Quadratisches Bildformat für Instagram

Das quadratische Bildformat ist schwer in Mode. Mode und Technik spielen hierbei eine große Rolle. So waren früher ovale Bilder sehr verbreitet, heute macht die keiner mehr.

Die heutige Modeströmung wurde durch Instagram ausgelöst, weil man hier früher nur quadratische Bilder posten konnte.

Früher fand man kaum ein quadratisches Bildformat. Schon allein, weil kaum eine Kamera einen quadratischen Sucher hat. Und der Bildentwurf im Vergleich zu anderen Formaten recht schwer ist.

Mal vorneweg, es ist völlig hirnrissig, seine Bilder so zu konzipieren, dass sie auf Biegen und Brechen in die sozialen Netzwerke passen.

Tine Klein quadratisches Bildformat instagram Aquarell schloss Beuggen!

Wir wissen das und doch tun wir es, denn sonst könnten wir unsere Bilder nicht zeigen.

Vor Instagram war es geradezu verpönt in viereckigen Bildformat zu arbeiten.

Die allgemeine Lehrmeinung dazu war, dass sich dieses Format am besten dazu eignet strenge und statische Dinge zu zeigen.

In Quadraten lässt sich leicht absolute Symmetrie erzeugen.

Das liegt daran, dass alle Kanten des 1:1 Formates gleich lang sind. Dies wirkt stark, kann aber auch sehr langweilig sein. Generell hat man das Gefühl, dass ein quadratisches Bildformat sehr selten die optimale Lösung ist, denn es bietet weder nach oben noch nach unten besonders viel Platz für unsere Motive.

Ich vermute, dass das Marketing von Instagram auf ein quadratisches Format zurückgriff, weil sich sehr unterschiedliche Bilder in diesem Format gut zusammenfügen lassen können, denn…

Das quadratische Format bringt Ruhe.

Zu diesem Zeitpunkt haben sich wahrscheinlich haufenweise Maler und Fotografen mit der flachen Hand vor den Kopf geschlagen, als sie merkten, dass man in dieses soziale Netzwerk nur viereckige Bilder laden kann.

Ruhe ist zwar etwas sehr Schönes, doch den Bildentwurf macht diese Eigenschaft nicht einfacher. Alle vier goldenen Schnitte liegen im quadratischen Format, wiederum im Qudrat in der Mitte des Formates.

So landet im Bild der ganze Salat in der Mitte!

Wahrscheinlich hat der Erfinder von Instagram ein übles Karma, weil er von so vielen Kreativen verflucht wurde. Der kommt im nächsten Leben als Weinbergschnecke neben einem französischen Gourmetladen wieder. Ich sage dazu nur: Halte dich im nächsten Leben fern von Kräuterbutter!

Aber Kreative wären keine Kreativen, wenn sie nicht für alles Lösungen fänden.

Wir wissen nun auch quadratische Bildformate können großartig gestaltet werden.

Quadrat versus Hoch- und Querformat.

Zugegebenermaßen, habe auch ich oft Probleme durch quadratische Bildformate. Ich male meine Bilder nicht bewusst auf Instagram Größe. Dadurch seht ihr im Netz oft nur einen Ausschnitt eines viel größeren Bildes, den ich quadratisch zugeschnitten habe.

Tatsächlich ändert sich der Bildentwurf durch die Wahl der Bildformate dramatisch.

Querformate und Hochformate haben mehr Platz zur Seite beziehungsweise nach oben.

Dadurch kann man vorneweg ein Format wählen, was sich der natürlichen Form des Motivs anpasst. Das quadratische Bildformat passt sich jedoch nicht an. Hat man ein breites oder hohes Motiv, wird dieses automatisch kleiner.

Dennoch Schluss mit der Jammerei, Bilder passen sich immer ein wenig dem gewählten Format an.

Tine Klein quadratisches Bildformat Instagram Aquarell schloss Beuggen!

Betrachtet einmal das kleine Schloss in meiner Skizze. Automatisch male ich die Türme in dem extremen Querformat viel flacher. Nicht sieht blöder aus, als wenn sich ein Türmchen an den Rand des Formates quetscht.

Das Querformat hat Bereite, deswegen lassen sich dort gut Motive zeigen, die eine gewisse Weite haben. Der große Vorteil ist, dass man die gesamte Landschaft zeigen kann. Deswegen heißen diese Formate im englischen auch Landscape.

Das Querformat  erzeugt  vom Gefühl her eine gewisse Großzügigkeit.

Wenn man Weite erzeugen möchte, dann sollte man unbedingt auf ein Querformat zurückgreifen.

Im Querformat muss man auf jeden Fall aufpassen, dass man sich auf den richtigen Bildausschnitt konzentriert.

Die größte Schwäche dieses Formates ist, dass man genug Platz hat, um auch Unwichtiges mit ins Bild zu nehmen.

Bevor man anfängt zu malen, sollte man sich auf jeden Fall überlegen, was man von dem Motiv wirklich malen möchte.

In meinem Querformat sieht man auf jeden Fall, dass das kleine Schloss eine langhingestreckte landwirtschaftliche Anlage ist. Eigentlich ist das Schloss ein wunderschöner Bauernhof, der eine Verbindung mit der umliegenden Landschaft hat. Diesen Aspekt des Motives kann nur das Querformat wirklich zeigen.

Quadratisches Bildformat seine Stärken ausnutzen.

Wenn man ein quadratisches Bildformat richtig nutzt, dann kann man seine Stärken ausspielen.

Das Motiv landet bei einem 1:1 Format fast zwangsläufig in der Mitte.

Das führt dazu, dass das Motiv viel stärker wirkt als die Landschaft. Vergleiche einmal Bild 1 und Bild 2.

In dem ersten Bild ist das kleine Schloss Teil der Landschaft. Im Quadrat wirkt das kleine Schloss jedoch wuchtiger. Hier wird eindeutig klar, hier geht es um das Schloss! Also merke:

Ein quadratisches Bildformat, kann die Bildaussage verstärken, weil es kein Schnickschnack zulässt.

Das Quadrat erzeugt allerdings nicht automatisch eine eigene Bildaussage. In dem extremen Querformat entsteht die Bildaussage fast automatisch. Im Quadrat müssen wir selbst Hand anlegen.

Man hat so selten die Gelegenheit, Schnee zu malen. Vor allen Dingen aus eigener Beobachtung. Deshalb war mir die Schneelandschaft besonders wichtig.

Also merke: Benutzt du ein quadratisches Blatt, dann solltest du dem, was dir wichtig ist, am meisten Platz einräumen.

Dadurch bekommt der Schnee eine gewisse Bedeutung, nur so kann er mit dem Schloss mithalten.

Symmetrie ist etwas Schönes.

Zu viel Symmetrie ist nur auf den ersten Blick schön.

Vielleicht warst du schon einmal in einer Stadt, die von klassizistischen Baumeistern gestaltet wurde. Hier hat man wunderschön gestaltete Häuserblöcke, wenn man sich umschaut, hat man absolute Perfektion und Symmetrie. Kurze Zeit später ist man von der Symmetrie genervt. Denn man findet sich nicht mehr zurecht, eine Straße sieht aus wie die andere, und plötzlich hat man die Orientierung verloren. Schnell vergisst man, wo man überhaupt war, denn der Geist wird nicht mit genug Abwechslung gefüttert.

Was hat das Ganze mit einem Bild  im 1:1 Format zu tun?

Ist ein Bild zu symmetrisch, dann haben wir nichts, an das wir uns wirklich erinnern können.

Hätte ich den Weg so gestaltet wie auf dem ersten Bild, dann hätte er ausgesehen wie eine Landebahn.

Ein quadratisches Bildformat wird dann gut, wenn man es asymmetrisch aufteilt.

Ein quadratisches Format braucht Abwechslungen, zum Beispiel rasante Schrägen.

Mein Tipp zum Quadrat:

Nichts darf absolut vorhersehbar sein.

Und noch ein weiterer Tipp, der ein quadratisches Format aufwertet.

Stelle Gegenstände in den Bildvordergrund, dadurch erhält das Format eine räumliche Tiefe, die es von Natur aus nicht hat.

Ich wünsche dir viel Spaß, und ich hoffe, dass du ein paar neue Erkenntnisse für deine Instagram Bilder gewonnen hast.

Lg Tine

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Weiterlesen zu Komposition:

Komposition – Das Auge leiten

https://blog.herz-der-kunst.ch/komposition-das-auge-leiten/

 

Zeichnen und seine Definition

Zeichnen ist das heutige Thema, ich werde meine Gedanken an Zeichnen mit Graphit illustrieren. Doch ist das Zeichnen nur ein Platzhalter für ein ganz anderes Thema:

In diesem Blog geht es heute darum, wie uns Regeln und Definitionen einschränken.

Ist Etwas im Kopf erst mal eingenordet, dann fehlt uns die Fantasie, etwas anderes zu tun. Wir alle benutzen Kunstmaterial viel zu standardmäßig. Seine Benutzung haben wir zwar gelernt, oft mit einem bestimmten Ziel. Schule hat den Sinn, Menschen für ihre Berufe auszubilden, dabei steht Kunst oft eher als Mittel zum Zweck im Lehrplan.

Wir haben gelernt mit Bleistiften zu zeichnen, und das Ziel dahinter war, klare und saubere Zeichnungen zu machen. So wie sie zum Beispiel ein Zimmermann, ein Metallbauer oder ein Ingenieur braucht.

So sind die Definitionen des Zeichnens im Duden schon verräterisch:

`“…mit einem Stift (2), einer Feder (2a) o. Ä. in Linien, Strichen [künstlerisch] gestalten; mit zeichnerischen Mitteln herstellen.“

„Künstlerisch“ steht nur in Klammern! Und nun kommt meine Frage?

 Kann man mit einem Stift nur Striche erzeugen?

Laut Duden und Wikipedia, zeichne ich also nicht, wenn ich mit meinem Bleistift arbeite!

Wirklich?! Wenn ich etwas anderes tue, ist es dann keine Zeichnung mehr?

Was ist, wenn ich Punkte mache? Ist das dann keine Zeichnung mehr?

Auch Wikipedia tappt in die Falle:

„Eine Zeichnung ist ein (Ab-)Bild, das ein Motiv (Sujet) in vereinfachender Weise mit Linien und Strichen darstellt. Dies unterscheidet Zeichnungen von der Malerei, welche ein Motiv durch den flächenhaften Einsatz von Farben und Tonwerten darstellt.“

Unglaublich beschissene Definition! Natürlich arbeite ich bei einer Zeichnung auch flächenhaft und ich erzeuge Tonwerte (Licht und Schatten)!!! Das sind unter anderem die Fähigkeiten guter Zeichner!

Natürlich kann man beim Zeichnen flächig arbeiten!

Wenn ich mit dem Stift schraffiere, dann erzeuge ich Flächen und Tonwerte!

Dass ich mit einer Zeichnung Flächen und Tonwerte erzeugen kann, sieht man aus meinen Skizzenbuchzeichnungen.

Die Definitionen beschränken die Art, wie wir uns Kunstmaterial nähern!

Und das ist traurig, sehr traurig, denn das erzeugt Monotonie in der Art, wie ich das Material gebrauche.

Wann hast du beim Bleistiftzeichnen das letzte Mal die Seite des Stiftes benutzt? Oder den Staub des Anspitzers?

Ich empfinde alles, was uns Bretter vor den Kopf nagelt, als gefährlich.

Zwitter! Zeichnen oder Malen?

Mit einem Bleistift kann man meisterlich Flächen und Tonwerte erzeugen.

Vielleicht ist die Linie nur der erste Schritt!

