Grundfarben! Simplify!

Grundfarben!
Heute geht es um etwas Wundervolles! Und jetzt schon mal die gute Nachricht, es wird dir das Leben leichter machen.
Letztes Wochenende war ich mit den Urban Sketchers Dreiländereck unterwegs. Hinterher machte Jemand  einen Kommentar:
„Wenn du glaubst, dass du Kunst machen müsstest! „
Und dann erzählte er begeistert über einen anderen Künstler, der in seinen Augen viel einfacher und reduzierter sei.
Ich musste erst mal nachdenken, bis mir plötzlich klar wurde, dass die Person mich nicht beim Arbeiten beobachtet hat. Langsam begriff ich, dass die Person möglicherweise denkt:
“Die arbeitet wie eine opulente Aquarellmalerin im Atelier: kompliziert!
Dann musste ich schmunzeln, auch wenn meine Kunst vielfarbig aussieht, und spielerisch, kompliziert ist sie nicht!
Jede schöne Kunst hat die Einfachheit dahinter

Wieviel Kunstmaterial brauchst du?

Schau dir erst mal das Foto an.
Tine Klein Basel im Tutorial Grundfarben
Das Riesenrad und die Baustelle gibt es im Moment nicht.
Wie viele Farben und welches Material würdest du benötigen, um dieses Stadtpanorama zu malen? Überschlag das mal kurz im Kopf.
O. k. bist du bereit? Da du selbst malst und zeichnest, kannst du jetzt mal so kurz überschlagen was du alles brauchst.
  • Wie viele Pinsel?
  • Welche Farben?
  • Wie viele Stifte?

Grundfarben und die Leichtigkeit des Seins!

Ich habe zwei Bilder gemalt. Von den 2 Stunden hatte ich 1 Stunde Trockenzeit. Also viel Zeit für alles drum herum, Gelächter und ein paar Unterhaltungen.
Das geht, weil ich es mir viel einfacher gemacht habe als die meisten. Denn wenn ich beim Urban Sketching unterwegs bin, dann arbeite ich mit drei Grundfarben. Aus diesen drei Grundfarben kann man ein ganzes Universum entstehen lassen.
  • Ein Blatt Papier
  • Ein Pinsel
  • Wasser
  • Drei Farben
Will man was Schweres bewältigen, muss man es leicht angehen!
Bert Brecht
So simpel ist die Vorzeichnung
Und dies ist auch der Grund, warum ich mit Leichtigkeit schöne Farben zaubern kann, die immer zusammenpassen.
Drei Farben kann ich im Griff behalten!
Der kleine Vorteil ist, dass es so einfach ist, aus meinen Grundfarben in hoher Geschwindigkeit ein schönes Bild zu zaubern.
Tipp: Etwas Schweres bewältigen möchte, muss es leicht angehen, deshalb mein Tipp: Benutze immer wieder die gleichen Farben und einen sehr guten Pinsel auf dem gleichen Papier, weil es dir Sicherheit gibt.
Man kann nicht ein kompliziertes Bild malen und gleichzeitig alles drumherum meistern wie ein Dompteur.

Grundfarben und der Farbkasten.

Mein Farbkasten besteht ausschließlich aus Grundfarben.
Es gibt in meinem Farbkasten nur vier Farben, die keine Primärfarben sind.
Zwei Signalfarben um zwei Farben zum Abdunkeln, dies macht Sinn weil sie nicht mischbar sind.

Hat man kalte und warme Grundfarben im Kasten, kann man fast alles Mischen!

Eine Ausnahme sind klare Signalfarben z.B. Türkis, Knallrot, Neonpink

Heute sollte aber lernen, wie man aus drei Grundfarben eine wundervolle Welt erschafft. (Ich danke meinem Diktiersystem, denn es schrieb: Ihr sollt lernen wie man eine wundervolle Weltherrschaft…. haha auch gut!)

Mein Tipp:
Schmeißt Mischfarben komplett aus eurem Kasten heraus, es sei denn diese Farbe ist eine Lieblingsfarbe!

Ich habe in meinem Kasten viele Grundfarben, doch ich verarbeite sie gerne als 3er-Team!

Drei Grundfarben als Basis!

Tine Aquarell aus drei Grundfarben, Basel blick auf Münster, Blog Herz-der.Kunst

Diese Bild ist mit drei Farben gemalt.

Mein Tipp sich mal eine Zeit lang auf drei Farben beschränken.

Als Basis empfehle ich ein Mischbrett. Du kannst zum Beispiel auch weiße Deckel von Joghurtbechern benutzen.
Ich empfehle dir drei getrennte Mischflächen, eine für die ganz dunklen Töne, eine blaugrüne Mischfläche und eine Mischfläche für alle gelb und Rottöne, damit man lernt aus drei Farben absolut klare und gebrochene Farben zu entwickeln.

In der Ruhe liegt die Kraft:

Die einzelnen Mischfarben sind nicht das Problem. Jeder schafft es einfache Mischtöne aus 2 Farben zu mischen.

Wichtig ist das man sich die Zeit nimmt, gebrochene Töne zu mischen.
Wie mischt man einen zarten Beigeton? Ein schönes Graublau? Oder den passenden Schwarzton zum Bild? Wenn man selbst mischt, kann man bestimmen, ob etwas eher bläulich oder zum Beispiel bräunlich wird. Der Spielraum der Farbabstimmung ist viel größer.

Wie mischt man aus Grundfarben?

Ich mische zum Beispiel Rot, Gelb und Blau.
Schon bei dieser Grundmischung muss man ein wenig experimentieren, denn die Anteile von rotgelb und blau sind nicht gleich. Du wirst schnell merken, dass die Mischung mal ins graue, grüne oder braune umschlägt.

Deshalb gibt man niemals große Mengen in die Mischung, sondern ganz langsam…
Diese Grundmischung teile ich in mehrere Portionen, d. h. die eigentliche Grundmischung verändere ich nicht.
Ich nehme ein bisschen und füge zum Beispiel rot hinzu, die Mischung wird dann zum Beispiel dunkelviolett. Füge ich noch ein wenig gelb hinzu wird die Mischung möglicherweise braun.
Nun nehme ich wieder etwas von der Grundmischung und füge gelb hinzu und viel Wasser und plötzlich habe ich Sandfarben.
Durch das Ausbalancieren der drei Farben merke ich was ich tun muss um grau, braun oder alle möglichen Schattierungen zu erzeugen.

 

3 Grundfarben für die Stadt mit Kontrast.

Tine Klein Aquarel Basel Blick vom Leonardsplatz in 3 Grundfarben

Drei Grundfarben, die ich sehr gerne für das Urban Sketching verwende, sind:

  • Ultramarin feinst
  • Krapplack Rosa oder Permant Rose
  • indisch Gelb oder yellow deep

Beide Bilder wurden damit gemalt, weil der Kontrast so schön leuchtet.

Der Vorteil dieser Farbkombination sind, die tollen Grautöne, die man eher mischen kann. Diese Farben sind bei Gebäuden mit Schatten super, weil, diese Grundfarben sehr zarte und harmonische Grautöne erschaffen, ein zauberhaftes blaugrau bis hin zu gesprenkelten Rostfarben.
Außerdem entsteht aus der Mischung ein strahlendes Orange, das zusammen mit dem strahlenden Blau sehr dynamische und trotzdem harmonische Bilder entstehen lässt.

3- Farben für Grün- Liebhaber:

Diese Dreierkombi von Grundfarben ist etwas für Menschen die gerne brillante Grüntöne mögen. Die Mischfarbe aus Lasur Gelb und Colin Blauton ergibt ein wundervolles Grün. Das Grün der meisten Laubbäume trifft man damit gut.
Das Magenta ist eine wundervolle leuchtende Farbe, die man zwar selten in einem Aquarell anwenden kann, jedoch bildet sie zusammen mit dem gelb sehr harmonische Orangetöne. Man kann mit der Kombi aus Magenta und Lasur Gelb sehr schöne Ziegelfarben mischen. Diese Dreierkombination eignet sich sehr gut für die Landschaftsmalerei, aufgrund der entstehenden Grün und Orangetöne.

  • Lasur Gelb
  • Coelinblauton
  • Magenta

Grundfarben für gute Laune:

3 Farben für gute Laune, diese drei Grundfarben sind zusammen wie Sommerhimmel.

Diese Farbe ergeben das Gefühl von Baby-Blauem Himmel, sanften Grün und trockenem Stroh die Farben des Sommers, weil das Blau so weich ist.

  • Opernrosa und
  • Bergblau
  • außerdem indisch Gelb

Je einfacher desto besser, 3 Tupfen Farbe und eine Portion Leichtigkeit man braucht ein dunkleres Blau für die Dunkelheiten.

Mischen lernen braucht Zeit

Gib dir die Zeit, grade weil es nach ein bisschen Üben mit den Grundfarben viel leichter wird.

Tine




https://blog.herz-der-kunst.ch/limitierte-farbpalette-ein-guter-trick/

 

Limitierte Farbpalette ein guter Trick?

 

 

 

 

Weißt du, wie dein Bild aussehen wird?

Aquarell im Tutorial: Weißt du wie dein Bild aussehen wird von Tine Klein, Münsterplattform in Bern
Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie dein Bild aussehen wird, wenn du es gemalt hast?
Jetzt mal ganz ehrlich, ich kann das nicht.
Und ich denke, ich bin nicht die Einzige, der das so geht.
Natürlich bin ich eine Malerin, die sehr viel Erfahrung hat,  und trotzdem kann ich ein Bild in meiner Fantasie nicht bis in jedes Detail planen. Warum? Ich kippe hier Farbe ins Bild, ich bin ja keine Wahrsagerin!

Hilfe ich kann mir mein Bild nicht vorstellen!

Viele Menschen denken, man malt ein Motiv einfach ab.

Obwohl ich das Motiv vor der Nase habe, weiß ich trotzdem nicht, wie mein Bild hinterher aussehen wird.

Viel zu viele Faktoren spielen mit,

ich erschaffe etwas Neues.

