Regeln man brechen darf und welche nicht, das ist eine Frage der Erfahrung und auch eine Frage des Sehens.

Am Anfang ist dein Sehorgan so schlecht trainiert, dass du die Winkel einer Perspektive gar nicht korrekt erkennen kannst. Du musst lernen, die Perspektive zu sehen, aber die gute Nachricht ist, deine Betrachter sind auch nicht wirklich geschult im Sehen von Perspektive.

Aus der Reihe tanzen – die Linienführung bewusst brechen

Wenn man einen Fluchtpunkt auf dem Blatt hat und ihn exakt mit einem Lineal anvisiert, dann folgen die Linien ihm gestochen scharf, und der Betrachter kann ihnen genau folgen.

Das ist ein Problem, denn so werden kleinste Fehler deutlich sichtbar!

Erfahrene Zeichner wissen, wie viel Lockerheit möglich ist, ohne dass das Bild die Perspektive verliert.

Freihandzeichnen erlaubt kleine Ungenauigkeiten – sie gelten oft nicht als Fehler, sondern bringen Lebendigkeit in die Zeichnung.

Erfahrene Zeichner lassen Perspektivlinien leicht „verspringen“. Sie visieren zwar den Fluchtpunkt an, zeichnen jedoch frei.

Tine Klein Bahnhof Barcelona Aquarell Perspektive

Tine Klein, Barcelona der Zug ist zu spät

Dadurch hüpfen die Fluchtlinien leicht, was der Betrachter toleriert und als dynamisch empfindet. Das Auge wird nicht durch die kleinen Abweichungen gestört, empfindet aber die Lockerheit des Striches schön.

An diesem Punkt stößt man das erste Mal auf das Paradox, dass eine leicht falsche Perspektive besser aussehen kann als eine gestochen scharfe.

Freihand anvisieren

Übung ist hier das A und O! Mach regelmäßig kleine, einfache perspektivische Skizzen. Zeichne dir Fluchtpunkte ein und visiere sie frei an. So trainierst du die Hand-Augen-Koordination und bekommst ein Gefühl für das Spiel mit der Perspektive. Erfahrene Zeichner haben den Vorteil, dass sie diese Bewegungen fast automatisch machen – aber auch die haben geübt.

Bevor du zeichnest, führe die Hand in Richtung Fluchtpunkt. Bewege deine Hand mit dem Stift hin und her, damit sich dein motorisches Gedächtnis merkt, wie der Winkel der Fluchtlinie sein sollte.

Hier kann ich nur sagen: Übung macht den Meister*in…

Peile den Fluchtpunkt locker an, stimmig muss nur die Hauptrichtung sein.

Gesundes Chaos: Etwas Unordnung in die Perspektive bringen

Füge sanfte Ungenauigkeiten ein. Lasse zum Beispiel die Linie eines Dachfirsts leicht durchhängen.

 

Auch wenn die Linie eigentlich gerade wäre, kann eine solche Abweichung der Zeichnung Lockerheit geben, ohne dass der Betrachter den genauen Fluchtpunkt erkennen kann. Diese kleinen „Schwingungen“ geben Dynamik und machen Fehler in der Perspektive fast unsichtbar. Sieht man links unten.

Tipp: Experimentiere mit diesen Krümmungen. Dein Stich wird lebendiger wirken.

 

 

Großes Format – leichteres Zeichnen

Fluchtpunkte, die außerhalb des Bildes liegen, sind oft schwer zu handhaben.

Ein Trick: Arbeite auf einer Plexiglas-Zeichenplatte und markiere Fluchtpunkte außerhalb deines Papiers mit einem wasserlöslichen Stift. So kannst du den Fluchtpunkt direkt anvisieren, und dein Auge hat einen klaren Bezugspunkt.

Das macht dir das Leben beim Zeichnen viel einfacher.

Nach der Zeichnung kannst du die Platte abwischen. Wer keine Plexiglasplatte hat, kann einfach ein etwas größeres Papierformat nutzen, um genügend Platz für die Fluchtpunkte zu haben.

Übung – Der Perspektivbrecher

Fluchtpunkte sind nicht in Stein gemeißelt!

Wenn wir uns bewegen, erzeugen wir ständig neue Fluchtpunkte. Der Standort des Auges erzeugt den Fluchtpunkt. Bewegst du also deinen Kopf, verändern sich die Fluchtpunkte im Motiv.

Das macht das Freihandzeichnen am wahren Objekt so kompliziert.

Hier die gute Nachricht: Fluchtpunkte auf der Augenhöhe (Horizontlinie) lassen sich bei Bedarf ein wenig verschieben. Dies klingt merkwürdig, denn durch das Verschieben verändert sich die Perspektive. Doch beim normalen Blick auf die Welt drehen wir unseren Kopf, und die Perspektive verändert sich ebenfalls. Für erfahrene Zeichner ist das eine gute Möglichkeit, den Fluchtpunkt etwas anzupassen, ohne dass es auffällt.

D. h. ein erfahrener Zeichner kann den Fluchtpunkt ein wenig herumschubsen.

Tipp: Mache mehrere kleine Skizzen und verschiebe den Fluchtpunkt bewusst. So lernst du, wie weit du in deiner Freiheit gehen kannst, bevor es unnatürlich wirkt.

Perspektive -Wann wird’s heikel?

Die Perspektive entsteht durch das Auge des Betrachters, daher ist die Horizontlinie, also die Augenhöhe des Betrachters, der zentrale Punkt.

Extrem unglaubwürdig wird es, wenn Fluchtpunkte plötzlich nicht auf einer einheitlichen Augenhöhe liegen.

Das wäre, als ob ein Auge auf 1,70 Meter Höhe und das andere auf Bodenhöhe wäre. Wenn zwei Augenhöhen in einem Bild auftauchen, wirkt die Perspektive sofort unglaubwürdig.

Der Betrachter steigt auch aus, wenn sich Linien das Regelsystem total über den Haufen werfen.

Immer dann, wenn sich Fluchtlinien, die nahe beieinander liegen, in deutlich unterschiedliche Richtungen bewegen, merkt der Betrachter sofort:

Hier stimmt was nicht.

Dieser Eindruck entsteht oft, wenn der Zeichner vergessen hat, wo sein Fluchtpunkt ist.

Wichtig: Nicht die Ungenauigkeit ist das Problem, sondern das Unwissen!

Lockerheit ist gut – doch wahllos verzerrte Linien, die die Naturgesetze ignorieren, erzeugen einen chaotischen Eindruck.

Liebe Grüße
Tine

Mein Tipp: Viele kleine Skizzen lehren dich mehr, als große, komplizierte frustrierende Zeichnungen.

Liebe Leserinnen und Leser,

 

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CHF

 

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Interiors – Perspektive vereinfachen

Kunstmaterialaufbewahrung – Eine zauberhafte Box macht’s möglich

Krempelalarm!

Kunstmaterialaufbewahrung ist nicht einfach!

Kunstmaterialaufbewahrung ist pures Chaos! Wenn du so bist wie ich, stapelt sich bei dir das Kunstmaterial zu einem Berg, der aussieht wie ein Miniatur-Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Mein persönliches System? Chaos, das einfach nur besser organisiert ist als die sogenannte Ordnung.

Ich habe unzählige Boxen und Kisten für meine Farben, Pinsel und Stifte. Du kennst das bestimmt auch: Diese Kisten sind mal mehr, mal weniger praktisch. Aber auf dem Schreibtisch stapeln sie sich nur und wenn ich unterwegs bin, wird das Ganze wirklich nervig.

Kisten-Chaos: Der tägliche Kampf mit der Unordnung

Das Verpacken des Kunstmaterials in kleine Boxen klingt erst mal gut, aber in der Realität ist es weit entfernt von perfekt. Alles hat seine eigene Form: Pinsel sind empfindlich, Farbnäpfchen winzig, Tuben oft dreckig. Man findet nie die optimale Box, in die alles perfekt hineinpasst.

Es gibt immer etwas, das einfach nicht so recht in die Kiste will.

Beim Malen will ich vor allem eins: Ordnung.

Ich möchte nicht in der Farbe herumpanschen und dabei nach den richtigen Pinseln suchen müssen. Aber das ständige Herumwühlen in diesen Boxen und Kisten nervt einfach.

Es stört meinen kreativen Fluss, und von Konzentration beim Malen kann keine Rede mehr sein.

Der Traum von der perfekten Box

Mein Traum? Nur eine Kiste!

Eine, die ich einfach zuklappen kann und in der alles ordentlich und sauber bleibt, ohne dass meine Pinsel Schaden nehmen.

Klingt wie eine Utopie, oder? Vor allem, wenn ich dann auch noch unterwegs male.

Mein Rucksack war bisher immer vollgestopft mit allem Möglichen, aber das, was ich gerade suchte, fand ich natürlich nicht.

Ich will nicht mit einem winzigen Farbkasten oder schlechten Pinseln in den Urlaub fahren.

Ich möchte mein bestes Material dabei haben, ohne dass es wie ein unlösbares Puzzle wirkt.

Lange Zeit dachte ich, so eine Box gibt es einfach nicht.

Doch dann… Frosch geküsst und Prinzen gefunden! Ähhh Fisch geküsst, um genauer zu sein!

Der Prinz der Boxen für Kunstmaterialaufbewahrung kommt aus dem Angelbedarf

Kaum zu glauben, aber die Angler haben das Problem längst gelöst. Ja, genau, die mit ihren Ködern und Haken! Angler schleppen auch viele kleine Teile mit sich herum, die sie sicher und trocken aufbewahren müssen. Und, na ja, wer will schon, dass der Geruch von Fischködern in den Rucksack oder das Auto übergeht? Genauso wenig, wie wir Maler wollen, dass sich feuchte Farbe sich auf dem Autositz ausbreitet.

Die Lösung sind die wasser- und luftdichten Köderboxen der Angler. Sie sind nicht nur robust, sondern auch perfekt für unser Kunstmaterial.

Köderboxen im Detail: Der kleine Helfer für Urban Sketching

Unter dieser Hand und dem Skizzenbuch befindet sich eine kleine Box:

Kunstmaterialaufbewahrung

Für meine Handtasche und Urban Sketching habe ich eine kleine Köderbox entdeckt, die exakt die Größe meines Skizzenbuchs hat. Sie ist leicht, aber bietet trotzdem genug Platz für all das Material, das ich unterwegs brauche: Füller, Bleistifte, Radiergummi, Anspitzer, Aquarellstifte, ein kleiner Farbkasten, Pinsel – und das alles in einer handlichen Box!

Das Beste daran? Sie hat ein Stecksystem, das ich individuell anpassen kann.

Kunstmaterialaufbewahrung leicht gemacht

Am Anfang ist es zwar etwas wie Puzzeln, aber sobald man die richtige Ordnung gefunden hat, wackelt und klappert nichts mehr. Die Box ist durchsichtig, sodass ich immer auf den ersten Blick sehe, was drin ist, und der Deckel dient praktischerweise als Mischpalette für Farben.

Die große Variante: Der heilige Gral für Aquarellisten – Kunstmaterialaufbewahrung für Aquarell ist besonders schwer!

Wenn ich mehr Material brauche, etwa für größere Projekte, ist die A4-Köderbox der heilige Gral der Kunstmaterialaufbewahrung.

