Neujahrsvorsätze, Motivation und das Malen

Tine Klein Aquarell Bellveue Zürich, Die Motivation zum Malen4. Januar 2020 Tine Klein, Zürich: Blick vom Bellevue in die kühle Weite  über dem Zürichsee

Hallöchen, herzlich willkommen im neuen Jahr!

 

Erst mal möchte ich euch danken, dass wir alle wieder da seit. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich dachte heute morgen:

4. Januar, ach du scheiße ich muss abnehmen!

Der 4. Januar ist da, für die meisten geht diese Woche das normale Leben weiter.
Ich bin gerade soeben aus dem herrlichen Zustand des Familienkuschelns aufgewacht und mein Großhirn funkt mir einige rationale und bedrohliche Fakten. Mein Großhirn meint, es sei gar nicht gut, mit der Familie zu fressen und sich danach mit Rotwein und Schokolade auf die faule Haut zu legen. Dabei war es doch so schön, wenn man raus guckte in den Nieselregen. Ich persönlich finde:

Ein kleiner entspannter Exzess, schweisst zusammen.   Motivation  und gute Vorsätze können zur falschen Zeit nerven.

Wahrscheinlich ist dies mein tief liegendes Problem. Deshalb muss ich jedes Jahr abnehmen und mein Mann schwört: Liebesgriffe an den Hüften, seien ganz prima.
Das macht es mir auch nicht leichter.

Neujahrsvorsätze schon weit weg?

Wie sieht es aus mit Neujahrsvorsätzen, sind die schon weit weg? Schade.

Grundsätzlich finde ich Neujahrsvorsätze oder überhaupt Vorsätze ganz großartig.
Seien wir mal ehrlich, dieser Blog ist ein Kunstblog, hier geht es immer um das Malen lernen. Wieso ich nicht jedes Mal über das Malen schreibe hat einen ganz einfachen Grund. Malen ist eine Tätigkeit, die man nicht ausüben kann, ohne Persönlichkeitsentwicklung.
Wer nicht an sich arbeitet, kommt beim Malen auch nicht voran.
Leider geht es nicht so, wie sich mein alter Herr das vorstellt.
Mein Vater würde mit donnernder und Altvater Zeus würdiger Stimme sagen:
Einmal die Arschbacken zusammen beißen, alles eine reine Willensfrage!

Motivation und Zähne zusammenbeißen!

Vor Weihnachten habe ich eine kleine Umfrage gemacht. Ich fragte meine Schüler und Bekannten, was möchtest du im neuen Jahr an deiner Kunst verbessern. Die häufigste Antwort war:
Lockerer werden!
Lustig! Wie trainiert man denn lockerer werden? Die Zähne zusammenbeißen Methode von meinem Vater, scheint da denkbar ungeeignet. Na, Gott sei Dank, mit dem Kopf durch die Wand ohne Kopfschmerztabletten funktioniert bei den meisten Menschen und mir sowieso nicht.

Lockerer werden, Motivation und Neujahrsvorsatz.

Jetzt habe ich mir überlegt, wie könnte man den Neujahrsvorsatz lockerer werden denn umsetzen?

Prinzipiell ist dies gar nicht so einfach, denn ich habe eins festgestellt. Sage ich einem Schüler:“ Jetzt, sei mal ganz locker!“ Dann ist dies das beste Mittel einen Menschen innerhalb von Sekunden zu verspannen.

Lockerheit ist etwas, dass man ganz schwer erklären kann. Lockerheit kommt einfach, und je heftiger und brutaler die Motivation, desto schwieriger wird es.
Papa, sorry:

Die unendliche Leichtigkeit des Seins kann man nicht mit Zähneknirschen erreichen.

Locker sein ist ein wundervoller Zustand.

Wie lehrt man locker werden?
 
Das locker sein in der Malerei entsteht durch drei Faktoren.
Zwei davon haben mit Geisteshaltung zu tun und der dritte Punkt ist Übung und Technik.

Schritt 1: Die Geisteshaltung der Leichtigkeit beruht auf Meckerabstinenz und….

Motivationen sind am Besten; wenn mann sie umsetzen kann.

Meckerabstinenz ist mein wichtigster Vorsatz für 2020. Motivation und Veränderung brauchen ein Klima, indem man sie auch umsetzen kann.
Wenn man von vorneherein meckert, dann fällt Veränderung schwer. Da man den Kopf ja schon mal darauf einstimmen, dass hier alle schief gehen wird, hält man dann doch lieber am Althergebrachten fest, und das führt dazu, dass es einfach komisch aussieht und sehr schwer ist.
Für mich ist die beste Geisteshaltung die Aufforderung zum Spiel. Nicht Zähne zusammenbeißen, sondern ausprobieren. Mein Produkt ist nicht das Bild, sondern die Aufgabenstellung etwas auszuprobieren.
Das Meckern verkneifen, auch wenn es schwer fällt.
Also wir gehen jetzt mit einem leicht verkrampften Lächeln positiv rann an die Sache….

Schritt zwei: Das Große und Ganze sehen!

Motivation, und großartige Fortschritte versinken meistens in Kleinscheiß. Ganz oft verliert man einfach das Wesentliche aus dem Auge.
Ich muss noch dies, ich muss noch das und zack ist die Liebe weg.
Ich glaube, der wichtigste Ansatz ist, zu begreifen, dass es viele einfache Wege gibt etwas zu tun. Der Ansatzpunkt dafür einen einfachen und bequemen Weg zu finden ist:
Das Große und Ganze zu sehen.
Viele völlig unwichtige Kleinigkeiten machen einem im Alltag das Leben schwer, das gleiche gilt für Bilder:
Zu viele Details, fressen die Zeit, die man eigentlich für die großartigen Dinge des Lebens bräuchte.
Das Wechseln der Sichtweise braucht viel Motivation. Es ist überhaupt nicht einfach das Ganze zu sehen und nicht die Summe der Einzelteile.
In der Malerei ist enorm wichtig zu wissen, was man malen möchte. Wenn man eine Stadt malen möchte, braucht man nicht jedes Haus. Für einen Wald braucht man nicht jeden Baum:
Denn sonst sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Den Vorsatz umsetzen! Heißt also es sich deutlich einfacher zu machen, nur das klappt nicht auf Anhieb. Also wieder zu Punkt 1 oder zu Punkt 3.

Freiheit, Spass und Lockerheit

In meinen Kursen werde ich nächstes Jahr diesen Vorsatz noch mal verstärkt angehen. Insbesondere in dem geplanten Malurlaub gibt es viele Lektionen mit dem großen Pinsel. Der große Pinsel hilft einem enorm den Vorsatz nicht zu vergessen. Im ersten Moment fühlt er sich viel zu groß an und dann merkt man, dass der Pinsel einem hilft das Wesentliche umzusetzen.
Mit einem fetten Pinsel malt man nicht wie ein Buchhalter
Mit richtig großen Pinseln malt man einfach große Flächen. Plötzlich kann man die großen Zusammenhänge zeigen, weil die Größe des Pinsel  das Verzetteln verhindert.
Das sieht man hier genau, bei uns am Züri-See treffen Wetter und Stadt aufeinander. Der dicke Pinsel verhindert, das ich mich in Details verliere.
Dies werde ich besonders in der Urlaubswoche an der Ostsee lehren. Die Landschaft im Norden hilft enorm, das Ziel der Leichtigkeit zu erreichen. Denn die Landschaft ist hier schön, leicht und weit.
Wie gemacht für den Einstieg in die Lockerheit.

Was muss man bei großen Pinseln beachten?

Dicke Pinsel helfen bei der Motivation lockerer zu werden

Große Pinsel helfen dir bei deinem Vorhaben zügig und locker zu werden.
Die große Grundstruktur bringt dir den Überblick und die Leichtigkeit.
Ich persönlich liebe den 30 mm Flachpinsel mit einer langen flachen Kante. Oder 20 mm Rundpinsel oder Schwert- bzw. Katzenzungenpinsel die hinten sehr breit sind und vorne eine gute Spitze haben.
Die geniale Spitze ist das Stichwort.
Diese Spitze hilft, dass dein Bild hinterher großzügig, aber nicht plump ausschaut.
Liebevolle und kleine Details sind durchaus wichtig, aber nur, dort wo es am Allerwichtigsten ist. Dennoch arbeitet man von Anfang an mit richtig fetten Pinseln. Bei den Pinseln muss es nicht das Teuerste sein. Die reine Größe des Pinsels bringt es mit sich, dass man ohne Mühe Farbe in großen Zusammenhängen auftragen kann. Wichtig allein sind scharfe Kanten und Spitzen.
Die große Grundstruktur bringt dir den Überblick und die Leichtigkeit. Der Rest ist Bildentwurf, Übung und Anleitung.
Meine Lieblingspinsel sind von verschiedenen Marken.
Eine ganz genaue Empfehlung kann ich euch nicht geben, denn ein Pinsel ist immer dann gut, wenn er zu Handhabung passt. Der Kauf ist nicht ganz einfach, denn beim Kauf sind die Spitzen der Pinsel verleimt, deshalb ermögliche euch ich euch jetzt mal einen Blick auf meine dicken Pinsel. Was ihr seht, ist das was ich in der Tasche habe.
Also macht es euch einfach, greift zum dicken Pinsel und versucht ihn als Einstieg in die Lockerheit zu nutzen.
Liebe Grüße
und ein wirklich frohes neues Jahr.
Tine
Wer nächstes Jahr an der Ostsee mitmachen möchte, den bitte ich diesem Link zu folgen:
Die 22. Kw ist bereits ausgebucht. Plätze gibt es nun noch in der 21. Kw also vom 18 bis zum 22 Mai.

Noch etwas in eigener Sache

Nächstes Jahr gibt es Malurlaub an der Ostsee.

Der Norden ist das pure Glück! Dahme an der Ostsee

Seitdem ich im Süden lebe, vermisse ich die großen Himmel des Nordens, das Salz im Wind und die tolle Landschaft soweit das Auge reicht. Deshalb zieht es mich einmal im Jahr zum Malen an die See und ihr könnt mitkommen.

Der Fokus des Kurses liegt dieses Jahr bei den Themen des Nordens: Himmel, Wolken, Landschaft und Meer. Wir werden die Motive zeichnerisch und malerisch erfassen und uns Gedanken machen, wie man das Motiv vereinfacht, damit wirklich effektvoll in Farbe darstellen können.

Bekannt bin ich durch  die spielerische Verbindung von Stift und Aquarell, aber in dieser Landschaft möchte man auch gern den dicken Pinsel auspacken.

Also Motto: spielerisch gezeichnet oder genüsslich aquarelliert. 

Dahme in Holstein ist ein kleines  Seebad direkt an der Ostsee. Und gerade dies ist großartig für Maler, denn die Natur ist noch ursprünglich und bodenständig.

In dieser Landschaft können großartige Farbstudien mit Pinsel entstehen.

Warum sollte man als Maler unbedingt nach Dahme fahren? Weil Dahme großartige und sehr abwechslungsreiche Motive bietet, die kontrastreicher sind als normale Seebilder

 Die Leuchttürme, von Dahme sind ein echter Hingucker. Es ist doch klar, dass man darauf gute Bilder zaubern kann. Generell kann man sagen das die Bilder rund um Dahme immer frisch und ausdrucksstark werden durch den starken Rot-Grün-Kontrast.

Auch zur Verarbeitung von Farbe wird es viele Tipps im Kurs geben. Bei solchen Motiven lohnt es, sich in Ruhe Aquarelle anzufertigen.

Hier Torsten beim gemütlichen malen im Feld.

Die Küste ist mal feinsandig oder mit einer Steilküste zum Strand mit Bäumen, dies bietet perfekte Malmotive. Die natürlichen Kontraste der Landschaft macht Dahme reich an guten Motiven.

Seebrücke, Reetdachhäuser, Badeküste, Steilküste, Leuchttürme, viel Landschaft und wenn wir Glück haben, blüht der Raps.

Der Kurs findet im Dorfhaus von Dahme statt. Bei gutem Wetter werden wir jedoch viel Zeit in der Natur verbringen. Deshalb muss das Material Rucksack tauglich und nicht zu schwer sein.

Im Kurs geht es um skiziertaugliche Aquarelltechniken, Tipps zu Wasser, Wolken und Landschaft. Neben diesen Aquarelltechniken liegt in diesem Jahr, das besonderes Augenmerk auf dem Vereinfachen des Entwurfs, so dass die Farbe wirken kann, damit richtig starke Skizzen und Aquarelle entstehen.

Die Grundausrüstung aus: Pinsel, Aquarellpapier, Skizzenbuch mit Aquarell tauglichem Papier, Stift und Zeichenpapier. Die Materialliste wird rechtzeitig zur Verfügung gestellt.