Tine Klein Tutorial Zeichnen eine Definition

Versteh mich nicht falsch! Dies ist kein Kreuzzug gegen Menschen, die mit Linien zeichnen! Oh nein, da gibt es Wundervolles zu sehen!

Ich möchte dich nur frei machen!

Was für den Bleistift gilt, gilt auch für anderes Kunstmaterial! So sieht Füllhalter aus, wenn man ihn mit Wasser vermalt!

tine Klein basler Fastnacht Zeichnen tinte Tusche, urban Sketching

Stell dir vor, die Flöte spielt für zivilen Ungehorsam im Umgang mit Kunstmaterial!

Für mich gibt es die Grenzlinie zwischen Zeichnen und Malen nicht! Etwas Ähnliches schreibt auch Felix Scheinberger in seinem Buch. Doch ich habe dies noch nirgendwo anders gelesen!

Das Erste, was ein Kreativer lernen darf, ist das Brechen von Regeln und Definitionen!

Denn diese sind möglicherweise von Menschen gemacht, die etwas ganz anderes mit diesem Material machen möchten.

Bitte finde selbst heraus, was alles geht!

Dieser gedankliche Schritt ist unglaublich wichtig! Denn viele Menschen kommen überhaupt nicht auf die Idee, dass man einen Stift anders benutzen könnte als mit der Spitze!

Der Satz:

“ Weil man das ebenso macht! “ Ist unglaublich gefährlich.

 

Ein Beispiel für das andere Bleistiftzeichnen

Bleistiftzeichnen mit Spitze:

Bleistifte kann man mit der Spitze benutzen, klar! Das kennen wir. Das wirst du in meinen Zeichnungen auch oft sehen. Siehe zum Beispiel die Linien der Drähte.

Du wirst in meinen Zeichnungen aber auch viele breite, weiche Linien finden.

Siehe Bahnhofstor. Diese Linien entstehen, weil ich das Holz von meinem Bleistift abpelle. Das tue ich, damit ich eine lange und freiliegende Mine habe. Jetzt kann ich auch die Seite des Stiftes benutzen.

Zum Pellen braucht man ein Messer. Dann kann man auch die Form der Mine beinflussen.

Wann hast du das letzte Mal mit einem Bleistift gemalt, der keine runde Spitze hatte?

Wenn man mit dieser Technik malt, sind auch Zimmermannsbleistifte sehr empfehlenswert. Die haben eine breite, eckige Mine, damit kann man fein und breit malen!

Wo vielfältig schaut es aus, wenn ich mit Bleistift oder Grafit zeichne oder male.

Bleistiftzeichnen, ein bisschen Anarchie tut gut!

Zum Bleistiftzeichnen braucht man einen Stift! Oder seine Pfoten!

80 Prozent meiner Bleistiftzeichnungen entstehen mit meinen Fingern. Ich male wie ein Kind und schmiere alles an meine Finger, ans Blatt und meistens auch aus Versehen in mein Gesicht.

Das macht meine Zeichnungen schnell und glücklich! Die ersten 80 Prozent meiner Zeichnung entstehen in wenigen Sekunden und mit meinem dreckigen Fingern.

Moment! Darf ich da überhaupt noch Zeichnung sagen?

Denn meine Zeichnung ist weder linienhaft noch ohne Tonwerte, aber zumindest der Stift lag auf dem Tisch!

Anarchie Teil 2 – Bleistiftzeichnen ohne Bleistift

Die Definition sagt:  Zeichnen ist, wenn ich Linien mit einem Stift mache!

Ich mache aber die Flächen mit dem Stift. Oft mache ich auch die Flächen mit dem Staub aus meinem Kugelanspitzer.

Viele der Linien mache ich aber mit dem Radiergummi!

Ist das jetzt nicht Bleistiftzeichnen, sondern Radiergummizeichnen?

Und wird ein Radiergummi zum Stift, wenn man ihn anspitzt?

Viele von euch halten diese kleinen Wortklaubereien für lächerlich, denn ihr seid brilliante Zeichner, die jeden Tag Regeln brechen.

Doch der Gedanke, dass es auch anders geht, öffnet Welten.

Bleistiftzeichen oder -malen?

Bleistiftzeichnen ist vielfältiger als gedacht.

Wann hast du deinen Bleistift das letzte Mal ins Wasser getaucht?

Hast du einen wasservermalbaren Bleistift gibt das Ins-Wasser-tunken tolle, unregelmäßige und unglaublich schwarze Linien, die leicht schmierig ausschauen.

Das Material lädt zu mehr ein. Es gibt wasservermalbare Graphitstifte. Dann sieht es so aus.

Hier habe ich allerdings wasservermalbares Graphitaquarell benutzt, zauberhaft in Kombi mit wasservermalbarem Graphitstift. Barcelona aquarell Aquarella, aquarelle, Tine Klein. Tutorial feine Linien

Grafit lässt sich auch wunderbar mit Wasser vermalen. Ist es hier also Malerei? Ja, da könnte ich zustimmen. Doch den Übergang finde ich schwammig.

Ob Zeichnen oder Malen Material eröffnet zahlreiche Möglichkeiten.

Graphit, ein Material in jeder Form:

Wahrscheinlich ist der Bleistift, oder das Graphit ein Material was genau zwischen Malen und Zeichnen liegt. Die Definition scheint mir einfach willkürlich.

Augen auf! Es gibt nichts, was es nicht gibt!

Fazit: Versuche dein Material ohne Scheuklappen zu nutzen. Spitze und Seite. Feucht und trocken.  Kratzen, schrubben und rubbeln sind nur ein paar Beispiele, darüber hinaus gibt es noch viel mehr zu entdecken.

Tine Klein Graphitzeichnung

Es darf immer im Kopf sein: Es gibt nie eine Möglichkeit, suche deine Möglichkeit, die optimal zu dir passt!

 

 Kunst und Kreativität sind der natürliche Fressfeinde aller Zwänge und Definitionen!

Ich wünsche dir ein schönes anarchistisches Wochenende!

Tine

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Weiterlesen mit Zeichnen und kolorieren:

Eine Zeichnung kolorieren!

https://blog.herz-der-kunst.ch/eine-zeichnung-kolorieren/

Mit Grafit kann man unglaublich wunderbar Malen und Zeichnen:

https://www.pinterest.de/vespergold/graphit/

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Brush techniques – Usk Proposal for Pune India

Brush Techniques can be easy, if you realise that they are the slaves of your heart!

I want to paint like a force of nature, like the wind that sweeps across the land.

But painting is not a fight! A brush technique should be easy to handle.

Anger is the enemy of ease.

But don’t be afraid to make mistakes. Mistakes are basically a good investment when you realize what you did wrong. Behavior changes very slowly. You will become a good painter step by step because motor skills develop more slowly than comprehension.

 

To become a good painter, you need four things: a wild heart, fine eye, a crazy but light hand and a brush with a fine tip. Everything else is bells and whistles. Tine

Hello to usk India and warm welcome from Switzerland.

Compared to India, Switzerland is tiny. This is my home Basel and I love it!

I welcome you here from one of the largest cities in Switzerland, Basel. We have 171,000 inhabitants. What is considered a big city here, is probably a smaller district in your city. Because your city is so big, that it makes up half of the citizens of our entire country.
What India and Switzerland have in common, is that we are a melting pot. Our small country combines the knowledge of many nations. We are a country of immigration, and we are in the middle of Europe.
The result is:

We are small, but smart.

And now I am very happy to send the knowledge from a very small country to you in India.
I am almost embarrassed to give a lecture on watercolor in India.

Because India has such a great tradition in painting and also in watercolor.

Watercolor techniques are different to Urban Sketching brush techniques?

But is it really? We always think so because the watercolors we know are often very elaborate. Images that are created in hours of work, in studios.
This is the reason, why we think watercolor is much too complicated for Urban Sketching.

But what if we knew brush techniques that make it easy and fast?

These simple and refined brush techniques are the content of this lecture.

This workshop is not only about what you can do with the brush, but also as well about tricks which make the brush work easier.

Brush techniques,  simple is best for me.

Nothing is worth more than the loving feelings you can give to another person. I want to paint with joy and with emotional involvement. But exactly when I am in this mood, I make a lot of mistakes.

This created some anger in me, because I was not able to paint objects the way I felt the motif.  However, if I painted very correctly and controlled, the momentum was gone.

The advantage of emotional painting is that you touch the viewer.

All I needed were brush techniques that were so simple that I could use them even while painting with my heart.

I allow myself mistakes that happen always in a fast and emotionally sketch. Have you noticed that the left person is missing legs? No? That’s good! Because I think the emotional painting is much more important than the error-free.

Simple urban sketching brush techniques :

 

„The Person who stops learning is old, if the person is 20 or 80. …. Tine Klein

Often, it’s enough to change a little something about a classic watercolor technique to make it much easier.
This slight change in the brushwork or the structure of the image design can help watercolor to be as fast as the pencil sketch which is very simple coloring.

1. Brushes – my philosophy:

Especially when you are painting on the street, you do not want to have 1000 things with you. I failed because my brush did not do what I wanted! Gradually, I saw that brushes have somewhat different requirements for urban sketching than for watercolor in the artist’s studio.

I asked myself: Why are my brushes failing? Is there the one brush that can do everything?

Watercolor brushes are often designed for very wet techniques. In Urban Sketching, however, you want to work very quickly. The very wet brushes were not suitable for what I wanted to do.

Natural Hair Brushes flooding the paper in small Formats, and the results are  very long drying times and blossoms of water.

I said goodbye to expensive watercolor brushes and at the same time I said goodbye to the water tank brushes that are supposed to be so perfect for urban sketching.

My philosophy was:

Less is more! I wanted only one or two brushes that do everything I want for me.

And this brush should be suitable for spontaneous painting, large glazes and at the same time it should create elegant lines.
I prefer for Urban Sketsching  very large synthetic brushes, but at the same time I like my brushes with a very precise tip.
The large brush body ensures that the brush works like a water tank. At the same time, the synthetic hair ensures that the brush tip is stable und does not soak up too much water.

The control of the water is the key to be a brilliant watercolorist.

The control of the water is the base of all brush techniques.  Water tank brushes constantly release water, which is why I do not like brushes with a water tank. They keep the painter stupid, because they do not let the painter control the water.

If you never learn to control the water in a brush, you can’t put the majority of brush techniques on paper with ease.

If you have learn to control the water, then you can put 95% of an image on paper with ease and speed.

So knowledge is the basis of happiness in painting.

 

Brush techniques – ways to handle Watercolor:

Watercolor cannot be corrected, it is the technique of masters!

You read this sentence in almost every book! The sentence is so wonderful, because the authors of the books can praise themselves so perfectly with it. Nevertheless, the sentence is totally stupid.
Either I’m hallucinating, or a whole bunch of watercolor authors have taken lots of drugs.

Watercolors are wonderful to correct, because they are water soluble. So don’t be afraid of watercolor.

Brush techniques for lifting watercolor:

The easiest thing, of course, is to remove the paint when it is still wet.

All you need is a slightly damp brush, or sponge. If the paint is still wet, then the brush will soak up the paint and the problem is solved.

The catch to the technique is that you can’t keep working when the paint starts to dry, because that’s when ugly stains appear.
Most often, the paint was not too dark anyway, because it dries much lighter, so with this technique you very often ruin perfectly successful pictures. Therefore, the much smarter method is to let the paint dry completely.

Admittedly, this will need patience, and patience belongs on the endangered species list.

Once the paint is dry, you need a wet synthetic brush. If you rub a synthetic brush over the dried pigments, you will create a static charge.