Diese Box ist wirklich magisch, denn sie fasst alles, was man für die Erstellung von Kunstwerken braucht: Farbtuben, Pinsel, Stifte, Radiergummis, Sprühflaschen, Papierklemmen – und noch mehr.

Und schau mal, wie man das im Urlaub oder in der Natur aufbauen kann!

Ordnung überall, denn alles ist drin und hat seinen Platz.

Hier passt alles hinein, selbst exzentrisches Material, das sonst nirgendwo seinen Platz findet.

Der Nachteil? Man neigt leicht dazu, die Box zu überladen.

Ich habe das Gefühl, dass ich meinen gesamten Schreibtisch in diese Box packen könnte, und trotzdem bliebe Platz für mehr.

Sie ist ideal, um das Material auch auf Reisen sicher und ordentlich zu verstauen.

Wenn man aber mehr Material braucht, dann werden die Kisten so richtig spannend!

Ein paar Tipps zur optimalen Nutzung der Köderboxen

Zwei Dinge solltest du allerdings beachten: Erstens, überfülle die Box nicht!

Auch wenn es verlockend ist, alles Mögliche mitzunehmen, kann die Box schnell schwer werden, was auf längeren Strecken unangenehm wird.

Zweitens, markiere dir die Oberseite der Box, damit du sicherstellen kannst, dass die Pinselspitzen nicht geknickt werden.

Wenn du die Box richtig herum transportierst, sind deine Pinsel besser geschützt als in einer herkömmlichen Pinselrolle.

Kunstmaterialaufbewahrung -Boxen für jede Gelegenheit

Für Abenteuerlustige gibt es sogar wasser- und luftdichte Versionen dieser Boxen, was sie perfekt für Flugreisen oder Abenteuer in der Natur macht. Ich habe meine Köderboxen im Angelbedarf bei Decathlon gefunden – die Firma heißt Caperlan. Und keine Sorge, das ist keine Schleichwerbung, ich werde dafür nicht bezahlt. Ich möchte einfach nur diese geniale Lösung mit euch teilen, weil sie mein Künstlerleben wirklich verändert hat.

Warum ich so begeistert bin

Egal, ob du viel unterwegs bist oder einfach Ordnung auf deinem Schreibtisch schaffst: Diese Boxen sind wirklich eine kleine Revolution.

Sie bringen Ruhe in das Chaos und helfen dir, dich voll auf das Wesentliche zu konzentrieren – das Malen.

Mit diesen Boxen hast du immer alles griffbereit, und das auch noch in einem kompakten, gut organisierten Format. Für mich war es der ultimative Durchbruch in Sachen Kunstmaterialaufbewahrung.

 

Liebe Grüße und danke fürs Lesen!

EUR

 

Weiterlesen bei Tine:

Achtsamkeit mit Skizzenbuch!

 

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Bäume malen zauberhaftes Grün im Aquarell!

Hallo Ihr Lieben,

heute habe ich etwas ganz Besonderes für euch! Neben dem Blogpost gibt es diesmal ein kleines Video, in dem ich euch zeige, wie man Bäume malt. Auch wenn die Videos kurz sind, steckt jede Menge Arbeit dahinter.

Deshalb habe ich eine kleine Bitte: Das Video wird am Sonntagmorgen gegen 9:00 Uhr auf Instagram veröffentlicht, und daher kann ich es euch hier noch nicht verlinken. Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr auf meinen Instagram-Account schaut und das Video mit allen teilt, die ebenfalls gerne malen. Da ich selten Videos mache, braucht es eure Unterstützung, damit es nicht untergeht.

Also, es liegt in eurer Hand—ich zähle auf euch! Los geht’s!

Los gehts! Bäume sind vielfältig!

Bäume zu malen ist eine wichtige Fähigkeit für eindrucksvolle Skizzen und Aquarelle.

Ob in einer Stadt- oder Naturkulisse, Bäume und Grünflächen sind fast immer Teil des Motivs.

Grund genug, sich diesem Thema intensiv zu widmen.

Kennt ihr den Spruch: „Weniger ist mehr“? Dieser Leitsatz ist nicht nur in der Kunst und Architektur bedeutend, sondern kann auch eure Malereien retten. Besonders beim Malen von Bäumen und Vegetation gilt:

Weniger ist oft mehr!

 

Grünzeug und Bäume malen – Weniger ist mehr!

 Wer brillant Bäume malen möchte, ist mit diesem Sprichwort auf der richtigen Spur.

Der Blick ins Klassenzimmer:

Was Bilder am häufigsten verdirbt, ist, sich in den Strukturen eines Baumes zu verlieren. Man schaut sich einen Baum oder Vegetation an und versucht, jedes Detail festzuhalten.

Das führt oft dazu, dass man genervt wird und anfängt zu kritzeln.

Ich habe Schüler gesehen, die beim Vegetation malen so genervt waren, dass sie in regelrechte Kragen geplatzt ist.

Ich habe Schüler gesehen, die beim Vegetation-Malen so frustriert waren, dass sie fast den Stift durchs Blatt gestochen hätten.

Hilfloser Aktivismus zerstört mehr als es hilft! Denn das Problem liegt darin, das ein Baum vollkommen anders gemalt wird, wenn er Hauptmotiv ist. Ist ein Baum teil der Landschaft oder der Kulisse spielen uns unsere Augen einen Streich.

Baume malen als Teil der Umgebung.

 

Der Mensch kann mit seinem Auge nicht so fokussieren wie mit einer Kamera.

Die merkwürdige Folge ist, dass ein Baum nicht ins Bild passt, wenn wir ihn so malen, als würden wir ihn direkt ansehen. Denn wenn wir uns eine Stadt anschauen, fokussiert unser Auge auf die Stadt, während die Hintergrundvegetation unscharf wahrgenommen wird.

Im Bild liegt der Fokus auf dem Turm, und die Bäume verschwimmen zu grünen Klecksen.

Der Fehler vieler Maler ist, dass sie die Bäume zu detailliert und fokussiert darstellen.

Sind Bäume und Vegetation jedoch nur Hintergrundmotive, ist die richtige Methode, um sie zu malen, eine lockere, leichte und verwaschene Darstellung.

Man deutet die Vegetation dabei nur leicht unscharf an.

Tipp: Bei Nebenmotiven reicht das Andeuten grüner Grundformen. Die Technik: feucht!

Bäume malen im Bildzentrum:

Je näher ein Baum deiner Blickrichtung ist, desto schärfer werden Bäume gemalt.

Je genauer wir einen Baum ansehen, desto schärfer wird er gemalt.

Das ist logisch, denn im Bildzentrum ist unser Auge am aktivsten. Hier braucht der Baum mehr Form, aber auch hier genügen oft einfache Grundformen.

Die Vorgehensweise: Zuerst beobachtet man die Form der Baumkrone und gibt sie vereinfacht wieder.

Die Grundform reicht meist aus, um dem Betrachter die Baumart erkennen zu lassen.

Auch hier gilt: Zu viele Details können das Landschaftsmotiv zerstören.

Zusammenfassung: Je näher der Baum am Bildzentrum ist, desto schärfer wird er gemalt, aber es genügen Grundform und wenig Detail. Die Formel: Kronenform plus Stamm reicht!

Baume ein wunderschönes Hauptmotiv:

Tine Klein Aquarell Tutorial Bäume Malen

Auch wenn Bäume nur ein Teil des Motivs sind, spielen sie oft eine entscheidende Rolle für die Stimmung.

Hier gilt: Da die Bäume nun ein wichtiger Bestandteil des Bildes sind, werden sie mit Licht und Schatten ausgearbeitet. Beachte dabei, dass der Baum umso schärfer und intensiver gemalt wird, je näher er an das Holzhaus heranrückt.

Beim Bäume malen sind die ersten Schritte zur Konkretisierung die Schatten unter den Ästen!

Die Formel „Kronenform plus Stamm“ wird also durch die Form der Äste erweitert.

Schau dir unten den Link zum Thema „Bäume malen im Herbst“ an, dort wird diese Vorgehensweise genau erklärt.

Das Ziel dieser Methode ist es, die Grundform des Baumes präzise herauszuarbeiten.

 

Bäume malen, die schönen Details:

Bäume malen mit schönen Details: Grundsätzlich geht es beim Bäume malen immer um die Form der Krone.

Doch was ist mit den schönen Details?

Nur selten, wenn ein Baum alleine steht, können diese gezeigt werden. Sobald er in ein Motiv integriert wird, gilt das Gesetz der begrenzten Formenanzahl.

Das bedeutet, dass unser Kopf ab einer bestimmten Anzahl von kleinen Formen überfordert ist. Wenn man schöne Details wie Blätter oder Äste zeigen möchte, beschränkt man sich auf einige Anschauungsbeispiele.

So habe ich bei meinen Pinien ein paar Striche verwendet, um zu zeigen, dass sie stachelig sind. Doch die Grundform der Baumkrone und die passende Farbe bleiben entscheidend.

Besonders markante Details, wie die roten Stämme der Pinien, sollte man ruhig übertreiben—das macht eure Skizzen und Aquarelle einprägsam und besonders!

Kleine Details sind zu schön, um sie wegzulassen, aber „Weniger ist mehr“ bleibt das Motto.

Übertreibt Grundformen, typische Farben und besondere Details ein wenig, um eure Werke unvergesslich zu machen.

Liebe Grüße,
Tine

P.S.: Museen werden öffentlich gefördert, doch Autoren erhalten oft nur geringe Honorare für Kunstbücher, was das Schreiben zu einem Minusgeschäft macht. Wenn ihr also über euer Hobby in

Liebe Grüße Tine

Museen werden öffentlich gefördert, auch wenn es wundert Autoren bekommen für Kunstbücher so wenig Honorar das es ein Minus geschäft ist sie zu schreiben. Möchtest du also über dein Hobby mit Qualität lesen, dann denke ans spenden.

CHF

Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/baeume-malen-hingucker-im-herbst/

 

Bäume malen! Hingucker im Herbst.

 

 

 

 

Schnee malen – die magischen Farben des Schnees!

Ich darf Schnee malen. Juhu, es hat geschneit! Darauf warte ich immer ganz lange, denn er schneit nicht oft! Ich freue mich diebisch wie ein kleines Mädchen und möchte meinem Mann am liebsten gleich ein Kleinschneeball hinterher feuern, um eine kleine Rauferei anzuzetteln.
Diese schnelle kleine Skizze verdanke ich meinen Winterreifen. Oder vielmehr meinen fehlenden Winterreifen.

 

Doch als es plötzlich dunkel wurde und der weiße Zauber vom Himmel fiel, da bekam ich ein bisschen Schiss und wartete auf den Räumwagen.
Über solche Momente darf man sich nicht ärgern, Schnee ist das Konfetti, dass der Himmel wirft, damit ich eine kleine Schneeskizze machen kann. Wie großartig!

Wenn du absolut starke Bilder möchtest, dann beobachtete Natur, es ist ein Abenteuer und der Schlüssel zu deiner Ausdruckskraft.

Schnee malen, eine Beobachtung:

Der Schnee fiel in dicken Flocken vom Himmel, und ich konnte beobachten, wie sich die Farben durch den Schnee verändern.
Zuerst sieht die Landschaft aus, als wenn man in einen kaputten Fernseher schaut. Durch die vielen Flocken in der Luft wird das Licht gebrochen. Jetzt werden zuerst einmal alle Farben grauer und neutraler.