Es gibt 5 Stunden Malunterricht pro Tag,  gegliedert in Techniklektionen, Entwurf, Vorführungen und freiem Malen mit Unterstützung. Ende mit fröhlichem Abschluss offen, meistens werden es doch 6 Stunden Unterricht. Mit Mittagspause und Wegen sind wir also den ganzen Tag unterwegs. Oft klingt der Tag in einem Gasthof aus.

Save the Date! 18-22.Mai.

In der Regel wird die Teilnehmerzahl maximal bei 6-10 Personen liegen, soweit möglich werde ich die Teilnahmer bei 8 Personen begrenzen, eine optimale Zahl zum Lernen. Eine Kursteilnehmerzahl von 12-14 Teilnehmern, wie bei Reiseveranstaltern, wird es nicht geben.

Kosten 450 Euro pro Woche für den Malunterricht. Lehrmaterial inklusive. Anders als bei Reiseveranstaltern gibt es in diesem Kurs Kursmaterial oder der Stoff wird in einem Blog aufgearbeitet, so das ihr nochmals nachlesen könnt.

Hinweis: Tine ist kein Reiseveranstalter, nur Mallehrerin. Für Unterkunft, Verpflegung und Kunstmaterial sorgt jeder nach seinen eigenen Bedürfnissen.

Es gibt im Hinterland auch viele sehr preiswerte Unterkünfte. Wichtig, nichts buchen bevor ihr eine Teilnahmebestätigung habt.

Kontakt und Fragen zur Reise

Liebe Grüße an Euch alle zusammen

Tine

Ich freue mich auf eure Anmeldungen. Wir sehen uns mit Wind im Haar.

Bitte nehmt mit mir Kontakt auf dann sende ich euch weitere Informationen.

 

Noch mehr lesen?

Hier zur Gemeinde

https://www.dahme.com/herzlich-willkommen/

 

 

 

 

 

Tradition in Malerei und Weihnachtszeit

 

Tradition : Blick auf einen traditionellen Giebel, ein Jugendstil Theater und eine Kirche im Rembrandt Plein Amsterdam, Aquarell von Tine Klein

Rembrandt Plein Amsterdam

Wieviel Traditionsbruch darf es denn sein?

Oh du Fröhliche, Kunst und Weihnachtszeit haben eines gemeinsam, versucht man die Tradition  zu entstauben, geht das Geschrei los.
Traditionen sind wie Schuhe. Entweder sie passen ganz wunderbar oder sie drücken schrecklich. Manchmal liebt man auch ein paar Schuhe, obwohl es drückt, einfach weil es so toll aussieht.
Die Weihnachtszeit und das Kunstmachen haben einige erschreckende Parallelen. Bei beidem trifft man auf Tradition, Träume, Wünsche und extrem hohe Erwartungen.
Kunst und Weihnachtszeit, leben von Träumen und Traditionen.
Diese Träume und Traditionen sind ganz wunderbar.
Doch das Problem an ihnen ist, sie sollen uns zwangsweise glücklich machen.
Weder der Kunst noch dem Leben tun diese Zwänge gut.

Heute wollte ich das Wort Weihnachtsstern googeln, weil ich diese Blumen liebe und es jedes Jahr schaffe sie irgendwie eingehen zu lassen. An dem grünen Daumen für Weihnachtssterne muss ich offensichtlich noch arbeiten. Ich war ziemlich erstaunt, dass Google zuerst das Wort Weihnachtsstress findet, dann erst das Wort Weihnachtsstern.

Das sagt doch eine ganze Menge über uns aus oder?

Tradition

Malen lernen und Weihnachtszeit, beides sollte einen fröhlich stimmen, ruhig und besinnlich sein und am Ende sehr viel Kraft spenden.
Doch die Praxis sieht anders aus, gerade diese ruhigen Dinge an die man sehr hohe Erwartungen hat, können so richtig in die Hose gehen.
Das könnte an Traditionen liegen. Traditionen sind ein wunderbarer jedoch etwas zäher Mechanismus. 

Gerade in der Kunst helfen Traditionen enorm, denn sie transportieren Jahrhunderte altes Wissen über die Malerei.

Insofern ist die Tradition wirklich wunderbar, nur manchmal zwickt es, wenn sich plötzlich vieles verändert, dann passt es nicht mehr so recht.

In der Kunst merkt man dies an idiotischen Regeln, die alle befolgen obwohl es längst Kunstmaterial gibt, das ganz anders funktioniert.

In der Weihnachtszeit zwickt es manchmal genauso, weil Mutti eben nicht mehr Zuhause ist. Im Schnitt braucht eine Mutter 270 Stunden für Weihnachtsvorbereitungen, also 11 Tage und 11 Nächte, haha, kein Wunder, wenn da mal die eine oder andere Katastrophe entsteht, wo soll denn die Zeit herkommen?

Trotzdem Vorfreude macht einfach glücklich. Auf bestimmte Dinge möchte ich einfach nicht verzichten. In der Weihnachtszeit liebe ich den frischen Duft von Tanne in der Wohnung. Ich mag Kerzenlicht, den warmen Schein und bekomme Fressanfälle bei Spekulatius und dem Apfelkuchen meiner Großmutter. Mein Mann kann auf keinen Fall auf die Weihnachtspute verzichten, denn in ihr stecken all die schönen Kindheitserinnerungen.

Wann wird etwas Tradition?

Eine bestimmte Verhaltensweise wird dann Tradition, wenn sie für viele Menschen schön oder hilfreich ist.

Vieles was wir als Traditionen empfinden, ist eine ziemlich neue Erfindung.
Kaum machen es zwei Generationen, schon ist es eine Tradition.
Mein Liebster und ich mussten uns neulich vor Lachen kugeln, als ein jüngeres Familienmitglied sagte:
“Ich weiß gar nicht warum die Leute so viel ausländischen Scheiß kochen, es gibt doch auch tolle deutsche Gerichte, zum Beispiel Bolognese.“
Leider bin ich so ein Dinosaurier, dass ich mich noch an meine erste Bolognese erinnern kann. Das Gericht schmeckt einfach so klasse, das es Ruckzuck im deutschsprachigen Raum zur Tradition wurde.
Der Sinn einer Tradition ist es, Gutes zu behalten.
Wenn man im Kopf behält, dass Traditionen etwas sind, das nur dazu da ist etwas Gutes für uns zu behalten, dann lernt man, dass Tradition nicht wie ein Schuh drücken müssen.
Den meisten Menschen ist überhaupt nicht klar das die Traditionen, denen sie folgen, gar keine Gesetze sind die seit Urzeiten existieren.

Tradition ist immer in Bewegung

Denn Weihnachtsbaum gibt es seid 1850, den Schokoweihnachtsmann seit ca. 1900, unser Bild vom Weihnachtsmann entstand 1920 und basiert auf einer Cola Werbung. Was man daran merkt:
Traditionen wandeln sich mit den Generationen!
Viele Menschen quälen sich in meinem beruflichen Alltag in der Malerei ständig mit Fragen: “ Darf man das überhaupt? Traditionell wird das doch anders gemacht oder?“
in der Weihnachtszeit höre ich viele Sätze mit „muss“:
“Ich muss noch …, habe keine Zeit, dann muss ich noch, weil wir doch immer.“
 
Wenn man jetzt im Kopf behält, dass eine Tradition etwas ist, was uns etwas Gutes erhält, dann kratze ich mich am Kopf.
Die Kernfrage für Kreative ist:
Was ist gut und was mache ich daraus.

Erwartungen sind tödlich

Hohe Erwartungen sind tödlich! Liebe B.
Perfektionismus und defekte Ergebnisse sind zwei völlig unterschiedliche Dinge! Dies muss man bei Tradition dringend im Gedächtnis behalten.
Die Weihnachtszeit erinnert mich so sehr an das Kunst machen, weil dies Zeit ist, die einen eigentlich happy machen sollte.
Kunst und Weihnachtszeit sind sich auch so erstaunlich ähnlich, weil es immer um perfekte Ergebnisse geht.
 
Wir brauchen nicht zu philosophieren, es ist eigentlich logisch. dass man nicht nach der Perfektion greifen kann, weil sie ja für jeden etwas anderes ist.
Hier haben Kunst und Weihnachtszeit schon wieder eine erstaunliche Parallele. All die Menschen, die zu krampfhaft das Perfekte erreichen wollen, können niemals danach greifen. Tradition kann so etwas fördern, weil man glaubt man ist auf der sicheren Seite.
In der Kunst werden Bilder von Perfektionisten oftmals kaputt gemalt. Sie schießen immer über den Punkt hinaus an dem sie herzergreifend sind. Zu viele Pinselstriche machen Bilder steif und tot. Zu viele Traditionen machen das Familienleben manchmal zum Krampf. 

Die Statistiken sind heftig:

Die Statistiken über das Weihnachtsfest sind ziemlich heftig. 30 % der Familien streiten sich über hohe Erwartungen.
(Quelle: n-tv https://www.n-tv.de/panorama/Weihnachten-muss-nicht-perfekt-sein-article20782316.html)
Halten wir einmal fest:
Der größte Streitpunkt sind zu hohe Ansprüche.
Genau aus diesem Grund erinnert mich das Kunst machen so stark an die Weihnachtszeit, vieles wird behindert durch völlig abstruse Ansprüche.
Unter genial geht eben nichts!
Anstatt uns die Freiheit zu geben etwas einfach mit Spaß zu tun, ziehen wir die Erwartungen so hoch, bis das Resultat nur noch eins sein kann:
enttäuschte Erwartungen

Bilder in unserem Kopf

Ich glaube Kunst und die Weihnachtszeit haben insofern sehr viel gemeinsam, dass sie unter sehr vielen altmodischen Erwartungen leiden.
In unserer Birne haben sich glitzernde Traumbilder festgesetzt, die einfach nicht zu uns passen.
Künstler wollen wie Renaissancemeister malen, wertvolle Bilder erstellen mit perfekten Landschaften und in Familien soll es zur Weihnachtszeit aussehen wie in einem Fünfzigerjahre Werbeprospekt über die perfekte Familie. Die Kinder sind wohl erzogen und freudig erregt, während Mama wie von Zauberhand und ohne Mühe, ein sechs-gängiges Menü auf den wertvoll gedeckten Tisch zaubert.
Natürlich sind solche glitzer Blasen toll,  aber sind die immer noch so toll, wenn wir das realisieren müssen?
Tatsächlich glaube ich dass diese Bilder in der Kunst und in der Weihnachtszeit enorm gefährlich sind.
Beliebt sind zur Weihnachtszeit die Illustrationen von Norman Rockwell, der das was wir uns vorstellten ganz wunderbar malte. Ich frage mich nur existierte diese Welt jemals?
Ich frage mich, ob so viel Idylle nicht fast schon gefährlich ist, weil es uns Bilder in den Kopf setzt, mit denen die Realität nicht standhalten kann, aber keine Frage dies sind die erfolgreichsten Weihnachtskarten der Welt.
Diese hohen und völlig veralteten Ansprüche verleiten uns vielleicht Dinge zu tun, die nicht zu uns passen und das Ergebnis ist Kokolores, wir sind unglücklich.

Kunst und Weihnachtszeit sind die Sehnsucht nach Idylle

Ich möchte jetzt mal in der Weihnachtszeit eine Frage stellen, müssen denn Kunst und Weihnachtsfeste immer so aussehen wie die letzte Szene in einem Heimatfilm?

Lebst du denn auf dem Immenhof?

(für die jüngeren Leser, ein total beliebter Heimatfilm, der jedes Jahr Weihnachten läuft und in dem die perfekte Familie lebt)

Wir alle haben diese Bilder im Kopf und der Stress fängt ja schon damit an, dass wir uns Dinge vorstellen, die einfach nicht so sind.

Weihnachten muss es schneien, tut es natürlich meistens nicht. Und in einem tollen Landschaftsbild darf kein Auto stehen. Was natürlich auch niemals der Fall ist weil, überall Auto stehen.

Wenn man mal darüber nachdenkt merkt man doch, wie lächerlich es ist, wenn wir immer in Heimatfilmen denken. Ich meine wie erstaunlich lern resistent sind wir denn, wenn wir denken, dass wir diese Ansprüche einer Traumfabrik auf alle Lebensbereiche übertragen könnten.

Bei mir zu Hause, ist es sehr selten zu wie auf dem Immenhof. Und deshalb möchte ich meine Kunst und auch meine Weihnachtszeit nicht nach Schönheitsidealen längst verlangen begangener Zeiten ausrichten.

Ich möchte tun, was jetzt schön und gut für uns ist.

Tradition und Nostalgie die zu mir passt

Nostalgische Sehnsüchte sind ja wunderbar, aber viel besser ist es wenn die Zeit die man verbringt auch zu einem passt.

Mein Schwiegervater, hat Weihnachten immer an seinem verhassten Anzughose gezupft Und mir haben die Füße in den Pumps weh getan.

