Strahlende Aquarellfarben- so funktioniert es:

strahlende Aquarellfarben Saint Marti Provencials Barcelona

Deine Kunst soll sein, wie Augen, die lächeln, das Strahlen ist für jeden sichtbar, der Grund dafür gehört aber nur Dir!

Aquarell geht in die Seele, weil die Farben strahlen. Ja, wenn sie denn strahlen?! Strahlende Aquarellfarben sind kleine Zicken, stimmt eine Kleinigkeit nicht, dann hören sie auf zu funkeln!

Wenn du Probleme hast deine Aquarellfarben zum Leuchten zu bringen, dann hilft dir der folgende Artikel vielleicht.

Strahlende Aquarellfarben werden sehr leicht verschmutzt. Dies ist mitunter vollkommen unsichtbar, bis die Farbe auf das Papier kommt und ihren Ganz verloren hat.

Wo stecken unsichtbare Verunreinigungen, die strahlende Aquarellfarben unmöglich machen?

Die kurze Antwort ist Wasser, Kasten, Zwinge. Meine Wurzeln liegen in der Pleinairmalerei (Freiluft) und dem Urban Sketching. In dieser Scene ist es hipp nur kleines Material mitzunehmen.

Malwasser:

Oft sehe ich Maler, die nur ein bisschen Wasser, dabeihaben oder einen Wassertankpinsel. Die schlichte Sachlage ist aber, dass die Aquarellfarben viel sauberes Wasser zum Strahlen brauchen. Du würdest deine Küche auch nicht mit einem stinkenden Lappen putzen und danach erwarten das sie blitzblank ist? In Malwasser sammeln sich alle Farbreste, schüttet man alle Farben zusammen bildet sich Schwarz, Braun oder schlammig Grün.

Die strahlendste Aquarellfarbe der Welt kann dagegen nicht anstinken.

Ein älterer Aquarellkasten:

Wer mit Näpfchen malt, ist in dem meisten Fällen gut damit unterwegs. Doch sind die Farbnäpfchen älter bilden sich Löcher in der Farbe, In diese Löcher kriecht beim Mischen Wasser und Rückstände anderer Farben. Dieses Gemisch sickert jedes Mal unter den sauberen Farbenblock und bildet darunter eine schmierig dreckige Schicht. Die Farbe sieht oben sauber aus, unten ist sie jedoch verschmutzt. Beim Mischen mit viel Flüssigkeit wird der Dreck dann in die Farbe gespült. Das Resultat ist, das die Farbe nicht strahlt, sie ist verschmutzt.

Eine Lösung gibt es dafür nicht. Meistens ist dies kaum merklich, doch leuchtend strahlen können diese Farben nicht.

Wenn Farbe so richtig rein strahlen soll, dann ist es sinnvoll sie frisch aus der Tube zu nehmen.

Es gibt jedoch eine zweite Möglichkeit.

Farben, mit denen man viel mischt, sind im Kasten immer verdreckt.

Ich mische mein Schwarz aus Ultramarin feinst und Siena gebrannt.

Mein altes Ultramarin ist immer dreckig wie ein Schornsteinfeger.

Deshalb habe ich für stark verdreckte Farben immer 2 im Kasten.

Ein Dreckiges zum Mischen, ein sauberes Näpfchen für das Strahlen.

Strahlende Aquarellfarben und der Pinsel:

Auch Pinsel können dreckig sein, ohne dass man es merkt.

Unsachgemäße Reinigung der Pinsel: Wenn Sie Ihre Pinsel nicht ordnungsgemäß reinigen, können sich Farbreste im Pinsel an der Zwinge ansammeln.

Malt man mit der Spitze ist die Farbe sauber, benutzt man den Pinselkörper, z.B. um Farbe aufzunehmen, mischen sich die Verunreinigungen an der Zwinge mit den strahlenden Aquarellfarben und aus ist die Maus! Das Strahlen ist weg!

So kommt es dann zu unerwünschten Mischungen mit dem Pinseldreck.

Möchte man diese gruseligen Farbkombinationen vermeiden sollte man die Haare an der Zwinge ab und zu sanft mit Kernseife waschen. Man tut den Pinsel damit etwas Gutes!

Denn Pinsel verlieren nach und nach ihre Spitze, weil die Haare an der Zwinge sich spreizen.

Die Pflege mit Kernseife verhindert dies. Farbkontaminationen zu vermeiden.

Strahlende Aquarellfarben und das Papier:

Was ist eigentlich ein gutes Aquarellpapier?

Die meisten Aquarellmaler würden sagen:

Ein hochwertiges und teures Baumwollpapier.

Dies Aussage bezieht sich jedoch auf die Wasseraufnahmefähigkeit des Papiers. Das Papier zieht viel Wasser und dadurch hat man sehr viel Zeit für nasse Techniken. Doch nichts im Leben ist umsonst, diese Zeit bezahlt man mit anderen Fähigkeiten des Papiers oder der Farbe. Man kann im Leben eben nicht alles haben.

Diese Papiere sind Säufer! Sie bekommen den Hals nicht voll!

Die sogenannten „guten Baumwollpapiere“ saufen nicht nur Wasser, sie fressen auch Pigmente!

Diese Papiere brauchen eine viel höhere Sättigung an Pigmenten!

Denn wenn viel Wasser im Spiel ist, verblassen Farben.

Wer auf diese Papiere umstellt muss mit viel höheren Pigmentdichten arbeiten, denn die Pigmente verblassen beim Trocknen.

Wer strahlende Farben mag, sollte auf gut geleimten Papieren arbeiten. Der Leim verhindert das Einsickern der Pigmente in die Fasern.

Der Leimschicht unterstützt strahlende Aquarellfarben!

Deshalb niemals in Skizzenbüchern malen, die kein Aquarellpapier haben.

Übermischen:

Strahlende Aquarellfarben brauchen etwas Fingerfertigkeit beim Mischen.

Das Übermischen von Aquarellfarben kann zu einer matschigen, einheitlichen Farbe führen. Es ist wichtig, dass die Farben teilweise ineinander übergehen, um eine lebendige und interessante Wirkung zu erzielen. Dies erzeugt man dadurch, dass man in einmal aufgetragenen Aquarellfarben nicht mehr herumrührt.

Dort wo ein Pigment klar und rein steht, dort strahlt die Farbe!

Deshalb auftragen und auch beim Mischen auf dem Blatt, sofort die Finger weg! Wenn du etwas massieren möchtest, mach das bei deinem Liebsten! Aber lass die Finger von den Farben! XD

Ungeeignete Farbkombinationen:

Ein weiterer Fehler besteht darin, Farben zu mischen, die sich gegenseitig dämpfen. Es ist hilfreich, ein grundlegendes Verständnis von Farbtheorie zu haben, um zu wissen, welche Farben gemischt werden können, und welche Farben man nicht mischen darf, wenn man strahlende Aquarellfarben erzeugen möchte.

Krasse Fehler sind, das Mischen von komplementären Pigmenten, die unsichtbar in den Aquarellfarben versteckt sind.

Ein Verständnisbeispiel:

Steckt in einem Rot Orange wird die Mischung mit Blau nicht Lila sondern Grau!

Profis greifen deshalb gerne zu Farben, in denen nur ein Pigment steckt, so ist man sicher, dass man beim Mischen keine unliebsamen Überraschungen erlebt.

Apropos Überraschungen!

 

Der gute alte Test auf Probepapier hilft! Klar ist es nervig die Farben vor dem Malen zu testen. Aber noch nerviger ist es ein gutes Bild durch matschige Farben zu ruinieren!

Liebe Grüße ins Wochenende!

Tine

Was ist Wissen wert?!

EUR

 

 

Ein interessanter Link: Eine Pigmentdatenbank -was steckt in meinen Aquarellfarben?

https://www.artiscreation.com/Color_index_names.html#:~:text=The%20Color%20of%20Art%20Pigment%20Database%20is%20a%20valuable%20reference,index%20names%20available%20for%20free.

Für diese Links bin ich nicht verantwortlich. Ich schlage dort selbst nach, wenn ich herausfinden möchte, ob eine Farbe in mein Set passt.

Pinseltechniken im Aquarell

Arco da Rua Augusta -Triumphbogen, Aquarell Tine Klein, Tutorial zu Pinseltechniken

Arco da Rua Augusta -Lissabon-Triumpfbogen

Pinseltechniken sind etwas sehr Wichtiges, denn sie machen dir das Leben leicht!

Dabei glaube ich , dass es dabei gar nicht so sehr um die Technik geht, sondern um das Gefühl der Leichtigkeit, wenn man weiß, wie man etwas macht. Wenn sich das Gefühl der Leichtigkeit beim Malen einstellt, dann werden Bilder so locker. Aber ohne Technik gehts auch nicht!

 

Pinseltechniken und Bauchwissen

Die Pinseltechniken sind der Verstand und die Kunst ist die Seele!

Damit das Malen so richtig gut klappt, sollte man Pinseltechniken erlernen! Erst wenn man ein Werkzeug völlig ohne nachzudenken benutzt, wird es leicht.

Beim Malen spielt die Motorik eine große Rolle. Die Motorik braucht eine ganze Weile, bis sie sich entwickelt, deshalb wird eine neue Pinseltechnik nicht sofort klappen.

Deine Motorik muss erst mal begreifen, wie sie Hand und Auge zusammenbringt und dabei noch die Technik ausübt.
Wir alle kennen diesen Vorgang bei Kindern, wenn Sie mit Besteck essen lernen. Wenn man das erste Mal in seinem Leben einen Löffel benutzt, dann klebt hinterher eine ganze Menge Brei im Gesicht und an der Wand.

Erinnere dich daran, wenn du Spritzen mit dem Pinsel übst. Dann schaut’s nämlich genauso aus. Hörst du mein amüsiertes Lachen?

Das Arbeiten mit einer neuen Pinseltechnik ist nichts anderes als Essen mit dem Löffel zu lernen!

Nun möchte ich dir den Tipp geben, eine Technik in Ruhe zu lernen und öfter einzuüben, bevor du hohe Erwartungen an sie hast.

Übst du eine neue Pinseltechnik ein, musst du ihr die Zeit geben,  zum Bauchwissen zu werden. Der Unterschied zwischen Theorie und Bauchwissen ist, dass man theoretisch zwar alles weiß, es aber nicht klappt, es aber beim Bauchwissen überhaupt nicht bewusst wird und trotzdem klappt.

Fachwissen und Pinseltechniken

Das Problem mit Fachwissen und Pinseltechniken ist, dass man meistens überhaupt nicht weiß, was man braucht.

Natürlich malen viele Maler intuitiv, dennoch steckt in dieser Intuition selbstverständlich viel Pinseltechnik.

 

Meistens benutzt man einen Pinsel wie in der Kindheit mit der Spitze, und die etwas komplizierteren Pinseltechniken werden dadurch verdrängt.

Viele Pinseltechniken sind am Anfang kompliziert, hat man sie jedoch gemeistert, machen sie einem das Leben enorm leicht. Man stößt an die Grenzen der Machbarkeit, weil man gar keine Ahnung hat, wie man einen Pinsel denn sonst benutzen könnte.