Schnee ist wie ein magischer Reflektor, der das Sonnenlicht einfängt und es in alle Richtungen streut.

Schneit es noch, und sind die Wolken dunkel vor Schnee. Dann schluckt der Schnee das Licht. Dies sind die grauen Wintertage. Das Malen wird nun sehr schwierig, denn man sieht nur grobe Grundformen und die Farben werden verschluckt. So einen Tag hat Monet festgehalten:

Monet w563

So malte Monet einen grauen Schneetag. 14. November 1840

Blau ist die vorherrschende Farbe und Grau.

Tipp: Wenn man Schnee malt und schwarz benutzt, dann wird es sofort grau und düster.

Schnee malen – die Revolution des Lichts:

Die magischen Momente fangen an, wenn der Schnee beginnt das Licht zu verstärken.

Jetzt wird der Schnee zu einem Reflektor, so wie man ihn am Fahrrad kennt.
Überall dort, wo es Licht gibt, reflektiert der Schnee. Er spiegelt förmlich die Farben der Umgebung.

Deshalb mein erster Tipp, Schnee ist nicht weiß, denn er ist ein Reflektor.

Die zauberhaften Farben des Schnees:

Da Schnee ein großartiger Reflektor ist, kann er in den Farben der Umgebung leuchten.
Natürlich sind die besten Farben, um Schnee zu malen Blautöne. Blau ist beim Schnee malen eine ganz raffinierte Farbe. Auch wenn Schnee natürlich nicht leuchtend Blau ist, suggeriert Blau Kälte.
Deshalb könntest du Schnee sogar in einem leuchtenden Kornblumenblau malen, dein Betrachter würde es super finden. Da die Farbe mit seinen innerlichen Erwartungen übereinstimmt.
Monet malt weißen Schnee geradezu als dezentes Feuerwerk von Farben, sas kannst du dir gut abgucken.

Monet w1619

Komme dabei aber nicht auf die Idee, man könne Schnee mit Deckweiß malen, denn dann verliert er seine Leuchtkraft.

In meiner Skizze musste ich, weil ich unterwegs war, bei weißem Schnee bleiben.

Möchtest du gedämpfte Farben, dann kannst du eine Farbe mit Zink  benutzen, zum Beispiel Lavendelblau, dies gibt den Aquarellbildern einen sanften Effekt.

Schnee malen – die warmen Farben zaubern gute Stimmung:

Merke die Kombination von Weiß und Blau wirkt kühl, die warmen Farben zaubern die Stimmung in Schneebildern.

Monet w357

Monet 14. November 1840

Beim Schnee malen, braucht man fast immer Blau. Man sollte allerdings nicht die warmen Töne vergessen, denn dies macht die Bilder freundlich.

Schau mal ins Bild Monet hat eine ganze Palette kalter Blau und Grautöne für den Schnee. Du wirst in seinen Bildern aber fast immer Rosttöne finden. Die passen gut zum Winter, stärken aber, durch den komplimentären Effekt (siehe Komplimentärfarben), die Blautöne des Schnees.
Auch in meiner Schnellskizze wirst du das Spiel aus blauviolett und Orange finden.

Bei Malen des Schnees musst du jedoch aufpassen, wie sich Orange, Rost  und Blau mischen. Denn zusammen können Sie nicht nur grau ergeben, sondern auch braun, und dann wird der Schnee matschig. Mann muss ein Gefühl dafür finden, wieviel des grauen Winters man zeigen möchte. Monet macht das meisterhaft.

Monet w362

Schnee ist nicht nur ein Künstler des Lichts, sondern auch ein Meister der Neutralisierung. Die weiße Pracht kann die Sättigung der Farben mildern und sie sanfter und harmonischer erscheinen lassen. Die Natur wird zu einer sanften Symphonie von Farben.

Schau in die Bilder und denke nach, was du in deinen Bilder umsetzen kannst.

Hier wird kaltes Rot (Magenta) und kaltes Blau, zum Beispiel Cerulian, eingesetzt. Das wirkt kalt, aber frecher und frischer. Diese Kombination benutze ich selber gern.

Monet w363

Monet

Schnee malen und Kontraste:

Mit Schnee bedeckte Landschaften bieten uns ein Fest für die Sinne. Der Kontrast zwischen den dunklen Schatten und dem blendenden Weiß des Schnees verleiht den Farben eine erstaunliche Tiefe. Die dunklen Töne braucht man, um die Farben zu intensivieren, während sie sich vom schneeweißen Hintergrund abheben.

Tipp: Also keine Angst vor dunklen Farben! Die Ddunkelheit lässt das Weiß funkeln!

Schau mal in dieses Bild, es ist von Manet. Er setzt bewusst extrem dunkle Farben neben dem Weiß ein, so hat man den Eindruck, das Licht durchs Fenster scheint.

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Suzanne Manet von Manet  1865

Auch Monet benutzt diesen Trick in seinen Schneebildern.

 

Monet w552

 

Du denkst jetzt vielleicht: Du liebe Güte, Claude Monet, ein unerreichter Meister! Wie soll mir das helfen, ich bin noch kein Weltstar der Malerei. Doch die Tricks, die die Meister anwenden, kann man sogar in kleinen Skizzen kopieren.

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Schau mal in meine Skizze, dort habe ich das Kirchendach an der rechten Seite ganz dunkel gemacht, ebenso wie die Tanne im Vordergrund. Dies hat  den gleichen Effekt wie bei Manet und Monet.

Schnee malen-Schatten die sich verstecken:

Schnee absorbiert weniger Licht als dunkle Oberflächen, er reflektiert das Licht, dadurch sieht man Schatten weniger gut, die Farbschattierungen sind sehr zart.
Manchmal muss man mit dem Pinselschattenmuster einfangen, die aufgrund des reflektierenden Schnees kaum zu sehen sind. Trotzdem ist es sinnvoll, dort wo sich Kernschatten befinden, bei einem Schneebild Schatten zu setzen.

Ganz ohne Schatten hast du kein räumliches Volumen in deinem Bild. Formen trennen sich nicht mehr. Deshalb mogele ich gern. Dafür kann man auf sehr zarte blaue Töne zurückgreifen. Dies sieht man bei den Schatten des Schnees auf den Weg oder auf der linken Seite. Ein Hauch von blau verstärkt die kühle Atmosphäre.

Merke zarte Schatten in Pastell sind hilfreich, um Schnee attraktiv zu malen.

Summary:
Der Schnee hat eine ganze Bandbreite von Farben, er ist nicht nur weiß. Schau dir die Bilder von Monet an und du siehst, wie viele verschiedene Farbflächen er aneinander gesetzt hat. Das Farbspiel des Schnees ist berauschend.

Tipp: Schau, welche Blautönen sich mit deinen warmen Farben am besten zu angenehmen Schattentönen vermischen.

Leg einfach los, ich freue mich über deine wundervollen Bilder. Wenn du deine Bilder postest, dann markier mich doch bitte darin, dann kann ich auch mal eure Werke bewundern. #malenmitTine

Leider musste ich die Kommentarfunktion abstellen, da ich mit Junkmails auf russischer Sprache zugeschüttet werde.

P.s.: Ich bin dir dankbar, wenn du meinen Blog erwähnst, wenn du veröffentlichst, denn so können mich auch andere finden.

Ich danke dir ganz herzlich,

Liebe Grüße Tine.

Liebe Leser, wenn du diese Artikel liest, dann denke bitte ab und zu ans Spenden. Kultur braucht Budget!

CHF

Weiterlesen zum Thema Schnee und Monet:

https://blog.herz-der-kunst.ch/wie-malt-man-schnee-und-kaelte/

Die Dächer wurden in NegativTechnik gemalt. Hier eine kleine Anleitung.

https://issuu.com/drawingattention/docs/da_dec_2023_/24?mc_cid=904d4c0086&mc_eid=1d0fdba79d

Zitathinweis: Die Bilder stammen aus den Wiki – Commos zu dieser Seite:

https://de.wikipedia.org/wiki/Claude_Monet

 

 

Weißes Papier schützen!

Weißes Papier! Das muss ich sofort töten! Mein Pinsel macht Jagd auf weiße Flächen. Da benehme ich mich wie eine Serienkillerin!

Kennt ihr das Problem?

Weißes Papier ist enorm wichtig!

Ein Bild ohne Weiß ist wie ein Schokoladenkuchen ohne Sahne.

Du hast bestimmt schon bemerkt, was passiert, wenn man das Weiß zu malt, wirkt ein Bild plötzlich dumpf, irgendwie uninteressant.

Wissenschaftlich passiert diese Wahrnehmung, weil uns plötzlich der Vergleich zum Weiß fehlt.

„Das Auge enthält spezialisierte Fotorezeptoren, die Licht und Farben registrieren und diese Informationen über den Sehnerv an das Gehirn weiterleiten. Weiße Flächen dienen als wichtige Referenzpunkte und beeinflussen die neuronale Verarbeitung der Farbinformationen. Weiße Flächen erzeugen starke Kontraste, die durch spezialisierte Neuronen in der Retina und im visuellen Kortex verstärkt werden. Dies führt zu einer verstärkten Aktivierung von Neuronen, die auf Farbwahrnehmung spezialisiert sind.“

Quelle unbekannt – aus den Uniunterlagen einer Freundin (sie ist Neurologin)

Das scheint mir logisch! Übersetzt für die Kunst heißt dies:

Dein Pinsel killt das Weiß und die Verarbeitung der Farben des gesamten Bildes klappt im Kopf des Betrachters nicht mehr so wie vorher. Der Vergleichsmaßstab fehlt.

Die komplette Wahrnehmung des Bildes wird anders.

Und dies erklärt mir auch, warum man Bilder durch das Übermalen von Weiß so schnell zerstören kann.

Klasse! Ein Pinselstrich reicht, um ein Bild verhunzen! Aber das wussten wir ja schon! Denn wir haben es alle immer wieder getan.

Also doch Rubbelkrepp? Himmel, das klebt noch drei Wochen an der Katze!

Weiß ist nicht das Nichts!

Wenn Weiß so wichtig ist, um Farben wahrzunehmen, dann heißt das im Gegenschuss, dass wir weißes Papier stehen lassen. Sehr oft vergisst man, dass man ein Motiv auch von außen malen kann.

Tine Klein Aquarell bauernhof in der Schweiz Negativ Technik. Malen lernen. Aquarellblog, Weißes Papier aussparen.

Bauernhaus in Biel bei Bern. Ich weiß das Bild ist fast schon ein Running Gag! Ich habe eine Leidenschaft für kleine Schweizer Bauernhöfe mit Hühnerstall. Niemand hat behauptet, dass ich kein Nerd sei!

Wenn man weißes Papier freilässt, dann nennt man dies Negativtechnik.

Negativ gemalte Motive sehen viel eindrucksvoller aus als Motive, die mit vollkommen mit Farbe gemalt wurden. Warum? Weil der Maler das Wichtigste schützt, eine gute Form und das Licht!

Weißes Papier ist nichts anderes als Licht!

Die anderen Farben wirken brillant und das Weiß wirkt supersauber, weil der Kopf den Vergleich hat.

Durch den Kontrast werden Motive sehr gut erkennbar und wirken klar.