Und deshalb bin ich dankbar, das sich Traditionen wandeln.

Viele Dinge sind gut und gleichzeitig machbar

Ich finde die Weihnachtszeit ist wie ein Brennglas, von dem man lernen kann sich selbst glücklich zu machen.

Weihnachtszeit und Kunst machen haben wirklich extrem viel miteinander zu tun, denn das was einem die Hölle heiß macht sind Traumvorstellungen und die Ansprüche anderer.
Dabei ist es einfach eigene Traditionen und Zeichen zu setzen.
Weder beim einen noch beim anderen darf man fragen, was man machen muss. Setze selber Zeichen!
Das Ziel ist es, etwas Eigenes zu schaffen mit dem man glücklich ist und das ist oft einfacher als man denkt.
In der Kunst ist es wahrscheinlich noch viel einfacher als in der Weihnachtszeit. In der Kunst muss man sich einfach auf sich selbst besinnen und das tun, was zu einem selbst passt.
Zugegebener weise ist das in der Weihnachtszeit viel schwieriger, denn dann muss man sich mit einem ganzen Haufen von Menschen absprechen.
Traditionen sind für viele Leute unantastbar, selbst wenn sie in die Neuzeit so gut passen, wie ein Nachttopf unter dem Bett.
Darf ich dir mal ganz ehrlich  etwas zu Kunst und Weihnachtszeit sagen: Pfeif drauf!
Mache es selbst wunderbar.

Einfach und Gut

Das Stichwort ist einfach und gut.
Eigentlich muss man einen großen Besen nehmen, und alles herausfegen was man traditionell so macht, was aber in der heutigen Zeit einfach nicht mehr gut für einen ist.
Zugegebenermaßen gibt dies oft Ärger.
In der Kunst wird viel über Traditionen gestritten, im Aquarell darf man zum Beispiel kein weiß benutzen, weil man dann angeblich betrügt.
In der Weihnachtszeit muss es auf jeden Fall ein riesiger Weihnachtsbaum mit Kugeln und Lametta sein.
Eigentlich ist es nicht erklärlich, warum über kleine Veränderungen an Traditionen so gestritten wird. Ich vermute, dass es daran liegt, dass Traditionen einstmals Gutes bewahren.  
 
Oftmals meckern aber gerade die Leute, die es gar nichts angeht. Früher habe ich viel Öl gemalt, als ich auf die Skizze umstellte, wurde das als Schmierereien empfunden.
 
Öl malen ist wunderbar, aber wenn es danach in der Bude stinkt wie auf einer Tankstelle, dann mache ich doch lieber Kunst mit Füllhalter.

Eins kann man wirklich sagen, im ersten Jahr sind die Veränderungen oft ein harter Diskussionsstoff. Doch ich möchte euch Mut machen, sind Veränderungen erst einmal eingeführt, sind sie schon im zweiten Jahr gar kein Thema mehr. Ganz im Gegenteil:

Wer sich traut setzt eigene Traditionen. 

Eines haben Kunst und Weihnachtszeit wirklich gemeinsam, man merkt dass man es nicht jedem recht machen kann. So bleibt in der Weihnachtszeit und in der Kunst immer die Frage:

Wie viel Traditionsbruch darf es denn sein?

Stichworte zu besinnlichen Zeiten in der Kunst und Weihnachtszeit.

  • Nimm dir Zeit, denn aus Stress entsteht selten Harmonie.
  • Sag nein, zu überzogenen Ansprüchen anderer Leute. Zeiten verändern sich, Kunst wie auch  die Weihnachtszeit müssen nicht aussehen wie in Heimatfilmen der Fünfzigerjahre.
  • Mache nicht alles mit, denn nicht alles was glitzert es Gold. Pflichtgefühl kann tödlich sein. Das gilt für die Kunst, wie auch für die Weihnachtszeit. Niemand hat etwas davon, wenn Traditionen den Menschen verbiegen, dabei kommt nur unechtes heraus.
  • Das Lustprinzip, viele Dinge an unseren Traditionen sind ganz wunderbar. Alles das was Spaß macht und schön ist, bleibt erhalten. Genau dafür sind Traditionen ja da. Genieße es in vollen Zügen. Wir leben 2020 und auch da gibt es tolle Dinge. Finde deine eigenen Weihnachtstraditionen. Das Gleiche gilt für die Kunst, wir müssen nicht mehr so malen wie zur Jahrhundertwende, doch wir dürfen alles, was uns gefällt.

Auf geht´s lasst uns selbst eine schöne Zeit kreieren, ohne Stress.

Liebe Grüße Tine

p.s. Nächste Woche bin ich auf Familienbesuch, dann gibt es keinen Blog

Noch etwas in eigener Sache

Nächstes Jahr gibt es Malurlaub an der Ostsee.

Der Norden ist das pure Glück! Dahme an der Ostsee

Seitdem ich im Süden lebe, vermisse ich die großen Himmel des Nordens, das Salz im Wind und die tolle Landschaft soweit das Auge reicht. Deshalb zieht es mich einmal im Jahr zum Malen an die See und ihr könnt mitkommen.

Der Fokus des Kurses liegt dieses Jahr bei den Themen des Nordens: Himmel, Wolken, Landschaft und Meer. Wir werden die Motive zeichnerisch und malerisch erfassen und uns Gedanken machen, wie man das Motiv vereinfacht, damit wirklich effektvoll in Farbe darstellen können.

Bekannt bin ich durch  die spielerische Verbindung von Stift und Aquarell, aber in dieser Landschaft möchte man auch gern den dicken Pinsel auspacken.

Also Motto: spielerisch gezeichnet oder genüsslich aquarelliert. 

Dahme in Holstein ist ein kleines  Seebad direkt an der Ostsee. Und gerade dies ist großartig für Maler, denn die Natur ist noch ursprünglich und bodenständig.

In dieser Landschaft können großartige Farbstudien mit Pinsel entstehen.

Warum sollte man als Maler unbedingt nach Dahme fahren? Weil Dahme großartige und sehr abwechslungsreiche Motive bietet, die kontrastreicher sind als normale Seebilder

 Die Leuchttürme, von Dahme sind ein echter Hingucker. Es ist doch klar, dass man darauf gute Bilder zaubern kann. Generell kann man sagen das die Bilder rund um Dahme immer frisch und ausdrucksstark werden durch den starken Rot-Grün-Kontrast.

Auch zur Verarbeitung von Farbe wird es viele Tipps im Kurs geben. Bei solchen Motiven lohnt es, sich in Ruhe Aquarelle anzufertigen.

Hier Torsten beim gemütlichen malen im Feld.

Die Küste ist mal feinsandig oder mit einer Steilküste zum Strand mit Bäumen, dies bietet perfekte Malmotive. Die natürlichen Kontraste der Landschaft macht Dahme reich an guten Motiven.

Seebrücke, Reetdachhäuser, Badeküste, Steilküste, Leuchttürme, viel Landschaft und wenn wir Glück haben, blüht der Raps.

Der Kurs findet im Dorfhaus von Dahme statt. Bei gutem Wetter werden wir jedoch viel Zeit in der Natur verbringen. Deshalb muss das Material Rucksack tauglich und nicht zu schwer sein.

Im Kurs geht es um skiziertaugliche Aquarelltechniken, Tipps zu Wasser, Wolken und Landschaft. Neben diesen Aquarelltechniken liegt in diesem Jahr, das besonderes Augenmerk auf dem Vereinfachen des Entwurfs, so dass die Farbe wirken kann, damit richtig starke Skizzen und Aquarelle entstehen.

Die Grundausrüstung aus: Pinsel, Aquarellpapier, Skizzenbuch mit Aquarell tauglichem Papier, Stift und Zeichenpapier. Die Materialliste wird rechtzeitig zur Verfügung gestellt.

Es gibt 5 Stunden Malunterricht pro Tag,  gegliedert in Techniklektionen, Entwurf, Vorführungen und freiem Malen mit Unterstützung. Ende mit fröhlichem Abschluss offen, meistens werden es doch 6 Stunden Unterricht. Mit Mittagspause und Wegen sind wir also den ganzen Tag unterwegs. Oft klingt der Tag in einem Gasthof aus.

Save the Date! 18-22.Mai.

In der Regel wird die Teilnehmerzahl maximal bei 6-10 Personen liegen, soweit möglich werde ich die Teilnahmer bei 8 Personen begrenzen, eine optimale Zahl zum Lernen. Eine Kursteilnehmerzahl von 12-14 Teilnehmern, wie bei Reiseveranstaltern, wird es nicht geben.

Ich bin die  ist die letzten beiden Maiwochen in Dahme, da es bereits für die 22 KW einen Kurs mit Teilnehmer gibt, ist nun die Anmeldung für den Kurs mit der 21 Kalenderwoche geöffnet. Also 18-22.Mai. In Ausnahmefällen können noch 1 -2 Personen zu der Gruppe in der 22 KW stoßen. 25-29 Mai.

Kosten 450 Euro pro Woche für den Malunterricht. Lehrmaterial inklusive. Anders als bei Reiseveranstaltern gibt es in diesem Kurs Kursmaterial oder der Stoff wird in einem Blog aufgearbeitet, so das ihr nochmals nachlesen könnt.

Hinweis: Tine ist kein Reiseveranstalter, nur Mallehrerin. Für Unterkunft, Verpflegung und Kunstmaterial sorgt jeder nach seinen eigenen Bedürfnissen.

Es gibt im Hinterland auch viele sehr preiswerte Unterkünfte. Wichtig, nichts buchen bevor ihr eine Teilnahmebestätigung habt.

Kontakt und Fragen zur Reise

Liebe Grüße an Euch alle zusammen

Tine

Ich freue mich auf eure Anmeldungen. Wir sehen uns mit Wind im Haar.

Bitte nehmt mit mir Kontakt auf dann sende ich euch weitere Informationen.

 

Noch mehr lesen?

Jetzt wo wir Weihnachtswünsche haben….ich brauch das nicht ich hab das nur…..

Sammelleidenschaft Kunst: Andere kaufen Schuhe!

Sammelleidenschaft Kustmaterial

 

 

 

 

Erfolgreich Kunst machen?

Wie ein Künstler erfolgreich wird, darüber gibt es unendlich viele Bücher.

Erfolgreiche Kunst, anscheinend gibt es Hunderte von erfolgversprechenden Strategien um ein erfolgreicher Künstler zu werden. Doch warum klappt es dann bei so wenigen Menschen?
> Mit absoluter Sicherheit kann man Erfolg nie ausschließen (Anselm Feuerbach).
 
Die Strategien die einem empfohlen werden um als Künstler erfolgreich zu werden, könnten kaum unterschiedlicher sein.  Lustigerweise werden diese Bücher oft von Menschen geschrieben, die gar nicht erfolgreich sind oder die einfach Glück hatten.
All diese Menschen scheinen zu vergessen, dass das Kunst machen eine sehr persönliche Sache ist und keine Masche, aber dazu später.

Erfolgreiche Kunst, Tipps, Tricks und Unfug

Die Tipps zum Thema erfolgreiche Kunst sind wahrscheinlich alle im Kern ein wenig richtig, doch auch nicht immer  hilfreich. Die einen sagen das, die nächsten meinen dies.. Die Tipps rund um die Kunst sind ungefähr so wie die biblische Sprachverwirrung in Babylon.
 
Man muss mit Hingabe malen, innere Überzeugungen und Gefühle transportieren und dann schauen die Leute hin.
 
Hier stimme ich vollkommen zu. Aber es gibt auch enorm langweilige Bilder die extrem erfolgreich sind.
Bekanntes und Monotonie verkauft sich manchmal genauso gut wie Hingabe
Erfolgreiche Galeristen haben hierzu natürlich eine ganz andere Meinung, als Hingabe und Gefühle.
 
Die Galeristen sagen: Du brauchst einfach, eine gute Galerie und der Rest ist Marketing und nochmals Marketing. 
 
Marketing ist die einzige Lösung.
 
Gar nicht schwer ist, zu bemerken, diese beiden Ansätze basieren auf völlig unterschiedlicher Geisteshaltung.

Hunderte von Tipps und Erklärungen zur erfolgreichen Kunst

Die nächsten setzen auf Erfahrung, dies würde auch erklären, warum die meisten Künstler  in der letzten Hälfte ihres Lebens erfolgreich werden.

Die Kunst ist lang, das Leben kurz. (wieder so ein Goethe Zitat)

Das würde auch erklären, warum einige argumentieren erfolgreiche Kunst hätte etwas mit zielgerichtetem Denken, Ausgeglichenheit und Diplomatie zu tun.

Freunde, vergesst nie diese goldene Regel: Nichts kann schaden in der Kunst, solange ihr frech seid.
James Whistler

Aggression ein Bestseller

Die Anderen sagen es hat etwas mit Provokation, Aggression und Risikobereitschaft zu tun.