Damit zum Beispiel Bäume locker und luftig ausschauen,  kippe ich die Farbe ins Bild. Der Aufprall der Farbe im Bild erschafft den Baum.
Es ist doch klar, dass ich dies nicht steuern kann! Ich bin zwar eine Göttin! Haha, dennoch kann ich die Flugbahn eines Tropfens in der Luft nicht verändern!
Ich male das Bild, aber das Bild malt auch mit mir!
Viel zu viele Faktoren spielen mit, es ist quasi wie Segeln oder Wellenreiten, natürlich segele ich dahin, wo ich hin will, und trotzdem spielt der Wind mit! Ich muss ihn einbinden,  sonst komme ich nicht ans Ziel!
Was heißt dies denn Konkret, wenn ich male?
Ich mache mich darauf gefasst, dass was passiert! Ich hebe das Papier und steuere wie die Farbe auf dem Blatt verläuft. Ich kann es aber nicht 100 prozentig im Griff haben.

Wie ein Bild entsteht!

Laien glauben, man könne ein Bild nochmal malen!
Dies stimmt auch in einem gewissen Maße , denn je öfter man ein bestimmtes Bild malt, desto mehr bekommt man die Unwägbarkeiten in den Griff.
Du bist nicht dumm, wenn du dir dein eigenes Bild nicht vorstellen kannst!
Man muss ein Motiv in eine Bildsprache umsetzen, erst dann kann der Betrachter das Bild aufnehmen und verstehen. Logischerweise müssen wir deshalb viele Dinge ganz anders malen,  als sie eigentlich sind.
Diese Bildsprache setzt sich aus vielen kleinen Faktoren zusammen, einerseits ist es Technik, Material,  hinzu kommt die ganz eigene Motorik der Hand und die emotionale Wirkung von Farben auf die Seele, das Wetter und natürlich die Tagesform.

Ein kreativer Prozess ist kaum planbar.

An manchen Tagen bin ich einfach ein Trottel!
Und deshalb entstehen in meinen Bildern auch immer wieder Fehler. Mit der Zeit wird man als Malerin jedoch so erfahren, dass man diese Fehler in den Malprozess einbezieht und diese neue wundervolle Ergebnisse erzeugen.
Durch all dies können Hunderte von kleinen Faktoren zusammenwirken und Neues erzeugen.
Schau mal ins Bild,  dort mischen sich im unteren Bereich drei Farben: Aquamarin feinst, Indischgelb und Permanent Rose, mal wird es Braun, mal Blau, mal Rosa, ich weiß, wie es geht,  aber wie die Pigmente ganz genau verlaufen,  kann ich dir nicht sagen! 
Am Ende kommt ein Bild mit einer ganz speziellen Wirkung heraus. Das Endergebnis hat es noch nie gegeben und seine Wirkung bleibt auch für die Erzeugerin überraschend.
Jetzt wird der eine oder die andere sagen:
Aha, sie kann das nicht! Deswegen kommt hinten immer was anderes raus.
Diese Annahme liegt natürlich nahe, wenn man in einer Welt aufgewachsen ist,  in der das Ausdrucken von Bildern normal ist.
Wie die Pigmente an diesem Tag verlaufen,  liegt sogar an der Luftfeuchtigkeit.

Genaue Planbarkeit bleibt eine Illusion.

Natürlich habe ich eine Vision von meinem Bild.

Und ähnlich wie auf einem Surfbrett, surfe ich genau  in meine Richtung. Doch wenn etwas
passiert,  dann Ungeplantes, dann muss ich reagieren, und plötzlich ist im Bild alles anders.

Und diese Fehler oder Ungeplantes sind gut! Bei einem richtig guten Maler malt  das Unterbewusstsein mit. Dies bringt wichtige Dinge zur Sprache. Das Unterbewusstsein erkennt aus abstrakten Formen plötzlich Dinge und bringt diese ins Bild!

Des halb ist nicht alles Ungeplante ein Fehler!

Nicht grübeln, einfach machen.

Wer sich bei einem Motiv nicht sicher ist, sollte eine kleine Vorzeichnung machen. In dieser kleinen Vorzeichnung kann man klären, ob der Bildentwurf sitzt!
Dies macht einen im eigentlichen Bild sehr locker.
Denn wenn ich dann Farbe hinein kippe,  sitzt zumindest theoretisch alles am richtigen Platz.
Wenn dann etwas anders ist, reagiert du!
Der wichtigste Tipp:
Das Leben geht immer vorwärts!
Du darfst niemals einen Gedanken daran verschwenden, wie es gewesen wäre, wenn es doch anders gekommen wäre.
Die Zeit,  die du mit Gejammer verbringst, wird dein Bild zerstören!

Heute, hier, jetzt! Jetzt! So entstehen gute Bilder!

Haha! Ich wäre jetzt bereit für eine Verkettung glücklicher Umstände!
Das ist mein Zeichen und Lebensmotto!
Die glücklichen Umfälle machen Kunst gut, sie erlauben Künstlern Unerwartetes und Ungewöhnliches zu erschaffen. Damit man damit umgehen kann, gibt es ein paar Tricks.

Sofort reagieren:

Mach dich startklar und sei allzeit bereit. Wenn etwas passiert,  bist du nicht geschockt,  sondern du reagierst. Ganz am Anfang kann man oft noch die Notbremse ziehen, dafür musst du das Material bereitgelegt haben,  z.B. Lappen und einen sauberen Pinsel zum Aufsaugen von Farbe.

Risiko zuerst:

Risikoreiche Techniken wie die Bäume mache ich zuerst,  um mir die Angst zu nehmen, dass ich die Bäume ruiniere.

Platz lassen:

Ich male immer ein etwas kleineres Format als das größere Format des Papiers, so kann ich im Bildentwurf auf Unerwartetes reagieren!

Gut trocknen lassen!

Warte ab! Rührst du in Unerwünschtem herum, entstehen beim Reparieren schlimme Matschflecken.

Abwarten und beobachten: Ist das, was passierte,  wirklich ein Fehler? Oder ein glücklicher Zufall?

Wenn es trocken ist,  kann man Farbe auf gut geleimten Papieren einfach abheben. Dabei entstehen wunderschöne Effekte und das Licht kommt zurück ins Bild.

Diese kleinen Tipps werden dir helfen, beim Malen wie ein cooler Surfer auf der richtigen Welle zu reiten. Ich wünsche dir ein wunderschönes Wochenende und viel Spaß.

Liebe Grüße Tine

Letzte Woche musste ich herzhaft lachen. Eine Frau schrieb mich an und sagte: Wie gut kann man von dem Blog leben? Ich musste so lachen! Gar nicht! Der Blog trägt seine eigenen Unkosten! Er ist für Menschen gedacht, die wenig Geld haben. Wenn du regelmäßig liest, bin ich dir also sehr dankbar, wenn du eine Spende hinterlässt. Damit es weiterhin kostenlose Kulturangebote für jedermann gibt.




 

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Schüttung oder Nass in Nass Technik

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Die Macht der Farbfläche !

Aquarell Basel Markt Tutorial zur Macht der Farbfläche Tine Klein

Eine Farbfläche ist mächtig! – Tine Klein: Basel Rathaus  Markt

 

Über die Freude an der Farbe!

Wer ein Motiv mit einer richtig großen Farbfläche gefunden hat, darf sich glücklich schätzen!

Die Farbfläche ist so mächtig, dass man im Motiv eigentlich nicht mehr viel tun muss, um ein tolles Ergebnis zu erzielen.
Doch eines muss einem klar sein, wer flächig mit Farbe malt, der muss sein Mal- oder Zeichenstil umstellen.
Eine große Farbfläche ist so dominant, dass sie kaum Gegenspieler verträgt. Je mehr man diese Fläche beschneidet, desto weniger Kraft entwickelt sie.
Eigentlich ist es nicht logisch, dass man sein Malen oder Zeichenstil umstellen muss, wenn man mit einer großen Farbfläche arbeitet.

Aber wie immer: Viel hilft nicht viel!

Doch aus eigener Erfahrung kann ich dazu ein paar Tipps geben.

Wie gestaltet man eine große Farbfläche?

Der Pinsel machts!

Tipp Nummer 1:

Immer mit großem Pinsel arbeiten!

Wenn man eine große Farbfläche angelegt, dann darf man keinen kleinen Pinsel haben. Arbeitet man zu langsam oder mit kleinem Pinsel, dann hat man ständig irgendwelche hässlichen Ansatzpunkte in der Farbe. Möchte man die Farbfläche ganz gleichmäßig gestalten, muss man das Papier anfeuchten, dies verschmilzt die Farben miteinander.

Im Gegenzug ist es aber ein Trugschluss, dass eine große Farbfläche einfarbig ist.

Auf Häusern findet man ständig Reflexionen, oben und unten sind Häuser gerne verschattet, andererseits werfen bestimmte Gegenstände Lichtreflexe. Die Folge ist, dass man zwar nur eine Hauswand malt, aber ganz und gar nicht mit einer Farbe! Die Farbe wird ständig modelliert. Wichtig ist hierbei, dass man niemals in der Farbe herumrührt.
Die Pigmente werden wütend, wenn du sie von A nach B scheuchst, damit es tolle Verläufe gibt, muss man die Farbe selbst arbeiten lassen.
Baselfischmarkt Aquarell von Tine Klein Tutorial Blog Herz-der-Kunst Farbflächen
Tine Klein Basel Fischmarkt
Wenn du die Farbe aufträgst, musst du selbstbewusst und zügig arbeiten.
Dies ist die größte Herausforderung an dieser Technik. Ich nenne das die Hände-Weg-Phase.
Im Grunde bräuchte man eine kleine Domina auf dem Schreibtisch, die einem sofort, wenn man ungeduldig wird, mit ihrer kleinen Lederpeitsche auf die Hände patscht.
Könnte man dieses kleine fiese Biest als Kunstmaterial verkaufen, würde es viel mehr gelungene Bilder geben, denn die meisten Bilder werden dadurch zerstört, dass man die Farbe viel zu früh weiterverarbeitet.