Das Auge hat den direkten Vergleich zwischen hell und dunkel, dadurch scheint das Aquarell Sketching regelrecht zu leuchten.

Es wirkt attraktiv für den Betrachter, obwohl der Malaufwand sehr gering ist.

Weißes Papier schützen.

Eine gute Nachricht ist, dass man nichts braucht, um weißes Papier zu schützen. Die Spannung des Wassers reicht, das es nicht in das trockene Papier läuft.

Arbeitstipp:

Im Umkehrschluss heißt dies aber auch, dass die Technik nur auf trockenem Papier klappt, denn nur dann kann man die Form gestochen scharf herausarbeiten.

Jetzt mal im vollen Ernst, weißes Papier zu schützen ist nicht so einfach!

Ich habe wirklich diesen Zwang in mir, alles weiß zu überpinseln. Ich glaube, dies liegt daran, dass ich innerlich das Gefühl habe, wenn der noch weiß ist, dann kann das Bild nicht fertig sein!

Mit dieser Macke brauche ich Hilfe!

Es ist also nicht mehr so, dass ich sofort einen Exorzismus durchführen muss, wenn ich eine Flasche Rubbelkrepp sehe.

Das Ganze ist mir nur viel zu aufwendig. Trotzdem möchte ich in meinen Bildern ganz nebenbei kleine und feine Stellen vor meinem wildgewordenen Pinsel schützen. Und dies ist verflucht knifflig, gerade wenn man kleine Glanzlichter stehen zu lassen möchte.

 

Schwungvolles Malen und das präzise Aussparen von weißen Glanzlichtern verträgt sich einfach nicht!

Dann frage ich mich immer:

Bin ich zu wild – oder zu blöd, um weißes Papier stehen zu lassen??

 

Hilfe für „Weiß-Killer*innen“!

In letzter Zeit hilft mir ein sehr einfaches Material. Der Wachsstift, auch Wachs-Pastell genannt.

Aus Deutschland kenne ich Wachsstifte oder Öl Pastelle nur in daumendicken Formaten, damit Kinder sie in die Faust nehmen können. Doch in der Schweiz stehen für die Kinder kleine bleistiftdicke Wachs-Pastelle in jedem Supermarkt.

Und diese Stifte sind genial hilfreich, wenn man weißes Papier schützen möchte.

Man findet sie auch in Deutschland, wenn man nach den Produkten von Neocolor oder nach chinesischen Ölstiften Ausschau hält.

Weiße Highlights schützen!

Diese kleinen Stifte haben gegenüber den dicken Modellen einen wesentlichen Vorteil. Man kann sie in normalen Anspitzer anspitzen und deshalb feine Linien ziehen.

Schau mal in dieses Bild, siehst du die weiße Linie?

Tine Klein Aquarell Bauernhof in der Schweiz Negativtechnik. Malen lernen. Aquarellblog, Weißes Papier aussparen.

Der kleine Haken daran ist, dass man den Wachsstift auf dem weißen Papier nicht sieht.
Wir arbeiten also blind, was ich nicht halb so tragisch finde, denn man macht ja keine ganzen Zeichnungen, sondern man setzt nur Highlights mit dem Wachsstift.

Tatsache ist aber das man mit dem Wachsstift feine Linien des Lichts aussparen kann.

Gerade wenn ich komplizierte Formen aussparen möchte, helfen mir die kleinen Wachspastelle.

Wachsstifte, um weißes Papier auszusparen – die Technik:

Schau mal ins Bild,  die feine Reling des Schiffes und die Pfähle im Wasser wurden ausgespart. .

Bevor das klappt, muss man ein bisschen trainieren.
Ohne Schweiß kein Preis! Wenn es so einfach wäre, dann würde es jeder machen!
Es ist eine Erfahrungssache, man muss herausbekommen, wie stark man den Stift aufdrücken muss, um die richtige Menge Wachs aufs Papier zu bringen.

Denn man sieht nichts. Tipp: Dreh das Papier hin und her, dann siehst Du die Reflexionen des Wachses im Licht.

Drückt man mit dem Wachspastell zu stark, dann werden die Formen plump, dann hat man das gleiche Problem wie mit dem Rubbelkrepp.

Tipp: das Wachspastell immer gut anspitzen.

Die besten Ergebnisse erhält man, wenn man die Wachsstifte eher zart benutzt.
Aber nicht zu zart, denn dann verschwindet die Linie in der Farbe und hält nicht frei.
Ein weiteres Problem ist, das man den Strich durchaus mit sehr dicker und klebriger Farbe überdecken kann. Die Farbe sollte also noch vom Wachs abperlen können und nicht zu dick aufgetragen werden.

Hier habe ich mit gelben und weißem Wachstift, gemalt.

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Ich hoffe, Du hast viel Spaß mit dem Tipp! Der Aufwand ist klein.

Liebe Grüße Tine

Kultur braucht Respekt und Mittel. Nur durch Spenden sind wichtig!

CHF

 

Weiterlesen bei Tine

https://blog.herz-der-kunst.ch/negativtechnik-spontan-malen-lernen/

Negativtechnik spontan Malen lernen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Skizzenbuch – mach deine Kunst persönlich!

Gleich geht es darum, wie man im Bild oder im Skizzenbuch Erinnerungen festhält, aber zuerst eigener Sache:

Vielleicht habt ihr bemerkt, dass meine Kurse nicht gepflegt sind. Das ist so, weil ich ausgebucht bin. Schande über mein Haupt. Falls du mich sehen möchtest, gibt es nur eine Möglichkeit. Veranstalte einen Kurs, animiere deinen Kunstverein oder deine Urban Sketchergruppe oder sprich mit der Akademie in deiner Nähe:

Ich beginne nun, die Veranstaltungen 2024 zu planen. Wenn ihr selber, was planen wollt, nutzt bitte das Kontaktformular unten.

Monde und Jahre vergehen, aber ein schöner Moment leuchtet durch das Leben.

Heute geht es im weitesten Sinne um Bildentwurf im Skizzenbuch oder aus deinen persönlichen Erinnerungen.

Wie hält man sie fest, die schönen Erinnerungen? Was macht deine Bilder attraktiv?

Menschen, die ein Skizzenbuch führen oder vor einem Blatt sitzen, brauchen einfache Design-Tipps, um ihre Bilder persönlicher und ausdrucksstärker zu machen.

Wer wundervolle Erinnerungen festhalten möchte, der hat es etwas schwerer als ein Mensch, der nur vom Foto abmalt. Hier geht es nicht um einen Wettbewerb, dass das ab Malen vom Foto schlecht ist, sondern es geht darum, wie man seine eigenen Erlebnisse höchst persönlich und in schöner Form festhalten kann.

Die Betonung liegt auf persönlich! – Dazu möchte ich dir einen älteren Artikel empfehlen, er hängt am Blog an.

Wenn sich ein Skizzenbuch mit zufälligen Erlebnissen fühlt, dann stellt sich doch die Frage:

“Wie halte ich meine Erinnerungen am besten fest?“ -Und zwar so, dass es ansprechend ist!

Einstieg in den persönlichen Bildentwurf – erzähle dir eine Geschichte!

 

Mein erster Tipp für den Bildentwurf ist, male das, was dich wirklich berührt.

Versuche zu malen wie ein Erzähler. D. h. man bringt nicht jeden Schnickschnack ins Bild,

sondern setzt die wichtigen Erinnerungen und Beobachtungen in Szene.

Dies ist leichter gesagt als getan! Denn die Frage, was man weglassen soll, kann einen schier in die Verzweiflung treiben.

Doch Hilfe naht, denn es gibt eine einfache Methode, um festzustellen, was in ein Bild gehört. Man nennt das Visualisieren.

Ich habe im Unterricht eine merkwürdige Erfahrung gemacht. Lege ich meinen Schülern ein gutes Foto aus meinen Urlaubserinnerungen hin, dann haben sie enorme Probleme, das Foto in ein gutes Bild umzusetzen. Erzähle ich jedoch meinen Schülern, was ich erlebt habe, zaubern sie im null Komma nichts wahnsinnig gut Bildentwürfe.

Was steckt dahinter?  Visualisieren.

Das Gefühl und die Beobachtung machen ihnen klar, was ins Bild gehört!

Habe ich ein Foto, so möchte ich absolut detailgetreu alle Dinge auf dem Foto darstellen.

Aber ist das der Sinn eines Bildes?

Das kommt drauf an! Möchte ich Malen oder Zeichnen trainieren, kann diese Vorgehensweise sehr sinnvoll sein.

Möchte ich eine Erinnerung festhalten, werden viele Dinge im Bild unwichtig. Plötzlich ist nicht mehr jeder Pflasterstein wichtig, sondern das erlebte Gefühl.

Geschichten lassen sich viel leichter in ausdrucksstarke Bilder umsetzen als ein Foto. Die Gefühle aber ein viel mächtigerer Zugang zum Betrachter und ein guter Hinweis für den Maler, was ins Bild gehört.

Das Bild wird also emotionaler und dadurch besser!

Weglassen durch Geschichten lernen:

Mein Trick ist, dass ich mir die Geschichte meines Bildes kurz vor dem Malen selbst erzähle. So mache ich mir klar, was mich selbst an diesem Ort empfinde.

Dabei reichen zwei oder drei Sätze, die ich im Kopf formuliere, als wenn ich eine Postkarte an meine beste Freundin schreibe.

Wenn ich von meinem Urlaub am Atlantik berichte, werde ich meinen Brief nicht folgendermaßen beginnen:

Hallo meine Liebe, hier stehen sehr viele Häuser mit sehr vielen Fenstern!

Aber das genauso beginnen die meisten Menschen ihre Bilder. Ein bisschen merkwürdig, oder? Würdest du so das Gespräch über deinen Urlaub beginnen? Lass mich raten? Mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht!

Beginnen wir von neuem mit der kleinen Erzählung:

Hallo meine Liebe, wir sind gerade in St.Malo. Bei Ebbe kann man kilometerweit über den Meeresboden laufen, was mich dabei absolut umhaut, ist das Glitzern des Lichts auf dem feuchten Meeresboden. Die Festung trotzt seit Jahrhunderten den Naturgewalten. Die dicken Mauern sorgen auch dafür, dass der Hafen bei Ebbe niemals trockenfällt. Du fühlst dich winzig neben diesen gewaltigen Mauern! Und mir klappt der Unterkiefer vor Staunen herunter, wenn hoch oben über meinem Kopf, ein gewaltiges Segelschiff im Wind schaukelte.

Ist die Skizze in deinem Kopf fertig? Das hoffe ich doch!

 

Das, was ich malen möchte, kann man mit wenigen Worten festhalten:

Glitzernde Feuchtigkeit, ich winzig klein und ehrfürchtig vor gewaltigen Mauern, und dann dieses Segelboot- es haut mich um for erstaunen! Mehr Geschichte braucht es nicht!

Ist das in meinem Bild drin, dann ist jeder Stein, jedes Fenster vollkommen egal!

Und jetzt das Bild:

 

St. Malo, Frankreich, Aquarell Tine Klein Bretagne Skizzenbuch

 

 

Trotz dessen möchte ich dir noch ein paar Tipps geben, wie man die Hauptmotive im Bild festhält. Denn es gibt Leitfäden.