Allen voran Jonathan Meese, der die Grenzen der Kunst mit Hitlergruß und Banane im Schritt bis zum Erbrechen ausreißt.

Vorsicht bei diesem Video werden euch die Nackenhaare hochgehen, der zweck solcher Videos ist die reinste Provokation, reagiert ihr angekotzt…hat der Künstler sein Ziel erreicht:

P.s. Ich bin nicht für diese Inhalte verantwortlich, sie zeigen nur wie ein Künstler durch Provokation zu einem der erfolgreichsten Künstler unserer Zeit wird.

https://www.youtube.com/watch?v=NOabBXrBS9U

 

Nicht dass ich die Kunst von Jonathan Meese klasse finden würde. Aber das was er macht hat Hand und Fuß. Die Provokation die er auslöst löst echte Gefühle aus. Alleine schon der Trailer lässt bei mir vor Aggression die Nackenhaare hoch gehen.

Ein Artikel zum Prozess gegen Jonathan Meese:

https://www.spiegel.de/spiegel/gespraech-mit-jonathan-meese-ueber-den-hitlergruss-und-seinen-prozess-a-912044.html

Ich kann mich nicht erinnern das mich irgendwer in den letzten zehn Jahren so aufgeregt hätte. Und damit muss ich mal neidlos gestehen, Jonathan Meese ist ein Meister seines Fachs. Er hat mich zum Denken angeregt.

Wahrscheinlich ist er Zuhause ein netter Kerl, bei seinen Kunstaktionen verspürt Otto Normalkünstler das mittel starke Bedürfnis nach einem Baseballschläger.

Erfolgreiche Kunst ist ein Mysterium

Wiederum andere sagen erfolgreich Kunst entsteht bei einer Gratwanderung zwischen klarer Mitteilung und Mysterium. Na wunderbar, die Anweisungen werden immer verworrener, klare Mitteilung und Mysterium sind gemeinsam ein Paradoxon.

Viele ältere Künstler sagen das einzig wahre Rezept sei:

Sich nicht entmutigen lassen!

Deshalb sagen auch viele: Nur ältere Künstler sind erfolgreich, weil dies die Summe der Künstler ist die sich einfach nicht  entmutigen ließen. Ich finde dieser Gedankengang ist sehr schlau, sich nicht entmutigen zu lassen ist ein guter Hinweis.

Sich nicht entmutigen lassen, ist jedoch nicht einfach, wenn man weiß das einige der richtig großen Künstler niemals ein Bild verkauften oder sich die Ohren abschnitten wie Van Gogh

Zusammengenommen erscheinen die Strategien weder klar, noch ermutigend und auch nicht erfolgversprechend.

An diesem Punkt ist es dem geneigten Künstler erlaubt, völlig verwirrt zu gucken.

Aso sind wir mal wieder hier angelangt:

Kunst zu machen ist eine Kunst, und wenn so einfach wär würde es ja jeder machen.

Erfolgreiche Bilder machen:

Die wenigsten von uns wollen natürlich Profikünstler werden, dennoch wünschen sich viele, dass man ihre künstlerische Arbeit beachtet.

Die Tipps reichen also von Ohren abschneiden, über Brechreiz erzeugen, aggressiv oder diplomatisch sein, auch ein romantisches Herzchen zu sein hilft auch.

Ist euch in dem ganzen Durcheinander aufgefallen, was der kleinste gemeinsame Nenner ist?

Der kleinste gemeinsame Nenner um erfolgreich Kunst zu machen ist es Aufmerksamkeit zu erzeugen. Gefühle, Emotionen, Sinnesvielfalt, all das was im grauen Alltag der Menschen verloren geht.

Erfolgreich kann werden, wer in irgendeiner Art und Weise Dinge zum Menschen transportiert. Der eine malt romantisch und richtet den Blick auf die Schönheit, der Nächste transportiert Leidenschaften, der Übernächste reizt uns zum Kotzreiz.

Man könnte jetzt also sagen:

Alles ist erlaubt, nur langweilig darf es nicht sein

Dies stimmt vermutlich in 90 % der Fälle. Frech, anregend, interessant oder wundervoll, alles ist erlaubt, wenn es den Betrachter stimuliert. Noch besser ist es wenn der Maler hinter dem was er tut wirklich steht. Wirklich erlebte Gefühle lassen sich sehr einfach einem Mensch zum anderen transportieren.

Wie man Kunst erfolgreich macht liegt im wesentlichen daran wer du bist und was du fühlst. Du musst dich fragen:

“Bin ich ein Provokateur oder ein Charmeur“

Erfolgreiche Bilder oder Kunst haben etwas mit Sinnesvielfalt zu tun. Bei dem Zeichner Felix Steinberger, faszinieren  Themen wie Sex und Aggression.

Ich bin eher der Typ Charmeur und darüber ärgere ich mich oft, denn mit hübschen Bildern hat man es viel schwerer.

Es ist enorm schwer, weil hübsch zu gerne im Strom des Normalen untergeht.

Wie war das noch mal? Hübsch ist die kleine Schwester von Scheiße?

Ich stemme mich gegen das Vergessen in dem ich sehr leidenschaftlich male. 

Wenn ich ein Bild male, dann nicht lala, ich zeige emotional, was ich fühle. Selbst bei so banalen Themen wie dem Wetter.

Entweder ist das Wetter großartig und der Himmel strahlt oder es war zum kotzen und mein Betrachter muss fühlen wie ihm die feuchte Kälte durch die Kleidung kriecht.

d.h. egal was ihr macht, wer Kunst macht muss die Hosen runterlassen.

Ein Bild das keine starken Emotionen vermittelt, geht in der Bilderflut unserer Zeit verloren.

Doch fühlt euch jetzt bloss nicht auf der sicheren Seite, die Dosentomaten von Andy Warhol waren sicherlich alles andere als ein interessantes Kunstwerk. Aber erfolgreich ohne Ende. Das Kunstwerk an diesen Kunstwerken war der Künstler und nicht die Bilder und schon wieder haben wir eine neue Strategie.

Unter dem Strich, kann man denke ich gar keine allgemein gültigen Tipps geben. Es bleibt nur eins, du musst dich mit aller Macht einbringen.

Die ausgestreckte Hand nach dem Ruhm

kann einem sehr schnell die Lust an der Kunst verderben, der einzig hilfreiche Tipp ist wahrscheinlich, mach das worauf du Lust hast und zwar richtig.

Der gefährlichste Satz für einen Künstler ist:

Das macht man so

Auch wenn ihr vielleicht hilfreiche Tipps erwartet habt. Kunst spielt sich in unterschiedlichen Welten und Denkweisen ab.

Ein Rezept gibt es nicht.

Was kann ein Marsianer mit einem Rezept für Kartoffeln anfangen?

Der beste Tipp ist, mache mit voller Kraft das was dir am Herzen liegt.

Das könnte auch deutlich mehr Spass machen.

Insgesamt erinnern mich die Tipps zur erfolgreichen Kunst an einen echt guten Dick und Doof Film., was für ein Theater.

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Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

Aquarellpalette das Zuhause für große Pinsel

Aquarell Mann auf einem Esel: Blog Tine Klein ,Aquarellpalette das Zuhause für große Pinsel

Neues um die Aquarellpalette

Vor zwei oder drei Wochen hatte ich euch im Blog versprochen, über die Aquarellpalette zu schreiben, heute möchte ich das schlechte Wetter benutzen, um dies wahr zu machen.

Gerade im Bereich der Aquarellkästen und Aquarellpaletten gibt es durch die geänderten Einheiten der Benutzer sehr viele neue Ideen und Innovationen.

Wenn man über Material schreibt, so machen es die neuen Gesetze ein wenig schwierig; denn automatisch steht man in dem Verdacht Produktwerbung und Produktplatzierung zu betreiben. Ich kann euch versichern, dass dieser Blog noch niemals beauftragte Werbung gemacht habe.

Ich schreibe immer über das Material, was ich kenne und auch benutze, über das Material, über das ich persönlich begeistert bin.

Wahrscheinlich kenne ich mehr Material als die meisten anderen Menschen, denn ich arbeite regelmäßig für Kunstgeschäfte, die großen Kunstmaterial- Häuser und manchmal auf Messen. Natürlich Berichte ich auch über das Material was ich  auf diesem Wege kennengelernt habe, aber nur dann, wenn ich es so klasse finde, dass ich es hinterher selbst benutze.

Dennoch habe ich natürlich keine vollständige Marktübersicht, all das, was ich Berichte, liegt an meinen persönlichen Bedürfnissen und Gewohnheiten. Ich schreibe darüber, was mir aufgefallen ist und was ich dazu denke.

Gerade bei diesen Materialblogs ist es deshalb wichtig, dass ihr euch Selbst ein wenig Zeit nehmt um darüber berichtet, welche Erfahrungen ihr gemacht habt.

Wenn ihr das tut, helft ihr allen Lesern, mehr Informationen zu bekommen, denn ich kann hier nur über meine Sicht der Dinge schreiben.

Ich danke jedem sehr herzlich der selbst Tipps oder Erfahrungen beiträgt.

Ich bitte darum nicht nur zu schreiben, die Palette oder der Wasser Farbkasten war klasse oder bescheuert, sondern schreibt, warum genau ihr etwas gut oder schlecht findet. Erwähnt bitte die vor und die Nachteile eines Produktes.

Nur so schaffen wir es gemeinsam ein wenig Marktübersicht in den unübersehbaren Kunstmaterialmarkt zu bringen.

Die Aquarellpalette im Wandel:

In letzter Zeit drängen immer mehr Aquarellpaletten auf den Markt. Ich vermute, dass dies daran liegt, dass immer mehr Menschen nicht am Schreibtisch Aquarellieren, sondern in der freien Natur oder in der Stadt.
Früher gab es viele offene oder sehr schwere Paletten aus Porzellan für den Schreibtisch.
Nun ist aber Zeichnen mitten im Leben modern. Viele Kunstfirmen reagieren auf diesen Trend. Nun gibt es einige Paletten, die hoch interessant sind, weil sie im Vergleich zum Aquarellkasten völlig andere Eigenschaften haben.

Der größte Wandel ist, dass Aquarell-Paletten nun so gebaut werden, dass man sie mitnehmen kann. Die Paletten haben eine Dichtung, sie sind Luft und wasserdicht.

Aquarellpalette das füllen mit Aquarellfarben

Schwerz zu erkennen aber diese Palette schließt so dicht wie eine Lunchbox.

Darüber hinaus sind sie sehr leicht, weil sie nicht aus Metall sind. Paletten sind grundsätzlich anders aufgebaut als normale Aquarellkästen, deswegen verfügen sie über viel mehr Platz zum Mischen. Der wichtigste Vorteil jedoch ist, dass die Näpfchen in den Paletten auch für große Pinsel geeignet sind.

Der riesigen Vorteile der  Aquarellpalette

Normalerweise mag ich am liebsten Aquarellkästen mit ganzen Farbnäpfchen. Dies ist die preiswerteste und effektivste Variante. Dennoch gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von Argumenten für die modernen Aquarellpaletten.
Denn die Hersteller von Aquarellpaletten sind weit innovativer als die traditionellen Hersteller von fertigen Farbkästen.

Die luftdichte Aquarellpalette

Die modernen Paletten haben eine Dichtung. Diese Dichtung ist unglaublich hilfreich, wenn man seine Farben transportiert. Wenn eine Farbe durch häufige Benutzung weich geworden ist, dann laufen Farbkästen aus und sie richten in der Tasche eine unglaubliche Sauerei an.
Stichwort  Auslaufschutz
Die luftdichte Dichtung hat allerdings auch malerisch eine sehr sinnvolle Funktion. Durch diese Dichtung können wir das erste Mal selbst entscheiden, ob wir eine trockene oder feuchte Farbe haben wollen.
Die luftdichte Dichtung sorgt dafür, dass wir auch Farben wie in der Tube transportieren können.
Sehr sinnvoll ist dies, wenn man große Flächen lasiert, dann kann man den Kasten einfach zu klappen. Die Farbe wird am nächsten Tag noch genau die gleiche Konsistenz haben wie am Vortag.
Trockene oder feuchte Farbe, beides geht
Aber eine kleine Warnung, das Transportieren von Aquarell-Paletten mit feuchten Farben ist mit Vorsicht zu genießen.