The pigments detach almost completely from the paper.

It is best to absorb the pigments with a soft cotton cloth. this looks like this:

Tine Klein urban sketchings Kartause Ittingen watercolor usk Proposel Pune urban sketchers Pune

The 3 left houses are not not painted but washed out. This gives a kind of shabby chic. Perfect for old houses.

It is different to paper which is never touched by pigments, which look loke these roof tops in the swiss mountains.

Tine Klein urban sketchin Mountains in Switzerland watercolor usk Proposel Pune urban sketchers Pune

Nothing is easier than removing watercolor paint. Nevertheless, a few tips for proper handling.
Flat brushes with a sharp edge are best for precisely removing paint from existing glazes.

Strong rubbing is strictly forbidden.

This will push the pigments deep into the paper. Rubbing also damages the surface of the paper, and afterwards the color application will always look different from other areas.
Summary: All you need is a synthetic brush, a rag and some patience. With this you can correct any watercolor!

The attitude of mind to this technique is very important, because many use it only to correct mistakes.

But if you master it, you can paint pictures quite playfully.

Whatever you do, you can change it again. This makes life easy! It fundamentally changes the design of images.

At all washing out look very soft, like light in the morning or night..

 

Problems with water: blossoms and back runs.

A back run starts when a brush loaded with water touches a paper which is damp.

Problem:

You may often have problems with water blossoms in your sketches.

These water spots always occur when your brush is wetter than the paint on the paper.

When the color is damp, the pigments are not settled into the fibers of the paper! the pigments are picked up by the water and they run with it.

Solution:

If you work quickly you won’t have any problems with water spots at all, because they don’t even occur when you put wet paint on top of another wet paint.

The water stain is created because the water pushes the pigments in front of it, like a big wave grabbing the boats on the ocean. If everything is wet, the process of settling down is not disturbed!

If you are painting slowly, your paint will dry.
Every time you dip the brush with its entire body into the water, it will load with water.

If this soaking wet brush hits your painting, then it will leave a big flower because of the pigments back run.

A brush should never be wetter than the paint.

Solution:

Every time you clean your brush, you knock the brush out so that excess water splashes out.
Of course, this does not work everywhere, so you always need a cotton cloth to dry the brush.

Summary:

Work fast or controlled! Both will help you avoid the water blossoms.  The paint may be worked as long as it wet and not damp. After that, you need to take a break.

Patience and waiting are the hardest part of this technique.
If you need more time for a nice application of the pigments, you can resort to some tricks.
Watercolorists always work on cotton paper. The paper behaves like a sponge. Cotton paper absorbs a lot of water, so the surface always remains moist.
If you want to make color applications that are nice and even, and completely without these water blossoms, then this paper is of course perfect.
For urban sketchers, however, cotton paper is not necessarily the best choice. It depends on the climatic conditions of your country, of course. In our country it is always relatively cold, so paper dries very slowly.Other countries, however, the humidity can be very high. In all these cases, cotton paper makes painting slow. Joy and sorrow, on the one hand the paper makes wonderfully even paint applications, on the other hand it drives you crazy because it does not dry.

But there is a second solution, you work with a dry brush in the wet paint. The pigments from the dry brush will vary the color nicely without water bloom.

And now it becomes clear: Perfect watercoloring means controlling water!

In fact, you often create great effects by turning off the faucet.

Brush techniques – Mastering the dry brush!

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Dry brush a speedy technique perfect for urban sketching!

When the sun is shining then you have reflection everywhere. Especially on water you have white spots all the time, because the light reflects so brightly that you can no longer see any color.

You can paint these reflections very easily and in seconds.

Tine Klein Empuria Brava costa brava malen ist illustriren

Solution:

Dry brush technique, the first step is to dry the brush, because the whole brush technique is useless if the brush is soaking wet.

There are two methods to do this, either dry the brush with a cloth or you can quickly shake the water out of the brush.

But this is usually not enough, the brushes store water wonderfully.
A brush transports the water from its belly to the tip.

It is important to stop the flow of water in the brush. To do this, bend the brush and use the side of the brush.

Watercoloring involves not only applying water, but also limiting the water. The brush can´t release water anymore.

 

I will show this brush technique in the workshop.

Test the brush ! Is it now dry enough?
Only when the amount of water in the brush is perfect, you use this brush technique in your painting.

Then you see the brush at high speed over the paper. The brush is no longer able to put enough color on the paper and the stroke breaks.

You have to practice this brush technique a bit!
But once you have practiced this technique, you will become the queen of the watercolorists.

Summary:

This technique is like riding a bicycle or motorcycle, if you are too slow you will fall!
If you are fast enough, everything becomes easy.

If you are fast the stroke breaks, have a look at the tree:

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Fine and elegant lines.

 

 

 

Albert Einstein said:

“It’s easier to solve problems than to live with troublemakers all the time.“

And I agree ! There are always very simple solutions to the most complicated problems.

 

Line drawing is so complicated:

Aeschenplatz Basel Aquarell Tine Klein macht urban sketches

because we work with water and water just doesn’t keep its shape. For this to succeed, you need a lot of experience and must always have the right paint consistency. These lines are made with a high speed dry brus in a very small size.

It is so complicated; everyone tries it and fails.

I wonder why?

Because there are much simpler brush techniques for drawing lines.

The use of different techniques gives the opportunity to bring motifs very quickly and spontaneously on the paper. In this spontaneous sketch you can see 3 unusual ways to make lines.
– Above left in the skyscraper the lines were made with a wax crayon, then you only need to go over it with a thick brush. The structure of the house arises itself.
– Below left, the small street cafe was not painted in a complicated way. Tables and chairs were scratched into the wet paint. The people in the background are simply washed out. In this way, you can show something without putting a lot of time into it.

This technique is particularly suitable for creating inconspicuous background motifs.

Scratching lines:

The simplest of all is scratching. You see the line with a hard object into the wet paint.

you don´t need expensive Material just use:

  •  your fingernail
  •  the nib of your fountain pen .
  • Or the other pointed wood of your brush.
  • Also wonderfully suitable are edges of credit cards

This brush technique is much easier, the paper just needs to be wet enough so you can make a groove in the paper. This groove will fill with pigment. And so, you can easily draw wonderful lines in the wet paper without a pen. The scratched line will always be darker than the color and it will always match colors. Look at the house!

The advantage is that the line color always matches the background absolutely exactly.

This technique is really good for urban sketching, because it’s quick, easy and you don’t need any material.

The big drawback to this technique is that once you draw lines, you can’t remove them. The groove in the paper will always fill with pigment.

 

Stamping lines!

In watercolor running lines very easily!

But there is smart solution to avoid this problem.
Paint no longer runs when its consistency is very thick.
Unfortunately, you can not paint lines with it, the paint is too thick, the brush can no longer work here.
Nevertheless, you can use the brush. You can stamp lines with a flat brush. The whole thing also works wonderfully with all hard objects.
Therefore, many painters have an old credit card and use it instead of a brush.

Stamping is a smart solution!

In this little sketch I used a flat brush like a stamp.

Have a look at the crane it is made with the edge of a credit card.

Lifting Lines!

Dark lines are so easy to make! But what about light lines?

It’s super easy to lift out light lines from watercolors, too. There are a whole range of techniques for this.

The easiest, but hardest method to learn is how to scratch out damp paint.

Unfortunately, you have to catch the exact moment when the applied paint is almost dry.

When the paint has the consistency of honey  then it is easy to lift!

At this moment you can easily scratch it out of the picture. And in the process make very fine, and elegant lines.
Germans would say:

Without sweat no Win!

That means you have to practice this technique for a really long time.

But if you master it! You will be a hero of watercolor!

There is a second and much easier technique. You need a very fine brush.  You just paint the lines with clear water on top of the dry glaze. Then you can wipe off the color of the glaze.

The point of this technique is that you can subsequently work out thick and thin lines from already dry paint.
But very fine lines will remain a problem for beginners with this technique. Because the resulting lines will always be a little thicker than intended due to the running of the water.

The game is the way to success!

Those who use brush techniques playfully have great advantages.
If you use the brush playfully, you will find more and more solutions that will later help you to paint great pictures.

This makes your pictures playful and unique!

Every mistake you make is not a problem, but an invitation to learn something.
Open your eyes to all the solutions!

A brush is not a tool for only one working technique.

You can use not only wet brushes, but also dry ones. You can apply paint, remove paint, or wipe it out.

In every brush technique that solves a problem, there is usually a clever use of moisture.

That’s why you should always pay attention to it:

How wet is the paint and how wet is the brush?

If you always keep this question in mind, then you are on the way to becoming a master.

I hope you enjoyed the workshop, best regards from Switzerland.
Tine Klein

Tine Klein, Aquarell, Bern, Schweiz,,

 

An article about the dry brush, use the translate Button it is written in German Language:

Der trockene Strich

https://blog.herz-der-kunst.ch/der-trockene-strich/

https://en.wikipedia.org/wiki/Drybrush

Art makes people happy. But many people, do not have the money to afford quality art lessons. For these people, I have been writing free art lessons for many years on a voluntary basis and without economic interest.
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Because even a non-commercial blog needs some money to run.

EUR

 

Urban Sketches -Straßenszenen

Tine Klein, Aeschenplatz, Urban Sketches, Aquarell, Skizze, Basel, Autos, Verkehr, malen lernen

Urban Sketches oder auf Deutsch Straßenszenen  sind wunderschön

Vereinfachung hilft immer, denn wenn du dich auf die Straße setzt und dich mit geschärften Augen umschaust, dann platzt fast der Kopf.
Im  Alltag blenden wir viele Dinge aus.
Und das ist auch gut so! Mein Mann sieht viele Dinge erst, wenn er auf meine Zeichnungen  schaut. Seit dieser Skizze sieht er auf dem Aeschenplatz plötzlich Drähte! Die haben ihn vorher nicht interessiert, sie haben für ihn keine Bedeutung.
Wenn man sich in der Stadt bewegt, dann schaut man oft, ohne zu sehen!

Das urbane Chaos meistern

Die Sortierfunktion unseres Gehirnes ist einfach großartig, im Alltag sehen wir diese Kabel nicht.
Künstler sehen diese Kabel beim Malen, weil sie genau hinschauen müssen. 
Man könnte jetzt meinen, es sei großartig, wenn wir genau sehen. 
Doch es macht Probleme, denn es ist unnatürlich. Als Maler oder Zeichner müssen wir entscheiden, was und wie viel wir dem Bild geben wollen. 
Maler und verschiedene Kunstrichtungen finden sehr unterschiedliche Lösungen.
• Realisten oder Urban Sketcher versuchen manchmal, alles zu zeigen. Doch das ist Illusion. Versucht man, alles zu zeigen,  kann es im Chaos enden. Der Betrachter ist überfordert und schaltet ab. Niemand kann alles auf das Papier bringen, das verhindert schon die Strichstärke. Letztlich muss man immer reduzieren.
• Weglassen ist eine gute Strategie, denn im Alltag würden wir diese Drähte sowieso nicht sehen. Doch viele Maler machen ihre Bilder sehr clean.  Sie lassen alles weg, was nicht zum unmittelbaren Motiv gehört, dies gibt eine ruhige, aber auch oft kühle Atmosphäre. Siehe Edward Hopper. Bei Marc Folly und auch bei vielen anderen Künstlern sieht man niemals Menschen, das ist eine bewusste Entscheidung.
Man merkt schon:
Die Meinungen zum Thema spalten sich stark.
Ich habe meine eigene Ansicht dazu. Ich möchte das pralle Leben, aber kein Chaos!
Deshalb konzentriere ich mich auf mein Thema. Dinge, die ich wichtig finde, zeige ich! Aber vielleicht nur als Zitat.  Ich entscheide, was reinkommt!
Da sitzen wir nun und haben die Qual der Wahl

Das Chaos macht Urban Sketchings so kompliziert

Gott sei Dank, gibt es eine einfache Lösung.
Die Lösung im Chaos bist Du!
Tatsächlich wird es relativ einfach, wenn man sich fragt: Was male ich hier eigentlich?
Die Antwort darf nicht lauten:
Öh ja, na, alles.
Wenn du diese Antwort gibst, dann bist du Teil des Problems.
Das Sortieren beginnt nämlich damit, dass man weiß, was man eigentlich malen möchte.
Also schlechte Nachricht, liebe Drückeberger, um diese Antwort kommt ihr nicht drumherum.
Jetzt sehe ich schon einige verwirrt gucken, denn sie malen natürlich das, was vor ihrer Nase ist.