Einfarbig?

Tipp Nummer 2:
Farbe darf modelliert werden, solange sie feucht ist, Farbflächen sehen am besten aus, wenn man sie von kalt nach warm, von hell nach dunkel oder von strahlend nach matt variiert. Dann lässt man die Farbe trockenen und kann darauf vertrauen, dass ganz weiche Übergänge entstehen.

Die Macht der Farbe entsteht durch die Fläche.

Entsprechend gilt hier das biblische Gebot:

Ich dulde keine anderen Götter neben mir.

Tipp Nummer 3:
Ein Bild mit einer Farbfläche sieht dann am besten aus, wenn man mit einer Farbharmonie arbeitet. Die Farbe wirkt am besten, wenn man sie mit verwandten Farben verarbeitet. Würde man das gleiche Bild mit einem kunterbunten Farbchaos auf dem Marktplatz malen, dann würde einem das Bild die Augen auskratzen.
Deshalb kann es durchaus sinnig sein, die Details in neutralen Farben einzufügen.

Ein bisschen Streit tut gut!

Farbharmonie sind etwas Wunderbares. Sie erzeugen Harmonie!
Manchmal bemerkt man jedoch, dass ein Bild das ausschließlich in einer Farbharmonie gestaltet wurde ein bisschen langweilig wird. Dann schreit es nach einer Prise Komplementärfarbe, denn das ist alles andere als langweilig.

Tipp Nummer 4:

Eine Prise Komplementärfarbe bringt die Farbe zum Leuchten.

Diese Strategie ist etwas für Mutige.

Ein bisschen zu viel und das Bild ist ruiniert.

Tipp Nummer 5:

An schrille Farbkombinationen langsam rantasten.

Die Vorteile der Farbfläche:

Bilder mit großen Farbflächen sind so ausdrucksstark, dass man vieles nicht braucht,
oftmals braucht man nicht mal eine Perspektive, denn das Auge ist von der Farbe fasziniert. Auch zu viele Details sind hinderlich, insbesondere dann, wenn Sie die Farbflächen stören.
Trotzdem muss man eine sehr große Fläche immer durch kleinere Objekte ausbalancieren, sonst wirkt das Bild als würde es umkippen und wirkt zu schwer.

Ich kann dich nur ermuntern dir einmal ein Motiv zu suchen bei dem das ganze Blatt eine große Farbfläche ist. Du wirst feststellen so zu malen ist eine Herausforderung, aber andererseits macht es auch vieles leichter. Diese Bilder wirken immer enorm ausdrucksstark und gleichzeitig harmonisch und zusammengehörig.

Du wirst damit dein Repertoire um eine sehr ausdrucksstarke Methode erweitern, die obendrein auch noch sehr leicht zu lernen ist.

Viel Spaß beim ausprobieren. Bei mir zu Hause in Basel findet man ein Motiv was dafür wunderbar geeignet ist, der Marktplatz vor dem Roten Rathaus in Basel. Viel Spaß ins Wochenende

Liebe Grüße Tine

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https://blog.herz-der-kunst.ch/rot-was-man-ueber-aquarellfarbe-wissen-muss/https://blog.herz-der-kunst.ch/rot-was-man-ueber-aquarellfarbe-wissen-muss/

Verlorene Ecken im Aquarell – loslassen!

Verlorene Ecken im Aquarell

Verlorene Ecken sind eine tolle Technik, denn Bilder wirken dadurch federleicht. Die Technik der verlorenen Ecken macht jedoch auch den Maler glücklich, denn er muss seine Kraft nicht in Unnötiges stecken.
Wenn man diese Technik erlernt hat, dann wird vieles einfacher.

Jedoch ist sie im ersten Moment nicht einfach zu erlernen. Nicht nur die Technik ist etwas kniffelig, das eigentliche Problem ist, das man viele mutige Entscheidungen treffen muss.

Ich habe einen Freund der kann einfach nicht glücklich sein, weil er Entscheidungen aussitzt.

Das Problem ist, dass er ein Prinzipienreiter ist, einfache Lösungen liegen ihm nicht.

Und so wartet die Entscheidung.

Die einzige falsche Entscheidung, die es gibt, ist die Ausgesessene!

Alles krampfhaft richtig machen zu wollen, führt nicht ins Glück und führt auch nicht zu guten Bildern.

Denn die Entscheidung sitzt mit ihrem dicken Hintern bei dir und macht dir die ganze Zeit das Leben schwer!

Willst du Glück und Leichtigkeit? Dann entscheide dich dafür!

Verlorene und gefundene Ecken:

Wer diese Technik erlernt hat, kann relativ schnell sehr aufsehenerregende Bilder malen. Man muss sich dafür entscheiden, dass man Dinge, die einen gerade nicht interessieren, ein bisschen vernachlässigt.

Dafür muss man sich tatsächlich für sich selbst herausfinden:

Was will ich hier eigentlich malen?

Was sich in diesem Moment ein bisschen lächerlich anhört, ist eigentlich die schwerste Frage im Leben. Sich selbst zu positionieren ist schwer, man versucht sich einfach durchzuschlängeln und das ist nicht immer die beste Lösung.

Entscheidungen sind schwer:

Die meisten Bilder gehen dadurch kaputt, dass ich in einem Motiv mehrere Motive verbergen.

Pflichtaufgaben machen nicht happy!

Das hört sich jetzt merkwürdig an, aber ich habe den Sachverhalt schon mehrmals erklärt:
Wenn man sich nicht entscheidet, malt alle Dinge gleichbedeutend, daraus zieht der Betrachter seine Schlüsse. Und diese Rückschlüsse sind durchaus nicht positiv.

Letztendlich heißt es, in diesem Bild war nichts wichtig und auch nichts bedeutsam.

Schauen wir mal auf das Foto was hätte man hier malen können:

  • Man hätte die Wiese malen können, dass Heu im Vordergrund hätte ein wunderbares Motiv abgegeben.
  • Man hätte sich auch auf die Bäume der Allee konzentrieren können.
  • Es gibt dort Störche und ein Blumenfeld beides ist so wundervoll, dass es sicherlich für ein Hauptmotiv taugt.
  • Der Blick in die Ferne ist auch nicht zu verachten.

 

Mach Bilder aussagestark:

Manchmal wartet das Glück nur ein kurzes Stück hinter der Entscheidung, die du nicht treffen willst.

Das blöde daran ist, dass es einem auch noch den Spaß am Malen verdirbt, weil die nicht getroffenen Entscheidungen dich ständig verunsichern.

Du kannst eine Münze werfen, die Entscheidung ist egal!

Wenn du wirfst, wirst du wissen was du wolltest.

In dem ganzen Haufen von Motiven habe ich mich dafür entschieden das Haus am Ende der Allee zu meinem Star zu machen.

Alles andere was mich interessierte war das gute Wetter, denn das war dieses Jahr rar und der Tag wunderschön.


Diese Entscheidung hat Konsequenzen, denn jetzt kann ich Dinge sehr schnell und einfach skizzieren. Ich habe entschieden das Haus ist der Star und man soll das gute Wetter sehen!

Gefundene und verlorene Ecken – die Technik:

Das Hauptmotiv die harte Ecke:

In die Dinge, die einem wichtig sind, sollte man seine Kraft stecken. D. h. man arbeitet sein Motiv ordentlich heraus. Dies ist übrigens gar nicht so schwierig, weil man es mit einem feuchten Pinsel auf trockenem Papier malt. Dadurch entstehen gestochen scharfe Ecken und Kanten. Die Kontrolle dieser Maltechnik ist sehr einfach.

Gut geeignet sind hier nicht nur Pinsel mit einer guten Spitze sondern auch Flachpinsel. Weil es dir sehr hilft die Kanten gerade und ordentlich zu setzen.

Harte Ecken findest du im Motiv fast ausschließlich rund ums Haus und am blauen Himmel.

Die Lockerheit und die verlorene Ecke lieben sich:

Die Prinzipien Reiter hassen die verlorene Ecke, denn die verlorenen Ecken sind die ultimative Leichtigkeit des Seins. An diesem Punkt sagt der Maler, es gehört dazu, und ich male es locker und leicht, kleine Fehler interessieren mich nicht!

Die Entscheidung zur Leichtigkeit ist merkwürdigerweise immer schwer!

Dieses Phänomen findet man überall in Kunst und Kultur. Für die Menschen, die genauso gerne lesen wie ich, habe ich eine Buchempfehlung: Ein bittersüßes Buch: Milan Kundera

“Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins.“

Glück und Leichtigkeit haben eines gemeinsam, sie sind eine Entscheidung.

Um diese Entscheidung in der Malerei zu treffen, muss man die Technik wechseln. Was die Leichtigkeit erzeugt sind leicht verwischte und weiche Ecken. In der Fachsprache nennt man sie verlorene Ecken. Schau einmal in den Hintergrund des Bildes, dort findest du viele völlig unkontrollierte Farbverläufe, vielleicht sogar Wasserflecken.
Dies liegt am Wechsel der Technik, Nun wird sehr schnell gearbeitet. Farbflächen gehen fast unkontrolliert ineinander über. Ein rotes Dach hinterlässt Spuren im Hintergrund.

Alles verbindet sich zu einer Einheit.

Ich brauche dort kein Motiv, nur gut Wetter.

Seelisch ist daran schwierig, dass man kleine Fehler einfach tolerieren muss, denn sie gehören zum Gesamtergebnis.

Technik:

Wem die Geschwindigkeit nicht so liegt, der kann das Papier anfeuchten.

Die Feuchtigkeit im Papier gibt einen mehr Zeit und erzeugt weiche Übergänge. Wer allerdings so feucht arbeitet, sollte darauf achten, dass keine Pfützen entstehen, denn dann gibt es viele unschöne Wasserringe.

Eine weitere Schwierigkeit mit den verlorenen Ecken ist, dass man die Farben deutlich kräftiger malen muss, als man denkt.