Die Anordnung der Gegenstände im Bild – Die Reise des Auges im Skizzenbuch:

Auf einer Postkarte führst du einen Menschen mit Worten durchs Bild. In deinem Bild führst du den Menschen mit den Augen durch das Sujet.

Damit das gut gelingt, sollten die Hauptgegenstände so angeordnet sein, dass der Betrachter sie gut erfassen kann.

Für die Anordnung der Hauptgegenstände gibt es eine Reihe von Strategien. Dabei gibt es ein paar Möglichkeiten, die nicht ratsam sind.

Das Auge kann Gegenstände die direkt untereinander sind schlecht wahrnehmen.

Mach mal einen kleinen Selbsttest. Bewege deine Augen schnell rauf und runter. Du wirst feststellen, dass diese Bewegung nicht besonders angenehm für das Auge ist. Wahrscheinlich wird er dabei sogar schwindelig.

Wenn du nun deine Augen diagonal bewegst, wirst du feststellen, dass diese Bewegung für das Auge wesentlich angenehmer ist.

Dementsprechend ordnet man Gegenstände in Bilder besten nicht gerade untereinander an.

Hätte ich die Menschen direkt unterhalb des Schiffes oder vollkommen gerade unter dem Turm platziert, so würde ein anderer Mensch, die Menschen entweder nicht wahrnehmen oder den Bildentwurf als unangenehm empfinden.

Könnte man die Menschen nicht direkt neben das Segelschiff stellen?

Ja aber die Story würde sich verändern, der Mensch würde zu klein und der Bildentwurf langweilig. Doch sieh selbst:

Halte einmal mit der Hand den unteren Bereich des Bildes weg. So das Häuser und Boote mur waagerecht angeordnet sind. Also das Grün und der untere Teil des Meeres sind verdeckt. Das Bild wird langweiliger und verliert an Tiefe!

 

Skizzenbuch Tutorial Bildentwurf, Cadaques Aquarell Tine Klein

Bilder, bei denen die Motive wirken, als seien sie an einer Wäscheleine aufgehängt, sind in der Regel viel langweiliger, als Bilder bei denen die Motive diagonal, kreisförmig, dreieckig oder in Wellenform angeordnet sind.

Dreieckige Anordnung im Skizzenbuch:

 

Skizzenbuch Tutorial Bildentwurf, Basel Aquarell Tine Klein

 

Merke: Das Auge braucht einen Weg!

 

Ich hoffe, dieser kleine Tipp wird deine Bilder viel besser machen!

Liebe Grüße Tine

Liest du das gern? Kultur braucht deine Hilfe!

 

EUR

 

https://blog.herz-der-kunst.ch/reiseskizzenbuch-konservendose-fuer-schoene-erlebnisse/?

Reiseskizzenbuch – Konservendose für schöne Erlebnisse!

 

 

Raffinierte Spiegelungen für Eure Sketches

Spiegelungen!

Ich darf ein Geheimnis verraten! Ich gehöre nicht zu den Leuten, bei denen alles gleich funktioniert! Fast immer habe ich das Gefühl, ich bleibe unter meinen Möglichkeiten. Ich bin wie eine Eselin, die hinter der Möhre herrennt und doch nicht drankommt. Dann könnte ich auf einem Bein hüpfen, schreien und mir die Haare raufen. In solchen Momenten rufe ich meine Freundin Steffi an! Steffi hat einen anderen Stil, das Fachwissen dahinter ist jedoch das Gleiche. Auch sie hat enorm viel Humor, sodass unsere Fachsimpel- Gespräche nicht immer ganz ernst sind und das brauche ich in diesen Momenten! Gerade weil wir uns im Stil sehr unterscheiden, haben wir entschlossen, unseren Schülern ab und an Texte der anderen zur Verfügung zu stellen. Viel Spaß beim Lesen!

Ich male Reflexionen meist im Wasser!

 

Doch Steffi erklärt heute jedoch Spiegelungen in der Stadt.

Raffinierte Spiegelungen für Eure Sketches

Angenommen, Ihr kommt nach einem langen Arbeitstag nach Hause und müsst mit dem Magen in den Kniekehlen beim Anblick Eurer Katze die Idee von ihr mit einem Apfel im Maul aktiv verdrängen. Ihr habt aber so gar keine Lust auf Kochstress. Ein paar Streuselchen Schnittlauch, gehackte Walnüsse oder Salbeibutter machen jedes einfache Gericht ein bisschen raffinierter.

Seid raffiniert in Euren Urban Sketches!

Und das lässt sich wunderbar aufs Sketchen übertragen. Selbst, wenn Ihr nur Zeit für einen Quickie-Sketch habt, könnt Ihr mit feinen Profitechniken Euer Bild zu etwas Besonderem machen. Mit Aquarell lässt sich wunderbar subtil arbeiten und Licht erzeugen.

Zeigt die Welt in einer Autoscheibe!

Dies ist ein Ausschnitt aus einem Aquarell, in dem ich die Oberkante des Autos negativ herausgearbeitet habe. Das Licht fällt von hinten links ein und der rechte Teil der Windschutzscheibe liegt im Dunkeln. Der Fahrer ist zum Teil im Schatten. Solche Spiegelungen in Glas sehen raffiniert aus.

Zuerst habe ich lichten Ocker stark verdünnt auf das komplette Glas gelegt und den Fahrer dabei ausgespart. Als es komplett getrocknet war, habe ich mit einer Schattenfarbe (Alizarin Crimson mit Ultramarin und einem Hauch gebranntem Umbra) den Schatten aufgetragen, die linke Seite des Fahrers hell belassen. Auf trockenem Aquarell entstehen harte Kanten, wäre es noch nass, flössen die Farben ineinander.

Wo ist Eure Lichtquelle im Urban Sketch?

Um Lichtverhältnisse stimmig erscheinen zu lassen, müsst Ihr Euch eine Lichtquelle vorstellen, die sich an einer Seite, hinter oder vor dem Objekt befindet. Das kann die Sonne, eine Lampe oder sogar mehrere Lichtquellen sein. Ihr kennt alle die Szene im Cartoon, in dem die Saloontüren aufschwingen und der Held mit Revolver steht im Gegenlicht, d.h. mit der Sonne hinter sich. Scherenschnittartig in Schwarz. Ein Thema für den nächsten Blogbeitrag.

Bei einer Spiegelung entsteht ein Bild an einer glatten Oberfläche. Einfallendes Licht wird reflektiert. Gewölbte Scheiben zeigen Verzerrungen.

Diesen Sketch habe ich auf unserem Gülser Herbstmarkt gezeichnet. Das kleine TucTuc mit einem feinen Kaffeeangebot hat mir so gefallen. Ich habe ein Cerulean Blau für die gesamte Scheibe genommen und dann von unten etwas lichten Ocker ins Nasse einfließen lassen. Vorher habe ich mit schwarzem Fineliner gespiegelte Blätter gezeichnet. Die Scheibe war gewölbt und verzerrte, deshalb habe ich hier die Variante Nass-in-Nass gewählt.

Hier fährt das Auto im Dunkeln durch die Stadt und ich habe das Augenmerk auf die Rücklichter gelegt. Ich habe das Zinnoberrot ins Nasse laufen lassen, damit sie weich nach aussen strahlen. Die Scheibe habe ich dramatisch dunkel gemalt.

Wilde Schraffuren und Spiegelungen wirken immer dynamisch!

Als Zeichner könnt Ihr Dunkelheiten schraffierend herausarbeiten. In diesem Sketch habe ich mir die Spiegelung ausgedacht, um die Fenster raffinierter zu gestalten. Rhythmischer Wechsel von Licht und Schatten ziehen das Interesse des Betrachters auf sich.

Bezeuge das Hier und Jetzt in Deinem Urban Sketch!

Häufig sehe ich Fenster, die schwarz ausgemalt sind. Dies hat eine dramatische Wirkung, wirkt allerdings sehr hart. Wir verschenken damit die Gelegenheit, die Umgebung des Ortes zu erzählen. Etwas, das für uns Urban Sketcher so wichtig ist, denn wir bezeugen das Hier und Jetzt mit unseren Sketches.

Sitze ich unter Bäumen, fröstelnd im Herbst oder in der brütenden Hitze im Sommer? Ist der Himmel strahlend blau oder zieht ein Gewitter auf? Spiegelt sich das Fenster eines gegenüberliegenden Hauses?

Ich möchte Euch einladen, das nächste Mal, wenn Ihr zeichnet, genau hinzuschauen und Fensterspiegelungen wirken zu lassen.

Ich sende goldene Grüße an Euch durch die herbstlichen Nebelschwaden!

Habe die Ehre!

 

Stefanie

Hallo ihr Lieben, darf ich um ein paar ordentliche Spenden bitten?

Diese Angebote kosten Geld, wir stellen das für euch auf die Beine. Kultur braucht Budget!

Hier gehts zu Steffi:

https://fannyblumalt.blog/blog/

Blog

https://www.instagram.com/fannyblu64/

Weiterlesen bei Tine zum Thema:

Wasser malen – Aquarell, das heißt Wasser!

https://blog.herz-der-kunst.ch/wasser-malen-aquarell-das-heisst-wasser/

Malen lernen, wie macht man sich Kreativität leicht?

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Wir stehen am Wasser, es ist früh und noch kühl. Der Himmel ist weiß und das stählerne Licht des Zurchersees (Zürichsees) tanzt über das Wasser, mein Stift folgt ihm fröhlich. Schön, dass du da bist!
Wenn du Zeichnen und Malen lernen möchtest, dann macht dich das happy und manchmal quält es dich auch? Herzlich willkommen, das ist normal, denn du bist kreativ.
Kreative sind ein eigener Menschenschlag.
Mit unseren Höhen, Tiefen und Macken sind wir uns sehr ähnlich.
Und deshalb möchte ich heute über das Macken-Managment der Kreativen schreiben, zufällig hörte ich ein Lied bei meiner Nachbarin. Es handelt über unser Thema.
Hör mal rein:
Yvonne Catterfeld: „Besser werden“.  Und komm bitte zurück, damit wir über das „Besserwerden“ beim Malen sprechen können.
Es könnte sein, dass du dich wiederfindest.  Frau Catterfeld wird fälschlicherweise in den Schlager eingeordnet, die Texte sind aber so tief, dass das eindeutig Songwriter Texte sind. Hier singt ein Mensch über Erlebtes! Und Yvonne Catterfeld singt mir aus der Seele!
Warum kann eine Sängerin fühlen, was ich fühle? Und was du vielleicht auch fühlst?
Die schlichte Antwort ist:
Wir sind Kreative.

Wer sind Kreative? Und was hat das mit Malen lernen zu tun?

Im Kern ist ein Kreativer beschenkt. Ein großartiger Mensch, der den Mut und das Selbstvertrauen hat, etwas Neues erschaffen zu wollen.

Der Kreative ist der Mensch, der dafür gesorgt hat, dass die Menschheit nicht mehr in dunklen, feuchten Höhlen sitzt und sich eine karge Mahlzeit reinzieht.

Wir haben die Welt erschaffen, dafür gesorgt, dass wir Zentralheizung haben, bei toller Musik lecker essen können.

Ein Kreativer ist begeisterungsfähig, ist offen für Neues und hat Innovationskraft.

Also so sind wir Kreativen Glückspilze?