Große Näpfchen in der Aquarellpalette

Das Zuhause der dicken Pinsel….das oben ist ein 40, meine Schüler arbeiten oft mit 8. Pinseln

Einer der häufigsten Fehler in der Malerei ist die mangelnde Verbindung zwischen einzelnen Bildteilen. Viele Menschen malen schon enorm gut, allerdings malen sie in einem Bild Objekt für Objekt, was zur Folge hat, dass das Bild aussieht als wären dort ein Haus, ein Baum und eine Sonne aufgeklebt worden. Obwohl die Menschen schon extrem gut Malen höre ich dann immer: “Mein Bild sieht aus wie eine Kinderzeichnung.„
Dagegen gibt es ein sehr einfaches Mittel, ein großer Pinsel sorgt dafür, dass sich die einzelnen Motive zu einem gesamten Bild zusammenfügen. Trotzdem werden sehr viele Bilder verdorben, weil die Maler trotz ihrer guten Fähigkeiten keine großen Pinseln benutzen. Einerseits fühlen sich diese Pinsel viel zu groß an, andererseits haben die meisten Farbkästen auch viel zu kleine Farbnäpfchen, als dass man große Pinsel effektiv benutzen könnte. Die Folge ist das alle Bilder des Malers eher schlecht als recht werden.
Paletten jedoch haben oft sehr viel größere Näpfchen als Farbkästen. Darüber hinaus sind die Näpfchen auch noch zu Mischfläche hin geöffnet, sodass man die Farben mit beliebig großen Pinseln benutzen kann.
Ob ihr es glaubt oder nicht dieses Bild wurde mit einem fünfziger Pinsel auf einer normalen Blattgröße gemalt.
Menschen die also nicht mehr kolorieren wollen, sondern auf dem Weg zu einer großzügigen und freien Malerei sind, denen würde ich schwer den Einsatz von großen Pinseln empfehlen.
Aus diesem Grund benutze ich selbst immer häufiger Aquarellpaletten.

Leichtgewichte

Aquarellpaletten sind echte Leichtgewichte. Oftmals sind doppelt so große Kästen, viel leichter als ein wesentlich kleinerer Aquarellkasten. Die Palette kann man auseinander nehmen und erhält so nahezu unendlich viel Platz für das Mischen.

Die Handhabung von Aquarellpaletten

Die Handhabung von Aquarellpaletten ist im Prinzip sehr einfach. Die Palette wird mit handelsüblicher Aquarellfarbe befüllt. Oft haben diese Paletten sehr viel Platz und man kann noch besondere Farben hinzufügen.
Wenn man die Näpfchen befüllt, sollte man auf jeden Fall darauf achten, dass man die Farbe nicht einfach hinein drückt und in einer Berg- und Tallandschaft trocknen lässt. Dies sorgt für zwei Probleme. Das erste Problem ist, das Wasser in den Tälern stehen bleibt und so die Farbe ganz langsam aufweicht. Das zweite Problem ist, dass man mit großen und flachen Pinsel die Farbe nicht mehr gut aufnehmen kann, wenn sie einer Buckelpiste gleicht.

Tipp: Die Farbe in der Aquarellpalette glatt streichen oder noch besser, die Palette rütteln, so das die Farbe eine glatte Oberfläche bekommt.

Ein paar Tipps zum Befüllen der Näpfchen.

Bevor man die Farbtuben öffnet, sollte man sie ordentlich schütteln, denn Farbe besteht, je nach Pigment aus anderen Trägersubstanzen. Zum Beispiel dem farblosen Gummi Arabicum. Bevor ich die Farbe in die Palette drücke, schaue ich in die Tube. Manchmal setzt sich dort eine ölige Flüssigkeit ab. Die möchte man nicht gerne pur im Kasten haben. Sollte dies der Fall sein, schüttle ich die Farbe noch einmal oder drücke die überzählige Flüssigkeit heraus. Tuben in denen sich die Farbbestandteile getrennt haben, muss man in der Palette noch mal gut mixen, zum Beispiel mit einem Pinselstiel.
Beim Befüllen der Palette sollte man wirklich beachten, dass man die Öffnung der Tube am Rand und in den Ecken ansetzt so das dort keine Luftlöcher oder Kanten entstehen.

Beschriftung

Viele Farben benutzt man zwar regelmäßig, aber in sehr kleinen Mengen. Diese Farben hat man dann jahrelang.
Wenn man die Farbe erneut benötigt, geht dann das Ratespiel los: Welche Farbe war es denn genau?
Kauft man handelsübliche Farben, so hat man manchmal das Glück, dass die Aufkleber unter den Farben noch lesbar sind.
Beim Arbeiten mit Tubenfarben gibt es natürlich keine Beschriftung.
Einige Aquarellisten benutzen deshalb wasserfeste Marker um in den Farbnäpfchen oder unter der Palette Hinweise auf die benutzten Farben zu geben. Diese Vorgehensweise ist sehr sinnvoll. Ich selbst habe die Mulde selbst noch nie beschriftet, weil ich immer Angst habe, dass sich diese Beschriftung ablöst. Ich beschriftet meine Mulden auf der Rückseite der Palette.

Die Reinigung der Aquarellpalette

Unter meiner Spüle gibt es eine Spülbürste extra für Farben. Ich möchte nicht, dass Farbstoffe auf mein Essgeschirr gelangen. Mit Wasser und Spülbürste wird die Palette sehr schnell sauber.
Einige Farben werden sich trotz Spüli und Spülbürste schlecht reinigen lassen. Der Grund dafür sind seifige oder ölige Rückstände der Farbe. Mein Tipp: Nicht kratzen sondern Badezimmerreiniger benutzen, denn dieser ist für die Entfernung ähnlicher Substanzen gemacht.
Ein kleiner Überblick und ähnliche Tipps findet sich bei Jane Blundell, die ist ein richtiger Paletten Nerd:
Dass Google Stichwort unter dem ihr solche Produkte findet ist:
Airtight watercolour palette
Dort findet ihr mehrere Marken … im Blog seht ihr die Fusion Airtight 24, ein riesiges Gerät, das ich benutze, wenn ich mit A3 Formaten arbeite. Im Alltag finde ich sie zu groß.
Ich bin lieber mit einer kleineren Version unterwegs. In der Handtasche benutze ich eher die Mijello Fusion airtight 20 Platz. Extrem leicht, aber auch nicht klein.
Bitte schreibt eure Erfahrungen, habt ihr etwas Tolles gefunden? Da dies keine Werbung ist, dürft ihr sehr gerne zeigen, was ihr selbst gefunden habt.
Liebe Grüße ins Wochenende Tine

Kreativität braucht Pause

Hallo ihr Lieben!

Diese Woche brauche ich eine Pause.  Ich mache Urlaub. Aber wer will denn diese Woche Urlaub machen, wenn die Winde kalte feuchte Schleier durch den Herbst blasen? Wenn einem die Natur die kalte Schulter zeigt? Und die Stadt langsam grau wird?Also auf in die Ferne, nichts wie in den Süden? Ja, normalerweise ziehe ich wie ein guter Zugvogel jedes Jahr in den Süden.

Doch dieses Mal mache ich es wie die Störche die hier bei mir wohnen, ich genieße das Glitzern in den Pfützen.

Tine Klein: Aquarell-Blick auf die Reichenau

Tine Klein: Aquarell-Blick auf die Reichenau

Meine Freundin und ich haben beschlossen eine Mädelswoche zu machen und bei heißem Tee neue Aquarelltechniken zu lernen.

Wir werden eine Woche lang im Atelier stehen und genüsslich mit Farbe beschmiert sein.

Diese Woche muss ich den Blog loslassen damit ich die Hände frei habe!

Das Lernen begrüßt man am besten entspannt!

Deshalb wünsche ich euch eine ganz wundervolle Woche.

Liebe Grüße

Tine

 

Reiseaquarellkasten Bauanleitung

Handtaschenaquarellkasten

Wer richtig Aquarellieren will braucht auch einen vernünftigen Reiseaquarellkasten für unterwegs.

 

Jetzt beginnt die Zeit, in der man immer im Haus malt. Im Frühjahr, Sommer und Herbst klemme ich mir gezielt mein Kunstmaterial unter den Arm sobald ein Sonnenstrahl mich dazu einlädt.  Jetzt aber werden diese Momente rar.
Ein Handtaschenaquarellkasten muss her.
 
Das Dumme an diesen Kästen ist, dass ich sie eigentlich nicht leiden kann. Winzige Näpfchen die gute Pinsel zerstören und keine Mischfläche.
 
Wie sich das für einen echten Nerd gehört, möchte in jeder Situation einen tollen Kasten!
 

Mini – Aquarellkästen eine Seuche

 
Aquarellieren überall! Die Urban Sketching Bewegung hat einen regelrechten Minimalismustrend bei den Aquarellkästen ausgelöst.
 
Nach dem Motto:
 
Man ist nie zu klein, um großartig zu sein.
Wenn man mal ins ETSY schaut, findet man die verrücktesten Reise Aquarellmöglichkeiten. Ohrringe oder Ringe mit eingebautem Aquarellkasten.
 
Unglaublich teure, kleine handgemachte Holzdosen mit Vertiefung für Aquarellfarbe usw. und so fort.  Viele dieser Lösungen sind sehr teuer und nichts anderes als selbst gebaut.
 
Oft sieht man auf den ersten Blick, dass es mit der Tauglichkeit Probleme geben könnte. 
Die meisten dieser Lösungen empfinde ich eher als Scherzartikel, denn wer es mit dem Aquarellieren ernst meint, braucht einigermaßen große Pinsel. Deshalb finde ich ganz winzige Lösungen ziemlich schwachsinnig.
 
Zu kleine Aquarellnäpfchen machen Pinsel kaputt.
 
Ich möchte euch jetzt eine kleine Anleitung für so einen selbst gebauten Reiseaquarellkasten geben mit dem selbst Menschen die auf nichts verzichten wollen klar kommen.
Reiseaquarellkasten Bauanleitung Blog Herz-der-Kunst von Tine Klein
Das passt in die Manteltasche. Zu klein um gut zu aquarellieren?
Nein….ein paar Tricks helfen das alles zu verstauen:
Reiseaquarellkasten Bauanleitung Blog Herz-der-Kunst von Tine Klein
  1. 11 große Farbnäpfe oder 22 Kleine
  2. Skizzenbuch
  3. Pinsel
  4. Wassertankpinsel
  5. Bleistift
  6. Radiergummi
  7. Anspitzer
  8. Klemme, Stifthalter
  9. Taschentuch
  10. Schwamm
  11. Mischpalette
  12. Schwamm
  13. Weißabgleichskarten zum Fotografieren von weißem Papier
  14. Gummiband

Das Alles ergibt den perfekten Arbeitsplatz

Reiseaquarellkasten Bauanleitung Blog Herz-der-Kunst von Tine Klein

Und so schaut dann der perfekte Arbeitsplatz aus, der passt in jede Tasche.

Material:

  • Bonbondose oder Pillenverpackung
  • Alte Scheckkarten oder ein wenig harte Pappe
  • Doppelseitiges Klebeband
  • Pillen oder Kaugummiverpackungen oder Aquarellnäpchen
  • Eine große Papierklemme
  • Ein dickes Gummiband
  • Tortenuntersetzer aus der Bäckerei

Viele von Euch haben zur Ideenfindung beigetragen. Nun habe ich die besten Ideen zu einem Reiseaquarellkasten zusammengebaut, der selbst mich befriedigt.

Das Herzstück Bonbon oder Pastillendose

Erst mal Augen auf nach der richtigen Pastillendose. Der Knackpunkt ist das Gelenk des Deckels … Die Dose sollte ziemlich massiv sein.

Träger der Farbe:

Ich nehme ganz normale Farbnäpfchen. Prima kann man auch die leeren Blister von großen Kaugummis und Pillen benutzen. 
 
Selbst bei großen Pillen kann man zwei Lagen in den Kasten bekommen. Das sind 11 bis 20 Farben. Das reicht vollkommen für tolle Aquarelle.
 
Dann die Aluminiumfolie  abknibbeln. Dafür braucht man ein bisschen Geduld.
 
Die Folienverpackungen mit Tubenfarbe füllen und trocknen lassen. Die Farbe gibt der Folie wieder Stabilität.
 
Die Farbfolien mit starkem Klebeband auf die alten Scheckkarten kleben, nun ist das ganze viel stabiler. Aufpassen, dass das nicht Klebeband hervorschaut, sonst klebt sich später Dreck dran.

Warum die Scheckkarte?

Die Scheckkarten sind ein enorm wichtiger Bestandteil unserer  Sketchbox. Solche Plastikkarten bekommt man natürlich mittlerweile überall, beim Tanken, beim Parken, bei Ikea. Jeder von uns hat am Jahresende wieder ein paar davon übrig. Diese Karten erhöhen das Volumen um 100 %. Im Reiseaquarellkasten sind die Scheckkarten der Zwischenboden. Es gibt einige enorm gute Gründe um sie zu benutzen.
 
Wenn man die Farben darauf festgeklebt, purzelt nichts im Reiseaquarellkasten herum.
 
Beim Transport fungieren die Plastikkarten als abwaschbarer Deckel. Wenn man viel malt, werden die Farben nass und verschmieren beim Transport den Kasten. Ein abwaschbarer Deckel ist also Gold wert.
 