Ein Bild, aber total verschiedene Themen

Ein und dasselbe Bild kann ganz verschiedene Themen haben!

Schau mal in dieses Bild. Hier habe ich das Chaos des Verkehrs auf dem Aeschenplatz gemalt. Ich habe mich bewusst für den Verkehr, die Autos und die Menschen entschieden,

Bei den Häuser habe ich gefühlt 40.000 Fenster weggelassen.

Tine Klein, Aeschenplatz, Urban Sketches, Aquarell, Skizze, Basel, Autos, Verkehr, malen lernen

 

Man kann einfach nicht auf allen Hochzeiten tanzen.

Tipps und Strategien für Straßenszenen:

Mein erster Tipp ist für die Menschen, die gerne alles zeigen. 
Wenn du deinen Betrachtern all die Kabel über ihren Köpfen zeigen möchtest, dann wähle einen Bildausschnitt, in dem es überwiegend nur um die Kabel geht, denn wenn du gleichzeitig wieder alles andere zeigst, dann versteht dein Betrachter dich nicht. Kabel und Fenster gehen nicht zusammen.
Tipp eins: kleine Bildausschnitte für Details.
Urban Sketches werden einfacher und übersichtlicher, wenn man sie auf das Hauptmotiv zuschneidet.
Letztlich habe ich das hier auch gemacht! Die Häuser könntest du abschneiden, das Bild würde immer noch funktionieren.

Wo sollen die Menschen hin?

Eines der größten Probleme ist, dass es in Städten eine Unmenge von Menschen gibt. Diese bewegen sich kontinuierlich, und das gibt dem Maler die Chance, sie so zu schieben, dass sie dem Bild helfen.
Sobald man im Stehen zeichnet, sind alle Köpfe der Menschen auf einer Höhe, dies ist der Perspektive geschuldet,
dadurch bilden korrekt gemalte Menschen oft eine undurchdringliche Wand vor dem Motiv.
 
Menschen kann man als einen Rahmen malen. Man schaut durch sie hindurch und wird ins Motiv geführt,
Je näher ein Mensch kommt, desto größer wird er. Deshalb ist es sinnig, die großen Menschen an den Rand zu positionieren. Es geht auch anders, wie man hier sieht. Doch der Blick auf das Hauptmotiv muss frei bleiben.

Menschen im Zusammenhang mit dem Hauptmotiv:

In Urban Sketches gibt es ein weiteres häufiges Problem mit Menschen. Der Maler konzentriert sich so sehr auf den Menschen, dass er zu sehr in den Fokus rutscht.
In einer Straßenszene sind Menschen nur Ameisen, sie sind nicht Personen von Bedeutung.
Anders als beim figürlichen Zeichnen bildet der Mensch in der Stadt eine Masse. Die Personen dürfen ineinanderfließen und verschwimmen.
Der Mensch ist sozusagen ein Stadtmöbel. Vergiss dabei Details wie Gesichter! Das sieht blöd aus! Weil es nicht unserem Sehmuster entspricht. Wir achten nur unbewusst auf die Gesichter Unbekannter!

Die Größe der Menschen in Urban Sketches anpassen:

Bevor man anfängt, Menschen in Straßenszenen zu setzen, muss man sich überlegen, wo sollen denn eigentlich all die Köpfe hin.
Es sieht immer wahnsinnig merkwürdig aus, wenn ein Mensch neben Häusern steht, die viel zu klein für seine Proportionen sind.
Die Höhe der Köpfe der Menschen sollte sich an der Größe der Türen und Schaufenster orientieren.
Dieser Maßstab muss sitzen, gerne darf man am Rand des Bildes die Beine abschneiden.

Eine Ordnung finden:

Du solltest Urban Sketches und Straßenszenen einfach so malen, wie du einem Kind über die Straße hilfst.
Was machst du? Du nimmst es an die Hand. Dasselbe machen wir mit dem Auge, deshalb halten wir immer Ausschau nach den leitenden  oder strukturierenden Linien.
Ich habe viele kleine Motive: Menschen, Bürgersteige, Straßenbahnschienen, diese habe ich alle wie eine Perlenkette auf dem Goldenen Schnitt aufgereiht, das macht es dem Auge einfach. Ein Gleis führt ins Bild hinein.
Hilfslinien sind Zucker für das Auge, Hilfestellung im Chaos.
 Aeschenplatz Basel Aquarell Tine Klein macht urban sketches
Ich wünsche euch ein wundervolles Wochenende
Liebe Grüße Tine.

Ein ähnliches Thema:

https://blog.herz-der-kunst.ch/autos-malen-leicht-gemacht/

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EUR

Komplementär-Kontrast – aufregend harmonisch!

Dieses Bild ist ein Komplementär-Kontrast zwischen Blau und Orangerot.

Der Komplementär-Kontrast wirkt aufregend und strahlend! Weil die Farben von der Wellenlänge am weitesten auseinander liegen.

Also merke: Komplementärfarben sind die Farben, die von der Wellenlänge am weitesten auseinander liegen.

Im Farbkreis liegen sich Komplementärfarben gegenüber.

 

Herings Farbkreis

FriedeWie, CC0, via Wikimedia Commons

Beleben braucht man bei diesen Bildern nichts. Das Gegenteil ist der Fall, die Malerin muss für  Harmonie sorgen!

Gegensätze ziehen sich an! Liebe wird daraus nur,  wenn sie sich ergänzen!

Wie malt man einen Komplementär-Kontrast?

Am einfachsten ermittelt man einen Komplementärkontrast über den Farbkreis von Johannes Itten. In diesem Farbkreis sieht man besonders gut, welche Farbe man genau braucht, um einen Komplementärkontrast zu erzeugen.

Farbkreis Itten 1961

Originally by MalteAhrens at de.wikipedia. Vectorization by User:SidShakal, Public domain, via Wikimedia Commons

Ein Komplementärkontrast ist so wie ein sehr unterschiedliches Ehepaar, mal harmonieren sie sehr gut, ein anderes Mal kratzen sie sich fast die Augen aus.

Weil das Malen mit dem Komplementärkontrast auch extrem schrill sein kann, sollte man die Farbkombination, die man vorhat, vor dem Malen testen.

Es ist auch durchaus sinnvoll, eine Farbe zu benutzen, die nicht ganz komplementär ist.

Ich benutze zum Beispiel im Bild mehrere Blautöne, um den Kontrast ein wenig zu dämpfen.
Gerade weil der Komplementärkontrast so schrill ist, ist es wichtig, ihn harmonisch auszubalancieren.

Tipp: Vor dem Malen mit einem Komplementärkontrast unbedingt eine Farbprobe machen.

Räumliche Trennung: Ein Erfolgsrezept für eine wilde Beziehung:

Ein Komplementärkontrast kann man mit einer Ehe vergleichen, bei der beide Partner sehr unterschiedlich sind. Eben wie Ying und Yang.
Farben sind  im Grunde Wellenlängen in Tuben. Wenn man nun zwei völlig unterschiedliche Wellenlängen zusammenmixt, dann zerstören sie sich gegenseitig. Wenn man möchte, dass diese beiden Farben strahlen, dann sollte man sie getrennt verarbeiten.

Siehe unten: Jede Farbe hat ihren Bereich.

Viele Beziehungen, die sehr unterschiedlich sind, schwören auf zwei Wohnungen.
In etwa so lässt sich ein Komplementärkontrast am besten verarbeiten.

Man malt das Bild also in einer orangen Phase und in einer blauen Phase.

Dies sieht man im Bild sehr gut.
Überall dort, wo die Farben im feuchten Zustand zusammenkommen, entstehen sofort Grau- und Brauntöne. Dies liegt daran, dass sich die komplementären Farben gegenseitig auslöschen. Für Schattenfarben ist dies großartig, für strahlende Farben jedoch ein no go.

D. h. man darf einen Komplementärkontrast nur dann zusammenmischen, wenn man gerade Schattentöne erzeugen möchte.

Beim Malen bedeutet dies leider, dass man entweder die Farben trocknen lassen muss oder dass man einen kleinen Sicherheitsabstand benutzt, damit sich die Farben nicht vermischen.

Komplementärkontrast und Sicherheitsabstand

Im Bild kannst du den Sicherheitsabstand erkennen, denn überall dort, wo das Orange auf das Blau trifft, kannst du ein kleines bisschen des weißen Blattes erkennen.
Du wirst viele Stellen entdecken, wo sich Blau und Orange trotzdem gemischt haben.
Dieses ist trotzdem sinnvoll, denn andernfalls würde das ganze Bild wie eine Collage wirken. D. h. einerseits muss man die Farben getrennt halten, damit sie ihre Strahlkraft erhalten, andererseits muss man Verbindungen schaffen. Oft schaffen sich diese Verbindungen beim feuchten Malen ganz automatisch. Trotzdem sollte man einen Lappen haben, damit man ungewollte Vermischung verhindern kann.

Mischen und Verbinden bildet Harmonie im Komplementär- Kontrast

Wie mischt man eigentlich zwei Farben, die sich gegenseitig nicht leiden können?

Grau ist das Kind im Komplementärkontrast.

Tatsächlich braucht man etwas Fingerspitzengefühl. Aus dem Komplementärkontrast Orange und Blau kann man wunderbare Schattenfarben erzeugen. Ist die Schattenfarbe zu bräunlich, muss man mehr Blau hinzufügen, ist die Schattenfarbe zu kalt, dann fügt man Orange hinzu.

Dies klappt aber nicht immer. Wenn deine beiden Farben nicht ganz zusammenpassen oder die Mischungsverhältnisse nicht stimmen, können extrem scheußliche Farben entstehen. Deshalb ist es sehr sinnvoll, die komplementären Farben im Kasten einmal untereinander zu mischen, um festzustellen, welche sich gut vertragen.
Wenn die beiden Farbtöne tatsächlich ein echter Komplementärkontrast sind, dann kann auch aus zwei sehr transparenten und hellen Farben, ein kräftiger, sehr dunkler Farbton entstehen.
So gesehen sind wir gesegnet, denn der entstehende Schatten-Farbton wird sich grandios in das Bild einfügen.
Es kann sich auch lohnen, einige Farben zu benutzen, die nicht direkt komplementär sind. Dadurch werden die Mischungen etwas weicher, mischt man zum Beispiel das Blau mit einem Rotorange, dann entstehen anstatt einer grauen Mischung, angenehme harmonische Violetttöne.
Letztlich macht man dafür gleich am Anfang die Farbproben, denn man möchte ja nichts unangenehm Schrilles erzeugen, sondern etwas aufregend Harmonisches.

Den Komplementärkontrast verschränken

Die beiden Farben sollen trotz ihrer Unterschiedlichkeit eine Einheit bilden.