Ist dir bekannt, dass man einen Pinsel mit der Spitze, der Seite und dem Holz benutzen kann?

Alle Pinseltechniken haben bestimmte Anwendungsbereiche. Sie ermöglichen dir, etwas ohne großen Aufwand zu malen. Wir halten diese Techniken für schwer, einfach nur, weil sie uns fremd sind.

Pinseltechniken:

Nass-auf-Trocken:

Diese Technik ist die häufigste der Pinseltechniken. Die meisten Laien malen diese Technik einen kleinen Rundpinsel. Dies gibt schön viel Kontrolle.

Diese Technik erzeugt harte und sehr kontrollierte Kanten.

Immer dann, wenn man eine starke Kante braucht, malt man mit feuchtem Pinsel auf trockenem Grund. Dies sieht man oben an der Burg.

Ich möchte euch jedoch eine Variante empfehlen: Wechselt von einem kleinen Pinsel auf einen sehr großen mit einer guten Spitze.

Wenn man Häuser mit scharfen Kanten möchte, ist ein Flachpinsel super, denn er ist automatisch rechteckig.

Wenn man den Pinsel nun mit der Seite benutzt, kann man sehr große Flächen mit dieser Technik sehr zügig bearbeiten.

Arco da Rua Augusta -Triumphbogen, Aquarell Tine Klein, Tutorial zu Pinseltechniken

Wo findest du die Technik im Bild der Woche? Fast alle feinen Details.

 Nass-in-Nass-Technik

Basel, Aquarell, Tutorial Vierklang Johannes Itten., Basel Dufourstrasse

Bei der Nass-in-Nass-Technik lässt man andere Farben in eine schon vorhandene Farbe tropfen. Die Farben dürfen ineinanderlaufen. Die Grundfarbe verändert sich. So kann man sehr schnell Bäume malen, das sieht man bei dem Bild mit der Burg. Aber auch für große Flächen, wie Hausfassaden oder Wasser, eignet sich ein Rundpinsel mit dickem Körper.

Arco da Rua Augusta -Triumphbogen, Aquarell Tine Klein, Tutorial zu Pinseltechniken

Diese Technik findest du im Schatten und den Menschen links vorne.

Der trockene Strich:

Der trockene Strich gehört zu den Pinseltechniken, die man auf jeden Fall kennen muss. Der trockene Strich ist die Möglichkeit, gebrochene Strukturen darzustellen. Überall dort, wo Flächen helle und dunkle Anteile haben, kann man den trockenen Strich einsetzen, um diese Flächen schnell zu malen.

Der Einsatzort des trockenen Striches ist extrem vielfältig.

 

Überall dort, wo es Reflexionen gibt, ist dieser Strich hilfreich. Wasserreflexionen, Reflexionen in Fenstern oder auch trockene Äste vor einem hellen Himmel. Unebene Oberflächen und Schnee. Insofern gehört diese Technik zu den absolut notwendigen Pinseltechniken.

Bei große Flächen sind breite Flachpinsel hilfreich.

Arco da Rua Augusta -Triumphbogen, Aquarell Tine Klein, Tutorial zu Pinseltechniken

Die Technik findest du rechts vorne beim Baugerüst.

Kratzen, Spritzen und Tropfen.

Tine Klein urban sketchings Kartause Ittingen Aquarell Skizze

Es gibt sehr viele verschiedene Arten, wie man Farbe in bereits existierende Farbe spritzen, tropfen oder kratzen kann. Man kann dies trocken oder Nass-in-Nass tun.  Mit großen oder kleinen Spritzern.

Hier wurde mit Wasser und mit Farbe gespritzt, um die großen Flächen zu modellieren.

Gekratzt habe ich in der feuchten Farbe, aber mit Füllhalter, so verbindet sich die Tinte mit der Farbe und sieht natürlich aus.

Es lohnt sich auf jeden Fall, sich mit diesen Techniken zu beschäftigen.

Diese Technik findest du nicht im Bild der Woche, man nutzt nur was man braucht.

Auswischen:

Tine Klein urban sketchings Kartause Ittingen Aquarell Skizze

Angeblich kann man im Aquarell nichts verändern. Dies war auch eine lange Zeit wahr. Stimmt aber nicht mehr!

Pinsel und Papier haben sich in den letzten Jahren so verändert, dass man ohne Probleme schon aufgetragene Farbe wieder auswischen kann.

Dafür braucht man aber Wissen über Pinsel und Papier, denn es geht nicht mit ungeeignetem Material.

Tipp: scharfkantige Synthetik-Flachpinsel wischen besonders gut.

Wie dieser Pinsel arbeitet, sieht man bei den beiden linken Häusern im Bild.

Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen!

Es ist viel einfacher, Pinseltechniken in einem Workshop zu lernen, denn oft fehlt die Fantasie, wie es wirklich geht!

Danach sollte man sich aber Zeit lassen und eine Technik nach der anderen lernen. Die Technik sollte ein ganze Zeit lang immer wieder benutzt werden.

Übung macht den Meister!

Dann passiert etwas sehr Schönes! Dein Gehirn macht es automatisch, das Bauchwissen entsteht. Ab jetzt gilt:

Verlass dich auf dein Herz, es hat schon geschlagen, bevor du denken konntest.

Für die Urban Sketches in Zürich habe ich gerade einen Workshop zu Pinseltechniken ausgearbeitet. Und ich danke ganz herzlich für einen wundervollen Tag!

Wenn auch du Teil einer Gruppe, eines Kunstvereins oder der Urban Sketchers bist, dann holt mich doch, ich bringe es euch gerne bei.

Liebe Grüße

Tine

Was ist Fachwissen wert? Unterstütze die, die dich unterstützen.

Weiterlesen bei Tine:

der-kunst.ch/pinseltechnik-wie-man-einen-pinsel-benutzt/

Pinseltechnik – Wie man einen Pinsel benutzt!

Gute Erklärungen gibt John Lovett:

https://www.johnlovett.com/brush-techniques

https://www.artistsnetwork.com/art-techniques/beginner-artist/watercolor-made-easy-quick-brushstroke-tips/

Malen lernen -Gutes Design!

Tine Klein, Malen lernen ist einfach wenn man die Grundlegenden Gestaltungsregeln kennt.

Schnelles spontan Aquarell Lissabon. Tine Klein

Moin ihr Lieben,

Beim Malen lernen findet man Lösungen oft dort, wo man sie nicht vermutet.

Wenn du ein Problem nicht lösen kannst, dann kann es sein, dass Du dich an zu viele Regeln hältst.

Oder Regeln zu starr anwendest, denn jeder muss seinen eigenen Weg finden.

 

Regelmäßig schreibe ich die Regeln der Kunst auf.

Doch Kunst hat keine Regeln.

Obwohl Orange oft als die Farbe der billigen Werbung beschrieben wird, liebe ich Orange. Generell gilt, man darf gerne auf Regeln pfeifen. Wenn ich euch also nun die Regeln lehre, dann sind sie wie Kühlschränke. Darin bewahrt man Wissen auf, damit es nicht verdirbt.

Regeln sind wie Kühlschränke, man holt sich raus, was man braucht! Und frisst nicht den ganzen Kühlschrank, bis man sich übergibt.

Jeder holt sich aus dem Kühlschrank, was er mag!

Deshalb möchte ich heute 3 Menschen und unterschiedliche Problemlösung zeigen. Die heutige Frage ist:

Wie bekommt man in einem Bild viele Sachen unter einen Hut?

Chaos ist die normalste Sache der Welt. Schließlich weiß Jeder:

Wo Chaos auf Ordnung trifft, gewinnt das Chaos, weil es viel besser Organisiert ist!

Also brauchen wir beim Malen lernen Methoden, um die Unordnung angenehm fürs Auge zumachen.

Das Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl hilft uns beim Malen lernen:

Das Gestaltungsgesetz der begrenzten Formenzahl besagt, dass ein Bild eine begrenzte Anzahl von Formen enthalten sollte, um eine klare harmonische Wirkung zu erzielen.

Wie bei allen Gesetzen ist es wichtig, dass es nicht überall und ohne Verstand angewendet wird. Eine Form bilden heißt nicht nur einen Klotz ins Bild zu malen. Es gibt viele erfolgreiche Designs, die das pure Chaos enthalten. Das machen meine liebe Freundin Steffi Frank so und auch Felix Scheinberger, weil sie es in ihrer Kunst gut unter einen Hut bekommen. Letztlich hängt die Anzahl der Formen davon ab, wie groß ein Format ist oder welchen Stil und welche Botschaft du hast. Aber es könnte auch ein kleiner Trick dahinterstecken.

Ist das hier, wirklich unbegrenztes Chaos?

Ich denke nicht, denn immer, wenn etwas so leicht und natürlich ausschaut, dann steckt viel Fachwissen dahinter.

Solltest du zu den Menschen gehören, die ihre Bilder regelmäßig kaputt malen, dann darfst du nun die Ohren spitzen.

Was steckt hinter dem Gesetz der begrenzten Formenzahl?

Das Gesetz geht auf den Gestaltungsphysiologen Max Wertheimer zurück. Er hat darüber geforscht, wie Mensch im Gehirn Informationen verarbeiten.

Die Idee, die dahintersteckt, ist, dass das menschliche Gehirn visuelle Informationen schneller und effektiver verarbeiten kann, wenn sie in einer begrenzten Anzahl von Formen gruppiert werden.

D. h. nichts anderes, als das Bilder chaotischer wirken, wenn der Betrachter mit so vielen Informationen in Form von einzelnen Formen bombardiert, wird.

Das Gesetz besagt, dass das menschliche Gehirn, Informationen besser aufnehmen kann, wenn es in wenigen und einfachen Formen gemalt oder gezeichnet wird.

Also nur noch einen Klotz ins Bild? Ganz und gar nicht, warte bitte noch einen Moment, bevor du die Stirn in Falten legst.

Malen lern mit Gestaltungspsychologie:

Wenn man daran verzweifelt, dass die eigenen Bilder immer chaotischer werden, oder wie ein Sammelsurium aus der Hand eines sechs Klässlers aussehen. Dann kann es sein, dass einem dieses Gesetz hilft.

Beim Bildentwurf sollte man sich darauf konzentrieren, das Bild in einfachen und klaren Formen zu organisieren.

Dann wird der Betrachter, das Bild als übersichtlich und informativ betrachten.

Was mache ich mit dem ollen Gesetz, wenn ich doch Details malen möchte?

Hilfreich wird das Gesetz beim Malen lernen erst, wenn man ein paar Zusatzinformationen hat.

Jetzt kommt ein Haufen Theorie denn ich gleich in Klartext übersetzen werde.

Das Gesetz der Ähnlichkeit:

Die Gestaltpsychologie identifiziert mehrere Gestaltgesetze, die alle auf der Annahme beruhen, dass das menschliche Gehirn dazu neigt, visuelle Informationen auf bestimmte Weise zu organisieren und zu interpretieren. Zu diesen Gesetzen gehört auch das Gesetz der Ähnlichkeit, das besagt,

dass Elemente, die ähnlich aussehen, als zusammengehörig wahrgenommen werden.