Die Entscheidung zur Leichtigkeit

Die Technik der verlorenen Ecken ist nicht einfach zu erlernen, dabei geht es im Wesentlichen um die Kontrolle des Wassers. Viel schwieriger ist jedoch die Kontrolle des Geistes, denn der Schritt das man für ein gutes Bild kleine Fehler zulassen muss, ist geistig schwierig.

 

Ich wünsche dir viel Spaß und ein wundervolles Wochenende. Am besten übt man dies mit vielen kleinen Spontanbildern, die man einfach so aus der Hand malt.

Tine sagt: du darfst Fehler machen

Mach dich auf! Leichtigkeit und Glück sind eine Entscheidung.

Urban Sketching: Die Fünf Minuten Skizze!

https://blog.herz-der-kunst.ch/urban-sketching-die-fuenf-minuten-skizze/

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Eine kleine Anleitung:

https://www.johnlovett.com/edges

 

Schatten sehen und malen!

Schatten sind brutal oder heimtückisch unsichtbar.

Schatten sieht man nicht immer. Gerade dieses Jahr hatten wir extrem viel bedeckten Himmel, denn hier in der Mitte von Europa regnet es, während wir in Russland und der Antarktis 30° haben. Total verrückt! Aber für uns war hat dieses Wetter starke Auswirkungen, denn man kann Verschattungen schlecht beobachten.

Hinzu kommt, dass wir leichte Verschattungen nicht bemerken, denn im Alltag achten wir nicht auf den Schattenwurf sondern auf die Gegenstände.

Diese normale Sehgewohnheiten sind jedoch für Maler fatal, auch wenn wir Schatten oft nicht bewusst wahrnehmen, Schatten bestimmen was wir sehen. Ohne Schatten kein Sonnenschein, keine Räumlichkeit und auch keine strahlenden Farben, also gibt es viele Gründe sich mit dem Schatten zu beschäftigen.

Schatten wird oft falsch gemalt!

Was wir beim Malen häufiger brauchen, ist ein Mutausbruch!

Denn wenn man die schattigen Stellen übertreibt, werden Bilder ausdrucksstark!

Gott sei Dank war ich vor 14 Tagen am Meer und wir hatten strahlenden Sonnenschein!

Tine Klein Aquarell cadaques, Strand, Boote, tutorial Schatten malen

Bilder belohnen den Mut starke Schatten zu malen, denn dadurch bekommen Bilder Tiefe, strahlende Farben und vor allen Dingen Licht.

Wer mit dunklen Farben malt, braucht Mut und vor allen Dingen muss der Schatten dann auch sitzen, deshalb sollte man wissen, wie es mit der Ausbreitung verhält.

Der Schatten verläuft wie ein Klebeband!

Amüsiert stelle ich mir gerade dein Gesicht vor! Was hat denn jetzt ein Schatten mit einem Klebeband zu tun? Wenn ich zum Beispiel einen Pfosten oder Laternenpfahl habe, dann versperrt dieser ganz gradlinig das Licht. Der Schatten dahinter läuft über alle anderen Gegenstände hinweg, als wenn man ein Klebeband klebt. Der Schatten läuft also gerade über den Asphalt, den Bordstein herunter oder an einer Hauswand hinauf.
Merke: ein Schatten ist in der Regel gestochen scharf.
Wenn du also Schatten setzt, dann setze sie mutig und geradlinig! Nicht “Wischi Waschi“

Dies ist ganz wichtig, denn sonst verstößt du gegen ein Naturgesetz. Natürlich hat man immer das Gefühl man rettet sich, wenn man die Schatten etwas ungenau malt, aber die Begrenzung des Schattens ist gestochen scharf.

Was ich gerade beschrieben habe, ist der Verlauf des Schattens auf definierten Gegenständen. Diese Art des Schattens findet man sehr oft in der Stadt. In der Landschaft findet man jedoch noch andere Formen des Schattens.

Schatten auf unebenen Gegenständen.

In der Natur trifft man jedoch noch auf eine andere Form des Schattens.

Wasserflächen, Wiesen oder ein Acker sind nicht eben. Auf diesen unebenen Flächen verläuft die Schattenlinie nicht mehr wie ein scharf abgegrenztes Klebeband.

Warum?

Neben dem Schatten des Gegenstandes, gibt es in der natürlichen Umgebung sehr viele kleine Schattenflächen, die einfach durch Unebenheiten entstehen.
Was wir in der Natur sehen ist also eine Mischung aus vielen kleinen Schattenflächen, die sich summieren. Deshalb ist in der Natur der etwas“ krümelige“ Schattengestaltung durchaus erlaubt. Das nennt man“ Streulicht“.

Das Schattenparadoxon:

Jeder einzelne Schattenriss ist zwar an immer gestochen scharf. Trotzdem sieht das menschliche Auge gerade, wenn es starke Unterschiede zwischen Licht und Dunkel gibt nicht gut. Der starke Unterschied sorgt dafür, dass wir geblendet sind. Deshalb kann man alles was innerhalb des Schattens liegt total ungenau malen.

Ein Spiel von hart und weich!

Tine Klein Aquarell cadaques, Tutorial Schatten, Stand mit Booten

Die Verschattung des Bootrumpfes ist auf dem Weg gestochen scharf. Hier haben wir eine gerade Oberfläche. Die Häuser am rechten Blattrand werden nur durch relativ scharfe Schattenwürfe definiert, denn hier haben wir gerade Oberflächen.
Andererseits verschwinden die Beine der Männer in der Dunkelheit, weil meine Augen von der strahlenden Sonne geblendet sind.
Auf dem Wasser und auf dem Sand gibt es viele Dellen, die Oberfläche ist nicht glatt. Wir haben hier Streulicht, weil die welligen Oberflächen die Umgebung mit kleinen Verschattungen übersähen.

Fasse Mut!

Jetzt mal ehrlich, du merkst schon die Sache ist nicht so ganz einfach. Dadurch dass es so unterschiedliche Formen gibt, gibt es auch viele unterschiedliche Darstellungsformen.
Letztlich finde ich es wichtig, dass du den Schatten als das Werkzeug des Malers begreifst. Du solltest mutig sein und keine Angst haben.
Denn wenn ich es auf den Punkt bringen sollte, dann gibt es für ein Maler immer nur zwei Dinge im Raum:

Das eine ist das Licht und das andere ist der Schatten.

Ich wünsche dir ein wundervolles Wochenende
Liebe Grüße Tine

Licht ist meine Lieblingsfarbe!

Weiterlesen bei Tine

https://blog.herz-der-kunst.ch/licht-ist-meine-lieblingsfarbe/

Wikipedia zum Thema

Skizzenbuchtechniken: einfach ist gut

Skizzenbuchtechniken sind klasse, weil man schnell schöne Erlebnisse festhalten kann.
Aus Sicht eines Lehrers sehe ich Skizzenbuchtechniken allerdings anders, die Praxistauglichkeit macht sie zum wichtigsten Ausbildungsgegenstand für meine Schüler. Ein Skizzenbuch zu führen, liegt also im Spannungsbogen zwischen der schönsten Nebensache der Welt und der eigenen Ausbildung.
Wie das Eisen verrostet und das Wasser bei stillstand verdirbt, genauso verkommt der Geist ohne Übung! Leonardo

Praxistauglichkeit macht Menschen gut!

Heute möchte ich euch zwei Skizzenbuchtechniken vorstellen, die besonders gut geeignet sind, um sich selbst auszubilden.
Die Alltagstauglichkeit muss gewahrt bleiben, denn sonst nützt es nichts, weil die Übung fehlt.
Die sinnvollste Skizzenbuchtechnik ist, die Zeichnung. Warum? Das Material, um Zeichnungen anzufertigen, kann man in jeder Hosentasche mitnehmen. Ich habe immer ein Skizzenbuch in der Handtasche, dies beschert mir selbst im stressigen Alltag 5-15 Minuten für eine kleine Zeichnung.
Kleine Angewohnheiten führen zu massiven Verbesserungen. Wer regelmäßig ein paar Minuten malt, hat schon nach wenigen Wochen stundenlange Übung genossen, das ist effektiv.
Jetzt werden vielleicht einige von euch seufzen, weil sie viel lieber malen lernen möchten als zeichnen.
Tatsächlich gibt es aber keinen Unterschied zwischen Malen und Zeichnen.
Es gibt 2 Skizzenbuchtechniken die extrem einfach sind und genau zwischen Zeichnen und Malen liegen. Heute möchte ich euch 2 davon vorstellen. Beide werde ich in meinem Workshop bei Boesner Schweiz lehren.
Und eines darf ich schon mal verraten beide Techniken sind sehr einfach!
Einfach gut!

 Skizzenbuchtechniken leicht gemacht: Graphit

Bleistift, wie langweilig?
 
Bei den Skizzenbuchtechniken ist Graphit, ein fast vergessenes Material. Die meisten verbinden mit Graphit den Bleistift. Mit Bleistiften kann man tolle Zeichnungen machen. Der Bleistift ist das einfachste und preiswerteste Kunstmaterial, und manchmal ist er ein bisschen aus der Mode gekommen. Völlig zu Unrecht, denn Graphit kann viel mehr als nur Zeichnen.  Heute möchte euch aber, etwas Anderes zeigen. Skizzenbuchtechniken, die man mit Grafitpulver machen kann. Graphitpulver kann man, wenn man es verreibt, so malen wie eine normale Farbe. Das hat nichts mit zeichnen zu tun.

Graphit macht richtig Gaudi.

Und so haben mich die Schüler des letzten Jahres gebeten, doch noch einmal mit Graphitstaub zu arbeiten.  Dieses Grafitpulver trägt man wie ein Kind über das ganze Blatt auf. Letztlich geht es hier um:
Malen mit den Fingern.

