Negativtechnik macht happy!
Negativtechnik und die Fähigkeit spontan zu malen, hat dies einen Zusammenhang?
Aber klar! Es ist die Sicherheit, dass man etwas später noch richten kann, sie ist gold wert. Doch das habe ich als Malschülerin nicht verstanden.
Negativtechniken, sind Techniken, bei denen man ein Motiv von außen malt.
Ich dachte immer, wie soll mir das helfen? Ich kämpfte mit der Linie und der Formgebung. Und dann sollte ich einen Gegenstand von außen malen?
Ich konnte den Sinn nicht sehen. Von innen oder von außen, bleibt die Linie nicht die Gleiche?
Mein Problem war, das ich wie eine Zeichnerin dachte: Eine Form war für mich etwas, das exakt mit einer Linie begrenzt war.
Das ich damit aber umgehen könnte, als wenn ich Konfetti in die Luft werfe und auf dem Fußboden entsteht wie von Zauberhand ein schönes Bild, auf die Idee bin ich nicht gekommen.
Das ist einfach zu absurd!
Negativmalerei ein Geschenk beim Malen:
Beim Malen funktioniert der Trick Negativtechnik vielfältig. Vergisst man erst einmal, dass alles eine Linie oder Grenze haben muss, dann kann man viel freier arbeiten, wenn die Fargen wie eine Welle über das Bild schwappen. Man (Frau) kann tatsächlich die Farben wie Konfetti in die Luft werfen.
Die Farben werden locker auf das Bild geworfen, in dem festen Wissen, die Negativformen werden es später richten!
Aber warum, soll es so einfach sein?
Die einfache Antwort lautet: Weil man Formen erst später durch dunklere Farben definiert!
Das ist das Geschenk der Freiheit!
Doch Maler*innen und Zeichner*innen kleben oft strickt an der Linie! Auch Maler*innen sind im Grunde immer Zeichner*innen, weil sie nicht davon loslassen vorzuzeichnen und in der Linie zu denken. Das ist aber gar nicht nötig, denn der Mensch tickt anders.
Mustererkennung, uralt und hyperaktiv
Mustererkennung des Menschen bezieht sich auf die Fähigkeit des menschlichen Gehirns, Muster und Zusammenhänge in Informationen zu erkennen und zu interpretieren.
Unsere Vorfahren haben im Dschungel Spuren gelesen und gelernt sie geschickt zu nutzen, um Nahrung zu finden.
Die Mustererkennung liegt in unseren Genen! Wir können aus Formen und Flecken Dinge erkennen. Selbst in den abstrakten Wolken sehen wir etwas.
Zufälliges fällt uns daher schwer, denn wir suchen naturgegeben, immer das Muster!
Leider erkennt unsere Mustererkennung jeden Scheiß als Muster!
Kann ja, kein Zufall sein! – Mit diesem Spruch fängt das Unheil an! Dies hat der Menschheit schon viel Leid beschert! Ist in diesem Winter eine Jungfrau gestorben und im nächsten Sommer war die Ernte gut? Na, dann opfern wir doch mal ein Mädel! Werden um die Frau des Schmidts ein paar Leute krank, na dann verbrennen wir die Alte!
Die Mustererkennung ist so genial wie gefährlich! Heute sorgt sie für Verschwörungstheorien, weil Menschen Zusammenhänge sehen, wo keine sind!
Mustererkennung ist genial für Maler*innen.
Sie funktioniert immer noch in unseren Köpfen und für Maler*innen ist dies eine enorm gute Nachricht!
Wir können einfache Farb und Formenmuster benutzen, um Dinge zu zeigen! Das macht den Betrachtern unserer Bilder sogar Spaß.
Sie erkennen auch im Chaos die nötigen Informationen.
Das heißt im Umkehrschluss, du must beim Malen nicht perfekt sein, um das perfekte Bild zu malen. Die Mustererkennung hilft uns Dinge, einfach und effektiv darzustellen, wenn wir darauf vertrauen, dass ihr Publikum mithilft!
Unsere Betrachter wird auch noch aus wirren visuellen Form- und Farbmustern die dargestellten Gegenstände erkennen.
Abstrakt ist vertrackt! Negativtechnik hilft!
Wir können frei und spontan arbeiten und unser Publikum sieht trotzdem, was wir malen.
Schau noch einmal in die linke Seite des Bildes.