Hie ein Beispiel von meiner Freundin Steffi, viel Action und trotzdem eine Einheit! Steffi setzt auf gelbe Sternschnuppen. Eine eigenwillige und gute Methode, um Einheit zu erzeugen. Das funktioniert so gut, weil sie nicht jedes Teil einzeln malt, sondern ihnen ein gemeinsames Farbkleid verpasst.

Das Gesetz der Nähe:

Dieses Gesetz besagt, dass Elemente, die nahe beieinander liegen, als zusammengehörig wahrgenommen werden.

Indem Designer Elemente mit ähnlichen Formen und Farben in der Nähe zueinander platzieren, können sie die begrenzte Formanzahl in einem Bild erreichen.

Denn alles, was gemeinschaftlich ausschaut, wird als ein Brei betrachtet.

Malen lernen im Klartext:

Schritt 1: Form definieren

Ich definiere einen Bereich, in dem alles Wichtige stattfindet.

In diesem Fall ist dies, dass perspektivische Dreieck der Küstenlinie in Lissabon.

Ich nenne das den Aktionsraum meines Bildes. Eine Line of Action, wenn man so möchte.

In dieser definierten Form balle ich die gesamten Einzelmotive meines Bildes. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, werden alle Formen, die ich male in diesem Dreieck konzentriert.

Ich nenne dies  Shape of Action – Oder Aktions Raum.

In dieser geometrischen Form dampfe ich alle Einzelmotive zusammen. Ich backe aus ihnen einen gemeinsamen Kuchen.

Das Auge des Betrachters, bekommt für alle Motivbestandteile, eine große und einfache geometrische Form präsentiert.

Schritt 2: Malen lernen mit dem Gesetz der Ähnlichkeit und der Nähe:

Malen lernen heißt oft Ähnlichkeit und Gemeinschaft erzeugen:

Innerhalb der großen Form gibt es eine ganze Reihe von unterschiedlichen Motivbestandteilen. Dabei achte einerseits darauf, dass sich ähnliche Bestandteile innerhalb des Motives regelmäßig wiederholen. Perspektive Linien, Fenster und Menschen werden entlang der von mir definierten Form aufgereiht. Dabei achte ich tunlichst darauf, dass sich die einzelnen Motivanteile nicht isolieren. Farbe benutze ich als Bindemittel.

So kann man einen chaotischen Haufen von Motivbestandteilen zusammenbinden.

Tipp Farbe als Bindeschnur: Alle Motivanteile werden aus denselben Farben gemischt. Ich benutze niemals vorgefertigte Farben, sondern verbinde die einzelnen Motivanteile, durch Farben, die ineinander übergehen. Hier ist dies Indigo, Coelin oder Türkis, Indischgelb Lasurorange und ein Kadmiumrot. Ich erlaube den Farben in verschiedene Motivanteile zu überschwappen. Chaos, nein Verbindung! Die Farbe des Hauses, greift nach der Form der Menschen. Die Farbe der Dächer ist die Farbe der Köpfe. Ich als sei es mit demselben Faden gestrickt.

Wer dies beachtet, wird beim Malen lernen schnell, Gemeinsamkeit und Harmonie erzeugen.

Tipp: Die Technik dazu ist Wet in Wet, sie verschmilzt Farben. Zeichner können Schraffuren benutzen, um Formen zu verbinden.

Das Gesetz der Nähe:

Alles, was nahe zusammenliegt wird vom Betrachter als Einheit empfunden.

Generell balle ich alle Aktionen in meiner definierten Form der Aktion. Die Verbindung erfolgt schon allein dadurch das ich alles in die Form quetsche.

Doch es gibt weitere Tricks:

Wenn ich zum Beispiel Linien quer durchs Bild ziehe dann verbinden diese einzelne Motivanteile. Diesen Trick sieht man oft bei dem Maler Bernhard Vogel. Er schafft Verbindung in sehr dynamischen Bildern.

Auch schlau, eine Negativform! Felix zieht eine graue, braune Negativform quer durchs Bild, dies wirkt wie eine Straße fürs Auge.

 

Felix setzt auf einen klar erkennbaren Weg, eine gemeinschaftliche Richtung, in der die Formen verbunden sind, sie sind so nah zusammen, das Einheit entsteht.

Fazit: Malen lernen bedeutet Harmonie ins Chaos bringen.

Ich hoffe dir ist nun klar, warum chaotische Bilder bei einigen Malern und Illustratoren trotzdem harmonisch und einheitlich wirken. Der Maler hat die Einzelobjekte in eine begreifbare und zusammenhängende Form gebracht. Ähnlichkeit, Nähe und Farbliche Einheit sind die Zauberworte.

Einige Künstler bändigen das Chaos zu einer begreifbaren Form.

3 Menschen 3 völlig unterschiedliche Lösungen für ein Problem! Steffie, Felix und Tine haben ihre eigene Methode gefunden. Deine Bilder werden gut, wenn du dich traust Regeln wie einen Kühlschrank zu benutzen. Koch was Eigenes, das dir schmeckt!

Lieben Dank an Felix und Steffi.

Liebe Grüße ins Osterwochenende Tine!

Hast du was gelernt? Was ist Dir Fachwissen wert?

CHF

Hier findet ihr Steffie und Felix:

Felixhttps://www.instagram.com/felixscheinberger/

Steffie: https://www.instagram.com/fannyblu64/

https://blog.herz-der-kunst.ch/bildentwurf-ohne-goldenen-schnitt/

 

Bildentwurf ohne goldenen Schnitt?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ton in Ton – Harmonie oder Langeweile?

Ton in Ton, ein erfolgreiches Farbschema:

Anhand von Ton in Ton Skizzen habe ich euch letzte Woche gezeigt, wie ich Pinseltechniken übe. Das ist hübsch, schnell und praktisch.

Schlecht gemacht wirken diese einfarbigen Bilder schnell fade und monoton. Doch es gibt viele Tricks, um sie aufregend und harmonisch zu gestalten.

Tine Klein ein Guide wie man Ton in Ton Bilder aufregend gestaltet

Ton in Ton, das bedeutet Harmonie, und es bedeutet eine deutliche Vereinfachung des Malprozesse!

Ich bin eine Urban Sketcherin oder Pleinair Malerin, was beides bedeutet, dass ich gerne im Licht der Sonne male, und so bin ich natürlich an einfachen Malmethoden sehr interessiert.

Überwiegend einfarbige Bilder sind super, aber manchmal auch ein bisschen langweilig!

Was man vom heutigen Bild nicht sagen kann, dennoch ist es nur in vier Farben gemalt. Drei davon, Gelb, Orange und Rot, liegen im Farbkreis direkt nebeneinander, sie sind Ton in Ton.

Dieses Farbschema wird als analoges Farbschema bezeichnet, die Tipps passen jedoch auch auf Bilder, die nur mit einer Farbe gemalt werden.

Ob jetzt nun monochrom oder Ton in Ton, die Langeweile lauert im Hintergrund!

Du kennst das Gefühl wahrscheinlich? Dein Bild ist harmonisch, aber irgendetwas fehlt?

Na, dann naht nun Hilfe!

Denn das Fachwissen darüber ist hoch interessant!

Tipps!

Tipp 1: Gestalte die Farbe trotz Ton in Ton abwechslungsreich!

Verwende helle Farben: Da tonale Bilder in der Regel aus Schattierungen derselben Farbe bestehen, ist es wichtig, helle und lebhafte Farben zu verwenden, um das Bild zu beleben.

Es ist wichtig, die eine Farbe, die man verwendet, abwechslungsreich zu gestalten!

Man benutzt also Hell und Dunkel und auch Variationen der Farbe! Dies siehst du deutlich im Bild!

Von Weiß bis fast Schwarz wird mein Orange-Ton variiert.

Licht und Schatten im vollen Spektrum ausgereizt!

Baseler Münster Schweiz, Aquarell. Ton in Ton mit Komplementär Kontrast eine Anleitung von Tine Klei

Auch die Farbe ist abwechslungsreich, wenn auch in nur einem farblichen Bereich. Von dunkler Terrakotta, über strahlendes Orange bis hin zu zartem Gelb.

Auch der Farbton wird variiert!

Tipp 2: Du merkst schon, Kontrast ist das Zauberwort!

Um ein starkes und dynamisches Bild zu erschaffen, muss man das Auge des Menschen kitzeln!

In Punkt 1. habe ich schon erwähnt, dass Tonwerte, also Licht und Schatten, enorm wichtig sind. Genauso wie die Variation der Farbe!

Aber die Kirsche auf dem Kuchen der Kontraste sind Komplementärfarben. Komplementäre Farben sind Farben, die sich auf gegenüberliegenden Seiten des Farbkreises befinden, wie z.B. Blau und Orange oder Grün und Rot. Wenn diese Farben in einem Bild nebeneinander platziert werden, erzeugen sie einen hohen Kontrast und sie können ein besonders starkes visuelles Interesse wecken.

Freilich ist das Bild dann nicht mehr im strengen Sinne Ton in Ton!

Aber es ist unangenehm, wenn man sich bei der künstlerischen Gestaltung einengen lässt!

Ein paar Kleckse der Komplementär-Farbe können Wunder wirken.

Dem in einem fast in einer Farbe gemalten Bild wird ein Gegenpol gesetzt.

Komplementärkontraste können für das Auge sehr wirkungsvoll sein, da sie durch den Gegensatz von Farben eine starke visuelle Spannung erzeugen.

Die unterschiedlichen Wellenlängen kitzeln das Auge, das Bild wirkt viel frischer. Also wen stört es, wenn ein paar Kleckse Komplementärfarbe benutzt werden?

Tipp 3: Licht erhellt die Welt!

Wie ebenfalls in Punkt 1 erwähnt, ist es sehr wichtig, das Bild in Hell-und Dunkel-Kontrasten zu gestalten. Dieser Effekt wird oft deutlich unterschätzt!

Schade, denn er macht Bilder sexy!

Durch das Spielen mit Licht und Schatten kann das Bild dimensionaler wirken. Die Kontraste betonen  die Lichtquellen im Bild und fügen Schatten hinzu, um Tiefe und Volumen zu erzeugen.

Das Räumliche, das etwas Volumen und Dimension bekommt, lässt Bilder so schön wirken! Sie geben dem Bild Struktur und Bewegung, jenseits der Farbe.

Tipp 4: Der letzte Blick

Wirkt dein Bild noch nicht optimal, dann nimm einen Moment Abstand.

Versuche das gesamte Bild ins Auge zu fassen! Was fehlt?

Hat es eine ausgewogene und harmonische Wirkung? Ist es dabei aber auch spritzig? Aufregend genug? Vermeide es, dich nur auf einen Teil des Bildes zu konzentrieren, und schaue, ob du ein Bildzentrum entwickelt hast. Denn auch Bilder, die Ton in Ton gemalt sind, brauchen eine Aussage! Ist das Bild zu langweilig, dann stärke das Bildzentrum mit Kontrasten oder ein wenig komplementärer Farbe.

Ich hoffe, das hat dir geholfen, und so werden deine Bilder garantiert harmonisch, doch gleichzeitig lebendig und ansprechend!