Na ja, eigentlich schon, auch wenn ich euch, meine Tausende von Lesern nicht kenne, ich weiß, dass ihr großartig seid. Weil jeder von euch den Funken der Kreativität in sich trägt.

Doch der Funke braucht Pflege!

Und genau hier liegt der Haken unserer Gabe! Wir haben den Gestaltungswillen in uns und im Gegenzug brauchen wir Fähigkeiten.

Wir müssen unsere Fähigkeiten steigern, um zu erreichen was mir möchten.

Dies ist sicher beim Malen lernen, genauso wie beim Singen oder beim Entwerfen von Häusern.
Wir Kreativen sind einfach Menschen, die wissen, dass es noch besser geht! So gesehen: Nörgler.😂
Und hier liegt der Haken! Kreative, egal in welchem Bereich, ob jetzt nun beim Malen, Singen, Entwerfen oder Programmieren haben alle eine gemeinsame Macke:
Kreative sind notorisch unzufrieden mit ihren eigenen Leistungen.
Sie entwickeln ein großes Maß an Eigeninitiative, Eigenmotivation und Beharrlichkeit, sie treiben sich voran, geiseln sich, hassen ihre Fehler. Deshalb trainieren sie unablässig oder sie sind frustriert, wenn es nicht funktioniert und keine Zeit da ist.
Ich kann niemals so gut sein, wie ich möchte!
Und noch so eine schmerzhafte Wahrheit. Es gibt immer Menschen, die ich besser finde als mich selbst.
Und ich finde nie genug Zeit, um all das zu erreichen, was ich möchte!
Kreative sind Menschen, die stark und zerbrechlich sind. Kreative sind Menschen, die sich strecken, um ihre Ziele zu erreichen.
Kreative sind bittersüß, da liegt Schönheit und Schmerz in der gleichen schönen Verpackung.
Und ich wette, Yvonne Catterfeld geht es manchmal auch so, denn sonst würde sie nicht so singen!
Wir sind beschenkt und verflucht!

Malen lernen und Strategien der Selbstmotivation.

Man macht Kunst nur für sich selbst!

Ein Liedfetzen zieht an mir vorbei:

„Der Läufer läuft nicht nur, um oben zu stehenUnd der Maler malt nicht für den höchsten Preis… Keine Geschichte wird erzählt, nur um die Größte zu sein.“ Song:  “ Besser werden“ Yvonne Catterfeld

Und doch ist die Wahrheit:

Ich will besser werden! Immer!

Und dies führt dazu, dass ich mich vorantreibe.

Viele Kreative sind sehr streng mit sich! Viel strenger als sie jemals mit den anderen wären!

Dies ist einerseits sehr gut, weil man schnell vorankommt, aber andererseits tut es weh.

Viele Menschen merken: Mit der wenigen Zeit, die ich habe, kann ich meinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden!

Dann hören sie auf mit ihrer Kunst! Das ist falsch! Denn Kunst gibt uns immer etwas! Auch wenn sie nicht perfekt ist.

Yvonne Catterfeld singt in ihrem Lied „Besser werden“:

„Muss denn wirklich alles besser werden, um gut genug zu sein?Weiter, schneller, höher, damit es endlich reicht?Wie sollst du denn besser werden, wenn’s so schwer ist, man selbst zu sein?Nur wenn du lachst, wenn du lachst, fällt dir ein: Besser kann es nicht sein“

Gerne darf man sich vorantreiben, aber die Stimmung dabei soll gut bleiben.

Und es gibt Wege, besser zu werden und Spaß zu haben!

Malen lernen in guter Stimmung:

Ein guter Weg, um sich in der Kunst voranzutreiben, sind Kunstfestivals. Dies ist ein Lebensgefühl und man trifft sich mit Gleichgesinnten, das macht Spass.

Dabei merkt man, die anderen sind auch nicht besser als man selbst.

Das ist sehr heilsam! Und man merkt, Kunst ist ein Weg, jeder fängt mal an. Manchmal verläuft man sich, und trotzdem ist es immer bereichernd und schön.

Insbesondere das Treffen mit anderen Menschen und Kulturen ist großartig, hier stolpert man ganz von selbst über Lösungen, an die man nicht gedacht hat. Dies ist inspirierend ohne Lernstress.

Melen lernen , lernen durch inspiration und internationale Einflüsse

Wir haben Spass! Das war in Chicago, liebe Grüße an Ruud und Peggy.

Malen lernen, Symposium der Urban sketchers in Chicago Tine, Ruud Peggy

Malen lernen ist die Kunst der Selbstmotivation:

Tatsächlich dürfte man mit solchen Dingen wie Malen lernen, Singen lernen oder anderem gar nicht erst anfangen, wenn man es sich logisch überlegt. Doch bei Kreativen gibt es diese innere Kraft, die uns dazu treibt. In Gemeinschaft wird es viel einfacher. Denn die Stimmung trägt einen. In Berlin hatten wir vor 14 Tagen 1000 Maler!

Letzte Woche in Zürich waren geschätzt so um 500 auf der Straße.

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Doch darum gehts nicht. Nicht höher, schneller, weiter, auch der Austausch mit 1 oder 15 Leuten bringt etwas.

Wir sind unsere Musen!

Apropos Musen!?

Kunst ist dazu da, uns und die anderen zu bereichern!

Wie bereicherst du dich selbst? Frisst du das Leben mit beiden Händen gierig in dich herein? Wissenschaftlich ist erwiesen, dass wir kleine Fehler und Rückschläge als viel schrecklicher empfinden als die Schönheiten des Lebens. Das Üble daran ist, dass ein gutes Leben als schlecht empfunden wird, weil kleine negative Dinge doppelt bis dreifach als Gefühl in uns durchschlagen!

Ein kleiner Fehler und schon finden wir unser Bild doof! So darf es nicht sein!!

Die Kunst ist jedoch ein gutes Mittel, das Leben mit schönen Erlebnissen zu füllen.

Schöne Erlebnisse muss man sich aktiv organisieren. Glück kann man für kleines Geld haben. Ein Butterbrot in der Tasche und ein Zugticket und das Malzeug auf dem Rücken. So einfach kann man Glück haben. Tine Klein Urban sketching, Aquarell Zurich, uskzurich2023, urbansketchersswitzerland, Zurich, Schweiz, Malen lernen, kreativ sein

Auf in die Natur oder an schöne Orte!

Davon hält dich nur dein innerer Schweinehund ab! Draußen malen ist etwas Schönes!

 

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Die Kunst füllt das Leben mit gutem Leben.

Beim Malen und Zeichen verankern sich gute Gefühle viel stärker im Menschen als bei einem kurzen Foto.

Sein wir doch mal ehrlich, oft haben die Menschen Fotos, aber keine Erinnerung an die Orte, an denen sie waren.

Weg mit dem Foto, nimm den Skizzenblock und verankere die Schönheit der Welt tief in dir!

DU wirst das Licht, die Schönheit, den Ort und die Gerüche und Geräusche für ewig speichern! Das Ergebnis ist Glück!

Wir strahlen wie die Honigkuchenpferde->

Das ist meine Freundin Nadja Pidan, ebenfalls Mallehrerin. Wir planen und reisen gerne zusammen. Geteiltes Glück ist doppeltes Glück. Dabei entstehen unterschiedliche Ansichten eines Motives, wir sind uns gegenseitig Muse. Bei ihr findet man häufig die gleichen Motive in anderer Technik.

Malen lernen -Gutes anhäufen

Man kann sich in seine eigene Kreativität verbeißen. Man weiß aus der Innovationsforschung: Kreativ ist man nicht unter Druck. Großartige Ideen entstehen in entspannten Momenten. Zum Beispiel unter der Dusche.

Ok. Duschen kommt beim Malen lernen vielleicht nicht in Frage!! Haha

Zeichner- und Malertreffen sind ein toller Weg, die Kreativität aufzulockern und zu entspannen.

Das Leben mit schönen Momenten zu füllen.

Malen lernen – Wie sammelt man Erlebnisse?

Generell gilt es einfach den Rucksack zu packen und loszulegen. Schöner wird es, wenn man Mitstreiter findet. Man motiviert sich gegenseitig! So schaut es aus, wenn ich mit meiner Freundin Claudia male:

Hilft einem Gemeinschaft im öffentlichen Raum zu malen? Man ist dann nicht die Irre, die einsam auf der Straße sitzt. 😎

Malkurs bei Tine Klein, malen lernen, Unterentfelden

Das Bild entstand bei einem meiner Kurse.

Wie findet man Mitstreiter?

Schau dich mal um, es gibt viele Maler- und Zeichnertreffen!

Mach mit!

Die Veranstaltungen sind oft nicht ganz einfach zu finden.

In der Schweiz findet man einige Veranstaltungen hier.

https://switzerland.urbansketchers.org/

International findet man auf dieser Seite Informationen:

https://urbansketchers.org/de/?fbclid=IwAR3zMHxdGIopAVS6yNs-XDcYC3qvgmrSAUnBoFf2YJRSVFTSh7X9Epeylcw

https://uskmem.clubexpress.com/content.aspx?page_id=4001&club_id=174485

Irgendwo auf den internationalen Seiten gibt es eine Liste aller Gruppen in allen Ländern. Und es gibt noch viel mehr inoffizielle Gruppen.

Die Herausforderung ist, sie zu finden.

Auf Facebook findet man viele Veranstaltungen:

Deutschsprachige Gruppe:

Wenn du hier fragst, findest du Menschen in deiner Nähe, in Deutschland und in der Schweiz:

https://www.facebook.com/groups/1400585770160589

Schweizergruppe:

https://www.facebook.com/groups/521679564516677

Ansonsten musst du gezielt suchen, zum Beispiel in Apps wie meet up:

Stichworte sind Urban Sketchers, Urban Sketching, usk, oder Pleinair, Pleinairmalerei

In Zürich heißt zum Beispiel eine Gruppe Paper, Pencil Caffeine. Bei mir in Basel heißt sie Dreiländereck:

https://urbansketchersdreilaendereck.blogspot.com/

Es ist ein bisschen Sucherei, denn jeder nennt seine Gruppe anders. Mal steht der Name der Stadt vorne oder hinten, mal heißt die Gruppe nach einer Region. Oder usk, urbansketching oder Urbansketchers. Aber mit etwas Herumprobieren findest du deine Gruppe.

Frage in den Gruppen oder auf den Webseiten oder gründe selbst eine Gruppe!

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

 

Anerkennung für Kultur zeigen! ->

 

CHF

 

 

 

 

 

 

 

 

Farbe und Stift – Urban Sketching mit Aquarell


Farbe und Stift, das ist ein Dreamteam, dieses Wochenende werde ich in Zürich Sketching mit Aquarellfarbe unterrichten. Das Bild oben, ist auch ein Bild mit Farbe und Stift, doch der Stift schmiegt sich so nah an das Aquarell, dass sie eine Einheit bilden.Viele Menschen glauben Aquarell malen sei schwer. Eine altmodische Technik, für die man einen hohen Grad an Meisterschaft braucht um gute Ergebnisse zu erzielen. Weit gefehlt!

Es benutzen unglaublich viele Menschen Aquarellfarben

Wenn man dies nicht meistern könnte, wäre dies wohl kaum der Fall.