Die Plastikkarten haben noch zwei andere Gründe, meine sind keine Scheckkarten, sondern Grauwertkarten, diese dienen mir beim Fotografieren als Weißabgleich.
Die Plastikkarten dienen mir im Aquarell allerdings auch als Radiergummi, man kann mit ihnen ganz wunderbar Farbe abkratzen.

Die Klemme

Der Reiseaquarellkasten hat allerdings noch einen sehr wichtigen Bestandteil, die Klemme. Die Papierklemme ist ebenso multifunktional wie die Scheckkarte. Beim Transport hält sie teure Gegenstände fest, zum Beispiel den Pinsel. Sobald man malt, kann man damit zum Beispiel den Kasten an Skizzenbuch klemmen, oder an ein Geländer. Der große Vorteil ist, durch die Klemme hat man die Hände frei. Am häufigsten benutze ich die Klemme als Ablage für meinen mit Farbe gefüllten Pinsel, denn nichts ist peinlicher als eine riesen Sauerei mit Farbe in einem Restaurant.

Das Schwämmchen und Taschentuch

Apropos Sauerei, besonders wichtig finde ich das Schwämmchen. Wenn man irgendwo draußen malt, ist es sehr wichtig einen Lappen zu haben, der nächste soll sich ja nicht in deine Farbflecken setzen.
 
Der Schwamm ist jedoch für eine professionelle Malerei unverzichtbar, denn viele Farbeffekte kann man nur erzeugen, wenn der Pinsel trocken oder halb trocken ist.
 
Jetzt braucht man den Schwamm, um die Flüssigkeit im Pinsel zu regulieren oder den Pinsel zu reinigen.

Mischfläche

Mischfläche ist oft ganz wichtig, gerade Schattentöne sehen sehr gut aus, wenn sie im ganzen Bild gleich sind.

Ich habe den Deckel angeschliffen und mit weißer Farbe bestrichen. (Tipp von Thorsten Bahr).  So kann man im Deckel mischen. Reiseaquarellkästen haben eigentlich nie genug Mischfläche, deshalb greife ich auf eine beschichtete Pappe für Kuchen oder Bratwürstchen zurück. Diese Pappen sind ungefähr genauso  groß wie kleine Skizzenbücher. Diese Pappen haben einen erhöhten Rand, damit Senf oder Sahne nicht von dem kleinen Teller herunter laufen. Der Rand ist natürlich genauso prima für Farbe.

Wie kommt man an solche Untersetzer? In großen Läden kann man sie kaufen.

Viel einfacher ist es, jedoch eine Bratwurst zu kaufen, einen Hundeblick aufzusetzen, und ein bisschen mit den Augen zu klappern und lieb das Wort mit zwei T zu sagen, damit meine ich nicht flott.

Und schon ist man stolze Besitzerin einer brandneuen, kostenlosen Skizzenbuch -Mischpalette.

Das Gummiband

Das Gummiband hält alles zusammen, Skizzenbuch, Füllhalter, Pinsel und Mischfläche also unverzichtbar.

Ich wünsche euch viel Spaß und ich würde mich sehr freuen wenn ihr eure eigenen selbst gebauten und wirklich praktischen Kästen hier vorstellen würdet. Eure Anleitung hänge ich gerne an den Blog. Oder schreibt einfach einen Kommentar. Das Kommentarfenster findet ihr…..

Liebe Grüße Tine

Weiterlesen Wofür die Graukarte?  Über die Kunst Kunst zu Fotografieren:

https://blog.herz-der-kunst.ch/kunst-fotografieren-ist-eine-kunst/

Kunst fotografieren ist eine Kunst

 

 

 

 

 

 

Regen in der Malerei – November Blues

Regen und Nebel haben ihre ganz eigene Schönheit.

Tine Klein Aquarell Züricher Altstadt im Regen.

Regentrofen klopfen ans Glas des Zimmers hoch über der Züricher Altstadt. Eine feuchte Wand aus Regen Schiebt sich über den See.

November Blues, das ist der Monat in dem ich geboren bin, vielleicht mag ich deshalb die Melancholie dieser Jahreszeit.  Das Zimmer mit diesem Ausblick kostet 695 Fr. ,  das sind ungefähr 630 Euro.
Viele von euch werden zu dem Preis ganz unterschiedliche Gedanken haben, in meiner ländlichen Heimatstadt könnte man dafür eine 80 qm Wohnung mieten. Hier aber ist es der Preis eines Hotelzimmers für eine Nacht.  Laut UBS Ranking war Zürich 2018 die teuerste Stadt der Welt.
Der Geschäftspartner eines Freundes hat sich dieses Zimmer gemietet und nun leihe ich mir die Aussicht. Das verrückte daran ist, dass der Mann diese Aussicht gar nicht sehen kann, denn er wird den ganzen Tag arbeiten.
Aber für mich offenbart sich ein Blick in des Novembers Grau und die Nebelschleier über dem See, die Traurigkeit und Schönheit in sich haben.
Jetzt sitze ich hier am Fenster schaue den Regentropfen zu während sie an der Fensterscheibe herunter kullern und denke darüber nach, ob ich neidisch bin.
Nein,  neidisch bin ich nicht, ich weiß sehr genau, was ich mit meinem Geld mache.
So ca. 90 % meines Geldes  verschwinden in Reisen, Büchern, Pinseln, Kunstmaterial oder wunderschönen Erlebnissen.
Man muss Dinge nicht besitzen, um sie genießen zu können. Wie diese Aussicht.
Heute möchte ich mit euch über den November Blues reden, über gedämpfte Farben, Regen und Nebel beim Sketching und in der Malerei.

Feuchte Schleier, Regen und gedämpfte Farben

Anders als man denkt, lieben Aquarellisten den Regen. Die Spiegelungen des Wassers kann man gerade in diesem Medium besonders spektakulär und schnell darstellen.

Meistens zeigen die Aquarellisten, spiegelnde Straßen die von den farbigen Lichtern der Stadt beleuchtet werden. Nun hat man lange und wunderschöne Reflexionen auf der Straße. Gerade deshalb ist der Regen bei vielen Aquarellisten enorm beliebt. Diese Technik ist leicht zu erlernen und meistens nicht mehr als ein wenig Effekthascherei. Wer sich mit der Technik beschäftigt wird dies schnell erlernen.

Die meisten Laienmaler haben aber mit dem Regen, dem Nebel und den gedämpften Farben ganz andere Probleme. Wie mischt man so eine November Stimmung mit dem eigenen Farbkasten? Wer das jemals getan hat, der merkt recht schnell warum die meisten Aquarellisten auf die Effekthascherei, mit roten Schirmen und Rücklichtern auf spiegelnder Straße zurückgreifen. Malt man die Aussicht nämlich so, wie sie ist, dann wird sie ohne Neonlichter und Rücklichter zu einer grauen Regenlandschaft.

Ist man hierbei mischen einfallslos oder noch ein wenig hilflos, dann wird das Bild trist und nicht melancholisch, sondern depressiv.

Regenwetter mischen

Das Erste was einem bei gedämpften Farben einfällt ist grau. Benutzt man nur ein wenig Schwarz in den Farben, dann stellt sich das Novembers Melancholie ganz einfach und schnell ein. Tatsächlich aber macht der Einsatz von schwarzer Farbe alle Farben grau und dreckig. Deshalb benutzt kaum ein Maler das Schwarz, ob er nun Aquarell, Öl oder Acryl malt, er wird sich hüten mit Schwarz zu mischen.
 
Mischen mit Schwarz ein Tabu
 
Warum eigentlich? Denn das Benutzen von Schwarz, führt natürlich sehr schnell zu dem gewünschten Effekt der Novemberstimmung.
 
Die Maler verzichten auf den Einsatz von Schwarz, weil das schwarz in den Bildern für eine sehr starke Monotonie sorgt. Würde man das ganze Sujet (auf Deutsch die Scene) so malen, dass in jeder Farbe das Schwarz steckt, so wird jede Farbe der anderen gleich.
 
Es ist also logisch dass das Schwarz nicht nur verdreckt, sondern auch alle Farben zu einem Einheitsbrei vermatscht.

 Mischtricks für Mistwetter

Der wesentliche Trick für Mistwetter ist, dass abwechslungsreiche Mischen.

Wenn man Farben dämpfen will, gibt es weit bessere Methoden als den Einsatz von Schwarz.

Eine regelrechte Wunderwaffe im Herbst sind die gebrannten, rötlichen Herbstöne, allen voran Siena gebrannt, dazu aber mehr nächste Woche.

 

Regen und Feuchte Schleier

Eine viel unbekanntere Methode ist der Schleier durch Zinkfarben. Regen und feuchte Schleier kann man ganz wunderbar mit Zinkfarben herstellen. Zinkfarben waren in der Malerei sehr verpönt. Früher war dies das Material der Menschen die nicht malen konnten, dass klassische Deckweiß wurde dazu benutzt Fehler zu überdecken

Heute gibt es viele Maler die ihrer Farben sehr gekonnt mit Zink mischen um gerade solche Effekte wie Regen, Nebel, Feuchtigkeit oder Licht darzustellen.

Zink reguliert die Leuchtkraft einer Farbe und damit haben wir die Möglichkeit eine Farbe ab zu dämpfen ohne sie mit schwarz zu mischen.

Gerade in der Aquarellfarbe nimmt Zink jeder Farbe die Leuchtkraft. Es ist ein bisschen so als würde man in die Farbe Baby Puder geben. Um dies zu steuern braucht man ein wenig Fingerspitzengefühl. Deshalb haben die meisten Aquarelllisten die Faustregel: Zink nur im Vordergrund oder als letzte Schicht.

Diese Faustregel gilt, weil der Maler selbst bestimmen möchte welche Farben sich trüben und welche ihre Leuchtkraft behalten. Dieses Prinzip werdet ihr auch in dem Bild was ich heute gepostet habe wieder finden.

Das Material:

Vorsicht bei Zinkfarben: Zinkfarben haben die Fähigkeit andere Farben sanft zum Schweigen zu bringen. Deshalb muss du dir auf jeden Fall merken welche deiner Farben Zink enthalten. Denn sonst wirst du beim Mischen von leuchtenden Farbtönen dein blaues Wunder erleben.

Zinkfarben sind Fluch und Segen. Ihr riesiger Vorteil ist das sie sehr weich aussehen. Dabei können Sie auch wunderbar leuchtend sein. Doch diese Farben lassen sich unglaublich schwer mischen, denn sie werden jede andere Farbe wie mit einem Weichzeichner verwischen.

Dieser Effekt ist im Herbst und Winter ganz wunderbar. Dennoch sollte man sich im Frühjahr daran erinnern, dass man mit diesen Farben absolut keine leuchtenden Grüntöne mischen kann.

Gerade jetzt im November wollen wir aber diese Eigenschaften nutzen:

Zinkfarben:

Es ist sehr wichtig dass man weiß welche Inhaltsstoffe in den Farben sind die man kauft.

Also nachlesen!

Zuerst einmal sollte man den Unterschied zwischen Deckweiß und chinesisch Weiß kennen.

Chinesisch weiß ist eine typische Zinkfarbe, es verleiht anderen Farben eine hellere und weichere Tönung. Wichtig daran ist das das chinesische Weiß nahezu transparent ist und damit wird die Farbe nicht dick sondern sie lässt einen großen Teil der anderen Farbe bestehen.

Also merke chinesisch Weiß {Zinkweiß} zum mischen, Deckweiß zum decken.

Die populärsten dieser Farben sind:

  • Turnersgelb
  • Jaume brillant
  • Nepalgelb
  • Bergblau

 

Es gibt nun zwei Möglichkeiten mit den Zinkfarben zu dämpfen, mischt man mit Zinkfarben entstehen immer müde Töne. Das kann gerade für Hintergründe sehr attraktiv sein.

Dennoch gibt es eine noch einfachere und effektivere Methode die, insbesondere bei Regen und Dunstschleiern, sehr einfach und effektiv ist.

Methodik des Zinkschleiers für Regen und Nebel:

  • Schritt eins du malst ein Bild wie gewohnt
  • Schritt zwei du rührst mit Chinesisch weiß und  einem Hauch einer anderen Farbe eine sehr wässrige Lösung an. Die Flüssigkeit darf nicht zu knapp bemessen werden.
  • Schritt drei, jetzt brauchst du einen extrem großen und saugfähigen Pinsel. Gut ist es wenn du die gesamte Flüssigkeit mit einem Mal in den Pinsel aufsaugen kannst.
  • Die Bereiche im Bild die du nun regnerisch verschleiern möchtest werden nun mit der dünnen Lasur bespritzt oder lasiert. Das Bild muss dabei flach auf dem Rücken liegen und darf nicht mehr bewegt werden.