Wäre Langeweile eine Farbe, dann wäre sie Beige!

Zu viel liebe Harmonie ist langweilig! Bilder sind wie ein Leben, die richtige Dosierung an Abenteuer macht Harmonie erst so richtig schön!!

Liebe Grüße Tine

Was ist Fachwissen wert? Hier bekommst du Fachwissen auf höchstem internationalem Niveau mit einem kleinen Augenzwickern. Ich freue mich ab und zu über eine Spende!

CHF

 

Kleine Tricks zur Farbharmonie

https://blog.herz-der-kunst.ch/farbharmonie/

https://de.wikipedia.org/wiki/Farbschema

Pinseltechniken

Wieso braucht man eigentlich Pinseltechniken?

Die Antwort ist ganz einfach um Probleme lösen zu können. Aber es gibt noch einen zweiten sehr wichtigen Punkt.  Sicherheit! Vielleicht kennst du das, wenn du ein Bild malst, dann gibst du dein Bestes damit hinterher ein schönes Bild herauskommt.

Tine Klein Aquarell Züricher Oberland Schweiz Tutorial zu Pinseltechniken

Dieses Bild ist das beste Beispiel, warum man Pinseltechnik beim Aquarellmalen benötigt. Pinseltechnik ist die Steuerung der wilden Natur der Farbe. Schnelle Aquarellskizze von Tine Klein

Bei solchen spontanen Bildern macht die Farbe, was sie möchte, ich brauche die Sicherheit der Technik, um nicht verrückt zu werden. 😜

Oft höre ich von meinen Schülern, dass sie gerne so wären wie ich. (Haha, besser nicht!) Sie sehen eine große, vollkommen entspannte Frau, die mit ihrer Hand in der Hosentasche ein Bild aufs Blatt zaubert. Doch, das ist nur die halbe Wahrheit, ich bin ein Mensch, in dem es immer innerlich brodelt, ich möchte das es gut wird und deshalb setze ich mich unter Druck.

Die Frau die nach außen, am Pinsel so ruhig wirkt, hat nur gelernt ihre Herausforderungen zu meistern.

Vielfältige Pinseltechniken geben mir die Sicherheit, dass sich weiß, dass ich Probleme lösen kann.

Der Fehler ist passiert, aber ich weiß es gibt noch 1000 Möglichkeiten, um ihn zu verbessern.

Pinseltechniken und Mehr:

Es gibt eine Vielzahl von Pinseltechniken. Man erlernt sie durch den spielerischen Umgang mit dem Pinsel. Dabei gibt es enorm viele Faktoren, zum Beispiel wie viel Wasser der Pinsel enthält oder wie schnell der Pinsel geführt wird.

Hinzu kommt noch, dass man natürlich nicht nur dem Pinsel benutzen kann, sondern mit der Farbe arbeitet. Kratzen, auswischen, stempeln oder spritzen.

Letztendlich benutzen gute Maler fast alles, was ihn zu Verfügung steht, um ein gutes Bild zu erzeugen. Vom Fingernagel bis zur Kreditkarte, ich habe schon viele Alltagsgegenstände im Einsatz gesehen.

Deshalb sollte das, was man Pinseltechnik nennt, eigentlich Farbarbeit heißen.

Pinseltechniken erkunden – Der Fehler gehört zum Prozess:

Jede gute Maler:*in stößt im Laufe seines Lebens auf viele großartige Pinseltechniken.

Einen Teil dieser Techniken bekommt man beigebracht.

Ein gutes Handwerk ist durchaus sinnvoll, denn man muss das Rad nicht neu erfinden, wenn man schlau ist.

Doch andererseits gehört der Fehler mit dazu, nur durch die Fehler lernt man Dinge umzutrimmen. Oft sind es die Fehler, die dir helfen einen eigenen Stil zu entwickeln.

Indem du etwas verbesserst, merkst du:

“O, der sieht gut aus, anders als geplant, aber irgendwie einzigartig!“

Die Handwerkstechniken, die du dabei entdeckst, sind unbezahlbar.

Denkmuster sind ein Hemmschuh und führen zu einseitigen Pinseltechniken:

Viele Menschen verwenden eine Standardpinseltechnik. Dagegen ist an sich nichts einzuwenden, denn jeder von uns entwickelt seine eigenen Muster und Routinen wie er den Pinsel bewegt und benutzt.

Bleibt man allerdings bei der einen Pinseltechnik, die man in der Schule gelernt hat, also feuchter Pinsel auf trockenem Blatt. Dann bleiben Bilder oft eindimensional. Nicht selten bleibt der Eindruck zurück, dass hier ein Kind am Werk war.

Der Eindruck, dass ein Kind malt, entsteht, weil in der Nass- auf Trockentechnik alle Ränder hart sind.

Pinselarbeit oder Pinseltechnik darf sich jedoch entwickeln wie eine persönliche Handschrift. Du schreibst heute nicht mehr genauso wie dir das deine Grundschullehrerin beigebracht hat. Du hast deine Schrift so entwickelt, dass sie für dich schnell und optimal ist.

Wenn man sich ein bisschen um seine Handschrift kümmert, dann bemerkt man schnell, dass sie sehr viel schöner wird.

Die Alltagsroutinen haben sie Handschrift praktisch gemacht, jedoch nicht schön.

Das gleiche für Pinseltechnik. Man muss sich um sie kümmern sonst verkümmert sie!

Das Gehirn braucht einen Anschub um nicht immer die eine Lösungsmöglichkeit, die es gelernt hat, immer wieder abzuspulen.

Farbarbeit, wie übt man das?

Am besten übt man die Farbarbeit und all die anderen Pinseltechniken, indem man einfach alle Farben weglässt.

Nun hat man nur die Pinseltechnik um das Bild zu gestalten.

 

Erlaubt sind nur eine Farbe, 1 Pinsel aber auch spielerisches anderes Material, Kreditkarte oder was zum Kratzen. Deine Fingernägel oder ein Lappen.

Ziel: Ein interessantes und schönes Bild! Dennoch! Im Wesentlichen sind die Erfahrungen das Wertvolle, denn es ist das Spiel, mit dem du Wissen bekommst

Nun muss man sich vollkommen auf die Pinselarbeit konzentrieren.

Wichtig ist es sich nun darauf zu konzentrieren unterschiedliche Malerfahrungen zu machen.

Dafür sollte man das gleiche Bild mehrfach malen. Und jedes Mal die Technik und den Weg wie, man es angeht, ein bisschen verändern.

Ziele setzen, ein guter Weg im Pinsellabor.

Ich setze mir Ziele, um ein Bild zu gestalten. Die kleine Skizze ist gut, aber es schaut nicht richtig nach Schneewetter aus,

Pinselskizze zur Übung von Pinseltechnik im Aquarell gemacht in Ottikon, Schweiz, Malen lernen, Tine Klein

Pinselskizze zur Übung von Pinseltechnik im Aquarell gemacht in Ottikon, Schweiz

Was ist, wenn ich das Dach anders male?

Ah besser!

Doch hier ist mir die Landschaft ein bisschen zu dunkel. Also immer noch kein Schneewetter! Oben war es besser, dass ich feucht in feucht gemalt habe. Die Landschaft war weicher, wie bei Schneewetter.

Diese Erkenntnisse nehme ich mit in meine nächste Skizze.

Das Dach bleibt weiß, es hat mit gefallen. Doch in der Landschaft wird alles feuchter gemalt. Jetzt kommt ein bisschen Februarstimmung auf. Mehr weiß lässt an Schnee denken.

Pinselskizze zur Übung von Pinseltechnik im Aquarell gemacht in Ottikon, Schweiz, Malen lernen, Tine Klein

In diesem Bild sind die Bäume vorne trocken, hinten im feuchten gemalt, das erzeugt einen kleinen Entfernungseffekt.

 

 

Wenn man sich dann auf unterschiedliche Pinseltechniken einlässt, mal feucht, mal trocken, mal gekratzt oder gestempelt oder ausgewaschen. Dann bekommen die Bilder eine andere Tiefe. Man erklärt sich selbst wie man Pinseltechniken anwendet.

Dabei ist das letzte Bild nicht immer das Beste, um Erkenntnisse zu sammeln braucht man Erfahrungen. Ein Oh! das war Zuviel! Macht deine nächsten Bilder ebenfalls besser.

Schau dir noch mal das erste Bild an! Im Vergleich zu den spielerischen Bildern,

bekommt das Auge hier kein Futter!

Liebe Grüße Tine Viel Spaß und Spiel dich frei!

Was ist Bildung wert?

EUR

 

Da es zu viele Anmeldungen gab, haben wir den zweiten Zusatzkurs aufgelegt:

Kurs zu Pinseltechniken laufen in der Schweiz, allerdings sind sie schon ausgebucht. Jedoch haben wir nun noch 2 Zusatzkurse aufgelegt, damit noch mehr Schüler Platz bekommen.

Bei Boesner gibt es nun 2 Zusatzkurse in Münchwilen und Unterentfelden.

https://www.boesner.ch/unsere-standorte/unterentfelden/veranstaltungen/pinselakrobatik-3-12431

 

 

https://blog.herz-der-kunst.ch/pinseltechnik-wie-man-einen-pinsel-benutzt/

Pinseltechnik – Wie man einen Pinsel benutzt!

 

 

 

 

Linien ziehen mit Aquarellfarbe … Liner – Schlepper und Konsorten

Tine Klein Aquarell mit Segelschiff auf hoher See in einem Tutorial zum Linien ziehen.

Tine Klein Aquarell mit Segelschiff auf hoher See in einem Tutorial zum Linien ziehen.

So ein Schiff ist mit ein paar Pinselstrichen fertig und dann kommt das Linien ziehen!

Die Linien in das Schiff zubekommen ist deutlich anspruchsvoller als das gesamte Bild zu malen. Hier siehst du, wie ich ins Schleudern komme, mein normaler Pinsel bekommt es nicht hin.

Wer schlau ist testet, ob es mit den Linien klappt!

Tine Klein Aquarell mit Segelschiff auf hoher See in einem Tutorial zum Linien ziehen.

 

Den richtigen Pinsel für um feine Linien zu ziehen, ist genauso schwer, wie die richtige Partnerwahl.

Ein Mann, der küsst wie ein Staubsauger von Vorwerk (saugt und klopft), wir nicht zur zarten Schmusemaus. Genauso wenig wird ein Pinsel dessen Kopf ausschaut wie, nach einer wilden headbanging Nacht, ein Held beim Ziehen von feinen Linien.

Aber welcher Pinsel ist der richtige zum Ziehen von feinen Linien?

Das ist die erste Frage, die man sich stellt, wenn man die ersten grauenhaften wackeligen Monsterlinien produziert hat!

Einfaltspinsel! Wirrwarr der Begriffe

Es ist nicht einfach, den richtigen Pinsel zu finden, denn man stößt auf einen Wirrwarr von unterschiedlichen Bezeichnungen: Schlepperpinsel, Mantelliner, Linierer , Schriftenpinsel, Striper, Trasseur, Swordliner und so weiter und sofort.

Ich habe alle Bauformen ausprobiert und eine ganze Reihe schlechte Erfahrungen gemacht.