Die Farbe ist eine wunderbare Methode um komplizierte Motive zu handhaben, denn Aquarellfarbe malt sich fast von selbst, wenn man sie großzügig und mit Mut aufträgt, deshalb heißt mein Workshop in Zürich:

Farbe als gefühlvoller Leitfaden.

Dabei geht es darum, einen Ort durch einfache Grundformen einzufangen.
Dies einfachen Grundformen sind die Grundlage für lockere und großzügige Zeichnungen.

Sie sind eine Aufforderung zum Spiel zwischen Farbe und Stift.

Die meisten Menschen empfinden das „Ausmalen“ einer Zeichnung als normal und einfach.

Doch umgekehrt, also Zeichnung auf Farbe ist es mit etwas Übung, einfacher, freier, schneller und ausdrucksstärker. Warum?

Der starke Kontrast des Stiftes übertrumpft die Farbe mühelos. Die Farbe ist, solange sie weich aufgetragen ist, nicht formgebend.

Dies sieht man hier. Die Linie oben drauf, muss sich gar keine Gedanken um die Farbe darunter machen. Deshalb kann man Farbe frei und mutig auftragen, sie ist dann eine Plattform die der Zeichnung eine großen Auftritt gibt.

Im ersten Schritt beim Auftragen der Farbe kann man so gut wie keine Fehler machen.

der Stift kann auf der Basis der Farbe frei arbeiten.

Das Zauberwort ist Kontrast!

Denn der Kontrast zaubert aus der Farbwolke, ein gut erkennbares Motiv.

 

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Das schwierigste an der Methode ist das loslassen. Denn der Kopf begreift nicht so schnell,  dass sich Farbe und Stift entkoppeln dürfen.

Merke: Der Strich ist kein Gefängnis für die Farbe!

Farbe und Stift sind ein Team, doch der Stift darf sich frei über die Farbe bewegen! Dies sieht man an den Bäumen rechts, der Stift schafft die Formgebung auch allein.

 


Betonen durch Kontraste!


Mut, Humor und Lebensfreude sind nach wie vor die schönsten Kontrastfarben gegen das Grau der Welt.
KarlHeinz Karius (*1935)

Was im Leben Mut, Humor und Lebensfreude entspricht, ist in einem Sketching Licht, Schatten und eine abwechslungsreiche Linie.

Genauso wie im Leben braucht man in der Malerei oft etwas Anlauf um Dinge mutig zu meistern.

Lass dir versichern: Deine Startschwierigkeiten sind normal.

Um dies zu meistern, braucht man oft nur Erfahrung, man muss es regelmässig machen!

Die Schwäche von Bildern liegt oft in fehlender Leichtigkeit im Spiel von Farbe und Stift und dem passendem Mut zum Kontrast.

Und da gibt es viele Möglichkeiten um spannend zu arbeiten.

Die wunderbare Welt der Kontraste im Spiel von Stift und Farbe.

 

  1. Der Hell-Dunkel-Kontrast ist der wichtigste Kontrast im Spiel von Stift und Farbe. Der Stift ist meist deutlich dunkler als die Farbe. Deshalb ist mein erster Tipp, die Farbe nicht immer mit dem Stift zu umranden. Der Rand zerhackt den Zusammenhang der Farbe. Mein erster Tipp, wenn man Zeichnungen zur Lichtseite öffnet wirkt, dies harmonischer, leichter und luftiger.
  2. Trick Nummer 2: Der Stift darf sich von der Farbe lösen. Ist die Farbe zum Stift verschoben, entsteht ein merkwürdiger Effekt. Das Bild wird plastischer, weil es mehr Licht einfängt. Dadurch entsteht eine Art 3-D Effekt.
  3. Dunkle schwarze Tinten haben den Vorteil, dass sie alles sehr deutlich zeigen. Farbiges beginnt durch den Kontrast zur dunklen Tinte stark zu strahlen. Dies macht tolle Effekte, kann aber auch sehr hart wirken. Dabei gibt es deutlich mehr Möglichkeiten Farbe und Tinte zu kombinieren.
  4. Farbige Tinten sind eine sehr schöne Möglichkeit im Spiel von Stift und Farbe und der Kontrast von warmen und kalten Farben: Dieser Kontrast bezieht sich auf den Unterschied zwischen warmen Farben (wie Rot, Orange oder Gelb) und kalten Farben (wie Blau, Grün oder Violett). Es schaut super aus, wenn mit Komplementären Tinten auf Farbe malt. Eine blaue Tinte auf oranger Farbe fängt an zu leuchten.
  5. Tinte Ton in Ton: Wer sich eine Tinte sucht, die Ton in Ton zum Bild ist, hat eine Möglichkeit, die man mit schwarzer Tinte nicht hat. Mann kann in feuchter Farbe zeichnen! Dies geht nicht nur viel schneller, sondern es wirkt weicher. Da sich Tinte und Farbe mischen, entsteht eine enge und harmonische Bindung.
  6. Weniger ist mehr! Die grosse Form gibt die Farbe. Der Stift darf jedoch einige Kapriolen schlagen. Es sieht zauberhaft aus wenn der Stift „Mätzchen“ macht. Doch merke, dies wirkt nur wenn man nicht alles zeichnet. Beladene und völlig überfrachtete Zeichnungen erschlagen die Farbe. Sie wirken schwer.
  7. Groß-Klein-Kontrast: Dieser Kontrast bezieht sich auf den Unterschied zwischen großen und kleinen Formen oder Objekten im Bild. Die Farbe ist für das Grosse und Ganze und für die Stimmung. Der Stift liefert Form, Kontraste und kleine Detail. Kleine Details sieht man viel besser, wenn man sie nur vereinzelt einstreut!
  8. So richtig schön wird eine Zeichnung, wenn man den Mut hat unterschiedliche Lienenarten und Strukturen mit dem Stift zu zeichnen. Mach dir klar das du nicht nur gerade Linien machen musst, du kannst den Stift auch für Strukturen einsetzen. Punkte, Raster, Strichel…lass deine Hand tanzen.
  9. Abwechslung wirkt aufregend! Unterschiedliche Bereiche eines Sketchings können sehr aufregend und abwechslungsreich gestaltet werden. An einer Stelle hat man Aquarell pur, an anderer Stelle eine genaue Zeichnung oder man ergänzt die Farbe nur durch ein paar Strukturen.        
  10. Die Verteilung der Zeichnung auf der Farbe kann sehr unterschiedlich sein. Faustregel: Das Bildzentrum ist das Wichtigste, deshalb wird es am genauesten und aufregendsten gestaltet.
  11. Farbe kann flüssig und im einem Zug aufgetragen werden. Dabei sollte man beachten, das man das zusammentreffen von Komplementärfarben vermeidet, wenn keine Grau- und Brauntönen entstehen sollen.

 


Stift und Farbe im Bildzentrum treffen sich die Kontraste


Die Farbe:

Optimalerweise treffen sich die Kontraste im Bildzentrum, denn das Auge wird dorthin gezogen, wo sich die höchsten Unterschiede treffen.

 

Wir tragen also zuerst mutig und grosszügig die Farbe auf. Dabei achten wir darauf, dass die interessantesten Farbkombinationen dort sind, wo später das Zentrum des Bildes sein soll.

Kleine Fehler stören nicht, denn wir haben in der nächsten Schicht noch die Wunderwaffe Stift.

Es gibt beim Farbauftrag nur 2 Dinge zu beachten:

  • Weisse Stellen im Bildzentrum frei lassen und den Farbauftrag dort am aufregendsten gestalten.
  • Farben am Rand des Bildes weich auslaufen lassen. Keine harten Kanten, weissen Stellen und wilden Farben am Rand des Bildes. Warum? Das Auge würde aus dem Bild gerissen.

Faustregel: Du machst das aufregend was du zeigen möchtest.

Also Zurückhaltung an den Rändern des Blickfelds.

Einsatz des Stiftes:

Die Farbe kann man zum Rand hin viel leichter auslaufen lassen, deshalb ist der Stift das Mittel der Wahl um das Bildzentrum zu betonen.

Im Bildzentrum darf der Stift ausdrucksstark werden.

Zum Rand hin wird der Einsatz des Stiftes oft spärlicher. Es gibt jedoch eine Ausnahme:

Linien die zum Motiv hinführen sind in den Aussenbereichen eines Bildes, das Mittel der Wahl!

Liebe Grüsse ich freue mich ungeheuer auf Zürich!

Die Untermalung ist ein Thema, was eng mit diesem zusammen hängt:

https://blog.herz-der-kunst.ch/die-untermalung-im-skizzenbuch-und-urban-sketching/

https://blog.herz-der-kunst.ch/untermalung-das-gefuehl-unter-dem-bild/

Malen und Sehen Handout für Świdnica

Malen und Sehen hängen eng zusammen:

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass wunderbar genau gezeichnete und gemalte Bilder nicht so gut aussehen wie erwartet?

Das könnte daran liegen, dass diese Bilder eine Wirklichkeit zeigen, die nicht unseren Sehgewohnheiten entspricht.

Wir vergessen oft, dass der Mensch immer nur ein kleiner Teil des Großen und Ganzen ist, und so sieht der Mensch auch.

Der Mensch ist nicht in der Lage die ganze Wirklichkeit mit einem Blick wahrzunehmen! Die Welt ist zu groß und es gibt zu viele Dinge zusehen! Deshalb konzentrieren wir und der Brennpunkt des Auges erlaubt es uns nur einen kleinen Ausschnitt der Welt zu sehen.

Und doch malen und zeichnen wir ein bisschen hochmütig, als könnten wir mit den scharfen Augen eines Raubvogels alles sehen!

Dieses überladen von Bildern erfolgt nicht aus Hochmut, denn die meisten Kreativen sind die nettesten Menschen, die man sich denken kann. Wir malen so, weil wir unsicher sind!

Wir möchten ein gutes und ordentliches Bild machen!

Weder Malen noch Sehen sind einfach! Deshalb neigen Maler und Zeichner dazu, ihre Motive in kleine Stücke zu zerlegen, denn dies erscheint als die beste Methode um alles beim Malen besser zu kontrollieren.

Generell sind die meisten Menschen beim Malen totale Kontrollfreaks.

Im Laufe unseres Lebens haben wir es gelernt Fehler zu vermeiden. Wir haben gelernt, dass uns der Sturz mit dem Fahrrad weh tut, bemerkt dass die anderen lachen, wenn wir etwas nicht können, und wir mussten mit der Enttäuschung unserer Eltern umgehen, wenn wir nicht gut lernten.

Keine Fehler machen, das ist die Erkenntnis unseres Lebens!

Gerade beim Malen schlägt diese Eigenschaft sehr zu. Wir sind sehr korrekt, denn wir haben bemerkt, dass wir durch Fehler mehr Arbeit haben, oder Bilder ruinieren.

Generell scheint der Gedanke vollkommen absurd, in ersten Schritt unserer Malerei Fehler zuzulassen.

Wir versuchen doch immer unser Bestes zu geben.

Aber so absurd wie es scheint, wie wäre es Fehler in unserem Bild zuzulassen? Was würde passieren, wenn wir uns trauen die Farbe loszulassen?  Es wäre gut, denn unser Auge sieht unscharf. Und der Betrachter ist dir dankbar, wenn er einen normalen Blick sieht und nicht das Adlerauge eines Malers!

Deshalb können wir im ersten Schritt des Bildes so glücklich malen wie Kinder!