Hast du oben gedacht: Himmel auf der linken Seite des Bildes sehe ich überhaupt nichts? wahrscheinlich nicht! Du hast dort eine Stadt gesehen, obwohl die Formen der Häuser überlappen. Auf manchen Stellen stehen 2 Häuser, es gibt Hausfragmente. Fenster des einen Hauses sind im anderen zu sehen. In Realität geht das nicht, doch dein Kopf hat alles perfekt zusammengebaut.
Du hast es wahrscheinlich nicht einmal bemerkt, dies ist der Erfolg der Mustererkennung:
Die linke Seite des Bildes wird genauso gut erkannt, wie die ordentlich gemalte rechte Seite des Bildes.
Und das solltest du dir sagen, wenn du dich beim Malen mal wieder für einen vermeidlichen Fehler fertig machst.
Dummerweise funktioniert die Mustererkennung nicht nur unseren Betrachtern. Die Mustererkennung hat auch die Malerin*innen wunderbar im Griff.
Mal spontan! Upp’s und schon ist es ein Muster!
Denn uns nun jemand sagt: Male frei, spontan und abstrakt, deine Betrachter erkennen das! Wird uns dies sehr schwerfallen.
Es ist so gut wie unmöglich, Dinge zufällig und unregelmäßig zu malen.
Malen wir einen Wald, so werden wir die Bäume unterbewusst gleichmäßig verteilen. für Blümchen auf der Wiese werden wir ein beknacktes Muster finden. Das kennst du sicher bei dir selbst.
Deshalb funktioniert es auch nicht eine Linienzeichnung locker und frei zu kolorieren, denn wir halten uns an das Muster der Linien!
Aus diesem Grund kolorieren viele professionelle Maler anders. Sie werfen zuerst fast zufällig abstrakte Kolorierungen auf das Blatt. Und hier kommt die Negativtechnik ins Spiel.
Negativtechnik fängt es ein!
Sie werfen erst freie Farbverläufe auf das Blatt. Dort wo Licht wichtig wird, sie darauf die Helligkeit stehen zulassen. Das ist die einzige Voraussetzung!
Aus diesen zufälligen Farbstrukturen arbeiten sie dann Formen, zum Beispiel Häuser heraus.
Schau mal rechts im Bild sind die Häuser fast klassisch gemalt. Links entstehen die Formen aus den Schatten.
In der Mitte entsteht das Pantheon in Lissabon aus Himmel, Bäumen und Schatten. Links verschwimmt es mit den Farben der Häuser. Dies ist Zufall. Der Maler behält auch im wüstesten Chaos die Kontrolle, weil es nur darum geht Formen zu zeigen.
Die Negativ-Technik verhilft uns zu einem vielfältigeren und spontanen Farbauftrag. Weil auch Formen aus vollkommen zufälligen Farben, die schon auf dem Blatt sind, entstehen können.
Negativtechnik macht Spontanität leicht!
Eine schöne Stimmung und großartige Farbeffekte:
Malt man zuerst große zusammenhängende Farbflächen, dann entstehen großartige Farben und auch zufällige Mischungen. Diese wundervollen Farben werden das Bild bestimmen.
Das Bild bekommt eine Farbstimmung.
Da ich die Gegenstände des Bildes später durch die negativ-Technik definiere, besteht jeder Gegenstand des Bildes aus der ersten Farblasur.
Es entsteht eine zauberhafte Gemeinschaft die stark wirkt.
Diese Bilder haben die Stärke der Einheit gegenüber Bildern, in denen jeder Gegenstand einzeln ausgemalt wurde.
Das Bild wandelt sich vom Flickenteppich zur Stimmung.
Die richtige Form entsteht durch das Setzen der dunklen Farbflächen und Schattenlinien, wie zum Beispiel Regenrinnen. Die Mustererkennung springt an man sieht Häuser.
Erst wenn es um die Schatten geht, muss man Formen definieren.
Ich wünsche Dir viel Spass. Übrigens ist die Negativtechnik am einfachsten, wenn ma einen dunkeln Hintergrund hat, denn dann muss man um helles im Vordergrund einfach drumherum malen, kinderleicht.
Liebe Grüße ins Wochenende!
Tine
Was ist Wissen wert?
Der Blick ins Buch, lohnt sich. ich bin nicht verantwortlich für die Inhalte,
https://www.youtube.com/watch?v=zKKuiYMopWQ
https://blog.herz-der-kunst.ch/schnelle-zeichnungen-mit-hilfe-des-nichts/