Trotzdem bin ich nicht frustriert, denn das Erfahrungen machen gehört dazu, wenn man ein Handwerk erlernt.

Am liebsten wäre mir ein Pinsel für alles. Doch den gibts nicht, ich bräuchte einen Schweizer Taschenmesser-Pinsel!

Die unterschiedlichen Bauarten der Schlepper und Liner haben mich in den Wahnsinn getrieben. Insbesondere die mit den wahnsinnig langen Naturhaaren, diese Pinsel sollen besonders gut sein.

Doch Pinsel benehmen sich wie ein Rocker auf einem Head Banging Festival.

Sie haben ständig eine schlechte Frisur, benehmen sich als seien sie betrunken und tun nicht als das, was sie sollen, obendrein sind sie inkontinent! Sprich die Pinsel sind empfindlich, sie tropfen und sie tun nicht immer, Glückssache, ob man mit den Typen eine gerade Linie ziehen kann!

Unfrisierte Bande!

Was soll der Pinsel tun?

Welcher Pinsel für dich der Richtige ist kommt auf deine Ansprüche an. Vor allen Dingen in welchem Format man arbeitet. Denn bei kleinen Skizzenbuchgrößen braucht man keinen Pinsel aus dem 3 Quadratmeter Linie strömen können. Also sind viele Pinsel die als optimale Lösung angepriesen werden für den Laien völlig überproportioniert.

Wenn der bekloppte Pinsel doch nur Linien machen soll, warum nimmt man dann keinen Stift!?

Linien sind eine heikle Sache. Kabel, Seile, metallische Schienen etc. all diese Dinge reflektieren, mal sind sie sichtbar mal nicht. Die Linie bricht, wird heller, mal dunkler, diese vielen Farb- und Strukturwechsel bekommt ein Stift nicht hin man bräuchte mindestens 10 Grautöne. Das macht das Handtieren mit dem Sift auch nicht leichter.

Man um das Fachwissen zum Linienziehen nicht herum!

Also welcher ist nun der richtige Pinsel? Diese auf jeden Fall nicht!

Jeder von uns hat andere Handbewegungen und deshalb gibts so viele unterschiedliche Pinsel für das Problem! Trotzdem kann ich Dir hoffentlich helfen.

Mit Leichtigkeit und Übung löst sich das Problem, wenn Du die richtige Technik kennst, denn 90 Probleme entstehen, durch eine falsche Handhaltung.

Trotz dessen, wer sehr feine Linien ziehen möchte, braucht auch einen feinen Pinsel. Ich bevorzuge Liner oder Schlepper, die nicht riesig lange Haare haben. Ich arbeite gerne mit etwas verlängerten rund Pinseln. Die können groß sein haben aber feine Spitzen.

Der Pinselkörper stützt die Spitze. Oder ich benutze einen Pinselstift, den tauche ich in Wasser bis kein Pigment mehr aus dem Tank kommt und lade ihn mit meiner eigenen Aquarellfarbe.

Meine Taktik, riesig oder winzig!

Tine Klein Aquarell mit Segelschiff auf hoher See in einem Tutorial zum Linien ziehen. Welche Pinsel benutzt man zum Linien ziehen.

Nutzbar werden diese Pinsel aber nur durch die richtige Technik!

Druckregulierung ist die zentrale Lösung!

Wenn du nachdenkt kommst du schnell auf die Lösung. Wenn man sein Pinsel aufdrückt, dann wird die Spitze breiter. Mit einer breiten Spitze kann man keinen zarten Strich ziehen.

Die erste Lösung ist also sehr leicht, der Druck muss weg von der Pinselspitze.

Die Lösung ist, dass man die Hand nicht auf dem Pinsel abstützt, sondern den Druck vorher wegnimmt. Das macht man in der Regel in dem man den kleinen Finger so in Richtung Papier abspreizt. Als würde man mit der Queen aus einem winzigen Tee Tässchen, Earl grey schlürfen.

Der kleine Finger mindert den Druck.

Dafür verlinke ich euch am Ende des Blocks, ein Video von Shari Blaukopf. Shari ist technisch brillant. Am Ende dieses Video seht ihr ganz genau wie sie mit einem Liner, zarte Linien zieht!

Der Pinsel flattert im Wind!

Wenn man ein Problem gelöst hat, dann klopft meistens das nächste schon an die Tür.

Wer nun ganz zarte Linien ziehen kann, wird merken die Pinselspitze flattert hin und her. Insbesondere bei den Pinseln mit den super langen Haaren, die ich oben abgelichtet habe.

Gerade bei langen feinen Pinseln, kann man zwar sehr feine Linien ziehen, diese wirken aber irgendwie zittrig oder krumm.

Für dieses Problem gibt es gleich zwei Lösungen.

Lösung 1 Pinselhaltung: Schlepper

Oft werden Liner unter dem Namen Schlepper angeboten. Weil der Strich so flattert, malt man mit diesen Pinseln nicht mit der Spitze. Man legt den ganzen Pinselkörper aufs Blatt und zieht die Haare sanft hinter der Hand her. So kann die Pinselspitze nicht ausbrechen, und man sieht eine exakte Linie.

Lösung 2: Hand stabilisieren

Im oberen Abschnitt habe ich beschrieben, dass die Lösung darin liegt, dass man die Hand auf dem kleinen Finger abgefedert.

Für sehr nervöse Pinsel mit langen Haaren ist dies jedoch nicht genug. Man muss das Handgelenk stabilisieren. In früheren Zeiten gab es dafür den Malerstock.

Johannes Vermeer - The Art of Painting (detail) - WGA24677

Jan Vermeer, Public domain, via Wikimedia Commons

 

Es geht aber auch ohne:

Man legt das Handgelenk, stabil auf das Blatt, Macht die Hand und das Gelenk steif und zieht die Bewegung ruhig aus dem Arm.

Lösung 3: Pinsel ankleben: XD

Ist die Farbe zu flüssig, dann läuft die Linie aus. Sie wird bereit. Hinzu kommt, dass die Pinselspitze auf dem Wassertropfen hin und her tanzt.

Oft ist es wesentlich einfacher exakte Linie mit etwas dickerer Farbe zu ziehen. Diese etwas tägliche Konsistenz klebt die Pinselspitze ein wenig ans Blatt, der Pinsel Bericht nicht so leicht aus.

 

Beim Linien ziehen hilft oft ein Tropfen Gouache in cremiger Konsistenz!

Die richtige Konsistenz hat man, wenn man mit der Pinselspitze, direkt in die Farbtube besticht.

Dies hat den großartigen Vorteil, dass man auch trockene Striche machen kann. Trockene Striche sind gebrochene Striche, diese werden bei weitem nicht so brutal und stark wie eine schwarze Linie.

Schaut euch das Video auf youtube an: Ihr findet es unter diesem Titel:

Meine Technik ist einfach, deshalb kann man mit normalen Pinseln, die eine feine Spitze haben Linien ziehen.

Tine Klein, Aquarell; Hafen in Basel mit Speicher und Schiff in einem Tutorial zum Linien ziehen.

Liebe Grüße ins Wochenende.

Kurs in Planung: Wer hat Lust, im Anschluss an das Deutschladtreffen der Urban Sketcher 2-3 September also am 30-31 August oder am 4-5 September einen Kurs in Berlin bei mir zu machen?
Ich sage noch Bescheid, wenn der Raum gebucht ist!
Thema Pinsel-Hacks. Tricks mit dem Pinsel, die das Malen extrem vereinfachen. Pinseltechnik, die Spaß macht! Preis 220 Euro

Hast du etwas gelernt? Hier gibt es Tipps jenseits der bezahlten Werbung der Materialindustrie. Was ist dir dieses Fachwissen wert? Eine Spende hilft, solche Angebote aufrechtzuerhalten! Denn Bilder malen und erklären bedeutet viel Arbeit.

1 Euro entspricht im Moment einem Franken.

CHF

 

Weiterlesen zum Thema trockener Stich:

https://blog.herz-der-kunst.ch/der-trockene-strich/#:~:text=Trockener%20Strich%2C%20die%20Technik%3A&text=Der%20Pinsel%20darf%20nicht%20klatschnass,ist%20der%20Winkel%20des%20Pinsels.

Der trockene Strich

Kurzeintrag Malstock auf Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Malstock

 

Hintergrundlasur – Untermalung Teil 2

 

Herzlich willkommen,

heute beim zweiten Teil der Serie zur Hintergrundlasur oder Untermalung. Keine Sorge, du kannst diesen Blog auch verstehen, wenn du den Artikel von letzter Woche nicht gelesen hast, dies kannst du später nachholen, wenn du möchtest.

Nur noch mal zum Einstieg, es gibt vielfältige Gründe, warum man beim Malen auf Hintergrundlasuren zurückgreift. Einerseits geben die Hintergrundlasuren einem Bild immer einen Zusammenhalt. Die große Farbfläche bestimmt die Stimmung. Andererseits erhalten die erstellten Bilder etwas Professionelles, weil die gemeinsame Farbe jedes einzelne Motiv zu einem Bestandteil zusammenfügt und dadurch eine einheitliche Aussage erzeugt. Der Effekt, dass ein Bild ausschaut wie ein Sammelsurium, gemalt von einer Sechsjährigen,  ist damit weg. Die Hintergrundlasur gibt also Rahmen und Zusammenhalt.

Hintergrund-Lasur : Eine Farbe entfaltet ihre Wirkung!

Die Hintergrundfarbe ist ein ganz natürlicher Effekt. Das Tageslicht wirft sein Licht auf alles und dort wird es reflektiert. Aber auch große Häuser oder Flächen reflektieren das Tageslicht und werfen den Abglanz ihrer Reflexion auf die Umgebung.

Viele Menschen stehen diesem Effekt sehr kritisch gegenüber, sie glauben nicht, dass Licht oder Farbe so stark reflektieren, dass sie die ganze Umgebung einfärben.

Sie sehen diesen Effekt nicht!

Dies ist auch kein Wunder, denn die Reflexion wirkt indirekt. Und trotzdem kennen wir alle dieser Art der Hintergrund-Reflexion.

Ziehe ich den schönsten stahlblauen Pullover meiner Freundin an, dann sehe ich sofort krank aus. Wie viele Blonde habe ich eine leicht gelbliche Haut, durch die Reflexion des Pullovers werde ich grün und sehe aus,  als müsste ich gleich kotzen.

Meine Freundin  sieht darin großartig aus!

Diesen Effekt kennt jede Frau, was der einen Frau schmeichelt, sieht mit der Haut der anderen Frau überhaupt nicht gut aus.

Was man daraus für die Malerei lernen kann, ist, dass Farben zusammenarbeiten.

Der Effekt ein und derselben Lasur ändert sich, sobald andere Farben ins Spiel kommen.

Eine Hintergrundlasur – Zwei Effekte!

Die Natur wird braun und das Grün verschwindet. Und so finden sich im ganzen Bild bräunliche Farbanteile. Das schreit nach einer bräunlichen Hintergrundlasur, weil sich diese Farbe überall im Motiv findet. Deshalb benutze ich im Winter gerne Lasuren auf Siena- Natur Basis.

