Deine Kunst soll sein, wie Augen, die lächeln, das Strahlen ist für jeden sichtbar, der Grund dafür gehört aber nur Dir!
Aquarell geht in die Seele, weil die Farben strahlen. Ja, wenn sie denn strahlen?! Strahlende Aquarellfarben sind kleine Zicken, stimmt eine Kleinigkeit nicht, dann hören sie auf zu funkeln!
Wenn du Probleme hast deine Aquarellfarben zum Leuchten zu bringen, dann hilft dir der folgende Artikel vielleicht.
Strahlende Aquarellfarben werden sehr leicht verschmutzt. Dies ist mitunter vollkommen unsichtbar, bis die Farbe auf das Papier kommt und ihren Ganz verloren hat.
Wo stecken unsichtbare Verunreinigungen, die strahlende Aquarellfarben unmöglich machen?
Die kurze Antwort ist Wasser, Kasten, Zwinge. Meine Wurzeln liegen in der Pleinairmalerei (Freiluft) und dem Urban Sketching. In dieser Scene ist es hipp nur kleines Material mitzunehmen.
Malwasser:
Oft sehe ich Maler, die nur ein bisschen Wasser, dabeihaben oder einen Wassertankpinsel. Die schlichte Sachlage ist aber, dass die Aquarellfarben viel sauberes Wasser zum Strahlen brauchen. Du würdest deine Küche auch nicht mit einem stinkenden Lappen putzen und danach erwarten das sie blitzblank ist? In Malwasser sammeln sich alle Farbreste, schüttet man alle Farben zusammen bildet sich Schwarz, Braun oder schlammig Grün.
Die strahlendste Aquarellfarbe der Welt kann dagegen nicht anstinken.
Ein älterer Aquarellkasten:
Wer mit Näpfchen malt, ist in dem meisten Fällen gut damit unterwegs. Doch sind die Farbnäpfchen älter bilden sich Löcher in der Farbe, In diese Löcher kriecht beim Mischen Wasser und Rückstände anderer Farben. Dieses Gemisch sickert jedes Mal unter den sauberen Farbenblock und bildet darunter eine schmierig dreckige Schicht. Die Farbe sieht oben sauber aus, unten ist sie jedoch verschmutzt. Beim Mischen mit viel Flüssigkeit wird der Dreck dann in die Farbe gespült. Das Resultat ist, das die Farbe nicht strahlt, sie ist verschmutzt.
Eine Lösung gibt es dafür nicht. Meistens ist dies kaum merklich, doch leuchtend strahlen können diese Farben nicht.
Wenn Farbe so richtig rein strahlen soll, dann ist es sinnvoll sie frisch aus der Tube zu nehmen.
Es gibt jedoch eine zweite Möglichkeit.
Farben, mit denen man viel mischt, sind im Kasten immer verdreckt.
Ich mische mein Schwarz aus Ultramarin feinst und Siena gebrannt.
Mein altes Ultramarin ist immer dreckig wie ein Schornsteinfeger.
Deshalb habe ich für stark verdreckte Farben immer 2 im Kasten.
Ein Dreckiges zum Mischen, ein sauberes Näpfchen für das Strahlen.
Strahlende Aquarellfarben und der Pinsel:
Auch Pinsel können dreckig sein, ohne dass man es merkt.
Unsachgemäße Reinigung der Pinsel: Wenn Sie Ihre Pinsel nicht ordnungsgemäß reinigen, können sich Farbreste im Pinsel an der Zwinge ansammeln.
Malt man mit der Spitze ist die Farbe sauber, benutzt man den Pinselkörper, z.B. um Farbe aufzunehmen, mischen sich die Verunreinigungen an der Zwinge mit den strahlenden Aquarellfarben und aus ist die Maus! Das Strahlen ist weg!
So kommt es dann zu unerwünschten Mischungen mit dem Pinseldreck.
Möchte man diese gruseligen Farbkombinationen vermeiden sollte man die Haare an der Zwinge ab und zu sanft mit Kernseife waschen. Man tut den Pinsel damit etwas Gutes!
Denn Pinsel verlieren nach und nach ihre Spitze, weil die Haare an der Zwinge sich spreizen.
Die Pflege mit Kernseife verhindert dies. Farbkontaminationen zu vermeiden.
Strahlende Aquarellfarben und das Papier:
Was ist eigentlich ein gutes Aquarellpapier?
Die meisten Aquarellmaler würden sagen:
Ein hochwertiges und teures Baumwollpapier.
Dies Aussage bezieht sich jedoch auf die Wasseraufnahmefähigkeit des Papiers. Das Papier zieht viel Wasser und dadurch hat man sehr viel Zeit für nasse Techniken. Doch nichts im Leben ist umsonst, diese Zeit bezahlt man mit anderen Fähigkeiten des Papiers oder der Farbe. Man kann im Leben eben nicht alles haben.
Diese Papiere sind Säufer! Sie bekommen den Hals nicht voll!
Die sogenannten „guten Baumwollpapiere“ saufen nicht nur Wasser, sie fressen auch Pigmente!
Diese Papiere brauchen eine viel höhere Sättigung an Pigmenten!
Denn wenn viel Wasser im Spiel ist, verblassen Farben.
Wer auf diese Papiere umstellt muss mit viel höheren Pigmentdichten arbeiten, denn die Pigmente verblassen beim Trocknen.
Wer strahlende Farben mag, sollte auf gut geleimten Papieren arbeiten. Der Leim verhindert das Einsickern der Pigmente in die Fasern.
Der Leimschicht unterstützt strahlende Aquarellfarben!
Deshalb niemals in Skizzenbüchern malen, die kein Aquarellpapier haben.
Übermischen:
Strahlende Aquarellfarben brauchen etwas Fingerfertigkeit beim Mischen.
Das Übermischen von Aquarellfarben kann zu einer matschigen, einheitlichen Farbe führen. Es ist wichtig, dass die Farben teilweise ineinander übergehen, um eine lebendige und interessante Wirkung zu erzielen. Dies erzeugt man dadurch, dass man in einmal aufgetragenen Aquarellfarben nicht mehr herumrührt.
Dort wo ein Pigment klar und rein steht, dort strahlt die Farbe!
Deshalb auftragen und auch beim Mischen auf dem Blatt, sofort die Finger weg! Wenn du etwas massieren möchtest, mach das bei deinem Liebsten! Aber lass die Finger von den Farben! XD
Ungeeignete Farbkombinationen:
Ein weiterer Fehler besteht darin, Farben zu mischen, die sich gegenseitig dämpfen. Es ist hilfreich, ein grundlegendes Verständnis von Farbtheorie zu haben, um zu wissen, welche Farben gemischt werden können, und welche Farben man nicht mischen darf, wenn man strahlende Aquarellfarben erzeugen möchte.
Krasse Fehler sind, das Mischen von komplementären Pigmenten, die unsichtbar in den Aquarellfarben versteckt sind.
Ein Verständnisbeispiel:
Steckt in einem Rot Orange wird die Mischung mit Blau nicht Lila sondern Grau!
Profis greifen deshalb gerne zu Farben, in denen nur ein Pigment steckt, so ist man sicher, dass man beim Mischen keine unliebsamen Überraschungen erlebt.
Apropos Überraschungen!
Der gute alte Test auf Probepapier hilft! Klar ist es nervig die Farben vor dem Malen zu testen. Aber noch nerviger ist es ein gutes Bild durch matschige Farben zu ruinieren!
Liebe Grüße ins Wochenende!
Tine
Was ist Wissen wert?!