Graphitpulver eine Technik, die dich besser macht:

Diese Technik ist unglaublich einfach und sie erzeugt Ergebnisse, mit den man richtig angeben kann.
Sieht nicht so aus wie von einer Sechsjährigen, macht aber genauso viel Spaß wie damals.
Die Bilder sehen schnell aus wie vom alten Meister. Der einzige Unterschied zum Bleistift ist, dass man eine etwas andere Technik erlernen muss.
Als Lehrer macht mir an dieser Technik besonders Freude, weil man sie schnell erlernen kann. Andererseits übt man mit ihr das Basiswissen für die Malerei. Jeder, der in dieser Technik malen kann, lernt die Tonwerte zu beherrschen. Und die Folge ist, dass Aquarelle, die nach diesem Muster gemalt werden, viel brillanter sind.
Man schlägt also zwei Fliegen mit einer Klappe, man lernt das Malen mit einem sehr einfachen Material, was man auch ohne Probleme mitnehmen kann.
Andererseits trainiert man aber die Grundlagen für ganz andere Techniken und wird nach und nach richtig gut.

Dreckspatz:

Der einzige Nachteil an dieser Technik ist:
Man wird zu einem echten Dreckspatz.
Wenn man nicht aufpasst und sich ins Gesicht fast sieht man hinterher aus wie das Aschenbrödel.
Aber bei dieser Technik gilt eben:
Wer sauber aus dem Stall kommt, hatte eben keinen Spaß.

 

Deshalb habe ich mich entschlossen die Technik mit in das Sommerprogramm zu nehmen.
Dort werde ich auch zeigen, wie man Bleistifte so anspitzt, dass man mit ihnen perfekt Fenster malen kann. Ich benutze die Technik, um ein Motiv zu erkunden, weil sie so schnell ist:

Das Material was man dazu benötigt ist Graphitstaub, Bleistifte, Klebeband und Radierer.

Pen and Ink – Stift und Aquarell:

Eine ähnlich unkomplizierte Technik ist Pen and Ink. Die neudeutsche Umschreibung heißt einfach so viel wie Aquarellfarbe mit Stift. Diese Technik ist sicherlich vielen von uns bekannt. Trotzdem fällt es schwer, soweit loszulassen, dass man fast abstrakt koloriert.
Wie funktioniert das?
Man verteilt großzügig Farbe auf das Blatt. Das, was man malt, kann sich an das Motiv anlehnen, muss es aber nicht.
Im Grunde kann man seine Zeichnung auch auf einigen Farbklecksen machen.
Erfahrungsgemäß brauchen Schüler bei dieser Technik Hilfe. Nicht weil diese Technik schwer ist, sondern weil man Hilfe braucht, um zu begreifen, wie einfach sie ist. Im Grunde muss man immer dahinterstehen und anfeuern!
Der Nachteil der Technik ist, dass man ein einigermaßen gutes Aquarellpapier benötigt, weil die Farben auf einem nassen Untergrund verteilt werden.
Leider ist das Papier in den meisten Skizzenbüchern zu schlecht.
Das abstrakte Kolorieren ist eine der schönsten Techniken.
Die Technik ist extrem schnell, sehr ausdrucksstark und hält die persönlichen Farben eines Ortes fest. Wenn man die Trockenzeit einmal außer Acht lässt, ist diese Technik die einfachste und schnellste unter den Skizzenbuchtechniken.

 

Aquarell und seine Freunde

Tine Klein Aquarell Meersburg zum Thema Skizzenbuchtechniken

Der farbige Untergrund erhält seine Struktur erst durch die Zeichnung. Der riesige Vorteil daran ist, dass man durch die lockere Farbe angespornt wird, auch locker zu zeichnen.
Ich habe mich entschlossen, diesen Sommer auch das Zeichnen mit Feder zu lehren. Für die Umstellung braucht man ein paar Minuten Zeit, denn wir alle sind die praktischen Füllhalter gewohnt. Zeichenfedern erzeugen immer etwas unregelmäßige Ergebnisse. Ebenso wie das Malen mit den Fingern ist eine nicht perfekte Linie oft sehr gut für die Seele des Menschen. Wenn es nicht perfekt ist, dann hören wir auch uns selbst unter Druck zu setzen. Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass Menschen dann über sich selbst herauswachsen. Viele Schüler Zeichnen mit der Feder schon nach 1 Stunde deutlich besser als nach jahrelanger Übung mit anderem Material. Dies liegt schlicht und einfach daran, dass sie sich nicht mehr selbst die Hölle heißmachen.
Ihr glaubt gar nicht, wie ich mich auf die Skizzenbuchkurse in diesem Sommer freue.

Was ist die richtige Skizzenbuchtechnik?

Auch wenn ihr nicht in einen Kurs zu mir kommen könnt, probiert doch einmal diese Skizzenbuchtechniken aus. Das Material ist besonders preiswert. Das Arbeiten mit der Feder hat zum Beispiel den Vorteil, dass der Füllhalter nicht eintrocknen kann. Einfaches Material taugt genauso zur Schulung, wie sehr teueres hippes Material.
 Im Alltag kommt es oft darauf an, dass das Material einfach ist und den Maler nicht stresst. Übung macht den Meister und nur wer Freude hat, malt auch häufig.
In der Einfachheit liegt eine unschlagbare Kraft.
Liebe Grüße ins Wochenende Tine
Juhuu mit den Fingern malen und Spass in der Sonne haben!
Wir haben wegen des Andrangs noch zusätzliche Kurse ins Programm eingeschoben. Im Moment kann man noch einen Zusatz-Kurs im figürlichen Zeichnen buchen, hier sind nur noch wenige Plätze frei.
https://www.boesner.ch/niederlassungen/veranstaltungen/menschen-malen-und-skizzieren-1-4117
Seit wenigen Tagen kann man den Sommerkurs buchen. Einer ist schon ausverkauft, in anderen gibt es noch einzelne Plätze.

Aarberg:

Unterentfelden:

In Unterentfelden sind noch Plätze frei weil wir hier den Zusatzkurs einschieben.

Münchwilen:

https://www.boesner.ch/niederlassungen/veranstaltungen/einfach-ist-gut-1-4131

Weiterlesen bei Tine:

Die Leichtgewichte Plastikkästen zum Mitnehmen auch für große Pinsel:

Aquarellpalette das Zuhause für große Pinsel

Leben und Werk von Gaugain- Tolle Skizzenbücher

 

https://publications.artic.edu/gauguin/sites/default/files/file_assets/_PagesfromthePacific_gau.pdf

https://publications.artic.edu/gauguin/sites/default/files/file_assets/_PagesfromthePacific_gau.pdf

 

Stadtmotive und Regenwetter

Stadtmotive ist heute das Thema: Vorher möchte ich einen offenen Brief schreiben. Lieber April, lieber Mai, ich danke euch für gar nichts! Seid ihr völlig verrückt geworden? Meine Geranien schimmeln, ihr Irren!
Wo bleibt denn die scheiß Klimaerwärmung, wenn man sie mal braucht? (Ironie für Leserbriefschreiber)
Deshalb diese Woche als Thema des Blogs, wie man eine Stadt während der Sintflut malt. Ich kann euch sagen, es nervt, wenn Noah ständig ran der Arche rumhämmert!

Stadtmotive und Regen:

Stadtmotive Tine Klein Basel Spalentot Aquarell Skizze

Location: Auf dem Weg zum Spalentor Basel

Irgendwas Gutes muss der Regen ja haben, Regen uu malen, ist gar nicht übel. Zwar trocknet die Farbe nicht, dennoch darf man sich als Maler über den Regen freuen. Die Stadt ist während des Regens so richtig grau, was an sich abschreckend ist. Aber alle Lichter spiegeln wunderbar im Nass. Die Kombination aus Grau und spielender Farbe eröffnet sehr effektvolle Stadtmotive.

Vereinfachung leicht gemacht:

Ihr kennt doch das Sprichwort:
Im Dunklen sind alle Mäuse grau!
Dies kann man auch auf die Stadt im Regen übertragen. In allen Städten gibt es enge Häuserschluchten und wenn es regnet, ist es dort sofort dunkel.
Man sollte sich keine Mühe geben mit dem Pinsel um die Situation drumherum zu reden. Natürlich sieht man Farben, aber die Stadt ist im Regen trist.
Vive la Tristes!
Ein sehr gutes Motto! Denn durch die Dunkelheit und die geringen Abstufungen im Licht kann man ganze Häuserfronten zusammenfassen.
Solche Tage sind genial, um das Abstrahieren zu lernen.
Gibt es wenig Licht, dann gibt es wenig Kontraste. Die Stadt wird zur grauen Maus.
Das Zusammenfassen von Architektur fällt den meisten Menschen schwer. Man hat immer das Gefühl, man darf nichts weglassen, weil es nicht korrekt ist. Ich finde das Vereinfachen lernen, fällt an Tagen, an denen es keine Kontraste gibt, am einfachsten.
Sonst beklagen sich meine Schüler immer, ich kann die Schatten nicht sehen. Seufz
Nah wunderbar, dann liegt heute eben alles im Schatten!
Stadtmotive Tine Klein Basel Spalentot Aquarell Skizze
Farben, die aussehen wie schon mal gegessen, wollen ja auch geübt sein.

Kontraste:

Letztendlich malt man an Regentagen große graue Klötze. Das Ganze wird nun für die Malerei so interessant, weil es in der Stadt gleichzeitig intensive Farben gibt. Verkehrslichter, Straßenbahnen, Schilder oder auch Werbeflächen sind in Stadtmotiven immer in leuchtenden Farben gehalten, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Jetzt haben wir zwei wunderbare Tanzpartner.
Es betreten die Bühne; großer grauer Klotz contra kleine filigrane Farbkleckse.
Hey, das ist eine wunderbare Kombination, die hätte sich kein Designer besser ausdenken können!
Die Herausforderung für Maler ist, die Farbkleckse zu übertreiben. Wenn man mit so viel grau arbeitet, dann muss man aufpassen, dass man die Farben nicht verdreckt.
Tipp Nummer 1: Leuchtende Farben und Grautöne getrennt halten.
Tipp Nummer 2: Leuchtende Farben leuchten besonders, wenn sie an dunkle Töne
angrenzen. Die Herausforderung ist, die Stadtmotive an Regentagen nicht allzu dunkel zu gestalten. Zwar wollen wir das Regenfeeling, aber wir wollen durch unsere Bilder auch keine Selbstmorde provozieren.