Solange ich die gleiche Farbpalette benutze, wirken die Bilder in ihrer Aussage identisch.

Da ich etwas mehr kalte Rottöne und ein kaltes Blau benutze, wirkt das Bild frischer und klarer als das erste Bild, doch die grundsätzliche Aussage bleibt.

Nun zeige ich ein ähnliches Bild. Trotz ähnlicher Hintergrundlasur verändert sich die zweite dominierende Farbe im Bild! Sie wechselt von Rot auf Grün und mit diesem Wechsel wechselt auch die Stimmung des Bildes.

Auch ein Winterbild, doch die Stimmung wechselt von weihnachtlich auf kühlem Abend.

Tine Klein Aquarell Basel Tutorial Aquarell, bildende Künste, Hintergrund Lasur

Tine Klein Aquarellbild von Basel Ch. Roche Türme Tutorial Hintergrundlasur.

1. Tipp: Wahl der Farbe

Das Arbeiten mit der Hintergrundlasur wird einfacher, wenn ausgesparte Farben gut zum Motiv passen. Würdest du bitte einen Blick in das Aquarell werfen! Du wirst sehen,  dass die Dächer  der Hochhäuser im Bild 2 nicht gemalt wurden. Ihre Farbe und Form entsteht aus der Hintergrundlasur.

Je nach Motiv wirken einige Hintergrundlasuren fehl am Platz und zwar dann, wenn sie nur zu einzelnen Teilen des Motives passen.

Wenn die Fensterscheiben der Hochhäuser das Licht reflektieren, dann nehmen sie die Farbe des Lichts an. Gelblich ist also eine gute Wahl. Auch die ausgesparten Dächer sehen bei einem Winterbild nicht unnatürlich aus.

Hätte ich nun das gesamte Bild mit einer Hintergrundlasur in Froschgrün ausgestattet, dann würde dieses Schwarz-Rot zu den Türmen passen und vielleicht auch zu einem Teil der Bäume, doch mit dem Rest des Bildes würde es sich beißen.

Tatsächlich wirkt die Hintergrundfarbe umso besser, je logischer sie sich mit vielen Bestandteilen des Bildes verbindet.

Tatsächlich können sehr unterschiedliche Hintergrundlasuren großartig aussehen.

Auch ein zartes Rosa, gebrochenes Violett, transparente Orangetöne, die ganze Palette von Blautönen oder Naturtönen können sich gut ins Bild einfügen.

 

1. Tipp: Wahl der Hintergrundlasur!

Wie schon oben angesprochen, muss man beim Auswählen der Hintergrundlasur etwas schlau vorgehen.

Arbeitet man in Öl oder Acryl oder mit jeder anderen Form der deckenden Farbe, dann kann man auch ganz wilde Experimente wagen. Das geht aber auch im Aquarell, nur Mut:

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Tine Klein Aquarell, Cadaques Spanien

Doch beim Aquarell ist das so eine Sache, man muss immer bedenken, dass die Farbe, mit der man das Motiv aufträgt, ein wenig transparent ist.

Aquarell funktioniert so, dass man mehr oder weniger transparente Farbschichten übereinanderlegt. Als ob man farbige Glasscheiben schichte!

Hat ein Bild eine Hintergrundlasur, dann beginnt das Mischen der Farben noch bevor man die Farben des Hauptmotivs aufgetragen hat.

Tine Klein Aquarell Basel Tutorial Aquarell, bildende Künste, Hintergrund Lasur

Tine Klein Aquarellbild von Basel. Roche Türme Tutorial Hintergrundlasur.

Die Hochhäuser wurden mit Blau gemalt, da das Gelb durch das transparente Grün-Blau scheint, wirkt der Hochhausturm türkis.

Hätte ich den Hochhausturm in einem violetten Blau, zum Beispiel französisch Ultramarin, gemalt, würde der Hochhausturm durch die gelbe Hintergrundlasur grau wirken.

Wenn du jetzt denkst: UPPSSS, das ist aber kompliziert!!

Dann unterschätzt du dich selbst, du würdest ja auch im Kasten mischen. Jeder, der malt, weiß, dass Blau plus Gelb grün wird.

Mein Trick ist nur, dass sich nicht nur im Kasten mische, wenn ich eine transparente Aquarellfarbe auftrage, dann kann ich auch mit dem trockenen Untergrund mischen.

Summery Hintergrundlasurfarbe:

• die ausgesparten Flächen der Hintergrundlasur müssen sich halbwegs logisch in das Motiv einpassen. Froschgrüne Dächer wirken uncool.

• Überall dort, wo ich Hintergrundlasur auftrage, muss ich damit rechnen, dass ich transparente Farben, die darauf gemalt werden,ü in ihrer Wirkung mit der Hintergrundlasur mischen.

Hintergrundlasur, das Licht:

Mit Lasuren kann man ein großartiges Lichtspiel erzeugen. Die Hintergrundlasur macht es sehr einfach. Ich habe zum Beispiel nur die Hälfte des Hochhauses gemalt. Dieser vereinfachende Effekt macht deine Bilder im zweiten Schritt extrem schnell.

Damit du diesen Effekt aber ganz unproblematisch nutzen kannst, sollten deine Lasuren nicht zu dunkel sein. Denn dann kannst du locker mit dunkleren oder deckenden Farben darüber malen.

Liebe Grüße ins Wochenende und viel Spaß beim Ausprobieren.

Mach’s einfach!

Liebe Grüße Tine

Was ist Fachwissen wert? Leser, die gern lesen und keine finanziellen Probleme haben, dürfen gerne spenden. Denn es braucht viel Zeit, aus schwieriger Materie amüsanten Lesestoff zu machen.

CHF

Teil eins des Blogs findest du hier:

Untermalung das Gefühl unter dem Bild!

https://blog.herz-der-kunst.ch/untermalung-das-gefuehl-unter-dem-bild/

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Komplementär-Kontrast – aufregend harmonisch!

Dieses Bild ist ein Komplementär-Kontrast zwischen Blau und Orangerot.

Der Komplementär-Kontrast wirkt aufregend und strahlend! Weil die Farben von der Wellenlänge am weitesten auseinander liegen.

Also merke: Komplementärfarben sind die Farben, die von der Wellenlänge am weitesten auseinander liegen.

Im Farbkreis liegen sich Komplementärfarben gegenüber.

 

Herings Farbkreis

FriedeWie, CC0, via Wikimedia Commons

Beleben braucht man bei diesen Bildern nichts. Das Gegenteil ist der Fall, die Malerin muss für  Harmonie sorgen!

Gegensätze ziehen sich an! Liebe wird daraus nur,  wenn sie sich ergänzen!

Wie malt man einen Komplementär-Kontrast?

Am einfachsten ermittelt man einen Komplementärkontrast über den Farbkreis von Johannes Itten. In diesem Farbkreis sieht man besonders gut, welche Farbe man genau braucht, um einen Komplementärkontrast zu erzeugen.

Farbkreis Itten 1961

Originally by MalteAhrens at de.wikipedia. Vectorization by User:SidShakal, Public domain, via Wikimedia Commons

Ein Komplementärkontrast ist so wie ein sehr unterschiedliches Ehepaar, mal harmonieren sie sehr gut, ein anderes Mal kratzen sie sich fast die Augen aus.

Weil das Malen mit dem Komplementärkontrast auch extrem schrill sein kann, sollte man die Farbkombination, die man vorhat, vor dem Malen testen.

Es ist auch durchaus sinnvoll, eine Farbe zu benutzen, die nicht ganz komplementär ist.

Ich benutze zum Beispiel im Bild mehrere Blautöne, um den Kontrast ein wenig zu dämpfen.
Gerade weil der Komplementärkontrast so schrill ist, ist es wichtig, ihn harmonisch auszubalancieren.

Tipp: Vor dem Malen mit einem Komplementärkontrast unbedingt eine Farbprobe machen.

Räumliche Trennung: Ein Erfolgsrezept für eine wilde Beziehung:

Ein Komplementärkontrast kann man mit einer Ehe vergleichen, bei der beide Partner sehr unterschiedlich sind. Eben wie Ying und Yang.
Farben sind  im Grunde Wellenlängen in Tuben. Wenn man nun zwei völlig unterschiedliche Wellenlängen zusammenmixt, dann zerstören sie sich gegenseitig. Wenn man möchte, dass diese beiden Farben strahlen, dann sollte man sie getrennt verarbeiten.

Siehe unten: Jede Farbe hat ihren Bereich.

Viele Beziehungen, die sehr unterschiedlich sind, schwören auf zwei Wohnungen.
In etwa so lässt sich ein Komplementärkontrast am besten verarbeiten.

Man malt das Bild also in einer orangen Phase und in einer blauen Phase.

Dies sieht man im Bild sehr gut.
Überall dort, wo die Farben im feuchten Zustand zusammenkommen, entstehen sofort Grau- und Brauntöne. Dies liegt daran, dass sich die komplementären Farben gegenseitig auslöschen. Für Schattenfarben ist dies großartig, für strahlende Farben jedoch ein no go.

D. h. man darf einen Komplementärkontrast nur dann zusammenmischen, wenn man gerade Schattentöne erzeugen möchte.

Beim Malen bedeutet dies leider, dass man entweder die Farben trocknen lassen muss oder dass man einen kleinen Sicherheitsabstand benutzt, damit sich die Farben nicht vermischen.

Komplementärkontrast und Sicherheitsabstand

Im Bild kannst du den Sicherheitsabstand erkennen, denn überall dort, wo das Orange auf das Blau trifft, kannst du ein kleines bisschen des weißen Blattes erkennen.
Du wirst viele Stellen entdecken, wo sich Blau und Orange trotzdem gemischt haben.
Dieses ist trotzdem sinnvoll, denn andernfalls würde das ganze Bild wie eine Collage wirken. D. h. einerseits muss man die Farben getrennt halten, damit sie ihre Strahlkraft erhalten, andererseits muss man Verbindungen schaffen. Oft schaffen sich diese Verbindungen beim feuchten Malen ganz automatisch. Trotzdem sollte man einen Lappen haben, damit man ungewollte Vermischung verhindern kann.

Mischen und Verbinden bildet Harmonie im Komplementär- Kontrast

Wie mischt man eigentlich zwei Farben, die sich gegenseitig nicht leiden können?

Grau ist das Kind im Komplementärkontrast.

Tatsächlich braucht man etwas Fingerspitzengefühl. Aus dem Komplementärkontrast Orange und Blau kann man wunderbare Schattenfarben erzeugen. Ist die Schattenfarbe zu bräunlich, muss man mehr Blau hinzufügen, ist die Schattenfarbe zu kalt, dann fügt man Orange hinzu.