Deshalb ist es sinnvoll, wenn es im Bildzentrum kleine Bereiche gibt, in denen es abwechselnd entweder die eine und die andere Farbe gibt. Diese Bereiche sehen besonders aufregend aus. Da hier der größte Abstand zwischen den Wellenlängen ist, wird das Auge insbesondere auf diese Punkte schauen. Immer dann, wenn du in deinem Bild etwas betonen möchtest, dann sollten die Farben des Komplementärkontrasts aneinandergrenzen.

Neutralität – Weiß ein Botschafter –

Noch ein kleiner Tipp:
Wenn zwei Farben miteinander sehr schrill wirken, dann können neutrale Farben extrem heilsam sein.
Die Kombination mit Weiß erzeugt einen sehr frischen Effekt. Die Kombination mit Grau dämpft das Schrille im Bild. Eine Ausnahme unter den neutralen Farben ist Schwarz. Verarbeitet man Schwarz zusammen mit einem leuchtenden Komplementärkontrast, dann werden die beiden Farben noch mehr leuchten.

Liebe Grüße ins Wochenende

Tine

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 Weiterlesen bei Tine:

Analoge Harmonie, schöne Bilder leicht gemacht!

https://blog.herz-der-kunst.ch/analoge-harmonie/

https://de.wikipedia.org/wiki/Farbkreis

Maskierflüssigkeit und Alternativen!

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In diesem Blog wird es weniger um Maskierflüssigkeit gehen, sondern um die Alternativen dazu. Ich hoffe mit dem Titel Menschen zu erreichen, die gerade nach Maskierflüssigkeit  Googlen.

Abdeckflüssigkeit ist ein scheußliches Zeug und meistens ist es unnötig.

Weißes Papier verschwindet gern

Weißes Papier ist beim Malen genauso gefährdet wie eine aussterbende Rasse.

Ich weiß nicht, woran es liegt, aber sobald man ein Pinsel in der Hand hält, hat man irgendwie das dringende Bedürfnis, alles, was Weiß ist, direkt zu überpinseln.

Obwohl diese kleine Zwangsstörung fast schon lustig ist, bleibt es doch schade um das weiße Papier.

Jeder der schon mal an der falschen Stelle das weiße Papier übermalt hat, hat sofort gefühlt, dass es falsch ist. Das Bild hat sofort verloren.

Henry Ford sagte einmal:

“Entweder du führst den Tag oder der Tag führt dich!“

Genauso ist es beim Malen! Man muss um die Dinge, die einem wichtig sind, kämpfen!
Selbst wenn ich nicht vorzeichne, also spontan loslege, dann markiere ich mir doch die Stellen, die Weiß belieben müssen! Weißes Papier ist eine der mächtigsten Möglichkeiten die Aufmerksamkeit des Auges zu steuern und deshalb ist es wichtig vorneweg über die weißen Stellen im Papier nachzudenken.

Warum ist weißes Papier so wichtig?

Das Auge ist ein Instrument, das über Vergleich arbeitet. Es sieht Räumlichkeit durch den Vergleich von Licht und Schatten. Dabei erzeugen reflektierende Dinge die größte Aufmerksamkeit.

Sobald wir in die Pubertät kommen, streichen wir Mädels uns die Lippen mit reflektierenden Lipgloss ein. Die Reflexion, erzeugt Aufmerksamkeit.

Wenn wir also die Aufmerksamkeit in unseren Bildern steuern wollen, dann ist das weiße Papier der mächtigste Faktor, denn hier haben wir die Reflexion. Wer alles übermalt, der hat den hellsten Tonwert nicht mehr. Und damit wurde das Leckerli lief fürs Auge ruiniert! Sprich durch das Übermalen haben wir den wichtigsten Orientierungsfaktor für das Auge entfernt. Und genau deshalb ärgern wir uns darüber maßlos, denn wir merken sofort, dass unsere Bilder schlechter geworden sind.

Maskierflüssigkeit

Gerade für Anfänger hält Maskierflüssigkeit eine ganze Reihe von Tücken bereit. Ist das Papier zu schlecht, dann erleidet Schaden beim Abrubbeln.

Mein erster Tipp, das Papier muss eine gewisse Härte haben. Gute Baumwollpapiere halten Maskierflüssigkeit in der Regel aus.

Billigere Papiere bekommen mitunter Probleme, wenn man zu wild in einem Bild herumrubbelt, dann erleidet die schon gemalte Farbe Schaden. Maskierflüssigkeit sollte deshalb sofort abgezogen werden, denn sie wird mit der Zeit immer härter.

Bei Maskierflüssigkeit gibt es im Wesentlichen zwei Sorten, die nach Ammoniak stinkende und die nicht nach Ammoniak stinkende.

Die nach Ammoniak stinkende Maskierflüssigkeit, hat deutliche Vorteile gegenüber der anderen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich diese Flüssigkeit besser an einem Stück abziehen lässt. Man muss also nicht wie verrückt in dem Bild herumreiben. Man findet einen Anfang und zieht das ganze Stück wie an einem Gummiband ab.

Die Maskierflüssigkeit lässt sich nur ungenau auftragen, sodass die präzise Außenform eines Gegenstandes nicht mehr gut wiedergegeben wird. Das Ergebnis schaut aus wie ein undefiniertes Loch!

Warum ist Maskierflüssigkeit häufig unnötig?

Abdeckende Flüssigkeiten sind im Aquarell nicht zwingend notwendig, wenn man weiß, dass  die Farbe die Grenze zu trockenem Papier nicht überschreiten kann.

Auch im Wasser, haben Moleküle Wechselwirkungen. Die Atome rudern in einer Flüssigkeit nicht ohne Kontakt hin und her. Sie gehen untereinander nicht allzu feste Bindungen ein. Trotzdem entsteht eine Oberflächenspannung.

Die Oberflächenspannung kann man bei flüssiger Farbe wunderbar benutzen, um weißes Papier zu schützen.

Achtet man darauf, dass das Papier wirklich trocken bleibt, dann kann die Farbe aufgrund ihrer Oberflächenspannung die Grenze zu dem trockenen Bereich nicht überwinden.

Alles was wir tun müssen, ist einen trockenen Bereich mit flüssiger Farbe zu ummalen.

Nichts wird passieren, das Papier wird weiß bleiben. Dies ist der Grund, warum Maskierflüssigkeit meistens völlig unnötig ist.

Maskierflüssigkeit oder gehts auch ohne. Aquarell von Tine Klein Toggenburg

Das sieht man hier beim Dach! Und der Wolke!

Weiße Flächen durch trockenes Papier! Wo liegen die Fehlerquellen?

Es gibt 2 bis 3 Fehlerquellen, die das System mit dem trockenen Papier etwas mühsam machen.

Die wichtigste Fehlerquelle ist der sorglose Umgang mit Feuchtigkeit. Ist das Papier nicht absolut trocken, dann treten die Atome der Farbe mit den Atomen des Wassers in Kontakt. Die Farbe überwindet durch diese Anziehungskraft mühelos die Barriere aufs weiße Papier.

Also merke:

Das Papier muss trocken sein!

Trotzdem ist es kein riesiges Problem, wenn das Papier einmal aus Versehen übermalt oder angefeuchtet wurde.

Es reicht, wenn man das Papier mit einem Tempotaschentuch abtupft. Ist die Oberfläche des Papiers wieder trocken, so bleibt der weiße Bereich geschützt.

Das Taschentuch kann man auch prima benutzen um weiche Übergänge zu schaffen. Die Wolke wurde am Rand mit dem Taschentuch bearbeitet,

Schwieriger wird es, wenn sich das Papier komplett mit Wasser vollgesaugt hat. Dies erzeugt man gerne bei Nass in Nasstechniken, damit es weiche Übergänge gibt.

Teueres Baumwollpapier bleibt sehr lange feucht, es ist aus dem gleichen Stoff wie ein Waschlappen.

Wer jetzt Flächen aussparen möchte, der muss das Papier trocknen halten, denn sonst verlaufen alle Kanten.

Technik:

 Was muss man beachten, wenn man keine Maskierflüssigkeit benutzen möchte?

Papier:

Denn wichtigsten Punkt habe ich dir bereits verraten, Achte darauf das die Fläche, die weiß bleiben soll wirklich trocken ist.

Es gibt aber noch 2 weitere Tricks, die helfen. Mann kann Wasser steuern.

Wer sehr viel Wasser benutzt wir Probleme haben diese Menge zu steuern. Ab einer gewissen Menge Feuchtigkeit hat man eine Überschwemmung auf dem Blatt. Wenn man auf dem Blatt eine Flutwelle auslöst, dann hilft natürlich die leichte Oberflächenspannung des Wassers nicht mehr.
Aquarellisten kontrollieren deshalb, wie das Wasser (Farbe) auf ihrem Papier abfließt. Das Papier wird schräg gehalten, damit das Wasser eine Fließrichtung hat.

Ich habe die grüne Farbe links unten einfach aus dem Blatt strömen lassen.

Wer im Skizzenbuch arbeitet, sollte dort die Flüssigkeit mit dem Taschentuch absaugen.

Wasser nimmt immer den Weg, der am leichtesten ist. Deshalb sollte man das Wasser von der weißen Fläche gezielt wegführen.

Pinsel:

Die Methode mit dem trockenen Papier, hat gegenüber der Maskierflüssigkeit den Riesenvorteil, dass sich sehr exakte und scharfe Kanten binden lassen. Die Form ist absolut präzise, anders als bei der zähen Maskierflüssigkeit.

Deshalb sollte man ein Pinsel wählen, der eine absolut scharfe Kante hat und keine nervöse Spitze.

Ich empfehle dafür einen Flachpinsel, so kann man Kanten ganz sauber ziehen.

Tape:

Nichts ist einfacher als die Stellen, die weiß bleiben sollen eben zu überkleben.

Dafür braucht man kleine Schere, man reißt ein kleines Stück Tape ab. Und klebt die gerade Kante vom Rand, entlang der Form die frei bleiben soll. So stückelt man die Form durch Tapefetzen zusammen.

Wichtig es muss ein Tape sein, dass nicht stark klebt!

Diese Technik eignet sich hervorragend für Häuser, oder Boote.  Bei Reflektionen hilft sie nicht. Erstaunlicherweise geht es viel schneller als mit Abdeckflüssigkeit, denn die muss trocknen und abgerubbelt werden.

Die Technik ist gerade gut für Menschen, die draußen malen, den ein bisschen Tape hat man immer dabei.

 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren

lg Tine

CHF

Evtl, gibt noch einen Workshopplatz am 19 und 20.11 in Bern. Das Thema ist drunter und drüber! Es geht darum, bekanntes Kunstmaterial anders und vielseitig einzusetzen. Infos bei den Urban Sketchers in Bern! Zum Beispiel: Eine Stift unter nasser Farbe, in nasser Farbe oder auf trockener Farbe – überraschend unterschiedliche und tolle Möglichkeiten eröffnen sich für deine Skizzen! Mit Material was man kennt! Tape als Abdeckflüssigkeit, Radiergummis zum Malen warte es ab! Und vieles mehr! Infos bei den Urban Sketchers in Bern!

 

 

https://blog.herz-der-kunst.ch/mogeln-mit-marker-ade-abdeckfluessigkeit/

Mogeln mit Marker adé Abdeckflüssigkeit

Komposition mit Kontrast

 

Komposition ist etwas Großartiges und sehr Kreatives. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich es unterrichten darf. Uhhh, das hört sich langweilig an, denken viele meiner Schüler! Weil sie denken, man müsse starren Regeln folgen, das schöne Glücksgefühl des Aus-dem-Bauch-heraus-Arbeitens sei weg! Doch so ist das nicht!