Die Tristesse kann ansprechend sein:

Stadtmotive im Regen haben alle dieselbe Herausforderung, einerseits ist es dunkel und nass, andererseits soll das Ganze dann auch noch einigermaßen hübsch aussehen.
Ich finde, an diesem Punkt darf man darüber reden, dass man mit dem Pinsel auch andere Gefühle ausdrücken darf als Heiterkeit. Oft sind die leicht bedrohlichen Bilder die Ausdrucksstärksten.
Doch in den allermeisten Fällen muss man selbst lernen, dass grau zu etwas Ansprechendem zu machen.
Grau kann durchaus eine angenehme Farbe sein, denn es wird aus schönen Farben gemixt. Meine liebsten Graukombinationen entstehen aus Blau und Orange oder aus Blau und gebrannten Siena.
Für kühlere Grau-Blautöne benutze ich gerne Pink und Türkis.
Tipp Nummer 3: Beim Auftragen dürfen gerne Teile dieser Farbkombinationen stehen bleiben, dann ist das grau zwar grau, hat aber immer noch interessante farbige Flächen.

Stadtmotive:  Reflektionen im Regen:

Wenn es so regnet wie letzte Woche, dann ist die Straße nass. In den Pfützen reflektiert sich das Licht.
Jetzt braucht man den Mut, die Farben einfach auslaufen zu lassen. Aquarell kann nasse Tage so wunderbar malen, weil es aus Wasser besteht.
Wer sich das traut, kann exorbitant tolle Stadtmotive malen.
Diese Bilder können ein umhauen, insbesondere dann, wenn man die Farbflächen noch mit dunklen Farben umrandet!
Es entsteht ein ähnlicher Effekt wie auf einem Konzert. In der Konzerthalle ist es dunkel und dann beginnt die Lichtorgel zu spielen.
Deshalb sind Regentage, die Tage an den Aquarellisten so richtig abrocken können!
Stadtmotive und nass in nass Technik:
Ich hatte erwähnt, dass es sinnvoll ist, die grauen Töne von den leuchtenden Farben zu trennen. Die Stadtmotive werden dann besser, weil die leuchtenden Farben Pep geben. Die Farbeffekte dürfen so richtig ausbluten, deshalb ist es sinnvoll, sie auf leicht feuchtem Papier zu malen.
Tipp Nummer 4:
Dabei musst du beachten, dass das Papier bei Feuchtigkeit wahrscheinlich wellt. Auch im Skizzenbuch solltest du deine Seite mit Klebeband festkleben. Trotzdem solltest du immer beachten feucht heißt nicht nass, denn sonst braucht es ewig zum Trocknen.
Tipp Nummer 5:
Wenn du im Feuchten malst, dann sollte dein Pinsel nicht nass sein, weil es sonst Wasserränder gibt.
Bedenke immer:
Tipp Nummer 6:
Immer dann, wenn dein Bild genau die richtige Farbe hat, ist es wahrscheinlich zu blass. Denn malt man auf feuchtem Untergrund, trocknen die Farben wesentlich heller als normal.
Jetzt aber genug der technischen Tipps probieren geht über Studieren. Wie es geht, lernt man nur beim Machen.
Liebe Grüße ins lange Wochenende Tine



 

Es regnet, aber das ist ok, mein Sofa wollte heute eh nicht raus!

Wolken malen : 12 Tipps!

Wolken malen…Lass sie ziehen.

Wolkenmalen ist extrem gut für die Seele. Kurz vorher erreichte mich eine traurige Nachricht! Für mich hätte es nichts Besseres geben können, als in die Wolken zu starren, ich habe jeder Wolke ein Gefühl unter den Bauch geschnallt und sie ziehen lassen. Und langsam kommt das Lächeln zurück!

Wolkenmalen ist frei und experimentell, also stresst euch nicht und sammelt beherzt eure Erfahrungen. Und wenn einfach mal was schief geht, dann weißt du’s hinterher besser.

Man muss nicht perfekt sein, aber schöne Erfahrungen sind unwiederbringlich!

Der Running Joke bei all den bombastischen Motiven! Es zieht mich immer wieder der Hühnerstall an!

Hühnerstall zum Ersten, noch ist meine Laune ziemlich schwarz:

Tine Klein Tutorial Wolken malen , experimente

 

Tine Klein Anleitung Wolken malen. Herz der Kunst.

Hühnerstall die zweite Version, ich lege wild drauflos.

Und nun der 3. Hühnnerstall, nicht das neben mir nicht tolle großartige Motive wären, ich brauche die Wolken, nun ist die Seele ruhig! Und es ist klar, ich liebe den Hühnerstall.

Tine Klein Anleitung Wolken malen und Video wolken malen

 

Wolken malen

Wer Wolken malen will, muss schnell sein. Der allerbeste Techniktipp zum Wolkenmalen ist:

Tipp 1:Kopf abschalten. – Einfach drauflos!

Warum  ist dieser Tipp so wichtig? Das Wolkenmalen braucht die gesamte Aufmerksamkeit, doch da es so schnell gehen muss, geht auch schnell mal was schief. Wenn man beim Wolkenmalen darüber nachdenkt, was man tut, dann ist man zu langsam.Du brauchst dennoch nicht perfekt sein, denn solange alles nass ist, kannst du mit dem Papiertaschentuch aus Versehen zugemalte Stellen wieder herausholen.

Tipp 2: Halte ein Papiertaschentuch bereit, denn wer nicht perfekt ist, muss vorbereitet sein.

 

Wie sieht eine Wolke aus?

Schau dir einmal Wolken an, du wirst feststellen, sie haben eine ganz besondere Form.

Oft sind sie unten flach, denn die feuchte Luft liegt auf einer anderen Luftschicht.

Überall dort, wo die Wolke auf der Luftschicht aufliegt,  ist sie dichter, und da wird sie dunkel. Warme Luft steigt bekanntlich nach oben, ich  und so türmt sich die Wolke auf. Oben ist sie dann herrlich weiß und unten an der Seite und in der Mitte oft grau.

Durch die Thermik bildet die Wolke sehr unterschiedliche Formen aus. Diese typischen Formen möchte der Maler wiedergeben.

Tipp 3:  Google dem Begriff Schönwetterwolken, und schau dir genau an, welche Normalform diese Wolken haben.

Die Form der Wolke, harte und weiche Kanten!

Das Wichtigste an Wolken sind ihre Kanten!

Jetzt dürft ihr beherzt loslachen, wo haben denn weiche Haufenwolken Kanten?

Wolken haben entweder gestochen scharfe Kanten, meistens da, wo sie leuchtend weiß sind, wo man dahinter den viel dunkleren blauen Himmel sieht.

Die gestochen scharfe Kante ist bei der Wolke jedoch nur eine Möglichkeit, denn Wolken lösen sich wie Gebirge aus Wasserdampf  auf, und dann entstehen ganz weiche, wässrige oder lauschige Übergänge ins Blau.

In der Fachsprache nennt man dies harte und weiche Kante. Wobei selbst ich lächeln muss, denn Kante wäre jetzt nicht gerade das erste Wort, was mir bei einer Schäfchenwolke eingefallen wäre.

Doch trotzdem merke:

Tipp 4: Wolken sehen am besten aus, wenn sie harte und weiche Kanten haben.

Wolkenmalen und die Technik:

Hausaufgabe:  Schau dir Wolken ganz genau an, bevor du anfängst zu malen. Die eben besprochenen harten und weichen Kanten sind der Grund, warum man Wolken so schnell malen muss.

Tipp 5: Die Farbe muss noch feucht sein, damit  weiche Übergänge der Wolken und Himmelsfarbe entstehen.

Tipp 6: Das Ausgefranste  der Wolken entsteht durch Wuscheln mit dem Pinsel!

Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten.

Pinseltechnik beim Wolkenmalen:

Bedenke immer,  Wolken sind ein Haufen von Wasserdampf,  und den kann man nicht malen wie einen Betonblock. Die Pinseltechnik zum Wolkenmalen ist spielerisch.

Lass den Pinsel gerne mal aus der Reihe tanzen.

Die eine Möglichkeit ist, den Pinsel,  während man die Wolkenkante malt,  kontinuierlich zu drehen und zu wenden. Die andere Möglichkeit ist,  mit zwei Pinseln zu arbeiten,  einem für die Farbe und dem anderen, um die Farbe an den Rändern zu bearbeiten. Der Pinsel ohne Farbe ist entweder trocken und ist für die ausgefransten, trockenen Kanten in den weißen Wolkenberg zuständig, Die andere Methode ist,  den Pinsel etwas feucht zu machen und die Kanten einfach zu verwaschen.

Tipp 7: Ob trockene oder weiche , feuchte Übergänge,  das steuert die Feuchtigkeit im Pinsel!

Aquarelltechnik:  Wolkenmalen für Faule:

Eine andere Möglichkeit,  Wolkenränder aufzulösen ist die Sprühflasche. Ist eine Kante beim Wolkenmalen zu hart, dann schnell einen Spritzer Wasser darauf. Der richtige Abstand zum Blatt ist Training. Oftmals ist ein leichter Sprühnebel die beste Option. Doch aufgepasst,  dort,  wo die Kanten hart bleiben sollen, sollte man eine schützende Hand über das Papier halten.

Tipp 8: Sanfter Sprühnebel löst harte Kanten auf.

Achtung, kommst du  zu nah ans Blatt, dann lässt du dein Bild regelrecht ins Wasser fallen!

Strahlend weiße Wolken?

Gibt es nicht. Überall da wo eine Wolke verdichtet ist, wird sie grau. Der Winkel der Sonne spielt dabei auch eine Rolle Also ist Wolkenmalen Grautöne mischen!

Auf keinen Fall Schwarz!!!!!!!!

Schwarz sieht immer dumm aus! Warum?

Das Wolkengrau ist entweder dein Himmelblau plus einer Spur gebranntem Siena. Oder:

Tipp 9: Himmelsgrau ist Aquamarin feinst und eine Spur Siena gebrannt.