Dies klappt aber nicht immer. Wenn deine beiden Farben nicht ganz zusammenpassen oder die Mischungsverhältnisse nicht stimmen, können extrem scheußliche Farben entstehen. Deshalb ist es sehr sinnvoll, die komplementären Farben im Kasten einmal untereinander zu mischen, um festzustellen, welche sich gut vertragen.
Wenn die beiden Farbtöne tatsächlich ein echter Komplementärkontrast sind, dann kann auch aus zwei sehr transparenten und hellen Farben, ein kräftiger, sehr dunkler Farbton entstehen.
So gesehen sind wir gesegnet, denn der entstehende Schatten-Farbton wird sich grandios in das Bild einfügen.
Es kann sich auch lohnen, einige Farben zu benutzen, die nicht direkt komplementär sind. Dadurch werden die Mischungen etwas weicher, mischt man zum Beispiel das Blau mit einem Rotorange, dann entstehen anstatt einer grauen Mischung, angenehme harmonische Violetttöne.
Letztlich macht man dafür gleich am Anfang die Farbproben, denn man möchte ja nichts unangenehm Schrilles erzeugen, sondern etwas aufregend Harmonisches.

Den Komplementärkontrast verschränken

Die beiden Farben sollen trotz ihrer Unterschiedlichkeit eine Einheit bilden.

Deshalb ist es sinnvoll, wenn es im Bildzentrum kleine Bereiche gibt, in denen es abwechselnd entweder die eine und die andere Farbe gibt. Diese Bereiche sehen besonders aufregend aus. Da hier der größte Abstand zwischen den Wellenlängen ist, wird das Auge insbesondere auf diese Punkte schauen. Immer dann, wenn du in deinem Bild etwas betonen möchtest, dann sollten die Farben des Komplementärkontrasts aneinandergrenzen.

Neutralität – Weiß ein Botschafter –

Noch ein kleiner Tipp:
Wenn zwei Farben miteinander sehr schrill wirken, dann können neutrale Farben extrem heilsam sein.
Die Kombination mit Weiß erzeugt einen sehr frischen Effekt. Die Kombination mit Grau dämpft das Schrille im Bild. Eine Ausnahme unter den neutralen Farben ist Schwarz. Verarbeitet man Schwarz zusammen mit einem leuchtenden Komplementärkontrast, dann werden die beiden Farben noch mehr leuchten.

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

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 Weiterlesen bei Tine:

Analoge Harmonie, schöne Bilder leicht gemacht!

https://blog.herz-der-kunst.ch/analoge-harmonie/

https://de.wikipedia.org/wiki/Farbkreis

Maskierflüssigkeit und Alternativen!

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In diesem Blog wird es weniger um Maskierflüssigkeit gehen, sondern um die Alternativen dazu. Ich hoffe mit dem Titel Menschen zu erreichen, die gerade nach Maskierflüssigkeit  Googlen.

Abdeckflüssigkeit ist ein scheußliches Zeug und meistens ist es unnötig.

Weißes Papier verschwindet gern

Weißes Papier ist beim Malen genauso gefährdet wie eine aussterbende Rasse.

Ich weiß nicht, woran es liegt, aber sobald man ein Pinsel in der Hand hält, hat man irgendwie das dringende Bedürfnis, alles, was Weiß ist, direkt zu überpinseln.

Obwohl diese kleine Zwangsstörung fast schon lustig ist, bleibt es doch schade um das weiße Papier.

Jeder der schon mal an der falschen Stelle das weiße Papier übermalt hat, hat sofort gefühlt, dass es falsch ist. Das Bild hat sofort verloren.

Henry Ford sagte einmal:

“Entweder du führst den Tag oder der Tag führt dich!“

Genauso ist es beim Malen! Man muss um die Dinge, die einem wichtig sind, kämpfen!
Selbst wenn ich nicht vorzeichne, also spontan loslege, dann markiere ich mir doch die Stellen, die Weiß belieben müssen! Weißes Papier ist eine der mächtigsten Möglichkeiten die Aufmerksamkeit des Auges zu steuern und deshalb ist es wichtig vorneweg über die weißen Stellen im Papier nachzudenken.

Warum ist weißes Papier so wichtig?

Das Auge ist ein Instrument, das über Vergleich arbeitet. Es sieht Räumlichkeit durch den Vergleich von Licht und Schatten. Dabei erzeugen reflektierende Dinge die größte Aufmerksamkeit.

Sobald wir in die Pubertät kommen, streichen wir Mädels uns die Lippen mit reflektierenden Lipgloss ein. Die Reflexion, erzeugt Aufmerksamkeit.

Wenn wir also die Aufmerksamkeit in unseren Bildern steuern wollen, dann ist das weiße Papier der mächtigste Faktor, denn hier haben wir die Reflexion. Wer alles übermalt, der hat den hellsten Tonwert nicht mehr. Und damit wurde das Leckerli lief fürs Auge ruiniert! Sprich durch das Übermalen haben wir den wichtigsten Orientierungsfaktor für das Auge entfernt. Und genau deshalb ärgern wir uns darüber maßlos, denn wir merken sofort, dass unsere Bilder schlechter geworden sind.

Maskierflüssigkeit

Gerade für Anfänger hält Maskierflüssigkeit eine ganze Reihe von Tücken bereit. Ist das Papier zu schlecht, dann erleidet Schaden beim Abrubbeln.

Mein erster Tipp, das Papier muss eine gewisse Härte haben. Gute Baumwollpapiere halten Maskierflüssigkeit in der Regel aus.

Billigere Papiere bekommen mitunter Probleme, wenn man zu wild in einem Bild herumrubbelt, dann erleidet die schon gemalte Farbe Schaden. Maskierflüssigkeit sollte deshalb sofort abgezogen werden, denn sie wird mit der Zeit immer härter.

Bei Maskierflüssigkeit gibt es im Wesentlichen zwei Sorten, die nach Ammoniak stinkende und die nicht nach Ammoniak stinkende.

Die nach Ammoniak stinkende Maskierflüssigkeit, hat deutliche Vorteile gegenüber der anderen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich diese Flüssigkeit besser an einem Stück abziehen lässt. Man muss also nicht wie verrückt in dem Bild herumreiben. Man findet einen Anfang und zieht das ganze Stück wie an einem Gummiband ab.

Die Maskierflüssigkeit lässt sich nur ungenau auftragen, sodass die präzise Außenform eines Gegenstandes nicht mehr gut wiedergegeben wird. Das Ergebnis schaut aus wie ein undefiniertes Loch!

Warum ist Maskierflüssigkeit häufig unnötig?

Abdeckende Flüssigkeiten sind im Aquarell nicht zwingend notwendig, wenn man weiß, dass  die Farbe die Grenze zu trockenem Papier nicht überschreiten kann.

Auch im Wasser, haben Moleküle Wechselwirkungen. Die Atome rudern in einer Flüssigkeit nicht ohne Kontakt hin und her. Sie gehen untereinander nicht allzu feste Bindungen ein. Trotzdem entsteht eine Oberflächenspannung.

Die Oberflächenspannung kann man bei flüssiger Farbe wunderbar benutzen, um weißes Papier zu schützen.

Achtet man darauf, dass das Papier wirklich trocken bleibt, dann kann die Farbe aufgrund ihrer Oberflächenspannung die Grenze zu dem trockenen Bereich nicht überwinden.

Alles was wir tun müssen, ist einen trockenen Bereich mit flüssiger Farbe zu ummalen.

Nichts wird passieren, das Papier wird weiß bleiben. Dies ist der Grund, warum Maskierflüssigkeit meistens völlig unnötig ist.

Maskierflüssigkeit oder gehts auch ohne. Aquarell von Tine Klein Toggenburg

Das sieht man hier beim Dach! Und der Wolke!

Weiße Flächen durch trockenes Papier! Wo liegen die Fehlerquellen?

Es gibt 2 bis 3 Fehlerquellen, die das System mit dem trockenen Papier etwas mühsam machen.

Die wichtigste Fehlerquelle ist der sorglose Umgang mit Feuchtigkeit. Ist das Papier nicht absolut trocken, dann treten die Atome der Farbe mit den Atomen des Wassers in Kontakt. Die Farbe überwindet durch diese Anziehungskraft mühelos die Barriere aufs weiße Papier.

Also merke:

Das Papier muss trocken sein!

Trotzdem ist es kein riesiges Problem, wenn das Papier einmal aus Versehen übermalt oder angefeuchtet wurde.

Es reicht, wenn man das Papier mit einem Tempotaschentuch abtupft. Ist die Oberfläche des Papiers wieder trocken, so bleibt der weiße Bereich geschützt.

Das Taschentuch kann man auch prima benutzen um weiche Übergänge zu schaffen. Die Wolke wurde am Rand mit dem Taschentuch bearbeitet,

Schwieriger wird es, wenn sich das Papier komplett mit Wasser vollgesaugt hat. Dies erzeugt man gerne bei Nass in Nasstechniken, damit es weiche Übergänge gibt.

Teueres Baumwollpapier bleibt sehr lange feucht, es ist aus dem gleichen Stoff wie ein Waschlappen.

Wer jetzt Flächen aussparen möchte, der muss das Papier trocknen halten, denn sonst verlaufen alle Kanten.

Technik:

 Was muss man beachten, wenn man keine Maskierflüssigkeit benutzen möchte?

Papier:

Denn wichtigsten Punkt habe ich dir bereits verraten, Achte darauf das die Fläche, die weiß bleiben soll wirklich trocken ist.

Es gibt aber noch 2 weitere Tricks, die helfen. Mann kann Wasser steuern.

Wer sehr viel Wasser benutzt wir Probleme haben diese Menge zu steuern. Ab einer gewissen Menge Feuchtigkeit hat man eine Überschwemmung auf dem Blatt. Wenn man auf dem Blatt eine Flutwelle auslöst, dann hilft natürlich die leichte Oberflächenspannung des Wassers nicht mehr.
Aquarellisten kontrollieren deshalb, wie das Wasser (Farbe) auf ihrem Papier abfließt. Das Papier wird schräg gehalten, damit das Wasser eine Fließrichtung hat.

Ich habe die grüne Farbe links unten einfach aus dem Blatt strömen lassen.

Wer im Skizzenbuch arbeitet, sollte dort die Flüssigkeit mit dem Taschentuch absaugen.

Wasser nimmt immer den Weg, der am leichtesten ist. Deshalb sollte man das Wasser von der weißen Fläche gezielt wegführen.

Pinsel:

Die Methode mit dem trockenen Papier, hat gegenüber der Maskierflüssigkeit den Riesenvorteil, dass sich sehr exakte und scharfe Kanten binden lassen. Die Form ist absolut präzise, anders als bei der zähen Maskierflüssigkeit.

Deshalb sollte man ein Pinsel wählen, der eine absolut scharfe Kante hat und keine nervöse Spitze.

Ich empfehle dafür einen Flachpinsel, so kann man Kanten ganz sauber ziehen.

Tape:

Nichts ist einfacher als die Stellen, die weiß bleiben sollen eben zu überkleben.

Dafür braucht man kleine Schere, man reißt ein kleines Stück Tape ab. Und klebt die gerade Kante vom Rand, entlang der Form die frei bleiben soll. So stückelt man die Form durch Tapefetzen zusammen.

Wichtig es muss ein Tape sein, dass nicht stark klebt!

Diese Technik eignet sich hervorragend für Häuser, oder Boote.  Bei Reflektionen hilft sie nicht. Erstaunlicherweise geht es viel schneller als mit Abdeckflüssigkeit, denn die muss trocknen und abgerubbelt werden.