Komposition  ist ein riesiger Werkzeugkasten, der dir hilft, die Welt so zu zeigen, wie du sie siehst.

Die Welt kann alles sein, atemberaubend, riesig, friedlich oder energiegeladen oder hell oder düster, groß und majestätisch oder, oder, oder …

 

Und damit ich nicht in Panik gerate, wenn ich all das Großartige malen möchte, brauche ich Werkzeuge! Viele!

Komposition im Bild, ein Ziel ansteuern:

Das alles ist keine flammende Rede gegen das Aus-dem-Bauch-heraus -Malen!

Aber du bist ein Kapitän und du hältst das Steuerrad am Pinsel in der Hand!

Gut, wenn man mit dem Wind und den Wellen schwimmt! Trotzdem auch fein, wenn man etwas über Navigation weiß!

Komposition, eine intelligente Kombination vieler Werkzeuge:

Komposition bringt alles zusammen: Farbe, Licht, Fläche, Linie, Rhythmus, Zuleitung und noch einiges anderes. Es ist ein Spiel… vieles tanzt zusammen.

Gut, wenn man dafür ein Bauchgefühl entwickelt, denn es ist viel!

Doch die Kernfrage ist:

Was beeinflusst die Zusammensetzung all dieser Dinge? Wo liegt die Wechselwirkung!

 

Hauptelemente der Komposition:

  • Form (z.B. Rund, Eckig)
  • Linie (z.B.gerade oder geschwungen)
  • Licht (Tonwert) Kontrast von Hell und Dunkel
  • Farbe (Hier gibt es viele unterschiedliche Kontraste z.B. Komplementärkontrast, Strahlend zu Matt. Hell zu Dunkel)
  • Perspektive, die Gestaltung des Raumes (Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund)
  • Definition oder Nichtdefinition von Kanten und Formen. (Tiefenschärfe)
  • Struktur wie Oberflächen gestaltet sind)
  • Rhythmus (Wichtig bei Linien: Monotonie der Arrangements ist tödlich)
  • und zum Schluss, aber nicht zu verachten, die Art, wie und wo man Formen in einem Bild anhäuft oder gewichtet. (Verhältnis, klein zu groß) Man nennt es Massenkontrast.

Bei so vielen Einzelelementen ist klar, das totales Tohuwabohu entsteht, wenn diese Elemente wild durcheinanderpurzeln. Komponere heißt zusammenfügen, bitte behalte dies immer im Kopf!

Wer zeigen möchte, was er sieht, muss wie ein Kapitän durch all diese Einzelelemente navigieren, wie durch ein Riff. Er muss auf das zusteuern, was er an seinem Bild liebt!

In meinem heutigen Bild werden all meine Hauptelemente der Komposition auf einer Diagonale aufgereiht, wie Wäschestücke auf einer Leine.

Ich lege das Auge an die Leine! Es folgt der Leine. Ich locke wie eine Sirene! Auf der Leine habe ich Kontraste aufgereiht, denn die sind lecker für das Auge.

Heute möchte ich über Kontraste schreiben:

Der Kontrast ist ein mächtiges Werkzeug.

Oben habe ich die einzelnen Elemente der Komposition beschrieben. Man verwendet sie alle als Kontrast.

Man kann mit fast allen Elementen eines Bildes starke Kontraste erzeugen: Farbkontraste, Lichtunterschiede. Bei diesen Elementen ist dir das vielleicht klar, aber bei den Anderen?

Wie erzeugt man mit Flächen oder anderem Elementen Kontraste?

Das Auge merkt immer dann auf, wenn etwas anders ist!

Das ist das wichtigste Werkzeug, um das Auge zu steuern!

Anders als der Rest! Ist ein wichtiges Werkzeug im Bildentwurf!

Tine Klein Aquarell zum Thema Kontrast in der Komposition Palafrugell

Palafrugell vor 3 Wochen

 

Dieses Bild beruht auf Kontrast.

Es ist nicht so, dass ich mir überlege: Oh, heute male ich ein Bild über Kontrast!

Es ist immer so!

Ein Bild und seine Kontraste müssen in ein für das Auge verständliches Grundmuster gebracht werden. Das mache ich, bevor ich anfange zu malen.

Die Winde jagen die Wolken über das Land. Ich ziehe meine Kapuze etwas dichter und beobachte, wie der Wind auch das Licht über die Landschaft schiebt.

Wo soll mein Betrachter hinschauen? Ich liebe das Haus und den Baum auf der Klippe. Ich suche mir eine Achse, die meine beiden Gestaltungselemente sinnvoll verbindet!

Das Motiv trägt alles in sich, ich unterstütze nur ein bisschen durch mein Fachwissen, um diese innere Verbindung für alle sichtbar zu machen. Ich begreife intuitiv, wie dieses Motiv wirkt, und unterstütze seine eigenen Grundmuster aus Kontrasten.

Wie stütze ich das eckigee Haus? Durch die runden Formen der Bäume. Alle Bäume sind dunkel und uniform, das Haus hell und es hat unterschiedliche Farben.

Es sind also die Kontraste, die die Musik machen!

Alle Bäume sind auf der Leine aufgereiht. Das Auge folgt ihnen. Ganz am Ende des Felsens steht einer allein! Das Auge wird nicht nur hingeführt, sondern es begreift: Oh ha, der Baum ist einzigartig! Keinem anderen Baum war es erlaubt, allein zu stehen!

So funktioniert Kontrast, etwas ist anders!

Wodurch wirkt Kontrast?

Kontrast wirkt durch scharfe Unterschiede.

Zum Beispiel hell und dunkel oder weich und hart oder Komplementärkontrast in der Farbe.

Jedes Motiv hat seine eigenen Ansatzpunkte für den Maler, man muss sie nur aufspüren. Man sollte dem Motiv nur eine natürliche und verständliche Ordnung geben, damit der Betrachter es begreift!

Kontraste zur Steuerung einsetzen:

In einer Regel sind sich fast alle Künstler einig! Ein Bild wirkt besser, wenn es ein Lieblingskind hat!

Sprich, wenn es ein Bildzentrum gibt.

Das Bildzentrum ist der Kernpunkt meines Blickes!

Ich liebe den Baum! (Obwohl er das Motiv auf den zweiten Blick ist.) Nun krümmt sich das Bild so, dass der Betrachter meinem Blick folgen kann.

Alle  Kontraste laufen auf meinen Baum zu!

Würdest du Linien ziehen, so würden alle Linien meinen Baum schneiden!

Was ich also tue, ist, dass ich die natürlichen Anlagen des Motivs benutze, um dem Betrachter zu zeigen:

“ Guck mal! Der Baum ist so schön!“

Im Grunde streben alle Linien und Farben in Richtung des Baumes! Auch wenn man zuerst das farbige Haus sieht! Der Baum ist mein kleiner Star am Ende des Weges.

Merke:

Kontraste muss man nicht nur im Bildzentrum anhäufen, man kann ihnen auch eine Richtung geben!

Trotzdem, das was man liebt muss stark sein! Deshalb male ich es stark! Ich lasse den kleinen Baum ausfransen, damit noch mehr Hell- und Dunkel-Kontraste zu sehen sind. Deshalb habe ich die anderen Bäume bewusst als eine Fläche gemalt, das wirkt ruhiger!

Gib deinen Liebsten die meisten Kontraste!

Komposition -Fazit:

Komposition ist etwas für einen spektakulären Zweck, wir teilen unsere Vision mit anderen Menschen.

Dafür hat man ein Regelwerk! Nein! Keine Zwangsjacke! Wir haben ein Klavier, auf dem wir spielen, unsere Melodie erschaffen!

Liebe Grüße Tine

Übrigens, es ist noch ein Workshopplatz in Bern frei. am 19 und 20.11 in Bern. Das Thema ist drunter und drüber! Es geht darum, bekanntes Kunstmaterial anders und vielseitig einzusetzen. Infos bei den Urban Sketchers in Bern! Zum Beispiel: Eine Stift unter nasser Farbe, in nasser Farbe oder auf trockener Farbe – überraschend unterschiedliche und tolle Möglichkeiten eröffnen sich für deine Skizzen! Und vieles mehr! Infos bei den Urban Sketchers in Bern!
https://www.instagram.com/urbansketchersbern/

Dieser kostenlose Unterricht ist viel Arbeit, wer regelmäßig liest und es sich erlauben kann, darf gerne mit einer Spende unterstützen:

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Weiter zum Thema:

Der goldene Schnitt

https://blog.herz-der-kunst.ch/der-goldene-schnitt/

 

Ich habe ein tolle Video zum Thema auf Youtube gefunden:

Frau Schimpf, sehr emfehlenswert, auch wenn ich nichts mit dem Inhalt zu tun habe:

https://www.youtube.com/watch?v=O3IkKsdLpWI

 

 

Komposition – Wie man ein Bild zusammenfügt.

Komposition ist klasse!

Sie macht uns das Leben leichter, weil wir unglaublich selbstbewusst und sicher loslegen können, wenn die Komposition stimmt. ohne sie wäre ich an diesem Bild verzweifelt!

Leider machen wir uns viel zu selten Gedanken um eine gute Komposition.

Und dieser Mangel wendet sich oft gegen uns. Haben wir keine Komposition, dann stolpern wir oft in die Fehler, gerade wenn Motive schwer sind:

Hilfe ich komme ins Schleudern!

So ging es mir in Cadaques. Die Stadt ist für Maler ein Eldorado, denn die Küste und die Boote bieten viele gute Motive. Doch die steilen Hänge hinter der Stadt liegen in Schatten und so gibt es in jedem Motiv geniale Kontraste.

Diesen Blick wollte ich immer schon malen! Ich stellte mir den Blick über die Dächer als Selbstläufer vor. Doch dann stellte ich fest. Dunkler Berg und alle Häuser liegen im Schatten. Upps! Wenn man das Malen möchte, entsteht viel Dunkelheit!

Noch schwieriger war es, die Atmosphäre mit der Dunkelheit einzufangen. Das Städtchen wirkt heiter trotz der Dunkelheit, die Dächer leuchten, die Menschen schlendern am Kai und die Schiffchen schaukeln auf den Wellen.

Mein erster Farbtest war kläglich! Reale Farbe und empfundene Farbe wichen meilenweit voneinander ab.

Was nun? Ich beantworte mir meine Fragen, dafür sind Bildentwürfe da.

Bildentwürfe sind zum Probleme lösen da!

An der linken Seite des Motives liegt den ganzen Tag alles im Schatten.  Was tun?

Zuerst einmal gehe ich meinem Problem an die Wurzel. Zack, ich schneide die Dunkelheit an der rechten Seite ab, damit genug Licht da ist, denn das Meer funkelt hell und freundlich.

Geht das? Ja funktioniert, doch nun habe ich rechts wenig vom Hauptmotiv und das ist auch noch ein dunklerer Häuserklotz. Jetzt muss ich das Ganze ausbalancieren.

Komposition: man braucht ein großes Repertoire!

Kunst ist aus nichts etwas zu machen und es dann zu verkaufen.

Frank Zappa

Tatsache ist, hat man am Anfang eines Bildes oft nichts in der Hand außer einen Haufen Probleme. Die Kunst ist dann nicht den Kopf in den Sand zu stecken wie der Vogel Straus.

Es ist wichtig, ein großes Repertoire an Bildentwurfstechniken zu kennen oder aber zu fühlen, dass etwas im Bild nicht stimmt. Tatsache ist, du musst das Auge deines Betrachters steuern! Und zwar genau dahin, wo du es haben möchtest!