Gut funktionieren auch leichte Spuren von Orange oder Umbra gebrannt oder englisch Rot.

Beim Wolkenmalen ist die Dosierung der Trick:

Ausprobieren macht den Meister! Grautöne mischen bedeutet  Fingerspitzengefühl. Je mehr gebrannter Siena in der Mischung, desto brauner wird das Grau. Je brauner es ist,  desto mehr wird die Wolke zur Regenwolke!

Tipp 10:  Ist das Grau zu bräunlich, muss mehr Blau rein!

Ach ja,  das Himmelsblau:

Tipp 11: Babyblau!

Bitte aufpassen, dass die Farbe nicht deckend und auch nicht granulierend ist.  Ich benutze Cerulian leicht granulierend und Kobaldblau hell , nicht granulierend! Aufpassen! Die Farben unterschiedlicher Marken haben himmelweite Unterschiede!

Loslegen und Erfahrungen sammeln:

Beim Wolkenmalen ist Loslegen die beste Taktik. damit dies intuitiv und störungsfrei klappt, muss man so ein paar Sachen bereit legen. Denn wenn man gerade Wolken malt, ist die Zeit knapp,  und man will nicht suchen oder mischen!

12: Bevor du loslegst, solltest du dir eine ausreichende Menge der Himmelsfarbe mischen.

Dann ist es sinnvoll, nur kleine Bereiche des Himmels zu bearbeiten. Denn tendenziell malst du natürlich keine Wolke, sondern die blauen Löcher zwischen den Wolken. Du kannst diesen Abschnitt in Ruhe bearbeiten, ohne in Stress zu geraten. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass du dir genug Himmelsfarbe angerührt hast, sodass man nicht merkt, dass du in kleinen Abschnitten gearbeitet hast.

 

 

Viel Spass mit den 12 Tipps zum Wolkenmalen!

Und frohe Ostern  Tine

Falls es Euch gefällt drückt im youtube auf das like, es hilft sehr!

Immer dann,  wenn ich euch Videos mache , freue ich mich, wenn die von euch, die es können,  etwas spenden. Eure Spende erhält solche ehrenamtlichen kulturellen Angebote. Denn in Corona -Zeiten brauchen noch viel mehr Menschen kostenlose Kultur.



 

https://youtu.be/38PKeyDoRNE

 

 

Wer Lust hat, Aquarell zu malen,  findet auch hier noch einige andere Tipps:

https://youtu.be/4XJFjyr72DQ

Noch mal ein alter Artikel zum gleichen Thema:

https://blog.herz-der-kunst.ch/wolken-malen/

Wolken malen

 

 

 

Bildentwurf ohne goldenen Schnitt?

Die Geheimnisse des Bildentwurfs

Aquarell Basel, Tutorial Bildentwurf Tine Klein

Folge deinen Träumen, denn sie kennen den Weg!

Jeder, der schon gerne malt oder zeichnet, stellt fest, ein Motiv einfach abzuzeichnen, ist sehr einfach!

Es gibt einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen Malerei und Fotografie. Wer abbilden möchte, kann das Telefon,  das wir alle in der Tasche haben, benutzen.

Es spricht auch nichts dagegen, einfach mal etwas abzuzeichnen.

Das Besondere am Malen oder Zeichnen ist aber, dass wir mit dieser Tätigkeit ganz andere Dinge visualisieren können.

Wir können ähnlich wie ein Schriftsteller, neue Gedanken und Ideen in eine Form bringen. Und wir können Gefühle von Kopf zu Kopf übertragen.

Der Zauber der Kunst!

Wenn ich näher darüber nachdenke, glaube ich auch, dass dies der Zauber der Kunst ist. Wenn man anfängt zu malen, dann starren einen manchmal Menschen an, als sei man ein Wunder oder ein dreiköpfiges Kuscheltiere , das mitten in der Fußgängerzone sitzt.

Der Grund dafür ist, dass wir etwas Neues erschaffen können und mit Leichtigkeit in den Kopf des Betrachters eindringen!

Also sei stolz auf dich!

Und dies ist mein erklärtes Ziel, ich möchte dich so gut machen, dass du neue Ideen in die Welt setzen kannst!

Sozusagen bin ich, während meine Finger klappernd über die Tastatur rauschen, eine Hebamme deiner wunderbaren Idee!

Und das ist ja mal ein schöner Gedanke für mich!

 Die Augen sind das Fenster zum Gehirn.

Die Augen sind das Fenster zum Gehirn. Wenn wir nun also neue Ideen von Mensch zu Mensch übertragen wollen, dann muss der andere sie gut sehen können. Und dafür haben wir im Bildentwurf schon ein unglaublich tolles Mittel gefunden:

den goldenen Schnitt.

Beim Bildentwurf ist der goldene Schnitt sozusagen der Platzhirsch. Weißt du nicht, was der goldene Schnitt ist, oder wendest ihn nicht an, dann solltest du hurtig den Artikel, den ich unten an den Blog anhänge, lesen.

Der goldene Schnitt wirkt auf den Menschen unglaublich harmonisch, er ist wahnsinnig gut auf die menschliche Augenbewegung abgestimmt. Mit den vier Punkten, die er für den Bildentwurf bereithält, ist er unglaublich gut, einfach und vielseitig anwendbar.

Monotonie bei der Anwendung des goldenen Schnitts kommt nie auf, wenn man ihn raffiniert verwendet.

Warum möchte ich dann einen Artikel schreiben, in dem es um andere Bildentwürfe geht?

Immer dann, wenn etwas einfach und praktisch ist, dann schlägt es alles andere kaputt.

Wieso, passt doch? Rein theoretisch ist es richtig, ich mag auch Dinge, die einfach und praktisch sind. Doch dabei vergisst man allzu oft, dass es daneben auch noch andere Möglichkeiten gibt.

Gerade wenn man neue Ideen oder Visionen in die Welt setzen möchte, dann kommt es mir komisch vor, wenn man nach Schema F vorgeht!

Eine Geschichte und die Bewegung des Auges:

Der goldene Schnitt ist ziemlich fixiert auf einzelne Punkte, die in einem Bild gut wirken.

Was ist aber, wenn ich einen Zusammenhang zeigen möchte?

Wie zeige ich, dass Dinge zusammengehören, wenn ich nur einzelne Punkte, die besonders schön sind, betone? Hier kommt der Bildentwurf  mit dem goldenen Schnitt an seine Grenzen. Ich kann ja wohl kaum einen Teil meiner Geschichte abschneiden, nur um den goldenen Schnitt optimal auszurichten!

Die Alternative sollte dem Auge sagen: Schau mal von hier nach da!

Tendenziell ist der Mensch ein fauler Sack, er möchte alles auf einen Blick erkennen können! Er möchte so etwas wie eine Schlagzeile, die er sofort erkennen kann!

Der Bildentwurf und die Marschrichtung

Einfacher macht man es dem Auge, wenn es ein verbindendes Element gibt.

Unglaublich magisch für das Auge sind Diagonalen, Kurven oder Zickzacklinien.

Das Auge rutscht darauf so entspannt entlang wie ein Kind auf einer Rutsche.

Ed Whitney, einer der großen alten Herrn des amerikanischen Realismus, sagt dazu, du merktest, dass dein Bild gut sei, wenn:

“ Du dein Bild in kleine Teile zerschnippelst. Diese Schnipsel, in einen Haufen anderer Schnipsel wirfst, und du das Bild dann auf Anhieb ohne Probleme wieder zusammensetzen kannst.“

Übersetzt heißt dies, du erzählst eine gute Geschichte, wenn die Marschrichtung klar ist.

Die angenehme und harmonische Verbindung ist also der Trick. Dabei scheint dem Auge aber nicht jede Bewegung gleich lieb zu sein.

Bildentwurf und die Anordnung der Motivelemente.

Horizontale Bildentwürfe finden wir o. k., diese Art des Bildentwurfs ist sehr gewöhnlich, aber wir sind mit ihm vertraut, denn wir lesen ja schließlich auf die gleiche Art und Weise. Der Vorteil an diesem Bildentwurf ist, dass er sehr klar zu lesen ist. Die Motive sind auf einer Linie angeordnet, unsere beiden Augen sind gekoppelt und können sich deshalb gut auf einer Linie bewegen. Der Nachteil am horizontalen Bildentwurf ist, dass er sehr langweilig wirken kann.

Horizontalen können Langweilig sein!

Müssen es aber nicht!

Aeschenplatz in Basel.

Die chaotisch angeordneten horizontalen Bildelemente werden hier zusammengehalten von einer schwungvollen Bewegung, die quer durchs Bild läuft.

Apropos schwungvolle Bewegung

Viel aufregender empfinden wir Diagonalen oder ästhetische Kurven. Diagonalen können für das Auge sehr spannend sein!

Tine Klein, Tutorial Bildentwurf, Goldener Schnitt versus Diagonale

Enorm praktisch, denn wie von Zauberhand findet unser Auge den Endpunkt der Diagonalen. Also aufregend und aussagekräftig!

Das Gleiche gilt für Kurven, Kurven, die sich schwungvoll in ein Bild hereinschwingen, können extrem ästhetisch sein. Die Schönheit der Kurve kann es alle Mal mit dem goldenen Schnitt aufnehmen. Es spricht auch nichts dagegen, die Diagonale oder die Kurve im Bildentwurf mit einem goldenen Schnitt zu koppeln.

Wieso entweder oder? Ich esse ja auch nicht nur eine Praline!

Vertikale Bildentwürfe sind die schwierigen

Ich lebe an einem Fluss. Die Folge ist, dass man platt und horizontal auf Motive guckt! Langweilig, stellt euch das Motiv ohne Brücke vor! Das hätte keine Tiefe.  Ich wüsste nicht, wohin die Menschen gehen.

Doch die Diagonale macht den Bildentwurf leicht!

Die Bewegung einer Diagonale oder Kurve nimmt die Augen-Oma an die Hand und geleitet sie über die Straße.