Tipp:

Je nachdem wo ihr gearbeitet habt, würde ich euch nicht empfehlen diese Technik direkt vor Ort anzuwenden. Das macht man am besten zu Hause oder auf der Straße. Da man so viel Flüssigkeit verwendet, dauert das Trocknen allerdings oft sehr lange. ich mache diese letzte Schicht oft wenn ich nach Hause komme. Schon alleine aus dem Grund, weil das Spritzen mit solchen Flüssigkeitsmengen eine Riesensauerei erzeugen kann.

Ich wünsche euch ein wunderschönes Wochenende

Tine

In Blog der zum Thema passt hier geht es um das Mischen von neutralen Farben

 

Auqarellisten lieben Regen, Regenaquarelle mit Spiegelungen:

Für Inhalte und Bilder habe ich keine Verantwortung und Urheberschaft, alle gefunden auf Pinterest.

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Malen und Zeichnen ist Genuss

Haus hinter der Kartause Ittingen Tine Klein

Kein Genuss ist vorübergehend, denn das was er mit dem Menschen macht bleibt.

Und so bleiben mir die letzten Strahlen eines wunderbaren Sommers. Meine Bilder entstehen im Ansatz immer sehr schnell. Denn ich benutze Farbe nicht komplizierter als einen Stift. Im Prinzip entsteht alles in rasender Geschwindigkeit.

Eine der Dinge, die ich am Kunst machen mag, ist die Entschleunigung.

Wie passt das zusammen Entschleunigung und rasende Geschwindigkeit?

Genuss und Malen

Das wichtige am Malen ist der Genuss.

Malen an sich ist nur ein Handwerk. Den Pinsel schwingen macht nicht die Kunst. Die eigentliche Kunst ist das, was vorher im Kopf des Menschen passiert und deshalb ist dieser Blog eine Einladung zur Langsamkeit.

Es ist doch verrückt, eigentlich haben wir 1000 Dinge, die uns Zeit sparen. Ich sage dazu nur Spülmaschinen, Autos, Smartphones usw. und so fort. Man sollte meinen, dass das Leben nun viel entspannter ist als noch vor einigen Jahren. Doch manchmal ist das absolute Gegenteil der Fall.

Wir Beschleunigen

Beschleunigung ist Fluch und Segen.

Tatsächlich empfinde ich Beschleunigung als Fluch und Segen, auch wenn ich mich jetzt als prähistorischen Dinosaurier oute.

Ich habe meine erste Diplomarbeit noch vor dem Internet Zeitalter geschrieben. Damals musste ich mühselig auf Karteikarten oder in Datenbanken nach ausländischen Zeitungsartikeln suchen. Diese Zeitungsartikel waren dann, wenn sie in der Datenbank ankamen, bereits veraltet. Das Finden der Zeitungsartikel war irre aufwendig und es dauerte Monate bis sie, aus dem Ausland, in die Universität geschickt wurden.

Um es jetzt mal ganz laut zu sagen, ich liebe die Beschleunigung, insbesondere die Beschleunigung des Wissens.

Doch was mir etwas Sorgen bereitet, ist das es heute so gut, wie keine Wartezeiten mehr gibt. Die Folge ist dass das Leben schnell, effektiv und kaum noch Zeit zum Durchatmen da ist.

Malen ist die purste Entschleunigung.

Durchatmen, sich etwas in Ruhe angucken und etwas zu begreifen sind wichtige Grundlagen des Malens. Gutes Malen ist also die Mutter der Entschleunigung.

Das Malen ist so gut für den Menschen, weil es uns hilft im Moment zu leben.

Malen heißt sich auf die schöne Gegenwart zu konzentrieren.

Grundfragen, die großartige Bilder erzeugen sind:

  • Wo bin ich?
  • Was mache ich?
  • Und wie fühle ich mich dabei?

Ganz ehrlich, das sind doch die Kernfragen, die die Seele sortieren. Malen ist der pure Genuss. Oft hilft das Malen einfach mal an die frische Luft zu kommen. Malen heißt oft auch meditieren, man kann die schöne Umgebung genießen, einfach mal entspannen.

Letztendlich ist die Entschleunigung und der Genuss, der man dabei empfindet, etwas was wirklich gut für die Seele ist.

Ein Spaziergang mit Pinsel

Meine Freundin Claudia kennen eifrige Leser ja vielleicht schon. Claudia und ich sehen uns nicht  häufig, das geht auch gar nicht, weil wir beide in unseren Berufen super aktiv sind. Wenn wir uns aber treffen, dann meckern wir nicht über Beruf oder Familie, nein wir machen einfach was sehr Schönes.

Wir gehen ganz konsequent raus und erleben etwas Wundervolles.

Kartause Ittingen

Letzte Woche haben wir einen Sonntagsspaziergang in der Kartause Ittingen gemacht.

Das ist ein Platz mit einer wundervollen Energie. Zuerst war ich sehr traurig, weil wir auf eine graue Nebelwand zu fuhren, doch wer dem Glück eine Chance gibt, der wird belohnt.

30 Minuten später hatte der Himmel das strahlendste Blau, was man sich vorstellen kann.

Zu unseren Ausflügen gehört nicht nur das Malen. Klostereisbecher, Tasse Kaffee, ein schöner Spaziergang, rumschleichen auf Motivsuche, das schönste Malen und dann noch im Klosterlädchen einkaufen.

Genau das ist das Gute an der Kunst. Auch wenn vielleicht nicht jedes Bild wunderbar wird, der Maler wird dabei wunderbar. So ist es doch die Beobachtung und der Kontakt zum eigenen Inneren, was nach und nach den eigenen Stil formt.

Auf so einem kleinen Ausflug merke ich immer wieder, was ich zeigen will. Bei mir ist es oft das Licht, an dem Tag in Ittingen, bemerke ich, dass es die langen Schatten der Herbstsonne sind, die mich besonders ansprechen.

Schwer verliebt habe ich mich in den unglaublich blauen Himmel zusammen mit den schon orangen Bäumen.

Claudia und ich sitzen in den Blumenfeldern des Klosters. Ein bisschen blüht noch:

 

Es ist jetzt fast November und natürlich gibt es auf dem Blumenfeldern nicht mehr wirklich viel zu sehen. Das Verrückte ist, dass man bei dem Malen ganz deutlich merkt, dass wir beide ganz unterschiedliche Dinge sehen. Ich nehme das Lavendelfeld vor dem Haus im Hintergrund ganz deutlich war, als ich auf Claudia Bild schaue sehe ich, das es auch noch ein paar Rosen gab, die habe ich gar nicht bemerkt.

Jeder verarbeitet die Umwelt auf seine Weise.

Ganz ehrlich, im Wesentlichen kommt es doch auf den Genuss an. Das Bild, das gemalt wurde, ist nicht das Wertvolle.

Das Wertvolle ist der Genuss, den das Malen an so einem Tag spendete.

Ich bin übrigens bestimmt hundert mal dran vorbei gefahren.

Paradoxerweise macht die Ruhe, schnelle und gute Bilder. Sich Zeit lassen ist schön und effektiv.

Liebe Grüße

Tine

Eine weitere Einladung zur Musse findet ihr in der Zeit:

https://www.zeit.de/2012/50/Entschleunigung-Langsamkeit-Musse/seite-2

Ein älterer Artikel aus dem Blog: Warum wir malen

https://blog.herz-der-kunst.ch/warum-wir-malen/

Warum wir Malen!

 

Schüttung oder Nass in Nass Technik

Zeit veränder Kunsttechniken

Nass in Nass Techniken, oder Aquarell Schüttungen wurden früher im Aquarell völlig anders angewendet als man dies heute bei aktuellen Künstlern sehen.

Früher hat man Nass in Nass Techniken im Wesentlichen dafür benutzt große Flächen gleichmäßig mit Farbe zu überziehen.

Die wildere Nass in Nass Techniken oder sogar Schüttung sind weit entfernt davon nur eine ordentliche Oberfläche erzeugen zu wollen, es geht um Stimmung.

Die Stimmung ist das Wichtigste

Im skandinavischen Raum gibt es eine ganze Reihe von Künstlern die atemberaubende Ergebnisse durch die freie und wilder Anwendung recht flüssiger Aquarellfarbe erzeugen.

Die Ergebnisse sehen immer wild und frisch aus, weil sich die Farbe unkontrolliert erst auf dem Papier mischt.

Hier am Strand habe ich die Farbe regelrecht auf das Papier gekippt, gesteuert wird durch das bewegen des Blattes. Versauen kann man am Strand auch nix, ein riesiger Vorteil.

Durch den beherzten Einsatz der Farbe werden diese Aquarellskizzen super schnell und eindrucksvoll.

Seebrücke Heringsdorf, Tine Klein : Tutorial Schüttung oder Nass in Nass Technik

Auch meine eigene Technik beruht auf dieser Basis. In kleinerem oder größerem Maßstab arbeite ich nach dem Motto:

Ein guter Chef muss delegieren, lasse die Farbe doch machen, was sie will.

Dies gilt natürlich nur in einem gewissen Rahmen, dort wo die Farbe nur ein Hintergrund ist, lasse ich sie ganz frei arbeiten, das geht natürlich besonders gut, wenn das Motiv dunkler ist als der Hintergrund mit der geschütteten Aquarellfarbe.

Diese Technik braucht allerdings viel Selbstvertrauen. Denn der Maler muss mit dem Ergebnis leben. Bei dieser Technik kann man sich nur über allgemeines im Klaren sein. Man kann sehr festlegen welches Farbstimmung man haben möchte. Dabei wird man aber nie genau ganz genau voraussagen können, wo die Mischungen entstehen und man kann auch nicht ganz exakt sagen wie viele Mischfarbe man erhalten wird.

Erfahrung macht diese Technik aus

Wie ich schon in einem Beitrag vor einigen Wochen schrieb muss man für diese Technik ein sehr genaues Gefühl dafür entwickeln, wie viel Wasser auf dem Papier steht.

Der Maler, muss lernen die Flut des Wassers zu kontrollieren die die Pigmente mit sich reißt.

Die Kunst daran ist allerdings die Farbe einerseits völlig frei laufen zu lassen,

denn wer in der Flüssigkeit herum matscht, wird auch eine Matschfarbe bekommen.

Die größte Herausforderung dieser Technik ist, dass man die Farbe einmal in das Bild schüttet oder hinein laufen lässt oder auch mit dem Pinsel aufträgt, sie dann aber völlig in Ruhe lässt.

Schüttung was ist das?

Im skandinavischen Raum arbeiten die Maler sehr viel mit Schüttungen. Dabei habe ich euch noch gar nicht erklärt was eine Schüttung ist. Eine Schüttung ist der Auftrag einer Farbe, die so flüssig ist, dass über das Bild läuft. Bei sehr großen Flächen wird dies tatsächlich aus einem Becher getan, bei kleinen Flächen reicht es die Farbe aus einem sehr saugfähigen Pinsel heraus laufen zu lassen.

Die Farbe überflutet dann das Papier. Steuern kann man dies dadurch, dass man das Papier feucht macht und einige Stellen trocken lässt. Die flüssige Farbe wird dann nur die feuchten Stellen überfluten.

Das ist eines der Prinzipien der Nass in Nass Technik, trockenes Papier bleibt vor der Farbe weitgehend geschützt, denn die Farbe benutzt den einfachsten Weg und der ist durch die bereits feuchten Untergrund.

Trockenes Papier ist die Grenze

Deshalb können trainierte Maler wie von Zauberhand tolle Farbeffekte erzeugen, während der Laie der diese Technik noch nicht verinnerlicht hat einfach eine große Matsche erzeugt.

Wer diesen Steuermechanismus nicht erkennt, erzeugt Matsche

Material

Das Material für diese Technik ist sehr einfach im Wesentlichen besteht es aus:

Mut, Erfahrung, dickem Papier und saugfähigen Pinseln.

Im Wesentlichen braucht man für diese Technik nicht viel, man kann sie im Skizzenbuch nur eingeschränkt anwenden. Dort sind vor allen Dingen die Techniken anzuwenden, bei der man das Papier zuerst nass macht und dann entlang der feuchten Spur laufen lässt.

Eine richtige Schüttung kann man im Skizzenbuch nicht machen.

Für eine richtige Schüttung braucht man in der Regel sehr dickes Papier.

Oder man leidet dieses Papier auf, aber dazu einmal in einem anderen Blog.

Gerade unter den Aquarellpapieren findet man bei den preiswerteren Qualitäten durchaus auch  Papier auf der man diese Technik üben kann. Ich empfehle Papiere deren dicke deutlich über 220 g liegen. Denn alle anderen Papiere werden sich bei dieser Technik benehmen wie feuchtes Toilettenpapier. Das Papier wird knüllen und knittern.

Papier für die Schüttung

Das Papier was ihr in diesem Bild seht, ist ein 250 g Aquarellpapier. 40 Blatt kosten ungefähr 20 €. Jetzt wird schon mal klar, die Technik kann man nicht nur auf Hand geschöpften Büten Papier ausüben.