Augensteuerung ist enorm wichtig! Für jeden, der einen Stift oder Pinsel in die Hand nimmt. Jeder Zeichner, Sketcher oder Maler hat in seiner Komposition ein Ziel, er möchte seinen Blick auf die Dinge sichtbar machen.

Das Meer glitzerte, aber die Stadt war umhüllt von Schatten! Einfacher wäre es, wenn ich dies als Fußnote schreiben könnte, doch blöderweise habe ich nur den Pinsel, um mit euch zu sprechen.

Ich möchte das ihr im Bild seht, das es ein schöner Tag war!

Die S-Kurve und ihre Macht auf die Komposition:

Damit ihr nicht in den Dunkelheiten versinkt, leite ich euer Auge an der Dunkelheit vorbei. Dafür benutze ich die S-Kurve.

Schon 1753 schrieb Hogarth in seinem Buch „An Analysis of the Beauty“, dass die S-Kurve magisch auf das Auge wirkt. Ich kann dies aus langjähriger Erfahrung bestätigen.

„Das Auge ist wie eine Katze, es muss der Bewegung folgen“ Tine Klein

Hat man eine gute Bewegung im Bild, dann folgt das Auge wie von selbst. Das Bild gewinnt an Dynamik und bindet man die Bildelemente an die Kurve, dann kann man nicht nur das Auge steuern.

Die Kurve verbindet die einzelnen Bildelemente miteinander. Selbst chaotische Bilder werden harmonisch. Weil die Kurve führt und leitet.

Langweilige Bilder wie Frontalansichten werden durch die Kurve dynamisch bereichert. Deshalb gehe ich in Kompositionsskizzen auf die Suche nach der besten Kurve.

Gerade Zuführungen wirken dagegen plump.

Die Wirkung zum Vergleich:

Tine Klein urban sketchings Kartause Ittingen Aquarell Skizze, Komposition

So etwas Einfaches wie die S-Kurve kann das Auge also leiten!

Wie sieht die perfekte S-eine Erfolgsgeschichte.

Hogarth war besessen von der richtigen Proportion. Man muss sich mal vorstellen, sein Buch wurde 1753 geschrieben und gilt noch heute als Klassiker der Komposition der Schönheit. Es wird immer noch verkauft! Die wievielte Auflage ist das wohl?

Das nenne ich Nachhaltigkeit.

Früher war es sehr schick Schönheit zu berechnen. Viele Kunstwerke und Statuen, die wir aus der Antike kennen, sind keine echten Menschen, sie sind pure Mathematik und Geometrie. Hogarth hat so etwas wie eine S-Kurven-Art begründet. Das S- in der Menschlichen Figur bis hin zum Chippendale Stuhl mit S-Beinen.

Das Perfekte S- für die Komposition:

Hogarth beschrieb: Einfachheit und Symmetrie sind dem Menschen sehr angenehm zum Hinschauen.

Doch die Krux daran ist, alles, was zu symmetrisch und perfekt ist, wird schnell langweilig.

 ‘How great share Variety has in producing beauty may be seen in the ornamental part of nature. The shapes and colours of plants, flowers, leaves, the paintings I butterflies’ wings, shells, etc. seem of little intended use than that of entertaining the eye with the pleasure of variety.’ Hogarth

Tut mir leid, das English ist halt schon ein bisschen in die Jahre gekommen! Die Idee dahinter nicht!

Wenn man es sehr schlicht ableitet, dann ist es Symmetrisch klasse, aber bitte mit der Sahne der Abwechslung!

Ich benutze es gern – kleiner Bogen – großer Bogen!

Das ist die einfachste Form der abwechslungsreichen Symmetrie!

Komposition Tine Klein Aquarell Catalonien, Catalunya

Nicht alles, was man hochtrabend beschreibt, muss schwer sein!

Im Bild benutze ich einfach die reale Form des Kais. Ich erstelle eine S Kurve, das „S“ muss nicht immer nur 2 Bögen haben! Dies ist eine S- Kurve im weitesten Sinne! Aber ich benutze Hogarths  Erkenntnisse.

Symmetrisch, aber variantenreich!

Das Kantige S- schleudert mein Auge durchs Bild! Und zwar dahin wo ich es möchte! Ins Licht!

Na, da hat uns wieder ein Ur-Ur-Opa der Kunst großartig geholfen!

Also folge mir über die S-Kurve ins Licht…haha

Liebe Grüße

Tine Klein

Wie immer bin ich für eine kleine Spende Dankbar. Denn schreiben und Recherche ist nicht wenig Arbeit:

CHF

Weiterlesen zum Thema:

Komposition – Das Auge leiten

https://blog.herz-der-kunst.ch/komposition-das-auge-leiten/

https://en.wikipedia.org/wiki/The_Analysis_of_Beauty

 

In jedem Bild steckt eine Illustration!

In jedem Bild steckt eine Illustration deiner Gefühle!

Tine Klein Tipps zum

 

Viele Menschen denken, das Geschichtenerzählen sei Aufgabe der Illustration, das stimmt aber nicht.

Heute möchte ich den Blog mit einem berühmten Satz, den viele von euch kennen:

“Man kann nicht nicht Kommunizieren!“ Watzlawick

Ist dir klar, dass du mit jedem Wort, aber auch mit jedem Pinselstrich etwas über dich selbst erzählst? Ich stelle jetzt einmal die folgende Behauptung auf:

 

Wann immer du einen Stift in die Hand nimmst oder einen Pinsel, fängst du an, die Geschichte deines Lebens zu erzählen.

Jedes Bild, ob Illustration oder nicht, erzählt!

Jedes Bild erzählt über deine Prägungen, über deine Kämpfe und über dein Freud und Leid. Die erfolgreichsten Maler und Künstler machen daraus überhaupt kein Geheimnis.

Wir illustrieren unbewusst.

Mit etwas Erfahrung kann man viele Bilder lesen; gerade, wenn man die Bilder von Menschen über Jahre beobachtet, kann man sehr gut herauslesen, in welcher Stimmung oder Verfassung der Mensch ist.

Natürlich ist dieser Sachverhalt ein bisschen erschreckend. Denn nonverbal, ganz ohne Worte, können wir Dinge sagen, die wir in anderer Form nicht ausdrücken können.

Vielen Malern und Zeichnern ist dieser Zusammenhang nicht bewusst, oder sie möchten es nicht wissen.

Wer möchte schon wildfremden Leuten erzählen, wie es wirklich um einen steht?

Diese Zurückhaltung ist nicht selten der Grund, warum technisch brillante Maler und Zeichner nicht erfolgreich werden,

denn den Betrachter interessieren Wahrnehmungen und Emotionen.

Kann man keine Emotionen zeigen?

Wenn du dich bemühst, keine Emotionen zu zeigen, dann werden deine Betrachter dies bemerkenDeine Linie oder dein Pinselstrich werden äußerst korrekt sein. Du wirst versuchen, Situationen objektiv zu malen.

Der Betrachter wird daraus seine Schlüsse ziehen.

Sehr korrekt oder auch neutral gemalte Bilder werden vom Betrachter sehr unterschiedlich bewertet.

Einige der Betrachter werden die Ruhe des Bildes genießen.

Mit dieser Art der Malerei kann man erfolgreich werden, dann muss sie aber eine absolut brillante Ruhe ausstrahlen.

Der Maler Edward Hopper ist für mich so ein Fall.

Trotzdem, auch völlig neutral gemalte Bilder werden dem Betrachter etwas über dich erzählen. Die Betrachter werden vermuten, dass dort jemand seine Gefühle zurückhält.

Es wird eine Illustration deiner Zurückhaltung!

Einige werden denken, dass der Maler ein kühler Mensch ist oder desinteressiert.

Emotionen zu zeigen, macht Bilder und Illustrationen gut!

Halten wir einmal fest, keine Emotionen zeigen, geht nicht.

Auch Hoppers Bilder werden zu einer Demonstration der Einsamkeit.

Wenn ich eine persönliche Meinung äußern darf, ich glaube, Bilder werden besser, wenn man sich überhaupt nicht scheut, seine Emotionen zu zeigen. Viele Bilder, die in Museen hängen, zeigen Emotionen so heftig, dass man im ersten Moment vor ihnen zurückweicht. Doch diese Bilder, die Ängste schüren, bleiben dem Menschen im Gedächtnis.

File:Edvard Munch- The Scream (1895) (8476629197).jpg

Quelle Edvard Munch: The Scream (1895)
Urheber Maurizio Pesce from Milan, Italia Von Wikipedia Commons link ist unten.

Zum Beispiel Munks“ Der Schrei „. 

Deshalb ist es für Künstler nicht sinnvoll, seine Emotionen zu unterdrücken. Aber um noch mal auf Hopper zurückzukommen, malt er nicht gerade die Einsamkeit in der modernen Welt?

Und schon wird das Emotionslose zur Emotion.

Ich muß! – Nicht gut in Illustration und Malerei:

In der Illustration erklärt man einen Sachverhalt. In der Malerei oder beim Zeichnen ist es etwas anders, das Bild entsteht aus dem Maler, es hat erst mal nicht den Zweck, einen Text zu erläutern.

Der Maler macht es ganz für sich selbst, er muss nicht Rücksicht auf einen Text oder ein Buch nehmen. Es ist ihm ein Bedürfnis, ein Motiv oder eine Situation malerisch darzustellen.

Natürlich möchte der Maler, dass man seine Bilder liebt.

Deshalb greifen einige Maler und Zeichner auf sehr gängige und absolut akzeptierte Motive zurück. Damit werden sie allerdings keine Bilder produzieren, die Menschen wirklich ergreifen. Denn das Motiv und die Art, es zu malen, ist abgedroschen.

Schönheit ist ein gutes Prinzip, um die Blicke einzufangen, dennoch ist es nicht alles!

Wenn ein Maler ehrlich ist und seine persönlichen Emotionen, seine persönlichen Gewohnheiten zeigt, dann werden die Bilder in der Regel besser. Dadurch wird jede Illustration, aber auch jedes Bild besser, denn die Bilder werden einzigartig.

Ich muss das so oder so malen, weil es akzeptiert ist, ist kein guter Ratgeber.

Costa Brava mal anders:

Über Nacht klaute jemand meine Bremsen samt Bremshebel. Mein panisches Gesicht hätte man filmen müssen als ich mit meinem Fahrrad ohne Bremsen! , über eine belebte spanische Kreuzung schoss. Ich wette mindestens 10 Autofahrer dachten, naja die Alemannen haben auch keinen besseren Fahrstil!

Tine kleint illustriert Empu

Und nun sind wir gestrandet, zwischen den Bausünden der 70er Jahre und der Weite eines Nationalparks.

Die Gegend ist wie die Schöne und das Biest! Schönheit und Bausünde kämpfen miteinander!

Auf der einen Seite des Strandes gibt es Bier, Sangria und jede Menge Cholesterin in Form von Patatas Bravas. Auf der einen Seite Ballermann, auf der anderen sieht man Kilometerweit keinen Menschen, sobald ein Wölkchen am Himmel ist.

Allein am Strand Tine Klein malt Empuria Brava

Und so kann ich mit ein paar Anglern die Einsamkeit genießen und den Kampf von Bettenburgen mit der Natur festhalten. Während das Licht einfach wunderbar ist!

Mein erster Tipp ist:

Folge also deinem ersten Impuls.

Gib dir keine Möglichkeit, darüber nachzudenken, was du machen müsstest. Du musst nun kein Landschaftsmotiv malen!

Schalte dein Überich ab!