Die Technik ist gerade gut für Menschen, die draußen malen, den ein bisschen Tape hat man immer dabei.

 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren

lg Tine

CHF

Evtl, gibt noch einen Workshopplatz am 19 und 20.11 in Bern. Das Thema ist drunter und drüber! Es geht darum, bekanntes Kunstmaterial anders und vielseitig einzusetzen. Infos bei den Urban Sketchers in Bern! Zum Beispiel: Eine Stift unter nasser Farbe, in nasser Farbe oder auf trockener Farbe – überraschend unterschiedliche und tolle Möglichkeiten eröffnen sich für deine Skizzen! Mit Material was man kennt! Tape als Abdeckflüssigkeit, Radiergummis zum Malen warte es ab! Und vieles mehr! Infos bei den Urban Sketchers in Bern!

 

 

https://blog.herz-der-kunst.ch/mogeln-mit-marker-ade-abdeckfluessigkeit/

Mogeln mit Marker adé Abdeckflüssigkeit

Malen lernen in der Gruppe!

Malen lernen in der Gruppe, warum?

Gruppenfoto UskBasel23020

 

Malen lernen in der Gruppe macht saumässig Spaß! Wir alle möchten gerne wunderbar malen und es gibt immer andere, die es besser können! Blöd? Nein, es ist super, denn das Wissen kann ganz einfach übertragen werden!

Die einfache Wahrheit ist:

„Auch Affen mögen Nachäffer!“ (Handelsblatt link siehe unten)

Solches imitieren, stärkt die soziale Bindung! Das ist der Grund, warum wir uns auf Zeichen- oder Malfestivals so großartig fühlen. Ich liebe es!

Tatsächlich weiß ich aus meinem eigenen Studium, das dies die erste Stufe der Kulturbildung ist, wir schaffen Kultur, in dem wir schöne und gute Verhaltensweisen derr anderen imitieren!

Eine Gruppe, die sich gegenseitig imitiert, bleibt beisammen und ist freundlicher zueinander! Das wäre der wissenschaftliche Hintergrund aus der Verhaltensforschung.

 

Auch wir Menschen sind einfach nur Äffchen!  Ich fühle mich zauberhaft gut, wenn ich mit Menschen zusammen bin, die das Gleiche lieben. wie ich!

Und das sieht man auf diesem Bild! Vom Urban Sketcher Symposium in Basel 2022!

Tine Klein Alex Hillkurtz sind Mallehrer für die Urban Sketchers. Malen lernen Urban Sketching.

Tine Klein, Alex Hillkurz und viele andere. Nachdem ich Alex kenne, verstehe ich seine Bilder viel besser! Plötzlich erkenne ich die Parallelen.

Wer gut malen lernen möchte, sollte in eine Gruppe mit diesem kulturellen Hintergrund finden. Man sieht, wer das gleiche mag, amüsiert sich prächtig und man lernt dabei leichter!

Ich bin ein begeisterter Urban Sketcher! Ich liebe Menschen, die ihre Zeit damit verbringen zu malen.

Malen lernen -Was wir von den Äffchen lernen können!

Ob Affen wirklich nachäffen, war unter Forschern lange umstritten, doch einiges spricht dafür. So waschen einige Rudel ihr Futter, weil sie offensichtlich gelernt haben, das dies besser ist. Der Affe ist langsam im nachäffen, dennoch auch der Affe spiegelt das Verhalten der anderen So hat der Affe ein Spielgesicht, das setzt er auf, wenn er Quatsch machen möchte. Mimik ist wertvoll, normale Tiere haben das nicht! Der Mensch hat diese äußerst wertvollen genetischen Anlagen verfeinert. Wir haben im Kopf etwas, das man Spiegelneuronen nennt. Diese Zellen helfen uns, den anderen zu imitieren, ein Lächeln wird mit einem Lächeln beantwortet.

Praktisch und Schön!

Der Mensch kann sich gegenseitig emotional anstecken! Und wie soll das beim Malen lernen helfen?

Die Begeisterung der anderen springt auf uns über!

Begeisterung überträgt sich und damit ist das Üben nicht mehr schwer, sondern macht Spaß! Schon eine kleine Gruppe und das Malen wird gemeinsam anders, Tipps fliegen hin und her.

Schweres meistert man gemeinsam besser!

Natürlich funktioniert dieser Mechanismus auch im Unterricht:

 

Die Begeisterung der anderen Schüler und der Lehrer überträgt sich und damit bekommt das Ganze auf zauberhafte weise Schwung!

Spiegelneuronen: Verständnis, die magische Wirkung auf das Malen lernen.

Spiegelneuronen sind eines der spannendsten Forschungsfelder in den neueren Wissenschaften. Eigentlich geht es bei den Spiegelneuronen darum, die Bewegungen der anderen zu deuten und zu imitieren. Dabei gibt es eine ganze Reihe unterschiedlicher und teilweise auch widersprüchlicher wissenschaftlicher Ergebnisse.

Wissenschaftlich unstrittig ist, dass uns die Spiegel Neuronen helfen, denn anderen zu verstehen.

Es ist doch klar, dass wir alle besser malen lernen, wenn wir uns gegenseitig verstehen, so wird Wissen übertragen.

Celestine malt unglaublich gut, da muss ich alles geben, um sie besser zu machen!

Wir verstehen uns dank der Spiegelneuronen, doch wir haben auch das Bedürfnis, den anderen zu wiederholen. So wie ein Vogel die Melodie des anderen aufgreift.

Malen lernen und die Bewegung:

Es gibt sehr unterschiedliche wissenschaftliche Erkenntnisse, wie Spiegelneuronen auf die Bewegung des Menschen reagieren. Tatsache ist aber, dass wir dank der Spiegelneuronen die Bewegungen des anderen analysieren und vielleicht auch nachmachen wollen.

Es scheint so zu sein, dass wir einerseits den anderen spiegeln, andererseits aber auch unsere eigenen Bewegungen mit den Bewegungen des anderen vergleichen. Dadurch gewinnen wir neue Erkenntnisse und mögen es mir die Wissenschaftler verzeihen, ich behaupte jetzt einfach mal, dass man auch Pinselbewegungen von einem Menschen auf den anderen übertragen kann.

Deshalb ist Vorführen so wichtig!

Hat man also ein Lehrer, der gerne vorführt und gleichzeitig auch erklärt und freundlich ist, sich jeder Schüler leicht zu lernen.

Gerade für eine so komplizierte Tätigkeit wie das Malen, ist also das Zusammenarbeiten mit einem freundlichen und erfahrenen Lehrer sehr hilfreich.

Die Begeisterung auf den Festivals macht es noch einfacher und noch schöner!

Fragen ist ebenfalls wichtig, so gehen Informationen heiter von Mensch zu Mensch! Auch ich lerne viel von meinen Schülern wie hier von der zauberhaften Ulrike Selders. Danke für die Fotos Ulli.

 

Malen lernen – Vorsicht Videofalle!

Zum optimalen Lernen gehört begreifen und imitieren!

Auch mit Videos kann man malen lernen! Doch es ist viel schwerer!

Zu einen sehe ich in einem Video nicht alle Tätigkeiten des anderen, Bildschnitt und Kameraperspektive stehlen uns Informationen.

Insbesondere Tätigkeiten, die außerhalb der Kameraperspektive liegen, erschweren das Imitieren!

Aber vor allem Dingen fehlen uns die sozialen Beziehungen!

Soziale Beziehungen und das Malen lernen.

Spiegelneuronen geben uns die Möglichkeit uns in andere hineinzuversetzen.

Sie wirken nur von Mensch zu Mensch!

Bei einem Video hat die ganze Sache einen Haken, du siehst den Lehrer und damit kannst du ihn vielleicht imitieren. Doch der Lehrer ist nicht da!

Die Spiegelneuronen arbeiten jetzt ineffektiv!

Eine soziale Beziehung entspannt sich immer zwischen zwei Personen oder eine Gruppe. Hier funktionieren unsere genetischen Anlagen als soziales Wesen am besten!

Kein Lehrer, der nicht da ist, kann dich stärken. Er kann dir nicht in die Augen sagen, dass du es schaffen wirst! Dass es am Ende doch nicht so schwer ist, wie es aussieht.

Gute Beziehungen und Empathie sind eben das, was uns als Menschen ausmachen sollte!

Das Arbeiten von Angesicht zu Angesicht erzeugt eine Art Gefühlsansteckung. Ich habe schon so oft gehört das Schüler sagen:

“Ich bin total infiziert! Ich kann mich gar nicht dagegen wehren, weil es so schön ist!“

Auch Lehrer sind infiziert!

In den letzten 14 Tagen habe ich auf mehreren großen Mal-Festivals unterrichtet. Insbesondere die der Urban Sketcher machen mir viel Spaß! Weil der ganze Haufen sich so verhält, als wären sie eine große Familie.

Die Lehrer arbeiten auf diesen Festivals weitgehend ehrenamtlich.

Warum sollten wir das tun?

Die Begeisterung infiziert auch  die Lehrer

Bei Stephanie Bower beobachtete ich, wie liebevoll sie versuchte, ihren Schülern das schwere Thema der Perspektive zu erklären. Ihr war es wichtig, dass wirklich jeder im Kurs alles versteht. Dieses Verhalten beobachte ich immer wieder bei guten Lehrern. So berichteten mir zum Beispiel meine Schüler, von dem Maler Alxis Hillkurz, dass er im Kurs sehr ähnliche Dinge unterrichtet wie ich.

Grüße an alle die mit uns in der Kasernenbar saßen! Hier eine Erinnerung.

 

Das soziale Gehirn.

Viele erfolgreiche Mal-Lehrer greifen auf das soziale Gehirn zurück. Von Schülern wird das oft als eine Art Aura wahrgenommen. Der Lehrer spiegelt all das Positive und Liebevolle, auf seine Schüler und von den Schülern spiegelt es, vielfach zurück.

Der Lehrer kann diese Kraft benutzen, um auch schwierige Themen auf den Schüler zu übertragen.

In meinem letzten Kurs sind wir von einem Straßenreinigungsfahrzeig umkreist, die Kirchturmglocken haben während des halben Kurses geläutet. Ein normaler Kurs wäre gescheitert, doch die Kraft des Positiven trägt uns!

Und das ist der Grund, warum das Lernen in der Gruppe so viel Spaß macht!

Wir geben uns gegenseitig Flügel!

Weil wir unsere positive Energie gegenseitig verstärken.

Nächstes Jahr sind wir in der Schweiz in Züri-Stellt euch vor! Ein Baseler freut sich auf Züri! So weit kommt es noch XD!

Danke an die Orgateams in Dortmund und Basel, ich bin fassungslos, was ihr auf die Beine gestellt habt.

Und in Deutschland? Vielleicht wird es Berlin!

Liebe Grüße Tine Klein

Wer gerne liest, darf gerne etwas spenden, denn es ist mehr Zeit und Mühe, als man denkt!

 

CHF

https://www.handelsblatt.com/technik/forschung-innovation/verhaltensforschung-auch-affen-moegen-nachaeffer/3238360.html

https://www.dasgehirn.info/handeln/motorik/die-bewegungen-der-anderen