Merke: Nur dickeres Papier hält der Belastung stand.

Auch 250 g Papier ist noch nicht eine wirklich dicke Papierqualität. Das Papier, auf dem ich arbeite ist hier eine mittlere Qualität. Mittel Feine, heiß gepresste Massenqualität. Trotzdem klappt die Technik auf diesem Papier ganz wunderbar.

Farbe laufen lassen

Die Kunst ist es die Farbe laufen zu lassen, ohne darin herum zu rühren. Wir sind natürlich gewöhnt alles dadurch zu steuern, dass wir es mit dem Pinsel machen.

Pigmente, die noch einmal mit dem Pinsel umgerührt werden sehen leider völlig anders aus als Pigmente, die frei fließen durften.

Devise: einmal rein mit dem Pinsel und dann Pfoten weg

Hier sieht man deutlich das der Pinsel nur da arbeitet, wo konkrete Form zum Einsatz kommt.

Seebrücke Heringsdorf, Tine Klein : Tutorial Schüttung oder Nass in Nass Technik

Nass- Technik

Ich möchte nun alle Kinder unter 14 Jahren bitten, die nächsten zwei Zeilen nicht zu lesen, denn ich muss jetzt richtig rum fluchen. Ich würde so gerne diesem Hirn verbrannten Vollpfosten, der diese Technik generell Nass in Nass Technik genannt hat, ein paar Mal mit meinem dicksten Pinsel fest auf den Hinterkopf schlagen.

Ja, im Extremfall wird extrem Nass gearbeitet, und sogar geschüttet

In neunzig Prozent aller Fälle ist feucht die viel bessere Wahl, denn dann läuft die Farbe nur einen kurzen Moment unkontrolliert.

Wenn das Papier tatsächlich richtig geflutet wird, ist meistens das Papier ruiniert und andere Farben mischen sich völlig unkontrolliert.

Merke es funktioniert nur:

Wenn du keine Wasserpfützen auf deinem Papier siehst. Feucht aber nicht Nass!

So meine lieben Leser nun wissen wir warum der Volltrottel, der dieser Technik ihren Namen gegeben hat, gefühlt mehrere Millionen geschrottete Aquarelle auf dem Gewissen hat.

Denn beides, Nass in Nass wie auch die Wortgebung Schüttung, beinhaltet gefühlt unglaubliche Wassermengen. Mit unglaublichen Wassermengen funktioniert es nur sehr selten. Denn dann rauscht die Farbe übers Papier und unten wieder runter, somit ist der Tisch oder die Hose bunt aber nicht das Aquarell. Ich persönlich glaube der Mensch, der die Namensgebung für diese beiden Techniken erdacht hat, war einfach ein kleiner Sadist, denn:

Desto nasser desto unsteuerbarer

Aber gerade das Unsteuerbare macht enormen Spass. Wer wirklich die Nerven hat richtig rumzusauen wird belohnt.

Dafür habe ich euch das extrem Video heraus gesucht.

Oft denkt man einfach:

Oh, mein Gott ist das schön!

Lasst euch nicht abhalten, man muss lernen es zu steuern, es ist einfacher mit dem kontrollierten Einsatz des Wassers.

Deshalb das erste Video:

Hier sieht man wie wenig Wasser reicht um die Farbe auslaufen zu lassen, entschuldigt es ist italienisch aber die Technik wird ganz deutlich:

https://www.youtube.com/watch?v=A7mzbk6tWYM

Hier seht ihr eine echte Schüttung nur für Nervenstarke. Wie hält das Papier das aus? Es ist sicher sehr dick oder wurde von der Rückseite gewässert, damit es nicht wellt. Jetzt wird klar, warum ich diese Technik am liebsten am Strand verwende, ich muss das Atelier nicht abkleben:

https://www.youtube.com/watch?v=g25uJEE7khw

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

Dein Talent und das Malen lernen

Die Wälder wären sehr still, wenn nur der Vogel mit dem vermeintlich größten Talent singen würde

Talent: Sehnsucht und Mythos

Allensbach am Gnadensee, Aquarell, Tine Klein, Tutorial zum Talent

Allensbach am Gnadensee, Bodensee. Blick auf das Dorf und den See

Hallo meine Lieben, wer von uns wäre nicht gerne etwas Besonderes. Oh wie wunderbar, ich wache morgens auf bin plötzlich groß, schlank, gut aussehend und obendrein auch noch total talentiert. Die Welt liegt mir zu Füßen und wir haben 365 Tage im Jahr wundervolles Wetter. So ungefähr stellen sich die meisten Menschen das Dasein eines Stars vor.

Diese Menschen sind etwas Besonderes, sie haben eine Aura. und können ganz natürlich alles besser als andere Menschen.

Ist das wirklich so?

Das eigene Talent

Wenn man sich mit diesen Lichtgestalten vergleicht, dann kann man sich nur schäbig vorkommen.

Die können einfach alles?

und genau dieser Gedanke frustriert natürlich, man vergleicht sich mit den anderen und merkt man kann nicht mithalten. An genau diesem Punkt geben total viele wirklich talentierte Menschen auf.

Die Rache der Nerds

Ich habe das Glück in meinem Leben mit einigen dieser Lichtgestalten in Kontakt gekommen zu sein. Beruflich musste mein Mann kreuz und quer durch die Welt reisen. In der Fremde rotten sich alle Neuen zusammen, dadurch habe ich eine Reihe ungewöhnlicher Menschen kennen gelernt. Meistens in Flugzeugen oder in Flughafen Aufenthaltsräumen. Mein Bekanntenkreis reicht von Künstlern, Malern, Bildhauern und Musikern weiter über Atomphysiker, hinzu kommen Diplomaten und der Gründer einer der größten Softwarefirmen der Welt.

Ich habe mir diese tollen Menschen jahrelang angeguckt und habe mich gefragt was macht die so toll?

 

Die gute Nachricht ist, all diese Menschen sind genauso wie du und ich

Ich betreibe seit Jahren meine eigenen Beobachtungen, wenn ich unterwegs bin. Dabei frage ich mich natürlich auch bei meinen Schülern: Wer ist talentiert? Soll ich euch mal meine schlichte Antwort sagen:

Talentiert ist, wer sich mit den Dingen, die er liebt, beschäftigt

All diese ungeheuer erfolgreichen Leute sind Nerds, Menschen mit tiefgehenden Spezialinteressen.

Was ist das Mythos Talent?

Vielleicht sind ein oder 2 %  von uns  eine begnadete genetische Anlage. Zugegebenermaßen wird man wohl kaum  Olympiasieger beim Laufen, wenn man zu kurze Beine hat. Doch die meisten Menschen merken doch recht schnell, was ihnen Spaß macht.

Du liest diesen Blog, weil du Interesse hast

und genau das ist der Einstiegspunkt in ein außergewöhnliches Talent. Seine Interessen mit Informationen füttern, macht Talente.

Interesse und Willen machen Talente groß

All diese begnadeten Menschen, die ich kenne, haben sich wie die Irren in ein Thema tief herein gekniet.

Sie haben geübt, beobachtet, gemacht, gemacht und noch mal gemacht!

Der wesentliche Aspekt, den viele talentierte Superstars teilen, ist, dass sie ganz genau wissen, was ihnen Spaß macht, was sie wollen und dass sie auch bereit sind wirklich viel in will Energie dorthin einzustecken.

Das ist eine gute Nachricht für dein eigenes Talent, denn alles was du tun musst, ist es zu füttern und….

Standhaft bleiben bei Fehlschlägen

Auch bei Fehlschlägen machen  die angeblichen Ausnahmetalente einfach weiter und zwar nicht immer auf die gleiche Art und Weise, sondern sie versuchen aus ihren Fehlern zu lernen. Kommt dann noch ein kleines Quäntchen Glück hinzu, werden diese Menschen mega erfolgreich.

 

Es sind alles Menschen die ihre eigenen Wege gegangen sind, sie haben sich nicht daran gestört, was die anderen sagen. Oft sind sie sogar in der Schule ausgelacht worden, weil sie lieber die Dinge getan haben die sie interessierten.

Was bedeutet das jetzt für dein eigenes Talent, es ist eigentlich ziemlich einfach richtig gut werden, man muss das Interesse an einem Thema nur dauerhaft warmhalten.

Viele Menschen fragen mich, wie schaffst du es nur jede Woche einen Artikel über Kunst zu schreiben, wird das nicht langweilig oder zur Pflicht?

Meine Antwort:

Nein, ich mache es gerne, es ist eine tiefe Liebe, die wird nicht alt sondern sie wächst

Lernen und eigene Wege gehen

Wann immer man anfängt, greift man natürlich auf sein Standardwissen zurück. Jeder kann Maler werden, man muss nur das Handwerk erlernen.

Doch in der Malerei gibt es einen bekannten Spruch:

98 % Transpiration, 2 % Inspiration und Talent

Ich glaube was alle angeblich Talentierten ausmacht, ist das sie das Wort nett nicht ertragen können.

 

Das Wort nett schreit nach Brandbeschleuniger

Ich glaube die Menschen, die man als talentiert bezeichnet, hören einfach an den Punkt wo etwas o. k. ist nicht auf. Dabei geht es nicht um Perfektionismus, sondern um dieses Gefühl einfach mehr rausholen zu können.

In der Kunst heißt dies, dass ein Künstler einfach noch nicht zufrieden ist, wenn er standardmäßig ein gutes Bild abgespult hat. Irgendetwas treibt ihn dazu, jetzt noch mehr daraus zu machen.

Die kleine Skizze, die ihr heute seht, habe ich in meinem letzten Malkurs für dieses Jahr in Allensbach am See gemalt. Sie war nur dazu da um zu demonstrieren, welche Techniken wir an dem Tag gelernt hatten. Nach der 5 Minuten Demo sah sie so aus:

Allensbach am Gnadensee, Aquarell, Tine Klein, Tutorial zum Talent, Untermalung

Der Mut, das persönliche einzubringen, ist Talent

Die letzten 2 % die man braucht um von Erlernten hinzu dem Talentierten zu kommen, ist die absolute Bereitschaft etwas von sich selbst hinein zu geben. Dieser Punkt etwas von sich selbst hinzuzufügen, ist der Punkt den man nicht lehren kann, das muss jeder selbst tun.

Talent ist wohl die Bereitschaft über Erlerntes hinauszugehen

Topp oder Hopp, wenn ein Bild für mich nur nett ist, dann bin ich total bereit es zu zerstören.

Der Mur zu Opfern und neue Wege zu gehen

Ich frage mich was mir eigentlich wichtig war, mit  wenigen Griffen fange ich an zu wischen, Farbe zu entfernen, im großen Maßstab flüssige orange und blaue Farbe auf das Bild zu kleckern.

Jetzt kommt das Bauchwissen zum Einsatz

Was soll das? Erklären kann man das nicht mehr. Das Matschen, Wischen und Verwaschen hat sicherlich mit der besonderen Lichtsituation kurz vom Sonnenuntergang zu tun.  Um 17:00 Uhr steht die Sonne im Herbst schon tief. Trotzdem ist es im wesentlichen nicht erklärbar. Bauchwissen ist Wissen, das so tief in einem steckt, dass man nicht mehr die Grundregeln erklären kann. Das kleckern der orangen Farbe über das Bild ist einfach eine Eigenart, ich kann die Ordnung nicht ertragen. Ich sehe doch das überall Farben in der Umgebung reflektiert werden, Natur und Leben sind das reinste Chaos. All diese Dinge, die in mir sind, lasse ich in Sekundenbruchteilen in dieses kleine Bild hereinfließen.

Man muss einen Moment lang diese Worte vergessen:

müsste, sollte, könnte, würde, hätte…. und dann einfach machen!

Dieser winzige Moment wird wahrscheinlich als Talent bezeichnet. Und das kannst auch du, wenn du den Mut hast zu springen.

Dein Talent ist wunderbar

Was bedeutet das jetzt für dich? Tatsächlich kann ich dir nur sagen du bist talentiert, wenn du dein Interesse in deine Bilder fließen lässt, werden sie immer besser. Versuche dabei auf keinen Fall stehen zu bleiben. Immer dann wenn du denkst, das muss man, bist du in der Gefahr einfach nur Fachwissen abzuspulen. Du musst in der Kunst überhaupt nichts, probier viel aus, die Erfahrung macht Meister.

Liebe Grüße ins Wochenende Tine

Talent ist eine kleine Pflanze…Deine Motivation ist der Dünger…Deine Einstellung entscheidet wohin sie wächst

Talent Übung machts Aquarell Kurs in Allensbach mit Tine Klein

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Fazit wer toll malen will sollte üben aber mit viel Spass ein alter Blog dazu:

Malen mit Körper, Geist und Seele

Zeichenschule mit Körper, Geist und Seele