Um spontan zu malen, ohne nachzudenken, braucht auf diesen Zeitdruck, denn wir können unseren Kopf nicht bewusst abstellen. Ich male was mir als erstes in den Sinn kommt Kampf mensch und Natur.

Mein Tipp:

Male regelmäßig ein schnelles Bild.

Male mehrere Skitzen gleichzeitig, lass deine Umgebung auf dich wirken.

Sei im Hier und jetzt!

Kopf aus! ist wunderbar, ich ärgere mich nicht über mein demoliertes Fahrrad.

Ich friere, freue mich über dem Wind über meine Nase. Ich liebe es, wenn die Wolken über mich hinwegfliegen und unglaubliche Wechsel von Licht und Schatten über die Landschaft schieben.

Illustrieren beim Malen ein Tutorial

Spontanität, ist etwas, was man nicht erklären kann, man muss es einfach tun.

Zulassen ist ein großes Thema für die Illustration und Malerei. Als Maler oder Zeichner ist es oft nicht einfach, bei sich zu bleiben.

Das Ziel ist ein Erlebnis zu haben!

Ein Erlebnis! Kein Ergebnis!

Ein Bild und eine Illustration verändern sich, wenn man sich dem Jetzt öffnet.

Man darf diese Mauern des Alltäglichen einreißen!

Leben ist manchmal wie Hornhaut an den Füßen, man merkt den Wind und die Gewalt der Schönheit nicht mehr.

Deshalb mein Tipp:

Passe deinen Strich und deine Farbwahl deinen Emotionen an. Es gibt 2 Wirklichkeiten, das Foto und das, was du innen fühlst. beides ist wahr!

Trau dich! Mach dich offen für das jetzt!

Meine Bilder sind nicht perfekt! Aber ich glaube, viele Menschen mögen sie, gerade weil ich den Mut habe, bekloppte Dinge darin zu tun. Das ist mein Zauber des Augenblicks.

Liebe Grüße  und ein tolles Wochenende

Tine

Boesner hat noch einen Zusatzkurs in Unterentfelden geschaltet, kurzentschlossene können noch mir finden:

Malen lernt man Stück für Stück. In diesem Kurs schauen wir uns die kleinen Motive der Stadt an, Fenster, Autos, Menschen, Fahrräder oder Laternen. Für alles gibt es kleine Tricks:

 

Über kleine Spenden freue ich mich, denn der Blog ist viel Arbeit. Auch im Urlaub wie ihr sehr.

CHF

Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/grau-mischen-farbenfrohes-grau/

Wikipedia über Munch:

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Edvard_Munch-_The_Scream_(1895)_(8476629197).jpg?uselang=de

 

 

 

Signalfarben! Farben mit Aha-Effekt!

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Die Farbe ist der Ort, wo unser Gehirn und das Weltall sich begegnen. Darum erscheint sie den wahren Malern durchaus dramatisch.

Paul Cézanne

Signalfarben -Farben mit anderen Regeln

Die Signalfarbe ist eine Farbe, die Aufmerksamkeit erzeugen soll.

In der Stadt findet man sie meistens im Verkehr oder aber bei Schildern von Geschäften.

Signalfarben sollen Aufmerksamkeit erzeugen, deshalb sind diese Farben immer etwas greller als die anderen Farben.

Signalfarben werden deshalb sehr selten großflächig aufgetragen.

Und dies wäre auch sinnlos, denn es gibt in der Stadt viele kleine Alltagsgegenstände, die man nur andeuten möchte. Sie zu malen würde ein Bild zerstören, denn der Gesamteindruck zählt! Doch sie mit kleinen Farbklecksen anzudeuten, verleiht einem Bild Tiefe und Lebhaftigkeit. Und hier kommen die kleinen farbigen Kleckse ins Spiel, denn Rücklichter, Schilder oder leuchtende Kleidungsstücke sind in Bildern immer sehr klein.

Man muss sich klarmachen, dass diese Farben wirklich nur kleinflächig benutzt werden,

Und deshalb gelten die Regeln, die für normale Aquarellfarben gelten, bei diesen Farben nicht.

Aussparen? Transparente Signalfarben

Es gibt viele Signalfarben, die leuchtend und transparent sind! Diese Signalfarben sind für größere Flächen die beste Wahl.

Mit jeder neuen Schicht verliert das Aquarell seine Leuchtkraft.

Eine transparente Leuchtfarbe, die einmalig auf transparentes Papier aufgebracht wird, wird so wundervoll ausschauen wie ein Kirchenfenster bei Licht.

Hat man also die Möglichkeit, dann sind transparente Signalfarben bei etwas größeren Flächen die beste Wahl.

Doch wie schon oben erläutert, hat man gerade bei Signalfarben oft nur eingeschränkte Flächen.

Das Rücklicht eines Autos ist in einem normalen Bild absolut winzig und gerade deshalb wäre es sehr schwierig, die Farbe auszusparen.

Es gibt viele transparente und leuchtende Farben, die Signalfarben sind. Diese Farben sind ohne Wenn und Aber wunderbar.

Doch bei den winzigen Flächen versagen sie mit Pauken und Trompeten.

Der Pinselstrich wäre nicht beschwingt, wenn man ständig um jede Kleinigkeit herummalen würde. Deshalb möchte man manchmal bestimmte Highlights erst ganz zum Schluss aufsetzen.

Aus diesem Grund sollten Signalfarben deckend sein!

Deckende Signalfarben

Von einem deckenden Kadmium – Orange profitiert man, weil man die Signalfarbe mit dem Pinsel direkt aus der Tube auftragen kann. Sehr hilfreich für Schilder und Lichter!

Das sieht man auch in meinem Bild. Die kleinen roten Punkte sind Kadmiumorange Gouachefarbe. Sie beleben das ansonsten fast einheitliche Bild.

Die Macht des Kleckses!

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Hier ist es sinnvoll, nach Alternativen zu suchen. Gouachefarben lassen sich als deckende Farben besser verarbeiten.

Tipp: Deckendes niemals flächig einsetzen! Nur punktuell!

Setzt man einen leuchtend orangen Punkt Farbe, sieht dies wunderbar aus. Würde man die gleiche Farbe flächig in einem Aquarell benutzen, so wäre sie stumpf. Für einen signalfarbigen Punkt ist die deckende Farbe jedoch am besten geeignet.

Welche Signalfarben braucht man?

Die meisten Signale im Verkehr sind rot oder auch orange. Deshalb reichen meistens ein oder zwei Tuben leuchtendes und deckende Aquarell- oder Gouache-Farbe.

Bei Stadtbildern ist die sinnvollste Signalfarbe Kadmium Orange oder ein sehr leuchtendes Orangerot. Die Auswahl ist begrenzt, denn es gibt wenig warme und deckende Rottöne. Viel häufiger erhält man leuchtende, kalte Rottöne. Zum Beispiel Pink, dieses sieht allerdings bei Verkehrslichtern falsch aus.

Ein sehr leuchtendes Blau kann sinnvoll sein. In der Stadt findet man häufig leuchtend blaue Sonnenschirme oder Verkehrsschilder. Ein normales Ultramarin Blau kann eine enorme Strahlkraft entwickeln, wenn es nicht verschmutzt ist. Trotzdem kann es sehr sinnvoll sein, in ein deckendes Blau mit hoher Strahlkraft zu investieren. Hier benutze ich sehr gerne Royalblau von Sennelier oder Cerulian von van Gogh, dass Cerulian ist angeblich nicht deckend, hat jedoch so viele Pigmente, dass es, direkt aus der Tube angewendet, wie eine deckende Signalfarbe wirkt.

 

Im Frühjahr sucht man oft gelbe Signalfarben. Denn man möchte gerne die leuchtend gelben Frühjahrsblumen auf die Wiese tropfen. Hier sind leuchtende und kalte Gelbtöne sinnvoll, zum Beispiel Hansa Gelb oder Zitonengelb oder Cadmium Gelb. Je deckender, desto besser, denn nur so kann man überzeugend leuchtende Blumen auf dunkle Wiesen spritzen. Das Gelb muss wirklich deckend sein, deswegen kann man durchaus zu Acryl greifen. Diese Farbe muss man nicht immer mitschleppen, ich wechsele meine Farben je nach Jahreszeit.

Multimedia bei Signalfarben

Viele Maler experimentieren mit deckenden Signalfarben. Sie experimentieren mit Acryltinten, Acrylfarben und Gouache. Der Grund dafür ist, dass man bei Acrylfarben und Gouache deutlich leuchtendere und deckendere Farben findet.

Normalerweise mischt man diese Farben niemals mit Aquarell. Dies hat zwei Gründe, zum einen trocknen die Farben oft glänzend und man sieht den Unterschied zum Aquarell deutlich. Der andere Grund ist, dass acrylhaltige Farben nach dem Trocknen wasserabstoßend sind.

Setzt man die Farben jedoch als kleinflächig Punkte ein, fallen diese Eigenschaften nicht mehr ins Gewicht. Die Farben können dann im Aquarell vollkommen problemlos eingesetzt werden.

Deshalb sind der Fantasie beim Einsatz von Multimedia im Aquarell bei Signalfarben keine Grenzen gesetzt.

Man kann alles benutzen, was Signalfarben hat. Auch dicke Marker, Lackstifte habe ich schon im Einsatz gesehen. Einige Firmen, zum Beispiel Golden, vertreiben ihre Acrylfarben in sehr kleinen Tuben, sodass man diese Farben ganz normal mitnehmen kann.

Der bekannte Maler LK Bing benutzt Glasfarbe. Die Rücklichter sind dann tatsächlich aus als seien sie aus Glas und reflektieren das Licht besonders stark.

Solange man die Signalfarben nur kleinflächig einsetzt, braucht man keine Angst vor Kitsch haben.  Kitschig werden Bilder erst, wenn man die Farbe hemmungslos einsetzt.

 

Multimedia Signalfarben -Probleme beim Auftragen:

Manchmal bekommt man Probleme beim Auftragen von Signalfarben. Wenn Signalfarben nicht richtig aufgetragen werden, dann sieht das sehr scheußlich aus.

Die Farbe ist auffällig und deswegen fallen Probleme beim Auftragen sofort ins Auge.

Hier mein Tipp: Die Farbe hat, wenn sie aus der Tube kommt, oft genau die richtige Konsistenz. Einfach mit dem Pinsel in die Tube stechen, und einen winzigen Klecks aufs Papier geben.

Möchte man Signalfarben spritzen, wird es etwas komplizierter. Hier braucht man einen Pinsel mit einem langen Pinselkörper, denn diese Pinsel spritzen besser. Wer mit Acrylfarbe in ein Aquarell spritzt, der hat nur einen Versuch. Korrigieren ist nicht mehr möglich.

Benutzt man Gouache oder Acryl, muss man auf jeden Fall die Konsistenz kontrollieren. Beim Auftragen muss die Konsistenz ungefähr flüssiger Sahne entsprechen. Ist die Farbe steifer, dann schmiert sie.

Tipp: Wohlfühl-Konsistenz der deckenden Farben ist flüssige Sahne!

Das gleiche Problem haben Marker und Lackstifte, mitunter ist die Konsistenz zu dick für Aquarell. Die aufgetragene Farbe sieht schmierig aus.

Aber nichtsdestotrotz der beste Schutz, gegen die schmierigen Effekte von dickerer Farbe im Aquarell ist der nur punktueller Einsatz.

Liebe Grüße zu Dir nach Haus

TINE

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EUR

 

Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/rot-was-man-ueber-aquarellfarbe-wissen-muss/

Rot! Was man über Aquarellfarbe wissen muss!