Mach es dir einfach! Denn der Mensch sieht nicht genau!

Wie funktioniert unser Blick?

Die Art wie wir sehen legt einen völlig anderen Malstil nahe. Der Mensch sieht nicht wie ein Raubvogel.

Wenn du kein Wunder bist, kannst du keine Maus in 700 m Entfernung erkennen.

Weder Malen und Sehen müssen ganz genau sein. Und trotzdem malen wir so als ob! Weil wir alles gut machen möchten, versuchen wir noch Fenster genau zu malen, die wir längst nicht mehr beachten würden, wenn wir wie ein normaler Mensch schauen.

Doch das ist unnatürlich, denn der Mensch hat nur ein kleines Blickfeld, in dem er scharf sieht.

Blickfeld und Peripheres Sehen:

Der Mensch hat ein zentrales Sehfeld, auf das er sich konzentriert, um Details und Farben wahrzunehmen. Das periphere Sehen hingegen ist unscharf und weniger farbsensitiv. In dieser Zone können Bewegungen und grobe Umrisse wahrgenommen werden, aber feine Details werden vernachlässigt.

Fakten über das periphere Sehen: Malen und sehen

  • Erstens Unschärfe: Die Auflösung des peripheren Sehens ist deutlich geringer als die des zentralen Sehens. Feine Details, klare Konturen und scharfe Kanten werden in diesem Bereich nicht so deutlich wahrgenommen.

Merke: Du kannst ungenau und verschwommen Malen! Dein Betrachter wird dies akzeptieren, weil er selbst so sieht!

  • Zweitens Umrisserkennung: Obwohl die Feinheiten von Objekten im peripheren Sehen nicht klar erkennbar sind, kann man grobe Umrisse und Formen wahrnehmen. Dadurch können wir eine allgemeine Vorstellung davon bekommen, was sich in unserem Sichtfeld befindet, ohne es direkt anzuschauen. Dies ist die wichtige Erkenntnis für das Malen.

Gerade weil wir Perfektionisten sind, ist es schwer zu begreifen Oft mal reichen grobe Umrisse für ein tolles Bild.

Merke Ungenauigkeit und Unschärfe verbindet Bilder zu einem natürlichen Blick.

Die Ungenauigkeit, Unschärfe und Verbindung der Farbe tragen zu einem harmonischen Bild bei.

Wo sehen wir scharf und wo ist Unschärfe in der Malerei erlaubt?

Der Mensch sieht ca 180 Grad! Er sieht jedoch nur ein einem kleinen Teil scharf.

  • Das zentrale Sehfeld macht ungefähr 2 bis 5 Grad unseres Gesichtsfeldes aus. Das bedeutet, dass der Bereich, auf den wir unseren Blick direkt fokussieren können, etwa dem Blickfeld entspricht, das wir haben, wenn wir einen Punkt anstarren und die Augen ruhig halten. In diesem Bereich haben wir die höchste Detailgenauigkeit und Farbwahrnehmung.

Merke: Es ist wichtig das du deinem Betrachter ein Bildzentrum anbietest. Hier sind eine wunderbare Farbigkeit und Vielfalt und Genauigkeit sinnvoll.

  • Peripheres Sehen: Das periphere Sehen umfasst den Rest des Gesichtsfeldes außerhalb des zentralen Sehens. Es kann je nach Quelle und Kontext etwa 175 bis 180 Grad oder mehr ausmachen. Das periphere Sehen bietet ein großes Gesichtsfeld, aber die Auflösung und Farbwahrnehmung sind hier deutlich geringer als im zentralen Sehfeld.

Merke: Du bist frei, bei einem Blick, sieht der Mensch nicht viel! Du kannst viele Dinge in Bildern einfach ausblenden oder verschwimmen lassen. Dein Betrachter wird es akzeptieren.

Die wichtigste Erkenntnis ist, dass du dich nicht selbst bei jedem Fehler beschimpfen musst.

Fehler sind Definitionssache -Farbe darf frei sein:

Ist dir schon einmal passiert, dass du Dich über ein Bild geärgert hast? Und die anderen fanden dein Bild trotzdem gut?

Wir Definieren alles, was nicht nach unserem Plan läuft als Fehler!

Ob etwas ein Fehler ist, hängt mehr mit unseren eigenen Ansprüchen zusammen als mit dem, was tatsächlich ist!

Tatsächlich hängen Fehler stark davon ab wie man selbst sozialisiert wurde.

Ein Architekt, der Zeit seines Lebens Angst vor Bauschäden hatte, wird es beim Zeichnen schwer haben, ein Fenster wegzulassen. Auch ein Buchhalter, der Zeit seines Lebens korrekt sein musste, wird Probleme haben ungenau zu sein.

Doch wer die Farbe frei lässt, wird erkennen, dass sie ihre eigenen Gesetze hat.

Denke immer daran 175 von 180 Grad unseres Blickfeldes sind ungenau.

Farbe braucht keine genauen Formen, um Gefühle und Informationen zu übermitteln.

Workshop Malen und sehen Swidnica, Polen,uskswidnica2023

Tatsache ist, dass sich die Farbe enorme Regelverstöße erlauben kann, ohne, dass die Informationsübermittlung im Bild gestört wird.

Man kann die Farbe im wahrsten Sinne des Worts laufen lassen.

 

Tine Klein Aquarell, Barcelona, urbansketchersBarcelona. Malen und sehen, Uskcatalunya

Wenn Farbe aus einem Motiv ausbricht, dann betrachten wir das als Fehler. Doch wenn sich die Farbe nicht an die Form hält, dann kann sie ihre Emotionale Wirkung besser ausüben.

Nur die Groben Formen müssen erkennbar sein!

Eigentlich ist dieses Bild eine Ansammlung von Fehlern und doch wirkt es stark!

 

Wer begriffen hat, dass Farbe Freiheit braucht, der versucht sie loszulassen, doch…

Die Farbe freilassen ist schmerzhaft!

Gerade weil man Angst hat Fehler zu machen, braucht es eine enorme Überwindung, Farben unkontrolliert laufen zu lassen.

Die Angst chaotischen Unfug zu produzieren ist einfach zu groß!

Erst wer den Sprung wagt wird merken!

Oh! meine Bilder gewinnen, sie werden besser!

Tine Klein Bern Münsterplattform, Tutorial Wie wird dein Bild aussehen.

Freiheit ist gut! Doch jede Freiheit hat eigene Regeln!

Mein Tipp ist, bleibe bei der zentralen Sache.

Findest du etwas schön, bedeutet es dir etwas, dann zeige es liebevoll und genau.

Was du damit tust, ist dem Betrachter zu zeigen, wo du hinguckst!

Was interessiert mich der Fußboden? Dort wo ich wenig Interesse habe, lasse loss!

Wichtig ist allerdings das die losgelassenen Bereiche keine zerstörerische Wirkung auf die wichtigen Bereiche haben.

Merke: am Rand des Interesses und Sichtfeldes löst sich die Farbe und Form auf!

Der Workshop in Świdnica -Polen:

Du bist frei und trotzdem geborgen!

Große Teile des Sichtfeldes sind unscharf und deshalb dürfen wir malen wie die Kinder.

  • Wir lernen die Farbe in einem einzigen großen unscharfen Klecks aufzutragen.
  • Ein wenig Farbtheorie hilft uns beim Malen keine schmuddeligen Farben zu erzeugen.

Im zweiten Teil des Workshops beim Sketchfestival in Polen lernen wir, wie man aus dem Farbklecks ein schönes definiertes Bild macht.

Wir fügen Schatten und Details zum Bild hinzu, damit die wichtigen Bereiche des Bildes schön werden. Wie unser Blick der im Blickfeld genau und farbenfroh ist.

Bilder werden durch dunkle Farben definiert!

Das Schöne ist, das man zuerst nur einen farbigen Klecks malen muss. Die Farbe arbeitet für uns. Doch dort, wo wir genau hinsehen, darf unser Bild genau werden.

Hier hilft uns der Stift, dunkle Farben und Schatten, um genaue Formen zu zaubern.

Wie setzt man dunklen Farben am besten ein?

Oft reicht es schon, wenn man ein Motiv im Blickfeld mit ein paar dunklen Strichen definiert, dies sieht man am Glockenturm. Obwohl das Gelb ausgelaufen ist, wird der Turm durch die Striche und den Schatten sichtbar.

Eine super Möglichkeit ist das man das Motiv von außen malt. Man malt die Dunkelheit neben dem Motiv und das Motiv entsteht wie von Zauberhand von selbst. Das sieht man links. Nicht die Kirche wurde gemalt, sondern der Baum. Wichtig, eine scharfe Kante entsteht nur dann, wenn das Papier trocken ist.

 

Dies sieht man ebenfalls am Brunnen. In den Bereichen außerhalb des Blickfeldes lässt man die Farbe laufen. Baum ganz links.

Wir sieht man das Spiel aus großer Grundform und Genauigkeit durch den Stift.

Workshop Malen und sehen Swidnica, Polen,uskswidnica2023

Wenn man Farbe laufen lässt, dann möchte man schöne Farben wie hier.

Lösungen für die Freiheit der Farbe! Malen und Sehen

Gefahren Punkt – Komplementäre Farben.

Malen und Sehen beruhen auf Vergleich.

Immer dann, wenn man Farben frei laufen lässt, dann gibt es ungewollte Vergrauungen.

Die Farbe sieht leider aus wie Erbsensuppe!

Dem immer dann, wenn komplementäre Farben ineinanderlaufen, entstehen graue Stellen, schwarze oder hässlich braune Stellen.

Die eine Farbe eliminiert die andere durch entgegengesetzte Wellenlängen.

Nun stellt man sich die Frage wie kann ich frei und glücklich arbeiten, wenn doch ständig die Gefahr von grauer oder hässlich matschiger Farbe besteht?

 Komplementärfarben vermeiden.

Man arbeitet auf einer Seite des Farbkreises zum Beispiel von gelb bis Rot. Hier entstehen keine matschigen Farben.

Tipp: Komplementärfarbe wird dann erst in einem 2. Schritt benutzt. Trocknen lassen ist besonders wichtig!

In Bereichen, wo die Farbe strahlen soll, darf nicht mit Komplementärfarbe gemalt werden, wenn die Farbe noch feucht ist.

Jede Farbe hat ihren Platz:

Es ist sinnvoll, wenn man großzügig Bereiche definiert, wo nur Farben sind, die untereinander schöne Mischfarben erzeugen. Kontraste mit Komplementärfarben setzt man später, oft auch erst nach dem Trocknen.

Malen und sehen Tine Klein Aquarell Basel

Brückenfarben:

Das Problem mit der Vergrauung löst sich schnell, wenn man sich Gedanken über eine farbliche Brückenlösung macht. Das Rot soll sich nicht mit dem Grün mischen. Dann muss eine Farbe dazwischen, die mit beiden Farben kein Grau bildet.

Ich freue mich unendlich auf euch!

Liebe Grüße nach Polen

Tine

Viele Umarmungen an das großartige Organisatoren Team in Świdnica, denn ohne eure Hilfe hätte ich den Besuch bei euch nicht geschafft!

Was ist Wissen wert?

CHF

Workshopunterlagen für Indien:

https://blog.herz-der-kunst.ch/brush-techniques-usk-proposal-for-pune-india/