Bildentwurf ohne goldenen Schnitt:

Die Brücke in Basel ist ein Ort, auf dem immer Leben ist. Die Geschichte des Bildes  ist der rege Austausch zwischen zwei lebendigen Stadtteilen.

Tine Klein, Aquarell Basel, mittlere Brücke. Tutorial Bildentwurf

 

Eine schwungvolle Bewegung erschien mir für diesen Ort der beste Bildentwurf. Auch wenn man, bei aller Liebe, keinen goldenen Schnitt ins Bild quetschen konnte.

Was denkst du?

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende,

Liebe Grüße Tine.

Danke für Eure Spenden, ob ganz Kleine oder etwas Größere. Mercí für eure Wertschätzung!

 


 

https://blog.herz-der-kunst.ch/der-goldene-schnitt/

Der goldene Schnitt

 

 

https://blogs.ethz.ch/digital-collections/2020/02/28/schoenheit-william-hogarths-the-analysis-of-beauty/

 

Mit Achtsamkeit zum Bild

Tine Klein, Aquarell Geiger am Münster in Basel, malen lernen mit Achtsamkeit

 

Achtsamkeit ist die Ruhe, den Augenblick zu genießen:

Du brauchst das Glück nicht finden, es findet dich!

Das sind die kleinen Momente, die uns Corona nicht rauben kann!

Letzte Woche bin ich auf  einer Eisplatte ausgerutscht und hab mir eine kleine Rippenprellung geholt.

Das Fürchterlich daran ist nicht die Rippenprellung, sondern dass das Buch, das ich gerade lese, so gut und lustig ist, dass ich ständig lachen muss, das grenzt an Masochismus. Autsch, Autsch…..Autsch…..

Schon mal vorab, das Buch ist witzig, hat soviel schwarzen Humor, dass es schon über die Grenzen des guten Geschmacks hinaus geht, und für Menschen, die keine handfeste Ironie mögen, ist es auch nix, und ich liebe es!

Die Hauptfigur ist ein durchaus freundlicher Vater, der  versucht, sich im Leben  durchzuschlagen. Und so wird er blöderweise Mafia-Anwalt. Daraufhin ist in seinem Leben gar nichts mehr klar, weil ihn das Ganze total überfordert, deshalb zwingt ihn seine Frau zu einem Achtsamkeitskurs.

Er befreit sich von all den Faktoren, die ihn belasten, ganz nach seiner Achtsamkeit-Bibel. Freundlich lächelnd fallen ihm fiese Mafiabosse zum Opfer! Es fragt sich, ob dies im Sinne der buddhistischen Erfinder ist?

Haltlos kicher! Nicht im Sinne des Erfinders, klappt aber!

Trotz der absurden Menge schwarzen Humors schafft es das Buch, eine ganze Menge über das Prinzip der Achtsamkeit zu vermitteln.

Maler sind achtsam!

Viele Menschen malen, weil man sich dabei ganz ruhig die Zeit nimmt, etwas zu betrachten.

Maler kennen die heilsame Wirkung der Achtsamkeit, ohne es so zu nennen.

Wenn ich solche Bilder male, dann tue ich das nicht, weil ich da so stolz drauf bin, sondern weil sie schöne Momente speichern.

Die Prinzipien der Achtsamkeit, die man mit dem Malen in Verbindung bringen kann:

• sich erst mal etwas in Ruhe anzusehen, ohne es zu bewerten. Stichwort: genau hinsehen.

• Erst mal Klarheit in seine Situation bringen, bevor man loslegt. Das muss man, wenn man das Licht fangen will!

•Sich nicht zwingen lassen, Dinge zu tun, die man eigentlich nicht tun will. Schau mal,  ich hab die Kirche weggeschnitten!

• Nicht ständig tausend Sachen in eine Situation hinein quetschen.

Da das Malen sehr viele Aufgabenstellungen gleichzeitig hat, könnten dies doch Anweisungen eines Mal-Lehrers sein oder?

Beobachten ist unbezahlbar

In dem Buch wird zum Beispiel von einer Übung erzählt,  bei der der Rechtsanwalt ein Lebensmittel so essen soll, als hätte er’s noch nie gesehen. Er betrachtet die Farbe sehr genau, die Form , nimmt plötzlich die Geschmäcker intensiv wahr und genießt einen normalen Apfel, als wenn es ein Luxusprodukt wäre.

Wir sollten Dinge mit dem gleichen Interesse malen,  als hätten wir sie noch nie gesehen!

Als ich abends mein Bier trank, kam es mir so extrem wunderschön bernsteinfarben vor, und ich war mir sicher,  dass kein Edelstein wunderschöner hätte glitzern können.

Die Achtsamkeit, einen Augenblick bewusst wahrzunehmen, ist die Fähigkeit der guten Maler.

Achtsam, der richtige Bildausschnitt!

Ein guter Maler lässt sich nicht zwingen!

Die meisten Menschen fangen ziemlich hektisch an zu malen, sie malen alles aufs Blatt, was ihnen vor die Augen kommt.

Achtsamkeit heißt: Nimm doch erst mal die Situation wahr!

Man lässt sich nicht stressen und auch nicht zwingen. Genau das macht gute Bilder.  Das ist ein einfaches System mit großer Wirkung. Denn daraus resultiert, dass man auch mal ohne Panik nein sagen kann.

Wie soll ich ein tolles Bild malen, wenn ich nur hektisch abarbeite?

Wenn man sich etwas unachtsam angesehen hat, dann kann man auch kein bisschen Durchblick entwickeln. Man malt stereotype Motive und sieht die außergewöhnlichen Chancen nicht.

Ein kleiner Bildausschnitt:

Damit die Sache gelingt, hält man sie schön klein.

Und diese Klarheit entsteht dadurch, dass man sich sehr ruhig auf etwas konzentriert, deshalb ist die Kirche weg!

Diese Klarheit muss man selbst herstellen, indem man schaut, wie man den Hauptgegenstand gut ins Bild bekommt. Oft sind diese Regeln idiotisch einfach und trotzdem in der Hektik des Alltags unbezahlbar.

 

Schneide so viel vom Bild weg, bis das, was du gerne magst, genug Platz auf deinem Blatt hat.

 

Sehr makaber entsorgt die lächelnde Hauptperson im Buch Mafia-Bosse, bis er wieder genug Platz für sein Leben hat.

Darf ich dich mal ermutigen, deine Bilder auch so anzulegen? Weg damit und schon entsteht Platz für Schönes!

Der Bildsucher

Der einfachste Tipp ist, die Hände zu einem kleineren Rähmchen zu formen,  dadurch zu schauen und festzustellen, was ein schöner Bildausschnitt wäre.

In der Fachsprache nennt man dies den Bildsucher. Bildsucher kann man auch kaufen, dann erwirbt man eine Pappscheibe mit einem Loch in der Mitte. So kann man dann abschätzen, wie ein Bild wirkt, wenn man mehr oder weniger begrenzt.

Der Bildausschnitt ist nicht klar definiert, man muss ihn suchen.

Nur fände ich es nicht schön, wenn du dir den Bildausschnitt von einer kleinen Papierscheibe diktieren lässt. Wer tatsächlich im Freien malt, weiß, dass sich Bildanteile mit einer Kopfdrehung ganz gewaltig verschieben.

Tine Klein Achtsamkeit in der Malerei

Schaue ich nach links, ist ein Haus im Bild, drehe ich den Kopf nur ein wenig,  ist das Haus weg.

Verblüffend oder? Zwei Meter und alles ist anders. Kopfdrehung sorgt dafür, dass ein Haus erscheint oder verschwindet.

Eigenverantwortung:

Suche dir die schönste Position mit dem schönsten Blick, und da du ja weißt, dass sich die Bildanteile ständig verschieben, darfst du das auch eigenhändig in deinem Bild  machen.

Dies nennt man im amerikanischen “the artistic licence!“

Du verschiebst jetzt die Motivanteile so, dass sie ein klares Bild erzeugen.

Du wirst feststellen, das wird Wunder wirken, denn alles, was wir nicht wollen,  ist ein Bild, das aussieht wie ein Eintopf.

 

“ Das Essen sah aus, als ob ein Chinese Essen beim Italiener bestellt hätte, das dann über deutsche Spezialitäten gekotzt hätte und ab und zu schauten mal ein paar Kartoffelstückchen heraus.  Ich kann Eintöpfe nichts abgewinnen, aber vielleicht werte ich zu sehr.“  (nacherzählt aus: achtsam morden)

Bildausschnitt rund um den Hauptgegenstand

Damit mein Bild nicht ausschaut wie ausgekotzt, schiebe ich die Bildbestandteile so, dass sie mein Hauptmotiv einrahmen.

Soweit das geht, lasse ich alle Gegenstände im Bild eine Beziehung zu meinem Hauptmotiv aufnehmen.

Im Grunde läuft es hier ein bisschen wie bei der Mafia, im Bild ist keine Widerrede erlaubt. Einzelne Gegenstände im Bild fügen sich der Gesamtheit oder sie werden umgebracht. Uppsss….

Alltagstipps:

•Ich stelle zum Beispiel einen Bildgegenstand in den Fluchtpunkt. Dann laufen alle Linien auf diesen geliebten Punkt zu.

• Konkurrenzverbot! Dinge, die zum Bild gehören, die du aber nicht sofort abmurksen kannst, werden so langweilig gemalt, dass sie mit deiner Bild-Aussage nicht in Konkurrenz treten.

• Das Gleiche gilt für Farben, oft ist es sehr sinnvoll, ein Bild so klein und klar zuzuschneiden, dass darin kein Farbchaos herrscht.

Fazit:

So schön wie die Umgebung auch ist, dies nützt alles nichts, wenn das Bild hinterher ausschaut wie ein Eintopf. Sei achtsam! Und mache es dir einfach, dann kannst du mit Klarheit loslegen.

Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/bildzentrum-lass-dein-bild-sprechen/

Eine Buchbesprechung von Achtsam morden.

https://juergenwulff.de/orientierungszeit-podcast_033/

 

Kann man achtsam morden? – Buchempfehlung